multibandbehandlung bei schwierigen fällen

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R. Wenzel, Multibandbehandlung bei schwierigen F~illen 433 Aus der Kieferorthop~idischen Abteilung (Vorstand: Prof. Dr. G. H. M ii 1! e r) der Klinik fiir Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten (Direktor: Prof. Dr. Dr. Th. K i r s c h) der Universit~it G~Sttingen Multibandbehandlung bei schwierigen F~illen Von Rolf Wenzel, Gi~ttingen Mit 10 Abbildungen Bei einigen unserer Patienten zeigten sich unbefriedigende Behandlungs- ergebnisse mit herausnehmbaren Geriten, obwohl, zumindest in den ersten Jahren, die Mitarbeit anscheinend ausreichend war und die Apparate rkhtig appliziert wurden. Hieraus glaubten wit, die Leistungsgrenze der abnehmba- ren Ger~ite erkennen zu d/irfen, offenbar in 1]bereinstimmung mit H o t z [2], K i n a s t [3], S c h w a r z e [7, 8] u. a. Es bot sich an, solche F~ille nach ortho- donti.schen Gesichtspunkten mit der Edgewise-Technik weiterzubehandeln -- insbesondere Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Progenien, Angle K1. II1-F~ille, offene Bisse, starke Zahndrehungen und -kippungen. Leider, und das zeigte sich vor allem bei einigen extrern gelagerten Fillen, waren wir auch dann in einem nicht zu untersch~itzenden Matte vonder Mit- arbeit der Patienten abh~ingig. So gab es bei einigen von ihnen, zumindest an- f~inglich, gewisse Schwierigkeiten, sie zum intensiveren Tragen der intermaxil- l~iren Gummiziige sowie der extraoralen Verankerung beim Headgear zu be- wegen und aul~erdem die Zahnpflege zu intensivieren. Bis auf wenige Au.snah- men, die zwangsl~iufig zum Abbruch -- zumindest der festsitzenden Behand- lung - fiihrten, gelang es aber doch, die Patienten entsprechend zu motivieren. Dazu erfolgte stets vor der Therapie~inderung ein intensives Gesprich mit Pa- tienten und Eltern. Die Entscheidung/iber unser weiteres therapeutisches Vorgehen wurde an Hand yon klinischen Unter.suchungen, Modellstudien, Fotostat- und Fern- r6ntgenanalysen vorgenommen. Letztere werteten wir nach dem Verfahren yon S t e i n e r [9, 10] mit Modifikation nach L i n g e aus, die Fotostatbilder (her- gestellt nach dem G~Sttinger Fotostatverfahren von G. H. M ii 11 e r und R. K o c h [5]) nach der Methode yon A. M. S c h w a r z. Bei der P a t i e n t i n B. F. (Abb. 1) handelte es sich um eine Kieferkom-

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Page 1: Multibandbehandlung bei schwierigen Fällen

R. Wenzel, Multibandbehandlung bei schwierigen F~illen 433

Aus der Kieferorthop~idischen Abteilung (Vorstand: Prof. Dr. G. H. M ii 1 ! e r) der Klinik fiir Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten (Direktor: Prof. Dr. Dr. Th. K i r s c h)

der Universit~it G~Sttingen

Multibandbehandlung bei schwierigen F~illen

Von Rolf Wenzel, Gi~ttingen

Mit 10 Abbildungen

Bei einigen unserer Patienten zeigten sich unbefr iedigende Behandlungs- ergebnisse mit he rausnehmbaren Ger i t en , obwohl, zumindest in den ersten Jahren, die Mitarbei t anscheinend ausreichend war und die Appara te rkht ig appliziert wurden. Hieraus glaubten wit, die Leistungsgrenze der abnehmba- ren Ger~ite erkennen zu d/irfen, o f fenbar in 1]bereinst immung mit H o t z [2], K i n a s t [3], S c h w a r z e [7, 8] u. a. Es bot sich an, solche F~ille nach or tho- donti.schen Gesichtspunkten mit der Edgewise-Technik wei terzubehandeln - - insbesondere Lippen-Kiefer-Gaumen-Spal ten , Progenien, Angle K1. II1-F~ille, offene Bisse, starke Zahndrehungen und -kippungen.

