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DAS E-MAGAZIN FÜR TOURENGEHER UND TELEMARkER 4.10 Lawinenkunde Neue Serie zu Ihrer Sicherheit Tourentipp Viertägige Silvrettadurch- querung fürs Frühjahr Typen auf Tour Das Rennteam Alpbachtal räumt diese Saison ab Alle Fakten und Hintergründe aus Andorra Rennszene Die Saison geht in die entscheidende Phase skit ur skit ur 0 TEIL 2: UNSER WEG ZUR PDG / MIcHI ESSL & TONI PALZR IM INTERvIEW WMinCanillo

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Das E-Magazin für Tourengeher und Telemarker

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Skitour-magazin.de 4.10 1

DAS E-MAGAZIN FÜR TOURENGEHER UND TELEMARkER

4.10

LawinenkundeNeue Serie zu Ihrer Sicherheit

Touren t ippViertägige Silvrettadurch-

querung fürs Frühjahr

Typen auf TourTypen au f TourDas Rennteam Alpbachtal

räumt diese Saison ab

Alle Fakten und Hintergründe aus Andorra

Rennszene Die Saison geht in die entscheidende Phase

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TEIL 2 : UNSER WEG ZUR PDG / MIcHI ESSL & TONI PALZR IM INTERvIEW

WM in Canillo

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Ihr direkter Draht in die Redaktion:

www.twitter.com/Skitour_Magazin

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Der Start ins Frühjahr...

Für viele Tourengeher bedeutet das Frühjahr längst nicht das Ende der Saison. Die Entdecker und Abenteurer starten jetzt die Skihochtouren und Durchquerungen. Ob in den West- oder Ostalpen, überall sind nun - während der Osterzeit - die meisten

Hütten bis auf den letzten Lagerplatz gefüllt. Eine Skidurchquerung mit Freunden ist im-mer ein Erlebnis!

Passt zudem noch das Wetter und werden die gesetzten Ziele und Gipfel erreicht, dann steht dem gigantischen Erlebniswert der Tour nichts mehr im Wege.

Die gesammelte Kondition und Ausdauer des Hochwinters kann nun bewiesen werden. Lange Gletscherpassagen und alpine An-stiege auf Namhafte Gipfel, das sind die Vorzüge einer Frühjahrs-durchquerung. Jedes Etappenziel ist eine neue Herausforderung. Nach sechs bis acht Stunden an der frischen Luft schmeckt das Bier auf der Hütte dann besonders gut. Man vergisst so einiges und denkt an so manches - Zeit ist genügend vorhanden. Erst wenn man nach ein paar Tagen wieder das Tal erreicht, die grünen Wiesen und blanken Hausdächer erblickt, dreht man sich noch ein-mal zur letzten Abfahrt um und denkt sich „War das ein Erlebnis“. Im Tal ist der Winter längst vorbei, aber die „Weiße Erinnerung“ bleibt! Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern viel Spaß im Frühjahrsfirn. Andreas Poschenrieder

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04.10Inhalt

6/ News & TermineRegeln für Tourengeher auf Pisten // Skitourenweltrekord // Renntermine für April

11/ WM-Rückschau Alle Fakten und Hintergründe zur Weltmeisterschaft in Canillo // Interview mit Seppi Rottmoser und Philipp Reiter

18/ Interview mit dem NachwuchsToni Palzer und Michaela Essl im Interview

24/ Dachstein ExtremeDas härteste Skitourenrennen in den Ostalpen

26/ Typen auf TourWir stellen Stefan Widauer und das Rennteam Alpbachtal vor

31/ Rennszene Entscheidung bei der Snowleopard Trophy // Team-DM am Hochgrat

34/ Unser Weg zur PDGUnsere Vorbereitung geht in die entscheidende Phase. Der Stre-ckenverlauf und die Geschichte zur PDG

39/ Ausprobiert Icebraker Mondo Zip, Ortovox Merino Supersoft und Lawinen-sonde Carbon pfa

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04.10Inhalt

18/ Interview mit dem Nachwuchs

42/ LawinenkundeEinflussfaktoren auf Lawinen

51/ TourentippSkihochtour: Silvrettadurchquerung

Stefan Widauer vom Rennteam Alpbachtal

WM-Doppelgold für Anton Palzer

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News & TermineTotal im Trend: Touren-gehen auf der PisteDie Einen nutzen die nächtliche Piste vor der Haustür als Traininig, andere sammeln ihre Höhenmeter stets im gesicherten Gelände und der Rest weicht bei Lawinenwarnstufe 4 und höher gern ins sichere Pistengebiet aus. Die Skipisten sind längst kein Rückzugsraum für holländische Ski- und Snowboardfahrer mehr. Immer öfter kommt es zur Begegnung zwischen Tourengehern und Skifahrern. Leider entstanden entlang dieser Schnittstelle in jünster Vergangenheit immer wieder Probleme und böses Blut mit den Liftbetreibern. Aufgrund der schneearmen, ersten Wintermonate und der stetig wachsenden Zahl an Toureneinsteigern, die vorwegs auf Pisten unterwegs sind, wuchs das Konflicktpotential. Auch wenn sich der ein oder andere Liftbetreiber selbst an der Nase fassen sollte, appelieren Organisationen wie der Deutsche Alpenverein (DAV) an die Vernunft der Skibergsteiger, gewisse Regeln

beim Aufstieg auf der Piste einzuhalten. Der deutsche Doppel-Juniorenweltmeister Toni Palzer würde gerne in Zukunft auf der Piste trainieren: „Es wäre wichtig, dass Skitouren auf Pisten auch in Zukunft möglich sind. Dazu müssen sich aber alle an die Regeln halten.“ Diesem Ratschlag gilt es zu folgen!

Auch wenn am Morgen die Lifte noch nicht eingeschaltet sind, sollte man am Rand der Piste aufsteigen.

Pistentouren im Großraum Innsbruck

Sicher & Fair

Diese Broschüre können Sie sich kostenlos im Internet he-runterladen. Darin beschreibt Kochalpin jede Menge Tou-renmöglichkeiten und Tipps für Skibergsteiger auf den Pisten rund um Innsbruck. Zum Herunterladen einfach auf den Flyer klicken.

KLICKEN SIE! Umfrage: DAV-Pisten-Re-geln für Tourengeher?MACHEN SIE MIT!

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Zehn Gebote für Pistengeher1. Aufstiege und Abfahrten erfolgen auf eigenes Risiko und eigene Verantwortung.

2. Aufstiege nur am Pistenrand vornehmen (FIS-Regel Nr. 7). Dabei hintereinander, nicht nebeneinander gehen. Auf den Skibetrieb achten.

3. Besondere Vorsicht vor Kuppen, in Engpassagen, Steilhängen, bei Vereisung und beim Queren der Pisten. Keine Querung in unübersichtlichen Bereichen.

4. Keinesfalls gesperrte Pisten begehen. Lokale Hinweise und Routenvorgaben beachten.

5. Größte Vorsicht und Rücksichtnahme bei Pistenarbeiten. Bei Einsatz von Seilwinden sind die Skipisten aus Sicherheitsgründen gesperrt. Es besteht Lebensgefahr!

6. Frisch präparierte Skipisten nur in den Randbereichen befahren.

7. Auf alpine Gefahren, insbesondere Lawinengefahr, achten. Keine Skitouren in Skigebieten durchführen, wenn Lawinensprengungen zu erwarten sind.

8. Skitouren nur bei genügend Schnee unternehmen. Schäden an der Pflanzen- und Bodendecke vermeiden.

9. Rücksicht auf Wildtiere nehmen. Bei Dämmerung und Dunkelheit können Tiere empfindlich gestört werden. Hunde nicht auf Skipisten mitnehmen.

10. Regelungen an den Parkplätzen sowie Parkgebühren respektieren. Umweltfreundlich anreisen.

Neuer Trend: Tourengehen auf Pisten

Konflikte, Gefahren und Lösungen

Skitourengehen auf Pisten wird immer beliebter. Motive dafür sind: Freude an sportlicher Betätigung und am Skifahren, Lawinensicher-heit in Skigebieten (aber nur wenn sie geöffnet sind), gute Schnee-verhältnisse bei der Abfahrt und die gesellige Einkehr in einer Ski- oder Berghütte. Doch mit diesem Trend sind zwangsläufig Risiken und Konflikte verbunden. Der Deutsche Alpenverein will mit diesem Faltblatt auf mögliche Probleme aufmerksam machen und Tipps ge-ben, wie sich Skitouren auf Skipisten konfliktfrei und sicher erleben lassen.

Während des Skibetriebs besteht Unfallgefahr durch Gegenverkehr. Daher darf tagsüber nur am Pistenrand und nur hintereinander – nicht nebeneinander – aufgestiegen werden. Besondere Vorsicht ist vor Kuppen, in Engpassagen, Steilhängen, bei Vereisung und beim Que-ren der Pisten geboten.

Die Pistenpräparierung nach dem täglichen Betriebsschluss der Lifte und Bahnen erfolgt oft mit Hilfe von Seilwinden. Stahlseile, die sich dabei quer über die Pisten spannen, bedeuten Lebensgefahr für Ski-fahrer! Gefährlich können auch Pistenraupen selbst oder Beschnei-ungsanlagen sein, wenn z. B. Elektro- und Wasserleitungen über die Pisten verlegt werden. Aufstiege und Abfahrten erfolgen generell auf eigenes Risiko. Ausgewiesene Pisten, Zeitvorgaben und Sperrungen sind unbedingt zu beachten!

Nach Neuschneefällen oder starkem Wind sind in Skigebieten Lawi-nensprengungen nötig. Skitourengeher sind dann dort in Lebensge-fahr! Dies muss bei der Tourenplanung berücksichtigt, Warnhinweise müssen beachtet werden!

Die Pistenbetreiber investieren viel Geld, um für ihre zahlenden Gäste ideale Pistenbedingungen zu schaffen. Wenn Skitourengeher auf frisch präparierten Pisten abfahren, können ihre Skispuren festfrieren und so die Qualität der Präparierung beeinträchtigen. Um Konflikte zu vermeiden, dürfen frisch präparierte Pisten, bevor sie ausgehärtet sind, nur in den Randbereichen befahren werden.

Hunde dürfen nicht auf Skipisten mitgenommen werden! Sie können den Skibetrieb ernsthaft gefährden: Zum einen besteht die Gefahr, dass Skifahrer erschrecken und stürzen. Zum anderen können die Tiere die Pisten verschmutzen.

Wenn zu wenig Schnee liegt, können Skifahrer Pflanzen- und Bo-dendecke der Skipisten schädigen. Skitouren sollten auch auf Pisten nur dann unternommen werden, wenn eine ausreichend verfestigte Schneedecke vorhanden ist.

Bei Skitouren abends und nachts können Wildtiere empfindlich ge-stört werden. Um Störungen zu minimieren ist es unerlässlich, ausge-wiesene Routen für Tourengeher und Zeitvorgaben zu beachten.

An Parkplätzen kommt es zu Konflikten, wenn Tourengeher ihre Autos auf Flächen abstellen, die für die Nutzer der Bergbahnen vorgesehen sind, Einfahrten versperren oder auf Privatgelände parken. Rücksicht-nahme ist hier besonders wichtig, Parkgebühren sind unbedingt zu bezahlen.

ÜberregionaleRegeln

Die zehn DAV-Regeln für Skitourengeher auf Ski-pisten sind abgestimmt mit: Verband Deutscher Seilbahnen, Deutscher Skiverband, Bayerisches Innenministerium, Bayerisches Umweltministerium, Bergwacht, Lawinenwarndienst, betroffene DAV-Sektionen, Bergbahnen und Gemeinden. Die DAV-Regeln gelten seit dem Jahr 2003 für alle bayeri-schen Skigebiete und haben sich bewährt.

ÖrtlicheRegeln

Für einzelne Skigebiete in den bayerischen Alpen gelten neben den DAV-Regeln jeweils räumlich und zeitlich differenzierte Regelungen, die vor Ort bekannt gegeben werden. Ausgewiesene Routen und Zeitvorgaben sind unbedingt zu beachten! Informationen darüber finden Sie im Internet unter www.alpenverein.de

Immer mehr Liftbetreiber beschweren sich über das Heer an Skibergsteigern. Teilweise werden

sogar spezielle Parkplätze ausgewiesen.

