skitour-magazin 1.11

58
Fotostory Bayerischer Wald: Der Große Arber 1.11 Telemarkfestival: Neuigkeiten für Freeheeler LVS-Check Die aktuellen Geräte unter der Lupe Interview Im Gespräch mit Benedikt Böhm Werksführung Zu Gast bei Fritschi Praxis-Special Tipps für Einsteiger

Upload: skitour-magazin

Post on 09-Mar-2016

238 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

Das E-Magazin für Tourengeher und Telemarker

TRANSCRIPT

Page 1: Skitour-Magazin 1.11

F o t o s t o r y B a y e r i s c h e r W a l d : D e r G r o ß e A r b e r

1.11

T e l e m a r k f e s t i v a l : N e u i g k e i t e n f ü r F r e e h e e l e r

LVS-CheckDie aktuellen Geräte

unter der Lupe

InterviewIm Gespräch mit Benedikt Böhm

WerksführungZu Gast bei Fritschi

Praxis-Special Tipps für Einsteiger

Page 2: Skitour-Magazin 1.11

2 skitour-magazin.de

4 >> NewsOrtovox Safety-Camps | Neue Skitourenpiste in Oberammergau |Rückrufaktion der Avalung | Auf Pistentour

14 >> Werksführung bei Fritschi Wir waren im schweizerischen Reichenbach zu Gast bei Fritschi und haben die kleine Edelschmiede besucht.

17 >> LVS-CheckDie große Marktübersicht: Alle aktuellen Drei-Antennen-Geräte im Bedienungs- und Funktionsvergleich

28 >> Benedikt Böhm im InterviewDer Speedbergsteiger steht uns im Interview Rede und Ant-wort. Über Broad Peak und seine Funktion bei Dynafit.

40 >> Praxis-SpecialTipps für Einsteiger in die Skitourenszene. Auf was der Tourenneuling achten sollte.

46 >> Rennszene Erster Weltcup in Pelvoux | Blomberg, Kampenwand, Skitou-rencup: Die wichtigsten Termine für den Februar

52 >> Telemark-FestivalZum zehnten Mal traf sich die Freeheeler-Szene am Stubaier Gletscher, um die Saison zu eröffnen.

54 >> Ausprobiert Dynafit – TLT 5 Mountain | Julbo – Dolgan | The North Face – Kishtwar Jacket | Black Diamond – Aspect

Titelbild: Lorenz A. Fischer

Page 3: Skitour-Magazin 1.11

3skitour-magazin.de

Ihr direkter Draht in die Redaktion:

www.twitter.com/Skitour_Magazin

www.facebook.com

Hochwinter, aber kaum Schnee!

Wir sind mitten im Winter, aber trotzdem habe ich bereits zum zweiten Mal meine Skier einer Frischzellenkur am Belag unterzogen. Unglaublich was meine Lauf-flächen bei den „wenigen“ Abfahrten bisher aushalten mussten. Derzeit sollten

die Gebiete mit viel Schnee eher sorgfältig ausgewählt werden. Uns stört es nicht beson-ders, immerhin findet sich hin und wieder sogar ein bisschen Pulver. Guter Dinge genie-ßen wir dennoch jede Tour. Sie dagegen sollten diese Ausgabe des Skitour-Magazins genießen. Wie Ihnen bestimmt aufgefallen ist, haben wir unsere Homepage einem kleinen Facelift unterzogen und bieten Ihnen mehr Informationen, sowie die Möglichkeit, sich für unseren Newsletter einzutragen. In dieser Ausgabe haben wir wieder jede Menge Interessantes aus unserem Lieblingssport für Sie zusammengetragen. Vor allem für Einsteiger ist diese Ausgabe wie geschaffen. Geben Sie wertvolle Tipps an Ihre Freunde weiter, wenn diese gerade mit dem Tourengehen beginnen. Lesen Sie un-seren LVS-Check ab Seite 17, wenn Sie vor dem Kauf eines neuen Piepsers stehen. In den Praxistipps ab Seite 40 haben wir nützliche Informationen zur Ausrüstungswahl für Einsteiger und Gelegen-heitstourer aufbereitet. Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe und natürlich auch auf Tour.

Andreas Poschenrieder & Stefan Loibl

17 >> LVS-Check

So wie hier im Bayerischen Wald sieht es derzeit nicht überall aus. Wer jedoch weiß, wo der Schnee liegt, kommt voll auf seine Kosten!

Foto: Felix Emmersleben

Page 4: Skitour-Magazin 1.11

4 skitour-magazin.de

News & TermineAktuelles

News & Termine

Manche ärgern sich nur, andere sehen ein enormes Risiko, wenn Tourenge-her am Pistenrand aufsteigen und Skifahrern dabei in die Quere kommen. Am 16. Dezember wurde am Kolben in den Ammergauer Alpen die erste beschnei-te Route für Tourengeher eröffnet. Sie verläuft größtenteils parallel zur Pis-te und quert die Abfahrt in einem eigens angelegten, 18 Meter langen Tunnel. Start ist an der Talstation der Kolbensesselbahn. Die 450 Höhenmeter bis zur Kolben-sattelhütte schafft man in anderthalb Stunden. Dahinter beginnt das freie Tourenge-her-Terrain, das allerdings sowohl Eigenverantwortung und Kenntnis in Lawinenkun-de ebenso voraussetzt wie Erfahrung mit Tiefschnee. Etwa eine Stunde dauert der Aufstieg zum Zahn.

Perfekt als Abend- oder Trainingstour

Für die Mitglieder der Skitourengemeinde ergeben sich durch die Piste neue Trai-ningsmöglichkeiten. Ungeachtet der vorherrschenden Schneelage ist während der Wintermonate jederzeit eine Tour möglich. Die Lawinensicherheit kommt außerdem besonders den weniger Erfahrenen zugute. Sie können ungestört und gefahrlos die grundsätzlichen Techniken des Sports verinnerlichen. Die Skitourenpiste Kolben ist Montag bis Sonntag von 8-17 Uhr, Dienstag und Donnerstag zusätzlich bis 23 Uhr ge-öffnet.

Piste für tourengeherAm Kolben in oberAmmergAu

VIeR MonATe, SIeben TAge DIe WocHe: enTSPAnnTeS TouRengeHen Auf DeR beScHneITen PISTe.

Startpunkt der beschnei-

ten Piste für Tourengeher ist

der Kolbenlift in Oberammer-

gau.

Page 5: Skitour-Magazin 1.11

5skitour-magazin.de

News & TermineAktuelles

News & Termineso wird gesuchtortovox SAfety AcAdemy

neben Den KuRSen DeS AlPenVeReInS bIeTen nun AucH IMMeR MeHR fIRMen SIcHeRHeITSTRAInIngS.

Immer mehr Snowboarder oder Tourengeher wagen sich ins freie Gelände.

Seit vielen Jahren nimmt die Anzahl der Skitourengeher, die sich abseits der gesicherten Pisten bewegen, immer mehr zu. Im Vergleich dazu ist das Wissen über Lawinen, Tourenplanung und LVS-Technik erschreckend gering. Sicherheitsausrüster Ortovox will mit der Safety Acade-my ein breites Spektrum an Wintersportlern erreichen und diesen das Thema Sicherheit im winterlichen Gebir-ge auf qualitativ höchstem Niveau nahe bringen. Im dreistufigen Kurssystem können alle Teilnehmer einerseits ihr Lawinen- und Sicherheitswissen auf den neuesten Stand bringen und andererseits topaktuelle Ortovoxprodukte kennen lernen und unter re-alen Bedingungen testen. Detailinformationen zu Philosophie, Kurssystem und Bu-chung gibt’s unter www.ortovox.com.

ein, zwei oder drei Tage Ausbildung

Zusammen mit ausgewählten Bergschulen geben Bergprofis ihr Wissen an die Teil-nehmer weiter, um diese für den Ernstfall fit zu machen. Ziel der Ortovox Safety Academy ist es, trockene Lawinenkunde ins Gelände zu verfrachten und praxisnah

auszubilden. Im Kurs wer-den lebensnotwendige Kenntnisse über Lawinen, Verschüttetensuche, opti-male Tourenplanung und Technikverbesserung in drei verschiedenen Kurs-stufen vermittelt.

Page 6: Skitour-Magazin 1.11

6 skitour-magazin.de

News & TermineAktuelles

News

Abendliche Skitouren als Training oder Ausgleich zum Alltag erfreuen sich immer grö-ßerer Beliebtheit. Doch immer wieder gibt es Probleme mit den Liftbetreibern und Skigebieten. Dieses Portal listet einige Hütten im gesamten Alpenraum auf, die speziell auf Tourengeher vorbereitet sind. Die Frage, wann hat welche Skihütte am Abend geöffnet, wird in der Wochenüber-sicht unter www.pistentour.com beant-wortet.

Grundsätzlich haben alle Hütten an ihrem Skitourenabend nach Liftschluss bis 22 Uhr geöffnet. Ausnahmen können Sie der Hütteninfo auf diesen Seiten entnehmen.

Übersicht für jeden Wochentag

Zudem bietet die Seite die wichtigsten Re-geln, die man als Skitourengeher auf der Piste beachten sollte. Daneben gibt es für Viel-Hüttenbesucher eine Hütten-Trophy mit einigen Preisen der Sponsoren.

Übersicht für jeden Wochentag

Wer noch ein paar alte Tourenskier oder Stiefel im Keller stehen hat, die er los-werden will, kann dies entweder bei Ebay tun oder unter pistentour.com. Der Basar ist allerdings zur Zeit noch relativ rar be-stückt, könnte aber bald voller werden.

Abendlicher PistenPlAnmit tourenSKi AbendS Auf der PiSte

Info-SeIte für den AbStecher Auf dIe SkIhütte

tistePisPPistrruto

Piiso

FREITAG SAMSTAG SONNTAG

Pi

Skipisten stehen in erster Linie den Nutzern der Seilbahnen und Lifte zur Verfügung!

REGElN FüRSkITOuRENGEhER

AuF SkIpISTEN

Die zehn DAV-Regeln für Skitouren-geher auf Pisten sind abgestimmt mit: Verband Deutscher Seilbahnen, Deutscher Skiverband, Bayerisches Innenministerium, Bayerisches Um-weltministerium, Bergwacht, Lawinen- warndienst, betroffene DAV-Sektio-nen, Bergbahnen und Gemeinden. Detaillierte Informationen unterwww.alpenverein.de

Für den Inhalt verantwortlich:

Pistentour GbRWeglänge 26D-87459 Pfronten / GermanyTel.: +49 8363 92194Fax: +49 8363 92195E-Mail: [email protected]

Aufstiege und Abfahrten erfolgen auf eigenes Risiko und eigene Verantwortung.

Aufstiege nur am Pistenrand vornehmen (FIS-Regel Nr. 7). Dabei hintereinander, nicht nebeneinander gehen. Auf den Skibetrieb achten.

Besondere Vorsicht vor Kuppen, in Engpassagen, Steilhängen, bei Vereisung und beim Queren der Pisten. Keine Querungen in unübersichtlichen Bereichen.

Keinesfalls gesperrte Pisten begehen. Lokale Hinweise und Routenvorgaben beachten.

Größte Vorsicht und Rücksichtnahme bei Pistenarbeiten. Bei Einsatz von Seilwinden sind die Skipisten aus Sicherheitsgründen gesperrt. Es besteht Lebensgefahr!

Frisch präparierte Skipisten nur in den Randbereichen befahren.

Auf alpine Gefahren, insbesondere Lawinengefahr, achten. Keine Skitouren in Skigebieten durchführen, wenn Lawinensprengungen zu erwarten sind.

Skitouren nur bei genügend Schnee unternehmen. Schäden an der Pflanzen- und Bodendecke vermeiden.

Rücksicht auf Wildtiere nehmen. Bei Dämmerung und Dunkelheit können Tiere empfindlich gestört werden. Hunde nicht auf Skipisten mitnehmen.

Regelungen an den Parkplätzen sowie Parkgebühren respektieren. Umweltfreundlich anreisen.

AbendspAssmit tourenski

in den Alpen

TRAIN LONGER, RACE HARDER, RECOVER FASTER.

WWW.ZOOTSPORTS.COM

TRAIN LONGER, RACE HARDER, RECOVER FASTER.

WINTER 2010 / 2011

präsenti

ert

präsenti

ert

präsenti

ert

präsenti

ert

präsenti

ert®

®®®

www.marmot.de

F O R L I F E

GroßesGewinnspi

el

PISTENTOUR HÜTTEN TROPHY2010/2011

In Zusammenarbeit mit den PartnernK2, MARKER, BAYBOX, LED LENSER, MOBIL SPORTist die Hütten Trophy 2010/2011 entstanden.Es müssen 12 Hütten besucht werden, um an einerVerlosung teilnehmen zu können.Tolle Preise erwarten euch im Frühjahr 2011.

