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September 2015 Konzept zur Sprachförderung Seite 4 Meeresschutz zahlt sich aus Seite 10 Fotografie studieren Seite 24

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Lebenslanges Lernen, Bildungsmagazin, Fotografie studieren, Mutterschutz, Sprachförderung

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Page 1: LLL 201509 September

September 2015

Konzept zur Sprachförderung

Seite 4

Meeresschutz zahlt sich aus

Seite 10

Fotografiestudieren

Seite 24

Page 2: LLL 201509 September

■ ■ ■ Inhalt

2 LebensLanges ■ Lernen

Editorial 3

■ ■ ■ Aus- und Weiterbildung

Landesregierung stellt Konzept zur Sprachförderung vor 4

Sprachwandel als Normalfall 8

■ ■ ■ Gesellschaft und Umwelt

Meeresschutz zahlt sich auch wirtschaftlich aus 10

Wasserexperte Martin Gayer im Interview - Teil 8 11

Partnerstädte: Schwestern auf Entfernung 12

■ ■ ■ Lesen und Hören

Verlosungen zu unseren Themen 18

Gedicht 19

Mit Freu(n)den Lesen 20

Agatha Christie: Kriminell gut! 21

■ ■ ■ Kunst und Kultur

25 Jahre Deutsche Einheit: Große Feier in Frankfurt 22

Fotografie studieren 24

Gewinnerfoto 25

■ ■ ■ Reisen und Erleben

Kanadas vielfältiger Osten 26

Aktionswoche: Sport trotz Krebs 29

■ ■ ■ Gesundheit und Fitness

Das Zürcher Ressourcen-Modell 30

Die Anerkennung ganzheitlicher Heilmethoden 31

Impressum „LebensLanges Lernen“www.lebenslangeslernen.net

Geschäftsführung: Dieter Fuhrländer

Telefon 0 61 02 / 8 83 60 – 21

Verlagsleitung: Armin Höflich

Telefon 0 61 02 / 8 83 60 – [email protected]

Chefredaktion:Sabine Rippberger

Telefon 0 61 02 / 8 83 60 – 19

Redaktion u. Bildredaktion: Melanie Blaum

Telefon 0 61 02 / 8 83 60 – 22

Redaktion:Stefanie Neubecker

Telefon 0 61 02 / 8 83 60 – 29

Vertrieb:Petra Eckstein

Telefon 0 61 02 / 8 83 60 – 10

Titelbild: fotolia

Gesamtherstellung: Satz21 - Gesellschaft für

Medientechnologie mbH Hermannstr. 54-56, 63263 Neu-Isenburg

Ein Unternehmen der: Logical System Development AGKrokusweg 3, 61381 Friedrichsdorf

26Kanadas vielfältiger Osten

10Meeresschutz zahlt sich auch wirtschaftlich aus

12Stipendien für Deutschschüler

28Öko-Urlaub: Wie reise ich umweltschonend

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Editorial ■ ■ ■

LebensLanges ■ Lernen 3

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

war´s das schon wieder mit dem Sommer? Die Wetterkunde sagt Ja – der 1. September gilt bei uns als der meteorologische Herbstanfang. Und sind wir mal ehrlich, eigentlich können wir uns über den Sommer 2015 absolut nicht beschweren. Viele sonnige Tage bei Temperaturen bis zu 40°C, da kamen auch die Heimaturlauber voll auf ihre Kosten. Ich hoffe, Sie hatten alle die Möglich-keit, ein paar Tage zu entspannen und neue Energie zu tanken.

Apropos Energie: Auf dieses Thema werden Sie auch in der Septemberausgabe von LLL stoßen. Vor allem die Energieeffizienz ist ein Begriff, der uns sehr be-schäftigt und dem wir auf den Grund gehen wollen. Ganz einfach deshalb, weil wir der Meinung sind, dass unsere Umwelt besser geschont und die Hilfsbe-reitschaft generell gesteigert werden muss. Wie vielfältig das möglich ist, wird schon beim Durchblättern dieses Magazins deutlich; ob es um die Sprachför-derung für Flüchtlingskinder geht, den Schutz unserer Meere oder das ökologi-sche Reisen, Deutschland ist auf einem guten Weg. Ich selbst habe meinen Sommerurlaub übrigens in Kanada verbracht (ja, das Reisethema dieser Aus-gabe ist kein Zufall!) und muss sagen, dass dort noch einiges an Nachholbedarf besteht, während Deutschland mit einem guten Beispiel vorangeht. Dabei ist natürlich jeder Einzelne von uns gefragt, und schließlich führt das Energiespa-ren ja auch zu einer Win-Win-Situation, da es nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel schont.

In diesem Sinne freue ich mich besonders, mich in den nächsten Wochen nach Feierabend noch gemütlich in den Garten setzen und die letzten Sonnenstrah-len völlig kostenfrei genießen zu können – am liebsten mit einem spannenden Buch. Vielleicht mal wieder ein packender Krimi von Agatha Christie? Die Thriller-Königin hätte in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag gefeiert und zählt für mich nach wie vor zu den Meistern dieses Genres. Besonders empfehlen würde ich Hercule Poirots Fall „Alibi“ – wetten, dass Sie nicht darauf kommen, wer der Täter ist?

Bleiben Sie neugierig!Ihre Sabine Rippberger

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4 LebensLanges ■ Lernen

Landesregierung stellt Konzept zur Sprachförderung vor„Integration und Abschluss“ als flächendeckendes Angebot

Der Hessische Kultusminis-ter Prof. Dr. R. Alexander Lorz und Sozial- und Inte-grationsminister Stefan Grüttner haben in Wiesba-den das Konzept der Lan-desregierung zur Sprachför-derung und allgemeinen und beruflichen Bildung für junge Flüchtlinge, Spätaus-siedler und Zuwanderer (Seiteneinsteiger) in berufli-chen Schulen vorgestellt.

ten“ betonten Lorz und Grüttner. „Das Beherrschen der deutschen Sprache ist dabei der Schlüssel zum Schulerfolg und zur Teilhabe an der Gesellschaft.“ Das Konzept wurde gemeinsam vom Kultusministerium (HKM) und dem Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) als Förderkonzept für die künftige Be-schulung von Seiteneinsteigern oh-ne Deutschkenntnisse erarbeitet.