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AktuellesNews & Termine

„Projekt 15“: Die 24-h-Skitour

Mit zahlreichen Betreuern war die „ We c h s e l z o n e “ an der Talstation des Sessellifts in Kelchsau ausge-stattet. Die 830 Höhenmeter zum Haagerjoch bewäl-tigte Wartlsteiner

15 Mal.

Herr Wartlsteiner, wie kommt man auf eine so verrückte Idee?Hans-Jörg Wartlsteiner: Mich reizt etwas zu machen, was kein anderer macht. Ich mag es, die eigene Leistungsfähigkeit auszutesten und sie zu präsentieren – je länger und schwieriger, desto besser. Seit 2,5 Jahren habe ich dieses Vor-haben. Im vorigen Jahr bin ich beim ersten Versuch nach 14 Stunden und 9130 Höhenmeter gescheitert. Und wie lang und weit waren Sie diesmal unterwegs?Jetzt habe ich die 24 Stunden geschafft und nochmal 3000 Höhenmeter draufge-legt. Es waren 12 550 Höhenmeter. Das ist eine hohe Steigerung. Das ist nochmal eine knackige Skitour obendrauf. Für die meisten ist das unvorstellbar.Hatten Sie im Laufe des Rekords irgendwelche Probleme? Oder lief alles glatt?Direkt größere Probleme hatte ich nie. Aber mit zunehmender Dunkelheit und zu-nehmender Müdigkeit wurde es immer härter. So nach 15, 16 Stunden war dann der Tiefpunkt erreicht. Danach ist es wieder besser geworden, weil ich wusste, dass es nicht mehr lange dauert.Nebenbei haben Sie bei der Aktion noch Gelder in Höhe von 8972 Euro gesammelt. Dieser Betrag wird nun dem örtlichen Sportverein Penningberg gespendet.Ich bin nicht der Typ, der Geld verdienen will mit solchen Sachen. Deshalb habe ich mir den Sportverein ausgesucht. Da wird gute Kinderarbeit gemacht und sie bemühen sich, dass sich die Kinder bewegen. Nehmen Sie an Skitourenrennen teil?Ich war lange Zeit Leistungsradsportler. Jetzt muss ich mich nicht mehr messen. Ich will mich vom Leistungs-sport distanzieren, weil ich weiß, was da abgeht.

Hans-Jörg Wartlsteiner (30)Als der ehemalige Radsportler aus Kelchsau in Tirol am 13. März um 9 Uhr die Tourenski anschnallte, warteten 15 Aufstiege und mehr als 12 000 Höhenmeter auf ihn. Das Skitour-Magazin hat mit dem Inhaber eines Well-ness-Anlagenbaubetriebs und Ausnahmesportler nach seinem 24-Stunden-Weltrekord gesprochen.

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3.4. Ski Touring Simplon (SUI), Simplonpass www.skitouringsimplon.ch4.4. Grand Béal (FRA), Queyras WC www.grandbeal.com5.4. Palaronda Ski Alp (ITA), San Martino di Castrozza www.palaronda.it10.4. Trofeo Péz Ault (SUI), Disentis www.trofea.ch10.4. Tsugaike (JPN), Nagano www.ismf-ski.org10.4. Krummholz Tour (AUT), Hauser Kaibling www.alpenverein.at11.4. Trofeo Robert Rollandoz (ITA), Aostatal www.regione.vda.it11.4. Dolomiti di Brenta Ski Alp Race (ITA), M. d. Camp. WC www.sportcampiglio.com16.4. Adamello Ski Raid (ITA), Adamello www.adamelloskiraid.com18.4. Sci Alpinistica dell Adamello (ITA), Ponte de Legno www.ugolini-bs.it18.4. Ötzi Alpinmarathon (ITA), Naturns www.oetzi-alpin-marathon.com

24.4. Patrouille des Glaciers (SUI), Zermatt WC www.pdg.ch25.4. Trofeo Zamboni (ITA), Terminillo Sella

25.4. Sci Alpinistica Monte Canin (ITA), Sella Nevea

25.4. Strubelcup (SUI), Wildstrubel www.strubelcup.ch1.5. Spielhahntrophy (ITA), Gossensaß www.zkgvintl.info

Rennticker 0 Termine für April

DAV-SK= DAV-Skitourencup - WC= Weltcup - ASTC= Austrian Skitour Cup - TPTC= Tiroler Pistentourencup

News & Termine Aktuelles

Chance zum SchnäppchenSie wollten schon lange Ihre alten, untaillierten Tourenski ausmisten. Oder sind Sie Einsteiger und suchen nach einer neuen, günstigen Skitourenausrüstung? Dann sollten Sie jetzt die Augen und Ohren offen halten. Das Frühjahr ist die optimale Zeit, um ein günstiges Schnäppchen zu machen. Denn die Sportgeschäfte wollen das „alte“ Equipment der vergangenen Skisaison aus dem Laden haben, um Platz für die neue Frühjahrskollektion zu schaffen.Das ist Ihre Chance! Stöbern Sie in dem übriggebliebenen Tourenskisortiment beim Händler um die Ecke. Oder klicken Sie sich durchs Netz und finden Sie Ihre neuen „Bretter, die für Sie die Welt bedeuten“. Gönnen Sie sich etwas!

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Der Samstagabend begann mit „The Battle of The Pix“, einem Dia-Show-Wettbewerb, an dem fünf europäi-sche Skifotografen teilnahmen. Die sensationellen Aufnahmen von tiefem Schnee, beeindruckenden Bergen und Abenteuern auf Ski sorgten für ein sprachloses Publikum.

Gesponserte ATK-AthletenDie von uns genannten und auf der ATK-Homepage gezeigten Athleten Laetitia Roux, Manfred Reichegger und Troillet Florent benutzen zwar die Bindungen des italienischen Leichtbauherstellers, werden aber nicht von ATK gesponsert. Unterstützt werden Mireia Mirò Varela, Corinne Clos und die norwegische Nationalmannschaft.

Sportliche Orientierungshilfe Mit dem neuen MyNav 500 SPORT bringt Giove eine Navigationslösung auf den Markt, die speziell auf die Bedürfnisse von Skifahrern, Mountainbikern oder Kletterern zugeschnitten ist. Der handliche Lotse weist dank der umfassenden Outdoor-Karten stets den Weg und sorgt für maximale Sicherheit. Das orangefarbene Gehäuse ist in jeder Situation gut sichtbar, die handliche Form sorgt für guten Grip auch in schwierigen Situationen. Der MyNav 500 SPORT ist ab Ende April für 579,- Euro erhältlich. Das Auto- und Bike-Kit, der individuell konfigurierbare Trip-Computer und die praktischen Voreinstellungen ermöglichen den nahtlosen Übergang vom Auto auf das Fahrrad. Die MyNav Outdoorkarten – das Kartenmaterial für Gesamtdeutschland ist installiert – sind in die Navteq-Straßenkarten integriert.

LePow St. Anton Das vierte und letzte BigLePowSki Event fand im österreichischen Freeride-Hotspot St. Anton statt. Obwohl das warme Wetter und der milde Regen den Schnee ziemlich matschig machten, sorgte das großartige Terrain und der endlose Enthusiasmus am Arlberg für ein erfolgreiches Event. Die ausgebuchten Workshops luden ein, das neueste Equipement zu testen: Freeriden mit den lokalen Telemark-Heros Jacob Slot und Conny Zamernik, Skitouren im endlosen Backcountry des Arlbergs mit unserem ortskundigen Guide Tom, ein Lawinenrettungs-Training und viel e n t s p a n n t e s Herumcruisen mit den neuen Black Diamond Skiern in der warmen St. Antoner Frühlingssonne.

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WM 2010 in Canillo

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Foto: Karl Posch

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Canillo

ERGEBNISSE VERTICAL RACE

Cadets männlich: 1. PALZER Anton (Germany) 22:58.6; 2. CORBEX Emilio (France) 24:48.6; 3. FER-RARI Mirko (Italy) 25:33.5;Cadets weiblich: 1. BORGNET Louise (France) 30:33.8; 2. PICCAGNONI Silvia (Italy) 31:21.1 ; 3. PI-CHARD Isaline (Switzerland) 34:03.8;Junioren männlich: 1. TISSIÈRES Alan (Switzerland) 21:24.1; 2. BOSCACCI Michele (Italy) 22:10.3; 3. ROTTMOSER Josef (Germany) 23:24.9;Junioren weiblich: 1. FIECHTER Jennifer (Switzerland) 27:39.6; 2. CAZZANELLI Alessandra (Italy) 29:09.6; 3. GROHOVÁ Karolina (Czech Republic) 29:26.0;Herren: 1. JORNET Kilian (Spain) 39:50.8; 2. BRUNOD Dennis (Italy) 39:57.5; 3. PERRIER Florent (France) 40:04.3;Damen: 1. PEDRANZINI Roberta (Italy) 48:25.5; 2. ROUX Laetitia (France) 49:24.0; 3. MARTINELLI Francesca (Italy) 49:49.3.

1. März

Vertical RaceAls die 500 Skibergsteiger aus 25 Nationen am ersten Wettkampftag end-lich zeigen durften, wozu sie im Stande sind, stand sofort eine der härte-sten Disziplinen an – das Vertical Race. Mit dem Start im Tal und dem Ziel am Berg gilt dieser Bewerb als kurze, schmerzvolle Hatz bergauf, bei der die reine Geschwindigkeit im Aufstieg zählt. Prompt gelang es der Salzburgerin Michaela Essl in der Klasse Espoir (bis 23

Jahre) eine Bronzemedaille zu erringen. Essl dazu: „Der zweite Platz war in Reichweite, leider ist es sich nicht ausgegangen. Aber ein Stockerlplatz am ersten Tag, das ist ein Traum!“ Bei den Herren war der 23-jährige Ausnahmeathlet Kilian Jornet ganz vorne: Gerade vor der WM kämpfte der Mann aus den spanischen Pyrenäen mit einer hartnäk-kigen Verkühlung. In einer beispiellosen Mann gegen Mann-Entscheidung konnte sich Jornet nach 39:50 Minuten (880 Höhenmeter) trotzdem knapp gegen seine Konkurren-ten durchsetzen. „Ich freue mich ungemein, mich trotz allen Wid-rigkeiten durch-gesetzt zu ha-ben“, so Jornet überglücklich. Im Bild übersprintet Josef Rottmoser (rechts) einen Italiener und si-chert sich somit auf den letzten Metern Bronze.

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Wahnsinns-SpurtPhilipp Reiter (links) und Josef „Seppi“ Rottmoser sind die Aushängeschilder der Deutschen Jugend-Nationalmannschaft. Wir haben sie gemeinsam zu Ihren Erleb-nissen und Eindrücken von der Weltmei-sterschaft befragt.

Seppi, wie ist es Dir während des Vertical Race ergangen?Am Start bin ich super weggekommen, dann wurde es ziemlich steil und mir ging es nicht gut. Da bin ich dann ungefähr auf den zehnten Platz zurückgefal-len. Dann ist es mir immer besser gegangen und ich konnte aufholen und wie-der einige Plätze gutmachen. Vor mir hatte ich dann den Dritten und Vierten, beides Italiener. So ca. 50 Meter vor dem Ziel hat schließlich der erste Italiener zu sprinten begonnen. Ich konnte noch nicht richtig anziehen, weil ich mich schon so geschunden hatte. Dann dachte ich mir, jetzt musst du was machen, sonst geht‘s nimmer. Ich habe nochmal angezogen, der Italiener vor mir war ungefähr zwanzig Meter vom Ziel entfernt und ich war nochmal zehn Meter hinter ihm. Der Andere konnte nicht mithalten. Ich hab wirklich alles gegeben und dann war ich im Ziel auf einmal fast fünf Sekunden vor ihm auf Platz drei.Philipp, Du hast alles von hinten beobachtet und Erfahrungen gesammelt?Ja, ich war krank und musste am Vorabend noch Antibiotika nehmen. Von dem her war es schon klar dass ich nicht vorne mitlaufen werde.Seppi, wie ist es Dir dann im Single ergangen?Der Start war wieder gut, Done (Anton Palzer) und ich sind gleich von vorne weg, bis ich nach 400 Metern bemerkte, dass ich nicht so viel Luft bekomme. Das Problem war wahrscheinlich, dass die Rennen alle über 2000 Meter statt-gefunden haben. Wir waren die einzige Nation die lediglich auf 1000 Meter geschlafen hat, alle anderen Teams schliefen auf 1800 Metern. Während des ersten Anstiegs lag ich auf Rang zehn, dann gab es eine kurze Tragepassage, da ist mir der Teller vom Skistock abgebrochen. Somit konnte ich beim zwei-ten Anstieg nicht mehr richtig anschieben. Bei der nächsten Abfahrt erwischte ich dann wohl den einzigen Stein der aus dem Schnee schaute. Da hat es mich überschlagen und es brach der andere Stock. Weiter unten in der Wechselzone bekam ich dann zwei Neue. Es ging erneut bergauf und es gab eine weitere Tra-gepassage, wo man Steigeisen brauchte. Als ich in den Rucksack fasste, waren diese jedoch nicht mehr drin, weil ich sie bei meinem Sturz verlor. Dann bin ich ohne Steigeisen hinauf und habe dabei auch einige überholt. Schließlich kam ich zwar als Siebter ins Ziel bekam dort aber dann eine Zeitstrafe von fünf Mi-nuten und stand schlussendlich auf Rang zwölf.Philipp, wie geht es in Zukunft bei Euch weiter?Bei mir ist es so, dass ich dieses Jahr Abitur schreibe. Dann wollten Seppi und ich zusammen zur Bundeswehr in die Sportfördergruppe. Eigentlich hatten wir schon eine Zusage erhalten. Aber jetzt klappt es wahrscheinlich doch nicht.

