ein klassiker zieht die massen an - fcz

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Tages-Anzeiger – Dienstag, 30. August 2011 51 Sport Zürich Von Oliver Loga, Zürich Von der Zuschauertribüne aus bot sich ein imposanter Anblick. 32 aufgebaute Platten verwandelten die Sporthalle Utogrund in ein Mekka für Tischtennis- spieler. Quietschende Turnschuhsohlen und der charakteristische Klang des Zelluloid-Balles dominierten die Akus- tik. Gelegentlich übertönten emotionale Ausbrüche einiger Akteure und Durch- sagen des Speakers die Geräuschkulisse. «Diese Atmosphäre ist ganz speziell», bemerkt Kathrin Volkart. Die junge Präsidentin des veranstaltenden TC Young Stars Zürich (YSZ) war mit der diesjährigen Competition in jeder Hinsicht zufrieden. Volkart freute sich nicht nur über spannende Partien, sondern auch über die grosse Nachfrage. Allein am Sonntag sorgten 200 Spieler mit 540 Kategorien- Anmeldungen dafür, dass alle Start- plätze ausgebucht waren. Insgesamt stellten sich 300 Athleten zum sportli- chen Kräftemessen an die Tischplatten. Für den Erfolg gibt es laut Volkart zwei Gründe: «Das Turnier ist der erste grös- sere Wettkampf nach der langen Som- merpause und somit eine wichtige Standortbestimmung für die Spieler.» Ein anderer Faktor sei die spezielle Unterteilung der Kategorien. Im Gegen- satz zu vielen anderen Tischtennistur- nieren sind die verschiedenen Serien feiner abgestuft. Dadurch ist die Chan- cengleichheit unter den Spielern grösser und der Leistungsunterschied geringer. Bahnbrechende Erfindung Die Idee zu diesem innovativen System hatte Paul Trunz. Und dies ist nicht die einzige bahnbrechende Erfindung des YSZ-Competition-Oberschiedsrichters. Bereits 1992, als die Computertechnik im Vergleich zu heute noch in den Kin- derschuhen steckte, entwickelte der In- formatiker ein modernes Programm. Es ermöglichte, den kompletten Turnier- ablauf zu automatisieren. Zuvor muss- ten die einzelnen Partien, Schiedsrich- terzuteilungen und Matchzettel hand- schriftlich eingetragen werden. «Reich geworden bin ich mit dem Programm aber nicht», sagt Trunz mit einem Lä- cheln. «Einige haben aber das System übernommen, und es kommt immer noch bei Turnieren zum Einsatz.» Internationale Tischtennis-Asse sind dagegen nicht mehr in Zürich dabei. Bis vor vier Jahren starteten noch Spieler aus Deutschland, Ungarn und Italien an der YSZ Competition. Mittlerweile hat das Turnier einen ausschliesslich inter- regionalen Charakter. «Wir können ge- wisse Anforderungen des Verbandes nicht mehr erfüllen», erklärt Markus Holdener, der bei den Young Stars für das Marketing und die Kommunikation zuständig ist. Vor allem die Halle genügt internationalen Ansprüchen nicht mehr. «Ausserdem reichen unsere Preisgelder anders als etwa beim grossen Turnier in Winterthur nicht aus, um ausländische Spieler anzulocken», ergänzt Trunz. Sport wichtiger als Geld Früher sah dies noch anders aus. 1979 stieg Coca-Cola als Hauptsponsor ein. Das 1963 ins Leben gerufene Turnier trug von da an den Namen der braunen Limonade und wurde in der Turnhalle Polyterrasse bei der ETH ausgetragen. Im Gegenzug garantierte der amerikani- sche Konzern attraktive Prämien. «Das Engagement nahm aber stetig ab. An- fang der 1990er-Jahre lieferte Coca-Cola nur