quo vadis open source an schweizer schulen
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Quo Vadis Open Source an Schweizer Schulen16. Januar 2014 1
Quo Vadis Open Source an Schweizer Schulen
Dr. Matthias Stürmer
Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit
16. Januar 2014, Universität Bern
educa.ch Netzwerktagung Open Source
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ForschungsstelleDigitale Nachhaltigkeit
Forschung, Lehre und Beratung zu
● Open Source Software: Community Governance, Anwendergemeinschaften, Qualitätskriterien, Finanzierungsmodelle usw.
● Open Data: Visualisierung von Finanzdaten, Open Aid, Creative Commons usw.
● Open Government: Open Government Partnership, Transparenz und Partizipation von und in politischen Prozessen usw.
● Netzpolitik: Netzneutralität, Internet Governance, Urheberrechte im Internetzeitalter usw.
Dr. Matthias StürmerOberassistent, Leiter ForschungsstelleDigitale Nachhaltigkeit Institut für WirtschaftsinformatikAbt. InformationsmanagementBüro 309Engehaldenstr. 8CH-3012 Bern
Tel: +41 31 631 38 09Mobile: +41 76 368 81 65Tel: +41 31 631 47 85 (Sekretariat)[email protected]
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Agenda
1. Nachteile von Open Source und die Lösungsansätze
2. Open Source heute in den Schweizer Schulen
3. Beispiel Crowdfunding von Open Source Entwicklung
4. Mögliche Massnahmen, nächste Schritte
5. Weiterführende Informationen und Organisationen
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Open Source Studie Schweiz 2012
● Befragt wurden Schweizer Firmen und IT-Verantwortliche von Schweizer Behörden im Sommer 2012
● 202 Teilnehmer der Studie, Rücklaufquote von 24%
● 77% der Antwortenden sind CEO, CTO, CIO, Geschäftsleitungsmitglied oder Leiter Informatik
● 42% der Organisationen haben 50 und mehr Mitarbeiter
Quelle: http://www.swissict.ch/publikationen/studien/
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Open Source ist fast überall im Einsatz
Quelle: http://www.swissict.ch/publikationen/studien/
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Open Source Studie Schweiz 2012
„Welches sind für Sie die wichtigsten Nachteile von Open Source Software?“
1. Keine oder unklare Lieferantenhaftung
2. Mangelnder kommerzieller Support, keine Enterprise Version
3. Mangelnde Benutzerakzeptanz
4. Mangel an internem Open Source Know-How
5. Fehlende Features und Schnittstellen zu anderen Systemen
6. Unsicherheiten bezüglich Open Source Lizenzen
7. Migration auf Open Source Systeme schwierig
8. Open Source Software zu wenig bekannt, schlechtes Image
9. Mangel an externen Open Source Fachkräften
10. Zu wenig andere erfolgreiche Open Source Referenzen
11. Fehlende Schulungsangebote
12. Sicherheitsbedenken
13. Weiternutzung vorhandener Daten schlecht möglich
14. Keine ausreichende Stabilität
15. Mangelnde Unterstützung von Standards und FormatenQuelle: http://www.swissict.ch/publikationen/studien/
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Lösungen der Nachteile
1. Haftung: Kann mit Service Level Agreement (SLA) gelöst werden, Open Source Dienstleister (OSS Firmen) haben solche Angebote
2. Mangelnder kommerzieller Support: Im OSS Directory (www.ossdirectory.ch) OSS Firmen finden, bei Open Source Verbänden (/ch/open etc.) anfragen, künftig educa.ch Liste von OSS Lösungen für Schulen im OSS Directory
3. Mangelnde Benutzeraktzeptanz: Sensibilisierung und Überzeugung sind notwendig wegen fehlendem Marketing für Open Source Software, Schulungen sind wichtig, auf Power Users fokussieren, Bücher über Open Source Anwendungen kaufen oder selber schreiben
4. Mangelndes internes Knowhow: Weiterbildungen durchführen, Open Source Strategie entwickeln, Ansprechperson/Kompetenzstelle für Open Source einrichten, Pilotprojekte starten etc.
5. Fehlende Funktionalitäten: Gemeinsam finanziert Open Source Software weiterentwickeln lassen, bspw. Scribus, GIMP etc.
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Lösungen der Nachteile
6. Unsicherheiten bei Lizenzen: Literatur dazu lesen (siehe OSS Knowhow auf www.opensource.ch), bei Fragen Anwalt kontaktieren (List von /ch/open) oder Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit kontaktieren
7. Schwierige Migration: Externen Support beiziehen, Kern-Entwickler direkt kontaktieren, Pilotprojekt machen etc.
8. Schlechtes Image: Typischerweise fehlt Werbung für Open Source, darum sind „Hochglanz-Broschüren“ und ähnliches Material für Open Source Anwendungen wichtig!
