herzklopfen ? notfälle in der kardiologie
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Herzklopfen ? Notfälle in der Kardiologie. Christian Sticherling Kardiologie. Präklinische kardiologische Notfallsituationen. Thoraxschmerzen. Akute Dyspnoe. 3.Palpitationen. 4.Synkope, Präsynkope. Notfallstichworte Berliner NAW (n=13.000). 1.) „Heftiger Brustschmerz“32% - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
Herzklopfen ?Notfälle in der Kardiologie
Christian SticherlingChristian SticherlingKardiologie Kardiologie
Präklinische kardiologische Notfallsituationen
1. Thoraxschmerzen
2. Akute Dyspnoe
3. Palpitationen
4. Synkope, Präsynkope
NotfallstichworteBerliner NAW (n=13.000)
1.) „Heftiger Brustschmerz“ 32%
2.) „Akute Atemnot“ 26%
3.) „Plötzliche Bewusslosigkeit“ 20%
4.) „Schwere Verletzung“ 5%
5.) Andere 17%
Präklinik =begrenzter Einsatz diagnostischer Hilfsmittel
1.) „7 Sinne benutzen“- Umgebungssituation beurteilen- Rea-Situation ?- Medikamente,
Drogen ?- Anamnese !!!!
- Fremdanamnese
- „Cool“ bleiben (im Zweifel „scoop
and carry“)
Präklinik =begrenzter Einsatz diagnostischer Hilfsmittel
2.) Problemzentrierte, kurze Untersuchung(Palpation, Perkussion, Auskultation)
Schock ? Palpation (z.B. Pulse tastbar ?, Rhythmus ?)Perkussion (z.B. Pneumothorax ? Auskultation (z.B. Lungenödem, Pneu ?)
Arbeitshypothese ?
Präklinik =einfache apparative Diagnostik
• Blutdruck, Puls
• O2-Sättigung
• EKG - mind. Rhythmusstreifen über portablen Defibrillator
» Bei V.a. Infarkt besser 12 Kanal EKG
Arbeitshypothese ?
Entscheidung treffen !
Spitaleinweisung nötig ?
Präklinische Therapie nötig ?
- Zugang legen und sichern !- Passendes Spital informieren und anfahren- ggf. Therapie beginnen, z.B.
- Kreislaufunterstützung, ACLS- Lasix- Heparin, ASS, O2, Morphin etc.
Reanimation ?
1.) Reanimation nach ACLS Guidelines
2.) Leitung übernehmen !!
(Überblick behalten)
3.) Aufgaben klar verteilen
(Personen benennen !)
Differentialdiagnose Thoraxschmerz
1. Angina pectoris2. Myokardinfarkt3. Lungenembolie4. Pneumothorax5. Pleuritis6. Aortendissektion7. Interkostalneuralgien8. HWS/BWS-Syndrom
Fall 1
Notfallmässiger Hausarztbesuch bei unbekanntem Patienten:
69 Jahre, männlich, Raucher, ängstlich, blass, Tachypnoe, Thoraxschmerz seit 3 Stunden
Wie weiter ?
Anamnese
• Zu Besuch bei Bruder
• Hatte Herzkatheter vor 4 Jahren
• Medikamente liegen im Auto („Herzmedikamente“)
• Schmerz strahlt in Ruhe in den Hals
• „Spray“ hat nicht geholfen ?
Lage beurteilen !
Fall 2
• 34 jähriger Kraftsportler
• Vorstellung beim ärztlichen Bereitschaftsdienst wegen linksseitiger Thoraxschmerzen
• Patient ruhig, aber besorgt
Fall 2 - Anamnese
• Vater habe mit 70 einen Herzinfarkt erlitten
• Raucher: 1 Packung/Tag
• Sonst keine CVRF
• Schmerz v.a. in Ruhe, etwas stärker bei Inspiration
Lage beurteilen !
Differentialdiagnose Akute Dyspnoe
1. Akute Linksherzdekompensation
2. Asthmaanfall
3. Lungenembolie
4. Pneumothorax
5. Bolusgeschehen (Altersheim)
6. Psychogen (Hyperventilation)
Fall 3
Patient klagt im Notfalldienst über seit Tagen zunehmende Dyspnoe, könne nun nicht mehr schlafen und müsse im Bett sitzen
Er nehme viele Medikamente, u.a. gegen hohen Blutdruck
Anamnese
• Luftnot hat sich über Tage entwickelt
• Klagt nun auch über Druck im Oberbauch
• War schon häufig im Krankenhaus wegen Herzproblemen
• Keine Brustschmerzen
• Nimmt „10 Tabletten jeden morgen“, hat diese aber zuhause vergessen
Fall 4
• 24 jähriger Sportstudent klagt über plötzlich einsetzenden rechtsseitgen Thoraxschmerz vor 30 Minuten
• Seither Atemnot und Hustenreiz
Anamnese und Untersuchung
• Bisher immer gesund• 1,95 m gross und schlank
• Auskultation: fehlendes Atemgeräusch rechts
• Perkussion: hypersonorer Klopfschall re• O2- Sättigung: 96%• RR 130/90 mmHg, Puls 95/min
Wie weiter ?
Differentialdiagnose Palpitationen
1. Sinustachykardie
2. Kammertachykardie
3. Supraventikuläre Tachykardie
4. Vorhofflimmern
5. Extrasystolen
6. Panikattacke
Fall 5
• 27 jährige Patientin mit plötzlich einsetzendem Herzrasen während Rockkonzert (seit 40 Minuten)
• 3-4 x jährlich solche Episoden, aber immer nur wenige Minuten dauernd
• Ansonsten gesund
Wie weiter ?
