07.07.2015 Dilber Bozkurt

Slawische Sprachen für (Computer-) Linguisten

Bistra Andreeva

Tania Avgustinova

Roland Marti

Universität des Saarlandes

Pitch-accent and the phonologization of

vowel length in Slavic Darya Kavitskaya

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Überblick

➢Kompensatorische Längung

➢Phonologisierungs-Modell

➢Prosodische Bedingungen

➢Akzente im Slavischen

➢Analysen einiger Akzente

➢Quellen

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Kompensatorische Längung

Kompensatorische Längung 4

➢Ein Prozess der Phonologisierung

➢Veränderung des phonologischen Systems

➢Phonologische Phänomene- Die Abwesenheit eines

Elements einer Repräsentation wird von der Längung eines

anderen Elements begleitet.

➢Zwei Typen von CL:

➢ Konsonantverlust (CVC → CV:) - charakterisiert

➢ durch Verlust, Veränderung der Silbenstruktur

➢Nasale gelöscht, wenn ein stimmloser Frikativ folgt,

➢mit der Längung des Vokals zusammenhängend

Kompensatorische Längung 5

➢Vokalverlust (CVCV → CV:C); Wegfall des zweiten

Vokals verursacht Längung des ersten, nicht nur

Silbenstruktur, sondern auch -zahl verändert

➢Diachronische Entwicklung von Late Common

Slavic zu heutigem Serbo-Kroatisch

Kompensatorische Längung 6

jers

➢langer, ungespannter hoher Vokal

➢CL in Late Common Slavic, wenn jers gelöscht

➢„Wortfinale jers und jers in Silben gefolgt von einem

Vokal(kein jer) werden schwach. Schwache jers werden

abgesenkt. Jers in Silben gefolgt von einem schwachen

jer werden stark. Starke jers verschmelzen mit einem

oder mehreren 'nicht reduzierten' Vokalen.“

Kompensatorische Längung 7

CL-Abhängigkeit von Faktoren

➢Identität des intervenierenden C2 in einer C

1V

1C

2V

2

Sequenz

➢Identität des target Vokals V1

➢Prosodie(Akzent des verlängerten Vokals)

➢Position der zweisilbigen C1V

1C

2V

2-Einheit im Wort

➢Identität des Auslösers V2 (jer) in C

1V

1C

2V2

➢

➢ Bedingungen von CL nicht willkürlich, folgen einem

bestimmten hierarchischen System

➢

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Phonologisierungs-Modell

Phonologisierungs-Modell 9

Hörer orientierte Lautveränderung

➢In bestimmten Kontexten werden wesentliche

Eigenschaften eines Signals falsch analysiert, können

aber reinterpretiert werden → Phonologisierung

➢Bsp.: Hindi

➢Hypokorrektur: Verlust eines Nasals führt zu

Nasalierung des vorgehenden Vokals

Phonologisierungs-Modell 10

CL durch Konsonantverlust

➢Geschieht durch phonetische Längung des

Vokals in Umgebung eines benachbarten

Konsonants

Phonologisierungs-Modell 11

Cl durch Vokalverlust

➢Wichtig: Vokale in offenen Silben sind länger

als in geschlossenen.

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Prosodische Bedingungen

Prosodische Bedingungen 13

➢Akzentuierung spielt eine große Rolle in den

meisten Slawischen Sprachen.

➢Zwei Gebiete:

1. Nord-Westliches Süd-Slawisch (?) - Slowenien,

Serbo-Kroatischer Dialekt

2. Süd-Westliches Ost-Slawisch – Ukrainische und

Belarussische Dialekte & West-Slavisch –

Slowakisch, Tschechisch, Obersorbisch,

Polnisch, Kaschubisch

Prosodische Bedingungen 14

➢Zu 1.:

➢CL geschieht in mehr Umgebungen und ist weniger

Faktoren gegenüber sensibel beim circumflex als

beim acute/ neo-acute

➢Zu 2.:

➢Eher sensibel bei circumflex und acute

➢Außerdem hängt die Akzentuierung z.T. von

der Wortposition ab

➢Wichtig:

➢Common Slavic basierte auf Vokalquantität

➢Prosodie war charakterisiert durch pitch accent

Prosodische Bedingungen 15

Analyse 16

Old rising und falling accent

➢Vereinfachung: Slavische Akzente = unterschiedliche

Konstellationen von Hohen Tönen

➢Rising accent → Hoher Ton in einer Mora (Einheit)

➢Long rising accent → durch Postion des Hohen Ton

auf der zweiten Mora charakterisiert

➢Falling accent

→ Abwesenheit

eines Tones

Analyse 17

Hypothese

➢Rising accent im Common Slavic über zwei Moren

realisiert(moderne Slawische Dialekte - pitch accents)

➢Short rising accent auf monomoraischen Vokal konzentriert

➢Die andere für rising accent notwendige Mora des Hohen Tons

ist also in der vorgehenden Silbe realisiert.

Analyse 18

1. Längung bei falling accent

➢Slowenisch:

➢Bei short falling accent Vokal verlängert (a)

➢Bei rising accents keine Verlängerung (b)

Analyse 19

➢Serbo-Kroatisch:

➢CL bei allen Akzenten

➢mehr bei rising accents, abhängig von Konsonant und

gelegentlich von Position des CL-Elements im Wort

➢z.B. Štokavisch – CL in finaler Position wenn palataler

Approximant j vorangeht (a), aber kein anderer Sonorant (b)

➢Intern kommt CL bei allen Sonoranten vor (13)

Analyse 20

Folglich..

➢Die Entwicklung des rising accent im

Nordwestlichen Süd-Slawisch bringt Licht in

das Resultat von CL bei verschiedenen

Akzenten.

➢Eine Reihe von Zusammenlegungen kreiert

eine Situation, in der die ungespannten Vokale

e und o bei rising accent nur kurz sein können.

➢Wenn im NW-Süd-Slawischen die Kürzung von

rising accents vor der Kürzung des falling

accents stattfand, ist es möglich, dass an einem

gewissen Punkt der Geschichte nur Vokale mit

falling accent lang sein konnten.

Analyse 21

2. Längung bei new rising accent

➢Situation beim Südlich West-Slawischen steht im

Gegensatz zum Nord-Westlich Süd-Slavischen.

➢Im Slowakischen geschieht CL von e,o nur bei neo-acute

accent, dann durch beliebige Konsonanten und

Wordpositionen.(Timberlake)(a)

Analyse 22

➢Behauptung:

➢new rising accent führt nicht ohne kontextabhängige

Beschränkung zu CL.

➢Polnisch: Cl bei new rising accent unabhängig vom

Konsonant, bei anderen Akzenten nur vor Snoranten

und stimmhaften Obstruenten

➢CL im West-Slawischen bei old falling und rising

accents konsonantenabhängig, bei new rising aber

nicht

Analyse 23

Folglich...

➢Da Late Commom Slavic eine Tonsprache war, war die

Länge nicht notwendig für den Akzent.

➢In Nordwest-Slawischen Dialekten is CL durch den new

rising accent(neo-acute) bedingt, unabhängig vom

Konsonanten.

➢Der neo-acute entsteht durch die Abrückung des

ursprünglichen rising acute vom jer zum vorhergehenden

Vokal

Analyse 24

➢Short accent rising benötigt die zweite Mora

eines Hohen Tons, um im vorhergehenden

Vokal realisiert werden zu können.

➢Also war der old rising Ton phonetisch durch

eine Tonerhöhung über zwei Vokale

manifestiert.

Analyse 25

➢In Fällen, wo CL mit weniger Beschränkungen

in der falling-accent Umgebung entsteht, sind

Vokale länger als beim rising accent.

➢Grund sind nicht unbedingt ihre Eigenschaften,

aber die zeitliche Veränderung.

Quellen 26

Quellen

➢Kavitskaya, D. 2005. Pitch-accent and the

phonologization of vowel length in Slavic. Yale

University

➢https://en.wikipedia.org/wiki/Old_Church_Slavo

nic

➢https://en.wikipedia.org/wiki/Proto-Slavic

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