Teilnehmen kann jeder über 18 Jahre.Information und Teilnahmekarte unter:

www.pistentour.com › Hütten Trophy

Füssener Jöchle GränSonnenalm 1816 MRegion Tannheimer TalHöhenmeter: 680 M

Hohe Munde LeutaschRauthhütte 1606 MOlympiaregion SeefeldHöhenmeter: 428 M

Sattelberg Gries a. BrennerSattelbergalm 1637 MRegion InnsbruckHöhenmeter: 284 M

Birgitzköpfl BirgitzBirgitzalm 1808 MRegion Axamer LizumHöhenmeter: 467 M

Neunerköpfle TannheimHubertus-Hütte 1550 MRegion Tannheimer TalHöhenmeter: 363 M

Hohe Munde LeutaschRauthhütte 1606 MOlympiaregion SeefeldHöhenmeter: 428 M

Sattelberg Gries a. BrennerSattelbergalm 1637 MRegion InnsbruckHöhenmeter: 284 M

Birgitzköpfl BirgitzBirgitzalm 1808 MRegion Axamer LizumHöhenmeter: 467 M

Krinnenspitze NesselwängleKrinnenalpe 1530 MRegion Tannheimer TalHöhenmeter: 398 M

Hohe Munde LeutaschRauthhütte 1606 MOlympiaregion SeefeldHöhenmeter: 428 M

Am EckbauerBerggasthof Eckbauer 1236 MRegion GarmischHöhenmeter: 493 M

Gerade für Anfänger bieten sich Touren auf präparierten Skipisten an.

Page 7: Skitour-Magazin 1.11

7skitour-magazin.de

Beliebte BD-Modelle wie der Outlaw (Bild oben), der Bandit, der Anarchist oder der Agent sind vom Rückruf betroffen.

News & TermineAktuelles

AvAlung-rückrufblAcK diAmond ruft rucKSäcKe zurücK

blAcK DIAMonD HAT PRobleMe MIT DeM lufTSyS-TeM feSTgeSTellT unD geHAnDelT.

Zum Video: Hier klicken!

Black Diamond hat seit Mitte Dezember einen freiwilli-gen Rückruf der Black Diamond Avalung-Rucksäcke be-kanntgegeben. Dies betrifft eine eingegrenzte Anzahl an Rucksäcken, bei welchen die Möglichkeit besteht, dass der Atemschlauch unter kalten Temperaturen bricht.

Diese Rückrufaktion betrifft nur eine bestimmte Pro-duktionsmenge der 2010 produzierten Avalung-Rucksä-cke, welche durch die Kombination einer PO-Nummer und dem Modell identifiziert werden können.

So sollten Sie vorgehen

Jeder Avalung-Rucksack der den oben genannten Kri-terien entspricht, ist umgehend an Black Diamond zu-rück zu senden. (Voraussichtliches Lieferdatum des Ersatzartikels: März 2011). Das Ersatzprodukt wird eine Kennzeichnung tragen die bestätigt, dass der Fehler behoben wurde. Um eine reibungslose Abwicklung zu gewährleisten, bittet Black Diamond den An-weisungen auf folgender Seite zu folgen: www.BlackDiamondEquipment.com/Ava-LungRecall

Page 8: Skitour-Magazin 1.11

8 skitour-magazin.de

GewinnspielAktuelles

gewinnspiel

Nach vielen E-Mail-Einsendungen haben wir den Gewinner des Falke-Skitourensets gezogen. Über das Ausrüstungs-Packet darf sich folgende Gewinnerin freuen. Viel Spaß damit auf Skitour wünschen wir!

HelgA KellneR

87629 fÜSSen

DeuTScHlAnD

fAlke verlosungdie gewinnerin Steht feSt

Zu geWInnen gAb eS In DeR leTZTen AuSgAbe eIn SKITouRenSeT Von fAlKe unD fRubIASe

Mammut – Worldwide Partner of IFMGA

150 Jahre MammutDas feiern wir mit dem grössten Gipfelprojekt aller Zeiten: 150 Teams besteigen 150 Gipfel weltweit. Sei dabei und bewirb dich online für die Tour deines Lebens!

www.mammut.ch/150yearsJetzt

mitmachen!Gründe deinen

eigenen Berg und

bewirb dich

online!

Rules on the CD Manual

The logo should be shown against a black background

Logo:grösse 15 - 40 mmFor sizes 15 – 40 mm

420x70_LandBerge_AUT.indd 1 23.11.2010 11:01:12

Page 9: Skitour-Magazin 1.11

9skitour-magazin.de

News & TermineAktuelles GewinnspielAktuelles

Mammut – Worldwide Partner of IFMGA

150 Jahre MammutDas feiern wir mit dem grössten Gipfelprojekt aller Zeiten: 150 Teams besteigen 150 Gipfel weltweit. Sei dabei und bewirb dich online für die Tour deines Lebens!

www.mammut.ch/150yearsJetzt

mitmachen!Gründe deinen

eigenen Berg und

bewirb dich

online!

Rules on the CD Manual

The logo should be shown against a black background

Logo:grösse 15 - 40 mmFor sizes 15 – 40 mm

420x70_LandBerge_AUT.indd 1 23.11.2010 11:01:12

Jeden Winter passieren weit über 100 Lawinenunglücke. Viele Lawinenopfer kommen mit einem blauen Auge davon, doch leider kommen in den Alpen auch jeden Winter ei-nige schneebegeisterte Wintersportler abseits der Pisten ums Leben. Die Auslöser lie-gen meist auf der Hand. Erfahrungsmangel und fehlende Auseinandersetzung mit den subjektiven und objektiven Gefahren. Zusammen mit dem „Lawinencamp Bayern – Gemeinsam für mehr Sicherheit“ wird das Skitour-Magazin sechs Plätze verlosen. Die Lawinencamps im bayerischen Al-penraum sensibilisieren mit praxisrelevanten auf-einander aufbauenden Lawinenkursen rund um das Thema „Lawinensicherheit“ jugendliche und erwachsene Wintersportler. Daneben werden typi-sche Gefahren erläutert und das richtige Verhalten in unverspurtem Gelände aufgezeigt. Denn Sicherheit geht vor.

WIR VeRloSen SecHS KoSTenloSe KuRSPläTZe fÜRS lAWInen-cAmp bAyern. eInfAch e-mAIl mIt nAmen An [email protected] ScHIcKen unD geWInnen!

sechs Plätze zu gewinnenfür die theorieKurSe beim lAwinencAmP

Page 10: Skitour-Magazin 1.11

10 skitour-magazin.de

TelegrammTelegrammKurzmeldungen

Nachdem der Film von der längsten Skiabfahrt der Welt bereits im vergangenen Jahr in Österreich erfolgreich durch die Kinos tourte, dürfen sich nun auch die deutschen Skifahrer, Bergsteiger und Tourengeher über einen besonderen Leckerbissen freuen. Der Film mit Hauptdarsteller Axel Naglich (Interview im Skitour-Magazin 3/10) liefert packende Aufnahmen, wilde und halsbrecherische Abfahrten und ehrliches Bergstei-gen „at the roots“! Zögern Sie deshalb nicht und lassen Sie sich im Kino in ein Aben-teuer nach Alaska entführen, das spektakulär mit der Kamera begleitet wurde. Freuen Sie sich auf die trockenen Kommentare von Naglich in Extremsituationen. Im Internet (unter anderem unter www.wildsnow.com) tauchten Gerüchte auf, die den Erfolg der Österreicher anzweifeln. Zudem gelang Lorne Glick, James Bracken and Andy Ward bereits 2000 die erste Abfahrt vom Mount St. Elias. Deshalb haben wir gefragt:

Herr naglich, im Internet kursieren gerüchte, dass Ihr nicht die ersten gewesen seid, denen die Skiabfahrt vom Mount St. elias geglückt ist. Wusstet Ihr davon?Axel Naglich: Der Mt. St. Elias ist einige Jahre zuvor von Lorne Glick und ein paar Freun-den über das sogenannte Mira Face (nach dem Ski-Erstbefahrer Miroslav) über den westlichen Sattel Richtung Norden auf den dortigen Gletscherboden auf etwa 3200m befahren worden, das war damit die „Erstbefahrung“ des Berges. Davon haben wir natürlich gewusst. Wir haben auch immer darauf geachtet, dass das so kommuniziert wird, aber ähnlich wie die Tatsache „relativ höchster schneebedeckter Berg der Welt“ auch immer wieder ohne „schneebedeckt“ kommuniziert wird, gehen auch hier im-mer wieder relevante Details verloren! Das besondere für uns war aber die Befahrung über die South Buttress Route zum Meer, also auf der anderen Seite.

Aber Ihr seid ja nicht am Stück abgefahren, sondern in zwei etappen.Uns ist bewusst, dass wir die Befahrung in sozusagen umgekehrter Reihenfolge ge-macht haben. Die astreine Befahrung wäre natürlich in einem Stück am tollsten ge-wesen, lediglich war bei der geglückten Befahrung vom Gipfel in der Flanke nach der Haydon Shoulder auf etwa 2500m kein Brösel Schnee mehr! Was glaubst, wie uns das geärgert hat, nachdem der untere Teil eben nicht besonders schwer zu befahren gewesen ist. Hilft halt nichts, so geht die Geschichte und so geht der Film.

WIR HAben HAuPTDARSTelleR Axel nAglIcH ge-fRAgT, WIe eS WIRKlIcH WAR.

Kinohit Mount St. Elias: Nicht die Ersten?!?

Page 11: Skitour-Magazin 1.11

11skitour-magazin.de

KurzmeldungenTelegramm

Foto: Günther Göberl

Kinohit Mount St. Elias: Nicht die Ersten?!?

Nachdem im Mai 2007 die Abfahrt von der Hayden Shoulder gelungen war, schaff-ten es Naglich (Foto) und Ressmann zwei Monate später vom Gipfel abzufahren.

Weltrekord hin oder her, aber für uns ist es Fakt, dass wir die gesamte Route mit Ski-ern abgefahren sind, eben in einer anderen Reihenfolge und bedingt durch diverse Umstände nicht an einem Tag (Steinschlag, Wetter, ...).

Im film heißt es, dass es der verünglückten expedition zum Verhängnis wurde, dass sie nicht in ihrer Aufstiegsroute abgefahren sind. Am ende habt Ihr doch in der gip-felflanke genau dasselbe gemacht, oder?Wir hatten in der Gipfelflanke extrem hohe Lawinengefahr und wollten das einfach bei der Abfahrt nicht nochmals riskieren, somit sind Resl und ich weiter links abgefahren, Volker und Günther am rechten Rand der Flanke (teilweise am Felsgrat) abgestiegen!

Zum Trailer: Hier klicken!

Page 12: Skitour-Magazin 1.11

12 skitour-magazin.de

TelegrammTelegrammKurzmeldungen

Die österreichische Gemeinde Gröding am Fuß des Unters-bergs hat laut ihrem Bürgermeister Richard Hemetsberger eine Pistensperre der Untersbergabfahrt für den Abend beschlossen. Darin heißt es:Auf der gesamten Schiabfahrt der untersbergbahn ist in der zeit vom 1. dezember bis 15. April jeden Jahres an jedem montag, mittwoch, donnerstag, Samstag und Sonntag in der zeit zwischen 19.00 uhr bis 23.30 uhr das befahren und bertreten verboten. von der Sperre ausgenommen sind jeweils dienstag und freitag. Während dieses Zeitraums werden Präparierungsarbeiten mit Hilfe von in der Dunkel-heit schwer wahrnehmbaren Gegenständen (Stahlseile, Netze) durchgeführt.

DIe geMeInDe gRöDIg SPeRRT DIe belIebTe unTeRSbeRgPISTe fÜR SKITouRengeHeR, DIe AbenDS unTeRWegS SInD.

Sperrung am Untersberg

Auf der australischen Homepage der Wunderbändchen-Hersteller (www.powerbalan-ce.com/australia/ca) steht nun die Wahrheit: Alle Werbeversprechen von Kraft, Balance und Ausgeglichenheit sind gelo-gen! Es gibt keine wissenschaft-lich nachgewiesene Wirkung der Armbänchen, die immer mehr Sportler am Handgelenk tragen. In Australien geht das Gesetz sogar soweit, dass je-der der ein Armband gekauft hat, mit der Rechnung sein Geld wieder zurückbekommt. Dazu sagen wir: Ätsch, jeder Schwin-del fällt irgendwann auf.

In AuStrAlIen muSSten dIe herSteller der power-bAlAnce-ARMbänDeR beReITS IHR WeRbeVeRSPRecHen ReVIDIeRen.

Alles Lug und Trug

Page 13: Skitour-Magazin 1.11

13skitour-magazin.de

KurzmeldungenTelegramm

Das Buch „LAWINEN know-how, Der Bergführer rät...“ beschreibt anschaulich das moderne Risikomanagement im Wintersport. Der Autor Günter Durner ist staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, er beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Freeriding, Lawinen und Risiko-management. In der 3. Auflage stellt er mit prägnanten Texten, Grafiken/Fotos die Thematik einfach und über-sichtlich dar. Die Themen Schneekunde, Entstehung von Lawinen, Gefahrenzeichen, Untersuchung der Schnee-decke, Lawinenarten und das Verhalten bei einem Lawi-nenunfall sind so aufbereitet, dass eine selbständige und eigenverantwortliche Lawinenbeurteilung möglich ist.

leSeSToff fÜR TIefScHneefAnS fÜR Den SoMMeR.

