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Ein kleiner Ratgeber: Thrombose vorbeugen und behandeln.

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Patientenratgeber Thrombose

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Ein kleiner Ratgeber: Thrombose vorbeugen und behandeln.

Liebe Leserin, lieber Leser,

03

Sie haben diese Broschüre aufgeschlagen, weil Ihre

Ärztin oder Ihr Arzt bei Ihnen eine Tiefe Venen-

Trombose festgestellt hat oder Ihnen aufgrund

einer Knie- oder Hüftgelenkersatzoperation eine

Thrombose-Prophylaxe verschrieben wurde. Viel-

leicht aber auch, weil ein Mensch, der Ihnen wichtig

ist, erkrankt ist und Sie sich über diese Erkrankung

informieren möchten.

Thrombosen sind Blutgerinnsel, die sich grund-

sätzlich in allen Blutgefäßen bilden können. Am

häufigsten treten sie jedoch in den tiefen Bein-

und Beckenvenen auf. Diese Broschüre möchte vor

allem über das Risiko bei Beinvenen-Thrombosen

informieren. Sie erfahren auf den folgenden Seiten

aber auch, wie Sie sich mit Hilfe Ihrer Ärztin oder

Ihres Arztes aktiv schützen können.

So gibt es heute gute Möglichkeiten in der Vor-

beugung und Behandlung von Thrombosen. Diese

Broschüre gibt Ihnen einen ersten Eindruck – sie

ersetzt aber keinesfalls ein persönliches Gespräch

mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt!

Weitere Informationen finden Sie natürlich auch im

Internet auf: www.gegen-thrombose.de

Was ist eine Thrombose?

04

Das Wort Thrombose zählt zu den medizinischen Begriffen, die fast jeder schon einmal gehört hat.

Der Begriff stammt aus der Antike; das altgriechische Wort „thrombós“ bedeutet „Pfropf“. Unter einer

venösen Thrombose versteht man den Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel (Thrombus).

Am häufigsten sind die tiefen Bein- und Beckenvenen betroffen. Es ist nicht nur die Thrombose selbst,

sondern auch ihre Folgen, die zur Erkrankung führen können.

Alles im Fluss:Blutzellen, die ungehindertdurch ein Blutgefäß fließen

05

Unterer Bereich(distal)

Thrombosen, die am häufigsten in den Beinvenen

entstehen, können zum einen das Gewebe des

betroffenen Beines schädigen. Zum anderen kann

sich das Blutgerinnsel lösen und mit dem Blutstrom

fortgeschwemmt werden. Gelangt das Gerinnsel

zur Lunge und verstopft dort ein Blutgefäß, spricht

man von einer Lungenembolie. Dabei handelt es

sich um eine lebensgefährliche Komplikation, die

schwere gesundheitliche Folgen haben kann. Eine

Lungenembolie zu vermeiden, hat deshalb für

Ärzte höchste Priorität. Es gibt Situationen, bei

denen das Risiko, eine Thrombose zu erleiden, be-

sonderes hoch ist. In diesen Situationen ist eine

Thrombose-Prophylaxe empfehlenswert. Patienten,

die eine akute Thrombose haben, sollten umgehend

behandelt werden.

Mehr zum Thema Risikofaktoren und Lungen em-

bolie finden Sie im Kapitel „Welche Risikofaktoren

gibt es?“ bzw. im Kapitel „Welche Folgen kann eine

Thrombose haben?“.

Typische Stellen, an denen Bein-venen-Thrombosen auftreten können

Oberer Bereich(proximal) }

}

06

Wie entsteht eine Thrombose?

Blutgerinnung schützt den Körper

Blutgerinnsel entstehen dadurch, dass das Blut

verklumpt. Wir alle kennen das von kleinen Wun-

den wie z. B. Schnittwunden: Die Wunde hört

schnell auf zu bluten, da das Blut verklumpt und

eine schützende Kruste bildet. Die Wunde heilt ab.

Die für die Heilung so wichtige Gerinnung kann

aber dann zu ernsthaften Komplikationen führen,

wenn sie innerhalb der Blutgefäße stattfindet.

Denn: Blutgerinnsel, die sich hier bilden, können in

die Lunge wandern und dort eine Lungenembolie

verursachen.

