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Klang und Klangmassage in der Pädagogik • Klang im Kindergarten • Klangerleben in der Schule • Klangpädagogik in Aktion • Ein Leben mit Klang • Klangpädagogik bei Verhaltens-, Teilleistungs- und Lernstörungen • Klangmassage mit "schwierigen Kindern" Klang-Massage-Therapie Organ des Europäischen Fachverbandes Klang-Massage-Therapie e.V. 1/2001

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Klang und Klangmassagein der Pädagogik

• Klang im Kindergarten

• Klangerleben in der Schule

• Klangpädagogik in Aktion

• Ein Leben mit Klang

• Klangpädagogik bei Verhaltens-, Teilleistungs- und Lernstörungen

• Klangmassage mit "schwierigen Kindern"

Klang-Massage-TherapieOrgan des Europäischen Fachverbandes Klang-Massage-Therapie e.V.

1/2001

Erster Klang-Kongress in Dortmundim September 2000:

Mit den "Trommlern aus Varanasi"präsentierte das Institut für Klang-Massage-Therapie eine ganz außer-gewöhnliche Tr a n c e - M u s i k g r u p p e ,die zum ersten Mal in Europa auf-trat. Ihr Zusammenspiel mit ShyamKumar Mishra aus Indien, einem derweltbesten Tabla-Spieler, und demvirtuosen Didgeridoo-Spieler AlexMeyer aus Österreich war für dieTeilnehmerinnen und Teilnehmer einwahrhaft unvergessliches Klanger-lebnis.

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Liebe Leserin, lieber Leser,

dies ist sie also, die Nummer 1 von"Klang – Massage – Therapie", demoffiziellen Organ unseres Europä-ischen Fachverbandes Klang-Massage-Therapie e.V. Die Fertig-stellung hat doch erheblich längergedauert als ursprünglich gedacht.Aller Anfang ist eben schwer...

Aber jetzt geht´s wirklich los:Schwerpunktthema dieses Heftes istder Einsatz von Klang und Klang-massage nach Peter Hess® in derPädagogik. In diesem Bereich liegenbereits eine Menge wichtiger Erfah-rungen vor, die es verdienen, veröf-fentlicht zu werden. Andererseitserfahren wir tagtäglich, welch gro-ßes Interesse am Einsatz von Klangund der Klangmassage in Kinder-gärten, Schulen und heilpädago-gischen Einrichtungen besteht. Indieser Ausgabe von "Klang-Massage-Therapie" wollen wir das breiteSpektrum der Einsatzmöglichkeitenklangpädagogischer Arbeit mög-lichst konkret und nachvollziehbarvorstellen.

Bei der Arbeit für dieses Heft be-suchte ich Maria Summer in Vorarl-berg. Die Begegnung mit der 81jäh-rigen Heilpädagogin hat mich sehr

Doch zunächst einmal viel Spaß undAnregung bei der Lektüre dieses Hef-tes zur klangpädagogischen Arbeit!

Mit herzlichen Grüßen

Peter Hess

PS: Informationen über den Fachver-band und seine Mitglieder sind jetztauch im Internet zu finden unterwww.fachverband-klang.de.

Impressum

KLANG-MASSAGE-THERAPIEOffizielles Organ des Europäischen FachverbandesKlang-Massage-Therapie e.V.

Herausgeber und presserechtlich verantwortlich:Peter Hess, Ortheide 29, 27305 UenzenRedaktion: Lutz Döring-Linke, Wulwesstraße 21, 28203 Bremen, Telefon/Fax: 0421 - 790 18 66eMail: [email protected]

Nummer 2 erscheint im Frühjahr 2002Redaktionsschluss: 28.02.2002

bereichert und tiefe Eindrückehinterlassen. Maria leistet beispiel-hafte Arbeit mit entwicklungsge-störten Kindern und setzt dabeihöchst erfolgreich Klänge und Klang-schalen ein.

Das Konzept von "Klang-Massage-Therapie" sieht vor, den Leserinnenund Lesern (wir denken dabei an einan Klang und Klangarbeit interes-siertes Publikum) umfassende Infor-mationen zu liefern über Klangarbeitin den Bereichen Gesundheit, Pflege,Pädagogik und Therapie. Eine beson-dere Rolle kommt dabei derKlangmassage nach Peter Hess® undden vielfältigen Aktivitäten auf ver-schiedensten Ebenen und in unter-schiedlichen Ländern zu. Gleichzeitigwollen wir aber auch ein Forum bie-ten für den Informations- undErfahrungsaustausch mit allen, die(auch) mit Klang in den genanntenBereichen arbeiten.

Ein solches Konzept funktioniertnatürlich nur, wenn wir Unterstüt-zung erfahren durch unsere Leserinnenund Leser. Dies könnte beispielswei-se geschehen durch Erfahrungsbe-richte und Informationen aus ver-schiedenen Arbeitsfeldern. Wir ladenunsere Leserinnen und Leser ganzherzlich zur Mitarbeit ein! Redaktionsschluss für die nächsteAusgabe ist der 28. Februar 2002. Derinhaltliche Schwerpunkt des näch-sten Heftes wird auf dem Thema"Wellness und Gesundheit" liegen.

VORWORT VON PETER HESS

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Die Klangschale im Kindergarten: Klang, den alle hören und spüren könnenDie Erzieherin Heike Pauels aus Düsseldorf schildert Erfahrungen, die sie mit Klangschalen in ihrer

Kindertagesstätte gemacht hat

Klang im Kindergarten Peter Hess stellt die Inhalte von Tagesseminaren für Erzieherinnen vor

Erfahrungs- und Lernspiele mit KlangschalenPeter Hess hat Klangspiele aus der Praxis zusammengestellt

Klangerleben in der Schule "Herzlich Willkommen im Land der Klänge!"

Ute Eisenlohr hat sich mit Klangschalen an die Schule gewagt

Ein Leben mit KlangManuela Kaintz berichtet sehr persönlich über das erste Jahr ihres Lebens mit Klang

Klangpädagogik in AktionPeter Hess hat die 81jährige Heilpädagogin Maria Summer in Österreich besucht und berichtet

über eine beeindruckende Frau, die beispielhafte klangpädagogische Arbeit leistet

"Große Aufgaben liegen vor uns" - Interview mit Peter HessLutz Döring-Linke befragt Peter Hess zu Ursprüngen und Perspektiven der Klangmassage

Klang-Begegnung auf Ikaria im Herbst 2002Aus der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Peter Hess und Jorgos Canacakis beim

Klang-Kongress in Dortmund ist das Intensivseminar "Klang-Begegnung" auf der griechischen

Insel Ikaria entstanden – man kann sich auf ein ungewöhnliches Klangerlebnis freuen!

Wir stellen vor: Dr. Jorgos CanacakisLutz Döring-Linke stellt Jorgos Canacakis Fragen zu Biografie, beruflichem Werdegang und aktueller Tätigkeit

INHALTSVERZEICHNIS

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Klangmassage mit "schwierigen Kinder""Klangarbeit ist die schönste Beschäftigung, die ich mir vorstellen kann. Ich schenke den Menschen eine Stunde Wohlbefinden

und Glück." Die Energetikerin Silvia Schwartz berichtet über ihre Arbeit mit Kindern, die Probleme haben

Klangpädagogik im Einsatz bei Verhaltens-, Teilleistungs- und Lernstörungen Die Erzieherin und Kinesiologin Petra Zurek stellt exemplarisch ihre klangpädagogische Förderarbeit vor

Weiterbildung KlangpädagogikAm 8. November 2001 beginnt die neue Weiterbildung in Klangpädagogik. Sie umfasst

30 Seminartage im Zeitraum von zwei Jahren und wird wissenschaftlich begleitet

Wir stellen uns vor: Regenbogenhaus - Zentrum für ganzheitliche Pädagogik"Zu uns kommen Familien, deren Kinder oder Jugendliche Lernschwierigkeiten haben oder Verhaltensauffälligkeiten aufweisen."

Konzepte, Methoden und Angebote einer klangpädagogischen Praxis

Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Klangmassage nach Peter Hess® Aus Österreich hat uns Alexander Beutel einen kurzen Situationsbericht geschickt

Klangmassage in PolenDie von Peter Hess ausgebildete Klangmasseurin Margarete Musiol berichtet über die Klangmassage in Polen

Klangmassage in Ungarn Die Heilpädagogin Zsusa Radnai hat uns einen Brief über ihre Arbeit mit der Klangmassage in Ungarn geschrieben

Fachtagung "Klangmassage professionell" Im April 2002 bietet das Institut für Klang-Massage-Therapie eine neue

Veranstaltungsform an: die Fachtagung "Klangmassage professionell"

Termine und InformationenHier finden Sie aktuelle Seminartermine für Aus- und Weiterbildung in der Klangmassage nach Peter Hess®

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Wir lernten die Klangschale durchHerrn Kasprowski von der FirmaKinderwelt kennen. Bei uns Erzieh-erinnen sprang der Klang sofortüber, als wir mit der Schale selb-ständig experimentieren konnten.Wir wollten die Klangschale gernein unserer pädagogischen Arbeitverwenden und erwarben eineSchale mit Anleitung.

Eine Klangschale ist ein Musikin-strument – und man kann mit ihrmassieren. Der Pädagoge undDiplom-Ingenieur Peter Hess stießAnfang der Achtziger Jahre bei aus-dehnten Reisen nach Nepal undIndien auf alte Klangschalen,beschäftigte sich intensiv mit derWirkung ihrer Klänge und entwickeltedie Klangmassage. Jetzt lässt er dortneue Schalen herstellen für denEinsatz in Kindergärten und in vielenPraxen von Ärzten, Heilpraktikern,Ergotherapeuten, Physiotherapeutenund Heilpädagogen.

Erste Erfahrungen in der PraxisGemeinsam mit einer Ko l l e g i nbetreue ich eine Gruppe von 22Kindern im Alter von drei bis sechsJahren. Unseren Kindern stand dieKlangschale nun zum Kennenlernenund freien Experimentieren zurVerfügung. Ich konnte beobachten,wie die Kinder den Klang genossen.Wurde die Klangschale angeschla-gen, dann schwang der Ton durch

DIE KLANGSCHALE IM KINDERGARTEN: KLANG, DENALLE HÖREN UND SPÜREN KÖNNENVon Heike Pauels

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den ganzen Gruppenraum, und dieKinder hielten im Spiel inne, horchtenauf und suchten im Raum, woherdas Geräusch kam. Kinder mit star-kem Bewegungsdrang entspanntensich, lächelten dem Ton nach. Un-schlüssige Kinder nahmen die Schalegerne zur Hand und beschäftigtensich längere Zeit damit.

Im Oktober 1999 nahm ich an einemTagesseminar mit Peter Hess zumThema "Klangschalen und Klang-massage im Kindergarten" teil. PeterHess erzählte von seiner Arbeit inNepal und Tibet und über dieWirkungsweise der Klangschale beiStress, Anspannung und Unruhe.Einen großen Teil des Seminarsnahm die eigene Erfahrung mit derKlangmassage ein.

Jetzt setzte ich die Klangmassage imKindergartenalltag gezielter ein. EinAngebot, bei dem die Kinderbesonders motiviert, experimentier-freudig und ideenreich mitarbeite-ten, möchte ich gerne ausführlicherschildern. Die Ideen hierfür hatte ichvom Seminar mitgebracht.

Klangmassage in AktionUnser Bewegungsraum in der Ein-richtung wurde mit Teppichen undKerzen in einen gemütlichen Ortverwandelt. In die Mitte des Raumeslegte ich eine Decke und darauf dieKlangschale und den Schlägel. Mitfünf Kindern setzte ich mich vor dieDecke. Die Kinder erkannten dieKlangschale und warteten gespanntauf das, was passieren würde. DieSpannung stieg an, als von mir keineAufgabe gestellt wurde und auchkeine Aufforderung zum Benutzender Schale kam. Schließlich nahmsich ein türkischer Junge denSchlägel und schlug die Schale an.Der Ton schwang durch den Raum,

alle lauschten, und nun trauten sichauch die anderen Kinder, mit demInstrument zu arbeiten. Die Schalewurde reihum von allen angeschla-gen. Als ich an die Reihe kam, teilteich den Kindern mit, dass ich ihneneinen Ton schenken wollte. Ichschlug die Klangschale mit demSchlägel an und gab sie vorsichtigan das nächste Kind weiter. Dieseshielt kurz inne und reichte dann dasInstrument an das neben ihm sitzen-de Kind weiter. Beim dritten Kindwar der Ton verklungen. Die Schalewurde erneut angeschlagen undweiter gereicht – so erhielt jedesKind einen Ton als Geschenk.

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Klang spürenDie Kinder bemerkten, dass das"Brummen" der Schale durch dieHand eines anderen Kindes hindurchzu spüren war. Alle probierten diesnochmals aus, und wir sprachen überunsere Erfahrungen und G e f ü h l edabei. Die Kinder empfandenBrummen, Kribbeln, Kitzeln undSummen. Unser türkisches Kindkonnte seine Empfindungen durchGestik ausdrücken. Ich erklärte denKindern, dass der Ton auch an ande-ren Körperteilen spürbar sei undschlug eine Klangmassage vor.

Die Kinder legten sich auf den Bauchund schlossen die Augen. DieKlangschale stellte ich nacheinanderauf den Rücken eines jeden Kindesund schlug sie an. Der Klang war füralle zu hören und für das einzelneKind zu spüren. Die Kinder lagenentspannt auf dem Bauch, und esherrschte erwartungsvolle Stille.Nach der Rückenmassage w u r d eSchale auf den Bauch gestellt. Hierkonnte ich beobachten, wie derAtem intensiver und gleichmäßigerwurde und teilweise in Einklang kammit dem Summen der Klangschale.Ich ließ den Ton ausklingen undbeendete die Klangmassage. DieKinder reckten und streckten sichund gähnten herzhaft. Nun sollteauch ich die Massage genießen. AlleKinder wollten auch einmal meinKlangmasseur sein.

Gefühle ausdrückenNach der Klangmassage-Aktion habenwir uns lange ausgetauscht. DieKinder konnten sehr differenziertmitteilen, wo und wie lange sie denKlang gespürt hatten. So war ernicht nur an der Stelle, an der dieSchale stand, zu spüren, sondern eskribbelte bis zum Hals oder die Beinehinunter. Zum Abschluss machtenwir noch ein Klanghör-Spiel, beidem die Richtung, aus der ein Tonkam, mit geschlossenen Augen er-hört werden musste.

Ein Angebot für alle KinderDas Klang-Angebot dauerte längerals eine Schulstunde. Beteiligt warenbewegungsaktive und ruhige, deut-sche und ausländische, jüngere undältere Kinder. Die entspannte Atmo-sphäre wurde von jedem Kind aufge-nommen und alle zeigten deutlichihre Gefühle. Die Klangschale standdanach noch eine Zeitlang imGruppenraum für alle Kinder frei zurVerfügung. Bald führten die Kinderjeden Tag selbständig eine Klang-massage durch. Wird heute eineKlangschale im Gruppenraum ange-schlagen, dann horchen alle auf undwerden ganz still.

Unsere neu hinzu gekommenen drei-jährigen Kinder haben auch schonerste Erfahrungen mit diesemMusik- und Massageinstrumentgemacht. Sie urteilten: "Au ja, dasmachen wir morgen wieder!"

DIE KLANGSCHALE IM KINDERGARTEN: KLANG, DENALLE HÖREN UND SPÜREN KÖNNENVon Heike Pauels

Heike Pauels ist Erzieherin in einerDüsseldorfer Kindertagesstätte

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Das Institut für Klang-Massage-Therapie bietet "maßgeschneiderte"eintägige Fortbildungsverans t a l-tungen an für Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter in Kindergärten. Inentspannter und lockerer At-mosphäre wird die notwendigeTheorie vorgestellt. Schwerpunktder Fortbildungsveranstaltungen istaber stets das praxisnahe Einübenvon Klangspielen sowie die Vermitt-lung vielfältiger Klangerfahrungen.Die Inhalte eines solchen Tages-seminars werden hier beispielhaftvorgestellt.