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3. März

SingleNur zwei Tage nach seinem ersten Weltmeistertitel folgte der zweite Streich des deut-schen Ausnahmetalents: Beim Einzelrennen ließ Toni Palzer

der starken internationalen Konkurrenz abermals nicht den Hauch einer Chance und triumphierte am Ende mit 4 Minuten und 50 Sekunden Vorsprung vor dem zweitplat-zierten Italiener. Der mittlerweile 17-Jährige Ramsauer ließ es in seiner Rennklasse (Cadets) ruhig an-gehen und hielt sich bis nach der ersten Abfahrt im Bereich des fünften Platzes auf. Im Laufe des Rennens wurde er allerdings kontinuierlich schneller und setzte sich an die Spitze des Feldes. Diesen Rang vertei-digte Palzer bis zum Schluss und baute sei-nen Vorsprung auf fast fünf Minuten aus – eine Wahnsinns-Leistung!Philipp Reiter aus Bad Reichenhall wur-de von einem Schuhdefekt ausgebremst. Zudem schwächte ihn eine Erkältung. So reichte es am Ende zu Rang 14.

Unbesiegbar in seiner Klasse: Toni Palzer.ERGEBNISSE SINGLE

Cadets männlich: 1. PALZER Anton (Germany) 59:25.5; 2. STRADELLI, Stefano (Italy) 1:04:21.6; 3. FERRARI, Mirko (Italy) 1:06:23.0.Cadets weiblich: 1. BORGNET Louise (France) 1:19:15.5. PICCAGNONI Silvia (Italy) 1:24:18.0; 3. PI-CHARD Isaline (Switzerland) 1:31:27.9;Junioren männlich: 1. ANTONIOLI, Robert (Italy) 1:23:02.3; 2. TISSIÈRES , Alan JUNIOR (Switzer-land) 1:24:15.8; 3. CAZZANELLI, François (Italy) 1:24:49.5.Junioren weiblich: 1. FIECHTER Jennifer (Switzerland) 1:49:32.1; 2.FAVRE, Emilie (France) 1:51:15.2; 3. MOLLARET, Axelle (France) 1:53:45.0.Herren: 1. TROILLET, Florent (Switzerland) 1:30:50.0 2. JORNET Kilian (Spain)1:30:54.9; 3. BLANC, Didier (France) 1:31:41.9. Damen: 1. ROUX, Laetitia(France) 1:48:49.1; 2. PEDRANZINI, Roberta (Italy) 1:49:20.0; 3. MARTI-NELLI, Francesca (Italy) 1:53:36.4.Espoir männlich: 1. JORNET, Kilian(Spain) 1:30:54.9; 2. LENZI, Damiano (Italy) 1:34:53.6; 3. PIN-SACH, Marc (Spain) 1:37:40.9.Espoir weiblich: 1. ESSL, Michaela (Austria) 2:07:12.2; 2. FAVRE, Sandrine (France) 2:09:42.2; 3. VALMASSOI, Martina (Italy) 2:11:03.9.

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Bei den Herren zeigte der Vertical-Weltmeister Kilian Jornet eine weitere starke Leistung: Bei Nebel und Schneefall lag der Spanier bis zur letzten Abfahrt in Führung, musste diese allerdings auf den letzten Metern noch abgeben. Neben dem Vize-Weltmeistertitel darf sich der 22-Jährige auch Jugend- Weltmeister in der Espoir- Klasse nennen. „Ich bin überglück-lich, nach einem schlechten Start und trotz meiner Verkühlung den Titel eingefahren zu haben. Doppelweltmeister, was will man mehr.“ Konrad Lex aus Gangkofen reihte sich bei schwierigen Abfahrtsbedingungen und widrigem Wetter als bester Deutscher auf dem 28. Platz ein, Martin Echtler wurde 37. und Andreas Strobel beendete das Einzelrennen als 39. Alexander Schuster musste wegen einer Grippe auf einen Start verzichten. Die Höhenlage der Wettkämpfe machte der gesamten deutschen Mannschaft zu schaffen.Auch die Österreicher hatten einen Grund zum Feiern: Die 21-jährige Michaela Essl sorgte mit ihrer Goldmedaille für die erste in der Geschichte der rot-weiß-roten Ski-bergsteiger. Nach drei Aufstiegen, drei Ab-fahrten und einer Tra-gepassage hatte sich die Salzburgerin bei Neuschnee, Nebel und Wind bis an die Spitze vorgearbeitet. „Es ist mir heute von Anfang an perfekt gegangen, ich habe mich auf der schwierigen Strecke sehr wohlgefühlt. Den Titel für Österreich zu holen ist natürlich ein Traum, den ich mir zwar erhofft aber nicht erwartet habe. Umso mehr freue ich mich jetzt“, sagte die über-glückliche Siegerin der weiblichen Espoir-Klas-se.

ERGEBNISSE TEAM

Herren: 1. BLANC, Didier/ PERRIER, Florent (France) 02:14:54.9; 2. ANTHAMATTEN, Martin/ TROIL-LET, Florent (Switzerland) 02:16:50.2; 3. HOLZKNECHT, Lorenzo/ LENZI, Damiano (Italy) 02:18:23.8; ...15. LEX, Konrad/ STROBEL, Andreas (Germany) 02:35:46.4; ...26. ECHTLER, Martin/ NICKAES, Georg (Germany) 02:52:59.6.Damen: 1. MARTINELLI, Francesca/ PEDRANZINI, Roberta (Italy) 02:50:17.1; 2. ETZENSPERGER, Nathalie/ TROILLET, Marie (Switzerland) 02:59:16.0; 3. CLOS, Corinne/ ROCCA, Silvia (Italy) 03:02:13.1; ...5. ESSL, Michaela/ PRUGGER, Lydia (Austria) 03:06:02.9.

Konnte die starken Leistungen aus dem Weltcup bestätigen: Michaela Essl

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ERGEBNISSE STAFFEL

Jugend: 1. Italien (Cazzanelli, Stradelli, Antonioli); 2. Schweiz (Fiechter, Tissières, Arnold); 3. Frank-reich (Favre, Chevalier, Jacquemoud); 4. Deutschland (Rottmoser, Reiter, Abler).Herren: 1. Italien (Lenzi, Reichegger, Holzknecht, Brunod); 2. Schweiz (Troillet, Anthamatten, Ecoeur, Bruchez); 3. Frankreich (Gachet, Bon Mardion, Perrier, Blanc); ...5. Österreich (Fasser, Herrmann, Stock, Klocker); ...9. Deutschland (Schuster, Strobel, Lex, Echtler).Damen: 1. Italien (Martinelli, Rocca, Pedranzini); 2. Schweiz (Etzensperger, Magnenant, Troillet); 3. Österreich (Prugger, Essl, Swidrak).

5./6. März

Team und StaffelDie italienischen Mannschaften haben ihre Vormachtstellung im Skiberg-steigen mit drei Goldmedaillen bei den Mannschafts- und Staffelrennen untermauert. Damit haben sie gezeigt, dass sie die stärkste Nation im Ski-tourenrennsport auf der Welt sind. Lenzi, Reicheg-

ger, Holzknecht und Brunod distanzierten die schweizer Auswahl in einem rasanten Rennen, das die Schweizer zu Beginn anführten, um eine Mi-nute.Bei den Damen zeigte die ita-lienische Mannschaft einmal mehr, dass sie fast unbesieg-bar sind. Das Podium wurde von den Schweizerinnen und den Österreicherinnen kom-plettiert. Die österreichische Damenstaffel in der Reihen-folge Lydia Prugger, Michae-la Essl und Veronika Swidrak konnte nach einer fulminan-ten Aufholjagd sogar die Kon-kurrenten Spanien und Frank-reich hinter sich lassen. Schlus-släuferin Swidrak sicherte mit einem der schnellsten Tages-zeiten die Bronzemedaille. In der Nationenwertung be-legt Österreich abschließend Platz 6, Deutschland Rang 7 von 22 angetretenen Ländern.

Das Damenteam: Prugger, Essl und Swidrak nach Bronze

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Medaillenspiegel

Nach seinem Europameistertitel 2009 hat Toni Palzer (rechts) als Doppelweltmeister sein Ausnahmetalent bewiesen. Dass der deutsche Nachwuchs insgesamt auf dem richtigen Weg ist, zeigt Josef Rottmosers Bronzemedaille und jede Menge vielversprechender Platzierungen des gesamten Teams.

Deutschland und Österreich liegen damit hinter den Profi-Nationen Itali-en, Frankreich, Schweiz und Spanien auf den Anschlussplätzen. Und dies, obwohl in diesen Ländern das Skibergsteigen nicht als Sportart aner-kannt ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Nationen sind alle ange-tretenen Athleten Hobbysportler, die Beruf mit Training verbinden müs-sen. Die hervorragenden Leistungen werden hoffentlich dazu beitragen, dass sich die Sportpolitik in Österreich und Deutschland nun ernsthaft mit dem Wettkampf-Skibergsteigen auseinandersetzt und es nachhaltig fördert und unterstützt.

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Toni, Hast Du dich wieder von der Weltmeisterschaft in Andorra erholt?Toni Palzer: Ja mittlerweile fühle ich mich wieder ganz gut. Ich habe den Dachstein Xtreme ausgelassen, weil ich mich bei der Deutschen Team-Meisterschaft am Hoch-grat ganz schön quälen musste, um an Seppi Rottmoser dranzubleiben. Außerdem hätte mich sowieso nur die Original-Strecke obenrum gereizt. Ein paar Wochen zurück: Mit mit welcher Form bist Du zur WM gereist?Seit dem Wildschönau Dragstar wusste ich, dass ich im Sommer gut trainiert habe. Am 5. Dezember war ich bei unserem letzten Leistungstest der Schnellste, eine Minute vorm Seppi. Da wusste ich dann, dass es eine gute Saison wird. Ich bin von Rennen zu Rennen immer besser in Schuss gekommen.Einige der Athleten hatten bei der WM Probleme mit der Hö-henlage. Wie war das bei Dir?Ich hatte überhaupt keine Pro-bleme bei der WM. Ich wohne in Ramsau auf 1100 Metern. Das ist mir wahrscheinlich entgegenge-kommen. Aber die Rennen gin-gen hoch bis 3000 Meter.Beim ersten Bewerb, dem Ver-tical Race, hast Du sofort zuge-schlagen und Gold geholt.Das Vertical ist hart: Bei 20 Mi-nuten Laufzeit muss man ganz schön aufs Tempo drücken, dass man vorwärts kommt. Man braucht keine Technik, nur Lau-fen. Wie ließ das Rennen aus deiner Sicht?In den ersten fünf Minuten wa-ren wir ein Feld von 6-7 Leuten. Dann hat es sich auseinanderge-zogen. Am Ende war ich in mei-ner Klasse 1:50 Minuten vorne. Mein Ziel war es, auch bei den

„Weltmeister wird man ja nicht alle Tage!“Der 16-jährige Anton „Toni“ Palzer ist amtierender Doppelweltmeister im Skibergsteigen, zweifacher Deutscher Meister und Gewinner des DAV-Skitourencups. Er wird in den kommenden Jahren die internationale Weltspitze im Tourenrennsport aufmi-schen. Wir haben uns mit dem jungen Mann aus Ramsau über seine bisher überragende Saison unterhalten.

Fotos: Matthias K

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„Weltmeister wird man ja nicht alle Tage!“Der 16-jährige Anton „Toni“ Palzer ist amtierender Doppelweltmeister im Skibergsteigen, zweifacher Deutscher Meister und Gewinner des DAV-Skitourencups. Er wird in den kommenden Jahren die internationale Weltspitze im Tourenrennsport aufmi-schen. Wir haben uns mit dem jungen Mann aus Ramsau über seine bisher überragende Saison unterhalten.

Interview Toni Palzer

Junioren gut mitzumischen. Da wäre ich Dritter geworden. Nächstes Jahr starte ich in der Junioren-Klasse.Bei den Deutschen Meisterschaften hast Du zweimal die Herrenkonkurrenz gewonnen. Wie kamst Du dazu, als 16-Jähriger bei den Herren zu starten? Mein Papa hat gesagt, dass ich es mal bei den Erwachsenen probieren soll. Deshalb dachte ich mir: Jetzt läufst du den DAV-Skitourencup mal bei den Erwachsenen mit.

Und es hat geklappt. Der Sieg am Jennerstier hat mir unheimlich viel bedeutet. Bei den Herren zu gewinnen ist etwas anderes als so eine Jugendklasse.Du bist ja eher ein ruhiger Typ. Aber kann man einem WM-Titel so gelassen hinnehmen?Natürlich habe ich mich gefreut. Weltmeister wird man schließ-lich nicht alle Tage. Aber bei aller Freude, dachte ich schon wieder an die nächsten Rennen.Und wie war das Feedback von Verwandten und Familie?Meine Eltern freuen sich gewal-tig. Sie freuen sich fast mehr als ich. Als ich heimgekommen bin, haben sie mir einen Empfang or-ganisiert. Da waren 200-300 Leu-te da. Meine Eltern sind sowieso voll fanatisch.Wie war die Stimmung in der Mannschaft?Untereinander geht es recht lok-ker zu. Das Schöne bei der WM ist, dass man auch andere Athle-ten trifft und sieht, was sie ma-chen und wie sie trainiern – vor allem die Profis. Da wäre bei uns auch noch einiges drin.