Leider, und das zeigte sich vor allem bei einigen extrern gelagerten Fillen, waren wir auch dann in einem nicht zu untersch~itzenden Matte v o n d e r Mit- arbeit der Patienten abh~ingig. So gab es bei einigen von ihnen, zumindest an- f~inglich, gewisse Schwierigkeiten, sie zum intensiveren Tragen der intermaxil- l~iren Gummizi ige sowie der extraoralen Verankerung be im Headgear zu be- wegen und aul~erdem die Zahnpflege zu intensivieren. Bis auf wenige Au.snah- men, die zwangsl~iufig zum Abbruch - - zumindest der fests i tzenden Behand- lung - fiihrten, gelang es aber doch, die Pat ienten entsprechend zu motivieren. Dazu erfolgte stets vor der Therapie~inderung ein intensives Gespr ich mit Pa- tienten und Eltern.

Die Entscheidung/ iber unser weiteres therapeutisches Vorgehen wurde an Hand yon klinischen Unter.suchungen, Modellstudien, Fotostat- und Fern- r6ntgenanalysen vorgenommen. Letztere wer te ten wir nach dem Verfahren yon S t e i n e r [9, 10] mit Modifikat ion nach L i n g e aus, die Fotostatbilder (her- gestellt nach dem G~Sttinger Fotos ta tverfahren von G. H. M ii 11 e r und R. K o c h [5]) nach der Methode yon A. M. S c h w a r z.

Bei der P a t i e n t i n B. F. (Abb. 1) handelte es sich um eine Kieferkom-

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434 Fortschritte der Kieferorthopgdie 35 (1974) 433--443

Abb. 1. Patientin B. F.: oben: Zeitpunkt des Behandlungsbeginns, Mitre: kurz vor Umstel- lung der Behandlung auf Multiband, unten: nach Abschlug der Behandlung mit festsitzen-

den Ger~iten.

pression mit liickig protrudier ter Oberk ie fe r f ron i bei beidseitigem Distalbit~ von 1PB mit s tarker incisaler Stufe von 10 m m und Tendenz zum offenen Bit~. Das Alter der Patientin betrug zum Zei tpunkt des Behandlungsbeginns 8 Jahre. Akt ive Platten sollten den Oberk iefer zun~ichst erweitern und ein Akt ivator den Unterkiefer nach mesial fiihren. Diese Therapie wurde fiber einen Behand- lungszei t raum von mehr als 5 Jahren durchgefiihrt, ohne dat~ eine entscheidende Besserung eintrat. Die Kieferkompress ion war immer noch erheblich, die in- cisale Stufe betrug noch 9 mm, auch bestand nach wie vor noch ein Distalbit~ von I PB trotz der zumindest in den ersten Jahren guten Mitarbeit .

Wir extrahierten nunmehr die oberen ersten Pr~imolaren und gliederten im Oberk iefer SektionsbSgen nach L i n g e [4] (Abb. 2) vom Eckzahn zum ersten Molaren ein, mit Verankerung der oberen ersten Molaren durch Kombinat ions- Headgear nach A r m s t r o n g [1, 6]. Der Unterkiefer erhielt nach anf~ing- lichem Bracketengagement einen Rundbogen, um die Korrektur der gedrehten unteren Frontz~ihne und eine zus~itzliche Verankerung der oberen Molaren fiber Klasse-I I -Gummizi ige zu erreichen. Nach Distalisation der oberen Eckz~ihne wurden dann die oberen Incisivi mit einem Retrakt ionsbogen (Abb. 5) distali-

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Abb. 2. Sektionsbogen nach L in.g e (4) zur Distalisation der Eckz~ihne aus rechteckigem Vierkantdraht (0,40 X 0,55 mm) rnit Stopschlaufe vor den 6er-R~hrchen und ,Tie-back- loop" mesial der 3er-Brackets. Als Kraftquelle dient eine bukkal zwischen 6 und 3 gespannte

Zugspiralfeder, die in regelm~il~igen Abst~inden nachligiert wird

siert. Nach knapp einem Jahr konnte die aktive Behandlungsphase abgeschlos- sen werden (Abb. 1). Die restliche Korrektur und anschlie~ende Retention er- folgt mit einem funktionskieferorthop~idi.schen Ger~it.

