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Weiterführende Informationen und Lageplan Gestaltung: [email protected] Elterninformation Propranolol-Therapie bei Säuglings- hämangiomen D15 D27 Perinatal- zentrum Frauen- klinik Hautklinik Kinderklinik Gebäude D6: Anmeldung, Gebäude D31: Fotograf, Gebäude C6: Untersuchung Vorstellungstermine Nach telefonischer Vereinbarung unter Telefon 0931 / 201-27855 Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich gerne an uns: Dr. Barbara Wiewrodt, Kinderärztin Oberärztin der Kinderklinik und Poliklinik Telefon 0931 / 201-27728 E-Mail [email protected] Prof. Dr. Henning Hamm, Hautarzt Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Telefon 0931 / 201-26710 E-Mail [email protected] Drei Monate alter Säugling mit Hämangiom des linken Oberlides bei Therapiebeginn Derselbe Patient nach acht Wochen Propranolol- Therapie kann die Dosierung meist schon am Folgetag auf die Zieldosis gesteigert werden, erneut unter sorgfältiger Überwachung. Bei unproblematischem Verlauf erfolgt anschließend die Ent- lassung und Sie erhalten ein Rezept über Propranolol-Kapseln mit der für Ihr Kind geeigneten Dosis. Der gesamte stationäre Aufenthalt dauert in der Regel drei Tage. In dieser Zeit kann ein Elternteil selbstverständlich mit aufgenommen werden. Nach Entlassung … … aus der stationären Betreuung schließt sich eine erste ambu- lante Kontrolle nach ein bis zwei Wochen an, gefolgt von etwa vier- bis acht-wöchigen Verlaufskontrollen in unserer interdis- ziplinären Hämangiom-Sprechstunde. Diese wird von Frau Dr. Wiewrodt, Oberärztin der Kinderklinik, geleitet und gemeinsam mit Frau Dr. Grasshoff-Derr, Oberärztin der Kinderchirurgie, und Herrn Prof. Hamm, Oberarzt der Hautklinik, durchgeführt. Im Rahmen dieser Wiedervorstellungen wird das Ansprechen auf die Propranolol-Therapie beobachtet, dokumentiert und die Dosierung an das steigende Gewicht Ihres Kindes angepasst. Außerdem stehen wir Ihnen für Fragen zur Verfügung. Die meisten Säuglinge werden etwa sechs Monate lang bzw. bis zum vollendeten neunten Lebensmonat mit Propranolol be- handelt, in Einzelfällen auch länger.

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Weiterführende Informationen und Lageplan

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Elterninformation

Propranolol-Therapie bei Säuglings - hämangiomen

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Perinatal-zentrum

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Hautklinik

Kinderklinik

Gebäude D6: Anmeldung, Gebäude D31: Fotograf, Gebäude C6: Untersuchung

VorstellungstermineNach telefonischer Vereinbarung unter Telefon 0931 / 201-27855

Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich gerne an uns:

Dr. Barbara Wiewrodt, Kinderärztin Oberärztin der Kinderklinik und PoliklinikTelefon 0931 / 201-27728E-Mail [email protected]

Prof. Dr. Henning Hamm, Hautarzt Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und AllergologieTelefon 0931 / 201-26710E-Mail [email protected]

Drei Monate alter Säugling mit Hämangiom des linken Oberlides bei Therapiebeginn

Derselbe Patient nach acht Wochen Propranolol- Therapie

kann die Dosierung meist schon am Folgetag auf die Zieldosis gesteigert werden, erneut unter sorgfältiger Überwachung. Bei unproblematischem Verlauf erfolgt anschließend die Ent-lassung und Sie erhalten ein Rezept über Propranolol-Kapseln mit der für Ihr Kind geeigneten Dosis. Der gesamte stationäre Aufenthalt dauert in der Regel drei Tage. In dieser Zeit kann ein Elternteil selbstverständlich mit aufgenommen werden.

Nach Entlassung …

… aus der stationären Betreuung schließt sich eine erste ambu-lante Kontrolle nach ein bis zwei Wochen an, gefolgt von etwa vier- bis acht-wöchigen Verlaufskontrollen in unserer interdis-ziplinären Hämangiom-Sprechstunde. Diese wird von Frau Dr. Wiewrodt, Oberärztin der Kinderklinik, geleitet und gemeinsam mit Frau Dr. Grasshoff-Derr, Oberärztin der Kinderchirurgie, und Herrn Prof. Hamm, Oberarzt der Hautklinik, durchgeführt. Im Rahmen dieser Wiedervorstellungen wird das Ansprechen auf die Propranolol-Therapie beobachtet, dokumentiert und die Dosierung an das steigende Gewicht Ihres Kindes angepasst. Außerdem stehen wir Ihnen für Fragen zur Verfügung. Die meisten Säug linge werden etwa sechs Monate lang bzw. bis zum vollendeten neunten Lebensmonat mit Propranolol be-handelt, in Einzelfällen auch länger.