noch die Getränke», erinnert sich Holdener zurück. Ob es ein «internationales Come- back» geben wird, liess Präsidentin Volkart offen. Schliesslich läuft die Competition mit dem derzeitigen Kon- zept äusserst erfolgreich. «Bei uns geht es weniger um Namen und Geld, son- dern in erster Linie um den Sport», be- tont Holdener, der am Wochenende sel- ber für den Zürcher Stadtklub zum Schläger griff und am Vereinsturnier mitmachte. Er und die anderen Teilneh- mer demonstrierten damit, dass dies keine leere Floskel ist. Ein Klassiker zieht die Massen an Die traditionelle Young Stars Zürich Competition hat auch nach fast 50 Jahren nichts von ihrem Reiz eingebüsst. Dieses Jahr testeten rund 300 Tischtennisspieler ihre Form. Sportlich stand an der YSZ Competition die A-20-Serie der Männer im Mittelpunkt. Den Sieg sicherte sich Simone Spinicchia aus Lugano. Er bezwang im Final Sebastian Rühl glatt in vier Sätzen. Von den Young Stars Zürich überstand lediglich Bill Morandi die erste Runde. Er scheiterte schliesslich an Nicolas Champod aus Meyrin. Dennoch fiel das Fazit von YSZ-Präsidentin Kathrin Volkart positiv aus: «Das Turnier war deutlich besser besetzt als ursprünglich angenommen. Entsprechend hochstehend waren einige Begegnungen.» (olo) A-20 Der sportliche Höhepunkt In der Gruppe 2 der regionalen 2. Liga kam es in der zweiten Runde bereits zu drei Stadtderbys. Unterstrass hielt eine Hälfte mit. Ein Doppelschlag kurz nach der Pause ent- schied das Stadtderby der Gruppe 2 zwi- schen Unterstrass und United Zürich (1:4). Ivan Previtali und Leo Rapisarda brachten die Gäste innert drei Minuten 3:1 in Führung. Immerhin eine Hälfte lang hatte der Quartierklub mithalten können und das erste Tor von Luka La- penda (13.) noch durch Durim Bunjaku kontern können (32.). Der Neuzuzug vom FC Dietikon traf somit gleich bei sei- nem Debüt. Pech hatte dagegen Bunja- kus Sturmpartner Leo Mazzoleni. Er fiel bereits in der 5. Minute mit einer Knie- verletzung aus. Unterstrass-Trainer Ga- briele Giandomenico resümierte: «Uni- ted Zürich war nicht nur technisch, son- dern auch körperlich ganz stark.» Blue Stars: Mehr Spielanteile. Wie United Zürich noch ohne Punktverlust sind die Blue Stars. In Wollishofen gab es ein 3:0. «Wir waren individuell besser besetzt und mit unseren Spielanteilen der verdiente Sieger», sagte Blue-Stars- Assistenztrainer Marco Schwick. Den- noch fiel die Entscheidung erst durch zwei Tore in den letzten Minuten. Red Star sündigte im Abschluss. Das dritte Stadtderby der Runde entschied Schwamendingen 1:0 gegen Aufsteiger Red Star II für sich. Der Sieg für die Gast- geber fiel allerdings glücklich aus. «Wir waren konditionell überlegen und konn- ten uns viele Chancen erarbeiten», sagte Red-Star-Coach Ivano Sicuro. «In der zweiten Hälfte spielten nur noch wir. Schwamendingen hatte gerade einmal drei Kontergelegenheiten.» ZH-Affoltern: Unglückliches Eigen- tor. Beim 1:3 gegen Kilchberg-Rüschli- kon machten zwei Affoltemer beim ers- ten Tor eine unglückliche Figur. Ein Freistoss des Seeklubs wurde von Pascal Steiger abgelenkt und landete via Oliver Winzelers Arm im Tor. Entschieden war das Spiel bereits nach 63 Minuten, auch wenn Zürich-Affoltern sich mühte und noch zum Anschlusstor kam. (dsc) Gruppe 1. Regensdorf - Uster 2:2. Tössfeld - Bassers- dorf 1:2. Beringen - Niederweningen 1:3. Effretikon - Dübendorf 0:0. Embrach - Greifensee 0:3. Wetzikon - FC Schaffhausen II 2:1. Stäfa - Gossau 0:3. – 1. Bass- ersdorf 2/6. 