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Frau Essl, Sie haben im ersten WM-Rennen eine Bronzemedaille geholt. Wie war das?Michaela Essl: Da ist es mir nicht so gut gegangen. Es war ziemlich schleppend für mich. Da wollte ich schon fast aufgeben. Aber es ist sich trotzdem noch die Bronze-medaille ausgegangen. Das war natürlich super.Woran lag es, dass Sie sich nicht so gut gefühlt haben. War es die Höhenlage auf über 2000 Metern?Ich weiß nicht was es genau war. Mir ist es bereits am Vortag gesundheitlich nicht so

gut gegangen. Vielleicht war es das, aber genau weiß ich es nicht.Beim Einzelrennen zwei Tage später lief es wie am Schnür-chen. Am Ende standen Sie ganz oben auf dem Podest.Ich dachte mir zu Beginn: Mal schauen, wie es mir heu-te geht. Aber von Anfang an lief es schon besser. Dann habe ich die Goldmedaille vor Augen gesehen und das hat mich zusätzlich motiviert.Beim folgenden Team-Ren-nen blieben Sie ohne Edelme-tall. Wie lief dieses Rennen aus Ihrer Sicht?Ich bin mit Lydia Prugger im Team gegangen und es ist ganz gut gelaufen. Wir waren in etwa gleich stark. Wir ken-nen uns gegenseitig schon sehr gut und ergänzen uns als Team perfekt. Mit unse-rem fünften Platz waren wir ganz zufrieden.Zum Abschluss erreichten Sie beim Staffelrennen den drit-ten Rang. Wie kam es dazu?

Michaela EsslInterview

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„Ich habe erst vor einem Jahr damit begonnen“Die sympathische Salzburgerin Michaela Essl räumt in ihrem zweiten Jahr im Weltcup-Zirkus der Skibergsteiger mächtig ab: Eine Gold- und zwei Bronzemedaillen brachte die 21-Jährige von der WM in Andorra mit nach Hause. Auch im Weltcup läuft die öster-reichische Meisterin regelmäßig in die vordersten Plätze. Das Skitour-Magazin hat sie am Dachstein getroffen.

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„Ich habe erst vor einem Jahr damit begonnen“Die sympathische Salzburgerin Michaela Essl räumt in ihrem zweiten Jahr im Weltcup-Zirkus der Skibergsteiger mächtig ab: Eine Gold- und zwei Bronzemedaillen brachte die 21-Jährige von der WM in Andorra mit nach Hause. Auch im Weltcup läuft die öster-reichische Meisterin regelmäßig in die vordersten Plätze. Das Skitour-Magazin hat sie am Dachstein getroffen.

Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, dass wir Dritte werden. Aber das war natürlich ein super Abschluss bei meiner ersten Weltmeisterschaft.Apropos Weltmeisterschaft: Waren die Stimmung und das Drumherum einer solchen Veranstaltung würdig?Ja, es war klasse. Wir haben in unserer Mannschaft schon ziemliche Freundschaf-ten aufgebaut. Wir haben ziemlich viel Spaß mitein-ander.In Deutschland und Öster-reich kann man vom Ski-tourenrennsport nicht le-ben. Mit was beschäftigen Sie sich hauptberuflich?Ich besuche gerade die Po-lizeischule und werde im Herbst mit der Ausbildung fertig. Während der Aus-bildung kann man nicht wirklich viel tun, da gilt für mich das Gleiche wie für alle anderen. Ich arbeite 40 bis 50 Stunden in der Woche.Und wann trainiert man bitte bei 50 Stunden Arbeit pro Woche?Entweder am Abend oder vor dem Dienst. Während diesem Winter hatte ich Praxis in Flachau. Das hat ganz gut geklappt: Ich habe öfter 24 Stunden ge-arbeitet und dann dafür am nächsten Tag frei ge-habt, so dass ich trainieren konnte. Es ist schon ziem-lich stressig, aber nach der

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Ausbildung komme ich in den Kader der Radfahrer. Dann stehen mir gewisse Trai-ningsstunden zur Verfügung, die ich mir einteilen kann.Beim Dachstein Xtreme, dem schwersten und wichtigsten Rennen in den Ostalpen, ha-ben Sie die starke Damenkonkurrenz gewonnen.Ja es lief super. Außerdem ist es gut, weil es natürlich ein wenig Preisgeld auch gibt (lacht). (Die Sieger des Wettbewerbs erhalten je 1000 Euro/ Anm. d. Red.) Das ist kein schlechter Stundenlohn.Werden Sie nach den WM-Erfolgen und der langen Saison nicht langsam müde. Wie sieht Ihre weitere Saisonplanung aus?Nächste Woche bin ich beim Weltcup in Frankreich, in 14 Tagen im italienischen Ma-donna di Campiglio. Der Saisonabschluss ist dann die Patrouille des Glaciers. Aber nach der Patrouille bin ich froh, dass es vorbei ist. Ich freue mich schon wieder aufs Moun-tainbiken und Berglaufen.Wie viele Höhenmeter haben Sie diesen Winter bereits gesammelt? Wie läuft das Trai-ning ab?Das weiß ich gar nicht. Ich gehe einfach so viel, wie die Zeit hergibt. Beim Training be-komme ich seit dieser Saison Unterstützung durch Alex Fasser und dessen Trainer. Sie machen mir grobe Vorgaben, an die ich mich zu halten versuche.Ihr Vater ist be-gnadeter Touren-geher und selbst Rennläufer. Wur-den Sie von An-fang an mit dem S k i t o u r e n r e n n -sport groß? Wie oft sind Sie noch mit ihm unter-wegs?Mein Vater hat mich als Kind schon immer mit auf Skitour ge-nommen und da-durch bin ich da reingekommen, aber am Anfang nicht gleich in den Rennsport. Damit habe ich erst im vorigen Jahr be-gonnen. Mit mei-nem Vater bin ich öfter auf Tour, er ist genauso gut wie ich.

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Ortovox Merino Supersoft Long Sleeve

FunktionsshirtViele Hersteller setzen seit geraumer Zeit auf die Wolle der Merinoschafe. Jedoch kaum jemand bietet sein Merino in solch flauschiger Qualität an, wie Ortovox. Su-persoft nennt sich das Long Sleeve und ist ein wahrer Allrounder. Nicht zu warm und nicht zu kalt. Ausgestattet mit einem Reißverschluss lässt sich dieser bei großer Hitze öffnen. Das Reißverschlussende hat einen Umschlag, somit reibt auch nichts am Hals und Kinn. Verarbeitet ist dieses Shirt sehr ordentlich. Die Nähte sind auf Stretch aus-gelegt. Somit zieht auch nichts, wenn man sich etwas mehr bewegt. Die Nähte um die Schultern sind so angeordnet, dass kein Rucksack scheuern kann. Um das Merino so derart weich zu bekommen wird der Luxusstoff Buchenzellulose verwendet. Somit ist das ganze Long Sleeve aus natürlichen Produkten hergestellt und gewährleistet die Nachhaltigkeit. Das Merino Supersoft ist etwas länger geschnitten und bleibt somit auch in der Hose wenn man sich bückt.

000000Unsere Bewertung:

Fazit: Der Name ist Programm: Super-soft und angenehm auf der Haut.

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AusprobiertMaterialcheckAusprobiert

Icebraker Mondo Zip (Bodyfit / 200)

FunktionsshirtFür das Frühjahr bestens geeignet ist dieses etwas leichtere Funktionsshirt. Ebenfalls aus der „Superwolle“ Merino gefertigt, ist es zwar nicht so flauschig wie das Ortovox Merino, aber dennoch angenehm auf der Haut zu tragen. Es gibt sauber den Schweiß nach außen ab. Wir haben auch hier die Variante mit dem Zipper ausprobiert. Der Reiß-verschluss ist auch am Ende in den Stoffe ingenäht, um ein Kratzen am Kinn zu verhin-dern.Der Style dieses Shirts im Camoflage-Look ist zwar gewöhnungsbedürftig, bei der Pa-trouille des Glaciers dürfte das Schweizer Heer allerdings neidisch dreinschauen.

000000Unsere Bewertung:

Fazit: Durchschnitts-Merinoshirt im Bundeswehr-Style!

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MaterialcheckAusprobiert

Ortovox 240 Carbon pfa

LawinensondeUnauffällig und leicht soll sie sein und hoffentlich nie zum Einsatz kommen. Leicht ist sie auf alle Fälle, denn mit nur 200 Gramm gehört sie zu den Leichtesten auf dem Markt. Mit der Standardlänge von 240 cm ist für den prakti-schen Einsatz absolut zu ge-brauchen. Dem pfa-Spannsys-tem ist ein flin-ker Einsatz zu verdanken. Die Sonde bohrt sich, ohne am Schnee anzu-frieren in die Tiefe. Die Sonde ver-mittelt einen sehr steifen Eindruck.

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Fazit: Steife Sonde für Gewichtsfanati-ker!

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Die Lamp- senspitze im Sellrain lockte am 26.03. knapp 90 Tourenge-her nach Praxmar, um zur Erhaltung des Schneeleoparden

Höhenmeter zu sammeln. Dynafit lud alle Interessierten Tou-renge- her ein, die 1200 Höhenmeter zum Skidepot der Lampsenspitze zu a b - solvieren. Dafür spendete die Firma für jeden Höhenmeter einen Cent

um den Lebensraum für ihr Logo zierendes Lieblingstier zu erhalten. Ins-gesamt wurden in den 12 Stunden von 06.00 Uhr - 18.00 Uhr 184.500 Hö-

henmeter gesammelt.

Dynafit unterstützt damit das Projekt „Snow Leopard Trust“, welches sich für den Erhalt der Tiere einsetzt. Bei fantastischem Wetter konnte bereits Material der kommenden Saison getestet werden. Schritt für Schritt und Meter für Meter kam so eine Gesamtsum-me von 1.845 € zusammen.

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Nostalgie unter den Fü-ßen war nicht selten an der Lampsenspitze. Auch eigene Ideen in Sachen „Anfellen“ konnte bestaunt werden.

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Dachstein Xtreme

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Wegen der schlechten Wetterpro-gnose wurde die Strecke an den Fuß des Dachsteins verlegt. 85 Athleten nahmen am härtesten Skitourenrennen in den Ostalpen teil.

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Schnappschuss Dachstein Xtreme

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Fotos: Marco Colleselli & Stephan Mantler

Die strahlenden Sieger aus Ös-terreich: Alexander Lugger und Michaela Essl

Der Dreikampf bei den Herren:Vorne der Italiener Allesandro Follador, dahinter der Slowene Nejc Kuhar und der spätere Sieger Alexander Fasser an dritter Position

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Neue Serie

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Kunterbunter Rennhaufen

Bei unserem Treffen und der gemeinsamen Skitour jagte uns Ste-fan Widauer 2700 Hö-

henmeter durchs Alpbachtal.

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Rennteam AlpbachtalTypen auf Tour

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Als wir uns am 14. Februar mit Stefan Widauer, dem Kopf und Organisator des Rennteams Al-pbachtal, zu seiner Trainingsrun-

de verabredet hatten, hatten wir nicht die geringste Vorstellung von dem, was uns noch erwarten würde. Geplant war: Mit dem hageren, kleinen Mann aus Müns-ter eine gemütliche Skitour zu gehen und dabei über das Rennteam-Alpbachtal zu quatschen. Die Tour begann gemütlich: Von Inneralp-bach aus starteten wir in Richtung Schatz-berg. „Wir sind zu siebt und ein bunter Haufen. Wir kommen gar nicht alle aus dem Alpbachtal“, erklärt Stefan Widauer, unser Tourenguide für diesen Tag: „Der Manfred kommt aus dem Zillertal, Uli ist aus Jenbach und Alex wohnt in Lermoos.“ Alle Mitglieder des Teams, das von einem Radsportgeschäft und dem Tourismusverband im Al-pbachtal gesponsert wird, sind reine Hobbysportler und Skitou-renfanatiker. Im vergangenen Jahr gewann Stefan mit Manfred Holzer die Österreichische Meis-terschaft im Team. Im Herbst 2009 hatte Widauer dann einen Unfall beim Paragli-den. Doch wirklich für Aufmerk-

samkeit sorgte der 28-Jährige Anfang des Jahres, als ihn auf seiner Haus- und Trai-ningsrunde eine Lawine verschüttete. Ei-gentlich wollte Widauer das Thema nicht nochmals breitreten, aber die Geschichte, dass der junge Tiroler ohne LVS-Gerät und Sicherheitsausrüstung unterwegs war, ging durch die Medien und ist allgemein bekannt.