Lawinenbibel neu aufgelegt

neue ski von hAgAnDas neueste Von Der IsPo auf unserem facebook-ProfIl

DeR TouRenSPeZIAlIST AuS öSTeRReIcH ZeIgT Auf DeR ISPo ZWeI KoMPleTT neue MoDelle.Hagan bringt neben einem kompletten Designrelaunch über die gesamte Kollektion auch zwei neue Modelle, die sich beide in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Zum einen den Tourfreerider „Corvus“. Immer mehr junge Leute zieht es auf den Berg, vor allem auch auf Tour. Als Softrocker dreht er leicht in steilen, schwierigen Hängen, auch wenn der Schnee mal nicht so perfekt ist. Im Powder spielt er dann mit seiner runden Schaufel und dem zu-sätzlich leicht gerockten Tail erst richtig seine Stärken aus. Dank des Vollholzkerns und der Sandwich-Sidewall-Bauweise bleibt der Corvus immer dynamisch und wendig. Zudem das aufstiegsorientierte Leichtgewicht „X-Ultra“ (Bild oben). Mehr von der ISPo gibt es auf un-serem facebook-Account!

Page 14: Skitour-Magazin 1.11

14 skitour-magazin.de

Eigentlich befanden wir uns auf dem Weg nach Zermatt zur Pa-trouille des Glaciers. Doch als wir im beschaulichen Örtchen

Reichenbach im Kandertal am Ortsein-gang das große, graue Gebäude mit der Aufschritt „Fritschi“ sahen, wollten wir als jahrelange Diamir-Nutzer kurz „Hallo“ sagen. Die Mitarbeiter des mittlerweile 50 Jahre al-ten Betriebs empfingen uns gastfreund-lich und boten uns eine Werksführung an. Diese einmalige Gelegenheit haben wir genutzt und wollen nun auch Euch zeigen, wie eine der beliebtesten Tourenbindun-gen weltweit produziert wird.Erst ein paar Sätze zur Geschichte: Nach-dem der Gründervater Alber Fritschi erst Präzisionsmaschinen und Zeichentische in seiner Firma in Reichenbach fertigen

Zu Gast bei...

Werksführung Fritschi

ließ, hatte er 1966 zum ersten Mal

mit der Ferigung von Gertsch-Skibindungen zu tun. Doch erst als sein Sohn Andreas das Entwicklungspotenti-al, das in der Tourenbindung steckte, sah, gelang der Durchbruch. Von 1984 bis 1989 lieferte Fritschi der Schweizer Armee ins-gesamt 70 000 Paar Tourenbindungen, damals noch die FRITSCHI TOUR FT 88/A. Nebenbei entwickelte man auch noch Snowboardbindungen, bis sich den Gebrü-dern Fritschi die strategische Frage stell-

Produkt Information 2010/11

Diamir Freeride Pro

_________________________________________________________________________________________________________________ Fritschi AG Swiss Bindings Januar 2010 CH-3713 Reichenbach 1/4

ALPIN ALPIN AlpinAlpin FreerideFreeride TOUR TOUR TourTour FreerideFreeride

FREERIDE FREERIDE MountaineeringMountaineering::

ALPIN ALPIN AlpinAlpin FreerideFreerideALPIN ALPIN AlpinAlpin FreerideFreeride TOUR TOUR TourTour FreerideFreerideTOUR TOUR TourTour FreerideFreeride

FREERIDE FREERIDE MountaineeringMountaineering::

Freeride Mountaineering Die Königsdisziplin des Skifahrens Freeride Mountaineering stellt die höchsten und vielseitigsten Ansprüche an die Bindung bezüglich Sicherheit und Multifunktionalität. Bester Gehkomfort, Stabilität und Sicherheit im Aufstieg, direkte Kraftübertragung ohne Beeinträchtigung des natürlichen Flexes des Skis sowie Sicherheit in der Abfahrt sind gefordert.

Weltneuheit – Diamir Freeride Pro Die Zauberformel für FREERIDE Mountaineering

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Zusammenfassung Die Diamir Freeride Pro ist die kompletteste Freeride Mountaineering Bindung. Bei einem äusserst leichten Gewicht bietet sie mit der neuesten PTC-Technology die Abfahrtsperformance einer High-End Alpinbindung und mit der Gliding Technology den Gehkomfort und die einfache Bedienung einer Top-Tourenbindung. Sie ist TÜV geprüft und erfüllt in punkto Sicherheit den Standart einer Alpinbindung. Als einzige Freeride Mountaineering Bindung erfüllt die Diamir Freeride Pro die DIN ISO Norm auch für Tourenskischuhe mit Gummisohle und ist somit mit fast allen Touren- und Alpinschuhen kompatibel. Als Zubehör ist das moderne, klappbare Harscheisen Diamir Axion neu für eine Skimittenbreite bis 110 mm erhältlich. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Page 15: Skitour-Magazin 1.11

15skitour-magazin.de

Werksführung Fritschi

Bevor die ersten Prototy-pen produziert werden kön-nen, müssen die Bindungen erst mit CAD am Com-puter konstruiert werden.

te: Konzentration im Snowboardbereich oder Entwicklung einer neuen Tourenbin-dung? Andreas und Christian entschieden sich für die zweite Variante. Sonst gäbe es wahrscheinlich gar keine „Diamir“...Ein Technologiesprung gelang Fritschi im Jahr 1995 dann mit der „Diamir“. Mit ihrer völlig neuen Konstruktion revolutionierte die Diamir den Tourenbindungsbau. Das dadurch ausgelöste Wachstum ermöglich-te im Jahr 2000 einen Neubau in Reichen-bach, in welchem Produktion, Entwick-lung, Verkauf und Lager unter einem Dach vereint werden konnte. Bis heute werden die Einzelteile und die Bindungen alle in der Schweiz hergestellt. Das sichert die top Verarbeitung. Wir sagen: Weiter so!Trotz des Erfolgs der rahmenlosen Bindu-en à la Dynafit & Co. verlängert sich die Frit-schi-Exportliste Jahr für Jahr. „Unlängst

bekundeten selbst die Kirgisen ihr Inter-esse an unseren Tourenbindungen“, sagt Stefan Burki, der uns durch die Werkshal-len führt. Als wir durch die heiligen Hallen des Fritschi-Imperiums marschieren, läuft gerade die Produktion der neuen Freeri-de Pro-Bindung. Neben verschiedenen Arbeitsplätzen, an denen Mitarbeiter im Schichtbetrieb die einzelnen Teile zusam-menschrauben, bekommen wir auch Ein-blick in die Lackiererei. Nach der Entkon-trolle landen die Bindungen in einem rie-sigen Lager im Nebenraum. Dort stapeln sich Kisten voller Eagle- und Freeride-Bin-dungen, die nur darauf warten, irgendwo in die weite Welt ausgeliefert zu werden. Denn mit einem eigens kommunizierten Weltmarktanteil von 65 bis 70 Prozent ist Fritschi in Reichenbach einer der größten Hersteller von Tourenbindungen.

Fritschi Werksführung

Page 16: Skitour-Magazin 1.11

16 skitour-magazin.de

Werksführung Fritschi

"Das Hauptaugen-

merk liegt auf Bedien-

und Gehkomfort.

Die Tourenfunktion

lässt sich aktivieren,

ohne aus der Bin-

dung zu steigen.“

"Mit 166 Einzelteilen

ist eine Fritschi-Bin-

dung so komplex wie

ein Chronograph.“

"Alle Bindungen er-

füllen die Anforde-

rungen nach DIN/ISO

und sind vom TÜV

zertifiziert.“

Page 17: Skitour-Magazin 1.11

17skitour-magazin.de

Piepser-CheckJeder liebt den Schnee: ob Tourengeher, Telemarker oder freeri-der. Alle wollen die weiße Pracht in vollen Zügen genießen. Dabei darf keinesfalls die notfallausrüstung fehlen. besonderes Augen-merk liegt dabei auf dem lawinenverschüttetensuchgerät (lVS).

nachdem es auch bcA geschafft hat, seinen Tracker mit einer zusätzlichen Antenne auszustatten, sind die 3-Antennen-geräte nun endgültig zum Standard geworden. Pieps kündigt derweil schon den „Vektor“ an, der mit gPS-Technologie aufgewertet wird und eine genaue Positionsbestimmung ermöglicht. Auch Arva bringt als nächs-tes das „link“ auf den Markt. Über die x- und y-Antenne hinaus liegt der Vorteil einer dritten (z-)Antenne deut-lich auf der Hand: Der effekt der Mehrfachmaxima während der feinsuche wird fast ausgeschaltet. Auch bei schlechter Koppellage des Senders zeigen die geräte nur mehr ein Signalmaximum (niedrigster Wert) beim einkreuzen an. Da dieses Signal-maximum kreisförmig an der Schneeoberfläche liegt, kann es vorkommen, dass ein Retter mit einem ein- oder Zweiantennen-gerät an der falschen Stelle sondiert und gräbt. Wir haben uns die aktuellen 3-Antennen-geräte genauer angeschaut und sie einem bedienungscheck unterzogen.

LVS-CheckTest und Technik

Page 18: Skitour-Magazin 1.11

18

TourenskiMarktübersicht

skitour-magazin.de

Eines der beiden Geräte mit digitaler und ana-loger Funktion im Test-

feld kommt aus Frankreich. Das 3 Axes von Arva bietet im „Advanced“-Modus eine analoge Funktion mit digita-ler Unterstzützung. In diesem Modus zeigt das Gerät alle Si-gnale bei Mehrfachverschüt-tung an. Mit Hilfe der akus-tischen Signalverarbeitung kann den unterschiedlichen Signalen nachgegangen wer-den. Mit der Lautstärkenre-duzierung können die Signa-le unterschieden werden. Im Standardmodus führen die leuchtenden LED‘s voll digital zum nächstgelegenen Sen-der. Ein kleines Symbol zeigt bei Mehrfachverschüttung bis zu drei (und mehr) Sender an. Ein Signal kann markiert und ausgeblendet werden, allerdings nur im Standard-modus. Dazu muss der Um-schalter an der Spitze des Gerätes kurz auf Senden und wieder auf Suchen umgestellt werden. Die Handhabung des Kunststoffsteckers zum Aus-schalten des Gerätes ist eher fummelig. Die Bedienungsan-leitung verwendet leider auch noch die alten Bezeichnungen der Suchphasen.

Arva

3-Axes

Page 19: Skitour-Magazin 1.11

TourenskiMarktübersicht

19skitour-magazin.de

Momentan das neu-este Gerät von Arva ist das „Evo 3“. Das

Evo 3 erschien letzten Winter und stellt den Nachfolger des „Evolution +“ dar. Das Evo ist kinderleicht zu bedienen und kann – ohne dass es einge-schaltet wird – gar nicht erst angelegt werden. Das Evo besitzt leider den gleichen „Fummelstecker“ zum Ein- und Ausschalten wie sein gro-ßer Bruder. Das kleine Arva zeigt Mehrfachverschüttung im Dsiplay an. Ein überlager-tes Signal durch einen wei-teren Sender kann, wie beim 3-Axes, ebenfalls ausgeblen-det werden. Dieses Gerät eig-net sich ebenfalls besonders gut für Gruppen, denen der Umgang mit dem LVS-Gerät nicht besonders vertraut ist. Unkomplizierte Handhabung zeichnet dieses Gerät nämlich aus. Der Funktionsumfang – über die Basisfunktionen hin-aus – bleibt dabei natürlich et-was eingeschränkt. Auch bei diesem Arva-Gerät ist die Be-dienungsanleitung noch nicht auf den neuesten Stand der Begriffe gebracht. Das Evo 3 ist das einzige Gerät ohne Holster. Es wird lediglich mit zwei Bändern um den Körper getragen.

Arva

Evo 3

Page 20: Skitour-Magazin 1.11

20 skitour-magazin.de

Seit Herbst 2009 war-ten wir schon auf den Nachfolger des renom-

mierten Tracker DTS. Nun ist er endlich auch im Handel angekommen. Aus den Staa-ten kommt das derzeit wohl robusteste Grät überhaupt. Ohne viel Schnick-Schnack ist der Tracker geradezu ideal als Leihgerät. Die „wenigen“ Funktionen sind übersicht-lich, auch wenn es das einzige Gerät im Testfeld ist, welches kein digitales Display besitzt. Statt eines Richtungspfeils zeigen fünf LED-Leuchten den Weg zum Verschütteten. Zwei kleine Männchen neben der großen Mittelanzeige leuch-ten auf, sobald der Tracker 2 mehrere Signale aufspürt. Die Signalverarbeitung gehört zu den schnellsten überhaupt am Markt. Das war den Ame-rikanern auch wichtig, daher gibt es das Gerät eigentlich auch erst seit dieser Saison so richtig auf dem Markt, da das Zusammenarbeiten der drei Antennen genauestens programmiert werden muss-te. Eine Spezialfunktion lässt den Tracker das Suchfeld ein-grenzen, um bei Mehrfachver-schüttung störenden Signalen aus dem Weg zu gehen.