Wie aus den Fernr6ntgenbildern und FernrSntgendurchzeichnungen nach S t e i n e r zu Beginn und am Ende der festsi tzenden Behandlung (Abb. 3) ersichtlich ist, wurde eine befriedigende Okklusion mit abgest~tzter Front unter Beibehaltung der Bit~lage erreicht, bei geringer Mesialwanderung der oberen und unteren Seitenz~ihne. Aus der l~berlagerung der FernrSntgendurchzeich- nungen auf NS in N ist zu erkennen, dab neben der Verbesserung des Weich- teilprofils eine Verkleinerung des ANB-Winkels um 4 Grad auf 5 Grad unter gleichzeitiger Verkleinerung des SNA- und Vergr~t~erung des SNB-Winkels sowie eine VergrS~erung des Interincisalwinkels um 18 Grad auf 137 Grad eingetreten ist (Abb. 3).

~hnlich gelagert war die Anomalie bei der P a t i e n t i n G. C. (Abb. 4) : Kieferkompression mit liickig protrudierter Oberkiefer f ront bei beidseitigem Distalbit~ von 1 PB und starker inci.saler Stufe von 7 mm. Die Behandlung war im Alter von 7 Jahren wie im vorigen Fall mit abnehmbaren Ger~iten bei an- f~inglich ausreichender Mitarbeit begonnen worden. Es zeigte sich nach einer Behandlungszeit von 4 Jahren 9 Monaten keine entscheidende Besserung. Immer noch lag eine starke incisale Stufe yon 8 mm und eine Bit~lage von 1 PB distal -- wie zu Beginn der Behandlung -- vor. Auch hier wurde nach vorheriger Abkl~rung der Mitarbeitswilligkeit der Patientin und eingehender klinischer Untersuchungen die Behandlung auf die Edgewise-Technik umgestellt mit dem ZM, die Lage des Unterkiefers relativ unber~ihrt zu lassen und die Behandlung

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Abb. 3. Pa t ien t in B. F., Beginn und Ende der Behand lung mi t f e s t s i t zenden Appara t en

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Abb. 4. Patientin G. C. : oben: Beginn der Behandlung, Mitte: Zeitpunkt der Umstellung auf Multiband, unten: Mundfotos bei Abschlu~ der Behandlung mit festsitzenden Apparaten

auf den Oberkiefer zu konzentrieren. Nach Extraktion der ersten oberen Pr~i- molaren haben wir wiederum mit Hilfe von SektionsbSgen (Abb. 2) unter zu- s~itzlicher Verankerung der oberen ersten Molaren iiber einen Kombinat ions- Headgear die oberen Eckz~hne distalisiert und anschlief~end mit einem Retrak- tionsbogen (Abb. 5) die Incisivi -- unter leichtem Torque -- retrudiert. Nach knapp einem Jahr war die aktive Behandlung abgeschlossen (Abb. 4), und zur Retention wird wiederum ein funktionskieferorthop~idisches Ger~t getragen.

Wie aus den FernrSntgenbildern und -durchzeichnungen nach S t e i n e r zu Beginn und zum Ende der festsitzenden Behandlung (Abb. 6) ersichtlich ist, haben wir die Abstiitzung der Frontz~ihne unter Beibehaltung der urspri~ng- lichen Bif~lage erreicht bei geringer Mesialwanderung der Molaren. Die Uber- lagerung der FernrSntgendurchzeichnungen auf NS in N zeigt eine Verkleine- rung des ANB-Winkels um 2 Grad auf 4 Grad mit gleichzeitiger Vergr?5t~erung des SNB-Winkels um 1,5 Grad auf 72 Grad und V e r g r ~ e r u n g des Interincisal- winkels um 7 Grad auf 129 Grad. Die Okklusion im Seitenzahnbereich ist ge- sic hert, der frontale l~/berbif~ normal.

