leseprobe fit for life 7-8/2009

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Juli-August 2009 Das Schweizer Magazin für Fitness, Lauf- und Ausdauersport ABENTEUER LAOS PER VELO MEDITATION Mit innerer Einkehr zu mehr Energie SPORT IN DER HITZE SO HALTEN SIE DEN KÖRPER KÜHL VIKTOR RÖTHLIN Flexibel bleiben Die wichtigsten Stretching-Regeln SCHWIMMEN Spielerisch das Wassergefühl verbessern ERNÄHRUNG WAS BRINGEN ENERGY DRINKS IM SPORT? Fr. 8.50 13. Jahrgang www.fitforlife.ch SEIN LANGER WEG ZURÜCK

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Die neueste Ausgabe von FIT for LIFE, die Doppelnummer Juli-August, ist ab sofort erhältlich. Und wartet mit vielen guten Trainingstipps, spannenden Reportagen und Porträts von sportlichen Persönlichkeiten auf: Viktor Röthlin über seinen Weg zurück in den Spitzensport; Abenteuerreise per Velo durch Laos und Thailand; die wichtigsten Stretching-Regeln; Schwimm-Übungen zur Verbesserung des Wassergefühls; Energydrinks unter der Lupe; Meditation für Sportler; die besten Tipps gegen Blasen an den Füssen; Strassenlauf Stralugano; Porträt der Marathonläuferin Patricia Morceli; Sportregion Kärnten und vieles mehr.

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Page 1: Leseprobe FIT for LIFE 7-8/2009

Juli-August 2009 Das Schweizer Magazin für Fitness, Lauf- und Ausdauersport

ABENTEUER

LAOS PER VELO

MEDITATIONMit innerer Einkehr zu mehr Energie

SPORT IN DER HITZE

SO HALTEN SIE DEN KÖRPER KÜHL

VIKTOR RÖTHLIN

Flexibel bleibenDie wichtigsten

Stretching-RegelnSCHWIMMENSpielerisch das Wassergefühl verbessern

ERNÄHRUNGWAS BRINGEN ENERGY DRINKS IM SPORT?

Fr. 8.5013. Jahrgang

www.fitforlife.ch

SEIN LANGER WEG ZURÜCK

Page 2: Leseprobe FIT for LIFE 7-8/2009

Internationaler Halbmarathonmit WeltklasseathletInnen

MuKi- / VaKi

Infos: 24 Std.-Tel. 044 905 30 [email protected]

Anmeldeschluss: 31. August 2009

Jubiläums-Medaille für alle Finisher

SPONSOREN

SAMSTAG, 19. SEPTEMBER 2009USTER ZH

GREIFENSEE-LAUF30. INTERNATIONALER

HAUPTSPONSOREN

Halbmarathon SM 2009

Mini-Greifenseelauf 1,2 / 1,6 / 5,5 kmKurzstrecke und NW Walking 10,0 km

Page 3: Leseprobe FIT for LIFE 7-8/2009

editorial | inhalt

Mit Ruhe zu neuen Energien

Andreas [email protected]

warmup 6 Glacier Run 3000

7 Die verrücktesten Läufe Europas

8 GPS für Schwimmer

9 Europameister im Double Ironman

10 Velomuseum in Brügg

11 Marathonläufer als Testpersonen gesucht

report 12 Meditation Winken Sie nicht gleich ab, denn Meditation und

Sport liegen näher zusammen als Sie denken.

Meditation als Konzentrations- und Versenkungs-

technik kann auch Sportlern helfen, ihre Ziele

zu verwirklichen.

interview 24 Marathonläufer Viktor Röthlin

Nach einigen «fetten» Jahren musste Viktor Röthlin

mit gesundheitlichen Problemen seit Langem wieder

einmal «unten durch».

training

32 Richtig dehnen

Man weiss, dehnen macht Sinn. Aber warum und

vor allem wie muss man eigentlich dehnen?

Die wichtigsten Punkte.

3

Sport ist Bewegung, Meditation bedeutet Ruhe, die Suche nach dem Nichts. Sport und Meditation

– zwei gegensätzliche Aktivitäten also ?

Doch finden nicht gerade Ausdauersportler – so paradox es klingen mag – die Ruhe in ihrem sportli-chen Tun ? Entspannung im Geist, während der Körper leistet ? Unsere Muskeln funktionieren in der Monotonie der Bewegung tadellos, während die Gedanken die abenteuerlichsten Wege einschlagen. Plötzlich wissen wir nicht mehr, wo wir durchge-laufen, -geschwommen oder -gefahren sind, sondern sind für einen gewissen Zeitraum « abwesend ».

Die Kraft der bewussten Meditation versuchen sich seit jeher auch Sportler zunutze zu machen. In Kampfsportarten wie Judo, Karate oder Taekwondo gehören bewusste Meditationsübungen zum Trai-ningsalltag dazu. Die « stille Einkehr » erlaubt es, zu anderen Bewusstseinsebenen vorzustossen und neue Kraft zu schöpfen.

Unser Report « Meditation » ( ab Seite 12 ) versucht Ihnen als Sportlerin und Sportler, die Welt der Meditation näher zu bringen. Ein Versuch könnte sich durchaus lohnen !

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Page 4: Leseprobe FIT for LIFE 7-8/2009

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training 34 Spielerisch schwimmen Mit roher Kraft ist beim Schwimmen nur wenig aus-

zurichten. Gefragt sind Wassergefühl und Technik.

Wir zeigen Ihnen spielerische Übungen für ein ab-

wechslungsreiches Schwimmtraining.

40 Plan B: Beachvolleyballer Patrick Heuscher

42 Viks Trainingstipps: Wettkampfvorbereitung

ausrüstung44 Fit Shop

ernährung46 Monatsrezept: Pasta-Party mit Zucchini-Pesto

46 Müesli und Milch statt Sportgetränk?

48 Energy Drinks Sie versprechen viel, aber halten wenig – zumindest

im Sport. Die wichtigsten Fragen und Antworten

zu Inhalt und Wirkung von Energy Drinks.

gesundheit50 Die besten Trinktipps

51 Blasen an den Füssen – was tun?

52 Matteo Rossetto: Die ideale Körpertemperatur

54 Wie beeinflusst Sport den Blutdruck?

55 Spielplatz für Senioren

55 Business Lounge

sporthelden 56 Murtenlauflegende Werner Dössegger

porträt58 Läuferin Patricia Morceli

reisen 62 Laos

Mit dem Velo lässt sich ein armes Land

wie Laos perfekt entdecken – spannende Be-

gegnungen sind garantiert. Ein Reisebericht.

70 Thailand per Velo

72 Sportregion Kärnten

anlässe74 Strassenlauf Stralugano im Tessin

76 Agenda

kolumne 78 Midi im Antara

cooldown 80 Downhill für Angsthasen

81 Angetroffen: Schwimmerin Ute Lohmeyer

82 Vorschau | Impressum

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reisenBestellen Sie jetzt ihr

2009TRAININGS

TAGEBUCH!

Senden Sie eine SMSan 919 mit dem KEYWORD:

FIT TRAININGFr. 3.–/SMS

Oder schicken Sie ein an Sie adressiertes und mit Fr. 1.10 frankiertes C5-Antwortcouvert an:FIT for LIFE, Trainingstagebuch, Neumattstrasse 1, CH-5001 Aarau

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Page 6: Leseprobe FIT for LIFE 7-8/2009

bergwärts auf 3000 Meter

2. Glacier 3000 Run

Kaum ein Berglauf weist eine derartige Vielfalt in der Streckenführung auf wie der Glacier 3000 Run über 26 km und 1900 Höhenmeter. Kurz hinter Gstaad wird die Landschaft voralpin, führt an heimeligen Holzhäusern, blumengeschmückten Vor-gärten und saftigen Alpwiesen vorbei. Besinnliches Einlaufen ist spätestens bei Kilo- meter 13 vorbei. Dann steigen Puls und Streckenprofil gleichermassen an. Das Ziel liegt auf 2950 m ü. M. und als Höhepunkt des Laufs warten die letzten hundert Me-ter, welche die Läufer auf dem ewigen Schnee und Eis des Glacier 3000 zurück-legen. Der Berglauf findet dieses Jahr am 8. August statt und kann alleine oder im Zweierteam absolviert werden. Besonders attraktiv ist der Lauf für Zuschauer, kön-nen diese doch die Läufer im Sessellift sitzend aus der Vogelperspektive anfeuern. www.glacier3000run.ch.

Übrigens : Im FIT for LIFE-Blog werden zwei Startplätze verlost. Mitmachen bis zum 20. Juli auf www.fitforlife.ch/glacier3000run F

Beim Swissalpine Marathon am 25. Juli wer-den in der Kategorie C42 neu ab 70 Jahren vier Seniorenklassen differenziert. « Damit anerkennen wir die grossartige Leistung un-serer älteren Teilnehmer », begründet OK-Präsident Andrea Tuffli die Massnahme. « Die Zeitlimiten beim K78 und beim K42 können für Seniorinnen und Senioren sehr knapp werden », so Tuffli. Deshalb macht er den Senioren nun den Umstieg auf den Kul-turmarathon C42 von Davos nach Tiefencas-tel schmackhaft. Der führt zwar ebenfalls über die klassische Marathondistanz von 42,2 Kilometern, ist aufgrund seines Profils

aber deutlich einfacher zu laufen als die an-deren zwei Strecken. Und mit dem gross-zügigen Zeitlimit von neun Stunden kann man das Kultur- und Landschaftsangebot entlang der Strecke richtiggehend auskos-ten. Mit einem weiteren neuen Angebot wer-den die Bedürfnisse der sportlichen Senioren abgedeckt : In der Woche vor dem Swissal- pine ( ab 19. Juli ) findet eine polysportive Wo-che für Menschen ab 60 statt. Das Programm bei der sogenannten « Senior’s highseven » umfasst verschiedene Aktivitäten ( Laufen, Mountainbiken, Nordic Walking ) und diver-se Referate. www.swissalpine.ch F

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HNEUER ULTRALAUF DURCH SLOWENIENVom 12.–16. August findet der erste Trans Slovenija Ultrarun statt. Die Strecke führt an fünf Tagen über 400 Kilometer quer durch das Land, von Hodoš nahe der ungarischen Grenze bis nach Piran am Mittelmeer. Speziell : Auf der Internetseite können die Läufer in einem Blog ihre Wün- sche zu spezifischen Fragen wie Verpflegungsstände und Anmelde- prozedere an das Organisationskomitee äussern. www.trans-slo.si

BOTSCHAFTER AM LUCERNE MARATHONWer seine Lauffreunde zu einer Teilnahme am Lucerne Marathon 2009 anmeldet, wird Botschafter und profitiert von einem besonderen Angebot : Bei 10 Anmeldungen läuft der Botschafter gratis und erhält ein Lucerne-Marathon-T-Shirt sowie eine Tageskarte 1. Klasse der Schifffahrtsgesell-schaft Luzern. Ausserdem steht ein Treffen mit dem Lucerne-Marathon-Botschafter Viktor Röthlin bevor. www.lucernemarathon.ch

SEYCHELLEN- UND MAURITIUS-MARATHONIn Zusammenarbeit mit Manta Reisen organisiert Olivier Bernhard im Jahr 2010 zwei spezielle Laufreisen : den Seychellen- und den Mauritius-Mara-thon, ideal kombinierbar mit Strand- und Tauchferien. www.olivierbernhard.com

ATTRAKTIVE KLETTERSTEIG-EVENTSDie Bergsteigerschulen Schweiz laden diesen Sommer zu attraktiven Klettersteig-Events in den Walliser und Berner Alpen ein. Salewa stellt dafür kostenlos Material zur Verfügung. www.salewa.ch

PER PEDAL ZUR POESIEDer westliche Teil des Bodensees, der Untersee, wartet mit einem lite-rarischen Radweg auf. Der interessierte Radler « erfährt » auf der 85 km langen Tour Wissenswertes über Künstler und Schriftsteller wie Hermann Hesse oder Thomas Mann, die in der Gegend gewirkt haben. Strecken-infos, Dokumentationen und GPS-Daten können auf www.tourismus-untersee.ch >Aktiv & vital>Rad fahren heruntergeladen werden.