Bca

Tracker 2

Page 21: Skitour-Magazin 1.11

21skitour-magazin.de

Nach einem Streit mit Ortovox, musste Mam-mut seine Software im

„Pulse“ ändern. Dadurch ver-lor das Gerät den 360° Grad-Pfeil im Gerät, was früher den 180°-Grad-Fehler bei der Su-che löste. Nun muss aufgrund der Distanzwerte selbst er-kannt werden, wenn der Sen-der in der entgegengesetzten Richtung liegt. Das Gerät von Mammut bietet zwei unter-schiedliche Nutzerprofile, in denen jeweils ein Gruppentest durchgeführt werden kann. Im Basic Profil lässt sich das Gerät ohne großen Funktions-umfang benutzen und ist für Jedermann geeignet. Den vol-len Funktionsumfang enfaltet das Mammut aber erst im Ad-vanced Modus. Dazu sollten aber genauere Kenntnisse der LVS-Funktion vorhanden sein. Der erweiterte Modus bietet verschiedenste Funktionen, wie Vitaldatenempfang oder analoge Tonunterstützung und lässt sich für den per-sönlichen Gebrauch optimal konfigurieren. Unsere Bewer-tungen basieren auf dem „Ad-vaced-Profil“ mit werksseiti-ger Einstellung, da nur so die Funktionen vollkommen aus-geschöpft werden können.

Mammut

Pulse

Page 22: Skitour-Magazin 1.11

22 skitour-magazin.de

Ortovox

3+

Ortovox startet mit ei-nem neuen Gerät in die Saison, dem 3+. Ein

Pfeil für sieben verschiedene Richtungen markiert den Weg im Suchmodus. Eine speziel-le Funktion überprüft beim Gruppen- oder Partnercheck anhand sechs verschiedener Kritereien, ob alle LVS-Geräte richtig senden. Das 3+ spuckt sogar spezielle Fehlermeldun-gen aus, falls ein Gerät nicht der Norm entspricht. Das Um-schalten in den Suchmodus kann nur mit zwei Fingern erfolgen. Dies erwies sich mit dicken Handschuhen als etwas umständlich. So auch das Ein- und Ausschalten. Die Feinsuche leitet das Gerät automatisch ein. Es wird ab zwei Meter zum Verschütte-ten kein Richtungspfeil mehr angezeigt. Das 3+ kann bis zu vier Verschüttete gleichzei-tig anzeigen. Markieren bzw. Ausblenden funktionieren erst ab einer Entfernung un-ter fünf Metern zum Sender. Die große Spezialität des 3+ ist seine Lageerkennung, die bei schlechter Koppellage au-tomatisch auf die beste Sen-deantenne umschaltet. Dies gibt ein stärkeres Signal an ei-nen Empfänger weiter.

Page 23: Skitour-Magazin 1.11

23skitour-magazin.de

Wie ein Klapphandy funktioniert das S1 völlig intuitiv.

Das Gerät schaltet beim Öffnen automatisch in den Empfangsmodus. Auch beim S1 wird die Feinortung auto-matisch ab einer Entfernung von drei Metern zum Ver-schütteten eingeleitet. Das S1 bietet den größten Funkti-onsumfang im Testfeld. Der Scanner erkennt bis zu vier Sender gleichzeitig und zeigt diese an. Integriert sind zu-dem Temperatur- und Nei-gungsmesser sowie ein Kom-pass. Eine Kurztest-Auswahl überprüft beim LVS-Check die Funktionstüchtigkeit der Geräte auf drei verschiedene Defekte und gibt bei Störun-gen eine Fehlermeldung aus. Eine spezielle Funktion des Gerätes erlaubt die Markie-rung der Sender, ohne diese vom Display auszublenden. So ist immer eine gewisse Übersicht gewährleistet, da weiterhin alle Sender auf dem Display bleiben. Der S1-Scanner kann über Soft-wareupdates mit neuen Funk-tionen ausgestattet werden. Bisher hat Ortovox jedoch noch keine neue Firmware herausgegeben.

Ortovox

S1

Richtungsweisung in der Grobsuche

Page 24: Skitour-Magazin 1.11

24 skitour-magazin.de

Das erste 3-Antennen-Gerät, das je auf den-Markt gekommen ist.

2003 stellte Pieps das DSP vor, damals eine Revolution in der Verschüttetensuche. Ein Pfeil, der in fünf verschiedene Rich-tungen weisen kann, zeigt den Weg in der Grobsuche. Ohne Pfeilanzeige arbeitet das DSP automatisch im Feinortungs-bereich, um ein Schwenken zu vermeiden. Die Besonderheit am Pieps ist die Scanfunktion. Diese ermöglicht ein Abscan-nen des Empfangsbereichs. Der Sucher weiß damit sofort, wie viele Verschüttete sich in unmittelbarer Umgebung be-finden. Das Gerät kann bis zu vier Verschüttete anzeigen. Neben dieser Sonderfunkti-on kann der Pieps noch mit einer Temperaturanzeige, ei-nem Höhenmesser und einem Kompass ausgestattet wer-den. Leider sind diese Fea-tures nicht in der Grundaus-stattung enthalten. Der kleine Knopf zum Umschalten in den Suchmodus ist mit Handschu-hen etwas umständlich zu be-dienen. Eine integrierte Up-datefunktion lässt den Pieps auch die nächsten Jahre nicht sonderlich altern, obwohl der Nachfolger schon angekün-digt ist.

Pieps

DSP

Page 25: Skitour-Magazin 1.11

25skitour-magazin.de

Fazit

Sicher ans ZielIn der Grundfunktion des Suchens unterscheiden sich die Geräte kaum. Alle Geräte er-füllen die Suchaufgabe ordentlich. Je nach Koppellage des Senders verhalten sich die Geräte zwar unterschiedlich, nach Signalerfassung kommt man aber mit jedem Gerät zielsicher zum Verschütteten.Je mehr Funktionen eine Gerät allerdings aufweist, umso wichtiger ist es, sich mit dem LVS vertraut zu machen. Eine jährliche Übungssuche ist sowieso unerlässlich. Für Gruppenleiter empfiehlt es sich durchaus auf eines der Geräte mit speziellem Gruppencheck-Modus zurückzugreifen, um alle LVS-Geräte der Teilnehmer auf Funkti-onstüchtigkeit hin zu überprüfen.

Jedes gerät hat seine Stärken und SchwächenDer Vitalfunktionscheck des Mammut ist zwar sinnvoll, jedoch nur im Advanced-Mo-dus zu aktivieren und leider auch nur mit anderen Barryvox-Geräten kompatibel. Die Scanfunktion des Suchbereiches beim Pieps erweist sich dagegen bei Mehrfachver-schüttung als durchaus sinnvolles Feature, leider hapert das Gerät ein wenig in der Handhabung mit dicken Handschuhen. Wer ein einfaches und robustes Gerät sucht, wird sich mit dem neuen Tracker 2 gut zurechtfinden. Innovationsfreaks dagegen werden von den vielen Funktionen des Ortovox S1 begeis-tert sein, auch wenn das seinen Preis hat, ist es das derzeit vielseitigste Gerät. Upatefunktionen wie sie Pieps, Ortovox und Mammut verbauen, werden von den Un-ternehmen unterschiedlich genutzt. Pieps gibt regelmäßiger Updates aus, Ortovox dagegen hat bisher noch keine Änderungen in der Firmware bereitgestellt.

Die automatische SendeumschaltungViele Geräte besitzen eine automatische Umschaltung vom Sende- in den Empfangs-modus, wenn das LVS eine gewisse Zeit nicht bewegt wird. Diese Funktion ist nur dann sinnvoll und soll auch nur dann eingeschaltet werden, wen das Gerät beim Su-chen nicht komplett vom Holster gelöst wird. Sonst kann es bei einer Nachlawine aus der Hand gerissen werden und die Suchenden werden in die Irre geführt.Wer sich die Neuanschaffung eines LVS-Gerätes überlegt, kommt an der 3-Antennen-Technik nicht mehr vorbei. Die Genauigkeit bei der Suche nach einem Verschütteten ist um ein Vielfaches höher anzusetzen, als an einer zusätzlichen Antenne im Preis zu sparen.

LVS-CheckTest und Technik

Page 26: Skitour-Magazin 1.11

26 skitour-magazin.de

Überblick und

Funktionen

Arva

3-Axes

Arva

Evo 3

BCA

Tracker 2

Mammut

Pulse

Ortovox

3+

Ortovox

S1

Pieps

DSP

funktion Digital und analog Digital Digital Digital und analog Digital Digital Digital

garantie 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 2 Jahre

Richtungsanzeige 5 leD‘s Pfeil im Display 5 leD’s Pfeil im Display Pfeil im Display Pfeil im Display Pfeil im Display

Anzeige Mehrfachverschüttung Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja

Suchstreifenbreite* 40 Meter 40 Meter 40 Meter 50 Meter 40 Meter 50 Meter 50 Meter

funktionsumfang

bedienbarkeit

Markieren / Ausblenden Ja Ja nein Ja Ja Ja Ja

gewicht inkl. batterien 260 gramm 240 gramm 246 gramm 218 gramm 214 gramm 238 gramm 204 gramm

Anzahl batterien 4 AAA 4 AAA 3 AAA 3 AAA 1 AA 3 AAA 3 AAA

Mindestlaufzeit senden*¹ 250 Std. 250 Std. 250 Std. 200 Std. 250 Std. 250 Std. 200 Std.

Reichweite x-Antenne*²

Reichweite y-Antenne*²

Reichweite z-Antenne*²

batteriestandsanzeige Ja, beim einschalten Ja, beim einschalten Ja, beim einschalten Ja, beim einschalten Ja, dauerhaft im Display Ja, beim einschalten Ja, dauerhaft im

DisplayAutomatische Sendeumschaltung nein nein einstellbar einstellbar nach 120 Sekunden

ohne bewegung einstellbar nein

Tragesystem inklusive Ja (Holster) Ja (nur bänder) Ja (Holster) Ja (Holster) Ja (Holster) Ja (Holster) Ja (Holster)

nachträgl. updatefähig nein nein nein Ja Ja Ja Ja

besonderheiten leD‘s und Display günstige Alternative Sehr schnelles gerät einstellbares benut-zerprofil lageerkennung Viele Zusatzfunktio-

nen Scanfunktion

Preis 335,00 € 265,00 € 299,00 € 379,00 € 289,00 € 399,00 € 350,00 €

Internet www.arva-equipment.com

www.arva-equipment.com

www.backcountryaccess.com www.mammut.ch www.ortovox.de www.ortovox.de www.pieps.com

gesamteindruck:

*¹ Lt. Herstellerangaben*² Werte bestätigt durch LVS-Gerätetest der DAV Sicherheitsforschung im Update vom 22.12.2010

Page 27: Skitour-Magazin 1.11

27skitour-magazin.de

Überblick und

Funktionen

Arva

3-Axes

Arva

Evo 3

BCA

Tracker 2

Mammut

Pulse

Ortovox

3+

Ortovox

S1

Pieps

DSP

funktion Digital und analog Digital Digital Digital und analog Digital Digital Digital

garantie 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 2 Jahre

Richtungsanzeige 5 leD‘s Pfeil im Display 5 leD’s Pfeil im Display Pfeil im Display Pfeil im Display Pfeil im Display

Anzeige Mehrfachverschüttung Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja

Suchstreifenbreite* 40 Meter 40 Meter 40 Meter 50 Meter 40 Meter 50 Meter 50 Meter

funktionsumfang

bedienbarkeit

Markieren / Ausblenden Ja Ja nein Ja Ja Ja Ja

gewicht inkl. batterien 260 gramm 240 gramm 246 gramm 218 gramm 214 gramm 238 gramm 204 gramm

Anzahl batterien 4 AAA 4 AAA 3 AAA 3 AAA 1 AA 3 AAA 3 AAA

Mindestlaufzeit senden*¹ 250 Std. 250 Std. 250 Std. 200 Std. 250 Std. 250 Std. 200 Std.