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Abb. 5. Retraktionsbogen zur Retrusion der Schneidez~ihne -- nach erfolgter Distalisation der Eckz~ihne durch Sektionsbogen -- aus rechteckigem Vierkantdraht der St~irke 0,40 X 0,55 mm mit gleichzeitig in die Doppelbukkalr6hrchen der 6er eingeschobenem Headgear, Eckz~ihne durch Ligaturen an den ersten Molaren fixiert. Als Kraftquelle dienen zwei ge- schlossene Vertikalloops distal der Brackets 12 und 22 und der mit Torque versehene

Hauptbogen

Bei der P a t i e n t i n A. H. (Abb. 7) lag zu Beginn der Behandlung eine Progenie bei Mesialbil~ mit negativer incisaler Stufe und tiefem l~berbit~ in der Front vor; der Oberkiefer war stark unterentwickelt. Die Behandlung begann erst im Alter von 11 Jahren und wurde iJber 3 Jahre 5 Monate mit S c h w a r z ' - schen Platten sowie Gummiziigen intermaxill~r und intra-extra-oral zu ver- tikalen Stegen der Kopf-Kinn-Kappe durchgeftihrt. Es gelang zwar innerhalb der ersten 2 Jahre ann~ihernd Kopfbit~stellung ztl erreichen, doch dann stag- nierte der Fortschritt trotz intensiver Bemiihungen.

Vor Beginn der festsi tzenden Behandlungsphase mut~ten die unteren ersten Molaren wegen Sekund~irkaries entfernt werden. Wir distalisierten dann die Pr~imolaren und Eckz~ihne mit Zugspiralen in die LiJcken und retrudierten an- schliel]end die unteren Frontz~hne. Die oberen Incisivi wurden gleichzeitig mit einem frontal abstehenden und gegen die R~Shrchen der oberen ersten Molaren mit Stops fixierten Bogen durch Anligieren protrudier t (Abb. 8). Nach 4 Mona- ten war ein gesicherter l~berbil~ erreicht (Abb. 7). DariJber hinaus wurde im Oberkiefer unter Fiihrung durch Teilb/Sgen mittel.s Druckspiralfedern Platz fiir die zweiten Pr~imolaren geschaffen und diese anschliet~end in den Zahnbogen eingeordnet. Im Unterkiefer erfolgte das Aufrichten der zweiten Molaren eben- falls mit Sektionsb/Sgen. Kopf-Kinn-Kappe und B/Sgen werden zur Retention noch getragen.

Bei der P a t i e n t i n U. L. (Abb. 9) lag zu Beginn der Behandlung eine Pro- genie bei Mesialbit~ mit negativer incisaler Stufe und tiefem Uberbit~ in der Front vor. Die Behandlung begann im Alter von 9 Jahren. Auf Grund eines

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Abb. 6. Patientin G. C. bei Beginn und SchluJ~ der Multibandbehandlung

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440 Fortschritte der Kieferorthop~idie 35 (1974) 433--443

Abb. 7. Patientin A. H.: oben: bei Behandlungsbeginn, Mitte: vor Umstellung cler Behand- lung auf Multiband, unten: bei Abschlul~ der Behandlung mit festsitzenden Ger~iten

Abb. 8. Patientin A. H., mit Stops gegen 16 und 26 fixierter, frontal abstehender Bogen; Frontz~ihne durch h,iufiges Nach- bzw. Anligieren protrudiert

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Abb. 9. Patientin U. L. : oben: Beginn der Behandlung, Mitte: bei Umstellung auf Multiband, unten: bei Abschlut~ der Behandlung mit festsitzenden Apparaten

starken Mif~verh/iltnisses zwischen Zahn- und Kiefergr6f~e muf~ten die ersten Pr~imolaren extrahiert werden. Behandelt wurde zun~ichst fiber 41/2 Jahre mit herausnehrnbaren Apparaten und Kopf-Kinn-Kappe, ohne datg eine nennens- werte Besserung eintrat.

Mittels Edgewise-SektionsbtSgen erfolgte dann eine Distalisation der unteren Eckz~ihne und anschlief~end durch Retraktionsb6gen die Retrusion der unteren Front. Die saggitale Entwicklung des Oberkiefers erfolgte mit Multiband- kantenb6gen und Druckspiralen zwischen Stops bei den Eckz~ihnen und den Sechser-R6hrchen (Abb. 10). Nach 11 Monaten war ein befriedigender 121berbig erreicht (Abb. 9), und die Extraktionsliicken konnten ann~ihernd geschlossen werden. Die geringe Drehung der oberen seitlichen Schneidez~ihne wurde nicht mehr beseitigt, da die Patientin auf Entfernung der Bandapparatur dr~ingte.