Drei Hauptfaktoren tragen zu einer Thrombose-

bildung bei:

• Verlangsamung des Blutflusses

(z. B. ruhigstellende Verbände, Bettlägerigkeit)

• Verletzungen der Gefäßwand

(z. B. bei Operationen)

• Veränderungen im Blut

Mehr zu den Risikofaktoren erfahren Sie im Kapitel

„Welche Risikofaktoren gibt es?“.

Die Blutgerinnungsorgt dafür, dass

Wunden abheilen.

Gesunde Venenklappen und Muskelpumpe sind

von großer Bedeutung

Der Rückfluss des Blutes über die Beinvenen wird

durch die Venenklappen und die Muskelpumpe

gefördert. Bei den Venenklappen handelt es sich

um taschenförmige Ausstülpungen der Gefäß-

innenwand, die wie eine Art Rückschlag-Ventil

funktionieren. Sie lassen das Blut nur in eine Rich-

tung, nämlich zurück zum Herzen fließen.

Das Venenklappensystem wird durch die Muskel-

pumpe unterstützt. Zieht sich die Fuß- und Bein-

muskulatur zusammen, wird Druck auf die Venen

ausgeübt und das Blut zum Herzen hin gepresst.

Durch die Bewegung der Muskeln wird der venöse

Blutstrom unterstützt.

Viele Reisende kennen das Anschwellen der Beine

während eines längeren Fluges – die Muskelpumpe

wird dann durch das lange Sitzen beeinträchtigt.

Besserung tritt ein, wenn man aufsteht und sich

bewegt – die Muskelpumpe wird wieder aktiviert.

07

Lokalisation und Entstehung einer Tiefen Venen-Thrombose und Lungenembolie

Venenklappe –eine Art Rückschlag-Ventil Vene

Venenklappe

Richtung des Blutflusses zum Herzen hin

Tiefe Beinvenen- Thrombose

Lungen- embolie

Embolisierung

Thrombus

08

Wie lässt sich eine Thrombose erkennen?

Symptome selbst erkennen

Folgende Beschwerden können ein Anzeichen für

eine Tiefe Venen-Thrombose sein. Bitte kontaktieren

Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn Sie eines oder

mehrere dieser Symptome bemerken:

• ein geschwollenes Bein mit Schwere- und/oder

Spannungsgefühl. In seltenen Fällen sind beide

Beine betroffen.

• Schmerzen können ebenfalls auftreten. Diese

fühlen sich meist wie ein Muskelkater an. Häufig

handelt es sich um einen Druckschmerz an der

Wade und/oder an der Oberschenkelmuskulatur

sowie Fußsohlenschmerz.

• Überwärmung oder Blaufärbung der Haut am

herabhängenden Bein

Leider werden viele Thrombosen gar nicht be-

merkt, da sie oft auch ohne Beschwerden (asymp-

tomatische Thrombose) auftreten.

Mehr zu den Risikofaktoren im Kapitel

„Welche Risikofaktoren gibt es?“.

Das Hochlegen der Beine lindert schnell einige Symptome –

es ändert aber nichts an der Ursache.

09

• Phlebographie: Diese Methode wird angewandt,

um Gefäßverläufe und Strömungsverhältnisse

darzustellen. Ein Kontrastmittel wird in eine Fuß-

rückenvene gespritzt. Diese Methode wird selten

eingesetzt.

Diagnosemöglichkeiten beim Arzt

Bei Verdacht auf eine Thrombose können Ärzte

mit folgenden Untersuchungen feststellen, ob sich

ein Gerinnsel gebildet hat:

• Kompressions-Sonographie: Diese Ultraschall-

untersuchung wird am häufigsten angewandt.

Mit dem Schallkopf des Geräts drückt der Arzt auf

die Vene und prüft so, ob sie „frei“ ist oder ob eine

Thrombose besteht.

• Farbdoppler-Sonographie: Hier handelt es sich

ebenfalls um ein Ultraschallverfahren. Die Blut-

ströme werden farblich dargestellt.

• Computertomographie und Magnetresonanz-

tomo graphie können auch Anwendung finden.

• D-Dimere sind bestimmte Abbauprodukte, die

während der Entstehung und Auflösung von Blut-

gerinnseln gebildet werden. Sie können im Blut

nachgewiesen werden (Labortest).Im persönlichen Gespräch mit IhrerÄrztin oder Ihrem Arztlassen sich Fragenam besten klären.

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Welche Risikofaktoren gibt es?

Wer sein Risiko kennt, ist der Erkrankung

einen Schritt voraus!

