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VON: MERYEM BENALI, WAJMA AYUBI , NIDA AHMAD, RALF SCHEDELIK, OLIVER DICKEN Die Entwicklung der MR-Idee seit der Aufklärung (philosophische Grundlagen)

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VON:

MERYEM BENALI, WAJMA AYUBI , NIDA AHMAD, RALF SCHEDELIK, OLIVER DICKEN

Die Entwicklung der MR-Idee seit der Aufklärung

(philosophische Grundlagen)

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Gliederung

Definition der MR Definition der MR aus der Sicht der Philosophie MR-Idee in der Antike

Thomas Hobbes Hobbes Menschenbild/Menschenrechte

John Locke/Sein Leben Staatstheorien

Die Menschenrechte bei Jean-Jacque/Biografisches Theorien über die Menschenrechte

Immanuel Kant Menschenrechtsidee nach Kant

Zusammenfassung Diskussionsfrage Quellenangaben

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Definition der Menschenrechte

Sie sind universal und individuell

Ihre Quelle ist vorstaatlicher Natur

Forderung auf Anerkennung der

Menschenrechte richtet sich an den Staat.

Indem dessen grundsätzlicher Verzicht auf Eingriffe in

die persönliche Freiheitssphäre verlangt wird

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Definition der Menschenrechte aus der Sicht der Philosophie

Unveräußerliche und mit der Würde des Menschen

untrennbar verbundene Rechte auf Anerkennung und

Achtung ihrer wesentlichen Existenzbedingungen

Rechte die allen Menschen in gleicher Weise

zustehen sollen.

Ursprung beruht auf fünf Begriffe:

Freiheit, Gleichheit, Eigentum, Sicherheit und

Widerstand

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Definition der Menschenrechte aus der Sicht der Philosophie

Stellt dem sonstigen Recht eine

übergeordnete Art von Rechten da.

Ist lediglich an das Mensch sein gebunden

Einerseits utopisch, unerreichbares ethisches

Ziel

Andererseits in d. Politik umzusetzendes &

einklagbares Gesetz

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MR-Idee in der Antike

Keine MR im definierten Sinne

Natürliche Rechte stehen höher als positive

Gesetze

Gott hat alle Menschen frei geschaffen

MR-Idee hat Wurzeln in der

Naturrechtsphilosophie der Stoa

Die Stoiker gestanden jedem Menschen Anteil an

der Weltvernunft, dem Logos, zu und forderten

daraus die Gleichheit aller Menschen.

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Thomas Hobbes

5. April 1588 in Westport geboren

Ein englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph der Neuzeit

Studium der Logik und Physik in Oxford (1603)

Einer der wichtigsten Vordenker der modernen Menschenrechte

4. Dezember 1679 in Hardwick gestorben

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Hobbes Menschenbild

Alle Menschen von Natur aus böseDer Mensch ist Egoist und Gierig, strebt nach seinem eigenen Nutzen und will

ungestört seine Interessen verfolgenDas eigenes Wohlergehen ist wichtiger als

das Wohlergehen andererKonkurrenz: „Homo homini lupus“(der

Mensch ist dem Menschen ein Wolf)Naturzustand: Recht auf alles

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Menschenrechte

Trotzallem hat der Mensch das natürlichen Wunsch nach Recht und Sicherheit

Menschen besitzen VernunftStaat gründen, nur der Staat kann die Rechte der Menschen

garantierenWenn der Staat den Schutz nicht mehr

gewährleistet, kann der Vertrag gekündigt werden

Rückkehr in den Naturzustand

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John Locke

29. August 1632 – 28. Oktober 1704Englischer PhilosophHauptvertreter der britischen Aufklärung und des EmpirismusBegründer des Liberalismus

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Sein Leben

Stammte aus einer wohlhabenden Familie (Tuchhandel)1652-56 studierte er klassische Wissenschaften in Oxfordab1665 arbeitete Locke für den Earl of Shaftesbury als

Sekretär, später für die Regierung1668 wurde er Mitglied der Royal Society1690 Veröffentlichung der Zwei Abhandlungen über die

Regierungsein Leben war geprägt von dem politischen Unbruch im

Land; Englischer Bürgerkrieg 1642-49; Parlament vs Monarchie

Beeinflusst wurde er vor allem von René Decartes (französischer Philosoph)

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Staatstheorie

Naturrechte: Leben, Freiheit und EigentumStaat hat die Aufgabe diese zu sichern =>

LegitimationRechte des Einzelnen > StaatFordert Gewaltenteilung in Legislative und

Exekutive (später Montesquieu Judikative)

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Die Menschenrechte bei Jean-Jacques Rousseau

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Biographisches

Geboren am 28.7.1712 in Genf

Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge

Geistiger Wegbereiter der französischen Revolution

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Biographisches

Mit 16 verlässt er seine Heimatstadt Genf und führtfortan ein bewegtes Wanderleben, arbeitet hierbeiunter Anderem als Musiklehrer, Notargehilfe, Graveur oder Diener

1750 gewinnt er den Preis der Akademie von Dijon für sein Essay „ »Über den Einfluss der schönen Künste auf das Wohl des Staates« und wird quasi europaweit über Nacht berühmt.