WEGNETZ FÜR ROLLEN UND RÄDERMit 1500 km ausgeschilderten Routen lockt der Kanton Bern nicht nur Radfahrer, sondern auch Mountainbiker und Inline-Skater auf sein Wegnetz. Eine neue Gratisbroschüre erleichtert die Orientierung auf den nationalen und regionalen Routen. Sie kann mit einem adressierten und frankierten C5-Antwortcouvert bestellt werden bei : Pro Velo Kanton Bern, Postfach 6711, 3001 Bern.

SCHATZTRUHE FÜR GÜMMELER Im Buch « Die kleine Radsportfibel » erfahren Rennvelofahrer und Moun-tainbiker alles über die perfekte Sitzposition, vorbildliche Fahrtechnik, effektives Training, richtiges Material, das Wichtigste zu Pflege und Reparatur, Sicherheit, Radreisen und -rennen. « Die kleine Radsportfibel. 1000 Praxistipps für Rennradfahrer und Mountainbiker » von Ben Hewitt, Verlag Covadonga 2009, ISBN: 9783936973426

news

Zusätzliche SeniorenkategorienSwissalpine Marathon

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warmup

FIT for LIFE-BlogWettbewerb «Schlagt FIT for LIFE»• Sieben Teams haben die FIT for LIFE-Redaktion an der Triathlon

Challenge in Rapperswil-Jona herausgefordert. Welches Team seinen Schlussrang am besten geschätzt hat, erfahren Sie im Triathlon-Blog.

Swiss Radmarathon Challenge• Im Cycling-Blog berichten FIT for LIFE-Leser von ihren Erlebnissen

an der Swiss Radmarathon Challenge, welche das Alpenbrevet, die Alpen-Challenge und den Engadin Radmarathon umfasst.

Lucerne Marathon• Der 3. Lucerne Marathon naht. 3-Stunden-Pacemaker Daniel

Stirnimann und weitere Teilnehmer erzählen im Blog von ihren Vorbereitungen und geben Tipps.

Verlosungen, Wettbewerbe, Leseraktionen• Im Blog können FIT for LIFE-Leser Startplätze gewinnen, neue

Sportprodukte testen oder von besonderen Rabatten auf Sportbe-kleidung profitieren.

Reportagen aus aller Welt• Journalist und Fotograf Michael Kunst berichtet von sportlichen

Extremevents aus der weiten Welt des Ausdauersports.

MITBLOGGEN UNTERwww.fitforlife.ch

Aussen hui innen pfui!

Studie zur Outdoor-Branche

Man müsste eigentlich meinen, dass gerade der Outdoor-Branche die Umwelt ein spezielles Anlie-gen sein sollte, aber dem ist scheinbar nicht so. Die Clean Clothes Campaign ( CCC ) hat die soziale Verantwortung von bekannten Outdoor-Firmen un-ter die Lupe genommen und festgestellt : Keines der untersuchten Unternehmen schafft es in die beste Kategorie der « Gipfelstürmer ». Insgesamt war nicht einmal die Hälfte der angefragten Firmen bereit, Auskunft über ihre Produktionsstandards zu geben. Auch einen öffentlich zugänglichen Verhaltensko-dex oder Informationen zur Unternehmensverant-wortung sucht man bei den meisten Firmen ver-geblich. Es muss daher angenommen werden, dass

die Hausaufgaben für eine faire Zulieferkette nicht gemacht wurden. Abheben von diesem düsteren Branchenbild tun sich einzig Mammut und Odlo, die kürzlich der Verifizierungsstelle Fair Wear Foundati-on beigetreten sind, sowie Patagonia, das Mitglied der Fair Labour Association ist. Neben 15 grossen, international tätigen Firmen hat die CCC/EvB auch 13 Schweizer KMU sowie einer der Ausrüster der Schweizer Ski-Nati durchleuchtet. www.evb.ch

FIT for LIFE hat einen umfangreichen Artikel zu so-zio-ökologischen Standards bei Sportbekleidung publiziert. Download unter www.fitforlife.ch -> Nachhaltigkeit F

Sie suchen eine ganz spezielle läuferische He-rausforderung ? Dann schauen Sie mal auf www.crazyruns.com rein. Auf dieser Homepage sind die ungewöhnlichsten, lustigsten und ver-rücktesten Laufveranstaltungen aus Europa vor-gestellt. Beim « Wife Carrying »-Lauf in Finnland zum Beispiel trägt er sie über einen Hindernis-Parcours und durch einen Swimmingpool. Beim « Fassathlon » muss man – während aller drei Triathlon-Disziplinen – ein 25-Liter-Bierfass auf dem Rücken tragen – und je mehr Bier getrunken

wird, desto grössere Zeitbonifikationen gibt es. Oder hätten Sie gerne mal andere Laufkonkur-renten ? Wie wärs mit Pferden, rollendem Käse oder einer Dampflok ? Auf der Homepage gibts auch viele Ideen für Läufe an besonderen Or-ten : Hallenmarathon, Knastmarathon oder Park-hausmeile. Viele dieser Veranstaltungen finden im Ausland statt, doch einer der schrägsten Läufe gibts in der Schweiz : den Rückwärtsberglauf aufs Stanserhorn ! Dafür gäbe es sogar noch Startplät-ze zu ergattern … F

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Bekleidungshersteller Odlo kam als einer der wenigen beim Test der Clean Clothes Campaign gut weg.

Europas verrückteste LäufeBierfass oder Frau auf dem Rücken?

Eigenwillige Tragetechniken charakterisieren den « Wife Carrying »-Lauf in Finnland.

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Wettkampfergebnisse auf einen Klick

myDS-Konto auf Datasport.com

Die Zeitmessfirma Datasport betreut jedes Jahr über 300 Wettkämpfe vorwiegend in Ausdauer-sportarten. Alle, die je an einem Datasport-Event mitgemacht haben, finden die eigenen Resultate im myDS-Konto auf der Datenbank. Neuerdings kann man in seinem myDS-Konto auch eigene Bil-der hochladen und manuell sämtliche persönlichen

sportlichen Resultate erfassen, auch wenn sie nicht an einem Datasport-Wettkampf erbracht worden sind. Dies alles kostenlos und werbefrei. Wer sein myDS als Community-Plattform nutzen und darauf seine Hobbies bekannt geben und Bestzeiten kom-mentieren will, muss für 48 Franken pro Jahr einen Pro-Zugang lösen. www.datasport.com F

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Wasserdichter TrainingscomputerGPS-Uhr für Wasserratten

Garmin stellt mit dem Forerunner 310XT seine neue Multisport-GPS-Sportuhr vor. Sie ist bis 50 m wasserdicht und wartet mit den bekannten Eigenschaften wie Mes-sung von Zeit, Distanz, Geschwindigkeit,

Puls, Position des Sportlers auf. Zwar sind GPS-Empfang und Herzfrequenzübertra-gung unter Wasser technisch ( noch ) nicht möglich, bei Schwimmarten mit einer Überwasserphase wie Kraul, Rücken oder

Delfin ist der Forerunner 310XT aber den-noch imstande, einen Triathleten von Start bis Ziel mit allen wichtigen Informationen zu versorgen.www.garmin.ch F

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Digitale Routenplanung

Outdoor-Touren über der Karte ausbrüten und dann beim Aufstieg von zusätzlichen Höhenmetern über-rascht werden ? Das war gestern ! Heute werden Wanderung, Bergtouren und Freizeitaktivitäten bequem am Bildschirm geplant. Das Bundesamt für Landestopografie hat ein wertvolles Hilfsmit-tel für die Tourenplanung entwickelt. « plan & go ! » besteht aus einer Papierkarte 1: 25 000 der Jung-frau-Region und einer CD-ROM, die neben der di-gitalen Version der Karte auch die digitale Landes-karte der ganzen Schweiz im Massstab 1: 50 000 enthält. Mit Hilfe der CD-ROM lassen sich nicht

nur Routen planen. Ebenso erhält man ein detai-liertes Streckenprofil mit grafischen Informationen zu Wegpunkten, Streckenverlauf, Ortschaften und Sehenswürdigkeiten, die sich auf einen GPS-Emp-fänger übertragen lassen. Einmal « on tour », kön-nen Bemerkungen zu Wegbeschaffenheit oder Ver-pflegungsstätten gespeichert und später abgerufen werden. Der detaillierte Massstab von 1: 25 000 eignet sich auch, um Biketouren zu planen. Das Set ist vorerst nur für die Jungfrau-Region erhältlich und kann für 69 Franken bei www.swisstopo.ch/planandgo oder im Buchhandel bezogen werden. F

Wanderkarte und CD-Rom « plan & go ! »

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Limited Edition: Cross Touran Scott.Der Cross Touran Scott bietet die perfekte Kombination aus Sportlichkeit und Originalität. Dafür sorgen sowohl

Details im Scott-Design als auch innovative Extras wie das Radio RCD 510 mit CD-Wechsler und MP3-Funktion, der

ParkPilot oder die Klimaanlage Climatronic. Profitieren Sie zudem vom einmaligen Preisvorteil von 5’565 Franken

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Schweizer Präzisionseinlagen für Sanya Richards

US-Athletin Sanya Richards mit Fussproblemen

Wenn die Weltklasse-Läuferin Sanya Richards ihre Bahnrunde dreht, sind auch Schweizer an ihrer Leistung beteiligt. Vor dem Sieg beim Golden League Meeting in Berlin Mitte Juni weilte die US-Amerikanerin in Zürich zu Besuch bei ihrem Physiotherapeuten Adrik Mantingh, der die 400-m-Läuferin jeweils bei ihren Einsät-zen betreut. Da Richards der rechte Zeh des linken Fusses zuneh-mend Probleme bereitet, wurden ihre Füsse im Bimoechanischen Institut der Sportclinic exakt ausgemessen. In einer Nachtschicht bauten die Spezialisten Christian ( rechts im Bild )und Edwin Kryen-bühl daraufhin eine massgeschneiderte Einlage, welche die Belas-tung reduzieren soll. Richards ist eine der ersten Anwärterinnen auf den Golden League Jackpot, wie sie mit ihrem überlegenen Berlin-Sieg eindrücklich bewies. F

Kampf gegen Kälte und Krämpfe

Adrian Brennwald, Europameister im Double-Ironman

Der Schweizer Adrian Brennwald gewann die Eu-ropameisterschaften im österreichischen Neu- lengbach über die zweifache Ironman-Distanz. Schon bei der Startdisziplin über 7,6 km Schwimmen kam es zum ersten Härtetest. « Zum Schwimmstart regnete es und das Wasser im Schwimmbecken betrug nur gerade 17 Grad », so Adrian Brennwald. « Das erschwerte das Schwimmen und ich hatte teils Krämpfe in Beinen und Zehen. » Nach dem Wech-sel aufs Rad sanken die Temperaturen in der Nacht bis gegen den Gefrierpunkt. Dennoch lief Brenn-wald nach 21:15 Stunden als Erster ins Ziel. Einmal und nie wieder ? Keineswegs : « Diese Ultrasportar-ten faszinieren mich sehr. Deshalb werde ich auch in Zukunft weitere Wettkämpfe bestreiten », sagt der frisch gebackene Europameister. F

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«Ich hätte sterben können»

Marathonläufer Viktor Röthlin auf dem Weg zurück in den Spitzensport

In den letzten Jahren kannte Viktor Röthlin vorwiegend die Sonnen- seiten des Sportlerdaseins. Dies änderte sich Anfang Jahr mit einer Lungen- embolie schlagartig. Im Interview spricht der 34-jährige Obwaldner über seine Gefühle während der Zwangspause, Dopingvorwürfe in den Medien, seine Hochzeit, die Familienplanung und wieso es zwei unterschied- liche Homepages über ihn gibt.

INTERVIEW: ANDREAS GONSETHFOTOS: BODO RÜEDI

agglingen, Mitte Juni: Viktor Röthlin absol-viert zusammen mit seinem Trainings-partner Daniel Bro-dard ein Belastungs-training. Brodard

zieht seinen Freund zuverlässig wie im-mer über die Strecke. Bei der Kilometer-marke stoppt die Zeit: 2:59. 90 Sekunden Pause, lockern – der zweite Kilometer folgt in 3:00. Wieder eine kurze Pause – 3:01 für den dritten Tausender. Und beim letzten der vier absolvierten Testkilometer stellt sich erstmals seit Langem wieder ein gutes Laufgefühl ein. 2:57. Die Zeit freut Röthlin. Nach turbulenten Monaten geht es end-lich wieder aufwärts. Gut gelaunt erscheint der Schweizer Spitzenläufer folglich zum Interviewtermin in Biel.