Aufgrund der zu erwartenden spontanen Rückbildung der Häman-giome ist eine Therapie in den meisten Fällen nicht erforderlich, so dass abgewartet werden kann; in der Wachstumsphase des Häman-gioms sind Kontrolluntersuchungen erforderlich, um den richtigen Zeitpunkt für eine notwendige Therapie nicht zu verpassen. Bei kleineren, oberflächlichen Hämangiomen hat sich die Kryo-therapie bewährt, mit der das weitere Wachstum durch kurzzeitige Vereisung gebremst werden kann. Weitere Behandlungsmöglichkei-ten bestehen – je nach Lokalisation und Aus dehnung – in der Laser-therapie oder einer operativen Entfernung; beide Verfahren werden in Vollnar kose durchgeführt. Bei wachsenden Säuglingshämangio-men mit drohenden Komplikationen kann auch eine medikamentöse Therapie angezeigt sein, beispielsweise bei einem Hämangiom des Augenlides, welches das Sehvermögen bedroht. Dazu wurden haupt-sächlich Kortison- Präparate ein gesetzt (seltener auch andere Medi-kamente), die zahl reiche Neben wirkungen haben.

Propranolol

Durch eine Zufallsbeobachtung, die im Juni 2008 veröffentlicht wurde, hat sich die medikamentöse Therapie von Säuglingshämangiomen maß geblich geändert. Seit diesem Zeitpunkt wird der Betablocker Propranolol sehr erfolgreich in der Behandlung von problematischen Säuglingshämangiomen eingesetzt, wenngleich eine Zulassung für diese Indikation noch nicht vorliegt. Propranolol ist allerdings eine Substanz, die schon seit 1964 auf dem Markt ist und mit der große Erfahrung bei der Behandlung der Herzschwäche, des hohen Blutdrucks und von Herzrhythmusstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern gesammelt wurden. Als Nebenwirkungen treten eine leichte Erniedrigung des Blutdrucks und des Pulsschlages auf, die zu Müdig keit und geringerer Trinkmenge führen können, sehr selten zu

Propranolol-Therapie bei Säuglingshämangiomen

einer Gedeihstörung. Ferner kann bei einer Atemwegsinfektion die Verengung der Bronchien verstärkt werden, weshalb das Medikament ggf. für einige Tage abgesetzt werden sollte. Außerdem ist eine Erniedrigung des Blutzuckerwertes möglich, der vorgebeugt wird, indem das Medikament immer zusammen mit der Nahrung verabreicht wird.

„Off-Label-Therapie“

Bei der Behandlung von Säuglingshämangiomen mit Propranolol handelt es sich um eine sogenannte „Off-Label-Therapie“, also um eine Behandlung außerhalb des Zulassungsbereichs. Wenn Sie nach ausführlicher Aufklärung und ausreichend Be-denkzeit eine Behandlung Ihres Kindes mit Propranolol wünschen, müssen Sie uns daher vor Behandlungsbeginn Ihre Ein willigung schriftlich erteilen.

Praktisches Vorgehen

Vor Beginn der Behandlung erfolgt bei Ihrem Kind eine aus führ-liche Untersuchung mit kinderkardiologischer Abklärung und Ultraschall-Untersuchung von Kopf und Bauch. Dabei soll ge-prüft werden, ob Gründe gegen eine Propranolol- Behandlung sprechen, bzw. ob bei Ihrem Kind weitere Hämangiome außer den an der Haut sicht baren vorliegen.Um beobachten zu können, wie Ihr Kind auf Propranolol reagiert, erfolgt eine stationäre Aufnahme. Das Medikament wird ein-schleichend dosiert und zwei Mal täglich mit der Nahrung ge-geben unter sorgfältiger Überwachung von Blutdruck, Herzfre-quenz, Atmung und Blutzuckerwerten. Wird es gut vertragen,

Liebe Eltern,

bei Ihrem Kind wurde ein Säuglingshämangiom („Blutschwämm-chen“) diagnostiziert. Dabei handelt es sich um einen gutartigen Tumor der Haut, der von den Blutgefäßen ausgeht. Dieser tritt bei drei bis fünf Prozent aller Säuglinge auf und bildet sich in aller Regel innerhalb von Jahren spontan zurück (siehe Zeichnung).

Abb.: Typische Entwicklung von Säuglingshämangiomen

Häufig ist von einem Hämangiom bei der Geburt nur ein heller oder rötlicher Fleck zu sehen, der in den folgenden Monaten sehr rasch an Größe und Farbintensität zunehmen kann. In bestimmten Kör-perregionen (z.B. Augenlider, Nase, Mund, Hals, Schambereich) kann ein Hämangiom durch rasches Wachstum zu Komplikationen führen und wichtige Funktionen des Körpers beeinträchtigen.

ALTER4 Wo 6 Wo 12 Mo 2–5 Lj. 6–10 Lj.

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