2. Dübendorf 2/4. 3. Regensdorf 2/4. 4. Niederweningen 2/4. 5. Gossau 1/3. 6. Wetzikon 1/3. 7. Greifensee 2/3. 8. Beringen 2/3. 9. FC Schaff- hausen II 2/3. 10. Uster 2/2. 11. Effretikon 2/1. 12. Töss- feld 2/0. 13. Stäfa 2/0. 14. Embrach 2/0. Gruppe 2. Affoltern a.A. - Lachen/Altendorf 0:2. Ein- siedeln - Urdorf 3:1. ZH-Affoltern - Kilchberg-Rüschli- kon 1:3. Wiedikon - Horgen 2:0. Unterstrass - United ZH 1:4. Wollishofen - Blue Stars 0:3. Schwamendingen - Red Star II 1:0. – (je 2 Spiele) 1. Blue Stars 6. 2. United ZH 6. 3. Lachen/Altendorf 6. 4. Kilchberg-Rüschlikon 6. 5. Wiedikon 3. 6. Einsiedeln 3. 7. Red Star II 3. 8. Wollisho- fen 3. 9. ZH-Affoltern 3. 10. Schwamendingen 3. 11. Hor- gen 0. 12. Affoltern a.A. 0. 13. Unterstrass 0. 14. Urdorf 0. Wiedikon - Horgen 2:0 (1:0) Heuried. – 100 Zuschauer. – SR: Renggli. – Tore: 15. Alidemaj 1:0. 95. Micelli 2:0. Zürich-Affoltern - Kilchberg-Rüschlikon 1:3 (0:1) Fronwald. – 80 Zuschauer. – SR: Sagin. – Tore: 45. Win- zeler (Eigentor) 0:1. 52. Jankovski 0:2. 63. Arment Suli 0:3. 72. Cardoso 1:3. – Bemerkung: 91. Lattenschuss Müller (K-R). Schwamendingen - Red Star II 1:0 (1:0) Heerenschürli. – 90 Zuschauer. – SR: Dogan. – Tor: 25. Araujo 1:0. Wollishofen - Blue Stars 0:3 (0:1) Sonnau. – 120 Zuschauer. – SR: Käppeli. – Tore: 15. Pavlovic 0:1. 89. Santurbano 0:2. 90. Giardino 0:3. Unterstrass - United Zürich 1:4 (1:1) Steinkluppe. – 120 Zuschauer. – SR: Gjukaj. –Tore: 13. Lapenda 0:1. 32. Bunjaku 1:1. 48. Previtali 1:2. 53. Rapisarda 1:3. 89. Rapisarda 1:4. Fussball-Corner Die Blue Stars und United Zürich siegen weiter Der Leader der Frauen-NLA verpflichtete Inka Grings. Mit der Nationalstürmerin kommt auch Sonja Fuss vom FCR Duisburg nach Zürich. Ihre Vita ist beeindruckend. Inka Grings spielte 94-mal für Deutschland – zuletzt in diesem Sommer an der WM im eige- nen Land. Dort hatte die 32-Jährige ihre langjährige Weggefährtin und Weltfuss- ballerin der Jahre 2003, 04 und 05, Bir- git Prinz, verdrängt. Die Gastgeberinnen waren überraschend im Viertelfinal gegen Japan ausgeschieden (0:1). Mit 64 Toren ist Grings die drittbeste Torschüt- zin in der Geschichte des Nationalteams. In der Bundesliga wurde die 1,69 m grosse Angreiferin insgesamt sechsmal Torschützenkönigin – zuletzt 2010. Grings stürmte in ihrer bisherigen Kar- riere ausschliesslich für den FCR Duis- burg (271 Spiele/353 Tore). Entspre- chend überraschend ist der Wechsel zum FC Zürich. Auch FK Rossijanka (Russ) und Olympique Lyon waren unter den Interessenten gewesen. Für den FCZ hatten aber die Nähe zu Deutschland, die gleiche Sprache sowie die berufli- chen Perspektiven gesprochen. Grings will auch in Zukunft für das National- team auflaufen. Neben Frings kommt mit Sonja Fuss eine weitere Spielerin aus Duisburg zum NLA-Leader. Die Defensivspezialistin ist ebenfalls 32 Jahre alt und bestritt 68 Länderspiele (3 Tore) für Deutschland. Den Sprung ins WM-Kader hatte Fuss al- lerdings zuletzt knapp verpasst. Umzug am Wochenende Grings und Fuss bereiten am Wochen- ende ihren Umzug nach Zürich vor. Ein Einsatz am