entdeckungen 3: der gewürzweg. pfeffer: indien war und ist noch heute das hauptanbaugebiet dieses...

7
Entdeckungen 3: der Gewürzweg

Upload: kriemhild-schinkel

Post on 05-Apr-2015

106 views

Category:

Documents


3 download

TRANSCRIPT

Page 1: Entdeckungen 3: der Gewürzweg. Pfeffer: Indien war und ist noch heute das Hauptanbaugebiet dieses in der ganzen Welt so bekannten und beliebten Kletterstrauches

Entdeckungen 3:der Gewürzweg

Page 2: Entdeckungen 3: der Gewürzweg. Pfeffer: Indien war und ist noch heute das Hauptanbaugebiet dieses in der ganzen Welt so bekannten und beliebten Kletterstrauches

Pfeffer:

Indien war und ist noch heute das Hauptanbaugebiet dieses in der ganzen Welt so bekannten und beliebten Kletterstrauches. Es wird dort der „König der Gewürze“ genannt.

Wir unterscheiden zwei Pfefferarten:

Der schwarze Pfeffer wird unreif geerntet und beim Feuer oder an der Sonne getrocknet. Er schmeckt scharf.Der weisse Pfeffer stammt von den reifen, roten Früchten, die einer Gärung unterzogen werden. Eine andere Herstellungsart verlangt, dass die Beeren ins Wasser gelegt werden, damit sich das Fruchtfleisch löst und der weiße Kern zum Vorschein kommt, der dann getrocknet wird. Er ist würzig im Geschmack.

Gewürze I

Seite 2

Zimt:

Zimt ist die von der Aussenrinde befreite und getrocknete Innenrinde

des Zimtstrauches.Es gibt zwei Arten: den Ceylonzimt und den Chinazimt. Sie haben einen sehr unterschiedlichen Geschmack.

In China wurde Zimt schon 2800 v. Chr. in einem kaiserlichen

Kräuterbuch genannt, auch bei den alten Ägyptern war er bekannt. In der

Bibel wird Zimt oft im Zusammenhang mit Salbölen und

Räucherwerken erwähnt.

Ingwer:Ingwer ist das Rhizom einer Pflanze, das erst geschält werden muss, bevor

man es verwenden kann. Sein Geschmack ist brennend scharf. Es ist das typische Gewürz der chinesischen Küche, aber auch in Indien wird es oft

und gerne benützt.

Im 9. Jahrhundert etwa kam Ingwer nach Europa. Im Mittelalter war er ein

so beliebtes Gewürz, dass man sogar Gassen nach ihm benannte

(Imberggasse).

Indien ist der größte Ingwerexporteur der Welt. Seine besten Kunden sind

die arabischen Länder, wo Ingwer ein beliebtes Kaffeegewürz ist.

Studiere die Kurzbeschreibungen dieser drei wichtigen Gewürze:

Page 3: Entdeckungen 3: der Gewürzweg. Pfeffer: Indien war und ist noch heute das Hauptanbaugebiet dieses in der ganzen Welt so bekannten und beliebten Kletterstrauches

Gewürze II

Seite 3

Pfeffer:

Zimt:

Ingwer:

Lass dir vorerst von jedem Gewürz ein „Versucherli“ geben.

Erinnerst du dich noch, was du auf der vorherigen Seite gelesen hast?

Notiere dir zu jedem Gewürz mindestens zwei wichtige Stichworte auf ein Notizblatt. Setze davon drei Kurztexte auf und lasse diese korrigieren.Nun schreibst du sie unter dem Titel „GEWÜRZE“ in den Ordner ein. Illustriere diese Texte mit den Fotos, die du dafür von dieser Seite ausdrucken kannst.

Page 4: Entdeckungen 3: der Gewürzweg. Pfeffer: Indien war und ist noch heute das Hauptanbaugebiet dieses in der ganzen Welt so bekannten und beliebten Kletterstrauches

der mittelalterliche Gewürzweg I

Seite 4

Studiere im Geschichtsbuch „Durch Geschichte zur Gegenwart Band I“ die Seiten 12 und die obere Hälfte von 13.

Versuche nun die beiden Wege, auf denen die Pfeffersäcke transportiert wurden, herauszufinden und trage sie auf der unteren Karte sauber ein. Ordne die 25 Ortsnamen den 25 Nummern zu. Arbeite dabei auch mit dem Atlas.

Drucke dir dazu die Karte auf dieser Seite aus. Lass deine Lösungen dann korrigieren.

AdenAlexandrien

BagdadBasraChina

CochinGenua

GoaGotthard

Halbinsel MalakkaHollandHormuz

IndienInsel Java

Insel SumatraInselgruppe Molukken

Istanbul (Konstantinopel)KalkuttaLondon

NilRhein

SuezTigris

TürkeiVenedig

Page 5: Entdeckungen 3: der Gewürzweg. Pfeffer: Indien war und ist noch heute das Hauptanbaugebiet dieses in der ganzen Welt so bekannten und beliebten Kletterstrauches

der mittelalterliche Gewürzweg II

Seite 5

Höre dir diesen Text über den Gewürzweg an. (Klicke dazu auf das „Paket“)

Verfolge dabei die einzelnen Stationen auf der Karte von vorhin.