Reichweite x-Antenne*²

Reichweite y-Antenne*²

Reichweite z-Antenne*²

batteriestandsanzeige Ja, beim einschalten Ja, beim einschalten Ja, beim einschalten Ja, beim einschalten Ja, dauerhaft im Display Ja, beim einschalten Ja, dauerhaft im

DisplayAutomatische Sendeumschaltung nein nein einstellbar einstellbar nach 120 Sekunden

ohne bewegung einstellbar nein

Tragesystem inklusive Ja (Holster) Ja (nur bänder) Ja (Holster) Ja (Holster) Ja (Holster) Ja (Holster) Ja (Holster)

nachträgl. updatefähig nein nein nein Ja Ja Ja Ja

besonderheiten leD‘s und Display günstige Alternative Sehr schnelles gerät einstellbares benut-zerprofil lageerkennung Viele Zusatzfunktio-

nen Scanfunktion

Preis 335,00 € 265,00 € 299,00 € 379,00 € 289,00 € 399,00 € 350,00 €

Internet www.arva-equipment.com

www.arva-equipment.com

www.backcountryaccess.com www.mammut.ch www.ortovox.de www.ortovox.de www.pieps.com

gesamteindruck:

Page 28: Skitour-Magazin 1.11

28 skitour-magazin.de

Benedikt BöhmInterview

Der 33-Jährige benedikt böhm hat in den vergangenen Jahren mit seinen Speedbegehungen an 8000ern die bergsteigerszene geprägt und die Skier an 8000ern salonfähig gemacht. Daneben verhalf böhm dem label Dynafit zu einer respektablen Marktstel-lung. Im Sommer 2010 zog es den gebürtigen Münchner wieder zum broad Peak (8051 m). nachdem er im Jahr zuvor mit seiner Speedbegehung gescheitert war, wollte er es nochmal versuchen. Dem Skitour-Magazin stand er Rede und Antwort.

extrem geärgert. es geht weniger dar-um, dass ich den gipfel nicht geschafft habe, sondern mehr darum, dass ich ge-merkt habe, dass ich diese Aktion – in 24 Stunden nonstop auf den gipfel und zu-rück – schaffen kann. obwohl ich mich so gut darauf vorbereitet hatte und auf der Spitze meiner leistungsfähigkeit war,

"Da war sogar mein

Akku einmal leer!“

Skitour-magazin: man hat von deinem zweiten versuch am broad Peak wenig über die medien erfahren. warum? benedikt böhm: Ich habe es auch nie-mandem groß erzählt, auch im bekann-tenkreis nicht, weil es relativ schnell und spontan war. Als ich letztes Jahr zurück-gekommen bin, hat es mich einfach noch

Page 29: Skitour-Magazin 1.11

29skitour-magazin.de

Benedikt BöhmInterview

hat es einfach nicht geklappt und das hat mich dann so motiviert es noch ein-mal zu probieren. Ich war natürlich total happy, dass ich mit dem basti (Sebastian Haag) 2009 den Vorgipfel nur 20m unter-halb des Hauptgipfel erreicht hatte, aber wollte es einfach nochmal versuchen mit besserem Wetter und innerhalb 24h vom basecamp auf den gipfel und zurück.

wie hast du dich dann so „kurzfristig“ darauf vorbereitet?Ich habe einfach so weiter trainiert wie zuvor. Ich bin sofort wieder eingestiegen ins Training und war erstaunlicherweise auch gleich wieder gut regeneriert. Der basti hat aber sofort gesagt, dass er nicht nochmal mit will. Dann habe ich Javier, einen Spanier der schon mal als Kamera-mann am gasherbrum II war, gefragt und Pete Swenson, der ehemaliger Mountain-bike-Profi und der beste amerikanische Skibergsteiger ist, mitgenommen. Pete wohnt schon auf 3300 Meter und trai-niert meist auf 4000 Metern, was schon ein riesiger Vorteil für ihn war.

was war am ende ausschlaggebend, dass es auch 2010 wieder nicht geklappt hat mit der Speedbegehung?Die Verhältnisse. Ich muss sagen, dass der Tag für die Speedbegehung 2009 idealer war, weil es an dem Tag, an dem wir 2010 aufgebrochen sind, total heiß war und wir den ganzen Tag in der Hitze im basislager verbracht haben. 2009 sind wir um halb 10 uhr abends gestartet, 2010 dagegen sind wir schon um 16 uhr aufgebrochen, um einfach hintenraus mehr Zeit für den gipfel zu haben. Das Problem war, dass es unten so heiß war und der Schnee unten dementsprechend extrem tief und weich war. Das hat uns unten auf den ersten 1000 Höhenmetern schon so viel Kraft ge-kostet, vor allem mir, weil ich alles vorne gegangen bin. Als es dann endlich dun-

kel wurde und wieder durchgefroren ist, war es wieder besser. Dann sind wir auch richtig gut vorangekommen. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass wir es schaf-fen können.

du warst oben nur noch mit einem Schweizer unterwegs, warum?Pete ging es unten richtig gut, aber als wir immer höher gekommen sind, habe ich schon gemerkt, dass er jetzt schwä-cher wird. Wenn man das erste Mal über 7000 Meter kommt, ist das einfach ein be-ängstigendes gefühl. er waren noch ein Tscheche, ein Südafrikaner, ein Schwei-zer mit dabei, aber oberhalb vom letzten lager

Page 30: Skitour-Magazin 1.11

30 skitour-magazin.de

Benedikt BöhmInterview

waren dann nur noch der Schweizer und ich. er war wie ich richtig stark und wir konnten uns viel abwechseln beim Spu-ren. Aber da oben lag dann auf einmal so viel lockerer Schnee, dass wir immer wie-der fast bis zum Hals darin eingesunken sind und uns mit viel Kraft rausarbeiten mussten. Das war jedes Mal die Hölle, man ist kurz davor sich zu Übergeben! Irgendwann sind wir dann umgedreht. Vielleicht hätten wir es bis zum gipfel ge-schafft, aber zu wenig Kraft für den Rück-weg gehabt, bei welchem statistisch die meisten bergsteiger umkommen.

Jetzt warst du zweimal am broad Peak, einmal mit deinem langjährigen Kolle-gen Sebastian haag und einmal mit Ja-vier und Pete. wer soll beim nächsten mal dabei sein?Am besten mit allen. umso mehr nette leute, umso besser. Pete und Javier sind super nette Kerle und freunde, aber bas-ti hat in der Höhe wesentlich mehr erfah-rung und ist stärker. obwohl der Pete im

Rennlauf deutlich stärker ist, aber in der Höhe gelten einfach andere gesetze. Mit basti habe ich in den letzten Jahren fast alles gemacht, ich habe ihn mir am broad Peak schon zurückgewünscht und er-kannt, was ich am basti überhaupt habe. er hat in der Höhe einfach eine extrem hohe Motivations- und leidensfähigkeit. eine expedition mit so einer langen be-lastung ist eben etwas anderes wie ein Rennen. bei einer expedition muss man einfach eine Drecksau sein und der basti hat das schon ganz gut drauf.

wird du an den broad Peak zurückkeh-ren und einen neuen versuch starten?Im nachhinein hat es mich ein wenig ge-ärgert, dass ich 2010 nochmals hingefah-ren bin, nachdem ich im Jahr zuvor schon den Vorgipfel erreicht hatte und den berg hätte abhaken können. Auf der anderen Seite war es einfach diese Herausforde-rung mit der Speedbegehung, die mich gereizt hat. Jetzt nach dem letzten Mal bist du einfach nur noch frustriert und

Page 31: Skitour-Magazin 1.11

31skitour-magazin.de

Benedikt BöhmInterview

denkst dir, warum mache ich das, warum hänge ich da rum. Aber was ich gemerkt habe: Man muss solche Sachen einfach mit freunden machen, mit denen man sich gut versteht und sich die Zeit im ba-sislager vertreiben kann. Jetzt nochmal könnte ich nicht gleich zum dritten Mal an denselben berg fahren, aber irgend-wann wahrscheinlich schon.

du bist seit 2008 globaler geschäftsfüh-rer von dynafit. ist das die perfekte er-gänzung zu deiner bergsteigerkarriere?eher nicht. Wenn man sich auf den Sport konzentrieren will, muss man sich einen Job mit geregelten Arbeitszeiten suchen. Die habe ich aber nicht. Deshalb sage ich so: es ist zwar nicht die perfekte ergän-zung um meinen Sport zu machen, aber um meine leidenschaft beruflich umzu-setzen schon, das heißt Produkte zu ent-wickeln und mit leuten zusammenzuar-beiten, die dieselbe Motivation haben, ist extrem geil. Vom Arbeitsaufwand her ist es aber konträr, eine echte Herausforde-rung.

neben dynafit betreust du auch die Produkte von Silvretta. warum gibt es nicht nur ein label?Die Silvretta-bindung hat ihre eigene Ziel-gruppe, die komplett anders funktioniert als Dynafit. Dynafit ist ja im top Preis- und Performance-Segment unterwegs und Silvretta spricht den klassischen Komfort-Skitourengeher an. Sie eignet sich für einsteiger, die eine zuverlässige bindung mit hohem Komfort wollen. Die Silvretta-bindung ist in Deutschland und österreich immer noch eine sehr belieb-te bindung.

und wie sieht der typische dynafit-Kun-de aus?Wenn wir uns nur auf den Rennsport kon-

zentrieren würden, könnten wir nicht davon leben, weil es gar nicht so viel gibt. Aber Dynafit spricht sehr stark eine sportliche Masse an, weil das System so viel einfacher geworden ist, vor allem mit dem Quick-Step-In. Das hat schon nochmal einen riesigen Schub gegeben, weil oft der Komfort bemängelt wurde. Dieses Argument ist jetzt ausgeschaltet. Aber wir arbeiten daran die bindungen in Zukunft noch komfortabler zu machen. Wir würden bei Dynafit nie eine einstei-gerbindung machen mit dem fokus auf den Preis.

Spürt ihr, dass euer bindungspatent ausgelaufen ist?Man merkt auf jeden fall, dass der Markt stark in bewegung ist. es gibt viele, viele kleine Mitbewerber, wenig große, aber man muss schauen, was da noch kommt. es ist etwas ganz anderes ob man ein paar bindungen in der Werkstatt baut oder ob man damit in Serienproduktion geht, da-zwischen ist ein riesiger Schritt. Derzeit sind wir mit dem rahmenlosen System Marktführer und werden weiter gas ge-ben. Außerdem glaube ich, dass sich das rahmenlose System irgendwann durch-setzen wird und den Markt dominieren wird.

was darf man von dynafit neues auf der iSPo erwarten?es wird sehr interessant, viele neue Sa-chen. Also vor allem im bindungsbereich richtig sensationelle Patente und Innova-tionen. Daran haben wir die letzten zwei, drei Jahre hart gearbeitet.

der tlt 5 wird der renner der Saison. hättet ihr damit gerechnet? Ich persönlich schon, weil ich den Schuh kannte und im Sommer als ich ihn probiert hatten, sofort gesagt habe, dass wir

Page 32: Skitour-Magazin 1.11

32 skitour-magazin.de

mehr davon produzieren müssen. Der Schuh verändert meiner Meinung nach den Skitourenmarkt so nachhaltig wie die rahmenlosen bindungen. Denn was gibt es für einen grund mit vier Schnal-len herumzulaufen, wenn ich mit einer Schnalle genau dasselbe erzielen kann. Das erfolgsmodell des TlT 5, also war-um er so eine breite Masse anspricht, ist, dass es ein ganz normaler Skitourenstie-

fel ist. Der Schuh wird den Schuhmarkt verändern.

du bist vor wenigen wochen vater ge-worden. wie hat das dein leben verän-dert?Ich bin genau der gleiche geblieben, aber beim Ablauf muss ich einfach noch mehr Prioritäten setzen, noch früher aufste-hen und habe noch weniger Zeit für den

Page 33: Skitour-Magazin 1.11

33skitour-magazin.de

Benedikt BöhmInterview

Sport. es ist eine echte Herausforderung. Man kriegt alles auf die Reihe, wenn man es intelligent angeht. Aber ich muss zu-geben, dass ich schon ziemlich am limit war, weil ich versucht habe meinen Sport runterzuschrauben und viel zu Hause zu sein. Aber das ging überhaupt nicht. Da war sogar mein Akku mal leer. ein Kind ist einfach 24 Stunden Vollgas. für mich als freisinnigen Menschen ändern sich einfach die gewohnheiten. früher wenn ich bis um 12 uhr nachts gearbeitet habe, bin ich anschließend noch nach garmisch gefahren und bin auf die Alpspitze rauf-gegangen. Dann war ich eben erst um 4 uhr zuhause. Aber das geht nicht mehr so einfach.

wie trainierst du? nach welchen Plä-nen?Ich trainiere schon immer komplett plan-los. Ich hatte das letzte Mal einen Trai-ningsplan als ich noch leistungssportler war, aber das hat mich nie interessiert, weil es eben nur klappt, wenn ich Zeit habe und ich trainiere, wenn es mir Spaß macht und ich es brauche. Ich trainiere auch ohne Pulsmesser, sondern fahre ein-fach hin, schnell umziehen und trainiere so lange ich Zeit habe. Komplett planlos. einfach hohe umfänge, aber ich lasse ma-ximal den Höhenmeterzähler mitlaufen.

du warst früher in der Skitouren-nati-onalmannschaft. reizt dich das nicht mehr?Der Hauptgrund, warum ich aufgehört habe, war, dass ich einfach so viel Zeit im Auto verbracht habe neben dem Job. Ich bin immer als letzter gekommen und als erster wieder weg. und zweitens wenn wir irgendwohin zu einem Rennen ge-fahren sind, wo es keinen Schnee hatte, dann dachte ich mir: bleib lieber die we-nige Zeit, die du hast hier und mach eine

geile Skitour. Die Rennen selbst habe ich geliebt, aber die Zeit im Auto hat mich genervt. Aber große erlebnisrennen wie die Patrouille des glaciers liebe ich nach wie vor.

wie siehst du den deutschen nachwuchs um toni Palzer und Philipp reiter?Ich glaube, dass da schon einiges an Po-tential da ist. Das hat man ja auch gesehen an den ergebnissen vom Toni und vom Seppi Rottmoser. Mich freut das auch, wenn da was nachkommt. Weil Deutsch-land ist eine riesige Wintersport- und Ski-tournation und es freut mich, wenn die Sportart nicht nur von den Südeuropäern dominiert wird. Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind.

bei langen Aufstiegen geht du oft mit mP3-Player im ohr. was hörst du da?(lacht) Ach, das weiß ich selber nicht so genau, weil ich mir die Musik immer draufspielen lasse, weil ich es selbst nicht richtig kann. Ich weiß, was mir gefällt, aber ich kenne die bandnamen nicht. Aber ich höre viel Hip-Hop und ab und zu auch mal was Härteres. Aber auf einem 8000er gehe ich eher ohne, weil mir dann einfach ein Sinn fehlen würde, um wich-tige Situationen frühzeitig und instinktiv zu erkennen und entsprechend zu reagie-ren.

welches Projekt hast du im visier?für 2011 habe ich nichts geplant, erst für 2012 wieder. Ich glaube, dass es wieder et-was mit basti sein wird, worauf ich mich extrem freue. Auf jeden fall wird es et-was sein, was hoch ist und mit Skiern. Ich würde gerne nach nepal, aber ich weiß noch nicht genau an welchen berg.