Samstag in Yverdon ist ge- mäss Marion Daube von der FCZ-Ge- schäftsführung nicht ausgeschlossen. Das Debüt sollen die beiden Neuen aber spätestens am Samstag, 10. September, gegen den FC Basel geben. (dsc) Deutsche Torjägerin für den FCZ Inka Grings. Sonja Fuss. Leichtathletik – An der Schweizer Mehr- kampfmeisterschaft in Payerne VD ge- wann Valérie Reggel (24/LV Winterthur) dank neuer persönlicher Bestleistung (5513 Punkte) ihren ersten Titel im Sie- benkampf. Bis zur zweitletzten Disziplin lieferte sie sich einen harten Kampf mit der vier Jahre jüngeren Michelle Zeltner (GG Bern). Für die Vorentscheidung sorgte Reggel erst in der zweitletzten Disziplin, dem Speerwerfen. Im Zehnkampf der U-20-Junioren setzte sich Dominik Alberto (19/LC Zürich) mit 6927 Punkten sicher durch, ohne allerdings auch nur annähernd an seine bisherige Bestmarke dieses Som- mers von 7501 Punkten heranzukom- men. «Der Formaufbau war auf die U-20-EM im Juli ausgerichtet», erklärte er. Benjamin Gföhler (LCZ) musste wegen des Pfeiffer-Drüsenfiebers auf den Start in der Kategorie U-18 verzichten. (jgg) Reggel holt erstmals Titel, Alberto souverän «Anders als etwa in Winterthur reichen unsere Preisgelder nicht aus, um Spieler aus dem Ausland anzulocken.» P. Trunz, Oberschiedsrichter Die Young Stars Competition im Utogrund ist für nationale Spieler eine wichtige Standortbestimmung nach der Sommerpause. Foto: Sophie Stieger Automobil – Es hätte für Andrina Gugger der krönende Abschluss einer starken Sai- son werden können. Diese ging für sie aus finanziellen Gründen mit ihrem dritten Auftritt in der Tourenwagen-Serie Blanc- pain-Endurance zu Ende. Letztlich musste sich die Zürcherin mit dem 2. Rang (Kate- gorie GT4) begnügen. Erstmals war die 20-Jährige für das Lechner-Racing-Team und in einem Lotus Evora an den Start gegangen. Sie begann das Dreistunden- rennen auf dem Magny-Cours. Nach ein- einhalb Stunden übernahm Matthias Gamauf das Steuer. Er fuhr von Rang 3 auf 2 vor und kam nach einem Dreher des Führenden gar als Erster zum zweiten Wechsel. Wegen einer Safety-Car-Phase durfte Gugger die Boxengasse danach 30 Sekunden lang nicht verlassen. Letzt- lich fehlten 6 Sekunden zum Sieg. (rha) Gugger verpasst Sieg Rad – Am Abendmeeting von heute Dienstag (ab 18.30 Uhr) werden auf der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon die neuen Sixdays mit einem Prolog lan- ciert. Der Höhepunkt dabei ist das Madi- sonrennen über 90 Runden. Der Hinter- grund: Die 55. Austragung des Zürcher Sechstagerennens wird Ende November in einer neuen, moderneren Form statt- finden. Im Steherrennen über 75 Run- den geht es ausserdem um die Selektion des vierten Starters für die Europameis- terschaft von Mitte September in Nürn- berg (D). Der aussichtsreichste Kandidat ist Thomas Maag vom VC Oerlikon. (TA) Abendrennen. Heute Dienstag. 17. Meeting auf der offenen Rennbahn Oerlikon mit dem Sixdays-Night- Prolog. Ab 18.30 Uhr: Im Hauptprogramm vier Rennen mit internationaler Beteiligung (Mannschaftsaus- scheidung/Punktefahren/Rundenzeitfahren/Madi- son). Zusätzlich Ausscheidung/Scratch in den Kate- gorien Elite, Junioren, Anfänger und Frauen sowie Ste- herkonkurrenz. – Telefon 044 311 25 61 gibt ab 16 Uhr Auskunft über die Durchführung. Prolog der Sixdays