Unglückliche Kindheit, die er bei seinem unnachgiebigen Onkel verbringt

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Biographisches

Seine Abhandlungen, darunter beispielsweise „Über denUrsprung der Ungleichheit der Menschen“ (1753/55),treffen den „Nerv der Zeit“, und werden später in derfranzösischen Revolution aufgegriffen

Wenig Konstanz in den Freundschaften, häufigeÜberwürfnisse

Verheiratet ab 1768 mit der Arbeiterin ThérèseLevasseur, fünf Kinder

Tod am 2.Juli 1778 in Ermenoville

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Biographisches

Insgesamt hatten und haben seine Werke einen großen Einfluss auf

Pädagogik und Erziehung („Emile, oder: über die Erziehung“ 1762)

Die Gesellschaft und das Leben in dieser und somitauf die Menschenrechte („Contrat Social“,1761). „Erfinder“ des „Gesellschaftsvertrags“.

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Theorien über die Menschenrechte

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Rousseaus Menschenrechte

Rousseau ist der erste Aufklärer, der – im Gegensatzzu Locke oder Hobbes – direkt von Menschenrechten spricht

Zunächst:-> Freiheit als Grundlage für das Menschsein

Naturzustand:Alle Menschen sind gleich und frei

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Rousseaus Menschenrechte

Freiheitsbegriff wird bei Rousseau unterschieden zwischen

-> natürlicher Freiheit-> bürgerlicher Freiheit-> sittlicher Freiheit

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Rousseaus Menschenrechte

Naturzustand:-> Mensch in der natürlichen Freiheit-Beherrscht von Trieben und Egoismus, deswegenist die natürliche Freiheit nur eingeschränkt

Sittliche Freiheit:-> Der Mensch entscheidet sich aus den negativen Erfahrungen der natürlichen Freiheit heraus dazu, sich selbst Gesetze zu geben und nach diesen zu handeln. Daraus resultiert die

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Rousseaus Menschenrechte

Bürgerliche Freiheit:->Alle Bürger, die ausgestattet sind mit der sittlichenFreiheit, leben miteinander bürgerlich frei. Sie sind dieBasis der Gesetzgebung („Alle Staatsgewalt geht vom Volkeaus“-> Sie halten sich aus freien Stücken an die selbst gegebenen Gesetze-> Die Menschenrechte sind somit nicht gegenüber dem Staat „einklagbar“

Der Staat selbst ist nur denkbar auf der Grundlage vom Menschenrecht auf Freiheit

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Rousseaus Menschenrechte

Hierbei besitzt jeder Einzelne das Recht auf politische Partizipation (-> konträr bspw. zu Ludwig XVI„L‘état, c‘est moi)

Diese freiheitlichen Gedanken, die die Sehnsucht nachgesellschaftlicher und politischer Teilhabe gerade in denunteren Gesellschaftsschichten weckten, wurden in der Französischen Revolution aufgegriffen. Rousseau gilt als geistiger Vorbote der Revolution.

Ausgebaut und festgehalten wurden diese Gedanken vor Allem in Rousseaus „Contract Social“, demGesellschaftsvertrag. (1762)

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Immanuel Kant:

22.April.1724 – 12. Februar.1804

Deutscher Philosoph

Königsberg = zentrale Stadt

Hauptwerke:

- Kritik der reinen Vernunft (1781)

- Kritik der praktischen Vernunft (1788)

- Kritik der Urteilskraft (1790)

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Menschenrechtsidee nach Kant:

Freiheit ist das

„ursprünglich, jedem Menschen Kraft

seiner Menschheit zustehende Recht“

Freiheit ist das einzige ursprüngliche

Menschenrecht!

aus diesem können weitere

Menschenrechtsprinzipien wie Gleichheit und

Selbstständigkeit abgeleitet werden.

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Naturrechtsbegriff:

nach Kant Vernunftrecht ,

Vernunftrecht ist unabhängig von

historischen, kulturellen, sozialen und

religiösen Umständen

gilt universal für alle (Gleichheit)

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Das Freiheitsrecht ist von jedem Menschen beschränkt.

Jeder muss auf jeden Rücksicht nehmen.

„die Freiheit eines jeden, müsse mit der Freiheit eines

anderen gemäß einem allgemeinen Gesetz

zusammenwirken können“

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Das Freiheitsrecht/ Menschenrecht muss durch den Staat gesichert sein.

Diese Rechte sind das einzige, das den Staat legitimiert.

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Rechtstaat Staat hat nur ein Recht

muss dieses Recht sichern

Freiheitsrecht

Gerechtigkeit Selbstständigkeit

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Zusammenfassung

Hobbes: Recht auf alles (Naturzustand)Locke: Recht auf Leben, Freiheit und

Eigentum (Naturrechte)Rousseau: Übergang von natürlicher zur

sittlicher Freiheit (Menschenrechte)Kant: Das einzige Menschenrecht ist die

Freiheit. Schutz dieses Freiheitsrechts ist Zweck des Staates.

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Diskussionsfrage:

Wären die Menschenrechte auch ohne den 2. Weltkrieg entstanden?

(Empirismus vs Rationalismus)

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Quellenangaben

Menke, Christoph/ Pollmann, Arndt: Philosophie der Menschenrechte. Zur Einführung, Hamburg 2007

Franklin Schultheiß, HorstDahlhaus, Wolfgang Maurus: Menschenrechte Heft 4, Historische Entwicklung

Kersting, Wolfgang: Thomas Hobbes; Zur Einführung (2009, 4.Auflage) Junius Verlag

Tarmann, Paul: Menschenrecht, Ethik und Friedenssicherung, der personalphilosophische Ansatz Karl Lugmayers, Peter Lang Verlag