Viktor Röthlin, wie schnell wären Sie, wenn Sie morgen einen Marathon lau-fen würden?Da würde ich das Ziel kaum sehen, das würde ich noch nicht packen.

Auch ganz langsam nicht?Die Distanz bleibt ja beim Marathon im-mer gleich. Und momentan ist mein Be-wegungsapparat noch nicht wieder bereit,

diese Distanz zu meistern. Da würde ich ihn hoffnungslos überfordern.

Sie erlitten Anfang März im Trainings-lager in Kenia eine Lungenembolie, die aber da nicht als solche diagnosti-ziert wurde. Nach der Rückreise in die Schweiz wurde klar, dass Sie in einer lebensbedrohlichen Situation steckten. Sie erlitten in der Folge noch eine zweite Lungenembolie und mussten notfallmäs-sig ins Spital eingeliefert werden. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an die Geschehnisse zurückdenken?Ich bin mir bewusst, dass ich sehr viel Glück gehabt habe und es in einer Katast-rophe hätte enden können. Mit einer Lun-genembolie in ein Flugzeug zu steigen, ist so ziemlich das Falscheste, was man tun kann. Ich hätte sterben können. Ich hat-te in den letzten Monaten zwei-, dreimal einen Schutzengel. Heute bin ich dankbar dafür, dass ich wieder joggen kann und es Schritt für Schritt aufwärts geht. Noch vor wenigen Wochen konnte ich mir das über-haupt nicht mehr vorstellen.

Was genau ist mit Ihrer Lunge passiert?Aufgrund einer Thrombose, die im Becken-bereich entstand, verstopfte ein Teil meiner Lunge und ich erlitt eine Lungenembolie.

Was wäre die schlimmstmögliche Konsequenz gewesen?Das Blut wird von der rechten Herzkammer dauernd in die Lunge gepumpt. Wenn ein Teil der Lunge verstopft ist, gibt es einen Rückstau zurück ins Herz. Die Folge: Das Herz wird überfordert und es kann zum Herzinfarkt kommen. Meine Ärzte haben gesagt, das Ausmass der Schädigung sei nach der zweiten Lungenembolie derart gross gewesen, dass dies ein untrainier-tes Herz wohl kaum überstanden hätte. Die Mediziner konnten das mit Messungen des Herzdrucks feststellen.

Sind Sie aus gesundheitlicher Sicht jetzt wieder auf dem Damm?Medizinisch gesehen noch nicht ganz. Meine Lunge hat einen Teilinfarkt erlitten und ist dadurch teilweise abgestorben. Da die Lunge das regenerativste innere Organ des Menschen ist, kann sie sich von einem solchen Vorfall aber erholen. Meine Lunge sollte sich in den nächsten Monaten wieder vollständig herstellen.

Trotz der sportlichen Anstrengung? Gerade auch «wegen» meiner sportlichen Aktivität. Wenn ich nur herumliegen wür-de, könnte die Regeneration nicht in die-sem Masse geschehen. ➞

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interview

Page 12: Leseprobe FIT for LIFE 7-8/2009

Durch die Erkrankung mussten Sie von einem Moment auf den anderen mit dem Laufen aufhören. Machten sich Entzugs-erscheinungen bemerkbar?Das haben mich viele gefragt. Ich hatte zu Beginn aber definitiv andere Probleme als Entzugserscheinungen zu verspüren. Men-tal wurde es hart, als es gesundheitlich wie-der bergauf ging, ich aber noch nicht rennen durfte. Am Sempachersee spazieren zu ge-hen und all den Joggern zuschauen zu müs-sen – das war schwierig. Physische Entzugs-erscheinungen hatte ich aber keine.

Bereitete es Ihnen Mühe, Ihren Tag zu gestalten, als plötzlich die Haupt- beschäftigung, das Laufen, wegfiel?Ja, sehr. Das Training gab mir meine Tages-struktur und plötzlich war diese weg. Das äusserte sich zum Beispiel beim Essrhyth-mus. Früher war klar: Ich trainiere nüch-tern und esse danach etwas. Ohne Training

begann ich dann zu essen, wenn ich Hunger hatte, also zu völlig unterschiedlichen Zei-ten. Zu schaffen machte mir auch meine völ-lig unterschiedliche «Tagesform». Manch-mal konnte ich den Alltag gut bewältigen, einkaufen gehen oder mich mit Leuten tref-fen, dann wiederum gabs Tage, an denen ich überhaupt keine Energie hatte.

Besassen Sie körperlich keine Energie oder waren Sie psychisch angeschlagen?Vor allem belastete mich das Ganze psy-chisch, aber es äusserte sich dann auch physisch. Ich bekam oft Kopfschmerzen und musste mich hinlegen.

Deprimierte Sie diese Situation oder waren Sie immer zuversichtlich, dass es wieder aufwärts gehen würde?Ich bin kein Mensch, der die Extreme lebt. Ich kann mich zwar freuen, aber lebe nach einem Erfolg nicht eine Woche lang im

Delirium. Auf der anderen Seite bin ich auch nicht vollständig am Boden zerstört, wenns eins auf den Deckel gibt. Die ganze Ge-schichte beschäftigte mich zwar stark und ich fragte mich, wieso ausgerechnet mir das passieren musste. Aber gleichzeitig konnte ich es akzeptieren und nach vorne schauen.

Ziehen Sie sich in solchen Situationen zurück oder suchen Sie dann umgekehrt den Kontakt zu den Leuten?Es entspricht meinem Charakter, auch in solchen Zeiten meine Verpflichtungen wahrzunehmen. Das ging meist gar nicht so schlecht. Was mich persönlich aber er-schreckte, war die Tatsache, dass sich mei-ne Verletzlichkeit ausgerechnet gegenüber meinem intimen Umfeld äusserte und ich manchmal intolerant und gereizt reagierte. Am extremsten erlebte ich das am GP Bern. Alle offiziellen Auftritte waren ok, aber als ich dann am Abend mit meinem engsten

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Page 13: Leseprobe FIT for LIFE 7-8/2009

interview

Umfeld in einer Bar unterwegs war, da kipp-te die Stimmung bei mir von einer Sekun-de auf die andere. Plötzlich ertrug ich aus-gerechnet diejenigen Leute nicht mehr, die mir am liebsten sind, das war frustrierend und gab mir zu denken. Aber es war wohl einfach so, dass ich ihnen gegenüber mei-ne wahren Gefühle nicht verbergen konnte.

Belastete es Sie, die anderen Sportler am GP laufen zu sehen?Nein, ich habe den GP genossen und es war wunderschön. Unzählige Leute haben mir gute Besserung und alles Gute gewünscht, diese positive Energie konnte ich mitneh-men. Einzig als wir zur Siegerehrung ins Festzelt gingen, stand ich da und fühlte mich überflüssig. Da holte mich die Realität ein.

Jetzt laufen auch Sie wieder. Wie ist das aktuelle Laufgefühl?Es geht aufwärts, das freut mich sehr. Zu

Beginn war es harzig. Jede Runde war län-ger als gewohnt, jede Steigung steiler, ich spürte meinen ganzen Körper. Es ist aber erstaunlich, wie schnell sich alles wieder einpendelt und wie ich die alteingepräg-ten Mechanismen Stück um Stück wieder zurückholen kann.

Sie müssen momentan immer noch Blut-verdünner zu sich nehmen. Kann es sein, dass Sie dies für den Rest Ihres Lebens tun müssen?Wenn Erbfaktoren für meine Thrombo-se verantwortlich sind, könnte das theo-retisch sein. Entsprechende Tests werden in nächster Zeit gemacht.

Was bewirken die Blutverdünner?Sie setzen die Gerinnung herunter und be-wirken, dass die Blutplättchen nicht mitei-nander verkleben. Zudem lösen sie noch bestehende Blutgerinnsel in der Lunge auf.

Blutverdünner haben also auch eine thera-peutische und nicht nur vorbeugende Wir-kung. Deshalb nehme ich sie noch.

Sieht man Viktor Röthlin jetzt mit Stütz-stümpfen durch die Gegend rennen?Im Flugzeug trage ich schon seit jeher Stützstrümpfe, beim Laufen aber nicht. Das würde mir diesbezüglich auch nichts bringen. Die Thrombose ist ja nicht in den Beinen entstanden, sondern in der tie-fen Beckenvene. Das hat nichts mit Stütz-strümpfen zu tun.

Wie sind Sie das Thema Rücktritt bzw. Fortsetzung der Karriere angegangen? War das eine emotionale Berg-und-Tal- Fahrt oder haben Sie das ganz kühl analysiert?Weder noch, denn ein Rücktritt wegen der Lungenembolie stand für mich persönlich gar nie zur Diskussion, das wurde vielmehr

«Ich verstehe die Geschehnisse nicht als Wink des Schicksals.»

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von aussen an mich herangetragen. Ich hatte diese Gedanken nicht.

Warum war der Rücktritt kein Thema? Sie haben riesiges Glück gehabt, man könnte auch sagen, Ihr «Glückskonto» ist aufgebraucht. Ist eine Fortsetzung der sportlichen Karriere nicht eine Her-ausforderung des Schicksals? Das sehe ich nicht so. Wenn ich auf dem letzten Kilometer eines Marathons zusam-mengebrochen wäre, würde ich mir solche Gedanken sicher machen. Aber ich habe aufgrund einer Beckenvenenthrombose eine Lungenembolie erlitten. Mir ist da-mit etwas passiert, das jedem widerfahren kann, obwohl mir das vorher nicht so be-wusst war. Aber auf jeden Fall hat es nichts mit dem Spitzensport direkt zu tun und daher verstehe ich die Geschehnisse nicht als Wink des Schicksals.

Haben Sie auch deshalb weitergemacht, weil Sie sonst ausgerechnet in jenem Zeitpunkt, in dem Sie finanziell die Früch-te Ihrer jahrelangen Anstrengungen ern-ten können, hätten aufgeben müssen?Die finanzielle Seite gab sicher nicht den Ausschlag. In meinem Karriereplan ist der Rücktritt einfach noch nicht vorgesehen. Aber es stimmt, ich kann jetzt noch ein, zwei Jahre mit Laufen richtig Geld verdie-nen. Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen, dass ich durch die Erkrankung einen substanziellen finanziellen Verlust er-litten habe, der natürlich nicht versichert ist.

Können Sie den Verlust beziffern?Die Antrittsgage für den verpassten Lon-don Marathon im April bewegte sich auf einem tiefen sechsstelligen Betrag, dazu

wäre ein zweiter grosser Marathon 2009 gekommen. Das entspricht also rund drei-, vier Jahreslöhnen als Physiotherapeut.

Ist Ihr Marktwert bereits wieder gesunken?Nur London war fix mit einem Vertrag de-finiert, weitere Verträge wären erst danach abgeschlossen worden. New York und To-kio sind bereits auf mich zugekommen, bei-de möchten mich unbedingt dabeihaben.

Und welcher Marathon wird es sein?Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich weiss nicht, ob meine Form bereits für den New York Marathon vom 1. November rei-chen wird. Wenn nicht, habe ich noch et-was mehr Zeit, denn der Tokio Marathon findet erst am 28. Februar 2010 statt.

Unter welchen Umständen werden Sie den nächsten Marathon antreten? Ich gehe sicher nicht an einen Marathon, um 2:30 zu laufen. Ich muss aber auch nicht zwingend die Gewissheit haben, den Schweizer Rekord verbessern zu kön-nen. Die EM-Limite (ist noch nicht defi-niert, wird aber wohl um 2:18 liegen; Anm. der Redaktion) sollte ich aber schon drauf haben, sonst wirds nichts mit dem Ziel, in Barcelona Europameister zu werden.