• Wahrnehmen – Fühlen – HörenKlangschalen eignen sich hervorra-gend zur Förderung der Wahrneh-mungsfähigkeit und zur Entwicklungvon Kreativität. Alle Kinder lernen imUmgang mit Klang, positiv und sen-sibel mit der Umwelt (Klang, Musikund andere Schwingungsgeräusche)umzugehen. Sie erfahren, wie Stillemit Klang gefüllt wird und durchKlang wieder zur Stille kommt.Dieses Erleben von Klangqualitätstellt eine wichtige Erfahrung derKinder im Umgang mit Klang dar.

Sehr gute Erfahrungen liegen ausder Arbeit mit hyperaktiven Kindernsowie aus Einrichtungen für körper-lich und geistig behinderte Kindervor.

• Erfahrungs- und Lernspiele mitKlangschalen

Damit die Sensibilität des Körperswieder erfahren werden kann, wirddie Klangschale auf verschiedeneKörperteile (Bauch, Rücken, Knieusw.) gestellt. Das Kind hört denKlang und spürt die Klänge ange-nehm im Körper vibrieren.Diese Übung bringt das Gefühl fürden eigenen Körper wieder zurück.

• Sensibilität in einzelnen Körper-teilen erfahren

In den Körper hineinspüren – wieweit ist der Klang im Körper wahrzu-nehmen? Klang mit den Händen undFüßen fühlen. Klang in der Klang-schale mit Händen und Füßen spü-ren. Klang am Rand der Klangschalespüren. Klangschwingungen imWasser in der klingenden Schule mitHänden und Füßen spüren.

• HinhörenAuf den Klang einstellen. Wie langeklingt die Schale, und wie lange istder Klang zu hören? Vom Klang zurStille kommen.Mit geschlossenen Augen einen be-wegten Klang erzeugen. So wird eineKlangschale beispielsweise vor demGesicht in Form einer liegenden Achtbewegt. Das fördert die Aktivierung

beider Hirnhälften und hilft kreativeFähigkeiten zu entwickeln. EinenKlang/Ton für ein anderes Kind oderdie Erzieherin/den Erzieher zu erzeu-gen – einen Klang schenken. DieKinder lernen, sensibel mit demKlang umzugehen (Buchempfehlung:Wolfgang Meyerberg, Ich schenkeDir einen Ton, Großer Bär Verlag).

• WassermandalaEine Klangschale, zum Teil mit Was-ser gefüllt und mit einem Schlägelangeschlagen oder gerieben, bringtwunderbare Mandalabilder undsprudelndes Wasser hervor. Dies zubetrachten, ist faszinierend, ebensowie die Vorstellung, was Klang imKörper bewirkt, der zu etwa 80Prozent aus Wasser besteht.

• Klang- und PhantasiereisenKlang ist eine hervorragender Be-gleiter für Phantasiereisen. Klangbringt sofort tiefe Entspannung, undin diesem Entspannungszustandwerden Phantasiereisen und Medi-tationen besonders intensiv erlebt.

Anfragen wegen Tagesseminaren fürErzieherinnen und Erziehern könnenan das Institut für Klang-Massage-Therapie gerichtet werden. Telefon: 04252-2411, Fax: -3436.

KLANG IM KINDERGARTENIdeen zu einem Tagesseminar für Erzieherinnen und ErzieherVon Peter Hess

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spüren, wie die Klänge durch alleHände hindurchgehen. Sie sind fas-ziniert von der Stärke der eigentlichdoch so sanften Klänge.

Ein weiteres schönes Klangspiel zumKlangfühlen in einer Gruppe: DieKinder sitzen um einen Holztisch,auf der eine Klangschale auf einemGummiring steht. Die Klangschalewird von der Erzieherin an-geschlagen. Die Klänge bringen dieHolzplatte zum Schwingen. DieKinder fühlen mit den Fingerkuppenund über ihren Handteller, wie dieTischplatte mit den Klängenschwingt. Erstaunliches wird vonden Kindern gespürt, ganz spannendsind ihre "Erfahrungsberichte" darü-ber.

Anregungen für Klangspiele findenSie den beiden Büchern von mir, dieauch über das Institut für Klang-Massage-Therapie zu beziehen sind:

Peter Hess: Klangschalen fürGesundheit und innere Harmonie,Ludwig Verlag 2000 undPeter Hess: Klangschalen - wertvollfür den Alltag, Polyglobe Ve r l a g2001.

Mit all den anderen Hinweisen auseinzelnen Beiträgen hier in diesemHeft und in den beiden Büchern vonPeter Hess kommen schon eineganze Menge Anregungen für Klang-spiele zusammen.

Der Kreativität sind hier keine Gren-zen gesetzt! Wir sind sehr interes-siert an weiteren Klangspielen, umdiese an Eltern oder Erzieherinnenweitergeben zu können. Für jede unszugesandte Idee, die wir veröffent-lichen, bedanken wir uns mit einemkleinen Geschenk.

Dabei muss zwischen den Kindernausreichend Platz sein, damit siesich nicht mit den Händen berühren.

Klangwirkung spürenEin Kind stellt sich eine Klangschaleauf den Handteller. Es geht spiele-risch mit dem Klang um, lauscht derVielfalt der Klänge. Auf die Frage, obdas Kind die Klänge im Handtellerspürt oder auch weiter im Körperwahrnimmt, kommen Antwortenwie: das prickelt schön, kitzelt, dieKlänge laufen durch den Handteller,durch den ganzen Arm, sogar durchden gesamten Körper. Die anderenKinder berichten über ihre unter-schiedlichen Erfahrungen.

In einer Gruppe von vier Kindernkann nun gespürt werden, wie weitdie Schwingungen der Klänge gehen.Die Kinder halten jeweils eine Handunter die Hand eines anderenKindes. Vier Hände liegen überein-ander. Auf dem ersten Handtellerliegt die Klangschale. Die Klang-schale wird von einem Kind ange-schlagen, und die Kinder können jetzt

ERFAHRUNGS- UND LERNSPIELE MITKLANGSCHALENVon Peter Hess

Klangschalen sind zur Wahrneh-mungsförderung sowie für Erfah-rungs- und Lernspiele besondersgut geeignet.

So berichten immer wieder Erzieher-innen und Eltern begeistert von denpositiven Wirkungen der Klang-schalen auf die Kinder. Generellscheinen praktisch alle Kinder vomKlang und den Klangschalen faszi-niert zu sein.

Klangschalen erweitern das spieleri-sche Handeln sowie die Phantasieund Kreativität der Kinder. Schondurch ihre äußere Erscheinung undihr Tönen rufen sie den Reiz wach,sie zu berühren, zu fühlen und hin-zuhören. Die Schalen laden zumspielerischen Umgang ein. Die Kin-der lernen, sensibel und neugierigUmweltgeräusche, Klang, Musikund andere Schwingungsgeräuschewahrzunehmen und zu unterschei-den. Sie erfahren, wie Stille durchKlang erfüllt wird und wie Klangwieder zur Stille wird.

Wichtig ist, dass die Kinder achtsamsind im Umgang mit den Klang-schalen und sie als wertvolle Instru-mente schätzen lernen. Wie dieKinder den Kontakt zu den Klang-schalen bekommen, liegt in derHand der Erzieherinnen. Ich möchte Ihnen gerne einige Klang-spiele vorstellen und Sie ermutigen,mit Ihrer eigenen Kreativität weite-re Spiele zu entwickeln.

Klangrichtung hören Die Kinder sitzen mit geschlossenenAugen in der Mitte des Raumes. EinKind geht an eine bestimmte Stelledes Raumes und schlägt die Klang-schale an. Die anderen Kinder lau-schen dem Klang und finden mitgeschlossenen Augen die Richtungheraus, woher der Klang kommt.Mit der Hand geben sie die Rich-tung an.

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Drinnen begann ich mit dem Spieldes Fen-Gongs. Und es dauerte nichtlange, bis es auf der anderen Seiteder Türe ganz leise wurde. Dannwechselte ich über zur Ocean-Drum.

Als ich die Türe öffnete, standen lau-ter neugierige Kinder mit großenAugen und Ohren davor.Und nun suchte sich jedes im Klang-raum seinen Platz um die Mitte, dieich dem Alter der Schüler (10 - 12Jahre) entsprechend gestaltet hattemit Steinen, Kerze und Klang-schalen. Von den Klangschalen wareine leer, eine mit wenig Sand undeine mit Wasser gefüllt.

"Klänge wie aus China, Wasserfall,Meer, Regen, Gong..."

So und ähnlich äußerten sich dieKinder zu dem vorher Gehörten. Ge-meinsam überlegten wir, was Klangist und wie wir ihn wahrnehmenkönnen durch- Hören,- Sehen (Rand der Schale wackelt...)

und- Fühlen (wenn man die Hand an

den Gong oder die Schale hält...).

Diese Dinge erkannten die Kindereigentlich ganz von selbst, und dochwar ihr Staunen groß, als sie sahen,wie sich der Sand beim Anschlagender Klangschale in ihr bewegte undwelch unterschiedliche Muster dabeiauf der Wasseroberfläche entstanden.Sie konnten dann gar nicht mehrgenug davon kriegen, das aus der

großen Schale spritzende Wasser zubeobachten.

Bevor die Kinder selbst mit denKlanginstrumenten experimentierenkonnten, stellte sich jedes eineSchale auf die Hand.

"Kitzeln, Kribbeln, wie Ameisen...",

so ihre Kommentare, nachdem ichdie Schalen angeschlagen hatte.

Jetzt begann das Experimentieren:Sie stellten sich die Klangschalenauf den Kopf, auf die in die Höhegestreckten Füße, drehten die Scha-len um, legten Gegenstände hinein,hielten Geldstücke an den schwin-genden Rand und vieles mehr. Welchein Ideenreichtum und eine von denGesichtern der Kinder abzulesendeFreude!

Um für die anschließende Klangreisewieder in die Ruhe zu kommen,machte ich die Übung

"Wie lange hörst du den Ton deiner Schale?"

Die Kinder waren erstaunt, wie langesie den Ton wahrnehmen und dasKribbeln spüren können und sowurde es recht schnell ganz still imRaum.

Nach der Klangreise "Auf deinerWolke" durften die Kinder dasErlebte malen und anschließendhatten sie die Möglichkeit, ihreErlebnisse im Kreis einander mitzu-

Experimente mit Klangschalen – die Kinder sind mit vielen Ideen undmit großer Freude dabei

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"Es war schön und interessant....und dass fast jede Klangschaleeinen anderen Klang hat, hätte ichnicht gedacht" – so die 11-jährigeSabrina zu ihrem ersten Klang-Erleben in der Schule. Ihre Mit-schülerin Nenzi ergänzt: "Es hatmir sehr gut gefallen, denn ichkonnte meiner Phantasie freienLauf lassen. Und ich wäre bereit, eswieder einmal auszuprobieren."

Selbst völlig fasziniert vom Klangund dessen Wirkung und begeistertdurch die Erfahrung beim Umgangvon Kindern mit Klangschalen, Gongsund anderen Klanginstrumenten,war in mir die Idee entstanden, einKlang-Erleben für Schulklassenanzubieten.

Um eine Brücke zu bauen, erschienes mir wichtig, zuerst einmal dieLehrer der betreffenden Klassen Klangerleben zu lassen, was mit Freudeund Neugier aufgenommen wurde.

Meine Idee war es, die Kinder vonAnfang an neugierig und "hellhörig"zu machen. Deshalb sollte das Klang-erlebnis schon vor dem Betreten desKlangraumes beginnen. So wurdendie Kinder an der noch geschlossenenTüre von einem Schild mit derAufschrift

"Herzlich willkommen im Land derKlänge!"

empfangen.

KLANGERLEBEN IN DER SCHULEVon Ute Eisenlohr

Tatsächlich - Klänge kann man nicht nur hören, sondern auch spüren

Klänge begleiten unsere "Reise auf den Wolken"

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Begonnen hat alles im Oktober1997, als ich bei einem Seminarzum ersten Mal eine Klangschalehören, sehen und fühlen durfte. Ichwar begeistert und tief berührt –ein zartes Band verband meinInnerstes mit diesem Klangkörper.

Erste Erfahrungen mit KlangschalenEs dauerte noch ein Jahr, bis ich mirdie erste Klangschale kaufte unddiesem kostbaren Schatz somiteinen festen Platz in meinem Lebengab. Da ich ein neugieriger Menschbin, nahm ich meine kleine Schalemit an meinen Arbeitsplatz, um her-auszubekommen, wie behinderteMenschen auf diesen zarten undlieblichen Klang reagieren. Ich setztemich zu einer scheinbar gehörlosenFrau und zeigte ihr die goldeneKlangschale. Sie nahm sie in dieHand und erforschte ihre Oberfläche.Als ich die Schale anschlug undsomit in Schwingung versetzte, gingim Gesicht dieser Frau die Sonneauf. Sie lächelte und ihr ganzerKörper kam in Bewegung.... In die-sem Moment wurde mir klar, dasssoeben eine neue Tür geöffnetwurde: "Einsatz der Klangschalen inder Behindertenarbeit" war meineIdee. Ich ließ meiner Phantasiefreien Lauf, stellte mir vor Freudestrahlende Gesichter vor und warglücklich bei diesem Gedanken. Wasmir jetzt fehlte, waren Kenntnisseüber den Umgang mit Klangschalen.Mein Suchen wurde mit einem Buchvon Peter Hess über die von

ihm entwickelte Klangmassage be-lohnt. So überlegte ich nicht sehrlange, ob ich die Ausbildung zurKlangmasseurin machen sollte, dadie Entscheidung längst in mir ge-troffen worden war.

Meine erste KlangmassageNach einem sehr angenehmen Ge-spräch mit dem KlangmasseurHarald legte ich mich erwartungs-voll auf einen Massagetisch.Natürlich wusste ich, dass meineleicht konzentrierte Haltung für dasLoslassen nicht förderlich seinwürde, doch ich wollte auch einwenig beobachten, was bei derKlangmassage pas-siert. Vielleicht soll-te ich an dieserStelle noch erwäh-nen, dass ich zu die-ser Zeit starkeSchmerzen im lin-ken Knie hatte.Diese Schmerzenwaren schon mona-telang meine Be-gleiter gewesen undhatten bis dato aufkeine Therapie an-haltend reagiert. Ichlag auf dem Bauch,hatte meine Augengeschlossen, als ichdie ersten T ö n ehörte und ein Kribbeln in den Fußsohlen bemerkte. Nach einigerZeit spürte ich einen intensivenSchmerz in meinem Knie, der sich

aber – für mich ungewohnt – sehrrasch wieder auflöste. Die Empfin-dung im Knie war nun nicht neutral,sondern ich fühlte ein für mich un-bekanntes, intensives Wohlbefinden.Ich konnte beobachten, wie sich die-ses so angenehme Gefühl in mir aus-breitete und ich mich immer leichterfühlte. Freude, pure Lebensfreude,nach der ich mich schon so langegesehnt hatte, stieg in mir auf. Meinganzes Körperempfinden verstärktesich und da fühlte ich auch meinHerz. Ja, mir wurde, wie man soschön sagt, so richtig warm umsHerz.

EIN LEBEN MIT KLANGAuszüge aus einem sehr persönlichen ErfahrungsberichtVon Manuela Kainz

Die Autorin im Gespräch mit Peter Hess

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teilen. Für die meisten gingen diesezwei Schulstunden viel zu schnellvorbei, und sie fragten mich, wannwir wieder so etwas machen könnten.