Page 34: Skitour-Magazin 1.11

Anzeige_Steigenberger_160x105.indd 2 29.11.10 11:23

Der Gipfel an Guter ausrüstunG für | Bergsteigen | sportklettern | skitouren | HocH - und eistouren |

Wandern | trekking | expedition |

„Mein Basecamp ist in München“

Jetzt mit riesen-auswahl an skitouren-sets

für einsteiGer unD aufsteiGer

Foto

: ww

w.w

olfg

ang-

ehn.

de

Geballte Kompetenz für Dich vor ort:

• Fachkundige Beratung und geschultes Personal

• Testmöglichkeit vor Kauf

(Schuhe, Ski, Bindung)

• Individuelle Schuhanpassung mit Passgarantie

• Ständig große Auswahl an Dynafit Produkten

• Reparaturen, Ersatzteile, Service, Spezialan-

fertigungen

SKi toUrinGcompetence

SKi moUntaineerinG with no compromiSeSDer leichteste, beweglichste und leistungsstärkste Tourenschuh auf diesem Planeten!

„Der Renner der Saison“ fragen Sie an bei Riap Sport noch die meisten Größen auf Lager.

riap SportForstamtstr. 6 b | 83435 Bad ReichenhallT. 08651 84 28 | www.riapsport.de

Do SchaU her – DYnafit proShopSteinbachleite 9 | 83646 Wackersberg/ArzbachT. 08042 49 16 | www.doschauher.de

baSecamp münchenGaißacher Str. 18 | 81371 MünchenT. 089 76 47 59 | www.basecamp.de

conDition SteiGenberGerKampenwandstr. 24 | 83229 Aschau im Chiemgau T. 08052 90 64 90 | www.condition-steigenberger.de

Page 35: Skitour-Magazin 1.11

Anzeige_Steigenberger_160x105.indd 2 29.11.10 11:23

Der Gipfel an Guter ausrüstunG für | Bergsteigen | sportklettern | skitouren | HocH - und eistouren |

Wandern | trekking | expedition |

„Mein Basecamp ist in München“

Jetzt mit riesen-auswahl an skitouren-sets

für einsteiGer unD aufsteiGer

Foto

: ww

w.w

olfg

ang-

ehn.

de

Geballte Kompetenz für Dich vor ort:

• Fachkundige Beratung und geschultes Personal

• Testmöglichkeit vor Kauf

(Schuhe, Ski, Bindung)

• Individuelle Schuhanpassung mit Passgarantie

• Ständig große Auswahl an Dynafit Produkten

• Reparaturen, Ersatzteile, Service, Spezialan-

fertigungen

SKi toUrinGcompetence

SKi moUntaineerinG with no compromiSeSDer leichteste, beweglichste und leistungsstärkste Tourenschuh auf diesem Planeten!

„Der Renner der Saison“ fragen Sie an bei Riap Sport noch die meisten Größen auf Lager.

riap SportForstamtstr. 6 b | 83435 Bad ReichenhallT. 08651 84 28 | www.riapsport.de

Do SchaU her – DYnafit proShopSteinbachleite 9 | 83646 Wackersberg/ArzbachT. 08042 49 16 | www.doschauher.de

baSecamp münchenGaißacher Str. 18 | 81371 MünchenT. 089 76 47 59 | www.basecamp.de

conDition SteiGenberGerKampenwandstr. 24 | 83229 Aschau im Chiemgau T. 08052 90 64 90 | www.condition-steigenberger.de

Page 36: Skitour-Magazin 1.11

36 skitour-magazin.de

Gr. ArberFotostory Gr. ArberFotostory

abseits der alpen

Page 37: Skitour-Magazin 1.11

37skitour-magazin.de

Gr. ArberFotostory Gr. ArberFotostory

abseits der alpenAls Anfang Dezember im osten und norden bayerns mehr Schnee lag als in den Alpen, haben wir den 1456 Meter hohen großen Arber be-stiegen. Der höchste gipfel im bayerischen Wald empfing uns damals mit dieser traumhaften Winterlandschaft am gipfelplateau.

Page 38: Skitour-Magazin 1.11

38 skitour-magazin.de

Gr. ArberFotostory

Der gr. Arber ist zwar auf der einen Seite durch ein Skigebiet erschlos-sen, die weiten, flachen Hänge auf der anderen Seite laden aber zu Ski- und Schneeschuhtouren ein. Hier die wichtigsten Infos:

AnfAhrt: Regensburg - A3 bis Ausfahrt Deggendorf - weiter auf der b 11 nach bodenmais - Arberseestraße bis zum großen Arbersee

route: entweder vom großen Arbersee aus über die Zwiesler Hüt-te zum gipfel (ca. 550 Hm) oder von der Talstation der lifte über die östliche Skiroute auf den gipfel (ca. 400 Hm). Abfahrt entweder durch den Wald nahe der Aufstiegsroute oder auf der Piste.

Page 39: Skitour-Magazin 1.11

39skitour-magazin.de

Gr. ArberFotostory

Fotos: Felix Emmersleben

Page 40: Skitour-Magazin 1.11

40 skitour-magazin.de

Einsteiger

Skitouren werden immer belieb-ter. Viele Wintersportler zieht es weg von den Liftanlagen, teuren

Skigebieten und überfüllten Pisten. Die Ruhe in den Bergen genießen, Panorama-Hänge hinunter gleiten,

oder einfach die sportliche Seite des Aufstiegs durchziehen und einen unver-gesslichen Tag in den Bergen erleben. Tourengehen hat viele Facetten. Und ge-nau so unterschiedlich sind auch die Ziel-gruppen. Wenn die ersten zehntausend

Page 41: Skitour-Magazin 1.11

41skitour-magazin.de

SpecialEinsteiger

Solche Bilder bleiben zum Glück nur uns Tourenge-hern vorbehalten.

Höhenmeter überwunden sind, werden Sie erkennen, für was sie sich interessieren.Schnelle und lange Aufstiege und gerne auch einmal ein kleines Nachtrennen. Ge-nussvolle Touren und Durchquerungen be-kannter Gebirgsregionen wie dem Berner

Oberland. Steile und lange Abfahrten.Worauf es bei Ihnen ankommt, bestim-men Sie ganz allein und danach sollten Sie auch Ihr Material ausrichten! Unser Einsteiger-Special gibt Ihnen wertvolle Tipps und hilft bei den ersten Schritten.

Page 42: Skitour-Magazin 1.11

42 skitour-magazin.de

EinsteigertippsPraxis-Special

Die basics

Wer sich nicht sofort in das Gelände traut, kann es auch erst einmal auf

der Piste versuchen. Vorteil dieser Art der Touren ist die sehr gute Sicherheit auf den befestigten und präparierten Pisten. Viele Skigebiete bieten inzwi-schen an speziellen Wochentagen, sogar abends die Möglichkeit, auf der Skipiste aufzusteigen. Präpariert wird zu dieser Zeit nicht und es besteht keine Gefahr mit einer Pistenraupe in Kontakt zu tre-ten. Eine Überischt über Pistentouren finden Sie unter www.pistentour.com. Um die wichtigsten Basics während einer lehrreichen Tour aufzufrischen, lohnt es sich auch einmal bei einem der Skitourenlehrpfade vorbeizuschauen.

Das darf auf keiner Tour im gelände fehlen: lVS, Metallschaufel und eine 240 cm lange Sonde.

Foto

: slf.

chSkitouren-lehrpfade informieren anschaulich, was im gelände beachtet werden sollte.

nach der Pflicht, die KürNun widmen wir uns dem Material. Dies sollte stimmig gewählt werden. Nicht farb-

lich, sondern funktionell abgestimmt. Gut, ein bisschen Style darf natürlich auch dabei sein. Schließlich ist eine Tourenausrüstung nicht nur für eine Saison gedacht.

Tipp: umgang mit der notfallausrüstung

Besuchen Sie eines der zahlreich angeboteten Lawinencamps. Hier wird ihnen von erfahrenen Bergführern in einem Pra-xiswochenende erklärt, wie die Lawinennotfall-ausrüstung benutzt wird. Egal ob vom SAAC, Frit-schi, Ortovox oder dem Lawinencamp Bayern, zu dem wir sechs Plätze in dieser Ausgabe verlosen.

Page 43: Skitour-Magazin 1.11

TourenskiMarktübersicht

43skitour-magazin.de

lightweight für die Piste

Der absolut aufstiegsorientierte Fitness-Guru, der den Gipfel eher als sportliche Herausforderung sieht, kann

getrost auf Rennmaterial zurückgreifen. Solange Sie ein gu-ter Skifahrer sind, sollte es auch im Gelände keine größeren Probleme geben. Pistentourer mit weniger guter Skitechnik dagegen haben auch mit Leichtbau selten Schwierigkeiten.

Tourenstiefel mit zwei Schnallen und in leichter Ausführung sind dabei natürlich ideal. Wer sich zudem nur auf der Piste bewegt, kann auch mit modernsten Materialien nichts ver-kehrt machen. Gewichte unter 3000 Gramm pro Paar dür-fen es bei den Kunststoff- und Carbonstiefeln sein. Geniale Modelle finden sich hier von Scarpa, Dynafit und Garmont.

Auch bei den Skiern liegt die Messlatte natürlich im unte-ren Bereich. Mehr als 2500 Gramm dürfen die Bretter auf der Waage nicht anzeigen. Wer reiner Aufsteiger und ins-gesamt ein guter Abfahrer ist, der kann getrost auf die be-rüchtigten Zahnstocher zurückgreifen. Dynastar, Trab, Mo-vement und Dynafit halten hier das richtige Material parat.

Welche Bindung auf den Ski montiert werden soll, lässt sich im Leichtbau-Sektor schnell beantworten. Low-Tech lautet die Devise! Je nach Wahl des Stiefels gibt es die richtige Bindung. ATK passt sehr gut zu Scarpa, Dynafit punktet natürlich mit der eigenen Kompatibilität. Hier sollten Sie sich den Rat der besten Fachgeschäfte einholen, denn diese montieren Ihnen alles und geben Ihnen die besten Empfehlungen weiter. Die Schrauber der Läden bohren oder kleben z. B. kleine Knöp-fe und Stege zwischen die Bindung, um dem Scarpa-Schuh mit Flexfalte eine bessere Abfahrtstauglichkeit zu verleihen.

Foto: pdg.ch

Tipp: Qualität statt far-benfrohes DesignWenn Sie auf Quali-tät bei Ihren zukünf-tigen Brettern setzen möchten, dann sollten Sie sich nach Skiern in Sandwichbauweise umsehen. Diese halten wesentlich länger die Spannung und haben mehr Kantengriff. Der Holzkern geht bis an die Kanten nach außen und der Ski liegt meist auch ruhiger bei höheren Geschwindigkeiten.

Page 44: Skitour-Magazin 1.11

44

TourenskiMarktübersicht

skitour-magazin.de

Keine halben Sachen

Die meisten Gipfelstürmer bewegen sich in der Kategorie Allround. Genuss-volle Touren, manchmal auch über mehrere Tage. Hier liegt der Sport in ei-

ner ausgeglichenen Ebene zwischen Aufstieg und Abfahrt. Sie tragen auch einen Rucksack, der nicht nur die Sicherheitsausrüstung parat hat. Nein, Sie sind derjeni-ge, der es genießt auf den Berg zu gehen, der sich - umgeben von weißen Gipfeln - einfach nur wohlfühlt. Das Gelände ist das Revier der Allrounder. Die Pallette an Material erweitert sich stetig. Die Mischung macht‘s. Hier haben Sie die freie Aus-wahl an allem, was der Markt parat hält. Entscheiden Sie sich nicht für das Leich-teste, aber gehen Sie auch nicht mit Blei unter den Füßen im Schnee umher.

Mit Dreischnallern in der Bindung haben Sie mit Sicherheit einen guten Stiefel, der im Aufstieg, wie in der Abfahrt, zuverlässig arbeitet. Wenn Sie gerne auch einmal an-spruchsvolle Gipfel besteigen, ist die gummierte Profilsole sowieso obligatorisch. Ach-ten Sie beim Kauf auf eine ausreichende Schaftrotation und Beweglichkeit der Schale. Vor allem im flachen Gelände wird Ihnen diese Beweglichkeit sehr entgegenkommen, da längere Schritte die Kräfte schonen und ein besseres Gleiten gewährleistet ist.

Auch die Skier sollten nicht zu sportlich gewählt werden. Je mehr unter der Bin-dung vorhanden ist, umso leichter geht‘s bergab. Um die 80 mm Breite darf der Ski durchaus haben. Den superfeinen Powder werden Sie in der Realität nicht auf jeder Tour haben. Daher sollte auch das Maß nicht zu lange angesetzt werden. Su-chen Sie sich die Skier maximal in Körpergröße aus. Wenn Sie die Holzlatten auch hin und wieder am Rucksack tragen müssen, können Sie auch gerne bis zu drei-zehn Zentimeter abziehen. Je länger die Skispitzen am Rucksack über den Kör-per hinausragen, umso windanfälliger ist die Konstruktion auf Ihrem Rücken auch.