„Was da abgegangen ist, war Wahnsinn: Als ich im Krankenhaus lag, hat mein Vater gefragt, ob ich ein paar Journalisten eini-ge Frage beantworten könne. Ich habe zu gestimmt. Wenig später kamen mehrere Fernsehteams und Journalisten in mein Zimmer und ich erzähle ihnen vom Un-fall.“ Was Widauer dann am nächsten Tag im Fernsehen und in den Zeitungen sah, erschaunte ihn gewaltig. „Sie haben teil-

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Typen auf Tour

Ein Mitglied organisiert den Tiroler Skitourencup, ein anderes reist mit der österreichischen Nationalmann-schaft von Weltcup zu Weltcup.Das Rennteam Alpbachtal ist in der Rennszene der Skibergsteiger kein ungeschriebenes Blatt. Deshalb hat das Skitour-Magazin einen Teil der Jungs getroffen.

SteckbriefName: Rennteam AlpbachtalMitglieder: 7 aktive, 1 EhrenmitgliedWohnort: von Lermoos bis ZillertalInternet: www.rennteam-alpbachtal.atTourenvorliebe: Jede Art von Skitourenrennen, egal ob kurz oder langHausberge: Schatzberg-Runde & Pisten im Alpbachtal

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weise die Aussagen umgedreht und sie so zusammengebaut, dass ich als Trottel dastand“, so Widauer: „Freilich war ich leichtsinnig, dass ich ohne Piepser und al-leine unterwegs war. Aber ich dachte mir: da ich eh alleine gehe, kann mich sowieso keiner suchen.“Widauer hatte Glück im Unglück: Ein Freund hatte den Lawinenabgang vom Nachbarberg aus gesehen und sofort die Bergrettung informiert. Die Retter bar-gen Widauer leicht unterkühlt und bei Bewusstsein nach einer Stunde aus den Schneemassen. Nach wenigen Tagen wur-de er schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Als wir die Abfahrt am Saupanzen passie-ren, an dem sich der La-winenabgang ereigne-te, spricht Widauer von einer „Wiedergeburt“. Trotz hässlicher Droh-briefe hat der kleine Sportfreak seinen Hu-mor nicht verloren: „Seit 1. Februar hat für mich ein neues Leben begon-nen. Eigentlich müsste ich bei den nächsten Rennen in der Jugend-klasse starten dürfen“, scherzt Widauer, der nach seinem Unfall eine Wettkampfpause einleg-te. Beim Mondscheinsprint

an der Buchensteinwand feierte Widauer, der beruflich Webdesigner ist, ein gelun-genes Comeback: Er triumphierte bei der zehnten Auflage des Wettbewerbs. Team-kollege Uli Lackner vergaß im Auto und versäumte den Start um eine Minute. Zum Trainieren haben die Jungs vom Renn-team Alpbachtal relativ viel Zeit, da die Mehrheit der Mitglieder beruflich nicht karrieregeil ist. Stefan macht nebenbei den Vertrieb für eine Bergsportmarke, Uli arbeitet als Grundschullehrer – 11 Stunden die Woche.Am Ende des Tages standen wir völlig ka-putt am Sonnjoch, unserem fünften Gipfel. Für Stefan Widauer war das ein normaler Trainingstag, für uns ein Belastungstest.

Am Gipfel des Sonnjochs waren wir nach 2700 Hö-henmetern fix und fertig. Die schöne Abfahrt ent-schädigte für die Mühen.

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Einer fehlt: Das Ehren-mitglied Florian Katzen-gruber läuft keine Skitou-renrennen. Sonst sind alles aktive Rennläufer: Uwe Tremetzberger, Man-fred Holzer, Helmuth Os-termann, Viktor Horvath, Ulrich Lackner, Stefan Widauer und Alexander Fasser (von links).

Herr Fasser, Sie haben gerade den Dach-stein Xtreme gewonnen. Wie lief das Rennen aus Ihrer Sicht?Alexander Fasser: Vom Start weg ist es gut gegangen. Ich habe gemerkt, dass es von der Luft her passt, obwohl ich bei der WM ziemliche Probleme hatte. Am zweiten Anstieg haben die zwei Gas gegeben. Dann musste ich schon kämp-fen. Es war ein harter Fight mit uns drei. Bei den Wechseln war ich relativ schnell heute. Bei den Abfahrten habe ich mehr riskiert wie die anderen zwei. Am Ende gabs nur noch hop oder top. Ich hatte noch Glück, weil ich nach der Tragepas-sage nicht mehr in die Bindung gekom-men bin. Nach dem ÖM-Titel und einigen guten Weltcup-Platzierungen läuft diese Saison äußert erfolgreich für Sie.Ja richtig, das ist meine beste Saison bis-her. Ich bin zwar schon 34, aber so drei, vier Jahre...Eigentlich liegen Ihnen lange Anstiege mehr als die vielen Wechsel, oder?Mir sind schon die längeren Anstiege lieber, und dann nur zwei, drei Anstie-ge. Aber ich muss sagen, dass ich heuer im Weltcup meine beste Platzierung bei einem Rennen mit acht Anstiegen und acht Abfahrten geholt habe. Da gab es viele Wechsel, was mir eigentlich nicht so liegt. So gesehen kann ich nichts fa-vorisieren.Warum läuft´s heuer so gut?Ich habe im Sommer gut trainiert.

Wenig später, bei der Abfahrt vom Saupanzen, zeigte uns Stefan die Stel-le, an der er von der Lawi-ne verschüttet wurde.

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Ich habe meine Trainingsumfänge nochmal gesteigert. Das hat sich schon rentiert. Im Herbst hatte ich Probleme mit der Leiste. Ich bin zweimal wegen einem Leistenbruch operiert worden, einmal rechts und einmal links. Die letzte OP war am 8. Dezember. Da dachte ich mir, dass es diesen Winter nichts wird. Aber ich habe mich schnell erholt und beim Champ or Cramp, dem ersten Rennen, lief es überraschend gut.Wie viel Höhenmeter haben Sie auf Skiern bereits gesammelt diesen Winter?Wenig. Ich habe jetzt 105.000. Das ist nicht viel. Im Verhältnis zu den anderen ist das nix. Es gibt sicher welche, die haben schon an die 200.000 Höhenmeter. Aber der Schnitt hat ungefähr 150.000. Sind Sie im Training ihr eigener Herr? Oder haben Sie einen Trainer?Ich habe eine Trainerin, die Andrea Hoffmann aus Innsbruck. Mit ihr mache ich im Sommer die Laktattests auf Skirollern. Sie schreibt mir detaillierte Trainingspläne. Wir telefonieren viel miteinander, ob wir irgendwas ändern müssen. Ohne das gesteuerte Training funktioniert das nicht. Ohne genaue Planung wäre mir die Zeit zu schade. Man investiert ja doch sehr viel Zeit und dann will man wenigstens, dass was dabei herauskommt. Das Haupttraining spielt sich im Sommer und im Herbst ab. Das was du da versäumst, das kannst du mit den Ski nie mehr aufholen. Wenn es erst einmal mit

den Wettkämpfen losgeht, kommt man sowieso nicht viel zum Trainieren. Wenn man die Grundlage vom Sommer nicht hat, hält man die Saison nicht durch. Die Saison ist verdammt lang: von Dezember bis April.Bei der WM in Andorra ha-ben Sie sich ein bisschen mehr ausgerechnet. Wa-rum hat es damit nicht ge-klappt?Ja, das stimmt. Beim Single und beim Vertical war das Ziel unter die Top 15 zu lau-fen. Im Single wurde ich 19., obwohl es kein schlechtes Rennen war. Aber es war nicht das, was ich erreichen wollte. War die Höhenlage Schuld?Wir waren schon vorberei-tet auf die Höhe. Aber an was es dann gescheitert ist, ist schwer zu sagen. Manch-mal da läuft´s und du weißt nicht warum und manchmal eben nicht.

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Ergebnisse

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14. März

Hochgrat-SkirallyeNach den Deutschen Meisterschaften im Vertical und Single standen Mitte März die nationalen Titelkämpfe im Team an. Diese wurden zusammen mit der Österreichischen Mannschaftsmeisterschaft bei der Hochgrat-Skirallye ausgetragen, der dritten Station des DAV-Skitourencups. Josef Rottmoser und Toni Palzer, die beiden deutschen Medaillengewinner bei der Weltmeisterschaft, versuchten sich von Beginn an vom Feld abzusetzen. Konrad Lex und sein Partner Martin Echtler gaben auf dem ersten, 1000 Höhenmeter langen An-stieg die Pace vor. Den beiden Mannschaften dicht gefolgt reihte sich die österreichi-sche Paarung Martin Bader und Jörg Randl ein. Im Anschluss folgte der rennentschei-dende Führungswechsel: Durch einen Sturz von Echtler bei der Abfahrt näherten sich Rottmoser/ Palzer bis auf wenige Meter an und konnten im Verlauf der weiteren Ab-fahrt schließlich vorbeiziehen. Auf der zweiten Runde ließ das junge Duo nichts mehr anbrennen und sicherte sich den Deutschen Meistertitel im Team. Dahinter zogen die Österreicher Bader/Randl noch an Lex und Echtler vorbei. Das rot-weiß-rote Team hol-te sich den zweiten Rang und gleichzeitig den österreichischen Meistertitel.Bei den Damen fuhr Barbara Gruber mit Partnerin Judith Grassl in 2:13:28 Stunden ei-nen erwartungsgemäßen Erfolg ein. Die 32-jährige Gruber ist damit seit mehreren Jahren bei Titelkämpfen auf deutschem Boden ungeschlagen.Bei den Herren hat der mittlerweile 17-jährige Toni Palzer nach dem Erfolg im Single seinen zweiten Titel geholt und den Etablierten gezeigt, dass die Zukunft den Jungen ge-hört.

Die schnellste deutsche Mannschaft im Skibergstei-gen. Sepp Rottmoser (vor-ne) und Toni Palzer beim Aufstieg am Hochgrat.

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ERGEBNISSE DM TEAMDamen: 1. Barbara Gruber/Judith Grassl 2:13:28,00 Stunden; 2. Fabienne Hoff/Anna Mühlhuber 2:25:08,60; 3. Annemarie Palzer/Christine Schleich 2:30:30,80.Herren: 1. Josef Rottmoser/Anton Palzer 1:44:19,40; Martin Echtler/Konrad Lex 1:45:53,30; 3. Ste-fan Klinger/Franz Graßl 1:48:34,00.Junioren: 1. Jonas Schlachter/Maximilian Seebeck 1:04:58,90; 2. Christian Baldauf/Johannes Schmieger 1:14:45,90. Juniorinnen: 1. Barbara Abler/Miriam Hoff 1:29:03,10.

Team Alpenstoff: Seriensiegerin Barbara Gruber (rechts) mit ihrer Partnerin und Teamkollegin Ju-

dith Grassl.Bei den Damen ist im Gegen-satz zu den Her-ren noch keine Wachablösung in

Sicht.

Das Podest bei der Deutschen Team-Meister-schaft: Die jungen siegreichen Rottmoser/Palzer inmitten von Lex/Echtler (links) und Klinger/Graßl.

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4. März

Unternberg-UphillZum dritten und letzten Mal scheuchten die Veranstalter der „Snowleopard Trophy“ die Renn- und Hobbyläufer am Unternberg bei Ruhpolding bergauf. Auf einer perfek-ten Strecke entlang der Skipiste erklommen knapp 70 Skibergsteiger die 750 Höhen-meter zur Unternbergalm. Als Finale der dreiteiligen oberbayerischen Rennserie fiel zudem die Entscheidung in der Gesamtwertung. Wer würde den Pokal mit dem Schneeleoparden mit nach Hause nehmen dürfen?Am Ende ließ der Favorit Marcus Strobl nichts mehr anbrennen und siegte mit 17 Se-kunden Vorsprung vor dem „Oldie“ Franz Deisenberger. Der 38-Jährige vom „Do schau her“-Rennteam hatte im Ziel 22 Sekunden Vorsprung vor seinem schärfsten Konkur-renten um die Gesamtwertung. Bereits im steilen, mittleren Teil der Piste hatte sich Strobl abgesetzt. Diese Führung verteidigte er auf dem flachen Schlussstück auf dem Zielweg bis zur Unternbergalm. Anschließend folgte die Siegerehrung mit Preisen für die Tages- und Gesamtsieger.

ERGEBNISSE UNTERNBERG

Herren: 1. Strobl Marcus 33:14,9 Stunden; 2. Deisen-berger Franz 33:32,0; 3. Schi-der Martin 33:37,3; 4. Jäger Joachim 34:09,5; 5. Wibmer Ingemar 34:17,2.Damen: 1. Posch Doris 41:29,7; 2. Berghammer Sylvia 43:46,1; 3. Kunkel Katharina 44:10,9; 4. Hoff Fabienne 45:00,9; 5. Gruber Irene 45:07,8.

ERGEBNISSE Gesamtwertung

Herren: 1. Strobl Marcus 1:38:20,9 Stunden; 2. Jäger Joachim 1:40:43,5; 3. Wibmer Ingemar 1:41:05,2.Damen: 1. Posch Doris 2:03:38,7 Stunden; 2. Berg-hammer 2:09:52,1. Marcus Strobl, der Gesamtsieger, beim Gamsrenna.