• Venenschwäche / vorbestehendes Krampfaderleiden

• Große Operationen oder schwere Verletzungen

• Krebserkrankungen

• Längere Bettruhe oder Ruhigstellung

• Schwangerschaft und Wochenbett

• Einnahme bestimmter Medikamente

(z. B. Antibabypille, Hormonersatztherapie

in den Wechseljahren)

• Angeborene oder erworbene Blutgerinnungsstörungen

• Übergewicht

• Alter über 40 Jahre

• Vorkommen von Thrombose / Embolien in der Familie

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Große Operationen an den Beinen

Größere orthopädische Operationen am Bein, z. B.

das Einsetzen einer Hüft- oder Kniegelenkpro-

these, stellen im Hinblick auf die Thrombose ein

hohes Risiko dar. Zum einen handelt es sich dabei

um große operative Eingriffe, zum anderen ist

damit eine Phase der Bewegungseinschränkung

verbunden.

Welche Folgen kann eine Thrombose haben?

Lungenembolie

In Deutschland erleiden jährlich ca. 40.000

Menschen eine Lungenembolie. Die Lungen-

embolie gehört zu den Folgen einer Thrombose,

die am gefährlichsten sind, denn sie kann sogar

tödlich enden. Sie minimieren das Embolierisiko,

wenn Sie, soweit erforderlich, die Thrombose-

Prophylaxe gewissenhaft einhalten bzw. auf die

Anzeichen einer Thrombose reagieren (Kapitel

„Wie lässt sich eine Thrombose erkennen?“).

Kommt es jedoch erst einmal zu einer Lungen-

embolie, ist schnelles Handeln gefragt.

Symptome einer Lungenembolie

Bitte wählen Sie bei folgenden Anzeichen um-

gehend 112 und rufen Sie den Rettungswagen:

Bei der Lungenembolie kann die Atemfunktion beeinträchtigt werden.

12

- beschleunigter Puls,

Herzrasen,

Angstzustände,

Schweißausbrüche

- Atemnot

- Blutdruckabfall

- Schmerzen im

Brustbereich

- Husten (evtl. Bluthusten)

- Schockzustand

- Fieber

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Wer gut informiert ist, kann im Ernstfall schnell reagieren.Postthrombotisches Syndrom

Dieses tritt vor allem nach Thrombosen im Ober-

schenkel auf und beruht auf einer bleibenden

Beschädigung der tiefen Venenklappen. Dadurch

kann die Vene das Blut nicht vorwärtstreiben und es

kommt zum Rückstau des Blutes. In der Folge

findet eine Umleitung des Blutes in die oberfläch-

lichen Venen statt und Krampfadern können sich

entwickeln. Zusätzlich kann es zu einer Schwellung

und einer meist braunen Verfärbung der Haut

kommen. Schließlich kann ein Geschwür am Unter-

schenkel (Ulcus cruris) entstehen.

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Prophylaxe und Behandlung: Welche Möglichkeiten gibt es?

Prophylaxe nach der Operation:

Spritze oder Tablette sorgt für Schutz

Jeder, der einmal im Krankenhaus operiert wurde,

kennt das wahrscheinlich: Nach der Operation ver-

abreicht die Schwester eine Spritze. Dabei handelt

es sich meist um ein Heparin, einen Wirkstoff, der

das Blut verdünnt und damit einer Thrombose vor-

beugt. Nach größeren Operationen gehört die

Thrombose-Prophylaxe zur klinischen „Grundver-

sorgung“.

Aus gutem Grund, denn auf diese Weise kann das

Risiko gefährlicher Komplikationen erheblich ge-

senkt werden. Seit einiger Zeit gibt es neben der

Spritze auch Medikamente, die als Tablette einge-

nommen werden können. Diese Tabletten werden

derzeit jedoch ausschließlich nach Einsatz neuer

Hüft- oder Kniegelenke verabreicht.

Damit diese aber auch richtig wirken, ist es sehr

wichtig, sie regelmäßig und nach Anweisung des

Arztes einzunehmen.

Prophylaxe nach der Operation:

Nicht medikamentöse Therapien

So einfach es erscheinen mag: Eine wichtige vor-

beugende Maßnahme ist die frühzeitige Mobili-

sierung, d. h. die körperliche Aktivierung. Mancher

soeben erst operierte Patient wird sich fragen, wa-

rum man ihn schon am Tag danach zum Aufstehen

bewegt. Ziel dieser Maßnahme ist eine aktive

Thrombose-Prophylaxe.