Anamnese
• Drogen ?
• Immer plötzlicher Beginn und plötzliches Ende
• Keine bekannten Vorerkrankungen
Lage beurteilen !
Fall 6
• 64 jähriger Patient kommt mit Herzrasen auf den Notfall (Dauer 30 Minuten)
• Ehefrau berichtet Pat. sei zuvor „umgefallen“
• Pat. hat Atemnot, leichten Druck auf der Brust und ist blass
Wie weiter ?
Anamnese
• Herzinfarkt vor 4 Jahren, damals „lange auf Intensivstation“
• Insulinpflichtiger Diabetes (ED 1995)
• Arterielle Hypertonie
• Raucher (40 PY)
Lage beurteilen !
Differentialdiagnose Synkope
1. Vasovagale Synkope
2. Rhythmogene Synkope
3. Epilepsie
4. Herz-Kreislaufstillstand
5. Seltene neurologische Ursachen
Fall 7
• 17 jährige Patientin ist auf einem Open-Air Konzert kollabiert und wird „kreidebleich“ von ihren Freunden in ihr Sanitätszelt gebracht
• Klagt über leicht Übelkeit und fühlt sich „total kaputt“
Anamnese
• Konnte vor Aufregung „den ganzen Tag nichts essen“
• Hat fast eine Stunde erwartungsvoll vor der Bühne gestanden
• Plötzlich sei langsam „ein schwarzer Vorhang“ gefallen
• Sei kreidebleich und 30 Sekunden nicht ansprechbar gewesen
Anamnese II
• Habe sich anschliessend „kaputt“ gefühlt und über Übelkeit geklagt
• Bei Blutabnahme habe sie schon mal so etwas erlebt
• Ansonsten immer gesund gewesen
Fall 8
Alarmierung über 144, „ein Mann sei in einem Restaurant zusammengebrochen“
Bei Eintreffen liegt ein ca. 55 jähriger Mann bewusstlos auf dem Boden.
Zwei Gäste haben mit Herzdruckmassage und Beatmung begonnen.
Anamnese und Untersuchung
• Anamnese nicht erhebbar, Begleiterin kaum ansprechbar
• Carotis und Femoralispulse nicht palpabel• Keine Narben, Verletzungen ersichtlich
Lage beurteilen !
BLS AlgorithmusUpdate 2005
AIRWAYAtemwege freimachen
BreathingAtmung kontrollieren
2 Atemhübe
CirculationHerzdruckmassage beginnen
100 Kompressionen pro Minute30 Kompresionen:2 Atemhübe
BLS
Defibrillationbei VF/VT
ACLS
ACLS Algorithmus Breitkomplex-Tachykardie Stabiler Patient
Amiodaron 150 – 300 mg als Kurzinfusion i.v.(alternativ: Lidocain 1 – 1.5 mg/kg i.v.)
12 Kanal EKG (falls möglich)
Bei Erfolglosigkeit o. hämodynamischer InstabilitätKurznarkose und
Elektrische Kardioversion
Defibrillation vs. Cardioversion
Cardioversion = „synchronisierte“ Defibrillation
Synchronisationstaste (nach Kurznarkose) drücken bei :
Vorhofflimmern/Vorhofflatternhämodynamisch stabilen VT
-> Schock wird R-Wellen getriggert 30 ms nach der R-Welle abgegeben
Defibrillation
ACLS Algorithmus (Update 2005)Kammerflimmern/ Pulslose VT
BLS/CPR
VF/VTDefibrillation x 1
(360 J bzw. 200 J biph.)
CPR x 5 Zyklen (2 min)
Kontrolle VF/VT ?
Defibrillation x 1(360 J bzw. 200 J biph.)
CPR x 5 Zyklen (2 min)
Kontrolle VF/VT ?
Adrenalin 1 mg i.v./i.o o.Vasopressin 40 U i.v./i.o.
Medikamentezwischen Defibrillationen
während CPR
Amidarone 300 mg i.v.o.
Lidocain 1- 1.5 mg/kg)
Bei V.a. TdP-VT:Magnesium 2 g
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
% %
ErfolgErfolg
Zeit (Minuten)Zeit (Minuten)
Erfolgschance sinkt um 7 - 10% pro Minute
Adapted from text: Cummins RO, Annals Emerg Med. 1989, 18:1269-1275.
Defibrillationbei Kammerflimmern
SCDÜberleben bis zur Spitalentlassung
KammerflimmernKammerflimmern 20 %20 %
AsystolieAsystolie 3 % 3 %
Pulslose elektrische AktivitätPulslose elektrische Aktivität 8 %8 %
ACLS AlgorithmusAsystolie/ Pulslose elektrische Aktivität
CPR
Adrenalin 1 mg i.v./i.o. alle 3 -5 Minuteno.
Vasopressin 40 U i.v./i.o einmalig
CPR
Atropin 1 mg i.v./i.o. alle 3-5 Minuten erwägen
Denken: Behebbare Ursache ? (6 H‘s, 6 T‘s)
Potentiell behebbare Ursachen für Herz-Kreislaufstillstand
Hypovolämie
Hypoxie
Hydrogen (Azidose)
Hypo-/Hyperkaliämie
Hypoglykämie
Hypothermie
6 H‘s
Toxine (Vergiftung)
Tamponade (kardiale)
Tension (Pneumothorax)
Thrombose
(Lungenembolie)
Thrombose
(Herzinfarkt)
Trauma
6 T‘s