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Eine Formkurve wie der Anstieg zum Schönbiel

Nachdem wir in der letzten Woche be-vor die neue Ausga-

be erscheint mehr Zeit vor dem Computer verbringen als zu trainieren, hat der Ausflug zum Unternberg-Uphill bei Ruhpolding gut getan. In 45:06 Minuten bin ich, Stefan, die 750 steilen Höhenmeter zur Unternbergalm gesprintet. Das war unser letzter Auftritt mit dem alten, schweren Material: Wenige Tage später, zum Start unserer Ötztaldurchquerung, hatten wir das beschriebene Material das erste Mal unter den Füßen. Der erste Eindruck: Der ab-solute Wahnsinn! Als Verfechter von Rahmenbindung und abfahrtsorientiertem Schuhwerk löste das Ge-fühl – beim Aufstieg nur den Schuh zu heben – regelrechte Glückshormone aus. Im Laufe der fünftägigen „Venter Runde“ und beim mühsamen Spuren im einsamen Ötztal zeigte sich der Vorteil des geringen Gewichts der Ski und der Bindung von Dynafit.Auch die Pomoca-Felle überzeugten vom Schneeschauer am Similaun bis zum Sulz und Firn an der Wildspitze. An manchen Tagen waren die roten Steigfelle dank der guten Im-prägnierung nach mehreren Stunden Gehzeit nicht einmal feucht.Doch die größte Überraschung im neuen Ausrüstungspaket waren eindeutig unsere oran-

UNSER WEg zur PDG 2010

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Stirnlampe - Silva X-TrailWer sich bei nächtlichen Skitourenrennen umschaut, entdeckt auf den meisten Köp-fen eine Silva-Stirnlampe. Deshalb haben wir uns für die schwedische Outdoormarke entschieden. Aus dem umfangreiche Sortiment haben wir die X-Trail ausgewählt. Mit einer Reichweite von 75 Metern und einem weitwinkligen Flutlicht fokussiert sie alles, was ihr in den Weg kommt. Daher eignet sich die X-Trail besonders für schnelle Sportarten im Dunk-len, wie zum Beispiel Skiabfahrten. Das externe Batteriefach für vier AA-Batterien kann problemlos in die Jacke gesteckt werden. So bleibt die Stromversorgung auch bei Kälte länger erhalten. Die Lampe erreicht eine Leuchtkraft von 145 Lumen und hat eine Batterielebensdauer von 30 Stunden – also genug Saft für die PDG. Vier Lichtmodi ermöglichen eine feine Abstufung der Lichtstärke.

gefarbenen Scarpa F3-Schuhe. Der Drei-schnaller überzeugt bergauf durch die komfortable Gehfalte im Vorderfuß und sitzt durch seinen Thermofit-Innenschuh recht eng, aber perfekt. Auch bei der Ab-fahrt lässt sich der Schuh mit der mitgelie-ferten Platte recht gut versteifen, so dass die Abfahrtsperformance nur geringfügig unter der flexiblen Gehfalte leidet. Nach 7500 Höhenmetern und etlichen Ki-lometern in den Beinen beschlossen wir die Venter Runde mit dem höchsten Gipfel Tirols, der Wildspitze. Nur eine Woche später nahmen Andreas und Johannes beim Höhenmetersammeln für den Schneeleoparden in Praxmar teil. Insgesamt zweimal bewältigten sie die 1200 Höhenmeter zur Lampsenspitze. Im April beginnt die heiße Phase der Vorbe-reitung auf das Rennen am 24. April: vom 3. bis zum 9. April sammeln wir im Berner Oberland saftig Höhenmeter und hoffen

den ein oder anderen 4000er besteigen zu können. Zudem hat die Rennradsaison wieder begonnen. Da heißt es: Jeder Kilometer zählt!

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Stoecke - LEKI Carbon Blade Race Vario 130 CM

Für die Patrouille des Glaciers werden wir von unseren herkömmlichen Tourenstö-cken zu Rennstöcken aus dem Langlauf wechseln. Das ha- ben wir uns von den Rennläufern abgeschaut. Um einen steiferen Stock zu haben, der sich bei hohem Krafteinsatz möglichst wenig verbiegt, grei- fen wir auf einen Stock aus Carbon zurück. Allerdings verzichten wir beim Carbon Blade Race Vario nicht komplett auf eine Verstell- möglichkeit: Im oberen Bereich lässt sich der Langlaufstock mit einklickbarer Handschlaufe um 20 Zentimeter verlängern. So können wir die 1,30 Meter lange Schubhilfe auf dem Flach- stück um den Lac de Dix ausfahren und so bequem und kraft- voll anschieben.Zudem besitzt der bis 140 Kilo- gramm belastbare „Stecken“ den 4 and 2 in 1 Teller, den man in verschiedenen Tellergrößen montieren kann. So sind wir auch bei Neu- und Tiefschnee auf der sicheren Seite und können den Teller je nach Verhältnissen mit einer Schraube und einem Kunststoff-Aufsatz vergrößern. Mit der standard- mäßig mitgelieferten Shark Power Race Flex Trigger 3 Schlaufe mit separatem Daumenausgang lässt sich die Hand fest und sicher am Stock fixieren. Das edle Carbon-Design dient als Hingucker.

PDG 2010 - Die StreckeDie Teilnehmerinnen und Teilnehmer können zwischen zwei Strecken wählen: 1. Strecke A: Zermatt-Verbier (Länge: 53 km, Höhenunterschied Aufstieg 3994 m, Abfahrt 4090 m) 2. Strecke B: Arolla-Verbier (Länge 26 km, Höhenunterschied Aufstieg 1881m / Abfahrt 2341 m)

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Die Patrouille des Glaciers ist ein aussergewöhnlicher Lauf, bei welchem die Patrouillen in einer Etappe, je nach Kategorie, entweder die Strecke Zermatt-Verbier oder Arolla- Verbier absolvie-ren.

Dieser einzigartige Wettlauf zeichnet sich durch seine Länge, seine grosse Höhendifferenz und das Profil der Strecke aus. Daran teilzunehmen verlangt nicht nur eine grosse Erfahrung im Hochgebirge, sondern auch eine Beherrschung der extremen Bedingungen, eine minuziöse, moralische, körperliche und technische Vorbereitung.

Die Patrouillen setzen sich aus drei Konkurrenten/Konkurrentinnen zusammen. Das Mindestal-ter ist für die Strecke A auf 20 Jahre und für Teilnehmer der Strecke B auf 18 Jahre festgelegt. Ranglisten werden in folgenden Kategorien erstellt: Zivile Damenpatrouillen, zivile Herrenpa-trouillen, Schweizer Militärpatrouillen, Männer und Frauen, Internationale Militärpatrouillen, Männer und Frauen. Gemischte Patrouillen werden männlichen Patrouillen gleichgestellt.

In den letzten Jahren ist die Anzahl Teilnehmer unter 30 Jahren auf über 45% angestiegen. Im Jahre 1984 betrug die Beteiligung dieser Alterskategorie nur gerade 5%. Das beweist einmal mehr, dass Skitourenrennen ein dynamischer Sport sind und bei den Jungen grossen Anklang finden.

Die PDG verfügt über eine Charta, welche ihre Prinzipien und ihr Funktionieren definiert.

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können zwischen zwei Strecken wählen:

• Strecke A: Zermatt-Verbier (Länge: 53 km, Höhenunterschied +3994 m, - 4090 m, Leis-tungskilometer 110)

• Strecke B: Arolla-Verbier (Länge 26 km, Höhenunterschied +1881m / - 2341 m, Leis-tungskilometer 53)

Die Strecken sind in einer Etappe zurückzulegen. Die Teilnahme an der PDG erfordert neben sehr guten Hochgebirgskenntnissen, die zur Meisterung unberechenbarer Lagen selbst unter äusserst schwierigen Umweltverhältnissen befähigen, auch eine konsequente und disziplinierte Vorbereitung, eine hohe mentale Belastbarkeit sowie einen ausgesprochenen Teamgeist.

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PDG 2010 - Die GeschichteDie Idee, die Patrouille des Glaciers ins Leben zu rufen, keimte während der Mobil-machung 1939-1945 in den Köpfen von zwei Hauptmänner der Gebirgsinfanteriebri-gade 10, den Herren Rodolphe Tissières und Roger Bonvin, während die Schweiz von einer Invasion bedroht war. Während dieser Zeit hatte die Geb Inf Br 10 die Aufgabe, den südwestlichen Alpenteil zu verteidigen. Mit dem Ziel, die Ausdauer und Wider-standskraft der Soldaten zu testen, hatten die zwei Hauptmänner die Idee, einen Wettlauf im alpinen Raum zu organisieren. Dabei sollten 3er-Patrouillen, in einer Etappe die Strecke Zermatt-Verbier absolvieren. Die erste Ausgabe der Patrouille des Glaciers fand im April 1943 statt. 18 Patrouillen starteten bei der Schönbielhütte und absolvierten 63 km und 7600 Höhenmeter. Die erste Patrouille er-reichte Verbier nach 12 Stunden und 7 Minuten. Nur zwei Patrouil-len erreichten zusammen das Ziel. Man beglückwünschte sich über die gute Länge des Wettlaufs und hob vor allem den Bergcharakter der Gewinner hervor. An der PDG 1944 nahmen bereits 64 Patrouillen teil. Die Ausgabe der PDG 1949 war geprägt vom Abbruch des Wettlaufes. Eine der Patrouillen fiel in eine Gletscherspalte des Mont-Miné-Gletschers und wurde erst acht Tage später gefunden. Dieser schreck-liche Unfall löste starke Kritik aus, worauf das Eidgenössische Militärdepartement beschloss, die PDG nicht mehr durchzuführen. Diese Unterbrechung dauerte mehr als 30 Jahre. Im Jahr 1983 gab der Ausbildungschef sein Einverständnis, die Patrouille des Glaciers wieder zu organisieren. So fand denn am Samstag, 5. Mai 1984 die vierte Ausgabe der Patrouille des Glaciers statt. Seither ist der Bekanntheitsgrad der Pat-rouille des Glaciers unaufhörlich angestiegen und geht weit über die Landesgrenzen hinaus. Im Jahre 1992 nahmen zum ersten Mal eine Damenpatrouille und eine Her-renpatrouille aus der Volksrepublik China teil. Die Austragung von 1986 stand unter dem Eindruck sich rasch verschlechternder Wetterbedingungen. Da Sicherheit für die Organisatoren die oberste Maxime darstellt, wurde das Rennen in Arolla abgebro-chen. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Interessenten sprunghaft erhöht. 2006 war der Andrang zur Patrouille des Glaciers so groß, dass sich das Kommando ent-schloss, den Parcours A von Zermatt aus zwei Mal durchzuführen. Der Parcours B steht schon seit längerer Zeit doppelt auf dem Programm.

Im Jahr 2010 standen 1480 Startplätze zur Verfügung, auf die sich insgesamt 2150 Dreier-Patrouillen angemeldet haben. 750 Teams mussten leider zurückgewiesen werden und müssen in zwei Jahren wieder versuchen, einen Startplatz zu ergattern.Die Einteilung der Patrouillen sieht folgendermaßen aus: 750 starten in Zermatt ( Startgruppen A1/A2) und 780 Teams werden ab Arolla ins Rennen einsteigen und die kurze Strecke laufen. Unter den Startern befinden sich knapp 800 Militärpatrouillen, wovon 25 aus dem Ausland anreisen. Von insgesamt 700 weiblichen Skibergsteigern ergeben sich 91 reine Damenpatrouillen.

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Herr Weiß, warum ist planvolles Training auf für Hobbysportler sinnvoll?Christof Weiß: Wenig Zeit durch Beruf und/oder Familie erfordert ein planvolles, individuelles Training. Nur auf diese Weise ist eine optimalle Entwicklung bei ge-ringerem Zeitaufwand möglich. Trainingsintensitäten systematisch und zeitlich sinnvoll zu ordnen erfordert fachliche Beratung.Welche Möglichkeiten hat Europeansports, um Skibergsteiger zu trainieren?Bestandsaufnahme durch Leistungstests zur Bestimmung der individuellen Trai-ningsbereiche; Individuelle Planung im Hinblick auf Zeitbudget, Leistungsfähig-keit und persönliche Ziele; Individuell gesteuertes Praxistraining an speziellen Er-gometeren; Training in Höhenräumen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit; Vorakklimatisation auf Hochtouren; Individuelle Planung und Durchführung von Hypoxieketten; Verleih von Schlaf-Höhenzelten.Was bringt das Höhentraining?Aus sportwissenschaftlicher Sicht bewirkt das Training in der Höhe eine Verbes-serung der Ermüdungswiderstandsfähigkeit, bessere Laktatpufferung in der Muskulatur und eine deutlich verbesserte Regeneration. Zudem kann sich der Körper im Vorfeld von Hochtouren und Expeditionen an die Höhe gewöhnen und so sukzessiv anpassen.Macht es Sinn sich vor einer Expedition gezielt mit Höhentrainig vorzubereiten? Warum sollte man es tun?Die Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit bedeutet Sicherheitsreserven auf Expeditionen. Eine verbesserte Höhenverträglichkeit im Vorfeld ermöglicht eine bessere Regeneration und Verträglichkeit der Höhe während der Expediti-on. Besonders die Regeneration im Schlaf ist durch die Vorakklimatisation ver-bessert.Was bringt das Training auf dem Ergometer dem Skitourengeher?Das Training auf SRM-Hochlei-stungsergometern ermöglicht eine gezielte Verbesserung der Kraftausdauer mit einem exak-ten Monitoring System. Spezi-ell intensive Trainingseinheiten können exakt gesteuert und auf die individuelle Leistungsfä-higleit angepasst werden.