Weitere wichtige Maßnahmen sind Kompres-

sionsverbände bzw. das Tragen von Kompressions-

strümpfen. Durch den äußeren Druck (Kompres-

sion), den diese ausüben, unterstützen sie die

Muskelpumpe. Auch wenn sie oftmals als lästig

oder unbequem empfunden werden: Kompressions-

strümpfe sind ein unterstützendes Mittel zur Vor-

beugung und Behandlung von Thrombosen.

Ihr Arzt wird über die Art und den Zeitraum der

weiteren Maßnahmen entscheiden.

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Behandlung einer bestehenden Thrombose:

Die Behandlung bestehender Thrombosen zielt

vor allem darauf ab, Folgeerkrankungen wie zum

Beispiel eine Lungenembolie zu verhindern. Hier

stehen heute gute Therapiemöglichkeiten zur

Verfügung. Entscheidend für den Erfolg einer

Behandlung ist allerdings, dass Sie sich genau an

die Therapieanweisung halten.

• Kompressionstherapie: Kompressionsstrümpfe und

Venenverbände sorgen dafür, dass sich die Venen-

klappen wieder schließen und der Blutkreislauf in

Gang kommt. Eine Kompressionstherapie kann die

Entstehung eines Postthrombotischen Syndroms

verhindern.

Gute Therapiengeben Grund

zu Optimismus.

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Thrombose-Prophylaxe und -Behandlung: Welche Medikamente gibt es?

Seit über 80 Jahren werden zur Prophylaxe und

Behandlung Tiefer Venen-Thrombose blutver-

dünnende Therapien eingesetzt. Fazit: Neben

Hepa rinen und Vitamin-K-Antagonisten kommen

heute zwei neue wirksame Substanzklassen zum

Einsatz, die bestimmte Gerinnungsenzyme im Blut

„blockieren“ (Faktor-Xa-Hemmer und Thrombin-

hemmer). Hier eine kurze Übersicht:

Faktor-Xa-Hemmer blockieren das Gerinnungsenzym

Faktor Xa.

Thrombinhemmer blockieren das Gerinnungsenzym

Thrombin (Faktor IIa).

Späte 1980er/90er

Natürliche/Synthetische Indirekte Xa-Inhibitoren

(Spritze)

Direkte Xa-Inhibitoren(Tabletten zum Einnehmen)

Apixaban (Prophylaxe)Rivaroxaban (Prophylaxe und Behandlung)

2000er

Direkte Thrombininhibitoren

(Spritze/Infusion)

Direkte Thrombininhibitoren(Kapseln zum Einnehmen)Dabigatran (Prophylaxe)

1930er 1950er Frühe 1980er

Niedermolekulares Heparin (Spritze)

Heparine(Spritze/Infusion)

Vitamin-K-Antagonisten (Tabletten zum Einnehmen)

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Thrombose-Behandlung: Was sind Cumarine (Vitamin-K-Antagonisten)?

Die Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten erfordert

– neben der regelmäßigen Tabletteneinnahme –

auch eine kontinuierliche Überwachung der

Gerinnung, des INR-Werts (internationalisierte

normalisierte Ratio), früher des Quick-Werts.

Welche Therapie für den einzelnen Patienten am

besten geeignet ist, entscheidet der Arzt individuell

nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen

und Risiko.

Um einen Schutzeffekt zu erreichen, wird ein INR

von 2–3 angestrebt. Wird die Gerinnung stärker

gehemmt, steigt das Risiko, dass es zu Blutungen

kommt. Wird die Gerinnung zu wenig gehemmt,

steigt das Thromboserisiko. Um das zu verhindern,

wird die INR regelmäßig kontrolliert. Jeder Mensch

reagiert anders auf die Einnahme von Vitamin-

K-Antagonisten und benötigt eine individuelle

Dosierung.

Bestimmte Nahrungsmittelkönnen die Wirkung vonVitamin-K-Antagonistenbeeinflussen.

Hier gibt es einige Faktoren, die die Wirkung der

Vitamin-K-Antagonisten beeinflussen und daher

berücksichtigt werden müssen:

• die Einnahme bestimmter Medikamente

• Nahrungsmittel mit hohem Vitamin-K-Gehalt,

zum Beispiel: Blattsalat, Blumenkohl, Bohnen,

Broccoli, Petersilie, Endivie, Feldsalat, Kopfsalat,

Linsen, Mangold, Porree, Rosenkohl, Rotkohl,

Sauerampfer, Schnittlauch, Spinat, Wirsing,

Zwiebel …

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Fazit: Die Therapie mit

Vitamin-K-Antagonisten

bietet Schutz, erfordert

jedoch einen hohen

Aufwand und ein hohes

Maß an Disziplin.