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Tages-Anzeiger – Dienstag, 30. August 2011 51

Sport Zürich

Von Oliver Loga, ZürichVon der Zuschauertribüne aus bot sich ein imposanter Anblick. 32 aufgebaute Platten verwandelten die Sporthalle Utogrund in ein Mekka für Tischtennis-spieler. Quietschende Turnschuhsohlen und der charakteristische Klang des Zelluloid-Balles dominierten die Akus-tik. Gelegentlich übertönten emotionale Ausbrüche einiger Akteure und Durch-sagen des Speakers die Geräuschkulisse. «Diese Atmosphäre ist ganz speziell», bemerkt Kathrin Volkart. Die junge Präsidentin des veranstaltenden TC Young Stars Zürich (YSZ) war mit der diesjährigen Competition in jeder Hinsicht zufrieden.

Volkart freute sich nicht nur über spannende Partien, sondern auch über die grosse Nachfrage. Allein am Sonntag sorgten 200 Spieler mit 540 Kategorien-Anmeldungen dafür, dass alle Start-plätze ausgebucht waren. Insgesamt stellten sich 300 Athleten zum sportli-chen Kräftemessen an die Tischplatten. Für den Erfolg gibt es laut Volkart zwei Gründe: «Das Turnier ist der erste grös-sere Wettkampf nach der langen Som-merpause und somit eine wichtige Standortbestimmung für die Spieler.» Ein anderer Faktor sei die spezielle Unterteilung der Kategorien. Im Gegen-satz zu vielen anderen Tischtennistur-

nieren sind die verschiedenen Serien feiner abgestuft. Dadurch ist die Chan-cengleichheit unter den Spielern grösser und der Leistungsunterschied geringer.

Bahnbrechende ErfindungDie Idee zu diesem innovativen System hatte Paul Trunz. Und dies ist nicht die einzige bahnbrechende Erfindung des YSZ-Competition-Oberschiedsrichters. Bereits 1992, als die Computertechnik im Vergleich zu heute noch in den Kin-derschuhen steckte, entwickelte der In-formatiker ein modernes Programm. Es ermöglichte, den kompletten Turnier-

ablauf zu automatisieren. Zuvor muss-ten die einzelnen Partien, Schiedsrich-terzuteilungen und Matchzettel hand-schriftlich eingetragen werden. «Reich

geworden bin ich mit dem Programm aber nicht», sagt Trunz mit einem Lä-cheln. «Einige haben aber das System übernommen, und es kommt immer noch bei Turnieren zum Einsatz.»

Internationale Tischtennis-Asse sind dagegen nicht mehr in Zürich dabei. Bis vor vier Jahren starteten noch Spieler aus Deutschland, Ungarn und Italien an der YSZ Competition. Mittlerweile hat das Turnier einen ausschliesslich inter-regionalen Charakter. «Wir können ge-wisse Anforderungen des Verbandes nicht mehr erfüllen», erklärt Markus Holdener, der bei den Young Stars für das Marketing und die Kommunikation zuständig ist. Vor allem die Halle genügt internationalen Ansprüchen nicht mehr. «Ausserdem reichen unsere Preisgelder anders als etwa beim grossen Turnier in Winterthur nicht aus, um ausländische Spieler anzulocken», ergänzt Trunz.

Sport wichtiger als GeldFrüher sah dies noch anders aus. 1979 stieg Coca-Cola als Hauptsponsor ein. Das 1963 ins Leben gerufene Turnier trug von da an den Namen der braunen Limonade und wurde in der Turnhalle Polyterrasse bei der ETH ausgetragen. Im Gegenzug garantierte der amerikani-sche Konzern attraktive Prämien. «Das Engagement nahm aber stetig ab. An-

fang der 1990er-Jahre lieferte Coca-Cola nur noch die Getränke», erinnert sich Holdener zurück.

Ob es ein «internationales Come-back» geben wird, liess Präsidentin Volkart offen. Schliesslich läuft die Competition mit dem derzeitigen Kon-zept äusserst erfolgreich. «Bei uns geht es weniger um Namen und Geld, son-dern in erster Linie um den Sport», be-tont Holdener, der am Wochenende sel-ber für den Zürcher Stadtklub zum Schläger griff und am Vereinsturnier mitmachte. Er und die anderen Teilneh-mer demonstrierten damit, dass dies keine leere Floskel ist.