Aus diesen Ergebnissen wird ersichtlich, datg bestimmte kieferorthop~idische F~lle, die auf abnehmbare Apparate nicht befriedigend ansprachen, mit fest- sitzender Behandlung unter Umst~inden zu korrigieren sind. Dies kann jedoch nicht den Wert der abnehmbaren Apparate, einschlief~lich der funktionskiefer-

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442 Fortschritte der Kieferorthop~idie 35 (1974) 433--443

Abb. 10. Patientin U. L., durch Druckspiralen akti'~ierter Oberkieferbogen, Unterkiefer-Retraktionsbogen

orthop~idischen Ger~ite, m i n d e r n ; d e n n gerade die Funkt ionskieferor thop~idie bie te t bei v ie len A n o m a l i e n - - zur r icht igen Zeit a n g e w a n d t - - he rvor ragende M6gl ichkei ten , die w i e d e r u m mit f e s t s i t zenden Ger~iten nicht gebo ten sind.

Zusammenfassung

An Hand von zwei Klasse II/1- und zwei Progenie-F~illen wird flargelegt, wie mittels Edgewise-Technik Behandlungen, bei denen die Therapie mit abnehmbaren Ger~iten versagt hat, noch zu einem gi, instigen Abschlul~ gebracht werden k6nnen.

Summary

In this article are described two cases of Angle Class II/1 and two cases of prenormal occlusion in which the treatment with removable orthodontic appliances had not succeeded. Subsequently these cases were successfully treated by the Edgewise technique.

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R4sum6

Nous d6mont rons comment un t ra i tement avec la technique Edgewise a pu conduire au succ~s chez deux pat ients p r6sen tan t une Classe II/1 et deux autres avec une p rogna th ie in- f6rieure alors qu 'une th6rapeut ique avec apparei l lage amovible avait 6chou6.

Schrifttum

1. A r m s t r o n g , M. M. : Control l ing the magni tude , direction, and dura t ion of extra- oral force. Amer. J. Or thodont . 59 (1971), 217--243. S teuerung yon Grb/~e, Richtung und Dauer extraoraler Kdifte. Inf. Or thod. Kieferor thop. 4 (1971), 292--327 und zit. bei [6]. - - 2. H o t z , R.: Festsitzende A p p a r a t u r e n in der Kieferorthop~idie. Technik und Methodik. H. Huber , Bern-Stut tgar t 1970. - - 3. K i n a s t , H.: Zur Beeinf lussung vert ikaler Abwei- chungen mit Hilfe extraoraler und fes ts i tzender Appara tu ren . Fortschr. Kieferor thop. 34 (1973), 272--295. - - 4. L i n g e , L.: Sekt ionsb6gen im R a h m e n der Edgewisetechnik. Inf. Orthod. Kieferor thop. 2 (1972), 108--116. -- 5. M ii 11 e r , G, H., R. K o c h : Das Gt~t- t inger Fotosta tverfahren. Fortschr. Kieferor thop. 34 (1973), 401--407. -- 6. R ii s c h , J. P., P . W . S t 6 c k 1 i : Differenzier te A n w e n d u n g extraoraler Kr~ifte in der Kieferorthop~idie. Inf. Or thod. Kieferor thop. 2 (1972)', 89--107. -- 7. S c h w a r z e , C . W . : Die Behandlungs- zeit bei A n w e n d u n g fests i tzender Appara te . Fortschr. Kieferor thop. 27 (1966), 44--47. -- 8. S c h w a r z e , C . W . : Grunds~itzliches iiber fests i tzende Appara te . Zahn~irztl. Mitt. 16 (1973), 781--786. -- 9. S t e i n e r , C. C. : Kephalometr ie in der Praxis. Inf. Or thod. Kiefer- orthop. 1 (1969), 29--58. -- 10. S t e i n e r , C. C.: Die Bedeutung der Kephalometr ie ftir die kieferorthop~idische Behandlung. Inf. Or thod. Kieferor thop. 2 (1969), 3--21.

Anschr. d. Verf.: Dr. R o 1 f W e n z e 1, 34 G~ittingen, Geiststrat~e 11.