9. Mangelnde externe Fachkräfte: Job-Ausschreibungen in Open Source Communities bekanntmachen, eigene Leute weiterbilden, OSS Firmen beiziehen
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Lösungen der Nachteile
10. Fehlende Referenzen: auf www.ossdirectory.ch Referenzen ansehen, selber OSS Referenzen(= eingesetzte Open Source Software) eintragen.
11. Fehlende Schulungsangebote: auf OSS Courses gibt es jede Woche Dutzende von Kurse (Digitec, Migros Klubschule etc.)
12. Sicherheitsbedenken: Open Source ist tendenziell besser, NSA und Microsoft lassen grüssen!
13. Schlechter Datenimport: Dienstleister schaffen Lösungen
14. Ungenügende Stabilität: Anpassungen durch Dienstleister
15. Mangelnde Standards: ist selten der Fall
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À propos Image-Problem von Open Source:
Was geben Adobe, Apple und Microsoft fürSale & Marketing vs.
Forschung & Entwicklung aus?
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Das ist nur das Werbe-Budget...
Quelle: http://www.cultofmac.com/252918/apples-advertising-budget-is-tiny-compared-to-microsoft-samsungs/
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Marketing von Adobe
Quelle: ADOBE SYSTEMS INC. FY2012 Form 10-K http://www.adobe.com/investor-relations/financial-documents.html
● Sales and Marketing 2012: 1.5 Mrd. $ -> 55% der Ausgaben!● Forschung und Entwicklung 2012: 0.7 Mrd. $ -> 27% der Ausgaben!
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Marketing & Admin von Apple
Quelle: APPLE INC. Form 10-K for FY13 http://investor.apple.com
● Sales and Administration 2013: 10.8 Mrd. $ -> 71% der Ausgaben!● Forschung und Entwicklung 2013: 4.5 Mrd. $ -> 29% der Ausgaben!
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Marketing von Microsoft
Quelle: MICROSOFT CORP. 2012 10-K, http://www.microsoft.com/investor/reports/ar12/download-center/index.html
● Sales and Marketing 2012: 13.9 Mrd. $ -> 27% der Ausgaben!● Forschung und Entwicklung 2012: 9.8 Mrd. $ -> 19% der Ausgaben!
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Agenda
1. Nachteile von Open Source und die Lösungsansätze
2. Open Source heute in den Schweizer Schulen
3. Beispiel Crowdfunding von Open Source Entwicklung
4. Mögliche Massnahmen, nächste Schritte
5. Weiterführende Informationen und Organisationen
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Umfrage Netzwerkanlass OSS & Schule
● Umfrage vom November 2013
● Rücklaufquote mit 80 % (21 von 26 Kantonen) sehr hoch
● Grundsatzfrage „Haltung gegenüber OSS“ haben 70% positiv, 23% neutral und 4% negativ beantwortet
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Umfrage Netzwerkanlass OSS & Schule
● Heute noch geringe Verbreitung von OSS:
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Umfrage Netzwerkanlass OSS & Schule
● OSS vor allem bei Standardprogrammen (LibreOffice, GIMP) und LMS/CMS (z.B. Moodle, Typo3) genutzt:
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Ganz aktuell: Open Sourcing Eco
● Schulverwaltungs-Lösung Eco open im:
– Kanton Zürich (ca. 70'000 User)
– Kanton Solothurn (ca. 11'000 User)
– Chur (ca. 3000 User)
– Luxembourg (ca. 2500 User)
● Federas kündigte Supportverträge
● Interessensgemeinschaft übernimmt Eco open und will es im Januar 2014 unter einer Open Source Lizenz veröffentlichen
● Kanton Solothurn koordiniert Open Sourcing Prozess, Meeting nächste Woche
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Umfrage Netzwerkanlass OSS & Schule
● OSS wurde hauptsächlich durch Eigeninitiative derICT-Verantwortlichen an den Schulen eingeführt:
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Umfrage Netzwerkanlass OSS & Schule
● OSS wurde vor allem, aber nicht, nur wegen Kosteneinsparungen eingesetzt:
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Umfrage Netzwerkanlass OSS & Schule
● Top 3 Hinderungsgründe von OSS sind die Lehrenden, das Unwissen und technische Schwierigkeiten:
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Umfrage Netzwerkanlass OSS & Schule
● educa.ch sollte OSS Firmen und OSS Produkte empfehlen:
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Agenda
1. Nachteile von Open Source und die Lösungsansätze
2. Open Source heute in den Schweizer Schulen
3. Beispiel Crowdfunding von Open Source Entwicklung
4. Mögliche Massnahmen, nächste Schritte
5. Weiterführende Informationen und Organisationen
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Working Group Office Interoperability
● Gründung:Oktober 2011
● Ziele:– Interessen der professionellen
LibreOffice / Apache OpenOfficeNutzern vertreten
– Interoperabilität mit Microsoft Office (OOXML) verbessern
– Gezielte Weiterentwicklungsprojekte (Crowdfunding) durchführen
● Mitglieder (u.a.):– Stadt München– Stadt Jena– Stadt Leipzig– Schweizerisches Bundesgericht – Informatiksteuerungsorgan Bund (CH)
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Working Group Office Interoperability