Über die Bindung streiten sich hier allerdings die Experten: Fast alle Hersteller der Touren-stiefel verbauen inzwischen Inserts, speziell für die Aufnahme der Dynafit-Bindungen. Sollten Sie einen Tourenstiefel besitzen, der diese Inserts (noch) nicht besitzt, kommt für Sie hier nur eine Rahmenbindung in Frage. Fritschi und Silvretta bieten hier die geeigne-ten Bindungen mit genormter Sicherheitsauslösung. Der Ein- und Ausstieg ist so unkom-pliziert wie bei einer Alpinbindung. Wer seine Tourenski auch mal mit einem normalen Skistiefel auf der Piste fahren möchte, kann die Rahmenbindungen universell einsetzen.Die versierteren Tourengeher werden in aller Regel auf eine leichte Bin-dung mit Sicherheitsauslösung zurückgreifen. Dynafit kann hier mit der Vertical (ST und FT) voll punkten. Bietet diese Bindung doch alle Vor-züge einer rahmenlosen Konstruktion mit einstellbarer Auslösehärte.

Page 45: Skitour-Magazin 1.11

TourenskiMarktübersicht

45skitour-magazin.de

Darfs ein bisschen mehr sein?

Wer sich von purer Abfahrtsfreude beflügeln lässt und den „Fluffy Chunks“ förmlich sucht, der braucht modernes und kompromissloses Mate-

rial, um auch schwierige Abfahrten kontrolliert zu steuern. Mit Speed und in großen Bögen hinunter ist eben nur mit wirklich dicken Latten möglich.

Vier Schnallen, ohne einen zu ernsten Blick auf das Gewicht zu werfen, sollten Sie ordern. Einen steifen Stiefel, der viel Druck auf die Kanten bringt. Da Ihre Aufstie-ge in der Regel nur ein paar hundert Höhenmeter betragen, darf das Material insgesamt auch gerne in der oberen Ge-wichtszone bleiben. Black Diamond, Dynafit, Scarpa und Gar-mont sind einige derer, die in diesem Segment Boots herstellen.

100 plus x - Das ist die Messlatte für das Maß unter der Bindung. Je breiter der Ski, umso leichter und schneller geht‘s im Pulver bergab. Fast alle Skihersteller bauen seit ein paar Jahren leich-te und breite Skier. Die Qual der Wahl hängt oft nur am Style.

Eine Rahmenbindung nach alpinem Standard ist ein Muss. Fritschi‘s Freeride Pro oder eine Marker Tour F 12 werden den Anforderungen an die Zielgruppe der Abfahrer gerecht!

Tipp: günstiger einkaufenFalls Sie eine komplett neue Aus-rüstung benötigen, sollten Sie bei Ihrem Händler des Vertrau-ens nach Setpreisen Ausschau halten, oder zumindest über ei-nen Setpreis verhandeln. Hier können bis zu 50 Prozent der Einzelpreise eingespart werden.

Tipp: SteigfelleJe nach Skimarke sind spezielle Befestigungen für die Felle bereits angebracht. Hier sollten Sie auch das ent-sprechende Fell gleich dazunehmen. Für alle ande-ren empfiehlt sich ein Fell aus Mohair. (s. Ausgabe 2.10)

Page 46: Skitour-Magazin 1.11

46 skitour-magazin.de

RenntickerRennszene Ergebnisse

Bereits am Samstag startete das erste Weltcupevent der Saison mit einem Sprintbe-werb, in dem Zeitgutschriften für das Hauptrennen, das am Sonntag folgte, zu ho-len waren. Geschwächt von einer leichten Grippe konnte der spanische Weltmeister Kilian Jornet dabei nicht punkten und belegte nur den 13. Rang. Am Renntag selbst musste der 23-Jährige also das Feld von hinten aufrollen, was ihm mit auch gelang. In einem taktisch hervorragenden Rennen konnte er Platz für Platz gut machen. Erst am letzten Anstieg konnte er am Franzosen William Bon Mardion vorbeiziehen, die Führung übernehmen und schließlich mit 1:19:12 Stunden als Erster die Ziellinie pas-sieren. Jornet nach seinem Erfolg: „Ich bin überglücklich! Nach meinem gestrigen schlechten Abschneiden im Sprint und mit meiner angeschlagenen Gesundheit war es heute keine leichte Aufgabe.“ Auch die Nachwuchsläufer der deutschen Nationalmannschaft konnten wieder auftrumpfen: Allen voran Toni Palzer, der zwischen den Jahren bereits bei zwei Rennen in der Herrenklasse (Ros-shüttenaufstieg Seefeld und Dragstar Wildschönau) souverän hatte gewin-nen können. Beim Weltcup musste Palzer wieder in der Jugendklasse an-treten und konnte hier trotz Wechsel in die nächsthöhere Altersklasse „Ju-nioren“ einmal mehr überzeugen: Zu-erst gewann Palzer das Sprintrennen am Samstag. Auch beim Hauptbewerb konnte er die starke Konkurrenz auf Distanz halten und gewann das Ren-nen souverän in 1:14:29. Damit ist Pal-zer seit sieben internationalen Rennen in Folge ungeschlagen und gilt bereits jetzt als Favorit für dieWM im Februar im italienischen Claut. Sepp Rottmoser erwischte ein schwarzes Wochenende: Materialprobleme und eine Erkältung stoppten den Rosenheimer.

1. Weltcup in pelvoux (Fra)Beim ersten Kräftemessen der Saison siegen Kilian Jornet und seine spanische Landsfrau Mireia Miro Verela. Der deutsche Nachwuchs räumt in den Jugend-Klassen ab.

Hat die gute Form vom Berglaufen in den Winter gerettet: Seri-ensieger Kilian Jornet.

Page 47: Skitour-Magazin 1.11

47skitour-magazin.de

Rennszene Ergebnisse

Das Bild zeigt die spektakulärste Weltcup-Station des Vorjahres. Am Ätna wird in dieser Saison kein Weltcups stattfinden. Dafür wird erstmals im polnischen Zakopa-ne ein Wettbewerb ausgetragen.

ERGEBNISSE WELTCUP PELVOUX

Damen: 1. Miro Varela Mireja (ESP) 1.15.28; 2. Roux Laetitia (FRA) 1.17.36; 3. Etzensperger Nathalie (SUI) 1.25.24; 4. Magnenat Gabrielle (SUI) 1.26.59; 5. Troillet Marie (SUI) 1.31.42.Herren: 1. Jornet Burgada Kilian (ESP) 1.19.12; 2. Bon Mardion William (FRA) 1.20.09; 3. Anthamat-ten Martin (SUI) 1.20.26; 4. Trento Dennis (ITA) 1.21.04; 5. Brunod Dennis (ITA) 1.21.11.Junioren: 1. Palzer Anton (GER) 1.14.29; 2. Reiter Philipp (GER) 1.17.41; 3. Arnold Iwan (SUI) 1.18.56; 4. Hirsch Idris (FRA) 1.19.49; 5. ZAPATER BARGUES Genis (ESP) 1.21.59.Juniorinnen: 1. Cazzanelli Alessandra (ITA) 1.10.36; 2. Fiechter Jennifer (SUI) 1.11.37; 3. Mollaret Axelle (FRA) 1.15.07; 4. Joguet Caroline (FRA) 1.21.40; 5. Garci Farres Marta (ESP) 1.22.49.

Fotos: Alexander Lugger

draGstar Wildschönau (ö)Die jungen Deutschen ließen es beim Dragstar richtig krachen.Beim Skitourenrennen im österreichischen Wildschönau räumte der Nachwuchs des Deutschen Nationalmannschaft so richtig ab: Allen voran der 17-jährige Jugendwelt-meister Toni Palzer (Ramsau), der sich vor seinen Teamkollegen Philipp Reiter (Bad Reichenhall) und Sepp Rottmoser souverän den Sieg sicherte. Sofort nach dem Start übernahm Palzer die Führung und sprintete die steile Piste hinauf, angefeuert von fast 700 Zuschauern, die vom Zielgelände das gesamte Renngeschehen bestens verfolgen konnten. Pro 100 Höhenmeter brauchte Palzer durchschnittlich weniger als vier Minu-ten. Nicht mal ein Defekt an der Bindung und die Tatsache, dass er die zweite Runde mit einem Ski seiner Mutter fahren musste, konnte den Ausnahmeathlet bremsen. Für die insgesamt knapp 700 Höhenmeter samt Abfahrten brauchte er 28:20,6 Minuten. Reiter kam nach 29:01,8 Minuten und Rottmoser (20) 35 Sekunden später ins Ziel.

Zum Video: Hier klicken!

Page 48: Skitour-Magazin 1.11

48 skitour-magazin.de

RenntickerRennszene Ergebnisse

seeFelder rosshüttenauFstieGToni Palzer startete genauso erfolgreich in die Saison wie er im vergangenen Jahr aufgehört hat.Nach dem Startschuss des ersten richtigen Saisonrennens folgte eine wilde Verfol-gungsjagd in Richtung Seefelder Joch. Toni Palzer, das junge bayerische Ausnahmeta-lent, ließ von Beginn an nichts anbrennen und führte gemeinsam mit Mountain-Attack-Sieger Konrad Lex das Feld an. Im Ziel dann sorgte Palzer mit 36:47 Minuten für einen neuen Streckenrekord – und distanzierte Lex um 25 Sekunden. Dahinter erreichte die Verfolgergruppe um die Südtiroler Henry Hofer und Michael Zemmer das Ziel. Sepp Rottmoser, der kürzlich am Flumserberg in der Schweiz den dritten Platz eingeheimst hatte, folgte dahinter. Bester Österreicher war Stefan Widauer als Sechster.

Der Österreicher Stefan Widauer (links) führt nach drei von vier Ren-nen beim Skitourencup. Toni Pal-zer (unten) sicherte sich die Siege bei den ersten beiden Wettbewer-ben. Beim dritten Mal fehlte er.

Foto

s: W

alte

r And

re

SKITOURENCUP GESAMTWERTUNG

Herren: 1. Stefan Widauer (12 Punkte); 2. Haller Bernhard (25 Punkte); 3. Woitek Jörg (34 Punk-te); 4. Koller Thomas (46 Punkte); 5. Bliemsrieder Bernhard (57 Punkte).

Damen: 1. Hartl Manuela (9 Punkte); 2. Lütt Carina (11 Punkte).

Page 49: Skitour-Magazin 1.11

49skitour-magazin.de

Rennszene Kalender

rennkalenderALLe ReNNeN, TeRMiNe uND

WeTTKäMPfe füR JANuAR uND feBRuAR.

Gamsrenna (Bad Tölz)Mit dem Gamsrenna am Blomberg startet die Dynafit Snow Leopard Trophy in ihre zweite Runde.

Bald ist es wieder soweit: Am 29. Januar fällt der Startschuss für die zweite „Dynafit Snow Leopard Tro-phy“. Die Cup-Serie umfasst drei Rennen im bayerischen Alpenraum, darunter den Nachtaufstieg an der Kampenwand und das Nachtrennen am Untersberg bei Ruhpolding.Dieses Jahr macht die „Gams“ den Anfang. Neu: Das Rennen wurde an‘s Tageslicht verlegt, der Start erfolgt am Samstag, den 29. Januar also be-reits um 16 Uhr an der Talstation der Blombergbahn. Die Stirnlampe wird also nur für die Abfahrt benötigt. Eine Streckenskizze kann auf www.doschauher.de eingesehen werden. Die Strecke ist 4,5 Kilometer lang und klettert über 780 Höhenmeter aufs Blomberg-haus. Die Anmeldung erfolgt über eine E-Mail mit Vor und Nachname / Jahrgang / evtl. Verein an [email protected]. Die Startgebühr beträgt 15.- Euro. Dabei sind ein Gutschein für ein Essen und ein Getränk und ein kleines Geschenk.

stiGlreith trophy (OBerperfuss)Die vierte Station des Skitourencups entscheidet über den Ge-samtsieger der Tiroler Skitourenrennserie.Nach Seefeld, der Wildschönau und dem Rofanaufstieg findet der Skitourencup mit der Stiglreith Trophy am 29. Januar bereits wieder ihren Abschluss. Nachdem Toni Pal-zer die ersten beiden Rennen für sich entschei-den konnte, war Konrad Lex im Rofan vorne. Stefan Widauer war jeweils bester Österrei-cher und hofft auf den Gesamtsieg.