Schulisches Gesamtförderkonzept„Die Gruppe der jugendlichen Sei-teneinsteiger im Alter von 16 – 18 Jahren rückt immer mehr in den Fo-kus“, erklärte Kultusminister Lorz. Daher werde nach dem Vorbild der etablierten und erfolgreichen Inten-sivsprachfördermaßnahmen im all-gemeinbildenden Bereich die flä-chendeckende Einrichtung von In-tensivklassen auch an beruflichen Schulen zum Schuljahr 2015/16 er-folgen. „Mit der Einrichtung von In-teA ermöglichen wir ein schulisches Angebot für die Gruppe der Seiten-einsteiger ohne Deutschkenntnisse in allen Altersgruppen, das mit den Vorlaufkursen im Vorschulbereich beginnt, über die Intensivmaßnah-men in den allgemeinbildenden Schulen reicht, und nun auch in den

beruflichen Schulen fest verankert wird.“ Damit bestehe in Hessen ab dem Schuljahr 2015/16 ein schuli-sches Gesamtsprachförderkonzept, das auf die verschiedenen individu-ellen Bedürfnisse der Betroffenen eingehe, so der Kultusminister.

Hessenweite Angebote„Wir setzen dabei auf ein möglichst hessenweites und flächendecken-des Angebot und haben bewusst auf die Einrichtung einer möglichen ‚Flüchtlingsschule‘ verzichtet, um auch eine zeitnahe und regionale Integration in unsere Gesellschaft zu ermöglichen und die Flüchtlinge nicht von Anfang an zu separieren“, sagte Lorz. Zahlreiche Bundeslän-der haben in den vergangenen Mo-naten sogenannte Sprachförder-klassen eingerichtet. Das Land Hes-sen verfügt jedoch durch sein Sprachförderkonzept mit den Inten-sivmaßnahmen über ein bereits seit 2003 erfolgreich funktionierendes System an den allgemeinbildenden Schulen.

Weitere Informationen gibt es unter www.kultusministerium.hessen.de

Red.: LLL/SR/Hessisches Kultusministerium

U nter dem Titel „Integration und Abschluss (InteA)“ ist die Ausdehnung des hessi-

schen Sprachförderkonzepts auf den Bereich der beruflichen Schu-len zusammengefasst. „Die Hessi-sche Landesregierung sieht sich in der Verantwortung, für die in Hes-sen ankommenden begleiteten und insbesondere unbegleiteten Flücht-lingskinder und Jugendlichen mög-lichst gute Aufnahmebedingungen und Bildungsmöglichkeiten zu schaffen, d. h. einen Beitrag zur ge-sellschaftlichen Integration zu leis-

■ ■ ■ Aus- und WeiterbildungFo

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Aus- und Weiterbildung ■ ■ ■

Bildungskongress„Vielfalt gestalten – Chancen erkennen. Kita und Schule in veränderten Lebenswelten“

!VerlosungLebensLanges Lernen verlost in Kooperation mit dem Bildungskongress fünf Eintrittskarten! Einfach bis zum 30. September eine E-Mail mit dem Kennwort „Bildungskongress“ und IhrerAdresse an [email protected] schicken. Viel Glück!

Ort: Messe Frankfurt, Congress CenterLudwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am MainDatum: Mittwoch, 14. Oktober 20159:30–16:00 UhrPreis: 35 Euro inkl. Messeeintritt und Mittagsimbiss/30 Euro für GEW-Mitglieder

Online-Anmeldung unter www.buchmesse.de/bildungskongressAnmeldeschluss: 12. Oktober 2015

Mehr Infos und Veranstaltungshinweise auf www.buchmesse.de/bildung

Kitas und Schulen werden immer bunter. Inklusion und Zuwanderung führen zu einer größer werdenden Viel-falt, die alle Beteiligten vor Herausforderungen stellt. Gleichzeitig bereichert sie aber auch den Kita- und Schulalltag. Welche Chancen bieten sich hier? Wie wer-den wir den Kindern und Jugendlichen gerecht? Wie ge-hen wir etwa mit kulturellen Unterschieden um? Wie ge-staltet sich die Bildungspartnerschaft mit den Eltern, wenn die Verständigung ganz neue Aspekte mit sich bringt?Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis, Autor des Hessi-schen Bildungs- und Erziehungsplans für Kinder von 0 bis 10 Jahren, und Prof. Dr. Havva Engin, Leiterin des Heidelberger Zentrums für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik Hei-Mat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, führen in ihren Hauptvorträ-gen in die Thematik ein. Workshops zu Themen wie Flüchtlingskinder in der Kita, Elternarbeit, Mehrspra-chigkeit, Berufschancen für Jugendliche mit Migrations-hintergrund und Rechtsextremismus im Netz sowie ei-ne Diskussionsrunde mit Experten runden das Kon-gressprogramm ab. Im Foyer der Kongressräume halten Bildungsanbieter und Organisationen auf dem „Markt der Möglichkeiten“ vielfältige Informationen bereit. LebensLanges Lernen wird dort ebenfalls vertreten sein – wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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6 LebensLanges ■ Lernen

■ ■ ■ Aus- und Weiterbildung

Frühzeitige Praxiserfahrung lohnt sichProvadis unterstützt vielfältige Angebote zur Berufsorientierung

Bereichsleiter Bildungs- und For-schungsprojekte bei Provadis. „Wir sehen es als unsere unternehmeri-sche und gesellschaftliche Verpflich-tung an, im Hinblick auf den Fach-kräftemangel, junge Leute bei der Be-rufsorientierung frühzeitig zu unter-stützen.“ Deshalb bietet Provadis nicht nur vielfältige Informationsver-anstaltungen für die eigenen Aus- und Weiterbildungsprogramme an, sondern auch Schüler-Workshops und -Projekte für Gesundheits- und MINT-Berufe in Kooperation mit und im Auftrag von unterschiedlichen Partnern.