Ablauf eines institutionellen Crowdfunding Projekts:
Phase 1: Initialisierunga) Mobilisiere die Aufmerksamtkeit und das Interesse von Open Source Software Usernb) Stelle ein eindeutiges und gemeinsames Verständnis der Aufgabenstellung sicher, Verifiziere diese mit den Ope Source Technologie-Expertenc) Aggregiere und spezifiziere die Anforderungen, priorisiere und clustere sie
Phase 2: Finanzierunga) Organisiere einen koordinierten Request for Proposal (RFP)b) Verschicke die Spezifikation an potentielle Implementiererc) Finanziere das beste Angebot/die besten Angebote
Phase 3: Implementierunga) Organisiere das Projektmanagement, schliesse Verträge ab, starte die Implementierungb) Führe Abnahmetests durch, finalisiere die Entwicklungc) Publiziere den resultierenden Source Code, stelle ihn „upstream“ für Open Source Projekte
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Working Group Office Interoperability
● Erstes Projekt: "Layout-getreue Darstellung von OOXML-Dokumenten in Open Source Office Applikationen"
● Gemeinsam € 160'000 für Weiter-entwicklung von LibreOffice/Apache OpenOffice investiert um folgende Funktionen zu verbessern:
1. Formatierung von Rahmen in .docx
2. Formatierung von Tabellen in .docx
3. Formatierung von Aufzählungen in .docx
4. Kommentare in .docx und .xlsx
5. Schrifteneinbettung in OOXML und ODF
● Abschluss im Sommer 2013
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Working Group Office Interoperability
Software-Resultate und weitere Informationen über erstes Projekt "Layout-getreue Darstellung von OOXML-Dokumenten in Open Source Office Applikationen" sind auf der OSB Alliance Website verfügbar:
http://www.osb-alliance.de/working-groups/wg-office-interoperability
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Working Group Office Interoperability
● Zweites Projekt: "Major Feature Improvements for LibreOffice/Apache OpenOffice", Start im Oktober 2013
● Gemeinsam Gelder für Weiter-entwicklung von LibreOffice/Apache OpenOffice zusammenlegen um folgende Funktionen zu verbessern:
1. Versenden von Serienbriefen
2. Formatieren von Textparagraphen
3. Schriftvorlagen für alle Grafikelemente
4. Formatieren von Tabellen-Diagrammen
5. Verarbeitung von Pivot-Tabellen
6. Gemeinsame Bearbeitung von Tabellen
7. Plausibilitätsprüfungen in Tabellenzellen
8. „Änderungen nachverfolgen“ spezifizieren
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Agenda
1. Nachteile von Open Source und die Lösungsansätze
2. Open Source heute in den Schweizer Schulen
3. Beispiel Crowdfunding von Open Source Entwicklung
4. Mögliche Massnahmen, nächste Schritte
5. Weiterführende Informationen und Organisationen
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Mögliche Massnahmen
1. Informations- und Sensibilisierungskampagne
2. OSS-Thema und OSS-Lösungen in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen
3. Katalog von bewährten OSS Produkte, OSS Firmen und OSS Referenzen im Bildungsumfeld
4. Institutionalisierter Wissens- und Erfahrungsaustausch bei OSS Migrationen
5. Koordinierte Weiterentwicklung von bestimmten OSS-Lösungen
6. OSS Distribution für Schweizer Schulen
7. OSS-Thema bei ICT-Lehrmittel sicherstellen
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desktop4education
● www.d4e.at - desktop4education - server4education
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Nächste Schritte
● Gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen Bildungs-ICT Personen und Fachleuten von OSS Firmen
● Priorisierung der möglichen Massnahmen
● Umsetzung mit Hilfe von educa.ch undForschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit
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Agenda
1. Nachteile von Open Source und die Lösungsansätze
2. Open Source heute in den Schweizer Schulen
3. Beispiel Crowdfunding von Open Source Entwicklung
4. Mögliche Massnahmen, nächste Schritte
5. Weiterführende Informationen und Organisationen
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Weiterführende Informationen und Organisationen
● Jährliche OSS an Schulen Tagung www.ossanschulen.ch
● Open Source Informationsplattform www.opensource.ch
● Anbieterverzeichnis OSS Directorywww.ossdirectory.ch
● Referenzrahmen „Digitale Medien, Bildungsplattformen und IT-Infrastruktur an Schulen auf Basis offener Systeme und Standards“ der Open Source Business Alliance OSBA
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Referenzrahmen der OSBA
● „Digitale Medien, Bildungsplattformen und IT-Infrastruktur an Schulen auf Basis offener Systeme und Standards“
● Veröffentlicht 5. November 2013
● Inhalt:
– Bildung braucht offene Standards und Systeme
– Infrastruktur an Schulen
– Bildungscloud
– Formate digitaler Lerninhalte
Quelle: http://www.osb-alliance.de/fileadmin/Downloads/OSBA_WG_Education_Whitepaper.pdf
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Fragen & Diskussion