Was bräuchte es, damit Sie einen Schluss- strich unter Ihre Karriere ziehen würden?Wenn ich am Morgen aufstehe und das Ge-fühl habe, ich müsse jetzt arbeiten gehen (lacht). Wenn das Training also ein «Müs-sen» wäre, das Laufen «nur» Beruf und nicht gleichzeitig auch Lebensstil. Oder natürlich, wenn ich sportlich die Leistung nicht mehr bringe. Es bleiben mir noch die

Jahre 2010 und 2011, um wieder zur Spit-ze vorzustossen. Wenn ich es aber bis 2010 nicht an die Europameisterschaft schaffe, werde ich zurücktreten.

Wenn Spitzensportler Probleme mit dem Blut haben, folgen schnell Dopingspe-kulationen. Das war auch in Ihrem Fall nicht anders. Der «Blick» hat eine Ge-schichte veröffentlicht, in der Sie indi-rekt unter Verdacht gestellt wurden. Wie haben Sie darauf reagiert?Eigentlich habe ich es ja erwartet. An einer allgemeinen Pressekonferenz woll-te ich daher zuerst den Gerüchten zuvor-kommen und die Blutwerte vor und unmit-telbar nach dem Trainingslager offenlegen, um zu zeigen, dass keinerlei Unregelmäs-sigkeiten vorhanden sind. Aber dann dach-te ich, dass es missverstanden würde, wenn ich mich präventiv für etwas rechtfertigen würde und liess es sein.

Treffen Sie solche Geschichten oder nehmen Sie das gelassen?Wenn ich auf dem Podest stehe, bin ich im-mun gegen solche Anschuldigungen, denn solche muss man mittlerweile als Spitzen-sportler automatisch hinnehmen. Aber zum Zeitpunkt der Veröffentlichung lag ich im Spital und hing an Schläuchen, da hat es mich extrem getroffen. Ich empfinde es auch heute noch als ungerecht, dass ei-ner einfach spekulativ Behauptungen auf-stellt, ohne je mit mir gesprochen zu haben. Das ist einfach nur verletzend. Und zudem auch unwissend und falsch. Der betref-fende Journalist hätte sich vielleicht ein-mal über die Begriffe Blutgerinnung und Blutdicke informieren sollen, damit er den Unterschied versteht. ➞

«Ein Rücktritt wegen der Lungenembolie stand für mich persönlich nie zur Diskussion.»

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«Ein Rücktritt wegen der Lungenembolie stand für mich persönlich nie zur Diskussion.»

interview

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Müsste ein Spitzensportler nicht viel offensiver alle Daten transparent und so oft wie möglich der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, damit er sich vor Do-ping-Anschuldigungen schützen kann?Das nützt nichts, das ist ein Kampf gegen Windmühlen. Ich habe immer offen und transparent in dieser Sache kommuniziert und dies seit Jahren. Aber irgendwann tau-chen einfach solche Geschichten auf.

Sie sind wieder Berufssportler. Brennt das Feuer noch?Oh ja, das brennt! Letzte Woche läutete es morgens um viertel nach sieben an der Türe. Um diese Zeit läutet nur einer – der Dopingkontrolleur. Das war der Moment, als ich realisierte: Jetzt ist wieder alles wie früher, jetzt bist du wieder Spitzensportler.

Wie schätzen Sie die Chance ein, wieder auf das gleiche Niveau zu kommen wie im letzten Jahr oder sogar noch weiter?Eine Garantie gibt es keine, aber ich muss es einfach versuchen. Ich nehme es, wie es kommt. Und ich weiss: Wenn ich es packe, komme ich stärker zurück, vor allem im Kopf.

Einen Teil Ihres Einkommens verdienen Sie mit Ihrer Firma VIKMOTION. Sie engagieren sich im Gesundheits- und Bewegungsbereich, halten Vorträ-ge und führen Seminare durch. Sind die Anfragen durch die Verletzung zurückgegangen?Sie sind im Gegenteil leicht gestiegen. Ver-mutlich darum, weil mich die negativen Ereignisse für die breite Masse noch fass-barer machten. Übrigens (schmunzelt): Meine nächste Laufwoche im Angebot

«Trainieren-Erholen-Geniessen» in der Tos-cana ist schon fast ausgebucht.

Wie haben die Hobbysportler und Leu-te auf der Strasse auf Ihre gesundheitli-chen Probleme reagiert? Mein Bekanntheitsgrad hat sich noch ein-mal vergrössert, vor allem in einer neu-en, nicht so sportbegeisterten Gruppe. Der «Schweizer Familie »-Leser kennt mich jetzt genauso wie die Sportinteressierten. Ich werde vermehrt von älteren Menschen auf der Strasse angesprochen, die Anteil an meinem «Schicksal» nehmen oder mir ihre eigene Krankheitsgeschichte erzählen.

Die Reaktionen waren durchwegs positiv?Ja, sehr aufmunternd. Viele freuen sich, dass ich wieder Sport treiben kann. Die Walking-Gruppe am Sempachersee rief mir zu: «Schön sind Sie wieder da»! Und auch der ältere Velofahrer, der jeden Mor-gen um den See fährt und den ich praktisch jeden Tag antreffe, hat mich mit grossen Augen erleichtert angeschaut, als wir uns wieder begegneten.

Wenn man im Internet www.viktor- roethlin.ch eingibt und www.viktor- roethlin.com, gelangt man auf zwei un-terschiedliche Homepages. Führen Sie eine nationale und eine internationale Homepage?Nein, das mache ich nicht. Meine offiziel-le Homepage ist www.viktor-roethlin.ch. Dort erfährt man laufend News rund um meine Person und meine Aktivitäten. Die .com-Seite gehört nicht mir, sondern ei-ner Briefkastenfirma in Jersey, die unsere

News-Meldungen einfach einkopiert und diese nach ihrem Gutdünken verändert. Wer genau dahintersteckt, weiss ich nicht mit Sicherheit. Ich denke aber, dass ein Viktor-Röthlin-Fan schnell merkt, welches die richtige Seite ist.

Auch bei der Trainingsplattform www.vicsystem.ch herrscht Verwirrung. Bei der Lancierung vor drei Jahren wurde das Trainingssystem stark mit Ihnen personifiziert und Ihre Trainingsphiloso-phie eingebaut. Wenn man jetzt auf die Seite klickt, ist Viktor Röthlin überhaupt nicht mehr präsent. Haben Sie nichts mehr damit zu tun?Nein, ich habe nichts mehr damit zu tun. Mein damaliger Geschäftspartner hat die Zusammenarbeit beendet, was ich akzep-tiere. Er hat es aber bisher unterlassen, die Vicsystem-Kunden zu informieren oder mir die Kundendaten zu geben, damit ich diese hätte informieren können. Ich habe daher die Angelegenheit zur Wahrung meiner Rechte meinem Anwalt übergeben.

Sie haben Ende Juni im Engadin Ihre langjährige Partnerin geheiratet. Werden Sie bald Vater?Nein, das ist noch nicht geplant. Ich bin ro-mantisch veranlagt. Ich habe meine Part-nerin Renate letzten Oktober gefragt, ob sie meine Frau werden will, weil ich das Gefühl hatte, der Moment dazu sei gekommen. Na-türlich wünschen wir uns später eine Fami-lie, aber noch nicht sofort. Renate ist nach vielen Jahren Ausbildung Kinderärztin und seit einem halben Jahr Oberärztin, sie möchte sich zuerst noch in ihrem Beruf etablieren. So, wie ich noch ein- zwei Jahre laufen will. F

«Die Walking-Gruppe am Sempachersee rief mir zu: ‹Schön sind Sie wieder da›!»

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Flexibel bleibenWann und wie soll man dehnen?

TEXT: MARIUS STAHLBERGER

Soll überhaupt gedehnt werden ? Und wenn ja, wie genau ? Fragen, die in der Pra-xis ganz unterschiedlich gehandhabt wer-

den. Schwimmer machen vor dem Start eine Art Schwunggymnastik, Sprinter explosive Hüpf-sprünge, Langstreckenläufer stretchen nach dem Training die Oberschenkel und Radfahrer vor al-lem die Wade. Alles richtig oder gänzlich falsch ? Fragt man zehn Sportler, wie sie dehnen, erhält man elf verschiedene Antworten.

Grundsätzlich gibt es drei Situationen, in denen ge- dehnt werden kann :• Vor dem Training = Vordehnen.• Nach dem Training = Nachdehnen.• Dehnen als eigenständige Trainingseinheit.

Karin Albrecht, eine der bekanntesten Stretching- und Beweglichkeits-Expertinnen der Schweiz, empfiehlt « nach jedem Training ein Nachdehnen ». Die Dehnung « soll zwischen 12 und 90 Sekunden dauern, dem Gefühl entsprechend », genauer wis-se es leider niemand. Nach einem anstrengenden

Wettkampf hingegen sollte man nicht dehnen, da die Muskulatur sowieso schon stark beansprucht und teils Strukturen beschädigt sind.

Die Art des Dehnens vor einer sportlichen An-strengung ist abhängig von der nachfolgenden sportlichen Belastung. Bei explosiven Bewegun-gen ( Mannschaftsspiel, Sprünge, Sprints ) sollte der Muskel nicht statisch vorbereitet werden. « Ein starres, statisches Dehnen vor einem Training hat keine positive Wirkung, sondern für Schnellkraft-sportler sogar negative Auswirkungen », sagt Ka-rin Albrecht.

Ausdauersportler müssen vor dem Training nicht zwingend dehnen, sie können auch einfach ge-mächlich loslegen und sich so warmlaufen bzw. warmfahren. « Wollen Ausdauersportler vor dem Training oder Wettkampf aber dehnen, dürfen sie das ruhig tun, sofern sie es sich gewohnt sind und sie sich dabei wohlfühlen. Zu empfehlen ist dann aber ein dynamisches Dehnen », so Karin Alb-recht. Grundsätzlich soll man sowohl vor als auch

nach dem Sport diejenigen Muskelgruppen deh-nen, die stark strapaziert werden. Für Läufer be-deutet dies : hinteren, vorderen und inneren Ober-schenkel, Waden-, Brust- und Nackenmuskulatur. Für Radfahrer kommen noch Hand und Arme hin-zu. « Velofahrer mit ihrer verkrümmten Sitzposition müssen unbedingt dehnen », sagt Karin Albrecht, « sonst leidet die Körperhaltung .»

Was bringt Dehnen ?Die immer wieder gestellte Gretchenfrage, des-halb an dieser Stelle im Überblick die wichtigs-ten Fakten, was Dehnen bringt – oder eben nicht.• Kein Schutz vor Muskelkater : Weder vor-

noch nachdehnen verhindert einen Muskel-kater. Wer bereits Muskelkater hat, sollte auf intensives Nachdehnen verzichten, das wirkt kontraproduktiv.

• Sanftes Dehnen für bessere Regeneration: In-tensives Nachdehnen fördert die Regeneration allgemein nicht. Die Durchblutung und der Hei-lungsprozess des Muskels können im Gegen-teil dadurch verlangsamt werden. « Man nimmt

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Flexibel bleibenStretching ist ein dehnbarer Begriff, das Wann und vor allem Wie oft Auslegungssache. Die wichtigs- ten Punkte, die es beim Dehnen zu beachten gilt.

aber an, dass ein sanftes Nachdehnen den Stoffwechsel anregt und somit die Regenera-tion verbessert », sagt Karin Albrecht.

• Keine Muskelverlängerung : Dehnen kann Mus-keln nicht verlängern. Jedoch kann der Bewe-gungsumfang vergrössert werden.

• Verletzungsprophylaxe ungewiss : Vordehnen kann wahrscheinlich keine Verletzungen ver-hindern. « Das lässt sich jedoch nicht mit ab-soluter Sicherheit sagen », sagt Karin Albrecht. « Es gibt diverse Studien, die jedoch alle hinken. »

• Dehnen macht beweglich: Dehnen hat nicht nur eine Wirkung auf die Muskeln, sondern auch auf die Elastizität der Bänder. Zusätzlich wird der Gelenkstoffwechsel angeregt, was die Be-weglichkeit begünstigt. Dehnen macht also be-weglich und bewegliche Sportler verletzen sich weniger – diese Schlussfolgerung kann durch-aus gezogen werden.

• Vordehnen macht nicht langsam : Vordehnen macht weder langsamer noch führt es zu einer verminderten Kraftentwicklung, « sofern man es richtig macht », präzisiert Karin Albrecht.