Ein Klassiker zieht die Massen anDie traditionelle Young Stars Zürich Competition hat auch nach fast 50 Jahren nichts von ihrem Reiz eingebüsst. Dieses Jahr testeten rund 300 Tischtennisspieler ihre Form.

Sportlich stand an der YSZ Competition die A-20-Serie der Männer im Mittelpunkt. Den Sieg sicherte sich Simone Spinicchia aus Lugano. Er bezwang im Final Sebastian Rühl glatt in vier Sätzen. Von den Young Stars Zürich überstand lediglich Bill Morandi die erste Runde. Er scheiterte schliesslich an Nicolas Champod aus Meyrin. Dennoch fiel das Fazit von YSZ-Präsidentin Kathrin Volkart positiv aus: «Das Turnier war deutlich besser besetzt als ursprünglich angenommen. Entsprechend hochstehend waren einige Begegnungen.» (olo)

A-20 Der sportliche Höhepunkt

In der Gruppe 2 der regionalen 2. Liga kam es in der zweiten Runde bereits zu drei Stadtderbys.

Unterstrass hielt eine Hälfte mit. Ein Doppelschlag kurz nach der Pause ent-schied das Stadtderby der Gruppe 2 zwi-schen Unterstrass und United Zürich (1:4). Ivan Previtali und Leo Rapisarda brachten die Gäste innert drei Minuten 3:1 in Führung. Immerhin eine Hälfte lang hatte der Quartierklub mithalten können und das erste Tor von Luka La-penda (13.) noch durch Durim Bunjaku kontern können (32.). Der Neuzuzug vom FC Dietikon traf somit gleich bei sei-nem Debüt. Pech hatte dagegen Bunja-kus Sturmpartner Leo Mazzoleni. Er fiel bereits in der 5. Minute mit einer Knie-verletzung aus. Unterstrass-Trainer Ga-briele Giandomenico resümierte: «Uni-ted Zürich war nicht nur technisch, son-dern auch körperlich ganz stark.»

Blue Stars: Mehr Spielanteile. Wie United Zürich noch ohne Punktverlust sind die Blue Stars. In Wollishofen gab es ein 3:0. «Wir waren individuell besser

besetzt und mit unseren Spielanteilen der verdiente Sieger», sagte Blue-Stars-Assistenztrainer Marco Schwick. Den-noch fiel die Entscheidung erst durch zwei Tore in den letzten Minuten.

Red Star sündigte im Abschluss. Das dritte Stadtderby der Runde entschied Schwamendingen 1:0 gegen Aufsteiger Red Star II für sich. Der Sieg für die Gast-geber fiel allerdings glücklich aus. «Wir waren konditionell überlegen und konn-ten uns viele Chancen erarbeiten», sagte Red-Star-Coach Ivano Sicuro. «In der zweiten Hälfte spielten nur noch wir. Schwamendingen hatte gerade einmal drei Kontergelegenheiten.»

ZH-Affoltern: Unglückliches Eigen-tor. Beim 1:3 gegen Kilchberg-Rüschli-kon machten zwei Affoltemer beim ers-ten Tor eine unglückliche Figur. Ein Freistoss des Seeklubs wurde von Pascal Steiger abgelenkt und landete via Oliver Winzelers Arm im Tor. Entschieden war das Spiel bereits nach 63 Minuten, auch wenn Zürich-Affoltern sich mühte und noch zum Anschlusstor kam. (dsc)Gruppe 1. Regensdorf - Uster 2:2. Tössfeld - Bassers-dorf 1:2. Beringen - Niederweningen 1:3. Effretikon - Dübendorf 0:0. Embrach - Greifensee 0:3. Wetzikon -

FC Schaffhausen II 2:1. Stäfa - Gossau 0:3. – 1. Bass-ersdorf 2/6. 2. Dübendorf 2/4. 3. Regensdorf 2/4. 4. Niederweningen 2/4. 5. Gossau 1/3. 6. Wetzikon 1/3. 7. Greifensee 2/3. 8. Beringen 2/3. 9. FC Schaff-hausen II 2/3. 10. Uster 2/2. 11. Effretikon 2/1. 12. Töss-feld 2/0. 13. Stäfa 2/0. 14. Embrach 2/0.