Christof Weiß (44)Christof Weiß ist Diplom-Sportwissenschaflter der Fachrichtung Leistungssport mit Abschluss an der deutschen Sporthochschule Köln. Er ist mehrfacher Buchautor und betreut seit 15 Jahren Leistungssportler. Er ist Gründer und Inhaber von Europeansports.

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3500 Meter über dem Meer auf dem Ergometer – PDG-Training unter reellen BedingungenZu Beginn des Trainingszyklus´ wurden mittels eines anaeroben 75-sec-Tests die Leistungs-daten für ein gesteuertes Training ermittelt (siehe obere Grafik).Dieser Test wird am Zyklusende wiederholt, um die Anpassungen an das Training zu ver-gleichen und zu erkennen.

Das Training wurde an die sukzessiv steigende Höhe langsam angepasst und bis auf max. 3500 m ü NN gesteigert.Die Methoden waren hierbei auf dem SRM-Ergometer vor allem Kurzzeit-Intervalle (6 – 60sec) mit jeweils lohnender Pause in 3 Serien von 5 – 10 min und ein Kraftausdauer-training (K3 ) in ebenfalls 3 Serien in der Dauermethode. Auf einem Laufband wurde ein sukzessiv gesteigerter Berglauf durchgeführt von 5 -20%, bei dem jede Minute um 1% ge-steigert wurde.Stefan passte sich recht rasch an die zunehmende Höhe an, erkennbar war dies durch die verbesserte Erholung innerhalb der Intervallpausen und die erhöhte Wattleistung im K3 Programm trotz zunehmender Höhe. (Zu Beginn 260 Watt für 3 mal 6 Minuten, jetzt 300 Watt 3mal 10 min !!)

Das Diagramm stammt vom anae-roben Test von Ste-fan (Anfang März): In rot ist die Herz-frequenz zu sehen, die grüne Kurve beschreibt die Leis-tung in Watt. Meine Leistung fällt konti-nuierlich ab, erst ge-gen Ende bildet sich ein Plateau, das ich halten kann.Daneben sind noch in blau die Trittfre-quenz und rosa die Geschwindigkei t eingezeichnet.

Dieses Diagramm entstand bei einem Training mit 60-Se-kunden-Intervallen. Dabei musste Ste-fan 60 Sekunden 400 Watt treten, dann 60 Sekunden locker. Das Ganze zehn Mal.Diese Serie wurde dreimal wiederholt.

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Lawinenkunde

Einflussfaktoren auf Lawinen

Schneebrettlawinen bedrohen uns Tourengeher beson-ders. Jedes Jahr sterben Dutzende in der weißen Gefahr. Sei, dass sie durch einen Tourengeher ausgelöst wurden, oder einfach von selbst in Bewegung geraten sind. Um ein besseres Verständnis für die Einflussfaktoren zu bekommen und warum uns der Lawinenlagebericht auch bei strahlen-dem Sonnenschein oft die Warnstufe 3 ausgibt, wollen wir erklären.

Herzlichen Dank an Schorsch Sojer, der uns die Grafiken zur Verfügung gestellt hat.

EinflussfaktorenLawinenkunde

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EinflussfaktorenLawinenkunde

VoraussetzungenDamit eine Schneebrettlawine entstehen kann sind verschiedene Faktoren Vorausset-zung:Zum Einen benötigt man mindestens eine gebundene Schneeschicht an der Oberflä-che, die sich zudem auch noch schlecht mit der darunter liegenden Schneeschicht verbindet. Ist diese darunter liegende Schneeschicht auch noch eine Schwachschicht, fehlt nur noch die nötige Hangneigung und man hat bereits ein gefährliches Trio an Faktoren, die eine Lawine begünstigen.

Dies allein garantiert aber noch keinen Abgang eines Schneebretts. Es kommt auch darauf an, wie der Schnee der einzelnen Schichten gefallen ist. Mit oder ohne Wind-einfluss, mit welcher Temperatur und vor allem wieviel.

Voraussetzungen zur Schneebrettbildung

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Umwandlung

Bevor Schnee nämlich den Boden berührt, geschieht in der Luft bereits eine Mechani-sche Umwandlung oder auch Windumwandlung genannt. Hier nimmt der Wind bereits Einfluss auf die Schneekristalle und zerschlägt diese regelrecht in der Luft. Das Gleiche passiert auch, wenn der Schnee unter Windeinfluss den Boden berührt. Das Ergebnis daraus sind die gefährlichen Triebschneeansammlungen vor allem an Kämmen, in Rin-nen, Mulden oder den Leeseiten (Windabgewandte Seiten). In Mulden werden diese Triebschneeansammlungen oft nicht bemerkt, weil der Schnee den unebenen Boden ausgleicht und der Hang einen gleichmäßig geneigten Eindruck macht. Die Verbindung des Schnees ist zwar meistens sehr gut, allerdings besteht häufig eine schlechte Ver-bindung zur darunter liegenden Schneeschicht. Die eingeblasenen Triebschneepakete können so leicht durch einzelne Skifahrer ausgelöst werden.

Neben der mechanischen Umwandlung kommt die Abbauende Umwandlung zum Zug. Diese setzt ein, sobald der Schnee den Boden erreicht hat. Diese Art der Umwandlung findet allerdings nur statt, wenn die Schneetemperatur zwischen 0°C und –8°C liegt. Zusätzlich muss der Temperaturgradient in der Schneedecke kleiner als 0,15°C/cm sein. (Das bedeutet, dass bei einem Meter Schnee weniger als 15°C Temperaturunterschied

Windumwandlung

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vom Boden zur Schneeoberfläche herrschen dürfen.) Die Temperatur am Boden unter der Schneedecke hat fast immer 0°C oder leicht darunter. Grundsätzlich begünstigt eine Abbauende Umwandlung den Schneedeckenaufbau, weil die Schneekristalle ihre ursprüngliche Form verlieren und langsam zu Kugeln mutieren. Die Wassermoleküle an den Armen der Schneeflocke verdampfen und verfestigen sich wieder in der Mitte des Schneekristalls. Der Schnee verliert an Volumen und setzt sich langsam.

Die ungünstige Variante dagegen ist die Aufbauende Umwandlung. Sie setzt ein, bei einem Temperaturgradienten von über 15°C/cm. Das klingt nach wenig, ist aber vor allem bei wenig Schnee nach den ersten Schneefällen der Grund, warum während des ganzen Winters über Gleitschichten oder Schwachschichten vorhanden sind. Fällt bei-spielsweise nur 30 cm Schnee (und das ist beim manchen Wintern in den ersten Wo-chen viel) genügt es, wenn in der Nacht die Schneeoberfläche auf –5°C abkühlt, damit Aufbauende Umwandlung stattfinden kann. Durch Verdampfen an den wärmeren und Verfestigen an den kälteren Schneekristallen entstehen sogenannte Becherkristalle. Oft werden diese Kristalle mit Zucker verglichen. Die Becherkristalle haben keinen Halt zueinander und zur darüber liegenden oder darunter liegenden Schneeschicht.

Man bezeichnet diese Schicht auch als Schwimmschicht, da die Kristalle keine Bindung besitzen.

In den Frühjahrsmonaten kommt es zudem häufig zu ei-ner weiteren Umwandlungs-art, der Schmelzumwand-lung. Diese setzt bei Tempe-raturen über 0°C ein. Nach-dem der Schnee tagsüber auffirnt, wird durch weitere Erwärmung über den Tag hin-weg die Schneedecke durch-feuchtet. Die Schneekristalle schmelzen von außen an und es bildet sich Wasser zwischen

den Schneekristallen. Je nach Wassergehalt besitzt der Schnee unterschiedliche Gleit-eigenschaften. Meist bildet sich Sulzschnee auf einer Gleitschicht aus Eis. Daher ist es in den Frühjahrsmonaten sicherer den über Nacht angefrorenen Harschdeckel in aller Früh zu nutzen, da dieser meist sicherer und tragfähiger ist. Geht eine Lawine mit ei-nem derart durchfeuchteten Schnee ab, spricht man von einer Nassschneelawine.

Umwandlung geschieht immer. Die Chinesen haben bereits versucht Schneekristalle zu konservieren, in dem sie die Kristalle Luftdicht unter gleichbleibendem Luftdruck und Temperatur lagerten – ohne Erfolg!

Frühjahrsverhältnisse

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Lawinenarten

Die Schneebrettlawine entsteht, wenn ausge-dehnte Schichten der Schneedecke – zumeist aus Triebschnee – zusammenhängend abrutschen. Sie stellen die „klassische Gefahr“ für Schneesportler dar.Schneebrettlawinen können je nach Schneede-ckenaufbau bereits durch einen einzelnen Winter-sportler unter geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Sie können aber ebenso durch natürliche Belastungszunahme (Schneefall, Durchfeuchtung) oder eines Festigkeitsverlustes (durch rasche Er-wärmung) in der Schneedecke selbst ausgelöst werden. Die Anrisskante einer Schneebrettlawine verläuft lini-enförmig quer zum Hang

Eine Locker-schneelawine

wird entgegen der Schneebrettlawine punktuell ausgelöst. Durch eine Kettenreaktion wächst die Lawine. Solche Lawinen kommen vor allem in un-verfestigtem Schnee vor.

Die Staublawine entsteht, wenn große Schnee-massen einen steilen Hang hinabstürzen und dabei weiteren Schnee aufwirbeln, sodass ein Schnee-Luft-Gemisch entsteht.Eine solche Lawine breitet sich zu Beginn mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 km/h aus, was sich aber noch auf bis zu 300 km/h steigern kann.Zusammen mit der Staublawine gehen gewaltige Luftdruckschwankungen einher, die tödlich sein können. Durch diese Druckschwankungen, die den Bedingungen in einem Wirbelsturm gleichen kön-nen, kommt es zu den großen Zerstörungen: Bäume werden abgeknickt, Hausdächer weggerissen und Fenster eingedrückt.

Die schnellste Lawine ist die Eislawine. Wie die Staublawine wächst sie an, besteht al-lerdings aus einem Eisstaub-Luft-Gemisch, welches 300 km/h durchaus überschreiten kann.

Schneebrettlawine

Lockerschneelawine

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Einflussfaktoren

auf LawinenWetter – Gelände – Schneedecke – Mensch

Wetter:Wie bereits angesprochen, trägt der Wind schon vor dem Kontakt mit dem Boden zu

Schneeverfrachtungen bei. Aber auch nach dem Schneefall wird dieser durch Wind in die Mulden geblasen.Im Gelände sind die Windzeichen dazu meist deutlich sichtbar:Anraum, Windgangeln, Windkolk, Kometen-schweif, Wechten und Dünen zeigen uns sogar die Windrichtung an.Abhängig vom Niederschlag und unter welchem Einfluss er gefallen ist, wirkt sich dies günstig oder ungünstig auf die Lawinensituation aus. Oberflächenreif sieht aus wie kleine Eisplätt-

Windzeichen

Oberflächenreif

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chen und bleibt beispielsweise lange gefährlich sobald er eingeschneit ist. Er hat eben-so - wie aufgebauter Schnee - eine Wirkung wie Murmeln. Er kann nur durch großen Druck oder Durchfeuchtung abgebaut und umgewandelt werden.

Im Allgemeinen ist eine langsame gleichmäßige Erwärmung günstig. Am Günstigsten ist eine Erwärmung bei Tag und eine Abkühlung bei Nacht. Anhaltend große Kälte oder massive Erwärmung wirken sich wiederum negativ auf die Schneedecke aus.

Gelände:Verschiedene Hangformen sind zusätzliche Einflussfaktoren auf Lawinen. Handelt es sich beispielsweise um Kammnahes, muldenreiches oder rinnendurchsetztes Gelän-de?

Typischerweise spielt natürlich auch die Hangausrichtung eine wichtige Rolle bei der Beurteilung. Die meisten Lawinenunfälle passieren statistisch gesehen in den Berei-chen NW – N – NO.

Ebenfalls bereits erwähnt wurde die Hangneigung. Je nach Schneedeckenaufbau kann bereits eine Hangsteilheit von 30° oder mehr erhebliche Gefahren bringen.

Geländeformen

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Schneedecke:Der Schneedeckenaufbau ist immer ein komplexes Thema. Er verändert sich von Schneefall zu Schneefall und von Tag zu Tag. Je mehr verschiedene Schichten in einer Schneedecke zum Tragen kommen, umso mehr kann man in der Schneedecke sehen. Durch Kompressionstests können Rutschblöcke erzeugt werden, die Aufschluss auf Schwachschichten in der Schneedecke geben. Jedoch sind diese Tests nie auf ganze Hangsysteme übertragbar.