"Ich würde das jederzeit noch ein-mal machen",meinte zum Beispiel der elfjährigeMichael.

Sehr positiv empfand ich es - unddas war auch die Meinung derLehrer - , dass gerade solche Kinder,die sich mit den meisten schulischenDingen schwer tun, so voller Freudewaren, so wach und sensibel mitihren Sinnen und mit ihren berei-chernden Beiträgen die Stundenmitgestalteten. Für mich selbst wardas Ganze eine schöne Erfahrung, eswar eine reine Freude, die Kinder zuerleben und die Möglichkeiten vonKlang im Bereich Schule mit dochrecht großen Gruppen (bis 30Schüler) zu erfahren.

Aus der Freude der Kinder und mei-ner eigenen entstand die Idee, imRahmen der diesjährigen Projekt-Tage in der Schule ein viertägigesKlang-Erleben anzubieten. Ich binschon jetzt sehr neugierig, was wirdann gemeinsam erleben werden.

Ute Eisenlohr hat eine eigene Praxisals Krankengymnastin und Klang-masseurin in Zweibrücken.Anschrift:Auguste-Schmidt-Str. 33,66482 Zweibrücken.Tel.: 06332 - 209 01 78

Fotos: Heiner Müller

Einstimmung mit Klangschalen auf zwei außergewöhnlicheSchulstunden

KLANGERLEBEN IN DER SCHULE

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Als ich am Morgen erwachte, tatenmir meine Knie und Schultern wehund der Kopf brummte leise vor sichhin. Durch die erste Klangreise andiesem Morgen wurde bereits einedeutliche Verbesserung meinerGesamtverfassung erzielt. MeineKnie lenkten damals immer wiederdie Aufmerksamkeit auf sich.Vermutlich stellte das viele amBoden Knien in diesen beiden Tageneine starke Anforderung für meinebereits beleidigten Knie dar.

Klangmassage mit BehindertenNatürlich wollte ich mein ursprüng-liches Vorhaben bald in die Ta tumsetzen und dieser wertvollenMethode einen Platz in meinerArbeit mit behinderten Menschengeben. Von Anfang an war mir klar,dass die Klangschalen stets einAngebot sein müssen und somitauch abgelehnt werden können. Mitdieser lockeren Haltung hatte ichnatürlich die größten Chancen,andere Menschen davon zu begei-stern. Ich behielt mir immer imHinterkopf: "Auch wenn ich sobegeistert davon bin, andere müssenes deshalb längst nicht sein.Versuche niemals jemandem deineIdeen überzustülpen – sie könntendadurch nur noch weniger ange-nommen werden." Ich verwendetedie Klangschalen unter anderem imUmgang mit einer fast gehörlosenFrau, von der ich bereits eingangskurz gesprochen habe. Ich war soglücklich, denn sie hatte offensicht-

lich Freude an diesem Angebot. DerAusdruck in ihren Augen sprachmehr als tausend Worte und hat biszum heutigen Tag nicht an seinerAussagekraft eingebüßt. Ich kannwirklich sagen, dass bei jedemerneuten Anblick und späterenEinsatz der Klangschalen die Sonneim Gesicht dieser Frau aufging. Vieleunterschiedliche Reaktionen konnteich von da an beobachten. ManchePersonen gingen sehr vorsichtig andiese Sache heran. Auch Angst vordiesem "unbekannten Ding" konntegelegentlich jemanden begleiten –Angst, die vorsichtig abgebaut wur-de, indem die Klangschale anfangsnicht Mittelpunkt des Geschehenswar, sondern uns einfach begleitete.

Erster Klang-Kongress in DortmundAuch in den nächsten drei Monatenwidmete ich der Arbeit mit denKlangschalen viel Zeit. AnfangOktober 2000 freute ich mich aufdrei besonders schöne Tage: ich fuhrnach Dortmund zum Ersten Klang-Kongress. Am Freitagabend fand das"Trance Konzert" statt. Es war ein-fach himmlisch. Diese Klänge habenmich sehr berührt, ich fühlte mich ineinem nicht ortsgebundenen "Zu-hause". Als Alex Mayer dann mitdem Didgeridoo spielte, war dieGlückseligkeit erreicht. Dieser Mann,der eins ist mit seinem Instrumentwar, brachte mir gemeinsam mit denanderen Musikern für einige Zeit denHimmel auf die Erde.

Shyam Kumar Mishra, Die Trommler aus Varanasi und Alex Mayer beim Klang-Kongress

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Personen in Anspruch genommenwurde. Am Samstag trafen sich danndie Kursteilnehmer. Peter erzählte,wie und wo er mit den Klangschalenin Berührung gekommen war. Seinesehr interessanten Ausführungenwaren mit verschiedensten Übungengepaart. Ob wir nun mit der Stimmeoder der Atmung experimentierten,alles brachte uns dem Verständnisden Klängen gegenüber einStückchen näher. Peters Klangmedi-tationen verfehlten ihre Wirkungnicht und zeigten mir, wie schön esist, sich im Fluss und durchlässig zufühlen. In Partnerübungen setztenwir dann, nachdem Peter einige Teileeiner Klangmassage demonstrierthatte, selbst die Klangschalen ein. Eswar das wunderbare Gefühl, Te i leines Ganzen zu sein. Während die-ses Tages nahmen die Schalen dieChance wahr, mich jede einzelneFaser meines Körpers spüren zu las-sen. Am Abend lag ich dann im Bettund hatte das Gefühl, noch immer ineinem Klangbad zu sitzen. Ich kannmich noch daran erinnern, wie ichversuchte einzuschlafen: ich schlossdie Augen und plötzlich konnte ichdie Schwingungen der Klangschalennicht nur hören, sondern auch fühlenund sogar sehen. Erst als ich mich andiese seltsame Situation gewohnthatte, schlief ich seelenruhig ein.

EIN LEBEN MIT KLANG

Das neue Körpergefühl: bewegtund ganz ruhigDiese zarten Ströme, die meinenganzen Körper, scheinbar jede Zelle,ergriffen und in Bewegung gebrachthatten, verließen mich, indem siedurch den Kopf austraten. Übrigblieb ein neues Körpergefühl:"bewegt und doch ganz ruhig". Ichweiß, dass während dieser Klang-massage noch viel mehr vor sichgegangen war, doch mein Verstandgab die Kontrolle völlig auf, als meh-rere Schalen zugleich in Schwingungversetzt wurden. Herrlich, diese ent-spannte Leere im Kopf, aber dennochbei vollem Bewusstsein. Am Endedieses Erlebnisses durfte ich nochdem Gong lauschen. Das war fürmich etwas ganz besonderes. Ichhatte das Gefühl, als würden michdiese Klänge wirklich tragen. Ich warmir nicht sicher, ob ich am Massage-tisch liege oder schwebe. Ein tiefesGefühl der Dankbarkeit undZuversicht machte sich in mir breit,bevor ich mit dem hohen Ton einerkleinen Klangschale zart in dieRealität zurückgeholt wurde. Ich lagnoch für einige Zeit zumNachspüren auf dem Massagebett.Eine kurze Nachbesprechung runde-te diese wunderbare Erfahrung ab.

Klangmassage-AusbildungEnde Januar 2000 war es dann so-weit, ich fuhr nach Wien zum erstenSeminar. Der Freitagabend war alsallgemeine Informationsmöglichkeitgedacht, die von zahlreichen

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"Die schalen sind verrückt gut zumirimmer bin ich draußen ein bis-schen näher.Es ist deine und meine zeit die wirverbringenIn unserem nebeneinander seinUnd das ist gut für unser leben. Heute ist Dienstag der 22.5.01"

Christoph ist neun Jahre alt, er isthochgradig autistisch behindert. Vorder Behandlung bei Maria Summerkonnte er sich nur in seinem Wohn-raum aufhalten, hatte keinen Kontaktzu anderen und sprach überhauptnicht. Mit Birgit, seiner Betreuerin,betritt Christoph jetzt den Raum. Erwirkt nicht ängstlich und scheintuns wahrzunehmen, obwohl er kei-nen Augenkontakt aufnimmt.Manchmal gibt er Pfeifsignale vonsich, vielleicht um deutlich zumachen, dass er da ist. Christophwird unter anderem mit der Klang-massage und mit Klangschalengefördert. Diese Methode hat sich beiihm als sehr wirksam und unterstüt-zend erwiesen. So kann er sich jetztschon ohne Angst in verschiedeneRäume begeben. Birgit hat ihm vonmeinem Kommen erzählt, von Peter,der die Klangschalen gebracht hat.Mit der Methode der gestütztenKommunikation hat Birgit denJungen gefragt, wie er die Klang-schalen empfindet. Seine schriftlicheAntwort kam prompt.

Die letzte HoffnungIch habe Christoph bei meinemBesuch bei Maria Summer kennen-gelernt. Maria ist Heilpädagogin undAtemtherapeutin und mit ihren fast81 Jahren war sie die bislang ältesteTeilnehmerin an unserer Klang-massage-Ausbildung. Täglich arbei-tet sie noch etwa zwölf Stunden inihrer privaten heilpädagogischenEinrichtung in Rankwil/Vo r a r l b e r g .Die Kinder hier sind in unterschiedli-chem Grade verhaltensgestört oderbehindert: sie sind hyperaktiv, auti-stisch, ängstlich, sprachgestört,hochgradig aggressiv oder suizidge-fährdet. Für viele Kindern und Elternist Maria Summer mit ihren etwa 20Mitarbeiterinnen und Praktikantin-nen die letzte Hoffnung. Ihr Haus istmit 72 Kindern völlig ausgelastet.Noch viele Kinder mehr müssten hiereigentlich aufgenommen werden,meint Maria.

KLANGPÄDAGOGIK IN AKTIONBesuch bei der Heilpädagogin Maria SummerVon Peter Hess

Die Klangschale im heilpädagogischen Einsatz

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Menschen mit geistiger und mehrfa-cher Behinderung besucht hatte,konnte ich einen Vortrag von Prof.D r. Gert M. Wegner hören. HerrWegner erzählte von Nepal, zeigteeinige Filme und Dias, was für michbesonders interessant war, da ichmich ja entschieden hatte, imAugust 2001 an einer Nepalreiseunter Leitung von Peter Hess teilzu-nehmen. Ein Ritual mit dem riesigen, golde-nen Gong beendete diesen einzigar-tigen Klang - Kongress.

Nach einem Jahr Erfahrung mit derKlangmassage Beinahe vier Monate sind seithervergangen und ich kann sagen, dassdiese intensiven Klangerlebnisse tiefin mich eingedrungen sind und min-destens eine hartnäckige Blockadein Bewegung gebracht und michsomit ein Stück freier gemacht

EIN LEBEN MIT KLANG

Während des Konzertes begannenmeine Gedanken ständig zu kreisen,doch diese Musik reinigte meinenGeist. Ich wurde leer und gleichzei-tig auf eine andere Weise voll – einherrliches Gefühl.

Am Samstag wurde der Kongressvon Dr. Jorgos Canacakis mit einemriesigen Gong eröffnet. Dieser mäch-tige Klangerzeuger, wie er ihn nann-te, brachte alles im Raum zumBeben. Ich besuchte an diesem Tag bei PetraZurek einen Basisworkshop undnachmittags einen weiteren Work-shop, den Dr. Canacakis zum Thema:"Gong und Transsonanz" anbot. DerAbend stand unter dem Motto"Klangnacht" und bot ein zweitesunbeschreibliches Konzert. Der Sonntag begann mit einerKlangmeditation. Nachdem icheinen Workshop über Klangarbeit für

haben. Oft habe ich mich gefragt,warum ich so intensiv auf Klängedieser Art reagiere und bin zu fol-gender Antwort gekommen:

"Je größer die Bereitschaft ist, sichfallen zu lassen und anzunehmenwas kommt, desto wirkungsvollerkann eine Neuordnung geschehen."

Als ich zum Jahreswechsel auf dievergangenen zwölf Monate zurück-blickte, stellte ich zufrieden fest,dass Peters Methode, mit Klang-schalen zu arbeiten, wirklich Teilmeines Lebens geworden waren.Eine Bereicherung, die einfach nichtmehr wegzudenken ist.

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Manuela Kainz ist von Peter Hessausgebildete Klangmasseurin. Sielebt in Ybbs/Österreich und arbeitetdort in einer Behinderteneinrichtung.

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Die Asperger-Pädagogik wurde fürMaria wegweisend für ihre Arbeit.Ursprünglich wollte Maria in Wienbleiben und arbeiten. Sie ließ sichjedoch davon überzeugen, in ihrerHeimat Vorarlberg ihre weithingeschätzte Arbeit fortzusetzen. 1961wurde in Vorarlberg ein heilpädago-gischer Verein gegründet, in dem sieleitend tätig war. Als die erkannte,dass dieser Verein dem Selbstzweckverfiel und den eigentlichen Auf-gaben nicht mehr gerecht wurde,blieb Maria sich und ihren Prinzipentreu und kündigte. Er folgte einesehr schwere Zeit, denn dieserVerein versuchte, Maria beruflich zuzerstören. Dazu wurden alle Bezieh-ungen zu Behörden und Medien ein-gesetzt.

Heute arbeitet in Maria einemVierfamilienhaus, das dank großerUnterstützung durch ihre Geschwistergebaut werden konnte. Aufgrund derVerleumdungskampagne des Vereinshätte sie damals keine Erlaubnisbekommen für den Bau einer heilpä-dagogischen Einrichtung. Den Baueines Vierfamilienhauses konnteman ihr jedoch nicht verweigern.Maria nahm ihre heilpädagogischeArbeit unverzüglich nach Fertig-stellung des Hauses wieder auf.

Anlässlich unseres Besuches war esuns möglich, gute Einblicke zugewinnen in die heilpädagogischeKlang-Arbeit von Maria und ihrenMitarbeiterinnen.

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• Klangerleben mit Kindern im Kindergartenund in der Schule

InfarktbehandlungSo lernten wir einen 52jährigenMann kennen, der nach einem sehrschweren Schlaganfall einen Hirn-stamminfarkt erlitten hatte und vonden Ärzten hundertprozentig aufge-geben worden war. Seine Frau hattesich an Maria gewandt, und trotzriesiger Arbeitsbelastung war es fürMaria klar, dass sie helfen wollte.Der Mann hat, insbesondere auchdurch die Unterstützung mit denKlangschalen, zwischenzeitlich großeFortschritte gemacht. Die Ärzte

haben es nach zwei Jahren aufgege-ben, weitere Prognosen zu stellen,da sie ungläubig die Fortschrittesehen konnten. Die Frau unterstütztihren Mann sehr in der Therapie undgibt ihm nach Anleitung durch Mariaunterstützende Massagen. Mit derHilfe seiner Frau kann sich der Mannschon etwas fortbewegen, und erkommuniziert mit ihr über Zeichenund einige Laute. Seine Frau ists i c h e r, dass er in Zukunft mitUnterstützung von Stöcken wiederselbst gehen und zumindest zum Teilauch wieder sprechen kann.

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Das richtige SeminarAls Maria vor zwei Jahren zu meinemAusbildungsseminar kam, war icherfreut über ihre Offenheit neuenErfahrungen gegenüber, und beein-druckt von ihrer Neugierde undWachheit. Nach einer halben Stundeim Ausbildungsseminar, so sagt sieheute, war sie sich sicher: "Hier binich auf dem richtigen Seminar, undich werde ganz viele neue Erfah-rungen für die Arbeit mit meinenKindern machen. Für mich stimmender Rahmen des Seminars und dashier vermittelte Menschenbild."