Infotage Ausbildung: Führungen durch die Ausbildungsstätten, Azubis beantworten Fragen. Es gibt jede Menge Bewerbungstipps!Eltern-Info-Abende: Ausbilder, Azubis und Personalverantwortliche von Provadis berichten aus der Praxis und beantworten Fragen zu den über 40 Ausbildungsberufen. Karriereabende: Monatliche 90minütige Infoveranstaltung rund um die dualen Studiengänge an der Provadis Hochschule.Feriencamps: Einwöchige Camps für IT-Berufe, Naturwissenschaften und Metall- und Elektroberufe.Lehrerfortbildungen: Tagungen und Hintergrundveranstaltungen rund um das Thema Talentmanagement.Alle aktuellen Termine und Anmeldung zur Berufsorientierung unter provadis.de

Schulabgängern stehen heute mit dualen Ausbildungsberufen oder dualen Studiengängen viele Wege in den Beruf offen. Aber auch danach er-geben sich durch das immer stärker durchlässig gestaltete Bildungssys-tem noch vielfältige Fortbildungs- und Studienmöglichkeiten. Rund 400 junge Menschen beginnen jährlich mit dem Fachkräfte-Entwickler Pro-vadis am Industriepark Höchst eine duale Ausbildung für einen Beruf in der Industrie. Mehr als 1.000 Studen-ten studieren an der Provadis Hoch-schule praxisorientiert in einem dua-len oder berufsbegleitenden Studien-gang. „Im Rahmen unseres Talentma-nagements möchten wir Jugendli-chen helfen, schon während der Schulzeit ein klares Bild von den eige-nen Neigungen und Interessen zu be-kommen“, sagt Dr. Karsten Rudolf,

Kooperationsangebote für und mit PartnernGesundheitscamp der Bayer-StiftungenUnterstützt und initiiert von der

Bayer Science & Education Founda-tion bietet Provadis in diesem Jahr zwei einwöchige Gesundheitscamps an. An unterschiedlichen Orten wie der Krankenpflegeschule des Rot-kreuz-Klinikums, der Inneren Missi-on Frankfurt, des Gesundheitsamtes und der Agentur für Arbeit lernen Ju-gendliche von acht Schulen aus Frankfurt und Umgebung das Be-rufsfeld „Gesundheit“ kennen: von Laboranten, die mit an Medikamen-ten forschen, über Hygieneprüfer bis zu Kranken- und Altenpflegern. Ein-geschlossen ist ein Besuch der Aus-bildungsstätten von Provadis und des Gesundheitsamts Frankfurt.Lehrer, die sich über Angebote zur Berufsorientierung, über Anregun-gen für den Naturwissenschaftsun-terricht und das Schulförderpro-gramm der Bayer-Stiftungen infor-mieren wollen, können übrigens den „Bayer Science Day“ am Diens-tag, dem 10. November 2015, besu-chen. Anmeldungen und Infos unter provadis.de/bayer-science-day

MINT-ProjekteZur Förderung des Interesses und der Berufsorientierung im Feld Ma-thematik, IT, Naturwissenschaft und Technik (MINT) veranstaltet Provadis mit Kooperationspartnern zwei bereits sehr beliebte MINT-Projekte: Mädchen zwischen 14 und 16 Jah-ren, die sich für einen naturwissen-schaftlichen oder technischen Beruf interessieren, können in den Schul-ferien an den MINT-Girls-Camps teilnehmen, die in Zusammenarbeit mit der Sportjugend Hessen im Lan-dessportbund Hessen e.V. durchge-führt werden. Die Schülerinnen erleben eine spannende Woche mit eigenen Ar-beiten in Labor oder Werkstatt: vom Herstellen einer Stromleitung, eige-nen Chemieexperimenten und Me-tallarbeiten bis zum Erlernen der Programmiersprache Java. Abgerun-

Provadis – Informationsangebote

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Aus- und Weiterbildung ■ ■ ■

LebensLanges ■ Lernen 7

Von Technik begeistert „Junior-Ingenieure“ von Frankfurter Gymnasien zeigten erstmals ihre Projekte

lich-technische Allgemeinbildung zu ermöglichen – dank eines inter-disziplinären Wahlpflichtunter-richts, den die Schulen gemeinsam mit Hochschulen und Unterneh-

der Deutsche Telekom Stiftung ent-wickelt und wird seit 2009 von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft in Frankfurt am Main durchgeführt. In Kooperation mit Provadis hatte

letztere auch den Tag der Junior-Ingenieure initiiert. „Der Industrie-park Höchst ist der pas-sende Ort, um Ihre Pro-jektarbeiten zu präsen-tieren“, begrüßte Jürgen Vormann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Infraserv Höchst, der Betreibergesell-schaft des Industrie-parks, die Junior Inge-nieure. „Hier am Stand-ort wird seit mehr als 150 Jahren Zukunft ge-

macht.“ Neben der Elisabethen-schule sind in Frankfurt die Wöhler- und die Ziehenschule Teil des Netz-werks von knapp 70 deutschen Schulen, die eine Junior-Ingenieur-Akademie anbieten, hinzu kommt die Albert-Schweitzer-Schule aus Offenbach. Mehr unter sptg.de.

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E ine Vielfalt an Experimenten, Präsentationen und Installa-tionen bot sich im Juli den