Paket

Page 6: Entdeckungen 3: der Gewürzweg. Pfeffer: Indien war und ist noch heute das Hauptanbaugebiet dieses in der ganzen Welt so bekannten und beliebten Kletterstrauches

der mittelalterliche Gewürzweg III

Seite 6

Lies den Text genau durch und vergleiche nochmals mit der Landkarte.

Schreibe dir die wichtigsten Stichwörter aus diesem Text auf ein Notizpaper heraus. Sie sollen erklären- warum im Mittelalter die Gewürze so begehrt waren- woher diese Gewürze kamen- welches die wichtigsten Handelsorte waren- wo die Gewürze wie transportiert wurden- und wie der Wert eines Pfeffersackes zugenommen hat.

Zeige mir diese Stichwortliste.

Entwirf nun selbst einen Text, der den mittelalterlichen Gewürzweg erklärt, lass ihn korrigieren und schreibe ihn ein. Es ist mir wichtig, dass du wirklich selbst formulierst und den Text nirgends abschreibst.

Stefan Zweig: Der mittelalterliche Gewürzweg

Im Anfang war das Gewürz. Seit die Römer bei ihren Fahrten und Kriegen zum ersten Mal an den brennenden oder betäubenden, den beizenden oder berauschen-den Zutaten des Morgenlandes Geschmack gefunden, kann und will das Abend-land die Gewürze nicht mehr missen. Denn unvorstellbar schal und kahl bleibt bis tief ins Mittelalter die nordische Kost. Noch lange wird es dauern, ehe die heute gebräuchlichsten Feldfrüchte wie Kartoffel, Mais und Tomate in Europa dauerndes Heimatrecht finden, noch nützt man kaum die Zitrone zum Säuern, noch den Zu-cker zur Süssung. Aber gerade weil sie so begehrt war, blieb die indische Ware teuer und wurde im-mer teurer. So wertvoll waren zum Beispiel die Gewürze, dass manche Staaten und Städte mit Pfeffer kalkulierten wie mit Geld: man konnte mit Pfeffer Grund und Boden erwerben, Mitgiften bezahlen, sich einkaufen ins Bürgerrecht; mit Pfef-fergewicht setzten manche Fürsten und Städte Zölle fest, und wenn man im Mittel-alter einen Mann als schwerreich bezeichnen wollte, so schimpfte man ihn einen Pfeffersack. An sich wäre freilich keines dieser Gewürze eine Seltenheit. Unten auf der anderen Hälfte des Erdballs wachsen die Zimtstangen, die Gewürznelken, die Muskatnüsse und Pfefferstauden genau so üppig und frei wie bei uns die Disteln. Unermesslich weit liegt in jenen Tagen das Morgenland vom Abendland, und wel-che Fährnisse und Hindernisse haben die Schiffe, die Karawanen und Wagen un-terwegs zu überwinden! Aber das Wort "Handel" kommt von Hand, und durch wie viele Hände muss die Ware wandern, ehe sie durch Wüsten und Meere an den letzten, Käufer, den Verbraucher, gelangt! Die erste Hand wird wie immer am schlechtesten entlöhnt; der malaiische Sklave, der die frischen Blüten pflückt und im bastenen Bündel auf seinem braunen Rü-cken zu Markte schleppt, bekommt keinen anderen Lohn als den eigenen Schweiss.

Aber sein Herr profitiert schon; von ihm kauft ein mohamme-danischer Händler die Last und paddelt sie auf einem winzigen Kahn durch glühenden Sonnenbrand von den Gewürzinseln acht Tage, zehn Tage und mehr nach Malacca (in der Nähe des heutigen Singapurs). Hier sitzt schon die erste Saugspinne im Netz; der Herr des Hafens, ein mächtiger Sultan, fordert für

Textarbeit:Öffne diesen Text und drucke ihn dir aus (doppelklicke auf die verkleinerte Seite, um das Dokument zu öffnen): Stefan Zweig beschreibt den mittelalterlichen Gewürzweg.

Page 7: Entdeckungen 3: der Gewürzweg. Pfeffer: Indien war und ist noch heute das Hauptanbaugebiet dieses in der ganzen Welt so bekannten und beliebten Kletterstrauches

Ordnereintrag

Seite 7

Diese Materialien halten wir in einem schönen Ordnereintrag fest:

- Titel „DER MITTELALTERLICHE GEWÜRZWEG“- die Karte, auf der du die Ufer blau ausgefärbt hast- die Legende mit den 25 Nummern und Namen dazu

- der Text über den Gewürzweg, den du vorhin entworfen hast