Immer wieder brachte sie im Aus-bildungsseminar Ideen zum Ausdruck,wie sie mit Hilfe der Klangmassageihre Kinder fördern könnte, und sieberichtete regelmäßig über ihreErfahrungen und die Erfolge damitin ihrer Arbeit. Später erfuhr ich,dass sich ihre Neugierde immer dannbesonders entwickelt, wenn sie neuehilfreiche Methoden für ihre Arbeiterahnt. Dann lässt sie keineGelegenheit aus, Neues zu erfahren.

Maria hatte mich sehr beeindrucktals Mensch und in mir den Wunschgeweckt, ihre heilpädagogische Arbeitvor Ort kennen zu lernen. Am22. Mai 2001 hatte ich die Gelegen-heit, sie zu besuchen, begleitetwurde ich dabei von meiner Frauund Stefan Ackermann. Freimütig und anschaulich berichtetMaria von ihrem beruflichen Werde-

gang. Mit 19 Jahren entdeckte sieals junge Lehrerin, dass viele Kinderbesondere Unterstützung und För-derung benötigen. In den großenKlassen glänzten nur die besondersguten Schüler, mittelmäßige und diesogenannten schlechten Schülerwurden vernachlässigt und dadurchnoch mehr in diese Richtunggedrängt. Für Maria wurde klar, dassdie Kinder in ihrer durch besondereLebensumstände entstandenen Situ-ation akzeptiert und gefördert werdenmüssen:

"Es gibt keine schlechten und keinefaulen Schüler, sie haben alle ihreeigenen Vorstellungen, auf die auf-gebaut werden muss."

Die Gesellschaft, so stellte Mariafest, vernachlässigt auf jeder Ebenediese Menschen, deutlich zeigt sichhier das Menschenbild einer produk-tionsorientierten Gesellschaft.

Aufgrund dieser Erkenntnisse ent-schloss sich Maria dazu, ihr pädago-gisches Engagement dem förde-rungsbedürftigen Teil der Gesell-schaft zu widmen. Sie studierte zu-nächst in Wien bei Professor Asperger,der als einer der wenigen Heil-pädagogen zu dieser Zeit an denBedürfnissen von benachteiligtenMenschen ansetzte.

Maria Summer

KLANGPÄDAGOGIK IN AKTION

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Klangschalenklänge zum Schwingen.Die Kinder nehmen die Schwin-gungen über die Hände wahr undäußern sich danach über ihre Gefühledabei.

Jedes Kind darf nacheinander in dergroßen Klangschale stehen, die ande-ren nehmen die Schwingungen derKlangschalen im Umfeld über ihreHandteller oder Fingerkuppen wahr.Anschließend tauschen die Kindersich über ihre Wahrnehmungen aus.

Was die Klangpädagogik bewirkenkannBei Maria haben wir angewandteKlangpädagogik für förderungsbe-dürftige Kinder hautnah erleben kön-nen. Mit der Klangmassage und denKlangschalen sind hier zum schon

lange vorhandenen heilpädagogi-schen Konzept neue Elemente hinzu-gekommen. Die Klangmassage unddie Klangschalen unterstützen denAtemfluss. Klang bringt Neuordnung,macht stark, fördert Erlebnisbereit-schaft und Konzentration. ÜberLauschen und Hinhören öffnen sichneue Erfahrungsräume.Erlebnisse mit Klang erhöhen auchdie eigene Erlebnisbereitschaft. Die Klangschalen schwingen vonaußen nach Innen, öffnen Räume imKind. Klang ist Prinzip und keinUnterrichtsfach.

Praktische und finanzielle Unter-stützungWir haben mit Maria abgesprochen,dass wir im Erfahrungsaustauschbleiben und die Arbeit mit derKlangmassage und Klangpädagogikweiter entwickeln werden. Als prak-tische Unterstützung werden dasInstitut für Klang-Massage-Therapieund unsere Firma Nepal-Importegroßzügig Klangmaterialien spenden.

Wer die wertvolle Arbeit von MariaSummer finanziell oder ideell unter-stützen möchte, möge sich bittedirekt an Peter Hess, Ortheide 29, D-27305 Uenzen wenden. Vielen Dank im voraus!

den anderen akzeptiert wurde.

Am Nachmittag zeigt uns MariasMitarbeiterin Julia noch, wie sie mitKlangschalen bei den Kindern arbei-tet. Wahrnehmungs- und Bewe-gungsspiele leitet sie mit Klang ein.Das bringt die Kinder zu sich undfördert ihre Bereitschaft, sich auf dieSpiele einzulassen.

Die liegende Acht (Lemniskade) mitder Klangschale über den Kinderngeformt, bringt in der Bewegung desKlanges die Kinder zusammen undfördert die Kreativität durch dieKlangbewegung, die im Gehirn ent-steht.

Die Klangschale auf dem Tisch bringtdie Tischplatte im Rhythmus der

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Birgit: "Darf ich diese Zeilen PeterHess zeigen?

"Ja du sollst sie zeigen und er soll sieweiter zeigenAlles was gut ist wird gut bleiben undnicht untergehenImmer und immer sein jiujiuuiii!"

Klangpädagogik in AktionMaria berichtet von einem hochag-gressiven Jungen, der als elftes Kindin einen bereits bestehenden Klassen-verband aufgenommen wurde. M i tHilfe der Klangmassage löste sichmehr und mehr die Aggression, sodass sich das Kind in den Klassen-verband einfügen konnte und von

Birgit fragt Martin mit Hilfe dergestützten Kommunikation, wie dieKlangschalen auf ihn wirken würden.Martin schreibt:

"Die schalen wurden wie für michgemachtWeil sie mein inneres zum singenbringenUnd ich mag es sehr gern"

Birgit fragt weiter: "Magst du eineStelle besonders gern?"

"Jede stelle ist eine hilfe für mich Und meine wirkung ist anders aufmeine umgebung."

Birgit: "Versuch das noch malanders zu beschreiben!"

"Anders ist einfach eine zustandsver-änderung,du kannst mich zum singen bringentunund so eine klangschale hat kraft insichdie sich auf mich überträgt michfröhlich stimmtund zurück in eine zeit wo der klangnoch bedeutender warals er heut zu sein scheint."

Birgit: "Was war das für eine Zeit?"

"Meine schönste Zeit,im ersten jahr ging es mir ambesten."

Martin, autistischDann treffen wir noch Martin, einenzwölfjährigen autistischen Jungen.Martin war wacher und interessier-ter als Christoph, hat den Raum eherwahrgenommen und ganz vereinzeltAugenkontakt aufgenommen. Erscheint neugierig zu sein, was pas-sieren könnte. Martin spricht nicht,aber auch er kann sich schriftlichmittels der Methode der gestütztenKommunikation äußern. Er hat sogarauf diesem Wege ein Büchlein mitvielen neuen Wortschöpfungen ge-schrieben. Maria erzählt, dass seineAussagen geradezu philosophischerNatur seien und er erkenntnisreicheund wichtige Aussagen mache.Maria berichtet von großen Fort-schritten, die Martin mit Hilfe derKlangmassage und den Klangschalenerreicht hat. Dabei wurden ihmKlangschalen aufgesetzt, im Körper-umfeld angeschlagen und zur Unter-stützung eigener Töne gespielt.

Klangbad

Peter Hess bei Maria Summer

KLANGPÄDAGOGIK IN AKTION

sind, Seminare zu halten. Wer dieKlangmassage kennen lernen möchte,sollte hier ein Einführungsseminarbesuchen. Dieses bietet einen er-staunlichen Erfahrungsraum, bringteine Fülle von Erkenntnissen. DieSeminare werden in ganz Deutsch-land angeboten und als Teil unsererAusbildung anerkannt. Wir bieten auch mehrstündige Ver-anstaltungen zum ersten Ke n n e n-lernen der Klangmassage an oderauch Tagesseminare für Erzieher-innen in Kindergärten, die mit Klang-schalen und der Klangmassage ar-beiten wollen.

Weshalb ist die Klangmassage geradein der Pädagogik so besonders wir-kungsvoll?

Kleinere Kinder und auch noch Schul-kinder haben sich trotz zielgerichteterErziehung für eine industrialisierteWelt noch nicht so weit von ihremUrsprung entfernt – können nochschneller als Erwachsene Vertrauenim ursprünglichen Klang finden.Umgang mit Klang macht ihnen des-halb besondere Freude. Kinder fühlensich im Klang sofort wohl. Das gibtihnen natürliche Sicherheit. Dies bie-tet wiederum eine gute Grundlagefür eine gesunde Entwicklung. Sogibt es in der Klangmassage mitKindern oft schnelle und erstaunlicheErfolge. Kinder, die aggressiv oderunkonzentriert oder auch hyperaktivsind, finden schnell Sicherheit undGelassenheit.

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Was sind die Ursprünge derKlangmassage nach Peter Hess® ?

Die Klangmassage ist eine Methode,die ich 1984 aus vielen östlichenKlangerfahrungen für die Anwendungim Westen entwickelt habe. DieseMethode spricht direkt das Natür-liche im Menschen an, ist dem Men-schen vertraut. Im Osten hat man jadie Vorstellung, dass die Welt und wirMenschen aus kosmischem Klangentstanden sind: Nada Brahma, dieWelt ist Klang, der Mensch ist Klang.Auch in der christlichen Welt gibt esübrigens diese Vorstellung: "AmAnfang war das Wort", das heißt alsoKlang, oder "Gott schuf den Men-schen aus Ton".

Was macht eigentlich ihre Wir-kungsweise so effektiv?

Die sphärischen Klänge der Klang-schalen bringen uns sofort wieder anden Ursprung unseres Werdens, inunsere ursprüngliche Heimat, denKosmos. Dort kennen wir uns aus,fühlen wir uns wohl, knüpfen wir amursprünglichen Vertrauen an, kom-men zu unserem Urvertrauen zurück.Und das bringt Sicherheit, machtstark. Mit dem Klang der Klangschaleneinen gesicherten Raum zu bekom-men, dies bereitet das Feld fürEntwicklung, in dem Neuordnung

geschehen kann. Die Klangschale hatin ihrer Klangfülle alle Klänge fürden Menschen. Der Mensch kannsich aus dieser Klangfülle der Klängebedienen, er nimmt sich, was er indiesem Moment braucht. Der Klangwirkt und fördert dabei gleichzeitigauf allen Ebenen – auf der körper-lichen Ebene, auf den feinstofflichenEbenen (Aura und Chakren) und aufder psychischen Ebene. Ich kennekeine andere Methode, mit der mandieses in so gesicherter, angenehmerund sanfter Weise erreichen kann.

Wenn jemand die Klangmassagenach Peter Hess® kennen lernenmöchte, zu welchem Weg rätst Du?

Es gibt mittlerweile viele Nachahmermeiner Methode, zum größten Teilohne genügendes Wissen und Erfah-rung. Deshalb sollte man sich voreiner Klangmassage oder vor einemSeminar über die Anbieter informieren.Die Klangmassage nach Peter Hess®ist geschützt. So kann man diesesAngebot von anderen Anbieternunterscheiden. Wer die Klangmassagenach Peter Hess® anbieten darf, ver-fügt über eine solide Ausbildung undhat gelernt, die Klangmassage ineinem sicheren Rahmen zu geben. ImInstitut für Klang-Massage-T h e r a p i eist eine Liste der ausgebildetenKlangmasseure erhältlich.In unserem Institut gibt es mehrereMitarbeiterinnen mit langjährigenErfahrungen, die von mir autorisiert

„GROßE AUFGABEN LIEGEN VOR UNS“Peter Hess im Interview mit Lutz Döring-Linke

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Wenn Kinder sich sicher fühlen, dannkönnen sie auch besser wahrnehmen,fühlen und lernen. Das erklärt dieLernerfolge bei Kindern, die mitKlangmassage gefördert werden. Einige LehrerInnen wenden dieKlangmassage in der Grundschulean, um den Kindern Ruhe undGelassenheit und damit Sicherheit zuvermitteln, so dass sie ihre Aufgabengut lösen können. Mit dem Klangkann dem Kind dann noch eineAffirmation gegeben werden, wo-durch das Kind in seinem Vorhabennoch bestärkt wird. Solche Affirma-tion könnten beispielsweise sein: · "ich finde die Lösung spielerisch"· "ich gebe mein Bestes"· "ich bin sicher" - usw.Mit großem Erstaunen habe ich fest-gestellt, dass sich selbst noch ältereKinder und auch Jugendliche aufdiese Klänge einlassen können. Auchin der Arbeit mit gewalttätigenJugendlichen bringt diese Klang-arbeit erstaunliche Erfolge. Größte Freude machen mir immerwieder Berichte aus der Arbeit mitbehinderten Kindern, Jugendlichenund Erwachsenen. Hier sind die Er-folge in der Wahrnehmung, bei kör-perlichen Entwicklungen und Lern-fortschritte besonders deutlich.Aufgrund dieses offenkundigen Erfolgsübernehmen inzwischen bereits einigeEinrichtungen die Kosten für dieAusbildung ihrer Mitarbeiter bei uns.

in vielen anderen Berufsfeldern nochmehr professionelle Anwendung fin-det. Dabei denke ich gerade an Heil-und Heilfachberufe und Pflegeberufe.Für alle, die mit der Klangmassageneue Wege in ihrer Arbeit mit ande-ren Menschen gehen wollen, werdenwir im April 2002 die Fachtagung"Klangmassage professionell" inDortmund durchführen. Außerdemsind wir dabei, all die vielenErfahrungen zu sammeln, die bei derprofessionellen Anwendunggemacht werden. Wir prüfen dann,wo noch Unterstützung, Kompetenz-erweiterung für die Praxis benötigtwird und bieten dann entsprechendeWeiterbildungsseminare an. Mittler-weile werden mit unserer intensivenUnterstützung auch einige wissen-schaftliche Arbeiten über die Klang-massage geschrieben.

So liegen also noch große Aufgabenvor uns, die wir mit viel Engagementangehen.

Welche We i t e r b i l d u n g s m ö g l i c h-keiten gibt es für Klangmasseure?

Die Grundausbildung zur Klang-massage nach Peter Hess® ver-mittelt eine sichere Basis, um dieKlangmassage verantwortungsvollanwenden zu können. In verschie-denen Weiterbildungsangeboten kön-nen die Arbeitsmöglichkeiten mit der

Klangmassage wesentlich erweitertwerden. Die Weiterbildungsangebotegibt es in den Bereichen Stressbe-wältigung und Pe r s ö n l i c h k e i t s-bildung sowie Klangtherapie undKlangpädagogik. Viele Beiträge indiesem Heft zeigen deutlich, wie wir-kungsvoll die Klangmassage geradeim pädagogischen Bereich einge-setzt werden kann.

Regeneration aktiv

Manfred SiegNaumburger Str. 2327755 DelmenhorstTel. 04221-38 95 99

Praxis für

• Klangerlebnisse• Klangmassage • Körperenergiearbeit • Persönlichkeitsberatung

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Wie geht es weiter mit derKlangmassage?

Wir wollen dafür sorgen, dass dieKlangmassage nach Peter Hess nichtnur in der Pädagogik, sondern auch

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Ungewöhnliches KlangerlebnisDie Teilnehmer werden vor allem mitGongs und Klangschalen an unge-wöhnlichen Natur- und Kraftplätzensowie in intimen Räumen arbeiten.Dabei erleben sie viele neue undbereichernde Begegnungen: mit sichselbst, mit anderen Menschen und mitder Natur. Die Integration dieser viel-fältigen Erfahrungen ermöglicht einintensives Lernen für die eigenePersönlichkeit und den Beruf. DieErweiterung der professionellen

Aus der fruchtbaren Zusammen-arbeit beim Klang-Kongress 2000in Dortmund entstand die Ideeeiner "Klang-Begegnung" auf derostägäischen Insel Ikaría - undnahm Gestalt an.