Page 50: Skitour-Magazin 1.11

50 skitour-magazin.de

Kalender

champ or cramp (spiTTal/drau)in diesem Jahr werden am Goldeck die Österreichischen und Deutschen Meister im Aufstiegsrennen gesucht.Nach dem Erfolg der vergangenen Jahre finden die Österreichischen und Kärntner Meisterschaften auch heuer, am 22. Jänner 2011, wieder dem Goldeck in Kärnten statt.Neu ist allerdings, dass auch die Deutschen Meisterschaften mit Unterstützung des Deutschen Alpenvereines in diesem Jahr am Goldeck ausgetragen werden. Die Mei-

sterschaften werden im Vertical Race – einem rei-nen Aufstiegsrennen – ausgetragen. Eine hervor-ragende Kondition müssen die Sportler haben, um die längste schwarze Abfahrt der Alpen (8,5 km) zu bezwingen. 1.490 Höhenmeter gilt es zu meistern und der Rekord liegt bei 1:00:06 Stunde von Johann Wieland und bei den Damen 1:11:44 von Lydia Prug-ger. Nach dem Massenstart am Fuße der Abfahrt geht es sofort steil bergauf bis knapp unter den Goldeckgipfel. Neben den über 180 Athleten, Profis und Hobbysportler in den verschiedenen Klassen, aus allen Teilen Österreichs und der Nachbarstaa-ten (I, D, TCH, SLO) konnten in den letzten Jahren noch über 1000 Besucher bei den Wettbewerben und den dazugehörigen Rahmenveranstaltungen begrüßt werden. Tendenz steigend. Beim champ or cramp 2011 erwarten wir über 200 Athleten.

hochGrat skirallye (OBersTaufen)Die Traditionsveranstaltung im Allgäu trägt die Deutsche Meis-terschaft im einzel und bei der Jugend aus.

Die Hochgrat-Skirallye geht in die nächste Runde: Eines der ältesten Skitourenrennen in Deutschland feiert am 29. Januar seine sechste Auflage. Dem ambitionierten Tou-rengeher bietet sich die Möglichkeit, in spannender Wett-bewerbs-Atmosphäre eine Strecke mit insgesamt 1.000 oder alternativ 1.560 Aufstiegs- und Abfahrts-Höhenmeter zu bewältigen. Gleichzeitig findet in diesem Rahmen der DAV-Skitourencup statt. Am Hochgrat wird 2011 die Deut-sche Meisterschaft im Single ausgetragen. Für Hobby-Teil-nehmer: Nach dem Experiment mit der Durchschnittszeit wird 2011 wieder die herkömmliche Zeitnahme angewen-det. Die Anmeldung ist HIER möglich.

Rennszene

Page 51: Skitour-Magazin 1.11

51skitour-magazin.de

Rennszene Kalender

nachtaufstieG (aschau)Bereits zum vierten Mal findet das teilnehmerstarke Nachtren-nen auf die Kampenwand statt. Besonders Hobby-Athleten wa-gen im Chiemgau ihre ersten Rennversuche.

Mit über 300 Teilnehmern war der Nachtaufstieg auf die Kampenwand bereits im ver-gangenen Jahr eines der bestbesuchten Skitourenrennen im deutschen Alpenraum. Auch in diesem Jahr rechnet der Ausrichter Schorsch Steigenberger wieder mit einer tollen Resonanz. Das Besondere: Das Ganze ist wie immer zu 100 Prozent für den gu-ten Zweck, alle Einnahmen werden einer gemeinnützigen Institution gespendet!Wer sich am 3. Februar um 19 Uhr selbst testen will auf den 890 Höhenmetern von der Talstation in Aschau (Brandnerfeld) auf die Sonnenalm, sollte sich über das Online-Formular unter www.condition-steigenberger.de anmelden: ONLINE-ANMELDUNG Neben den vielen Hobby- und Gelegenheitstourengehern wird auch wieder die Elite des deutschen Rennsports am Start stehen. Denn das Rennen gehört zur dreiteiligen Snow Leopard Trophy. Im Vorjahr konnte Lokalmatador Sepp Rottmoser mit einer tol-len Zeit die Konkurrenz hinter sich lassen. Achtung: Es besteht Helmlampenpflicht!

Ein riesiges Starterfeld zeich-nete den Nachtaufstieg im Vor-jahr aus. Mal schaun, wie vie-le es in diesem Jahr werden?

Foto:Faltermaier

Page 52: Skitour-Magazin 1.11

52 skitour-magazin.de

Telemark-Festival Stubaital

Bereits zum zehnten Mal (!) traf sich die eingeschworene Gemeinde der Telemar-ker mit einigen hunderst Teilnehmern Ende November am Stubaier Gletscher. Das erste Zusammenkommen in der neu-en Saison zeigte an der Gamsgarten-Sta-tion auf 2600 Meter das neueste Mate-rial und lud die Rennfahrer zum ersten Bewerb des Winters. Gegen eine geringe Gebühr konnte jeder Könner und Einstei-ger mit einer Testkarte die aktuellsten Ski, Bindugen und Telemarkstiefel testen.

telemark-Festival stubai

In der Nacht auf Freitag hatte es kräftig geschneit, so dass die Testski auch aus-giebigst im Gelände ausprobiert werden konnten. Jedem Interessierten bot sich wieder die Möglichkeit an Fahrtechnik-kursen teilzunehmen, um die komplizierte Technik weiter zu verfeinern. Am Samsta-gnachmittag durften die Anfänger dann den Freaks zuschauen: Beim bekannten Freeheel Austria Masters stürzten sich die Fahrer Mann gegen Mann im Telemark-Stil eine Boardercross-Strecke hinab.

Page 53: Skitour-Magazin 1.11

53skitour-magazin.de

StubaitalTelemark-Festival

Am Sonntag war lei-der nichts mehr von der Zeltstadt zu se-hen. Ein Sturm mit mehr als 100 km/h war in der Nacht auf Sonntag über den

Gletscher gefegt.

telemark-Festival stubaiBei den Frauen setzte sich im Finale Susann Schubert vor Katharina Palmberger, Auri Bittner und Moni Rieder durch. Bei den Herren trium-phierte Sven Lau vor dem Österreicher Thomas Wie-lander, der Austrian Freehe-el Master wurde, und dem Deutschen Marc Künkele.

Fotos: Drew Benson/Telemarkfriends

Page 54: Skitour-Magazin 1.11

54 skitour-magazin.de

Brille: Julbo – Dolgan | 54,90 € | www.blackdiamondequipment.com

Spieglein, Spieglein auf der naseJulbo ist ja bekannt für seine Vielfalt an Bergsportbrillen. Wir haben uns die Dolgan etwas genauer angesehen. Vor allem für schmale Gesichter ist diese Brille sehr gut ge-schnitten. Das ist auch wichtig, um das Streulicht nicht in die Augen zu bekommen. Die Seitenteile sind abnehmbar, was die Brille auch für außeralpine Einsätze in das Ram-penlicht rückt. Wir hatten bei strahlendem Sonnenschein nie das Gefühl irgendwie ge-blendet zu werden. Geblendet wird nur derjenige, der auf die verspiegelten Spectron-Gläser schaut. Für unseren Geschmack fehlen der Brille lediglich ein Paar gummierte Einsätze im Nasenbereich. Auch wenn die Dolgan nicht von der Nase rutschte, wäre sie dadurch noch angenehmer zu tragen. Durch die vielen Farbkombinationen und den schmalen Schnitt, ist die Dolgan für Frauen und Männer gleichermaßen geeignet.

MaterialcheckAusprobiert

000000unsere bewertung:

fazit: Unauffällige Bergsportbrille für schmale Gesichter, die nicht nur in den Bergen zu sehen sein muss.

Ausprobiert

Page 55: Skitour-Magazin 1.11

55skitour-magazin.de

MaterialcheckAusprobiert

Schuh: Dynafit – TLT 5 Mountain TF-X | 500,00 € | www.dynafit.de

Der Kracher der SaisonEine absolute Neuerung in der Bewegungsfreiheit ist der TLT 5 Mountain. Unglaubli-che 60° kann der Schaft rotieren. Der Stiefel fühlt sich außerhalb der Bindung wie ein Lederbergschuh an. Doch sobald die beiden Schnallen und der Velcroverschluss zuge-knallt werden, entfaltet der TLT 5 ein wahnsinniges Gefühl für die Abfahrt. Dies wird durch die einsetzbare Zunge unterstützt. Als preislich erschwinglicher Pebax-Schuh stellt er derzeit wohl die Benchmark in der Klasse leichter Allroundstiefel dar. Wir haben zwar die wärmere Variante mit dem Schnür-Innenschuh ausprobiert, mussten aber trotzdem feststellen, dass Rumstehen im Schnee leicht kalte Füße macht. An der Sohle besitzt der Stiefel nämlich nicht sonderlich viel Material. Zum Stehenbleiben ist dieser Schuh aber auch nicht gedacht. Sportlich, stylisch und sehr komfortabel fordert das 2450 Gramm leichte Paar, Geschwindigkeit im Aufstieg, wie in der Abfahrt.

Aufgepasst: Der Schuh fällt vor allem in der TF-X Variante sehr klein aus!

000000unsere bewertung:

fazit: Der Schuh wird dem Motto „Speed Up“ mehr als gerecht. Klarer Kauftipp, nicht nur für Racer.

Page 56: Skitour-Magazin 1.11

56 skitour-magazin.de

MaterialcheckAusprobiert

Ski: Black Diamond – Aspect | 499,00 € | www.blackdiamondequipment.com

bei neuschnee ein Ass im ärmelGerade als es vor Weihnachten mächtig geschneit hatte, durften wir den Aspect von Black Diamond testen. Der 500 Euro teure Tourenski wird als breite, leichte Allzweck-waffe beschrieben: Ganz so leicht war er dann mit der montierten Diamir Eagle-Bin-dung doch nicht, aber für einen Ski mit 90 Millimetern unter der Bindung mit 3 Kilo keineswegs schwer (130/90/117 mm). Besonders in luftig, leichtem Powder überzeug-ten die Holzkern-Latten durch Auftrieb ohne Ende: Dafür ist die breite 130er-Schaufel verantwortlich, die auch bei einem Ausflug auf die Piste keinen schlechten Eindruck hinterließ. Auch bei wechselnden Schneeverhältnissen war der Aspect ein gutmüti-ger und widerstandsfähiger Begleiter. Unser Tipp: Der Ski ist perfekt für Leute, die

den Fokus bei Skitouren klar auf die Abfahrtsperformance legen und keinen Seitenwangen-Ski fahren wollen oder können. Auch für Anfänger eignet sich der taillierte Aspect gut.

000000unsere bewertung:

fazit: Fazit: Der Aspect ist ein gutes Beispiel für leichte, abfahrtsorientierte Bretter!

Ausprobiert

Page 57: Skitour-Magazin 1.11

57skitour-magazin.de

MaterialcheckAusprobiert

Softshell: North Face – Kishtwar Jacket | 299,00 € | www.thenorthface.com

funktionell mit versteckten DetailsDas sportlich geschnittene Kishtwar Jacket gehört mit 299 Euro schon zu den teu-ren Softshells am Markt. Dafür wird die hochwertige Polartec Power Shield-Membran verwendet, die bei der Atmungsaktivität und der Wasserdichte mit Gore-Tex locker mithalten kann. Beim Design und der Ausstattung glänzt die Jacke aber mit Minimalis-mus. Denn mit Klettverschlüssen an den Ärmeln, einer Brust- und zwei seitlichen Ta-schen verzichtet das gut 600 Gramm schwere Softshell auf alles Überflüssige. Schön dabei: Die Taschen lassen sich auch auf Hochtour mit Klettergurt gut erreichen. Das abriebfeste Material hält zudem noch zuverlässig Wind und Wetter ab, wie wir auf einigen Schlechtwettertouren erfahren durften. Alles in allem hinterließ die Jacke bei uns einen guten Eindruck, allein der Preis könnte ein wenig niedriger sein. Doch der Schlussverkauf kommt bestimmt!

000000unsere bewertung:

fazit: Leistungsstarkes Business Class-Softshell, das auf jeder Skitour seine Berechtigung hat.

Page 58: Skitour-Magazin 1.11

58 skitour-magazin.de

ImpressumAusgabe 7 - Januar 2011

Skitour-Magazin

Kellnauweg 7 a93326 Abensberg

erscheinungsweiseDas Skitour-Magazin erscheint während der Tourensaison alle vier bis sechs Wochen, kostenfrei, mindestens vier Mal!

RedaktionAndreas [email protected]+49 (0) 174 - 3220675

Skitour-Magazin im Webhttp://skitour-magazin.dehttp://skitour-magazin.com

www.twitter.com/Skitour_Magazinwww.facebook.com

fotosNamentlich nicht aufgeführte Fotos wurden vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt

Ausgabe 8 erscheint Ende Februar

Die gesamten Inhalte der Website „Skitour-Magazin”sind als Eigentum von Andreas Poschenrieder urheber-rechtlich geschützt. In diesen Schutzbereich fallen ins-besondere auch die Einspeisung der Daten in andere elektronische Systeme, andere Medien oder Internet-Domains. Die in diesem Internetangebot benützten Fo-tos und Grafiken unterliegen dem Copyright des Skitour-Magazins. Alle Rechte sind vorbehalten. Alle auf dieser Website intergrierten “Links” zu externen Internetangebo-ten stellen eine reine Serviceleistung dar. Dabei wird we-der für den Inhalt, noch über die tatsächliche technische Erreichbarkeit die Verantwortung übernommen. Man be-achte den Disclaimer des jeweiligen Anbieters.0

elbrus – Der höchste berg europas mit Skiern. Wir waren zu besuch in Russ-land und auf über 5600 m.

ISPo-news: Wir berichten über die Trends und

heißen Artikel für Tourengeher von der größ-ten Sportartikelmesse der Welt aus München.

Der Hütten-boom: nachtaufstiege auf Pisten sind gefragt wie nie. eine Re-portage sorgt für Aufklärung.