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Tiefe Venen-Thrombose-Behandlung:Wie sehen die neuen Therapien aus?

Direkte orale Faktor-Xa-Hemmer

Seit Kurzem gibt es zur Behandlung von Thrombosen

eine wirksame Alternative zu Vitamin-K-Antagonisten:

Einen Faktor-Xa-Hemmer.

Seine gerinnungshemmende Wirkung hat der Faktor-

Xa-Hemmer bereits bei anderen Erkrankungen unter

Beweis gestellt. Eine routinemäßige Kontrolle der

Gerinnung ist nicht mehr notwendig. Ein Fortschritt,

der Betroffenen den Alltag erheblich erleichtern kann.

Bitte sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über

die für Sie geeignete Therapie-Möglichkeit.

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Was kann man selbst tun? 1

Übungen zur Aktivität der Muskel-Venenpumpe1

Nach einer Verletzung oder Operation sollten Sie

sich so früh wie möglich bewegen. Aktive Bewe-

gungsübungen helfen, die Muskeln zu aktivieren

und die Venen in den Beinen zu trainieren. Bewe-

gungen der Muskeln von den Fußsohlen bis zu

den Oberschenkeln unterstützen die Venen bei

ihrer Arbeit, das Blut zu pumpen. Diese „Muskel-

pumpe“ ist die stärkste Antriebskraft für Ihre

Venen. Auch wenn Sie einen Verband oder einge-

gipste Gliedmaßen haben, gilt grundsätzlich: Alle

freien Gliedmaßen dürfen bewegt werden!

Es gibt einige Grundregeln, wie man Thrombose

vermeiden kann. Nachfolgend finden Sie wichtige

Empfehlungen, mit denen man aktiv der Bildung

von Beinvenen-Thrombosen entgegenwirken kann.

• Beherzigen Sie den Merkspruch SSS-LLL: Sitzen

und Stehen ist Schlecht – Lieber Liegen oder

Laufen.

• Treiben Sie möglichst oft und regelmäßig Sport.

Günstig sind Laufen, Walken, Schwimmen oder

auch Radfahren.

• Halten Sie Ihr Gewicht unter Kontrolle, denn

Übergewicht belastet die Venen, aber auch das

Herz und den Kreislauf.

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1. Übung: Zehen beugen und strecken1

Sie liegen auf dem Rücken, die Arme locker neben dem Körper,

die Fußspitzen zeigen nach oben. Beugen und strecken Sie nun

Ihre Fußspitzen. 15 Wiederholungen.

2. Übung: Ferse und Spitze rollen1

Sie sitzen auf einem Stuhl und stellen Ihre Füße flach auf den

Boden. Heben Sie die Fußspitzen beider Füße an und drücken Sie

dabei die Fersen fest auf den Boden. Kurz halten, danach beide

Füße mit Druck auf die Zehenspitzen abrollen und die Fersen an-

heben. 15 Wiederholungen.

Wichtig: Diese Übungen können Sie mehrmals täglich durchführen, je öfter, desto besser. Fragen Sie in Ihrer Arztpraxis, welche Übungen Ihnen außerdem noch helfen können.

Copyright: 1 Patienteninformation „Tiefer Venenthrombose vorbeugen“, Hrsg. Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de), Version 1.0, Juni 2010

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Weitere Fragen?

Diese Broschüre gibt nur einen kleinen Einblick in

das Thema Venen-Thrombose. Sie kann das persön-

liche Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt

nicht ersetzen. Wenn Sie weitere Fragen haben,

wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder Ihren

Arzt – Sie haben außerdem die Möglichkeit, unsere

kostenfreie Bayer Service-Nummer anzurufen oder

unsere Internetseite zu besuchen:

Kostenfreie Service-Nummer:

0800 – 927 35 86 (8 – 18 Uhr an Werktagen)

www.gegen-thrombose.de

Praxisstempel

Weitere Informationen erhalten Sie unter:Bayer Vital GmbHKostenfreie Service-Nummer: 0800 – 927 35 86 (8 – 18 Uhr an Werktagen)www.gegen-thrombose.de

Art. Nr. 80756577 03/12