über 200 Besuchern des ersten Frankfurter Tages der Junior-Inge-nieure im Industriepark Höchst. Egal ob Schoko-3D-Drucker oder Prali-nenmaschine, ein Wet-terballon, der Bilder aus der Stratosphäre liefert, eine Solartankstelle oder ein Farbsortierroboter – das, was die 70 Acht- bis Zehntklässler, allesamt Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vier Ju-nior-Ingenieur-Akade-mien in Frankfurt und Offenbach, an eigenen Ideen und selbstkonstru-ierten Apparaten boten, zeugte so-wohl von großen technischen Bega-bungen als auch von Erfindergeist und dem Spaß, den Naturwissen-schaften und Technik bereiten kön-nen. „Das Ziel der Junior-Ingenieur-Aka-demie ist es, Mittelstufenschülern eine alltagsnahe naturwissenschaft-

det wird das Programm mit sportli-chen Events. Die Veranstaltungsorte sind Frankfurt, Wiesbaden, Wetzlar/Gießen, Darmstadt, Kassel, Fulda und Marburg. Anmeldung unter mint-girls-camps.deUnter dem Motto MINT-Die Stars von morgen gestaltet Provadis in Kooperation mit den hessischen Science Centern in Frankfurt, Mar-burg, Gießen, Kassel, Darmstadt und Wiesbaden ein Workshop-Pro-gramm für Schülerinnen und Schü-ler im Alter von 14 bis 16 Jahren. Die Jugendlichen führen spannende ei-gene Experimente durch, zum Bei-spiel zu Neuen Technologien und er-fahren viel über MINT-Berufe. Anmel-dung unter zukunft-erleben-mint.deBeide Programme werden gefördert

mit Mitteln des Europäischen Sozi-alfonds durch das Hessische Mi-nisterium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

sowie der Regionaldirektion Hes-sen der Bundesagentur für Arbeit und unterstützt durch das Hessi-sche Kultusministerium.

men gestalten. So sollen die Jugend-lichen mit den Berufsbildern aus Mathematik, Informatik, Naturwis-senschaft und Technik vertraut ge-macht werden“, erläuterte der Vor-standsvorsitzende der Stiftung Poly-technische Gesellschaft, Dr. Roland Kaehlbrandt, die Motivation der Akademie. Diese wurde 2005 von

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■ ■ ■ Aus- und Weiterbildung

8 LebensLanges ■ Lernen

Sprachwandel als Normalfall Beeinflussen die Migrantensprachen das Deutsche?

Als die Darmstädter Akade-mie für Sprache und Dich-tung im Herbst 2013 den „Ersten Bericht zur Lage der deutschen Sprache“ veröf-fentlichte, waren nicht we-nige überrascht. Wohin die Forscher auch sahen, für Fa-talismus gab es keinen An-lass. Keine Verarmung des Wortschatzes, kein Verfall der Grammatik, im Gegen-teil: der Wortschatz des Deutschen wächst seit hun-dert Jahren in allen unter-suchten Textsorten, die Grammatik zeigt sich robust gegenüber den Anglizismen, leichte Einbußen (Konjunk-tiv- und Kasusverwendung) werden einer Tendenz in al-len großen Kultursprachen zugeschrieben.

Katalysator des SprachwandelsDer Linguist Uwe Hinrichs stellt – jenseits geschriebener Texte – einen beschleunigten Wandel in der spon-tan gesprochenen deutschen Um-gangssprache fest. Die Konfrontati-on mit Migrantensprachen sei der wichtigste Katalysator dieses Wan-dels. Es bilde sich eine „Norm zwei-ter Ordnung“ heraus, Sprachformen am Rand und außerhalb des Stan-dards, die irgendwann den nächs-ten Schritt in die Schreibsprache ge-hen und – als letzter Schritt – von der Grammatik kodifiziert würden. Als nachgeordnete Faktoren für Ver-änderungen nennt er die Anglisie-rung, eine auch medial (Fernsehen, Talkshows) erzeugte „Renaissance der Mündlichkeit“, Kommunikati-onsformen im Internet und ein ge-sunkenes Niveau der (und Interesse an) Allgemeinbildung. Hinrichs qualifiziert seine Analyse einschrän-

kend als „Bestandsaufnahme“, der beobachtete Entwicklungstrend sei derzeit noch nicht schlüssig zu be-weisen. Dazu fehle es auch an un-zweifelhaften statistischen Daten. Für ihn steht aber fest: Im Zuge der „neu-en Mehrsprachigkeiten“ (Deutsch plus die jeweilige Migrantensprache) bilde sich eine „doppelte Andersspra-chigkeit“ bei den Sprechern heraus: das gesprochene Deutsch sei nicht identisch mit der Standardum-gangssprache, die gesprochene Her-kunftssprache nicht mehr die Spra-che des Herkunftslandes. Entschei-dend dabei: die Mehrsprachigkeit erzeuge bei den Sprechern einen Modus der Sprachverarbeitung, der die Grammatik verändere und ver-einfache.

„Deutscher Dialekt“Der Einfluss der Migrantensprachen sei noch ein unbeschriebenes Blatt

D ie Sprache wird grammatika-lisch einfacher, während sie Wörter hinzugewinnt. Un-

tersucht wurde das „Standarddeut-sche“, also geschriebene und redi-gierte Texte aus der Belletristik, aus Zeitungen sowie wissenschaftliche Prosa und Gebrauchstexte. Kritik am Lagebericht entzündete sich un-ter anderem daran, dass man dieje-nigen Bereiche nicht in die Untersu-chung einbezogen habe, in denen die größten Veränderungen im Sprachgebrauch zu verzeichnen sei-en: E-Mailverkehr, Internetblogs und -chats. Das dort sichtbare „Schreibchaos“ wird mal der miss-glückten Rechtschreibreform ange-lastet, mal einer menschlichen Adaption an die medientechnologi-sche Evolution: die Schreibsorgfalt lasse nach, gerade weil theoretisch alles schnell korrigierbar wäre bzw. automatisch korrigiert wird.

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Aus- und Weiterbildung ■ ■ ■

Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net

KURZ NOTIERT

Happy Birthday Frankfurter Volkshochschule!Die Frankfurter Volkshochschule feiert vom 15. bis 19. September „125 Jahre Volks-bildung in Frankfurt“ mit einer Festwoche. Die Autorin Silke Scheuermann wird aus ihrem neuen Buch „Und ich fragte den Vo-gel“ lesen, das schwedische Erfolgstrio Väsen ist zu Gast mit Neo-Folk und Eigen-kompositionen. Des Weiteren gibt es ein Podiumsgespräch zum Thema Stadtent-wicklung und einen Vortrag zur Humange-netik. Die Festwoche beschließt Jacques Tatis Film von 1947 mit dem passenden Titel „Jour de fête“. Weitere Infos: www.vhs.frankfurt.de