Wie soll man dehnen ?Man unterscheidet die drei ( subjektiven ) Intensi-tätsstufen sanft, mittel und intensiv. • Dynamisches Dehnen : Dynamisches Dehnen

ist ein kontrolliertes « Wippen » in der Dehnpo-sition, das jedoch nicht mit der Schwung- und Schlaggymnasik aus den 70er-Jahren gleich-zusetzen ist. Dynamisches Dehnen wird vor al-lem beim Vordehnen empfohlen. Es ist für die-jenigen Sportler wichtig, die anschliessend auf eine grosse Beweglichkeit angewiesen sind. Ein Vordehnen soll laut Karin Albrecht « pro Muskel-gruppe maximal zehn Sekunden dauern ».

• Bewegt-statisches Dehnen : Das bewegt-stati-sche Dehnen ist eine für das Nachdehnen emp-fohlene Form. Karin Albrecht bezeichnet es als « sich in die Dehnung kuscheln, sich reinbewe-gen». Es entspricht einem Dehnen auf mittle-rer Intensitätsstufe, wobei man die Dehnung immer wieder ein bisschen verstärkt und dann wieder vermindert. Die Dehnposition kann zwi-schen 12 und 90 Sekunden gehalten werden, je nach Gefühl.

• Progessiv-statisches Dehnen: Das progressiv-statische Dehnen ist ebenfalls als Methode für das Nachdehnen empfohlen. Dabei nimmt man eine Position ein, bei der man ein angenehmes, mittelstarkes Ziehen spürt. Nach einigen Sekun-den versucht man, eine etwas extremere Posi-tion einzunehmen, bis man am Ende eine inten-sive Dehnung verspürt.

Dehnen als TrainingKampfsportler oder Kunstturnerinnen brauchen einen enormen Bewegungsradius und Dehnen als eigenständige Trainingseinheit gehört zu ih-rem täglichen Programm. Der Ablauf ist vergleich-bar mit einem Krafttraining. Nach einem Aufwär-men dehnt man den Muskel dreimal intensiv. Wie lange man dehnt, ist dabei individuell. « Mindes-tens zwölf Sekunden », empfiehlt Karin Albrecht, nach oben sei das Zeitlimit offen. « Einfach so lan-ge, bis man das Gefühl hat, die Dehnung ist ange-kommen ». Untersuchungen haben gezeigt, dass dies im Durchschnitt nach 18 Sekunden bei Män-nern und 22 Sekunden bei Frauen der Fall ist. F

Buch-Tipp : Stretching und Beweglichkeit; Karin Albrecht, Stephan Meyer; Haug Verlag Stuttgart; 367 Abbildungen, 120 Übungen, 120 Seiten. Fr. 42.40. ISBN: 10:3-8304-7221-8

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1. Rituale : Gewöhnen Sie sich zwei Rituale an, eines vor und eines nach dem Training. Dies könnte beispielsweise ein Aufwärmen und ein Auslaufen sein – kombiniert mit Dehnen.

2. Psychische Entspannung : Durch ein Nachdehnen kann man in einen Moment der Ruhe « runterfahren » und sich bewusst ent-spannen. Die physische Wirkung beim Dehnen ist das eine, die psychische aber nicht minder wichtig.

3. Wahrnehmung: Die Wahrnehmung einer Belastung durch Deh-nen fördert die Sensibilität für die Vorgänge im eigenen Kör-per. Ein bewusstes Atmen unterstützt diese Wahrnehmung.

3 Expertentipps von Karin Albrecht

MIT DEHNEN «RUNTERFAHREN»

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Spielend leistenSpielerische Übungen im Wasser bringen Wassergefühl und Technik

Die heissen Sommertage locken uns ins Wasser: in den See, ins Flussbad, in die Badi, vielleicht sogar ins Meer. Wo auch immer man schwimmt : Jedes Gewässer bietet seinen ganz besonderen Reiz und zahlreiche Gelegenheiten, an seiner Form zu arbei-ten. Wir liefern Ideen fürs Schwimmtraining abseits des Kachelzählens.

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TEXT: REGINA SENFTEN

ross ist das Gelächter an der Poolbar, als im Bassin plötzlich sämt-liche Schwimmer auf dem Rücken liegend halbvolle PET-Fla-schen auf dem Kopf

balancieren. Ungläubige Blicke folgen, als der Trainer die Anweisung erteilt, zu kraulen und dabei einen Unterschenkel aus dem Wasser zu heben. Und für Kopfschüt-teln sorgt die Aufforderung, im Bruststil eine Länge lang rückwärts zu schwimmen.

Einführungskurs in Wasserballett ? Kin-dergeburtstag im Schwimmbecken ? Weder noch! Die Szenen entstammen dem täglichen Schwimmtraining eines Trainingscamps für Hobby-Triathleten. Stichwort: Wassergefühl!

Eine Verbesserung der Schwimmtechnik ist weitaus entscheidender für die Schwimm-

leistung als Kraft, Ausdauer- und Sprint-trainings. Wer sich also im Schwimmen ver-bessern will, für den macht es Sinn, den Fo-kus im Training regelmässig auf eine saubere und effiziente Technik, eine hohe Wasserla-ge und einen optimalen Beinschlag zu legen, anstatt jahrein, jahraus im Ausdauermodus seine Bahnen zu ziehen.

Lustvoll zu neuen ErfahrungenDies sieht auch der Schwimmexperte Gun-ther Frank so. In zahlreichen Trainings-einheiten predigt er Hobby- und Triath-lonschwimmern seit Jahren die Schulung koordinativer Fähigkeiten. Ihm ist unver-ständlich, « dass so viele Sportler mit ih-ren Trainern völlig unreflektiert ‹Kondition büffeln›, um die vorhandenen technischen Defizite zu kompensieren, anstatt die Ko-ordination zu schulen. » Auch Gerard Moer-land, Cheftrainer des Schwimmclubs Uster-Wallisellen, beobachtet immer wieder, dass Hobbyschwimmer eine Stunde lang im Be-cken hin- und herwühlen, bis sie völlig am Ende sind, ohne jedoch technisch weiterzu-kommen. Sein Tipp zusammengefasst in ei-nem einzigen Wort : Spielen !

Spielen im Wasser heisst, mit lustvollen Übungen und unbekannten Bewegungs-

formen den Wasserwiderstand zu begrei-fen, das Schweben, Antreiben, Gleiten und Atmen zu erfahren und damit das Wasser-gefühl zu verfeinern. Das kann vom Kraul-schwimmen mit Fäusten über Paddelübun-gen in Bauch- und Seitenlage bis hin zum Hühnerflügel-Schwimmen gehen. Manch-mal muss man sogar nicht einmal von der Stelle weichen, um eine spielerische Übung auszuführen: Wassertreten an Ort, Kraul-beinschlag in aufrechter Position oder Pad-delübungen im Sitzen sind einige Beispiele, die man mit grosser Wirkung auf kleinster Wasserfläche ausprobieren kann – egal ob im See, Fluss oder in der Badi.

Wer durch solche Spiele lernt, seine Tech-nik zu verbessern und sich im Wasser ökonomisch zu bewegen, minimiert den Wasserwiderstand, vergrössert den An-trieb, verbessert sein Gleitvermögen, spart Kraft, ermüdet später und gewinnt letzt-endlich damit auch an Geschwindigkeit. Tönt logisch, oder? Also los, probieren Sie es aus, denn es macht nicht nur Spass, son-dern bringt auch Ihren Schwimmstil wei-ter. Mit den nachfolgenden Übungen und Spielideen wollen wir Ihnen Lust machen auf spielerische und abwechslungsreiche Trainingseinheiten. ➞

Eine grosse Auswahl an spielerischen Übungsformen, die darauf ab-zielen, die Bewegungsfertigkeit im Wasser zu fördern, liefert das Buch «Koordinative Fähigkeiten im Schwimmen. Der Schlüssel zur perfekten Technik» von Gunther Frank, Hofmann-Verlag, 5. überarbeit. Aufl. 2008, ISBN 978-3-7780-7124-3.

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Spiel-IdeenEinfach• Seerose/Seestern : In Bauch- oder Rückenlage

ruhig auf dem Wasser liegen, Gesäss, Rumpf und Beine derart anspannen, dass die Beine nicht ab-sacken.

• Mississippi-Dampfer : In Bauchlage kopfvoran auf dem Wasser liegen, die Arme beschreiben vor dem Körper unter Wasser Kreisbewegungen wie ein Raddampfer und sorgen für Vortrieb. Beine mit Pull-Buoy stabilisieren oder ( schwieriger : ohne Pull-Buoy ) ruhig halten.

Mittel• Scheibenwischerpaddeln : Paddeln kopfvoran in

Bauchlage, Ober- und Unterarme bilden einen rech-ten Winkel, die Unterarme sorgen für Vortrieb, indem sie im Wasser wie ein Scheibenwischer hin- und herpendeln. Die Handinnenflächen sind in Zugrich-tung gedreht. Beine sind ruhig ( einfacher : Pull-Buoy benutzen ).

• Crawlschwimmen mit Antenne : In der Rückhol-phase tippt der Daumen an die Achselhöhle, streckt sich senkrecht nach oben, tippt wieder an die Ach-selhöhle und wird erst dann nach vorne zum Was-serfassen geführt.

• Rückenschwimmen, dabei halbvolle PET- oder Trinkflasche auf dem Kopf balancieren.

Schwierig• Torpedo-Paddeln : Paddeln fussvoran in Rücken-

lage, Arme in Hochhalte und nur mit den Händen (schwieriger: nur mit einer Hand) für Vortrieb sor-gen. Beine und Rumpf sind gestreckt und ruhig.

• Crawl, Brust, Rücken oder Delfin rückwärts schwim-men.

• Crawl- oder Brustschwimmen, wobei ein Unter-schenkel im rechten Winkel in die Luft gestreckt wird.

WASSERGEFÜHL & KÖRPERSPANNUNG

Mississippi-Dampfer

Crawlschwimmen mit Antenne tief Flasche balancierenCrawlschwimmen mit Antenne hoch

Torpedopaddeln

Scheibenwischerpaddeln

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Einfach• Crawl- oder Delfinbeinschlag ( schwieriger ) in Sei-

tenlage, dabei wird ein Arm in der Hüfte eingestützt oder senkrecht in die Luft gestreckt ( schwieriger ).

• Crawlschwimmen, die eine Hand benützt ein Paddle, die andere Hand ist zur Faust geschlossen.

Mittel• Hundeschwumm: Crawlschwimmen, wobei der Kopf

aus dem Wasser ragt und die Arme unter Wasser je- weils einen halben Armzug ( nur die Zugphase ) aus-führen.

• Entenschwimmen : Crawlschwimmen, wobei der Kopf auf dem Wasser ruht und die Arme unter Was-ser jeweils einen halben Armzug ( nur Druckphase ) ausführen. Die Ellbogen liegen eng am Körper und verlassen diese Position nie.

• Sitzcrawlen : Fussvoran im Wasser sitzen, Becken ist tief, Unterschenkel liegen auf der Wasser-oberfläche, Kopf aus dem Wasser. Die Unterarme « crawlen » unter Wasser und sorgen beim Wasser-fassen für Vortrieb.

• Crawl-, Rücken- oder Brustschwimmen mit Fäusten.

Schwierig• Vertikal im Wasser stehen, Arme am Körper anlie-

gend ( schwieriger : Arme aus dem Wasser strecken ) und sich nur mit Crawl- ( schwieriger: Delfin- )bein-schlag über Wasser halten.

• Hühnerflügelschwimmen : Crawl- oder Rücken-schwimmen, wobei ein Arm korrekte Züge ausführt und der andere Arm wie ein Hühnerflügel abgewin-kelt ist ( mit dem Daumen die Achselhöhle berühren ).