Kompetenz in der Klangarbeit wirddurch ein Zertifikat bestätigt.

Schwingend Mensch(en) und Naturerfahren

Mit Klangexperimenten und Inszenie-rungen in wilder und unverfälschterNatur wollen wir uns mit Schwin-gungen und Klang das Verbundenseinvon Mensch und Natur wieder aneig-nen und die Eingebundenheit insGanze erspüren.

KLANG-BEGEGNUNG AUF IKARIA IM VOM 20.9. BIS 4.10.2002Schwingend Mensch(en) und Natur erfahren

Ankunft auf Ikaria: der Hafen von Evdilos

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Konzept der Klang-BegegnungIn der Begegnung der zwei Persön-lichkeiten von Jorgos Canacakis undPeter Hess werden asiatisches undeuropäisches Klangkulturgut und ihreheilsamen Inhalte aufeinander tref-fen: die asiatische Philosophie undLebensform mit den darin enthaltenenHeilungselementen, vertreten durchPeter Hess, und die reiche griechischeKultur der Antike und das unentdeckteHeilungspotential, gepaart mit wis-senschaftlichem Hintergrund aus derhumanistischen Anthropologie undder integrativen Pe r s ö n l i c h k e i t s-theorie, vertreten durch JorgosCanacakis mit seinem Transsonanz-modell.

Neben Klangschale und Gong werdenwir auch mit Stimme und Atem, mitLyra, Trommel, Monochord und ande-ren Instrumenten arbeiten. Arbeits-formen sind Groß- und Kleingruppen,Exkursionen und Inszenierungen inder Natur. Da vieles spontan und ausdem Moment heraus gemacht werdenwird, birgt diese Arbeit auch Überra-schungselemente.

Zielsetzungen• Vitalisierung der Leiblichkeit• Aktivierung von Potentialen auf

seelischer, körperlicher und geisti-ger Ebene

• Persönlichkeitsentwicklung• Förderung von Kreativität und

Expression• Entwicklung und Nutzung von

Fähigkeiten, die den Kontakt zusich selbst und zu anderenMenschen verbessern

• Sensibilisierung für Schwingungs-und Klangphänomene

• Transfer des Erlernten zur Bewäl-tigung von Lebensaufgaben

• Erweiterung der Kompetenzen inder Klangarbeit.

Kosten Der Gesamtpreis für das Seminarbeträgt € 1.250,- bei Zahlungseingangbis 31 . 1 . 2 0 02 bzw. € 1.350,- beiZahlungseingang ab dem 1.2.2002.

Darin enthalten ist die Kursgebühr fürzwölf Seminartage sowie eine Reise-und Organisationspauschale (ohneFlug nach Athen).

AnmeldungFormlos an den Veranstalter: INTER-N ATIONAL ACADEMY FOR SOUNDAND NATURE EXPERIENCES, c/o LutzDöring-Linke, Wulwesstr. 21, 28203Bremen, Tel./Fax: 0421-790 18 66,eMail: [email protected]

Bitte fügen Sie Ihrer Anmeldung einenfrankierten Briefumschlag mit IhrerAdresse bei. Sie erhalten dann unver-züglich die Anmeldeunterlagen.

Aktuelle Informationen im internet unter

www.ikaria2002.de

Klangarbeit an ungewöhnlichen Natur- und Kraftplätzen

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Auf dem ersten Klang-Kongress inDortmund hat Jorgos Canacakisbeeindruckt mit seinem profundenWissen über die Wirkung vonKlang auf Psyche und Körper. LutzD ö r i n g-Linke interviewte JorgosCanacakis für "Klang-Massage-Therapie" und stellte Fragen zuBiografie, beruflichem Werdegangund aktueller Tätigkeit.

Im Alter von 20 Jahren emigrierteJorgos aus Griechenland nachDeutschland. Hier absolvierte er dieMusikhochschule in München unddie Akademie der Tonkunst inDarmstadt, war als Opernsänger undRegisseur an zahlreichen europäi-schen Bühnen tätig. Nach Psycho-logie-Studium an der Uni Bochumund psychotherapeutischer Ausbil-dung am Fritz-Perls-Institut arbeite-te er als Dozent und Ausbilder anverschiedenen Instituten und Hoch-schulen in Deutschland. Bis 1994hatte er den Lehrstuhl für Psychothe-rapie an der Universität Kreta inne.

Als Trauerforscher ist er seit vielenJahren europaweit bekannt durchdas von ihm entwickelte integrativ-kreative Modell der Trauerumwand-lung und das Humanbegleitmodell.Jorgos ist Gründer und Leiter derEuropäischen Lebens- und Trauer-umwandlungsseminare und wissen-

schaftlicher Direktor der von ihmgegründeten Akademie für Mensch-liche Begleitung in Essen. Er istAutor mehrerer Bücher, die als Best-seller im sozialen Bereich geltenkönnen.

Als Musiktherapeut integrierte erden Gong in seine kreative psycho-therapeutische Arbeit und in dieAusbildung von Psychotherapeuten.Alljährlich bietet er Ausbildungssemi-nare zur Trauerbegleitung sowie kre-ative Gong-Workshops in der Naturan.

Im September 2002 werden JorgosCanacakis und Peter Hess gemein-sam eine einmalige und höchstspannende Veranstaltung leiten, die14tägige "Klang-Begegnung" aufder griechischen Insel Ikaria (dazumehr an anderer Stelle in diesemHeft).

Mit Deinem Namen werden dieSeminare zur Trauerbegleitung ver-bunden. Was ist Dein Verständnisvon Trauerarbeit, wen sprichst Dumit diesen Seminaren an?

Meine 20jährige Arbeit mit demThema Trauer war natürlich einegroße Expedition in die Tiefe desmenschlichen Seins, in die eigeneund in die anderer Menschen. Diebesondere Bedeutung der Lebens-ressource Trauer hat ihre Bestä-tigung gefunden in meinen Erfah-rungen aus den theoretischen Er-

kenntnissen, aus der EntwicklungdesLebens- und Trauerumwand-lungs-m o d e l l s, aus diversen Ve r a n-staltungen zu diesem Thema imeuropäischen Bereich sowie denForschungsergebnissen der letztenzwei Jahre. Diese Ressource scheintunbekannt geblieben zu sein.

Mit meinen Seminaren spreche ichalle Menschen an, die betroffen sind.Auch diejenigen, die nichts davonwissen, dass das tägliche Leben einpermanentes Abschiednehmen istvon dem, was ist, was nicht mehr istund nicht mehr sein wird. Und natür-lich spreche ich vor allem dieMenschen aus dem sozialen Bereichan, die mit diesem Thema konfron-tiert sind. Ziel ist es, Bewusstheit zuschaffen über die eigene Trauer, dasheißt erste Schritte zur Entwicklungder eigenen Trauerfähigkeit zu gehen,den heilsamen Umgang mit derTrauer zu üben, kreative, expressiveund gestaltende Formen zu ent-decken und auszuprobieren. Dasbedeutet Trauer zu transformieren inLebendigkeit statt in Depression undBurn-out. Ich verstehe also Trauer-arbeit als eine Art Metamorphose.

Welche Bedeutung haben nunKlänge für Deine Arbeit mit Men-schen?

Aus der Annahme, dass der Menschund alles um uns herum Existierendeeine Manifestation von Schwin-gungen ist, ergibt sich eine gute

WIR STELLEN VOR: DR. JORGOS CANACAKIS Interview mit Lutz Döring-Linke

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Möglichkeit, damit zu arbeiten. Alsomit der Gongarbeit, die ein Abbilddieses Phänomens ist, arbeiten wiran dem Schwingungskern und an denSchwingungen, die aus dem Ke r nkommen und an der Begegnung mitSchwingungen, die von den Mit-menschen und der Natur kommen.Durch strukturierte Klangarbeit er-gibt sich die Möglichkeit, aus demGleichgewicht geratene Schwin-gungen wieder zu ordnen, ihreSchwingungsmöglichkeit zu entwik-keln, Räume für Entwicklung zuschaffen und Unterstützung zu gebenfür die Neugestaltung des Schwin-gungspotentials.

Auf dem Klang-Kongress inDortmund hat Dein "Transsonanz-Modell" großes Interesse gefunden.Was ist für Dich der Kern diesesModells?

Der Kern des Transsonanzmodells istdie Wiederverbindung von Menschenmit anderen Menschen und mit derNatur durch die Förderung der Be-wusstheit, dass alles Schwingung ist.Dies ist möglich durch die Ent-deckung der eigenen Schwingung,die in Kontakt geht mit den Schwin-gungen anderer Menschen und dernatürlichen Umgebung. So spürtman, dass man verbunden ist, ohneauf Tuchfühlung zu gehen. So hatman die Möglichkeit, Fühlung mitdem eigenen Wesenskern aufzuneh-men und somit ressonanzfähig zusein für sich selbst und andere

nen und natürliche Bühnenbilder fürdie vorbereiteten Inszenierungen mitGong und Klangschalen gegebensind.So können die Teilnehmer Klang undStimmungsabenteuer erleben, wo-durch ihnen eine innere und äußereRaumerweiterung ermöglicht wird.Und dabei werden sie die Freude spü-ren, durch die Verbundenheit mit derNatur eine Sicherheit im eigenenLeib und eine enorme Weite zugewinnen. Und schließlich könnensie durch die Sensibilisierung mitdiesem Medium die Kompetenz ent-wickeln, neue Zugänge in der Arbeitmit sich selbst und mit anderenMenschen zu finden - das bedeutetTransfer der gewonnenen Erkennt-nisse in den Beruf. Wichtig ist mirnoch, dass die Klang- und Resso-nanzarbeit in einer derartigenIntensität vermittelt wird, dass wirfür sichernde Maßnahmen sorgenwerden, um die Gefahr von Überflu-tung und Grenzverlust zu verhindern.

Menschen. Verbundenheit mit unse-rer kosmischen Dimension lässt sichauf diesem Wege erahnen und in denAlltag transportieren.

Im September 2002 bietest Du zu-sammen mit Peter Hess das Seminar"Klang-Begegnung" auf der grie-chischen Insel Ikaria an. Wa serwartet die Teilnehmer dort, wel-che Erwartungen verbindest Duselbst mit dieser Veranstaltung?

Die Teilnehmer erwartet dort eineGrundlagenarbeit mit der Schwin-gungsfähigkeit, die getragen wirddurch Gong und Klangschalen, sodass wir an die Ressource Klangkommen. Dieses wird mit anthropo-logischen Grundlagen verbunden.

Wir wollen den Teilnehmern neueKlang-Erfahrungen anbieten durchExpeditionen in die Natur, wo Büh-

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Ein weiteres Projekt ist eine geplanteWeiterbildung für Pflegepersonal mitdem Deutschen Berufsverband fürPflegeberufe. Die Forschungs-ergebnisse eines Schweizer Pilot-projekts in der Weiterbildung fürPflegeberufe haben signifikantepositive Ergebnisse, unter anderemzur Prophylaxe von Burn-out undDepression gebracht.

Wir wünschen viel Erfolg!

Die KlanginselChristine Hollmeier

Untermarkt 27/ II82515 Wolfratshausen

08171 - 76776

Welche Projekte verfolgst Dumomentan noch?

Oh, da steht gegenwärtig eine ganzeMenge Arbeit an. So muss das vonmir entwickelte Modell für die Arbeitmit Kindern, die einen schwerwie-genden Verlust erlitten haben, durchdie Veranstaltung von kreativenKinder- und Elternworkshops in be-gleitende Praxis und Weiterbildungumgesetzt werden. Zudem erwarten wir die Veröffent-lichung einer ganz besonderen, krea-tiven Bilderbuchreihe im Jahr 2002.

Es geht dabei um ein kleines Entlein,das nicht "ganz" war, sich aber imLaufe von vier Büchern entwickeltund dabei "ganz" wird. Dieses"himmlisch" erdige Abenteuer, indem die gemalten Bilder schon fürsich sprechen, ist für Menschen-kinder und das Kind im Erwachsenengedacht. Es unterstützt bei der Ent-wicklung aller lebendigen mensch-lichen Fähigkeiten und dient zurWiederentdeckung des eigenenGefühlsreichtums, zur Förderung derSelbständigkeit und des schöpferi-schen Ausdrucks.

WIR STELLEN VOR: DR. JORGOS CANACAKIS

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Klangarbeit ist die schönste Be-schäftigung, die ich mir vorstellenkann. Ich schenke den Menscheneine Stunde Wohlbefinden undGlück. Und sie danken es mir immermit einem unbeschreiblichen inni-gen Lächeln. Für mich ist das derschönste Lohn!

Klangmassage ist für viele meinerKlienten die effektivste Entspannungs-methode. Oft lässt sich so manchegestresste Mutter von mir mitKlängen verwöhnen, während ihreKinder interessiert dabei zusehen. Ichbin jedes Mal verblüfft, wie geduldigund ausdauernd die Kleinen dabeiverweilen, ohne zu quengeln odernach Unterhaltung zu verlangen.

Wie alles anfing...Durch die neugierigen Bitten derKinder, auch einmal solche "Schüs-seln" auf ihrem Körper spüren zuwollen, habe ich Klangmassagen fürKinder angeboten, welche mittler-weile sehr freudig angenommenwerden. Vor allem von hyperaktivenKindern und solchen mit Lernschwie-rigkeiten und Prüfungsängsten. Eserstaunt mich, wie rasch sich Erfolgeeinstellen und wie Kinder diese Artder Therapie sofort und spontanannehmen.

Im KinderhausIn den Ferien rief mich die Leiterindes Kinderhauses an und vereinbarteeinen Nachmittag mit mir, umKindern neue Methoden - wie eben

die Klangschalenarbeit - zu zeigenund zu erklären. Es sollte bloß einlustiger, vielleicht auch ein etwaslehrreicher Nachmittag werden.

Das Kinderhaus ist eine Institution,in der vor allem Kinder aus ge-trennten Ehen zur Nachmittags- undFerienbetreuung untergebracht sind.Häufig handelt es sich dabei umProblemkinder mit psychischenStörungen. Die Heimleiterin machtemich deshalb aufmerksam, dass ichkeinen langen Vortrag halten solle,weil die Kinder sehr unkonzentriertund teilweise hyperaktiv wären.

Es wurde ein sehr lustiger Nach-mittag und alle Kinder waren kon-zentriert und aufmerksam. DieBetreuerinnen waren einigermaßenüberrascht, sie erkannten ihre Kindernicht wieder!

KlangspieleDabei war nichts Ungewöhnlichesgeschehen: wir machten zuerstRatespiele, was wohl in dem großenSack drinnen wäre. Durch Betastenwurde rasch klar, dass es sich dochnur um gewöhnliche Kochtöpfe han-deln konnte. Also packten wir die" Kochtöpfe" aus, und die Kinderbewunderten den schönen Messing-glanz. Ich erklärte ihnen, dass dieskein Messing sei, dass diese Schalenetwas ganz besonderes wären undsogar Gold und Silber enthielten. Daswar natürlich sehr beeindruckend!Die Überraschung war groß, als ich

die Schlägel hervor kramte und dieSchalen ganz zart anschlug.Plötzlich waren alle sehr still undlauschten. Natürlich mussten wirauch ausprobieren, wie es mit ganzheftigen Schlägen klingen würde. Zualler Überraschung stellten dieKinder fest, dass die lauten Töne imOhr gar nicht so gut zu fühlen wärenund die zarten Töne irgendwie ganzschaurig schön seien.

Eine KlanggeschichteIch erzählte nun eine kurze Ge-schichte von einer armen alten Frau,die so einsam und krank war, dasssie sterben wollte - und als sie dieKlänge der Schalen hörte, konnte sieplötzlich wieder lachen und wurdewieder froh. Während der Erzählungschlug ich die Schalen sanft an. DieKinder folgten sehr aufmerksammeiner Geschichte, ohne zu störenoder herum zu albern.