Weiterbildungsmöglichkeiten – nur für jeden zweiten ArbeitnehmerDer ideale Mitarbeiter ist nicht nur moti-viert und leistungsstark, sondern bildet sich auch regelmäßig weiter. Doch nur die Hälfte der Unternehmen bietet betrieb-liche Weiterbildungen an. Eine Arbeits-marktstudie von Orizon ergab, dass nur 49 Prozent der befragten Arbeitnehmer in ihrem vorherigen oder jetzigen Job die Möglichkeit hatten, an einer Weiterbil-dung teilzunehmen. 38 Prozent gaben an, dass es keine Weiterbildungsangebo-te gab.Mehr dazu unter www.wiwo.de

Schüler-Boom durch Flüchtlinge Allein in Hamburg ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen an den allgemeinbil-denden Schulen von 168.590 auf 172.540 gestiegen. Gründe für den Zu-wachs sind zu drei Vierteln zugewanderte Flüchtlingsfamilien sowie geflüchtete Ju-gendliche. Viele der Flüchtlingskinder werden in „internationalen Vorbereitungs-klassen“ untergebracht, die vor allem an Grund- und Stadtteilschulen eingerichtet wurden. Mehr zum Thema unter www.taz.de

Kinder machen weniger SportEs gibt immer mehr Ganztagsschulen und somit auch immer mehr Betreuung am Nachmittag. Aus dem Kinder- und Ju-gendsportbericht in Essen ging nun her-vor, dass Kinder heute durch G8 sowie Ganztagsschulen seltener in Sportverei-nen aktiv sind, da ihnen außerhalb der Schule die Zeit fehlt. Autoren des Berich-tes warnen jedoch, dass wenig Bewe-gung zu Übergewicht, motorischen Stö-rungen und Haltungsstörungen führen kann.

in der Kontaktlinguistik, die Zurück-haltung der Forscher der „Political Correctness“ geschuldet; die Lin-guistik fürchte das Stigma der Aus-länderfeindlichkeit. Die subtilen Veränderungen der Sprechnorm ei-ner Sprachgemeinschaft gelte es dagegen unvoreingenommen zu untersuchen. Der „alte Sprachpflegeblick“, mit dem Bestehen auf der Einhaltung fester Sprachnormen, sei ebenso wenig geeignet, die Vorgänge des Wandels zu erfassen, wie die Ver-mutung, Sprachwandel sei stets ei-ne Bereicherung. So hatte etwa die Germanistin Bettina Wiese das „Kiezdeutsch“, die Sprechweise Berliner Jugendlicher auf Schul- und Hinterhöfen, als nützliche Neuerung des Deutschen hervorge-hoben. Dies führte zu massiver Kri-tik seitens der Sprachwissenschaft. Die unkritische Verklärung einer Jugendsprache, die auf Einflüssen anderer Sprachen und fehlerhaf-tem Deutsch beruht, zu einem „deutschen Dialekt“, trage zur Ze-mentierung sprachlicher Probleme ganzer Bevölkerungsschichten bei.

Kritik Derweil wird Hinrichs nicht nur wegen der fehlenden empirischen Belege für die tatsächliche Häufig-keit der von ihm beispielhaft be-schriebenen Normabweichungen außerhalb der betrachteten Ethno-lekte (Russisch-Deutsch, Türkisch-Deutsch etc.) kritisiert. Bezweifelt wird z. B. auch, dass das Fehlen ei-ner grammatischen Kategorie (et-wa Artikel im Türkischen) automa-tisch zu deren Nichtbeachtung in der Fremdsprache führt.Die Vereinfachung der Flexion mit abbröckelnden grammatischen Endungen ist nachweislich schon seit langem im Gange; Verwechs-lung von Präpositionen, Verhun-zung des Konjunktivs und Ver-drängung des Genitivs sind seit Jahrzehnten die Topthemen der Sprachpfleger. Diese Phänomene können daher kaum ursächlich mit der Existenz von Migrantenspra-chen in Verbindung gebracht wer-den, selbst wenn diese Vorstellung weit verbreitet ist.

Auslöser für den SprachwandelIn einer Repräsentativumfrage des Instituts für Deutsche Sprache ga-ben 2009 ca. 84 Prozent der Befrag-ten an, dass ihnen Veränderungen der deutschen Sprache aufgefallen seien. Unter den vermuteten Auslö-sern wurden Migranten an zweiter, fremde Sprachen und Kulturen an vierter Stelle genannt. Aber Hinrichs selbst bleibt den Nachweis schuldig, wie denn die Minimalismen und Mischformen in das Durchschnittsdeutsch gelangen und räumt dies auch ein: Die „Dy-namik, wie sich dies vollzieht“, blei-be im Dunkeln – aufgrund fehlender Forschung. Seine These hält er dennoch auf-recht, dass bestimmte Züge des Migrantendeutsch auch die Stan-dardsprache im Mund von Deut-schen ohne Migrationshintergrund verändern. Der Linguist Rudi Keller sieht den Sprachwandel als Ergebnis des Wir-kens einer „unsichtbaren Hand“. Die systematischen Fehler von heu-te seien mit großer Wahrscheinlich-keit die neuen Regeln von morgen. Genügend Stoff für einen „Zweiten Bericht“ zur Lage der deutschen Sprache. Red.: LLL/Bernd Eckhardt

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10 LebensLanges ■ Lernen

Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net

KURZ NOTIERT

Pilzexkursionen in WiesbadenIm Herbst 2015 ist es wieder so weit:Von Anfang September bis Anfang No-vember veranstaltet das Umweltamt Wies-baden wieder Pilzexkursionen mit demPilzexperten Franz Heller. Die vierstündi-gen Exkursionen bieten die Gelegenheit,bei einem Waldspaziergang verschiede-ne Speise- und Giftpilze kennen zu ler-nen, Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Mehr Infos und alle Termine unterwww.wiesbaden.de

Amerikanische Umweltschützer vergiften aus Versehen FlussAls Mitarbeiter der amerikanischen Um-weltschutzbehörde (EPA) das Ausmaß derKontaminierung der stillgelegten „GoldKing“-Goldmine in Silverton begutachten wollten, haben sie versehentlich einenDurchbruch ausgelöst, wodurch Millionen Liter Schwermetalle und Arsen in einen Fluss geleitet wurden. Nach Angaben derEPA ist das Abwasser nun mit Blei, Mag-nesium und Arsen belastet. Da dieseMenge für Mensch und Umwelt schädlichist, ist der Fluss nun für Viehzüchter undAnwohner unbrauchbar.