Gruppe 2. Affoltern a.A. - Lachen/Altendorf 0:2. Ein-siedeln - Urdorf 3:1. ZH-Affoltern - Kilchberg-Rüschli-kon 1:3. Wiedikon - Horgen 2:0. Unterstrass - United ZH 1:4. Wollishofen - Blue Stars 0:3. Schwamendingen - Red Star II 1:0. – (je 2 Spiele) 1. Blue Stars 6. 2. United ZH 6. 3. Lachen/Altendorf 6. 4. Kilchberg-Rüschlikon 6. 5. Wiedikon 3. 6. Einsiedeln 3. 7. Red Star II 3. 8. Wollisho-fen 3. 9. ZH-Affoltern 3. 10. Schwamendingen 3. 11. Hor-gen 0. 12. Affoltern a.A. 0. 13. Unterstrass 0. 14. Urdorf 0.

Wiedikon - Horgen 2:0 (1:0)Heuried. – 100 Zuschauer. – SR: Renggli. – Tore: 15. Alidemaj 1:0. 95. Micelli 2:0.

Zürich-Affoltern - Kilchberg-Rüschlikon 1:3 (0:1)Fronwald. – 80 Zuschauer. – SR: Sagin. – Tore: 45. Win-zeler (Eigentor) 0:1. 52. Jankovski 0:2. 63. Arment Suli 0:3. 72. Cardoso 1:3. – Bemerkung: 91. Lattenschuss Müller (K-R).

Schwamendingen - Red Star II 1:0 (1:0)Heerenschürli. – 90 Zuschauer. – SR: Dogan. – Tor: 25. Araujo 1:0.

Wollishofen - Blue Stars 0:3 (0:1)Sonnau. – 120 Zuschauer. – SR: Käppeli. – Tore: 15. Pavlovic 0:1. 89. Santurbano 0:2. 90. Giardino 0:3.

Unterstrass - United Zürich 1:4 (1:1)Steinkluppe. – 120 Zuschauer. – SR: Gjukaj. –Tore: 13. Lapenda 0:1. 32. Bunjaku 1:1. 48. Previtali 1:2. 53. Rapisarda 1:3. 89. Rapisarda 1:4.

Fussball-Corner

Die Blue Stars und United Zürich siegen weiterDer Leader der Frauen-NLA verpflichtete Inka Grings. Mit der Nationalstürmerin kommt auch Sonja Fuss vom FCR Duisburg nach Zürich.

Ihre Vita ist beeindruckend. Inka Grings spielte 94-mal für Deutschland – zuletzt in diesem Sommer an der WM im eige-nen Land. Dort hatte die 32-Jährige ihre langjährige Weggefährtin und Weltfuss-ballerin der Jahre 2003, 04 und 05, Bir-git Prinz, verdrängt. Die Gastgeberinnen waren überraschend im Viertelfinal gegen Japan ausgeschieden (0:1). Mit 64 Toren ist Grings die drittbeste Torschüt-zin in der Geschichte des Nationalteams. In der Bundesliga wurde die 1,69 m grosse Angreiferin insgesamt sechsmal Torschützenkönigin – zuletzt 2010. Grings stürmte in ihrer bisherigen Kar-riere ausschliesslich für den FCR Duis-burg (271 Spiele/353 Tore). Entspre-chend überraschend ist der Wechsel zum FC Zürich. Auch FK Rossijanka (Russ) und Olympique Lyon waren unter den Interessenten gewesen. Für den FCZ hatten aber die Nähe zu Deutschland, die gleiche Sprache sowie die berufli-

chen Perspektiven gesprochen. Grings will auch in Zukunft für das National-team auflaufen.

Neben Frings kommt mit Sonja Fuss eine weitere Spielerin aus Duisburg zum NLA-Leader. Die Defensivspezialistin ist ebenfalls 32 Jahre alt und bestritt 68 Länderspiele (3 Tore) für Deutschland. Den Sprung ins WM-Kader hatte Fuss al-lerdings zuletzt knapp verpasst.