Action mit der KlangschaleNach dieser besinnlichen Geschichtewar natürlich "Action" angesagt. Ichfüllte die Schalen mit etwas Wasser,ließ die Kinder anschlagen und batsie, darauf zu achten, was passierenwürde. Das war ein Abenteuer, alssich plötzlich das Wasser in denSchalen kräuselte und sogar zu tan-zen begann! Wir mussten das solan-ge probieren, bis das Wasser z uspritzen begann. Es gab ein lautesGequietsche und Geschrei, als eineretwas zu nah ran kam und einigeSpritzer ins Gesicht bekam. Das war

KLANGMASSAGE MIT „SCHWIERIGEN“ KINDERNVon Silvia Schwartz

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natürlich der lustigste Teil des Nach-mittags.

Klangmassage in der KindergruppeDann zeigte ich den Kindern, wieman eine Klangmassage durchführtund lud dazu ein ganz stilles undintrovertiertes Mädchen ein. Siegenoss sichtlich die Massage. Ichteilte die Kinder in Paare ein und ließsie nun gegenseitig eine "Klangmas-sage" an sich durchführen. Begeistertbeobachteten die Erzieher und ich,mit welcher Behutsamkeit die Kindereinander begegneten. Ich musste

niemanden ermahnen, die Schalenzart anzuschlagen. Mit einem natür-lichen Gespür und Sanftheit behan-delten sie einander.Den Abschluss bildete ein Gong-Konzert. Im Anschluss daran durftenalle Kinder selbst einmal den Gongspielen. Hier wurde natürlich auchder ganz feste Schlag ausgeführt,und alle waren über die Intensitätdes Tones erschrocken.

Sanfte "Lämmlein" und RabaukenDieser Nachmittag war sehr erstaun-lich und zeigte, wie viel Feingefühl

und Rücksichtnahme Kinder in sichtragen, wenn man ihnen ein wenigdie Hintergründe erklärt und zeigt.Die Erzieherinnen des Kinderhauseskonnten es einfach nicht glauben,dass diese sanften "Lämmlein" ihresonstigen Rabauken waren, mitdenen sie tagtäglich so ihre liebeNot haben.

KLANGMASSAGE MIT „SCHWIERIGEN“ KINDERN

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bis drei Wochen. Vor Schularbeitenintensivieren wir die Massagen. DieKinder versichern mir, dass sie nunkeine oder nur sehr wenig Angst vorPrüfungen haben.

Behinderte KinderInteressant ist auch die Klangarbeitmit behinderten Kindern, vor allemKleinkindern. Ich habe der Muttereines kleinen zweijährigen Mädchensmit Down-Syndrom die Grundzügeder Klangarbeit beigebracht. Siearbeitet nun täglich mit dem Kind.Das kleine Mädchen schläft jetztr u h i g e r, ist ausgeglichener undmacht bei den Therapien "mit", diesie im Therapiezentrum für behin-derte Kinder nur mit Gebrüll übersich ergehen ließ.

Regina, meine Freundin und eben-falls Klangmasseurin, hat einenNachmittag in der Behinderten-Heimstätte für geistig und körper-lich Behinderte gehalten. Ein spa-stisch gelähmtes Mädchen öffneteplötzlich ihre Arme, die sie sonstkrampfhaft an sich gepresst hieltund begann zu lächeln.

Silvia Schwartz arbeitet selbständigals Energetikerin, d.h. als Radiästhetinund Beraterin für sämtliche fein-stoffliche Bereiche. "Mein Motto lautet: jeder Menschhat das Recht und die Verpflichtung,jeden Tag glücklich sein zu dürfen!"Anschrift: A-3333 Böhlerwerk, Körnerhof 11.

Alexander, acht Jahre, hyperaktivDieses Schlüsselerlebnis hat michbewogen, die Klangarbeit mit Kin-dern in den Vordergrund meinerAktivitäten zu stellen. Von Elternund Kindern wird sie gleichermaßensehr gerne angenommen. Alexander,ein hyperaktiver achtjähriger Junge,hatte große Probleme in der Schuleund im Elternhaus, da er unkonzen-triert und völlig zappelig Lehrer undEltern nervte, nicht lernen wollteund sich teilweise aggressiv verhielt.

Alexander ist ein weiteres Beispiel,wie rasch man mit Klangschalenar-beit positive Veränderungen bewir-ken kann: Die Lehrerin hatte denEltern von Alexander bereits einenSchulwechsel in eine Sonderschulenahe gelegt. Dort wäre der intelli-gente, aber eben hyperaktive Jungesicher "unterfordert" auf der Streckegeblieben. Ich gab ihm die erste Klangmassagebei ihm zuhause, in seiner gewohn-ten Umgebung, weil er sich weiger-te, in meine Praxis zu kommen. Ichvereinbarte mit seiner Mutter einehalbe Stunde, um ihn nicht zu über-fordern. Ich machte mit ihm zuerstdie Spielereien mit Raten undAuspacken der Schalen, bis hin zuden "Wasserspielen". Ich ließ ihnauch einmal für ca. 15 Minutenselbst die Klangschalen spielen.Auch hier wieder die gleicheErfahrung: nach den ersten lautenRabaukenschlägen die sanfte Art! Nun war Alexander für die Massage

bereit. Wir vergaßen beide die Zeitund plötzlich waren 50 Minuten ver-gangen. Alexander genoss sichtlichdie Massage, stellte aber nach dieserZeit fest, dass er jetzt genug hätte.Wir beendeten die Behandlung miteinem Klangbad und der liegendenAcht vor dem Ko p f b e r e i c h .Alexander verabschiedete mich sehrhöflich.Nach zwei Wochen rief michAlexander persönlich an und wollteeinen neuen Termin. Seine Muttererzählte mir, dass ihr Sohn seit derersten Klangmassage wie ausge-wechselt wäre, viel ruhiger und aus-geglichener, und auch die Lehrerinin der Schule wäre nun sehr zufrie-den. Ich massiere Alexander nochimmer alle zwei bis drei Wochen,und der Erfolg hält bis heute an.

Kinder mit LernblockadenAlexander ist nur einer von vielenFällen, in denen sich unmittelbarähnliche Erfolge einstellten. BeiLernblockaden und Prüfungsstresssetze ich häufig Klangreisen undAffirmationen ein. Dabei arbeitendie Kinder auch selbst mit, wiratmen bewusst Kraft und Sicher-heit in den Solarplexus-Bereich, undwir visualisieren die Schularbeiten,vor allem ihre gute Abwicklung unddie Sicherheit, welche die Kinderdabei verspüren. Die Klangmassagenverbessern die Konzentrationsfähig-keit für die Schularbeit und dieHausaufgaben. Meist genügen hierBehandlungs-Intervalle von zwei

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In unserer pädagogischen Praxisfördern wir Kinder, die unter Lern-störungen verschiedenster Art leiden,in ihrem Selbstwertgefühl und imLern- und Leistungsverhalten. Alszentrale Methode wenden wir da-bei mit sehr gutem Erfolg dieKlangmassage nach Peter Hess® an.

Ausgangssituation in der klangpä-dagogischen Arbeit mit StefanDie Mutter des neunjährigen Stefanhat von unserer Arbeit gehört underhofft sich Hilfe für ihren Sohn, dererhebliche Schulprobleme, Schwierig-keiten mit den Klassenkameradenund in der Familie hat. Vorangegangen sind Behandlungenmit Spieltherapie und Psychotherapie.Beide Methoden wurden von Stefanabgelehnt, da sie ihn offensichtlichüberfordert haben.Die einzelnen Sitzungen umfassen je30 Minuten.

Kontaktaufnahme mit Mutter undKind: erste EindrückeDie erste Sitzung hat die Kontakt-aufnahme mit Mutter und Kind zumInhalt. Zunächst stelle ich das Arbeitsum-feld (Räume etc.) kurz vor.Die Mutter wirkt im anschließendenGespräch sehr dominant. Sie erzähltin erster Linie von den Vorzügen derGeschwister Stefans. Stefan, ihr-fünftes Kind, sei dagegen schlecht inder Schule, obwohl er doch sehr

intelligent sei. Er mache nie seineHausaufgaben und werde, wenn erdazu aufgefordert wird, bockig unda g g r e s s i v. Die Mutter fragt, wasfalsch gelaufen wäre, obwohl siedoch immer alles für das Kind getanhätte. Der Sohn hat kaum eineChance zur Beteiligung am Gespräch,zeigt aber auch gar keinen Ansatzdazu. Er wirkt blass, kraftlos, teil-nahmslos. Die Augenränder sinddunkel, die Augen ausdruckslos. DieSchultern sind gebeugt, insgesamtist er bewegungsarm.

Meine inneren Bilder nach derersten Stunde:·

·

Entscheidung, mit Stefan zu arbeiten Nach der ersten Sitzung ist mirStefans Problematik bewusstergeworden. Ich entscheide mich, mitStefan zu arbeiten, weil ich über-zeugt davon bin, dass die pädagogi-sche Arbeit mit Klang (sozusagen imVorfeld der Psychotherapie) Stefaneinen sicheren Rahmen bieten kannfür die Entwicklung von Wo h l-befinden und damit für die Ent-wicklung von Sicherheit, Selbstwahr-nehmung und, daraus entstehend,Selbstwertgefühl. Hauptsächlich wer-den die wohlklingenden, obertonrei-chen Klänge der Klangschalen undGongs in der Arbeit mit Stefan zumEinsatz kommen. All diese Wirkungsweisen könnenStefan in seiner Entwicklung helfenund unterstützen. Wenn er selbstsi-cherer wird, seine Wünsche erkennt,dann wird er auch von seiner Um-welt anders wahrgenommen. Dieserpositive Entwicklungsprozess wirdStefan ein neues Selbstwertgefühlvermitteln, und er kann für sich wie-

der handlungsfähig wer-den. Ergänzend zurKlangarbeit sollen nochandere Methoden aus derpädagogischen Arbeiteingesetzt werden. Sowird Stefan von "RudiRabe", einer Handpuppebegleitet, der er allesanvertrauen kann und dieer für sich sprechen las-sen kann.

KLANGPÄDAGOGIK IM EINSATZ BEI VERHALTENS-, TEILLEISTUNGS- UND LERNSTÖRUNGEN:STEFAN, NEUN JAHRE*Von Petra Zurek

der Junge ist den Ansprüchen derMutter ausgeliefert und wird da-durch überfordert. Seine Reaktio-nen bieten für ihn die Möglichkeit,wahrgenommen zu werden undsich zu wehren.

Eigentlich müsste man mit derMutter arbeiten, um das Verhaltendes Kindes nachdrücklich zu beein-flussen. Später oderparallel dazu wäreeine Arbeit mitMutter und Kindsinnvoll. Die Mutterist aber vollerAbwehr, eine kon-struktive Zusam-menarbeit scheintnicht möglich.

Petra Zurek

* Name geändert

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Erste Kontakte mit KlängenDiese Sitzung ist besonders wichtig,da hier die Klangarbeit als eine an-genehme, schützende und helfendeMethode von Stefan wahrgenommenund akzeptiert werden soll. Eine be-sonders sensible Vorgehensweise istnotwendig. Stefan darf dieseMethode nicht übergestülpt, nichtaufgedrängt werden.Durch spielerischen Umgang mit denKlangschalen will ich Stefan für

die Klänge interessieren. NachAnschauen und Betasten der Klang-schalen in Form, Material und Ober-fläche werden verschiedene Klang-schalen angespielt, die verschieden-artigsten Töne gehört. Kann Stefanden Klang über die Fingerkuppen,Zehenspitzen, Lippen spüren, überden Handteller wahrnehmen? Mit diesen Übungen nimmt Stefan

Kontakt mit dem Klang auf. Da derTon natürlich, harmonisch und des-halb angenehm auf das Gehör, denKörper und das vegetative Nerven-system wirkt, sind Stefans ersteKlangerfahrungen positiv. Das drücktsich in Äußerungen wie "es kitzelt soschön", und "das hört sich lustig an"aus. Deutlich wird, dass bei Stefandie Wahrnehmung des Klanges i mGegensatz zu den anderen Kindernnur sehr schwach ausgeprägt ist.

Danach erzeugt Stefan selbst dieKlänge verschiedener Klangschal e nmit den Fingerkuppen, dem Hand-ballen und verschiedenen Schlägeln.

Gong-KommunikationEine weitere wichtige Übung führeich mit Stefan am Gong durch. Eshandelt sich hier um einen mächti-gen chinesischen TAM TAM Gong.

Mit einem Schlägel wird ein tiefer,ruhiger und solider Klang erzeugt.Stefan sitzt ca. 30 cm vor dem Gong.Er spürt den Klang zunächst in derHand, berührt anschließend mit derHand den Gong und bringt dadurchden Gongklang nach einiger Zeitzum Verstummen. Ich schlage erneutden Gong an. Das Spiel beginnt vonNeuem – eine Kommunikation zwi-schen Stefan und mir mit Hilfe desGongspiels.

Durch diese Klangübungen hatStefan Kontakt zum natürlichenKlang bekommen, der offensichtlichangenehm von ihm empfunden wird.Klang bietet so eine vertrauensvolleGrundlage, den Raum für weitereErfahrungen und Zusammenarbeit.

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keit, ihnen ihren Körper wieder be-wusst zu machen.

Nach dieser Stunde hüpft Stefan ausder Praxis und ruft mir laut undfröhlich ein "Tschüß" zu. Seine Elternschauen etwas irritiert von ihm zumir.

In gleicher Weise arbeite ich mit sei-nen Händen, Ohren, Nase, Kiefer,Wangen, Nacken und Schultern.

Nach der siebten Stunde hat Stefanerste gute Arbeiten in der Schulegeschrieben. Entgegen vorherigerGewohnheit beginnt er jetzt, eigeneInteressen zu entwickeln. Und er hatdas Wort "Nein" gegenüber seinenEltern entdeckt. Ingesamt wirkt er

KLANGPÄDAGOGIK IM EINSATZ BEI VERHALTENS-, TEILLEISTUNGS- UND LERNSTÖRUNGEN

Klang-KontaktDiese ersten Klang-Erlebnisse wer-den mit Stefan besprochen. AlsKommunikationshilfe dient dieHandpuppe Rudi Rabe, über die sichStefan besser äußern kann. RudiRabe wird gefragt, ob er sich eineKlangschale auf den Rücken vorstel-len kann, um den Klang am Rücken,am Körper zu spüren. Rudi Rabe gibtein zaghaftes JA. Das macht deut-lich, dass Stefan mit dem KlangKontakt aufgenommen hat, sich dar-auf einlassen will. Das von mir ver-sprochene Klangspiel – Klangschaleauf dem Rücken – macht ihn neu-gierig auf die nächste Sitzung.

Geborgenheit durch Klang im ge-schützten RaumAuch in der dritten Sitzung gehe ichäußerst behutsam vor. Es soll einKlangraum erzeugt werden, in demsich Stefan wohl fühlt, Geborgenheitgenießt und ein sicheres Gefühl fürsich selbst aufbauen kann.

Stefan begibt sich in eine kuscheligeBauchlage. Die Handpuppe im Armunterstützt ihn bei dieser Erfahrung.Eine tiefe, wohlklingende Klangschalewird von mir auf die Mitte des Rü-ckens gestellt und sachte gespielt.Stefan kann sich auf die Klänge ein-lassen, scheint sie zu genießen.Wohliges Seufzen und tiefes Atmenzeigt, dass es ihm gut geht.Mit dieser Übung ist es gelungen,

einen schützenden Raum für Weiter-entwicklung entstehen zu lassen. Stefan äußert über Rudi Rabe seineBereitschaft, in dieser Art weiter zumachen.