Sonderausstellung „Kohle & Klima – Die Regenwäl-der von Borken“Noch bis zum 30. Oktober haben Inte-ressierte die Möglichkeit, die Sonderaus-stellung im Themenpark Kohle & Energie am Freilichtmuseum in Borken zu besu-chen. Seit dem 18. Jahrhundert führt dieindustrielle Nutzung fossiler Energien zu Klimaveränderungen mit dramatischenAuswirkungen auf die Umwelt. Die Son-derausstellung veranschaulicht die Ursa-che des Klimawandels. Mehr Infos unter www.borken-hessen.de

Deutschland unterstützt den Wiederaufbau von Wäldern in ZentralamerikaDas Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)hat beschlossen, den Wiederaufbau vonWaldlandschaften in Zentralamerika über seine internationale Klimaschutzinitiative (IKI) zu unterstützen. Die Wälder Zentral-amerikas haben eine extrem hohe Biodi-versität: Auf weniger als einem Prozentder Landfläche der Welt befinden sichhier mehr als acht Prozent der Weltbiodi-versität. Mehr Infos unter www.bmub.bund.de

Die Erweiterung von Mee-resschutzgebieten würde sich auch wirtschaftlich auszahlen, wie eine vom WWF beauftragte Studie darlegt. Danach könnte ver-stärkter Meeresschutz welt-weit einen Nettogewinn zwi-schen 490 und 920 Milliar-den US-Dollar im Zeitraum von 2015 bis 2050 erzielen. Der Zuwachs an Arbeits-plätzen, marinen Ressour-cen und Ökosystem-Dienst-leistungen würde die Kosten für Einrichtung und Erhalt der Gebiete übertreffen.

und den Schutz der Hohen See ge-hen wird sowie über die nachhalti-gen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen im Rahmen der Post-2015-Agenda, die im September fest-gelegt werden.

Praktische Umsetzung fehltWeniger als vier Prozent der Welt-meere stehen derzeit unter Schutz. Das vereinbarte Ziel der Staatenge-meinschaft sieht vor, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent des Ozeans als Schutzgebiete auszuweisen. Wis-senschaftler und auch der WWF empfehlen, diesen Anteil bis 2030 auf insgesamt 30 Prozent zu erhö-hen. Viele der bereits bestehenden Meeresschutzgebiete existieren nur auf dem Papier, weil es an der prak-tischen Umsetzung hapert und es weder Schutzgebietsmanagement noch Kontrollen gibt. In den deut-schen Meeresschutzgebieten in Nord- und Ostsee beispielsweise darf jeder Quadratkilometer be-fischt werden, weil bisher keine Be-schränkungen für die Fischerei er-lassen wurden.

Widerstandskraft gegen Klimawandel stärkenGut gemanagte Meeresschutzgebie-te, die Arten und Lebensräume ef-fektiv schützen, verbessern die Wi-derstandskraft des Ozeans gegen Ef-fekte des Klimawandels. Wenn Mee-resschutzgebiete mit einem nach-haltigen Fischereimanagement und reduzierter Verschmutzung gekop-pelt werden, ist das ein starkes Fun-dament für gesunde marine Ökosys-teme sowie eine nachhaltige wirt-schaftliche Entwicklung. Weitere Informationen gibt es unter www.wwf.de Red.: LLL/SR/WWF

Meeresschutz als Teil der „Blue Economy“„Für jeden Euro, der in Meeres-schutzgebiete investiert wird, sind mindestens drei Euro Rendite in Form von Arbeitsplätzen, Küsten-schutz oder Fischereierträgen zu er-warten. Meere schützen ist fast wie ein Konto bei der Bank eröffnen. Es ist erwiesen, dass die Natur von gut geführten Meeresschutzgebieten profitiert, die wirtschaftliche Analy-se zeigt nun, dass es auch rentabel ist“, sagt Stephan Lutter, Meeres-schutzexperte des WWF, und for-dert, dass Regierungen, die den Aus-bau der „Blue Economy“ vorantrei-ben, Meeresschutz gleichermaßen berücksichtigen. Politische Wei-chenstellung müsse auch erfolgen beim kommenden G7-Gipfel, bei dem es auch um Tiefseebergbau

Meeresschutz Meeresschutz zahlt sich auch zahlt sich auch wirtschaftlich auswirtschaftlich aus

Meeresschutzgebiete könnten weltweit bis zu 920 Milliarden Dollar Gewinn erbringen

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Gesellschaft und Umwelt ■ ■ ■

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Wasserexperte Martin Gayer im InterviewLesen Sie heute den achten Teil des informativen Inter-views, in dem Wasserexperte Martin Gayer von Acala sich den Fragen von Michael Vogt stellt.

Teil 8/10

rein. Das Wasser läuft dann durch den Keramik-Filter, ein Vorfilter, der eine Öffnung von 0,2 bis 0,4 Mikro-metern hat, das heißt Bakterien werden bereits hier blockiert. Das Wasser läuft anschließend durch die Aktiv-Kohle. Die Aktiv-Kohle filtert über 99 Prozent aller Giftstoffe, Schwermetalle, Hormone, aber kei-ne Mineralien heraus. Da durch die Landwirtschaft das Mineral Nitrat im Überschuss vorhanden ist, redu-ziert eine goldene Schicht, ein Ion-Tauscher, das Nitrat über 50 Pro-zent. Nun beginnt die Pi-Technolo-gie, die aus den letzten drei Schich-ten besteht. Die weiße Schicht ist Bio-Keramik. Sie kann Ionen, Mag-nesium und Calcium abgeben. In dieser Schicht befinden sich auch die effektiven Mikroorganismen. Die nächste Schicht ist die Zeolith-Schicht, die negativ geladen ist. Das heißt, das Wasser strukturiert sich durch den negativ geladenen Stein um und verliert dadurch seine alte Information, die es vielleicht ir-gendwo in der Kläranlage aufgefan-gen hat. Anschließend läuft es durch Quarz, das eine positive Ladung hat. Das Wasser strukturiert sich nun wieder anders. Bei dieser Struktu-

rierung werden die Wasser-Cluster in ihrer Länge kürzer, die Energie vom Wasser steigt und es verliert diese alte Information.