BEINSCHLAG UND ARMZUG

Crawlbeinschlag in Seitenlage Crawlschwimmen mit Paddle und Faust Hundeschwumm

Entenschwimmen Sitzcrawl Stehend mit Crawlbeinschlag

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Wer nicht nur besser, sondern auch schneller schwimmen will, kommt um Tempotrainings mit hohen Intensitäten und Belastungsspitzen nicht herum. Diese verstehen sich als Ergänzung zu den spielerisch-technischen Einheiten und werden je nach Trainingsstand des Hobbyschwimmers ein- bis dreimal ( fortgeschrittene Schwimmer selbst-

verständlich noch öfters ! ) pro Woche durchgeführt. FIT for LIFE hat eine umfangreiche Sammlung von Tempo-Trainingsplänen für Einsteiger, gute und sehr fortgeschrittene Schwimmer im Internet zum Down-load bereitgestellt. Auf www.fitforlife.ch/schneller- schwimmen erfahren Sie ganz konkret, wie Sie trai-nieren müssen, um im Wasser schneller zu werden.

Als Ergänzung zum «Spielen» sind auch Tempotrainings wichtig

SPEZIFISCHE BELASTUNGSREIZE SETZEN FÜR MEHR TEMPO

Einfach• Wasserballcrawl : Crawlschwimmen, wobei der Kopf

immer nach vorne blickt und über Wasser bleibt.• Schraubenschwimmen 6er- ( schwieriger : 3er- )

Rhythmus: sechs Züge Crawl ohne Atmen schwim-men, mit dem sechsten Armzug auf den Rücken drehen; sechs Züge auf dem Rücken schwimmen, mit dem sechsten Armzug in Bauchlage drehen usw.

Mittel• Normal crawlschwimmen, dabei nach jedem

12. Armzug nach vorne statt zur Seite atmen.

• Im offenen Gewässer einen Punkt in der Ferne ( Boje, Kirchturm, verankertes Boot ) fixieren, 15 – 20 Züge blind darauf zuschwimmen, Augen kurz zur Orientierung öffnen, wieder 15 – 20 Züge blind schwimmen etc.

• Vor dem Crawlschwimmen am Beckenrand wür-feln. Die Zahl der Augen gibt an, in welchem At-mungsrhythmus eine bestimmte Strecke zurück-gelegt wird ( 1 = Joker ).

• Atmungspyramide: von 3 auf 7 ( schwieriger : von 5 – 11 ) Atmungszyklen steigern und wieder zu-rück.

Schwierig• Partnerübung : Ein schneller Schwimmer schwimmt

im offenen Gewässer voraus und ändert ständig seine Richtung. Der hintere Schwimmer versucht zu folgen, darf jedoch nur nach jedem 20. Armzug nach vorne atmen und sich orientieren.

• Eine längere Strecke 7er- ( einfacher : 5er-, schwieriger: 9er- ) Atmung Crawlschwimmen.

ORIENTIERUNG UND ATMUNG

Wasserballcrawl Atempyramide

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Übungsvorschläge im Videoblog Gewisse spielerische Schwimmübungen tönen, wenn man sie schriftlich erklärt, etwas kompliziert. Dabei sind sie ganz ein-fach zu verstehen, wenn man weiss, wie es geht. Deswegen haben wir fast alle Übungen gefilmt, die wir in diesem Artikel in Wort und Bild vorstellen. In kurzen Videobeiträgen können Sie die Übungen auf www.fitforlife.ch/schwimmuebungen/ anschauen. Also : Jetzt gibt es keine Ausreden mehr !

VIDEOBLOGFITforLIFE

Schraubenschwimmen

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Im Sport wachsen keine Flügel

Wie sinnvoll sind Energy Drinks im Sport?

Energy Drinks versprechen Energie und Vitalität, sind aber gerade für aktive Sportle-rinnen und Sportler nicht oder nur bedingt geeignet. Warum dem so ist, sagt Expertin Corinne Spahr im Interview.

INTERVIEW: ANDREAS GONSETH

Corinne Spahr, wann ist ein Energy Drink ein Energy Drink ?Das Lebensmittelgesetz gibt klare Definiti-onen vor, welche Höchstwerte an Inhalts-stoffen in einem Energy-Getränk enthalten sein dürfen und müssen. Vorgeschrieben ist die Energiemenge; pro Deziliter Ge-tränk müssen mindestens 45 Kalorien ent-halten sein.

Wie erreichen die Drinks diese 45 Kalorien ?Meist mit Zucker. Ein Gramm Zucker lie-fert 4 Kalorien. Es müssen daher mindes-tens 11 – 12 Gramm Zucker pro Deziliter in einem Energy Drink enthalten sein, also rund 3 – 4 Würfelzucker pro Deziliter. Das ist etwa gleich viel wie in den herkömmli-chen Süssgetränken Coca Cola oder Fanta. Das Image als Aufputscher und Energie-lieferant haben sich die Energy Drinks aber nicht mit Zucker geholt, oder ?Nein, das Image ist vor allem aufgrund von Inhaltsstoffen wie Koffein und Taurin entstanden.

Was bewirken diese Substanzen ?Koffein ist ein natürlicher Inhaltsstoff ei-niger Pflanzenarten, vor allem von Kaf-fee, Tee, Guarana, Kolanuss und Kakao. Es wirkt in erster Linie auf das Zentralnerven-system und zeigt schon bei geringer Zu-fuhr eine stimulierende Wirkung. Es besei-tigt Müdigkeitserscheinungen, steigert die Stimmung, Konzentration und Leistungs-bereitschaft. Und auch die Lernfähigkeit, die motorischen Fähigkeiten sowie die

Förderung des Fettstoffwechsels werden vermutlich positiv beeinflusst. Bei hohen Dosierungen kann es aber zu unerwünsch-ten stressähnlichen Symptomen mit Zit-tern, Unruhe oder gar Erbrechen kommen.

Ist die Koffeineinnahme im Sport erlaubt, wenn es leistungssteigernd wirkt ?Ja, die Koffeineinnahme ist erlaubt. Heu-te erlaubt, muss man anfügen. Denn bis 2004 stand Koffein noch auf der Doping-liste. Dann aber hat die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA Koffein als erlaubt einge-stuft. Die WADA hat aber die Dopinglabors angewiesen, weiterhin die Koffeinspiegel zu messen, damit die Entwicklung der Kof-feineinnahme in Zusammenhang mit der Leistung beobachtet werden kann.

Wie viel Koffein ist sinnvoll, wie viel ist in Energy Drinks enthalten ?Die leistungssteigernde Wirkung des Kof-feins konnte mit Dosierungen von ( 1 ) – 3 bis 6 mg pro Kilogramm Körpermasse be-obachtet werden. Für einen erwachsenen Mann von 70 Kilo bedeutet dies also eine Menge von 210 – 420 mg. Eine Steigerung dieser Dosis bringt keinen zusätzlichen po-sitiven Effekt. Gemäss der schweizerischen Lebensmittelverordnung dürfen koffein-haltige Spezialgetränke wie Energy Drinks höchstens 32 mg Koffein pro Deziliter ent-halten. Der Mann im Beispiel müsste dem-nach rund einen Liter trinken, um von der Wirkung optimal profitieren zu können. Zum Vergleich : Eine Tasse Bohnenkaffee enthält bis 100 mg Koffein pro Deziliter, ein Glas Cola rund 25 mg pro Deziliter.

Was bewirkt das sagenumwobene Tau-rin, das in allen Energy Drinks enthalten ist und von dem es lange hiess, es wer-de aus Stierenhoden hergestellt ?Taurin ist vor allem von Marketingstrate-gen als Wundermittel hochgejubelt worden. Es wird mittlerweile synthetisch ohne « Bul-lenhilfe » hergestellt, so viel zum Mythos. Taurin ist eine Aminosäure und wird vom Körper hergestellt. Gute Nahrungsquel-len sind Fisch, Fleisch und Milchproduk-te. Taurin wird oft eine aufputschende Wir-kung zugesprochen, was aber nicht stimmt. Diskutiert werden positive Effekte auf die Entwicklung des Nervensystems und beim Muskelwachstum und auch eine Funktion als Radikalfänger. Möglicherweise verstärkt Taurin auch die Wirkung des Koffeins. Das ist aber alles nicht nachgewiesen.

Da ist noch ein dritter Stoff, das soge-nannte Glucuronolacton, das in allen er-hältlichen Energy Drinks enthalten ist. Was ist das ?Glucuronolacton ist ein Kohlenhydrat und wird im menschlichen Körper selbst ge-bildet. Dem Stoff wird eine antioxida- tive und entgiftungsfördernde Wirkung nachgesagt.

Was sonst ist in Energy Drinks enthalten ?L-Carnitin zum Beispiel. Das wird eben-falls vom Körper selber hergestellt und hat seine Funktion im Fettstoffwechseltrans-port. Ob ein Zusatz an L-Carnitin ei-nen verbesserten Einfluss auf die Fett-verbrennung hat, wird aktuell kontrovers diskutiert. Dann werden Energy Drinks

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ernährung

oft mit zahlreichen Vitaminen, vor al-lem B-Vitaminen und Folsäure angerei-chert. Fruchtzusätze sollen Natürlichkeit und auch Gesundheit suggerieren. Neben den erwähnten Inhaltsstoffen bestehen die Drinks vorwiegend aus Wasser, Zucker, Geschmacks- und Farbstoffen.

Kommen wir zur « sportlichen » Seite von Energy Drinks. Wie geeignet sind sie für den Sporteinsatz ?Während der sportlichen Belastung hat sich ein Kohlenhydratgehalt von rund 6 – 8 %, wie er in klassischen Sportgeträn-ken enthalten ist, als ideal erwiesen. Ener-gy Drinks enthalten wie Süssgetränke rund 11 – 12 %, das ist zu viel für eine optimale Wirkung. Kommt dazu, dass diese Kohlen-hydrate meist aus einfachem Haushaltszu-cker stammen. Koffein als Inhaltsstoff wirkt zwar stimulierend, wird aber nicht von al-len gleich gut vertragen. Auch die in Ener-gy Drinks enthaltene Kohlensäure und der hohe Säuregehalt, der für einen prickeln-den Geschmack sorgt, führen unter Belas-tung oft zu Verträglichkeitsproblemen. Und ebenfalls wichtig : Energy Drinks enthalten kein Salz, was bei sportlichen Ausdauerleis-tungen von grosser Wichtigkeit sein kann.

Triathleten wie Natascha Badmann oder Sven Riederer beteuern aber, fleissig Red Bull zu trinken. Sollten sie es als Sportler nicht besser wissen ?Sportler sind natürlich beliebte Aushänge-schilder, um ein Produkt zu bewerben, das im Zusammenhang mit Leistungsfähig-keit und Energie positioniert wird. Durch

den Koffeingehalt kann ein Energy Drink als Aufputscher gegen Ende einer langen Belastung wie auch Cola durchaus einen – psychologisch – positiven Einfluss aus-üben, vor allem dann, wenn man die Koh-lensäure « ausschüttelt » und dadurch ein Aufstossen vermeidet. Das ist aber eine Sondersituation in der Endphase einer lang- andauernden sportlichen Leistung.

Sie haben den hohen Säuregehalt an-gesprochen. Da werden die Zahnärzte Freude haben.Der Säuregehalt in Energy Drinks wie auch in klassischen Sportgetränken ist ein Rie-senproblem und verursacht eine Schädi-gung des Zahnschmelzes. Man sollte den Konsum in Grenzen halten und wenn im-mer möglich mit Wasser nachspülen.

Wie würden Sie kurz die wichtigsten Vor-teile von Energy Drinks zusammenfassen ?Ernährungsphysiologisch gibt es keine. Aus psychologischer Seite suggeriert die Wer-bung folgende Vorteile : 1. leistungsfähiger dank Koffein, 2. schnell verfügbare Ener-giequelle, 3. ansprechender Geschmack und prickelndes Gefühl, 4. trendig und « in » sein, dies gilt vor allem bei Jugendlichen.