Mit Klang Aufmerksamkeit für ein-zelne Körperteile erzeugenNach kurzer Klangeinstimmung mitder Klangschale über den Rückenlenke ich Stefans Aufmerksamkeitauf seine Füße. Stefan liegt, vonRudi Rabe begleitet, auf dem Bauch.Ich stelle zunächst eine Klangschalemit einem besonders weiten ober-tonreichen Klangspektrum auf seinerechte Fußmulde, auf die Fußreflex-zonen. Später folgt dann der linkeFuß.

Stefan kann in der vierten Stundeverfolgen, wie der Klang in seineFußsohle hineinfließt und wie er sichweiter im Bein und durch den Körperausbreitet. Mit jeder Klangwellespürt er mehr und mehr seinenKörper.

Mir ist wichtig, dass Stefan seineFüße neu wahrnimmt, die ihn sichertragen und seine Bewegungsmög-lichkeiten erweitern sollen.

Bei vielen Kindern, so auch beiStefan, ist der erfahrene Stress sointensiv, das sie sich infolge starkerMuskelverhärtung selbst kaum nochspüren. Daher bietet die Klangmas-sage eine ausgezeichnete Möglich-

kraftvoller und durchsetzungsfähi-ger. Bei den Hausaufgaben aller-dings sind die Probleme nach wievor sehr groß.

Förderung der LernfähigkeitIn den folgenden Sitzungen liegt dieAufmerksamkeit besonders auf derFörderung von Stefans Lernfähig-keiten. Hierzu wird die Klangmassagekombiniert mit Methoden aus derKinesiologie.

In der achten Stunde kommt Stefanmit dem Auftrag, für ein Diktat zuüben. Dafür malen wir eine großeliegende Acht auf eine Pappe.Er sitzt auf einer großen Matratze,die einen guten Resonanzboden er-gibt. Ich stelle mehrere Klangscha-len um ihn herum. Während ich sieanschlage, schreibt Stefan alleWorte, die ihm zum Diktat einfallen,auf die Pappe in die Acht.Er beginnt Sätze zu schreiben,erkennt Fehler und korrigiert sie. Erhat eine sehr schöne Schrift.

Nur zwei Fehler im DiktatIch zeige seinen Eltern diese gelun-gene Arbeit. Der Vater daraufhin:"Quatsch, das hat doch nicht Stefangeschrieben. Der hat doch eine ganzandere Schrift. Und viel mehr Fehlermacht der auch. So richtig kann ereigentlich gar nicht schreiben." Erstals Stefan im nächsten Diktat nurzwei Fehler hat und alles gut

lesbar ist, beginnt auch der Vater anStefans Fähigkeiten zu glauben.

Während der neunten Stunde übenwir Lesen. Stefan liest aus dem Buchvon Rudi Rabe vor, während ichKlangschalen auf seinem Rückenstelle und sanft anschlage. DasLesen wird immer flüssiger undschließlich ist er nicht mehr zubremsen, liest das Buch bis zumEnde vor...Grundlegend wird bei jeder Sitzungan den positiven Klangerfahrungenangeknüpft, der wohltuende, ge-schützte und stärkende Klangraumerzeugt. Diese Erfahrungen werdenin jeder neuen Stunde erweitert.

Stefans Entwicklung nach neunSitzungenNach nur neun Sitzungen könnendeutliche Veränderungen an StefansAuftreten und Verhalten festgestelltwerden:·

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seine Bewegungen sind klarer undkraftvoller geworden;der schleichende Gang ist ver-schwunden, sein Auftreten istdeutlich zu hören, sein Gangwirkt bewusster und sicherer; seine Augen haben einen lebhaf-ten Ausdruck bekommen; er hat begonnen, mehr über sich,seine Wünsche, seine Problememit sich und seiner Familie zureden;er hat Gefühle für sich selbsterfahren;

er hat die Fähigkeit entwickelt,Wünsche zu äußern und Ziele zuformulieren – wie z.B. sicher InlineSkater zu fahren, in der Schule bes-ser zu werden, im nächsten Diktateine gute Zensur zu bekommen;der Kontakt zu seinen Mitschülernhat sich mehr und mehr verbessert,er wird jetzt akzeptiert; seine Hausaufgaben erledigt erinzwischen, wenn auch mit gele-gentlichen Wutanfällen;die schulischen Leistungen habensich wesentlich verbessert.

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Weitere Arbeit mit StefanNach zwölf Sitzungen im Laufe vondrei Monaten habe ich den Abstandzwischen den einzelnen Sitzungenauf vierzehn Tage ausgeweitet. Nachweiteren zwei Monaten ging ich aufmonatliche Treffen über, um imKontakt zu bleiben und die erzieltenErfolge zu halten und auszuweiten.

Petra Zurek ist Erzieherin,Kinesiologin und Klangmasseurin.Sie leitet das Regenbogenhaus,Zentrum für ganzheitliche Pädagogik,in Wietmarschen. Darüber hinaus istsie Mitarbeiterin von Peter Hess inder Aus- und Weiterbildung vonKlangmasseurInnen.Anschrift:Füchtenfelder Str. 29,49835 WietmarschenTe.: 05925 - 90 42 98

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Inhalte der Seminare (1) Ziele und Methoden derKlangpädagogik Organisation der Weiterbildung -Erstgespräch und Klangkontakt -Kinesiologische Testmethoden in derKlangarbeit

(2) Basiswissen über Körper- undGehirnfunktionenGezielte Förderung der Wa h r-nehmungs- und Lernfähigkeit durchKlang und Klangpädagogik

(3) Beziehungsfähigkeit, Stärke undVertrauen im gestalteten KlangraumfördernPränatale Entwicklungsphasen

(4) Gestaltung gezielter Phantasie-und Klangreisen

(5) Einsatz von Elementen aus derHypnotherapie nach Erickson in derKlangarbeitAffirmationen gestalten und mitKlang verankern

(6) Einsatz von Elementen aus derGestalt- und Atemtherapie zurProzessunterstützungRituale und Lebenshilfe

(7) DiagnostikFamilienstruktur und –dynamik aussystemischer Sicht sowie andereAnsätze

(8) Themen offen – orientiert anWünschen und Bedürfnissen derTeilnehmerInnen

ZertifikatDie TeilnehmerInnen erhalten einZertifikat über ihre Weiterquali-fizierung als Klangpädagogin/ Klang-pädagoge nach Peter Hess.Ausführlich werden darin die Inhalteder Weiterbildung beschrieben unddie Themen der vorgelegten Haus-arbeiten benannt.

(9) Integration der Methoden undAnsätze in Konzept und Praxis derKlangpädagogik

(10) Supervision und Kolloquium

Leistungen der TeilnehmerInnenDie Teilnahme an allen Seminaren(und gegebenenfalls den zusätz-lichen pädagogischen Tagessemina-ren) sowie die aktive Mitarbeit inDreiergruppen in der Zeit zwischenden Seminaren ist verpflichtend. AlleTeilnehmerInnen fertigen im erstenJahr eine Hausarbeit zu einemselbstgewählten Thema aus derWeiterbildung an (maximal 15Seiten), im zweiten Jahr wird eineschriftliche Falldarstellung vorge-legt.

Das letzte Seminar beinhaltet dieSupervision der klangpädagogischenArbeit sowie ein Abschluss-Kolloquium.

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Am 8. November 2001 startet dieneuentwickelte Weiterbildung inKlangpädagogik. Sie wird von PeterHess und Petra Zurek geleitet undumfasst 30 Seminartage imZeitraum von zwei Jahren. AlsDozenten werden zusätzlichFachleute eingesetzt aus pädagogi-schen, psychologischen undpsychotherapeutischen Arbeits-feldern und mit profunden Erfah-rungen in der Klangarbeit. DieWeiterbildung wird wissenschaft-lich ausgewertet in Form einerDoktorarbeit, die an der UniversitätBamberg geschrieben wird. Die erstezweijährige Weiterbildung inKlangpädagogik ist schon seitMonaten komplett. Ein nächsterWeiterbildungsgang beginnt imOktober 2002 in Österreich, undim November 2003 wird diese

Veranstaltung wieder in Deutsch-land angeboten.

Auf der Grundlage der von PeterHess entwickelten Klangmassagewurde das Konzept der Klangpäda-gogik entwickelt. Ausgangspunkt fürdieses neue Weiterbildungsangebotwar das große Interesse vielerKlangmasseure an der pädagogi-schen Klangarbeit von Petra Zurek im"Regenbogenhaus" in Wietmarschen.

Die Weiterbildung ist offen für alleausgebildeten Klangmasseurinnenund Klangmasseure, die tätig sind inErziehung, Beratung, Schule, Heil-pädagogik, Seelsorge, Tr a u e r b e-gleitung oder verwandten Bereichenoder die Interesse an einem dieserBerufsfelder haben.

Wer noch über keine pädagogischeGrundausbildung verfügt, kann diesdurch die Teilnahme an zusätzlichenPädagogik-Seminaren im Rahmender Weiterbildung nachholen.

ZielsetzungenDie Weiterbildung hat die Kompe-tenzerweiterung im bisherigenArbeitsfeld bzw. die Entwicklungeiner neuen Berufsperspektive, bei-spielsweise als selbständige Klang-pädagogin/selbständiger Klangpäda-goge, zum Ziel.

Vermittelt wird• gezielter Einsatz von Klängen

und sicherer Umgang damit inder pädagogischen Prozess-begleitung

• vertieftes Wissen über dieWirkung von Klängen und überKlangmaterialien

• Einsatz vielfältiger Methoden in Verbindung mit Klang für die Einzel- und Gruppenarbeit

• strukturierter und sichererUmgang mit Prozessen

• ausführliche Information überEntwicklungsstörungen, Ent-wicklungspsychologie und Familien-dynamik.

• Grundlagenwissen aus Psychiatrieund Psychotherapie für Sicher-heit in der Abgrenzung.

Die Weiterbildungseminare finden inder Rhön-Akademie bei Fulda statt.Sie beginnen jeweils Donnerstag-mittag und enden Sonntagmittag.

Zweijährige Weiterbildung in derKlangpädagogik nach Peter Hess

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Ein Brief aus Österreich:

Liebe Freunde der Klangmassage,

für die erste Ausgabe der Zeitschriftdes Europäischen FachverbandesKlang-Massage-Therapie e.V. schickenwir Euch einen kurzen Situations-bericht aus Österreich.

Seit Januar 2000 gibt es die Öster-reichische Arbeitsgemeinschaft fürKlangmassage nach Peter Hess® alsassoziierendes Mitglied des Europä-ischen Fachverbandes. Wir sind zur-zeit ca. 60 Mitglieder in ganz Öster-reich und werden langsam aber kon-tinuierlich mehr.

Wir wollen mit der Arbeitsgemein-schaft sowohl eine Plattform fürErfahrungs- und Klangaustauschanbieten, als auch eine Anlaufstellefür an Klangmassage Interessiertensein.

In absehbarer Zeit werden wir eineHomepage ins Internet stellen. Ge-plant sind Links zur Fachverbands-homepage sowie zu PolyglobeMusicund Nepal – Importe.Noch dieses Jahr soll ein Österreich-weites Treffen der Mitglieder zwecksKlang- und Erfahrungsaustauschstattfinden. Ein genaues Datum so-wie ein etwaiges Programm ist nochnicht vorhanden.

Was tut sich sonst in Österreich? Die Klangmassage erfreut sich in

den letzten Jahren einer zunehmen-den Beliebtheit, was an der regenNachfrage auch in Bezug auf Semi-nare mit Peter Hess ablesbar ist.

Zurzeit gibt es zwei Standorte fürKlangmassageseminare in Öster-reich:1.) Patsch/Tirol, organisiert vonPolyglobeMusic.2.) Wien und Reichenau/Rax, organi-siert von Alexander Beutel.

Zu den Seminaren kommen, nebenInteressierten aus dem esoterischenBereich, immer mehr Teilnehmer ausspeziellen Berufsgruppen, die denWert der Klangmassage für ihrenBereich beginnen zu erkennen bzw.bereits erkannt haben. Erwähntseien hier beispielhaft Dr. HerbertSeitz aus dem Allgemein- bzw.Physikalisch-medizinischen Bereichund Inge Wüttrich aus demAltenpflegebereich mit dem beson-deren Aspekt in Hinsicht auf dieSterbebegleitung. Diese beiden Mit-glieder der Arbeitsgemeinschaftberichteten über ihre Erfahrungenauch schon auf dem Klangkongressin Dortmund. Die "Klangarbeit mitKindern" wird im Herbst diesesJahres auch in Österreich ein Themafür Weiterbildung und Workshopsmit Petra Zurek und ihrem Mannsein.

Neue und interessante Ansätze ent-wickeln sich seit letztem Jahr auchim Bereich der Psychotherapie und

Psychiatrie. Hier berichten uns zweiKolleginnen sehr viel Interessantesaus ihrer Arbeit. Es ist zu hoffen,dass diese Erfahrungen in absehba-rer Zeit auch schriftlich vorliegenwerden.

Mit lieben Grüssen aus Wien an alleKlangmasseure/innen gez. Alexander Beutel (Obmann der Österreichischen Ar-beitsgemeinschaft)

Termine für Seminare in Österreichin der Klangmassage nach Pe t e rHess® finden Sie im Programmheft2 0 02 des Instituts für Klang-Massage-Therapie. Sie können sieaber auch unter folgenden Telefon-nummern direkt erfragen:Alexander Beutel: 01-6020163 undpolyglobemusic: 0512-370077-0

ÖSTERREICHISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFTFÜR KLANGMASSAGE NACH PETER HESS®

Alexander Beutel

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Zu uns kommen Familien, derenKinder oder Jugendliche Lern-schwierigkeiten haben oder Verhal-tensauffälligkeiten aufweisen. Siewurden durch Freunde, Ärzte,Heilpraktiker oder Lehrer auf unsaufmerksam gemacht.

Unser Konzept:Entspanntes Sehen – Hören –Bewegen und Fühlen sind Grundvor-rausetzung für fröhliches und kon-zentriertes Spielen und Lernen. Einerealistische Wahrnehmung des Ge-genübers und eine gute Selbstein-schätzung sind notwendig um eigeneRessourcen entdecken und leben zukönnen.

Unsere Methoden:· Klangmassage und Klangpädagogik

nach Peter Hess · Verstehende Jungenarbeit nach

dem Hamburger Modell · Heilpädagogik· Edu-Kinestetik

Unsere zentrale Methode ist dieKlangpädagogik. Ihr liegen Erkennt-nisse aus Musikforschungen ver-schiedener traditioneller Richtungenzugrunde. Demnach ist der Menschin seiner Pe r s ö n l i c h k e i t s s t r u k t u rdurch seinen individullen Klang ge-prägt. Ist der Mensch mit sich undseiner Umwelt im EINKLANG, ver-fügt er über Selbstbewusstsein, fühltsich glücklich und gesund. Er ist inder Lage das Leben frei und kreativzu gestalten.

Kinder, Jugendliche und ihre Elternlassen sich vom Klang berühren .

Berühren macht berührbar.

Durch das intensive Erleben desKlangfeldes durch Wahrnehmungs-und Erfahrungsmöglichkeiten kannWahrnehmung gefördert – Lern-möglichkeiten erweitert und Stressbesser bewältigt werden.

Unser Angebot:Einzelarbeit· mit Kindern und Jugendlichen, die

Lernprobleme haben oder leichterlernen möchten, um einen besserenAbschluss zu bekommen.

· Mit Kindern und Jugendlichen, dieProbleme mit dem Selbstbewusst-sein haben, sehr unsicher sind,wenig Freunde finden.

· Mit Kindern und Jugendlichen, dieaus Unsicherheit und Hilflosigkeitzugeschlagen haben und ihren Ge-waltkreislauf durchbrechen möch-ten.