Lesen Sie den nächsten Teil des mehrteiligen Interviews in der kom-menden Oktober-Ausgabe von LLL!

Michael Vogt: Im letzten Interview haben wir uns nochmals über den Filteraufbau und -austausch unter-halten. Welche Folgekosten entste-hen alle zwei Monate bei der Er-neuerung des Filters?

Martin Gayer: Das ist eine Frage, die jeden Verbraucher interessiert. Für beide Geräte kostet die Nachversor-gung pro Jahresset 139 Euro. Darin sind ausreichend Filter und Austau-schmaterialien enthalten. Das heißt auf den Tag umgerechnet sind das 38 Cent. Es wird sogar noch ein biss-chen günstiger, wenn man gleich zwei Jahresvorräte kauft. Aber die meisten Kunden kaufen immer für ein Jahr. Dann sind wir bei 38 Cent am Tag. Werden jetzt vier bis fünf-zehn Liter gefiltert, je nach dem ob das Wasser nur getrunken, damit Kaffee gemacht oder Essen gekocht wird, dann kommen wir auf einen Cent-Bereich, zu dem man in kei-nem Supermarkt Wasser kaufen kann.

Michael Vogt: Das heißt, du behältst im Hinterkopf, was das Leitungs- und Mineralwasser kostet und wo sich sowas allemal rechnet.

Martin Gayer: Immer. Wirtschaft-lich rechnet sich das immer.

Michael Vogt: Betrachten wir den großen Wasserfilter. Wie ist denn hier der Aufbau und was sind die einzelnen Elemente?

Martin Gayer: Beim großen Filter-system wird das Leitungswasser einfach in den oberen Behälter ge-füllt.

Michael Vogt: Wie viele Liter passen in das Filtersystem?

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Partnerstädte: Schwestern auf EntfernungFast jeder Ort hat sie, die meisten kennen auch ihre Namen, doch nur die wenigs-ten wissen, was wirklich da-hintersteckt: Die Rede ist von Partnerstädten. Frankfurt beispielsweise pflegt Partner-schaften mit 17 Städten, die auf vier Kontinenten verteilt sind; bei Wiesbaden sind es 14 Städte, und Mainz hat welt-weit 11 Partnerstädte.

Warum eine Städtepartnerschaft?Das Hauptziel einer Städtepartner-schaft ist der kulturelle, teilweise auch der wirtschaftliche Austausch. Dieser findet hauptsächlich bei Part-nerschaften mit ausländischen Städ-ten statt und kann durchaus auch ei-nen politischen Hintergrund haben, um die Rechtsstaatlichkeit und De-mokratisierung in den Ländern der Partnerstädte anzustoßen. Auch deutsch-deutsche Städtepartner-schaften haben gesellschaftlich eine wichtige Rolle gespielt, insbesonde-re in der Zeit nach der Wiedervereini-gung. Zusätzlich zur Städtepartner-schaft gibt es noch die abgeschwäch-te Form der Städtefreundschaft, die meist zeitlich begrenzt ist.

Stipendien für Deutschschüler aus Frankfurts PartnerstädtenDas fleißige Deutschlernen hat sich für die Schüler, die in den 16 Partnerstädten Frankfurts deutsche Schreib-wettbewerbe gewonnen hat-ten, gelohnt. Durch ihren Ge-winn konnten sie im Juli 2015 an einem dreiwöchigen Aufenthalt in Deutschland teilnehmen, der dazu diente, ihre deutschen Sprachkennt-nisse zu vertiefen, aber auch die hessische Kultur näher kennenzulernen.

turelle Angebot Frankfurts. Dieses Projekt trägt seit Jahren dazu bei, die bestehenden Städtepartner-schaften Frankfurts zu stärken. Auch im Ausland die deutsche Sprache positiv wahrzunehmen, ist ein Ziel. Einigen Stipendiaten der vergange-nen Jahre hat ihr Aufenthalt so gut gefallen, dass sie Deutschland als Studienort gewählt haben.

Red.: LLL/MB

D ie Initiatoren dieses Projekts, das erfolgreich zum achten Mal stattfand, sind die Stif-

tung Polytechnische Gesellschaft, die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Stadt Frankfurt sowie das Hein-rich-von-Gagern-Gymnasium. Zum einen wurden die Stipendiaten während dieser drei Wochen in Gastfamilien untergebracht und im

Wie läuft die Gründung einer Partnerschaft ab?Steht die Gründung einer Städte-partnerschafft zur Debatte, wird zunächst überprüft, ob zwischen den beiden Kommunen bereits Kontakte über Bürger, Schulen oder andere Einrichtungen bestehen. Ist dies nicht der Fall, können die Städte beispielsweise einen Eintrag auf der Homepage des „Rates der Gemeinden und Regionen Europas“ veröffentlichen und sich dort ver-mitteln lassen. Dabei müssen unterschiedliche Kriterien erfüllt werden. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es unter www.rgre.de

Red.: LLL/SR

Goethe-Institut von zwei Lehrerin-nen in 60 Unterrichtsstunden in Deutsch unterrichtet. Zum anderen stand natürlich auch Kultur auf dem Programm. So besuchten sie ge-meinsam mit den Leitern des Pro-jekts den Römer in Frankfurt, durf-ten hinter die Kulisse des Frankfur-ter Flughafens sehen und auch ein Besuch des Palmengartens gewähr-te ihnen Einblicke in das breite kul-

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■ ■ ■ Gesellschaft und Umwelt

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Versorgungssicherheit für den

Frankfurt am Main zählt zu den Welthauptstädten des Informationszeitalters. Die Stadt ist eine gigantische Datendrehscheibe. Der Ger-man Commercial Internet Exchange, kurz DE-CIX, ist gemessen am Datendurch-satz der größte Internetkno-ten der Welt. Serverfarmen halten die Rechenpower für hunderte Unternehmen, Netzwerkbetreiber, Cloud-Service-Provider und Ban-ken bereit.

