ein bisschen mehr service
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_:-_------Ein bisschen mehr ServiceJOT-Umfrage zeigt groBe Zufriedenheit und einige Kritik
Betreiber von Strahlanlagen konnten rundum zufrieden sein, wenn da
nicht der leidige VerschleiB und der hohe Aufwand fur die Wartung der
Anlagen waren, So schnell werden die Hersteller diese Punkte aber gar
nicht ausmerzen konnen, weil noch nicht einmal ein Viertel der Unter
nehmen in den nachsten zwei Jahren Neuinvestitionen in Strahlanla
gen vorhaben.
bleiben. Und da ist die Wunschliste del'
Betreiber durchaus vlelfaltig. sie hat
abel' auch eindeutige Schwerpunkte.
Aufschlussreiche Wunschliste
Zuerst die gute Nachricht: In einer
JOT-Umfrage unter Anwendern
von Strahlanlagen antworteten drei
Viertel del' Unternehmen auf die Frage
.Erfullt ihre Strahlanlage die Verspre
chungen des Herstellers?" mit ,,1a".
Weitere knapp 25 Prozent gab en an,
dass die Anlagen immerhin zum Teil
die Versprechen del' Hersteller erfiillen.
Irn Rahmen diesel' Umfrage be
fragte JOT rund 100 Unternehmen.Inunorh in d ie lIalft e harte auc h goa nt
wo rro t.
Aktueller Bedarf, WOnsche
und Anregungen
Ccmesscn an del' absolu ten Zahl ist
di e U mfrage sicher nich t rep rascn tativ:
di e Sr ichpro bc g ibt jedoc h oin gules
Bild uber den aktuellen Bedarf, Wun
sche und Anregungen von Betreibern
wieder. Bei del' Auswahl del' Unterneh
men war darauf geachtet worden, auch
kleine und mittelstandische Unterneh
men entsprechend ihrer Marktbedeu
tung zu beriicksichtigen.
Legt man die Erkenntnisse aus del'
Umfrage zugrunde, lasst sich zufrieden
feststellen, dass die Lieferanten
von Strahlanlagen ihre Zusagen ausden Vork au fs- und
PIan ungsg csprach e n
clnhaltc n. Stnnmt
di es el' To l l del' Kun
d e n -L l e f'e ra n t e n
Bczt obung. ist natu r
lich in toressant zu
wisso n. ob nach del'
[ n b e t rl e b n a h m e
noch WClIlsc he offc n
Viele hatton gerne verschleiBfestere
Anlagen und Komponenten. Das liegt
wohl in del' Natur von Strahlanlagen.
Zwei Drittel del' Befragten wurdcn es
sogar gerne sehen, wenn Wartung und
Instandhaltung weniger aufwendig
waren. Hellhbrig sollten die Hersteller
abel' werden, wenn gut zehn Prozent
eine bessere fachliche Beratung und
uber ein 25 Prozent einen besseren
After-Sales Service wunschcn. Trotz
del' versteckten Kritik blieb in del'
Umfrage ein leidgepriifter Anwender
VollalJlomarisch contra manuell:
drei von vier Anwendern strahlen
ausschlieBlich beziehungsweise
parallel zu halbautomatisierten
Anlagen auf manuelle Weise.
die Ausnahme, del' in se ine m Fa ll acht
Mou at e Lle ferze it a ls vie l ZlI lan ge
ansa h , d ie Abstimmung mil den Untor
lieferant en und daraus Iolgcnd e Mange l bei del' Au sfuhrung auc h hcft tg aufs
Kern nalu n ,
D ie Wcmschlist e basiert auf c ine r
gc ho rtgc n E rfah rung. Durc hsch nl n lich
JOT 4 12001
-'-----------sind die von der U mfrage erfassten
Anlagen siebeneinhalb Jahre alto
Wahrend einige Anlagen erst wenige
Monate alt sind, ist die alteste Anlage
schon erstaunliche 35 Jahre in Betrieb.
Die Auszahlung der Umfrage zeigte,
dass es ebenso viele Anlagen gibt, die
bis zu zwei Jahre alt sind, wie Anlagen,
die schon uber 20 Jahre auf dem
Buckel haben.
Ca nz ofTensichtlich re icht di e L eis
t ling au ch bet agt orcr Anlagen d en
Bofra gt on ails. D cu n n ur gilt e in Fu nf
tel plan t in den nachste n zwci jahren
c ine Ncui nvcstu ton . Da liegt es nah e.
au f die Wu nsche del' lnvcst lt ionsfrcu
dlgen l.lntcmc hmon ZII achton. Bts auf
c ine Ausnah me crwarten d ie Berrolbor
einen geringeren Aufwand fur Wartung
und Instandhaltung sowie einen besse
ren After-Sales-Service.