Schneedeckentests

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Mensch:Viele der Lawinen, in denen Menschen ums Leben kamen, wurden auch durch Men-schen ausgelöst. Im Aufstieg stapft man bereits mit dem Ein- bis Zweifachen des Kör-pergewichts den Hang hinauf. Mehr belastet wird der Hang schon durch Spitzkehren. Hier kommt teilweise das Zwei- bis Dreifache des Körpergewichtes auf die Schneedecke.Während der Abfahrt, sofern nicht ganz sanft geschwungen wird, drückt das Vier- bis Fünffache auf den Hang unter uns.Am Meisten wird der Hang schließlich bei einem Sturz belastet. Knallt der Skifahrer voll in den Schnee, ist dieser mit dem Sechs- bis Siebenfachen des Körpergewichtes belastet.

Allein das Thema Schneedecke und der Einfluss darauf sind bereits komplexe Themen. Zu 100 Prozent genaue Werte über die Gefahr können uns Angaben über Tempera-tur, sowie deren Gradient auch nicht liefern. Einen Anhaltspunkt hat man aber immer. Selbst der erfahrene Tourengeher verlässt sich daher auf den Lawinenlagebericht. Diesen genau zu lesen braucht ebenfalls Erfahrung um mit den Begriffsbestimmungen umgehen zu können.In der nächsten Ausgabe erklären wir hierzu die Begriffe und was sie uns sagen.

Belastung durch Skifahrer

Grafik: Georg Sojer, Ruhpolding

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Silvrettadurchquerung Tourentipp

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4 Tage, tägl. 6-8 Std.

ca. 85 km

Silvretta

Frühjahr

Dieter Seibert: Silvret-ta (Tyrolia-Verlag); Jan Piepenstock: Silvretta (Panico-Verlag); AV Kar-te 26 S Silvrettagruppe; Schweizer Skitouren-karte 249 S Tarasp

Skihochtourenausrü-stustung

Höhenmeter:

Dauer:

Länge:

Gebiet:

Schwierigkeit:

Kondition:

Günstigste Jahreszeit:

Kartenmaterialund Führer:

Ausrüstung:

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Man kann es wohl durchaus als das be-kannteste Skitourengebiet im deutsch-sprachigen Raum bezeichnen. Die Silv-retta, im westlichen Teil der Ostalpen, wird es eigentlich durch die Schweizer beherrscht. Allerdings liegen fast alle be-wirtschafteten Hütten auf der Österrei-chischen Seite. Dieses Tourengebiet be-herbergt eine Vielzahl an Dreitausendern, allerdings kommt man auf die wenigsten direkt mit den Skiern.

Anreise:Über die A12 nach Innsbruck und weiter bis zur Ausfahrt Landeck-West. Auf der

B171 kurz dem Verlauf neben der Auto-bahn folgen und auf die B188 bis nach Is-chgl fahren.Oder über den Fernpass, auf die B189. Bei Imst auf die B171 wechseln und dem Ver-lauf neben der Autobahn folgen. Weiter wie oben beschrieben.

Parkmöglichkeiten bestehen in Ischgl. Auch die Heidelberger Hütte hat einen Parkplatz am Orstanfang direkt vor der BP-Tankstelle, am Schild „Ischlg E2“ rechts abbiegen, nach ca. 30 m kommt links eine kleine Einfahrt mit dem Schild „Parkplatz Heidelberger Hütte“.

Das Parken in Ischgl ist sehr teuer. Selbst der Parkplatz der Heidelberger Hütte kostet pro Tag 7 Euro. Die günstigste Al-ternative ist das Auto in Landeck bereits am Bahnhof kostenlos stehen zu lassen und mit dem Bus (Linie 4240) direkt nach „Ischgl-Mehrzweckhaus“ zu fahren. Die Busfahrkarte wird direkt im Bus gekauft und kostet derzeit 6,30 € für die 50-mi-nütige Fahrt. (Fahrplanauskunft unter www.postbus.at)

Ausgangspunkt:Ischgl, Talstation der Fimbabahngondeln

Erreichbarkeit der Hütten:Heidelberger Hütte: Telefeon Hütte: +43 664 425 3070Geöffnet im Winter von Mitte Dezember bis Mitte Mai

Jamtalhütte: Telefon Hütte: +43 5443 8408Geöffnet von Mitte Februar bis Mitte Mai

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TourentippSilvrettadurchquerung

S i l v r e t t a d u r c h q u e r u n gWiesbadener Hütte: Telefon Hütte: +43 5558 4233Geöffnet von Mitte Februar bis Ende April

Alle Hütten haben nahezu Hotelcharakter, mit fließendem Wasser sowie Duschmög-lichkeiten.

GPS-Track

Die Tour bietet neben dem genannten Verlauf und der bereits genannten Varianten zahlreiche zusätzliche Variationen an. So können durchaus die etwas bekannteren Gipfel bestiegen werden. Z.B. die technsich unschwierige Breite Krone (3079 m) und anschließender Abfahrt vom Kronenjoch hinunter zur Jamtalhütte.Eine etwas alpinere Variante wäre der Grat vom Kronenjoch zum Grenzeckkopf. Bei sehr guten Verhältnissen kann auch versucht werden, das Fluchthorn von Süden zu be-steigen. Anstatt des Silvretta Egghorns wäre auch die Besteigung des Silvrettahorns (3244 m) von Südwesten möglich, wenn es die Zeit zulässt.

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Silvrettadurchquerung Tourentipp

© Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein, BEV - Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, LVG Bayern 2009, GeoContent GmbH (Kartendatum WGS84)

Heidelberger H. 2264 m

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Ischgl (Start) 1350 m

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Routenverlauf erster Tag:

Steil beginnt der Aufstieg unter der Fimerbahn

Der Zustieg zur Hütte bietet schon genügend Gipfelmöglichkeiten

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TourentippSilvrettadurchquerung

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Heidelberger H. 2264 m

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Ischgl (Start) 1350 m

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Tourenverlauf Tag 1 (ca. 1450 hm):Ischgl - (Varianten) - Heidelberger Hütte)Entweder man steigt über die steile Skipiste unterhalb der Fim-babahn direkt zur Ob. Pardätschalp auf, oder man nimmt die Rat-rackspur, welche an der Skiabfahrt oberhalb der Kirche beginnt.Eine weitere Möglichkeit besteht, dass man sich eine Liftkarte kauft und mit der Fimbabahn in das Skigebiet hinein fährt und von dort aus startet. Der Weg führt egal mit welcher Variante an der Bodenalp vorbei und flach nach Süden zur Heidelberger Hütte. Wer mag kann auf dem Weg dorthin noch den ein- oder anderen Gipfel mitnehmen. Wer den ersten Tag lieber ruhig angehen möchte kann sich auch für 18 Euro vom Hüttenwirt mit dem Ratrack auf die Hütte chauf-fieren.

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Silvrettadurchquerung Tourentipp

Tourenverlauf Tag 2 (ca. 1200 hm):Heidelberger Hütte - Grenzeck Kopf - JamtalhütteDer zweite Tag führt südöstlich über das Zahnjoch an den Fluchthörnern vorbei, am rechten Rand des Kronenferners hinunter in das Bachbett. Von dort steigt man ge-mächlich bis an das südöstliche Ende des Bachbettes auf den Grenzeck Kopf (3048 m). Der Gipfel ist bis knapp unter den Gipfel mit Skieren gut zu erreichen und nicht so überlaufen wie die Breite Krone.Die Abfahrt erfolgt entlang des Bachbettes nordöstlich hinaus zur Jamtalhütte.

Heidelberger H. 2264 m

© Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein, BEV - Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, LVG Bayern 2009, GeoContent GmbH (Kartendatum WGS84)

Jamtalhuette 2165 m

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Routenverlauf zweiter Tag:

Blick zum Grenzeckkopf (links)

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Tourenverlauf Tag 3 (ca. 2050 hm):Jamtalhütte - Dreiländerspitz - Silvretta Egghorn - Wiesbadener HütteAm dritten Tag steht die anstrengendste Tour auf dem Plan. Südwestlich geht es über den Jamtalferner und die Obere Ochsenscharte auf ca. 2900 Meter an das Ski-depot der Dreiländerspitz (3197 m). Ab hier werden die Steigeisen angelegt. Für den Weg hinauf zum Vorgipfel ist bereits große Trittsicherheit gefragt. Wer sich zudem auf den Hauptgipfel wagt, muss über einen sehr schmalen Grat nochmals ca. zehn Meter überwinden. Daher bleiben die meisten Alpinisten bereits auf dem Vorgipfel, der durchaus als Wintergipfel gewertet werden kann.Nach dem Abstieg geht es in perfektem Skigelände über den Vermuntgletscher hi-nab auf ca. 2600 Meter. Wer noch ein eher selten begangenes „Schmankerl“ mit-nehmen möchte macht sich nun auf den Weg nach Westen über den Ochsentaler Gletscher und dessen westlichen Rand. Für diejenigen, denen die Nachmittagssonne auf der Hütte besonder schmeckt, kann auch gleich zur Wiesbadener Hütte abfah-ren. Vier bis fünf Stunden müssen für das Sivretta Egghorn (3147 m)noch zusätzlich eingeplant werden. Der Anstieg erfolgt nach Süden am Rande des Ochsentaler Glet-schers bis auf ca. 2900 Meter. Von dort biegt man nach Westen ab und steigt steil bis knapp unter den Gipfel. Ein paar Meter zu Fuß auf einem Grat und man hat den Gipfel erreicht. Die Abfahr zur Hütte erfolgt entlang des Gletschers bis auf ca. 2300 Meter. Nochmals ein kurzer Aufstieg nach Osten und die Hütte ist erreicht.

Jamtalhuette 2165 m

Obere Ochsensch. 2980 m

Dreiaenderspitz 3197 m

Wiesbadener Huette 2443 m

© Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein, BEV - Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, LVG Bayern 2009, GeoContent GmbH (Kartendatum WGS84)

Wiesbadener Huette 2443 m

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Routenverlauf dritter Tag:

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Wiesbadener Huette 2443 m

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Dreiländerspitz

Blick auf das Silvrettahornd vom Silvrettaegghorn

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Ischgl (Ziel) 1350 m

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Routenverlauf vierter Tag:Tourenverlauf Tag 4 (ca. 1100 hm):Wiesbadener Hütte - Piz Buin - Bielerhö-he - Wirl - IschglDer letzte Tag beinhaltet den wohl be-kanntesten Gipfel, den Piz Buin (3312 m). Wie am Vortag erfolgt der Anstieg über den Ochsentaler Gletscher. Im weiten Bo-gen und immer am Rande entlang führt der Weg südöstlich in die Buinlücke zwi-schen Kleinem und Großem Piz Buin. Bei guten Verhältnissen kann ab dort noch

ein paar Meter mit den Skiern aufgestiegen werden. Ist die Westseite des Buins allerdings stark abgeblasen, empfiehlt es sich bereits an der Buinlü-cke das Skidepot einzurichten. Der Anstieg ist nicht ohne! Leichte felsige Kletterei wird verlangt. Beim Abstieg kann eine Seillänge sogar gesichert werden (Ring vorhanden).Die Abfahrt erfolgt entlang des Aufstiegs. Die Wiesbadener Hütte wird rechts stehen gelassen und man fährt nordöstlich das Tal hinaus über den

Silvrettastausee zur Bielerhöhe. Ab hier folgt man nach Nordosten der Langlaufspur bis Wirl. Mit dem Bus geht es in knapp 30 Minuten über Galtür zurück nach Ischgl.

Der Große Piz Buin

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62 Skitour-magazin.de 4.10

00ImpressumAusgabe 4 - April 2010

HerausgeberAndreas Poschenrieder Kellnauweg 7 a93326 Abensberg

Stefan LoiblAumühlstr. 6993326 Abensberg

ErscheinungsweiseDas Skitour-Magazin erscheint monatlichvon Oktober bis Mai, kostenfrei

RedaktionAndreas [email protected]+49 (0) 174 - 3220675

Stefan [email protected]+49 (0) 163 - 2756253

Skitour-Magazin im Webhttp://skitour-magazin.dehttp://skitour-magazin.com

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FotosNamentlich nicht aufgeführte Fotos wurden vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt

skit urskit ur0Ausgabe 5 erscheint Anfang Mai

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5.10 Vorschau für die Mai-Ausgabe

Patrouille des GlaciersUnser Leidensweg durch die Walliser Alpen

LawinenkundeEntscheidungen anhand der Snowcard

Hinweis: Aus Gründen der Aktualität sind Themenänderungen möglich.

Ausprobiert: Mountain Equipment Hard- und Softshells, Osprey und Ortovox Rucksäcke / Er-gebnisse der PDG / Tourentipp: Die große Reibn bei Berchtesgaden / Die PDG-Trainingsanalyse

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terial der Patrouille des Glaciers