Umzug am WochenendeGrings und Fuss bereiten am Wochen-ende ihren Umzug nach Zürich vor. Ein Einsatz am Samstag in Yverdon ist ge-mäss Marion Daube von der FCZ-Ge-schäftsführung nicht ausgeschlossen. Das Debüt sollen die beiden Neuen aber spätestens am Samstag, 10. September, gegen den FC Basel geben. (dsc)

Deutsche Torjägerin für den FCZ

Inka Grings. Sonja Fuss.

Leichtathletik – An der Schweizer Mehr-kampfmeisterschaft in Payerne VD ge-wann Valérie Reggel (24/LV Winterthur) dank neuer persönlicher Bestleistung (5513 Punkte) ihren ersten Titel im Sie-benkampf. Bis zur zweitletzten Disziplin lieferte sie sich einen harten Kampf mit der vier Jahre jüngeren Michelle Zeltner (GG Bern). Für die Vorentscheidung sorgte Reggel erst in der zweitletzten Disziplin, dem Speerwerfen.

Im Zehnkampf der U-20-Junioren setzte sich Dominik Alberto (19/LC Zürich) mit 6927 Punkten sicher durch, ohne allerdings auch nur annähernd an seine bisherige Bestmarke dieses Som-mers von 7501 Punkten heranzukom-men. «Der Formaufbau war auf die U-20-EM im Juli ausgerichtet», erklärte er. Benjamin Gföhler (LCZ) musste wegen des Pfeiffer-Drüsenfiebers auf den Start in der Kategorie U-18 verzichten. ( jgg)

Reggel holt erstmals Titel, Alberto souverän

«Anders als etwa in Winterthur reichen unsere Preisgelder nicht aus, um Spieler aus dem Ausland anzulocken.»P. Trunz, Oberschiedsrichter

Die Young Stars Competition im Utogrund ist für nationale Spieler eine wichtige Standortbestimmung nach der Sommerpause. Foto: Sophie Stieger

Automobil – Es hätte für Andrina Gugger der krönende Abschluss einer starken Sai-son werden können. Diese ging für sie aus finanziellen Gründen mit ihrem dritten Auftritt in der Tourenwagen-Serie Blanc-pain-Endurance zu Ende. Letztlich musste sich die Zürcherin mit dem 2. Rang (Kate-gorie GT4) begnügen. Erstmals war die 20-Jährige für das Lechner-Racing-Team und in einem Lotus Evora an den Start gegangen. Sie begann das Dreistunden-rennen auf dem Magny-Cours. Nach ein-einhalb Stunden übernahm Matthias Gamauf das Steuer. Er fuhr von Rang 3 auf 2 vor und kam nach einem Dreher des Führenden gar als Erster zum zweiten Wechsel. Wegen einer Safety-Car-Phase durfte Gugger die Boxengasse danach 30 Sekunden lang nicht verlassen. Letzt-lich fehlten 6 Sekunden zum Sieg. (rha)

Gugger verpasst Sieg

Rad – Am Abendmeeting von heute Dienstag (ab 18.30 Uhr) werden auf der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon die neuen Sixdays mit einem Prolog lan-ciert. Der Höhepunkt dabei ist das Madi-sonrennen über 90 Runden. Der Hinter-grund: Die 55. Austragung des Zürcher Sechstagerennens wird Ende November in einer neuen, moderneren Form statt-finden. Im Steherrennen über 75 Run-den geht es ausserdem um die Selektion des vierten Starters für die Europameis-terschaft von Mitte September in Nürn-berg (D). Der aussichtsreichste Kandidat ist Thomas Maag vom VC Oerlikon. (TA)Abendrennen. Heute Dienstag. 17. Meeting auf der offenen Rennbahn Oerlikon mit dem Sixdays-Night-Prolog. Ab 18.30 Uhr: Im Hauptprogramm vier Rennen mit internationaler Beteiligung (Mannschaftsaus-scheidung/Punktefahren/Rundenzeitfahren/Madi-son). Zusätzlich Ausscheidung/Scratch in den Kate-gorien Elite, Junioren, Anfänger und Frauen sowie Ste-herkonkurrenz. – Telefon 044 311 25 61 gibt ab 16 Uhr Auskunft über die Durchführung.

Prolog der Sixdays