· Mit den begleitenden Eltern zurEntspannung.

Gruppenarbeit· Wahrnehmungstraining "Leichter

Lernen" für Kindergartenkinderzur Vorbereitung auf die Schule.

· Wahrnehmungstraining "Leichter Lernen" für Schulkinder.

· Streit- und Gesprächstraining fürJungen und junge Erwachsene inKleingruppen bis zu drei Te i l -nehmern und Tr a i n i n g s -G r u p p e n

bis zu sechs Teilnehmern.Unsere Therapiegruppen habenzwischen neun und zwölf Te i l -n e h m e r, sie werden gemeinsamvon einem Pädagogen und einemKinder- und Jugendpsychothera-peuten geleitet.

· Jungen spielen große chinesischeTAM-TAM Gongs

· Gruppen für Jungen, die Spaßhaben an ausdrucksvollen undEindruck machenden Klängen undInstrumenten.

Sollten Sie an einem unsererAngebote Interesse haben, laden wirSie und ihre Familie zu einemkostenlosen KENNENLERNEN ein.Hier stellen Sie uns ihre Fragen undwir informieren Sie ausführlich überunsere Möglichkeiten. Unsere Tele-fonnummer für eine Terminverein-barung:05925/904298 Angelika Suiver, Petra und KlausZurek.

WIR STELLEN UNS VOR: „REGENBOGENHAUS“Zentrum für ganzheitliche Pädagogik

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Ein Brief aus Szombathely

Liebe Klangmasseure in Deutschland,

es freut mich sehr, Euch einige Infor-mationen schicken zu können überdie Klangmassage in unserem Land.

Ich bin Zsusa und arbeite als Heil-pädagogin jede Woche einen Tag inKöszeg im Heilpädagogischen Insti-tut Dr. Nagy Lázló. Ich bin froh, weildas Institut einen guten und offenenDirektor hat, der mir die Möglichkeitfür die Anwendung einer neuen The-rapie eröffnet.

Mit 15 Kindern habe ich Behand-lungen mit der Klangmassagebegonnen. Ohne Ausnahme bin ichauf verschiedene seelische Problemeund Spannungen gestoßen. NeunKinder sind leicht geistigbehindertmit Verhaltensschwierigkeiten, dreivon ihnen sind sprachbehindert, vierstottern sehr und zwei haben schwe-re Legasthenie.

Ausnahmslos kommen diese Kinderaus schwierigen Familien, weisenInfekte in der Schwangerschaft aufoder Geburtskomplikationen (Zan-gengeburt). Sie sind acht bis 14Jahre alt, und ich beschäftige michmit ihnen jeweils altersentsprechend.Es sind nur zwei Mädchen dabei. DieKleinen hören begeistert der Ge-schichte zu über die in den Schalenversteckten Zauberzwerge, die sieauch bei geschlossenen Augen ihre

Wohltat spüren lassen,damit die Kinder immerg e s ü n d e r, braver undklüger werden.

Bei den Größeren ver-suche ich bewusst zumachen, dass dieSchalen beim Locker-werden helfen. Ge-meinsam denken wiran positive Verstärkungen, wobei siedie Wirkungen der Schale im Körperspüren: Frieden, Harmonie und innereStille.

Den persönlichen Kontakt zu denKindern finde ich unentbehrlich, ihrVertrauen in meine Arbeit ist Voraus-setzung für den Erfolg. Bei der Aus-wahl der Kinder für die Behandlungmit der Klangmassage war mir sehrwichtig, dass auch die Klassenleiterdiese Methode akzeptieren und Ver-ständnis zeigen. Manche haben Dis-tanz geäußert, auch lehnten einigeKinder von sich aus die Klangmas-sage ab.

In dem riesigen Institut gibt es auchein kleines Krankenhaus mit einemOberarzt, der meine Arbeit interes-siert verfolgt und Kinder dafür em-pfiehlt. Hier praktiziert auch einePsychiaterin, mit ihr bespreche ichalle vier bis sechs Wochen meineErfahrungen. Auch von den Klassen-lehrern gibt es Rückmeldungen.Ich weiß, dass es lange dauern wird,bis diese Methode in Ungarn breit

akzeptiert wird. Ich selbst glaubefest daran – und die Unterstützungdurch Direktor István Rába undandere Ärzte zeigt mir, dass meinWeg richtig ist.

In meiner Privatpraxis sind meineErfahrungen eindeutig: die Kinderwerden schon nach drei, vier Be-handlungen ausgeglichener und sindweniger zerstreut. Im Lernen sind siebesser und die Ko n z e n t r a t i o n s-fähigkeit wird größer. Die Elterns c h l a f g e s t ö r t e r, unruhiger Kinderberichten über tiefen Schlaf nachder Behandlung.

Ich tue mein Bestes, um die Methodeder Klangmassage hier bekannt zumachen. Alles Neue, besonders die-ser Art, braucht aber seine Zeit.

Aus Ungarn viele herzliche Grüßeund alles Gute, Zsusa RadnaiSzent Florian Krt. 39/13H-9700 SzombathelyTel.: +36-94311414

KLANGMASSAGE IN UNGARN

Zsusa Radnai

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Ein Bericht aus RewalPeter Hess ist das erste Mal imAugust 1999 nach Polen gekommen.

Von Anfang an bis heute waren alleTreffen mit Peter sehr gut besucht.Für viele war die Klangmassage eineneue, interessante und gleichzeitiggeheimnisvolle Technik.

Die Seminare mit Peter besuchtenMenschen aus unterschiedlichengesellschaftlichen Gruppen. Dabeiwaren: Ärzte, Psychologen, verschie-dene Therapeuten, Krankenschwe-stern, Pädagogen, Musiker sowieHausfrauen und Arbeiter – einfachalles Menschen, die bezaubertwaren vom Klang der TibetanischenSchalen.

Die Methode beeindruckte dieTeilnehmer so sehr, weil sie so ein-fach, klar und wirkungsvoll ist. Bisheute haben ca. 120 Menschen inPolen die Ausbildung absolviert undarbeiten in vielen Städten desLandes: Warszawa, Po z n a n ,Katowice, Krakow und anderen.Regelmäßig bekomme ich von denKlangmasseuren die Nachrichtenund Informationen über deren wert-volle und wirksame Arbeit. Sieschreiben, dass sie schon vielenMenschen helfen konnten, dieHarmonie und Ruhe wieder zubekommen. Die Massagen halfenden Klienten, den täglichen Stressabzubauen, um wieder gesund undglücklich zu leben.

Ostern dieses Jahres mit Peter Hessim "Seminar und Gesundheitshaus"in Rewal an der polnischen Ostsee-küste getroffen. In vier Tagen konn-ten die Teilnehmer eigene Erfahrun-gen aus der Praxis austauschenund besprechen. GemeinsamerWunsch war es, in Polen auch einenFachverband der Klangmasseure zugründen und Mitglied im Europä-ischen Fachverband Klang-Massage-Therapie zu werden.

Wir hoffen weiterhin auf gute Zu-sammenarbeit und wünschen denKlangtherapeuten in Deutschlandviel Erfolg.

Margareta MusiolSEMINAR UND GESUNDHEITSHAUSul. Parkowa 872-344 Rewal/PolenTel.: +48-91-3862 721Fax: +48-91-3862 771

KLANGMASSAGE IN POLEN

Polnische KlangmasseurInnen bei der Supervision in Rewal/Polen

Oft hat die Behandlung geholfen,verschiedene Krankheiten zu bekäm-pfen, beispielsweise Magen-D a r m -Beschwerden, Rheuma, Asthma, HNO-Krankheiten, Blutdruckprobleme, De-pressionen, Verstopfung, Schlaf-störungen, sogar bei Krebserkran-kungen.

Die Massage wird gerne mit anderenTherapien in Verbindung gebracht,so mit Aroma-, Farb- und Kristall-therapie.

Sehr engagiert und interessiert ander Methode sind die Wissenschaftlervon der Technischen Hochschule inPoznan, Dr Marek und Halina Portal-ski. Sie haben mehre Klangschalenzur Verfügung und führen regelmä-ßige Untersuchungen durch, derenErgebnisse sie auf internationalenKonferenzen präsentieren.Zuletzt haben sich ausgebildete undpraktizierende Klangmasseure über

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Aus- und Fortbildungsangebotedes Instituts für Klang-Massage-TherapieKlangmassage I, 2001 und 200224./25.11.01 Münster09./09.12.01 Hofheim26./27.01.02 Freiburg 26./27.01.02 Saarbrücken 26./27.01.02 Worpswede 16./17.02.02 Darmstadt 02./03.03.02 Göttingen 09./10.03.02 Bottrop 16./17.03.02 Aschaffenburg23./24.03.02 Hamburg27./28.04.02 Baccum/Emsland04./05.05.02 Mühlheim 11./12.05.02 Hannover29./30.06.02 Dortmund29./30.06.02 Stuttgart 06./07.07.02 Köln 13./14.07.02 Raum München 24./25.08.02 Döbeln/Sachsen 24./25.08.02 Worpswede14./15.09.02 Lüdenscheid12./13.10.02 Worpswede12./13.10.02 Darmstadt02./03.11.02 Baccum/Emsland30.11.-1.12.02 Kaiserslautern

Intensivausbildungen 2002• 08.-15.02. plus

07.-09.06. Supervision• 17.-24.05. plus

13.-15.09. Supervision• 03.-10.08. Ferienseminar plus

13.-15.12. Supervision• 08.-15.11. plus

28.02.-02.03.2003 Supervision

Blockausbildungen 2002• Klangmassage für Heil- und

Heilfachberufe:13.-17.02. Block I17.-21.05. Block II

• Klangmassage für pädagogische und beratende Berufe:22.-26.05. Block I08.-12.11. Block II

• Klangmassage zur Entspannung:13.-17.11. Block I14.-18.02.2003 Block II

Informationen über diese Seminare sowie

das komplette Programm für die Aus- und

Fortbildung in der Klangmassage nach

Peter Hess® für 2002 (ab Oktober 2001)

sind beim Institut für Klang-Massage-

Therapie, Ortheide 29, 27305 Uenzen,

erhältlich.

Weiterbildung 2001• Supervision & Tagung, 30.11.-2.12.2001

Auszüge aus dem Programm:

- Erfahrungsberichte und Supervision

- Gong- und Klangschalenkonzert mit

Petra Zurek

- Workshops:

Klang in der Behindertenarbeit

Klangarbeit in der Aura

Klangmassage mit Kindern

- Öffentliche Jahreshauptversammlung

des Europäischen Fachverbandes

Klang-Massage-Therapie e.V.

- Rechtliche Fragen für Klangmassage-

Arbeit

• Klangmassage und Körpertherapie I

07.-09.12.2001

Weiterbildung 2002• Supervision und Fortbildung

26.-28.04.2002

• Pfingstseminartage17.-20.05.2002

• Supervision und Tagung01.-03.11.2002

• Klangmassage und Körpertherapie II

26.-28.04.2002

• Gongarbeit18.-20.01.2002

• Vorbereitung auf Kleine Heilpraktikerprüfung08.-10.03.2002 (I)10.-12.05.2002 (II)14.-16.06.2002 (III)06.-08.09.2002 (IV)

• Klang in der Stressbewältigung03.-05.05.2002 (I)13.-15.09.2002 (II)06.-08.12.2002 (III)

• Klangmassage und Kinesiologie17.-20.05.2002

• Prozessbegleitung in der Klangmassage 21.-23.06.2002

• Klangarbeit mit Kindern18.-20.10.2002

• KlangpädagogikNeue Ausbildung im November 2003

Informationen über rechtlicheFragenBei unserem We i t e r b i l d u n g s s e m i n a r

„Supervision & Tagung“ (30.11.-2.12.2001

in der Rhön-Akademie) wird der Jurist und

Klangmasseur Henning Hahmann aus

Göttingen über rechtliche Aspekte referie-

ren, die beim professionellen Angebot von

Klangmassagen zu beachten sind. Henning

Hahmann erbittet Informationen von

KlangmasseurInnen, die einschlägige

Erfahrungen mit Ordnungs- oder

Gesundheitsämtern oder mit

Abmahnvereinen gemacht haben (Telefon

0551-541696).

Sehr gute Informationen und praktische

Tipps für den Umgang mit Ämtern und

Gerichten beinhaltet das

"Rechtshandbuch für

Heiler" von Bernhard

Firgau. Zum Preis von

DM 40,- ist es über den

Dachverband Geistiges

Heilen, Steigerweg 55,

6 9115 Heidelberg, zu

beziehen.

Web: www.dgh-ev.de

TERMINE UND INFORMATIONEN

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Ermutigt durch die guten Erfah-rungen und bereichernden Begeg-nungen beim Ersten Klang-Kongress2000 bietet das Institut für Klang-Massage-Therapie im April 2002eine neue Veranstaltungsform an:die Fachtagung "Klangmassageprofessionell".

Die Fachtagung ist konzipiert alseine informative und kompakteFortbildungsveranstaltung für Men-schen aus pädagogischen, therapeu-tischen sowie Heil- und Heilfach-berufen, die Interesse haben, dieKlangmassage nach Peter Hess®kennen zu lernen und eventuell alszusätzliche und hilfreiche Methodein ihre Arbeit zu integrieren.

Im Dortmunder Dietrich-Ke u n i n g -Haus werden Peter Hess und seineMitarbeiterinnen den erwarteten200 Teilnehmern die Klangmassagenach Peter Hess® vorstellen und ihreAnwendungsmöglichkeiten und Wir-kungsweisen praxisnah demonstrieren.

Programm:Samstag, 21. April 200211.00 -13.00 Uhr: Einführung in dieKlangmassage durch Peter Hess

15.00 -18.00 Uhr: Erfahrung derKlangmassage durch praktischeÜbungen (Peter Hess, Mitarbeiter-innen und Assistentinnen)

20.00 - 22.00 Uhr: "Heilende Ober-tonklänge" – öffentliches Konzertmit Christian Bollmann.

Zweiter Klang-Kongress 2003

Der Zweite Klang-Kongress ist inPlanung! Nur so viel ist schon klar:er wird in Süddeutschland vom 14. - 16. März 2003 stattfinden, undals Hauptakteure werden Peter Hess,Jadranka Marijan-Berendt und D r. Jorgos Canacakis dabei sein.Herzlich eingeladen dazu sindsowohl Klangmasseure als auch alleKlanginteressierten, aus ganz Europa.Genauere Informationen werden imFrühjahr 2002 vorliegen.

Fachtagung "Klangmassage professionell" 20./21. April 2002 in Dortmund

Sonntag, 22. April 20029.30 - 10.00 Uhr: Klangmeditation

10.00 - 13.00 Uhr: Gezielter profes-sioneller Einsatz der Klangmassagein• Heil- und Heilfachberufen

(Elisabeth Dierlich)• Pflegerischen Berufen

(Connie Henning)• Pädagogischen und therapeuti-

schen Berufen (Petra Zurek)• der Kindergartenarbeit (Peter

Hess und Norbert Kasprowski).

13.00 – 14.00 Uhr: Zusammenfas-sung der Ergebnisse und Aus-Klang

Die Teilnahmegebühr an der Fach-tagung beträgt:€ 130,- bei Anmeldung bis zum31.1.2002 bzw.€ 150,- bei Anmeldung ab dem1.2.2002

Formlose Anmeldung an: Lutz Döring-Linke, Wulwesstr. 21, D-28203 Bremen, Tel./Fax: 0421-790 18 66 oder andas Institut für Klang-Massage-Therapie. Aktuelle Informationen dazu imInternet unter: www.klangkongress.de

Klang-Begegnung auf Ikaria mit Peter Hess und Dr. Jorgos Canacakis vom 20.09. bis 4.10.2002