Anwendungen nehmen zu
Dass die Strahlkabinen leer stehen,
ist kaum zu befUrchten. Knapp zwei
Drittel der Unternehmen gaben in der
JOT-Umfrage an, der Umfang der
Strahlanwendungen habe in den ver
gangenen funf Jahren zugenommen.
Und die Kapazitaten werden vermut
lich noch starker ausgelastet. Denn die
kunftige Entwicklung wird uberwie
gend positiv gesehen. 56 Prozent rech
nen mit einer Zunahme der Strahlan
wendungen. Dagegen verzeichneten
15 Prozent zuletzt einen Ruckgang;
noch weniger, namlich nur ein Unter
nehmen befUrchtet eine Abnahme.
Zufall oder nicht: Sowohl bei den
Unternehmen, die bereits ein Plus ver
spurt haben, als auch beijenen, die mit
einer Zunahme rechnen, stehen Anla
gen, die junger als der Durchschnitt
des Anlagenparks sind. Rechnet man
bei den Optimisten nochjenen Betrieb
heraus, der eine 35 Jahre alte Anlage
betreibt, sind deren Strahlanlagen im
Schnitt nur 5,2 Jahre alt im Gegensatz
Alternative Techniken,
wie zum Beispiel das
Lasersrrahlen oder das
Srrah/en mit Trockeneis
pellels bielen in man
cher Hinsichl Vor1eile
gegenllber der konven
rionellen SlratJItechnik.
Auf Seilen der Anwen
der isl das Inreresse an
diesen Techniken aller-
dings gering.
zu den durchschnittlich 7,5 Jahren aller
Anlagen der befragten Unternehmen.
Bleibt die Frage, ob Investitionsbereit
schaft grundsatzlich mit einem positi
veren Blick in die Zukunft verbunden
ist, oder ob sich Kunden eben Zuliefe
rer oder Dienstleister mit modernem
Equipment suchen.
Bei den meisten Unternehmen ist
das Strahlen in die Fertigung inte
griert, wobei die Umfrage nicht spezifi
ziert, wie diese Integration bewerkstel
ligt ist. Auffallend wenig Unternehmen
haben namlich den Prozess voll auto
matisiert. Zwar verfUgen uber die
Halfte der Unternehmen uber teilauto
matisierte Anlagen. In drei von vier
Unternehmen wird aber entweder aus
schlieBlich oder parallel zu halb
automatisierten Anlagen manuell
gestrahlt. In der Praxis findet j edenfalls
die Automatisierung noch nicht statt.
Schwerpunkt beim Einsatz sind die
.Iclassischcn" Strahlaufgaben. Mecha
nische Oberflachenbehandlung (81 %),
Entzundern/Entgraten (60 %) und Rei
nigen (60%) sind die hauflgsten Aufga
ben, wobei Mehrfachnennungen in
diesem Punkt der Umfrage mbglich
waren. Mit deutlichem Abstand folgen
andere Einsatzzwecke.
Wenig uberraschen wird Branchen
kenner die zum Einsatz kommende
Technik. Schleuderrad- und Druck
luft-Strahlanlagen beherrschen das
Feld zu etwa gleichen Teilen. Die
manuell betriebenen Druckluft-Strahl
anlagen sind nur selten in die Ferti
gung integriert, wahrend dies bei
Schleuderrad-Anlagen uberwiegend
der Fall ist. Konkurrenz zu diesen
Anlagenprinzipien ist nicht in Sicht.
Wenig Interesse an Alternativen
Besonders intensiv auf der Suche
nach Alternativen scheint die Masse
der Betreiber von Strahlanlagen nicht
zu sein. Nur wenige sehen in der
Laserreinigung eine interessante und
praktikable Alternative zum Strahlen.
Das selbe gilt fur das Trockeneisstrah
len. Nach der Kritik hinsichtlich Ver
schleiB und WartungsaufWand erstaunt
allerdings, dass sich ein groBer Teil der
Befragten nach eigenen Angaben noch
gar nicht mit diesen Techniken
beschaftigt hat.
Auf Basis dieser Umfrage ware eine
Prognose gewagt, aber sicher nicht ganz
falsch, dass viele kleine und mittelsran
dische Unternehmen der Preis fur eine
Oberflachenbehandlung mit Laser
abschreckt. Entsprechende Anbieter
geben sich alle Muhe, gunstige Amorti
sationszeitraume vorzurechnen. Bislang
wird diese Muhe jedoch kaum durch
rasch steigende Stuckzahlen belohnt.
Gerade beim Laser- und Trocken
eisstrahlen wird immer auch die
Umweltfreundlichkeit hervorgehoben.
Damit haben aber die Anwender gar
kein Problem, schon gar nicht mit dem
Arbeitsschutz oder der Arbeitssicher
he it. 93 Prozent sind entweder zufrie
den oder zumindest teilweise zufrie
den mit dem was ihre Anlage hier
bietet. Bernhard Foitztk
JOT 4 12001