Und die Nachteile ?1. Sie sind teuer. Ein Liter kostet zwischen 3.50 und 8 Franken ! 2. Die Mischung aus Zucker und hohem Säuregehalt ist eine fa-tale Kombination für die Zähne. 3. Energy Drinks enthalten eine hohe Menge an Zu-cker und liefern viele « leere » Kalorien, be-wirken dadurch einen raschen Anstieg, aber auch einen raschen Abfall des Blutzucker-spiegels. Und durch den hohen Kalorien-gehalt können sie bei einer gewünschten Gewichtskontrolle eine negative Rolle spie-len. 4. Die Wirkung der zahlreichen Inhalts-stoffe ist unklar. In hohen Mengen und in Kombination mit Alkohol konsumiert wer-den Energy Drinks von zahlreichen Wissen-schaftern als « bedenklich » eingestuft. F

CORINNE SPAHRist dipl. Ernährungsberaterin und Erwachsenenbildnerin HF. Die ehemalige Skirenn-fahrerin führt zusammen mit Daniela Fahrni in Bern das Zentrum für Ernährungsbera-tung und Bewegung, in dem sie unter anderem auch über-gewichtige Jugendliche berät. www.corinnespahr.ch

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Wasser marsch!Trinken im Sport will gelernt sein

Viele Sportler schwören auf Sportgetränke, andere wiederum trin-ken nur Wasser. Und Dritte mischen sich ihr Spezialgetränk gleich selber. Die wichtigsten Trinkfragen und ihre Antworten.

TEXT: MARIUS STAHLBERGER

Wie viel sollen Sportler trinken?Das hängt von Dauer, Art und Intensität der körperlichen Belastung ab. Auch äusse-re Bedingungen wie Hitze und Luftfeuch-tigkeit sind entscheidende Einflussfakto-ren. Als Faustregel gilt: Zur Basismenge von 1 – 2 Litern pro Tag sollte zusätzlich 0,4 – 0,8 Liter pro Stunde Aktivität getrunken werden. Während intensiver Anstrengun-gen wie zum Beispiel im Laufsport kann der Körper mehr als 1 Liter Flüssigkeit pro Stunde gar nicht aufnehmen.

Was muss ein Sportgetränk enthalten?In erster Linie Wasser, Salz und Kohlenhy-drate in einem Anteil von rund 6 – 8%, das entspricht 60 – 80 Gramm pro Liter. Es gibt kurz-, mittel- oder langkettige Kohlenhyd-rate, die durch ihre Bauweise für den Kör-per schneller oder langsamer verfügbar sind. Jeder Hersteller hat eine eigene Mix-tur für sein Sportgetränk. Meist werden Vi-tamine, künstliche Aromen, Aufputschmit-tel (Koffein) oder andere Substanzen wie L-Carnitin beigemischt. In den meisten kommerziellen Sportgetränken ist aus Ge-schmacksgründen zu wenig Salz enthalten.

Kann man sich sein eigenes Sport- getränk mixen?Ja, sogar ganz einfach. Mit Wasser, Salz und Maltodextrin-Pulver, das im Fachhan-del und in Apotheken erhältlich ist. Malto-dextrin ist ein geschmackneutrales, reines Kohlenhydratpulver. Tipp : Sirup für einen besseren Geschmack beimischen.

Wie wichtig ist Salz?Allgemein lebensnotwendig und im Sport vor allem bei langen Belastungen (ab etwa zwei Stunden) mitentscheidend für eine optimale Leistung. Als Empfehlung gilt: Getränke sollten rund 2 – 3 Gramm Salz pro Liter enthalten.

Wie kann man Salz ausser in einem Getränk auch noch einnehmen?Zum Beispiel mittels Bouillon oder Salz- tabletten. Bei vielen Wettkämpfen ist Bouillon das einzige salzhaltige Angebot bei Verpflegungsstellen. Sportgetränken oder Wasser kann normales Kochsalz zu-gefügt werden. Solche Kochsalztabletten sind in den meisten Apotheken erhältlich (20 Stück kosten rund 3.50 Franken).

Kann man während eines Wettkampfs auch zu viel trinken?Das kommt zwar sehr selten vor, kann aber passieren, wenn zum Beispiel ganz langsame Marathonläufer 2–3 Liter oder mehr trinken pro Stunde. Dann wird das Blut stark verdünnt, wodurch die Natri-umkonzentration im Blut verringert wird, was zu einem Defizit führen kann.

Wann soll man vor, während und nach dem Sport trinken?In den Tagen vor einer intensiven Anstren-gung bereits im Vorfeld mehr als gewohnt. Dazu unmittelbar vor dem Sport (Wett-kampf) 3–5 dl eines kohlenhydrathalti-gen Getränks. Während des Sports 1,5 – 2 dl alle 15 Minuten. Bei Belastungen bis 1 Stunde muss während des Sports nicht zwingend getrunken werden. Ab Belas-tungszeiten von 2 Stunden sollten die Ge-tränke Salz enthalten. Unmittelbar nach dem Sport sollte man leicht verdauliche kohlenhydrat- und natriumreiche Geträn-ke zu sich nehmen. Beim Sport gilt allge-mein : trinken, bevor man Durst hat. F FO

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gesundheit

Blasen – was tun?Blasen sind vor allem im Laufsport äusserst unangenehm

TEXT: MARIUS STAHLBERGER

Vorsicht ist besser als Nachsicht ! • Passende Schuhe tragen, neue Modelle

einlaufen: Die Ursachen von Blasen sind Druckstellen. Neue Schuhe daher immer gut einlaufen und auf keinen Fall zum ers-ten Mal in einem Wettkampf ausprobieren.

• Funktionelle Socken anziehen : Funktio-nelle Socken aus Kunstfasern garantie-ren ihren faltenfreien Sitz auch in feuch-tem Zustand. Baumwollsocken hingegen saugen den Schweiss auf und verändern dadurch ihre Form. Gute Laufsocken ha-ben keine störenden Nähte, welche Bla-sen verursachen können.

• Füsse regelmässig einfetten : Dadurch werden die Füsse nicht nur elastischer, sondern auch strapazierfähiger.

• Frische Luft : Die Haut « atmet ». Die Füsse daher ruhig öfters der frischen Luft aus-setzen. Eine genügende Luftzufuhr wirkt der Schweissbildung entgegen.

• Anti-Blasen-Stick : Damit wird eine Schutzschicht auf die Haut aufgetragen, welche die Reibung reduziert und da-durch eine Blase verhindern kann.

• Blasen-Pflaster : Spüren Sie früh genug, dass sich eine Blase bildet, oder kennen Sie Ihre heiklen Stellen, können Sie mit einem Blasen-Pflaster entgegenwirken. Dieses sollte gepolstert, atmungsaktiv, aber wasserdicht sein, um damit auch unter die Dusche gehen zu können.

Aufstechen, abtrocknen – Pflaster drauf• 1 Woche heilen lassen : Trotz Hobeln, Sal-

ben und Pflegen können Blasen auftre-ten. Diese heilen in der Regel ohne neu-erliche Belastung innert einer Woche, wenn sie richtig behandelt werden.

• Aufstechen ja oder nein ? Für Blasen an den Händen ist ein Aufstechen nicht zwingend nötig. Für Blasen an den Füssen

hingegen ist die Antwort eindeutig. Auf-stechen mit einer sauberen Nadel ! Damit ist es aber noch nicht getan. Die nächs-ten Schritte sind: Flüssigkeit sorgfältig ausdrücken und abtupfen, einige Tropfen Desinfektionslösung auftragen.

• Frische Luft : Füsse unbedingt an der fri-schen Luft abtrocknen lassen.

• Haut auf keinen Fall wegschneiden! Die darunterliegende Wunde braucht die Haut als Schutz und würde sonst wesentlich länger brauchen, bis sie verheilt ist.

• Blasenpflaster : Bei einer neuerlichen Be-lastung empfiehlt sich als Schutz ein Bla-senpflaster. Entfernen Sie das Pflaster nicht, solange es noch gut klebt, ansons-ten reissen Sie die Wunde auf.

• Vorbeugen : Überprüfen Sie die Stelle im Schuh, wo die Blase entstand. Hat es eine Naht, die Reibung verursacht ? Bevor Sie neue Schuhe kaufen : Kleben Sie die Stel-le ( mit einem Tape ) zu. F

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gesundheit

Sportliche Aktivität als Blutdrucksenker

Bluthochdruck im Sport

Welche Auswirkungen hat ein Bluthochdruck im Alltag, welcher Zusammenhang besteht zwischen sport- licher Aktivität und erhöhtem Blutdruck und worauf ist bei blutdrucksenkenden Medika- menten zu achten ?

TEXT: MATTEO ROSSETTO

Der erhöhte Blutdruck, die arterielle Hy-pertonie, ist die häufigste Kreislaufer-krankung. Je nachdem, wie streng die Grenzwerte definiert werden, beträgt das Vorkommen des erhöhten Blutdrucks in westlichen Industrieländern zwischen 15–30 %. Mit jeder Erhöhung des systolischen Blutdruckes um 20 mmHg bzw. des diasto-lischen Blutdruckes um 10 mmHg verdop-pelt sich das Risiko eines Herzschadens.

Sport hebt kurzfristig den BlutdruckSportliche Aktivität und Blutdruck haben eine ambivalente Beziehung : Zwar steigt der Blutdruck mit zunehmender Intensi-tät körperlicher Aktivität an, je regelmässi-ger aber eine solche betrieben wird, umso niedriger ist das Risiko, einen krankhaften Bluthochdruck zu erleiden. Umgekehrt ist ein Bewegungsmangel bzw. eine niedrige körperliche Fitness ein unabhängiger Ri-sikofaktor für die Entwicklung eines Blut-hochdrucks. Ein früher Beginn körperlicher Aktivität, bestenfalls schon im Kindes- und Jugendalter, reduziert das Risiko eines ho-hen Blutdrucks im späteren Leben.

Das Blutdruckverhalten ist abhängig von Art und Intensität der körperlichen Aktivi-tät. Bei dynamischer Muskelarbeit ( Ausdau-ertraining ) steigt der obere ( =systolische ) Blutdruckwert mit steigender Intensität kontinuierlich an, während der untere Blut-druck ( =diastolische ) annähernd gleich bleibt oder nur leicht ansteigt. Bei statischer Arbeit ( Krafttraining ) steigen mit zuneh-mender Kraftentwicklung sowohl der obere

als auch der untere Blutdruck deutlich an. Die Herzfrequenz steigt bei dynamischer Muskelarbeit stärker an und erreicht höhe-re Werte als bei statischer Muskelarbeit.

Sport senkt langfristig den BlutdruckSowohl für Ausdauer- als auch für Kraft-training gilt aber : Nach der Belastung sinkt der Blutdruck unter den Ausgangs-wert. Diese Blutdrucksenkung ist anhal-tend und kann sogar bis 22 Stunden nach einer einzelnen Trainingseinheit nachge-wiesen werden. Jegliche Ausdaueraktivitä-ten über eine halbe Stunde Dauer zwischen 50–80 % der individuellen maximalen Sau-erstoffaufnahmefähigkeit sind zu einer sol-chen Blutdrucksenkung imstande. Die trai-ningsbedingte Senkung des Blutdrucks durch Sport ist umso ausgeprägter, je hö-her der Ausgangsblutdruck ist. Die Sen-kung des oberen Blutdrucks kann bis zu 20 mmHg, die des unteren Blutdrucks im-mer noch bis 11 mmHg betragen, und zwar unabhängig von Alter und Geschlecht. Beim inaktiven Übergewichtigen ist die Blutdrucksenkung sogar noch ausgepräg-ter. Der nachhaltige Effekt eines regelmäs-sigen Ausdauertrainings entwickelt sich innert der ersten 3–6 Monate nach Trai-ningsbeginn, danach ist nicht mit einer weiteren Drucksenkung zu rechnen.

Senioren gefährdetMit steigendem Lebensalter nimmt die Häu-figkeit des Bluthochdrucks stark zu. Trotz schützender Wirkung körperlicher Aktivi-tät können auch sportlich aktive Senioren

und v. a. Seniorinnen gelegentlich einen zu hohen Blutdruck entwickeln. Zur medika-mentösen Behandlung steht eine Vielzahl von Blutdruckmitteln zur Verfügung, die den Blutdruck zwar alle mehr oder weni-ger stark senken, die aber in Bezug auf die sportliche Aktivität unangenehme Auswir-kungen haben können. So haben zum Bei-spiel die Betablocker der älteren Generation den Nachteil, dass die ( an sich gewünschte ) Senkung der Herzfrequenz dem Ausdauer-sportler zum Nachteil gereichen kann. Der für einen zügigen Dauerlauf notwendige Puls wird häufig nicht mehr erreicht, es stel-len sich schwere Beine und ein übermässi-ges Anstrengungsempfinden ein. Auch Di-uretica ( harntreibende Substanzen ) sind für sportliche aktive Hypertoniker nicht ohne Vorsicht einzusetzen. Sie verstärken den – beim Sportler durch das Schwitzen ohne-hin erhöhten – Flüssigkeitsverlust und be-einträchtigen dessen Temperaturregulation.

Medikamente austestenIn diesem Zusammenhang scheinen die Blutdruckmittel der neuesten Generation ( AT1-Antagonisten, Reninsenker ) nicht nur wirksam und verträglicher, sondern auch für sportlich aktive Menschen besser geeignet zu sein. Sie sind allerdings auch deutlich teurer als die « altbewährten » Blut-druckmittel. Die medikamentöse Behand-lung eines Bluthochdruckes ist in jedem Fall eine sehr individuelle Angelegenheit und es kann durchaus einige Monate ver-gehen, bis die richtige, massgeschneiderte Behandlung gefunden ist F

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gesundheit

Heidner Life-Balance-TageDienstag, 8. bis Sonntag, 3. September 2009

- 5 Übernachtungen inklusive reichhaltigem Frühstücksbuffet (bis 11.00 Uhr)- Jeden Abend ein 5-Gang-Verwöhn-Nachtessen- Kostenlose Benutzung der 1500 m2 grossen Wellness-Oase «BergSpa» (mit Hamam, 450 m2)- Tägliche Activity-Stunden (Yoga, Pilates, Aqua Mix etc.)

Leitung Life-Balance-TageDorothee Ulrich (Master of Public Health/Uni Zürich und Humanernährung/ETHZ mit eigenem Checkup Center) www.checkupcenter.chPD Dr. med. orth. Christoph Erggelet (Chirurg und Sportmediziner mit Praxis für biologische Gelenkchirurgie) www.DrErggelet.chFritz Bebie (eidg. dipl. Turn- und Sportlehrer/ETHZ, Fitnessberater und erster Personaltrainer der Schweiz) www.bebiesbalance.ch

Tests/Beratungen/VorträgeKörperanalyse / Körperfettmessung / täglicher Energiebedarf/Rückentest/Own Zone Test / optimaler TrainingsbereichIndividuelle Ernährungs- und Trainingsberatung / 3 Vorträge

0 m2)

CHF 1450.- pro Person (Einzel- oder Doppelzimmer)

(min. 6 Personen/max. 20 Personen)

081 385 25 25 / www.schweizerhof-lenzerheide.ch

Rasten war gesternSpielplatz für Senioren in Nidwalden eröffnet

Sind Spielplätze nur für Kinder? Im Normalfall schon, aber es gibt Ausnahmen. Mit den Outdoor-Geräten von «playfit» dürfen sich auch Erwachse-ne wieder jung fühlen. Im Garten des Hotels See-blick in Emmetten NW wurde im Mai der erste Seniorenspielplatz der Schweiz eröffnet. Die Spiel-geräte sind selbstverständlich aufs Alter ange-passt – «Gigampfi», Sandkasten und Klettertürme sind ersetzt durch Geräte für sanfte Bewegungen. Diese fordern spielerisch Kreislauf, Beweglichkeit und Koordination. Problemlos können bewegungs-hungrige Senioren auch mit Alltagskleidern an die Geräte und man braucht nicht unbedingt sport-lich zu sein, um Spass zu haben. Im «Fitnessgar-ten» sollen sich die Senioren nicht verausgaben,

sondern entspannen. «Es können keine Gewichte eingestellt werden, die Geräte lassen nur die Be-wegungen zu, die auch ausgeführt werden sollen», sagt Reto Schorno von der playfit GmbH. «Alles ist selbsterklärend, man kann rein gar nichts falsch machen.» Die über 140 playfit-Parks in Deutsch-land und in anderen Ländern erfreuen sich grosser Beliebtheit, nun wird hoffentlich auch bei Schwei-zern das Kind im Senior geweckt. Der Spielplatz mit herrlichem Panorama über den Vierwaldstät-tersee ist öffentlich und frei zugänglich. Die aus Edelstahl gefertigten Geräten sind allwettertaug-lich, setzen kein Rost an und stehen für Langle-bigkeit – genauso wie es für aktive Senioren zu-trifft. Denn rasten war gestern! F

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Business LoungeStraussengrippePascal Couchepin hat bald viel Zeit zum Golfen und für die Pflege seines Handicaps – natürlich rein golftechnisch gesprochen. Und um sich danach im Clubhouse auszutauschen. Zum Beispiel über seine gescheiterten Gesundheitsreformen. Leider waren diese nur schlechte Feuerwehrübungen und haben in keiner Art und Weise zur Eindämmung von Kosten im Gesundheitswesen geführt. Im Gegenteil, diese steigen aktuell viel mehr ( knapp 20 % ) als die ef-fektiven Gesundheitskosten ( 4,5 % ). Ein wesentlicher Faktor min-destens zur Verlangsamung des Kostenanstiegs würde die Ei-genverantwortung beitragen. Doch wurde diese in den letzten Jahren wirklich gefördert ? Förderung von Breiten- und Schul-sport ? Wir haben ja schon Mühe, ein Rauchverbot in Speiseres-taurants durchzusetzen. Wobei wir beim Wort Verbot wären. Ich wage zu bezweifeln, dass immer mehr Verbote zum Ziel führen. Eher zu einer Gesundheitspolizei mit der Entwicklung einer fa-schistoiden Gesundheitsdiktatur. Bald werden auch die Schoko-ladentafeln mit Warnbotschaften versehen sein wie die Zigaret-tenschachteln, ebenso die Kaffeetüten, die Wein- und Bierflaschen und die Konfitürengläser. Schritt für Schritt nähern wir uns einer Ernährungsprohibition. Auch ansonsten herrscht das Negativcre-do. Steigt einmal das Ozon ein wenig, warnen Ärzte im Rundfunk vor körperlicher Aktivität im Freien. Haben die Spezialisten schon je an schönen Herbst- oder Frühlingstagen zu körperlicher Akti-vität aufgerufen ? Wird der Kauf von Gesichtsmasken empfohlen, sind sie am nächsten Tag ausverkauft. Wieso wird nie zum Kauf von Laufschuhen aufgerufen ? Warum sind diese nie ausverkauft ? Nach der Vogel- und Schweinegrippe nähern wir uns im Gesund-heitswesen der Straussengrippe : Kopf in den Sand stecken und

aufs Beste hoffen. Doch wer heute den Kopf in den Sand steckt, knirscht morgen mit den Zähnen. Möglicherweise auch der Nachfol-ger von Pascal Couchepin. F

MARCO CAIMI ist Arzt, Buchautor und am 12./13. Juni Veranstalter des ersten Swiss Economic Health Forum in Flims. www.sehf.ch

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DatenJuli/August 09

JuLi

ZÜRI TRIATHLON UND IRONMAN SWITZERLAND Samstag/Sonntag, 11./12. JuliVon Kurzdistanzen, dem Olympischen Triathlon, Kinder-, Staffeln- und Firmen-Kategorien, bis hin zum Ironman Switzerland findet das Sportler-Herz am 2.-Juli-Wochenende in Zürich alles, was es begehrt. Die Landiwiese und das Seebecken werden für zwei Tage zum Triathlon-Mekka und präsentieren sich auch für Zuschauer höchst attraktiv.www.züritriathlon.ch, www.ironman.ch

SWISS BIKE MASTERSSonntag, 12. JuliEs ist eines der traditionellsten Bike-Rennen hierzulande, der Marathon-Klassiker für alle Deutsch-schweizer. Mit 75 km bei 3000 Hm ist selbst die kürzere Distanz schon relativ lange. Die 105 km und 4400 Hm im Prättigau gelten dieses Jahr gleichzeitig als Marathon-Schweizer-Meisterschaft. www.eurobike.ch

SIERRE-ZINALSonntag, 9. AugustDer Wettkampf im Wallis ist ein Klassiker unter den Schweizer Bergläufen. Auf 31 km läuft man von Sierre auf Zinal, das sind 2200 Hm, grösstenteils aufwärts.www.sierre-zinal.com

R’ADYS MOUNTAIN MARATHONSamstag/Sonntag, 15./16. AugustEin zweitägiger, abenteuerlicher Berg-OL, bei dem man die Verpflegung und Campingmaterial selber im Rucksack mitschleppt. Dieses Jahr gehen die Läufer in den Bergen um die Lenk im Simmental auf Postensuche. www.radys-marathon.ch

SIC ONE-ELEVENSonntag, 16. AugustEs ist das längste Inline-Skating-Rennen der Schweiz: der « One-Eleven » über 111 km. Der Anlass in der Ost-schweiz zählt dieses Jahr zur nationalen Serie « Swiss Inline Cup ( SIC ) ». Wem die 111 km zu viel sind, kann auch eine von diversen kürzeren Strecken abrollen.www.one-eleven.ch

S2-CHALLENGE.CHSamstag, 29. AugustBei der s2-challenge.ch stehen für Singles und Teams Schwimmen, Inlineskating, Rennvelo, Laufen und Biken auf dem Programm. Alles entlang der Bahnlinie S2, 150 km von Langnau i. E. bis nach Schwarzenburg. www.s2-challenge.ch

PROS ONLY• Schwimm-WM, 26. Juli. bis 2. August in Rom• Tour de France, 4. bis 26. Juli• Athletissima, 7. Juli in Lausanne• Triathlon-WM-Serie, 11. und 12. Juli in Kitzbühel• Leichtathletik-Meeting, 15. Juli in Luzern• Triathlon-WM-Serie, 25. und 26. Juli in Hamburg• OL-WM, 14. bis 24. August in Miskolc (Ungarn)• Mountainbike-Marathon-WM, 23. August in Graz• Leichtathletik-WM, 15. bis 23. August in Berlin

VERANSTALTUNGEN UNTER:www.fitforlife.ch/events

agenda

12. Juli, 8. August und 23. August

SWISS RADMARATHON CHALLENGE

Samstag, 25. Juli

SWISS ALPINE MARATHON

Velofahrende Kletterspezialisten muss-ten sich nach dem schneereichen Winter lange gedulden. Nun sind endlich alle Al-penpässe offen! «Da kann man von Ser-pentinen nicht mehr genug kriegen», ha-ben sich auch die Organisatoren der drei beliebtesten und grössten Radmarathons gedacht und sich zusammengeschlossen. Der Engadin Radmarathon (am 12. Juli), das Alpenbrevet (8. August) und die ewz Alpen-Challenge (23. August) bleiben zwar unabhängige Sportveranstaltungen.

Der Swiss Alpine bietet für jeden Bergläu-fer etwas: ganz kurze Distanzen, Halbma-rathon und zwei verschiedene Marathon-strecken. Der Klassiker des Swiss Alpine ist aber der ultraharte Berglauf über 78,5 km mit insgesamt 2320 Metern Auf- so-

Erstmals wird jedoch belohnt, wer bei allen drei Herausforderungen teilnimmt. Wer das schafft, der hat es sich verdient, in einer Finisher-Verlosung attraktive Preise zu gewinnen! Denn mit den zu überque-renden Pässen Albula, Flüela, Ofen, Fur-ka, Nufenen, Lukmanier, Susten, Oberalp, Grimsel, Gotthard, Forcola di Livigno und Bernina ist die «Swiss Radmarathon Challenge» etwas vom Härtesten, was es für Radler gibt.www.swiss-radmarathon-challenge.ch

wie auch Abstieg. Ein Viertel der Strecke verläuft im hochalpinen Gelände. Der Hö-hepunkt – im wahrsten Sinn des Wortes

– ist der Panarama-Trail zur Keschhütte auf 2632 m ü. M.www.alpine-davos.ch

Samstag, 15. August

AQUA-FIT SEEDURCHQUERUNG

Mittlerweile steht es sogar im Guiness-Buch der Re-korde: weltweit grösste Deep-Water-Running-See-durchquerung. In den letzten Jahren durchquerten regelmässig um die 2000 «Aqua-Jogger» den 1,3 km

breiten Greifensee. Ein Wasserplausch der einzigarti-gen Art! Eine Zeitmessung oder eine Rangliste gibt es nicht, es zählt nur das Erlebnis im Zürcher Oberland. www.ryffel.ch

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