Strombedarf ist enorm: Auf Rechen-zentren entfällt mittlerweile rund ein Fünftel des Frankfurter Strom-verbrauchs.

Eine qualitativ hochwertige Strom-versorgung ist für die Serverfarmen von elementarer Bedeutung. Alle diese Großrechenzentren sind des-halb mehrfach gegen Spannungs-schwankungen und Versorgungsun-terbrechungen abgesichert. Kurze Störungen werden durch Anlagen zur unterbrechungsfreien Strom-versorgung (USV) aufgefangen. Da-bei handelt es sich um Akkus, die kurze Spannungsschwankungen und Versorgungsunterbrechungen abpuffern. Übersteigen die Ausfälle den Sekundenbereich, sichern Schwungmassengeneratoren und Notstromdiesel die Versorgung. Darüber hinaus stellen die Re-chenzentrumsbetreiber aber auch höchste Ansprüche an ihren Ener-gieversorger. Hier kann die Maino-va mit Bestwerten aufwarten: Das Frankfurter Stromnetz ist in puncto Versorgungszuverlässigkeit europa-weit Spitze. Die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung (SAIDI) betrug im Jahr 2013 pro Endkunde im Mittelspannungsnetz lediglich 1,59 Minuten. Zum Vergleich: In Deutschland, das zusammen mit Luxemburg, Dänemark und der Schweiz die europäische Rangliste anführt, betrug im selben Zeitraum die durchschnittliche Versorgungs-unterbrechung pro Endkunde 12,85 Minuten.

Mehr-Säulen-VersorgungskonzeptAusschlaggebend dafür ist das Ver-sorgungskonzept für die Mainme-tropole. Dieses Konzept ruhte bis-her auf drei Säulen. Säule Nummer Eins ist die Netzarchitektur. Der ho-he Vermaschungsgrad des Nieder-spannungsnetzes und die offenen Ringnetzstrukturen im Mittelspan-nungsbereich sorgen dafür, dass im Falle eines Kabelfehlers eine Wie-derversorgung innerhalb kürzester Zeit durch Umschaltung erfolgen kann. Rechenzentren bietet die Mai-nova-Tochter NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH zudem einen doppelten Netzzugang auf der Mit-telspannungsebene an. Das heißt, alle Rechenzentren, werden auf Wunsch an zwei Kabelstränge ange-schlossen. Sollte eine Leitung aus-fallen, wird die volle Leistung über das zweite Kabel übertragen, ohne das sich Spannungsschwankungen bemerkbar machen.Säule Nummer Zwei bildet Frank-furts doppelte Anbindung an das deutsche Höchstspannungsnetz. Die Stadt liegt an der Grenze der Übertragungsnetzgebiete von Ten-neT TSO und Amprion und kann deshalb Strom über Leitungsstränge aus unterschiedlichen Regelzonen beziehen. Sollte es auf einem dieser Leitungsstränge einmal zu einem Ausfall kommen, wäre immer noch ein zweiter Leitungsstrang vorhan-den, mit der die Versorgung der Stadt gewährleistet werden könnte. Und Säule Nummer Drei stellen schließlich die eigenen Kraftwerke

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hem Maße vom reibungslosen Funktionieren dieser digitalen Infra-struktur ab. Eine entscheidende Rolle kommt dabei der zuverlässi-gen Versorgung der Rechenzentren mit elektrischer Energie zu. Die empfindlichen Mikroprozessoren der Großrechner und Serverfarmen dulden keine Spannungsschwan-kungen – von Stromausfällen ganz zu schweigen. Die Stabilität und Zu-verlässigkeit der Stromversorgung besitzt deshalb eine immense Be-deutung für den Wirtschaftsstand-ort Frankfurt.

Hohe VersorgungszuverlässigkeitZahlreiche Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren mit ihren Rechenzentren in der Main-metropole angesiedelt. Gegenwär-tig betreiben im Stadtgebiet über 35 kommerzielle Anbieter auf über 50 Flächen Serverfarmen. Deren

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Wirtschaftsstandort Frankfurt

im Stadtgebiet dar. Diese bilden mit einer Erzeugungsleistung von etwa 440 Megawatt elektrisch eine zu-sätzliche Versicherung bei Lasteng-pässen und Störungen. Das Frankfurter Versorgungskon-zept hat sich bestens bewährt. Durch die Energiewende wird die deutsche Energiewirtschaft in Sa-chen Versorgungszuverlässigkeit nun jedoch mit ganz neuen Heraus-forderungen konfrontiert. Wegen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien unterliegt die Stromerzeu-gung immer größeren Lastschwan-kungen bis hin zur Lastflussumkehr in den Netzen. Es drohen vermehrt Überlastungszustände von Be-triebsmitteln, die letztlich zu Versor-gungsunterbrechungen führen kön-nen. Aus diesem Grund soll das Frankfurter Versorgungskonzept um eine weitere Säule ergänzt werden.

Intelligentes StromnetzDiese vierte Säule ist die Smart-Grid-Lösung iNES. Mit iNES, der „intelligenten Ortsnetzstation“, sol-len die Ortsverteilnetze im Nieder-spannungsbereich für die Energie-wende fit gemacht werden. Das kos-teneffiziente System wurde im Rah-men eines Kooperationsprojekts von der Bergischen Universität Wuppertal, der SAG GmbH, der Bil-finger Mauell GmbH und der Maino-va AG zusammen entwickelt. Bei iNES kommuniziert eine Steuerein-heit, die in der Ortsnetz-Trafostation untergebracht ist, mit Sensoren und Regelelementen. Diese Sensoren und Regelelemente sind an neuralgi-schen Punkten im nachgelagerten Verteilnetz platziert. Auf diese Weise überwacht iNES den Netzzustand und kann den Lastfluss in kritischen Situationen optimieren.

Die Ortsnetze lassen sich so überwa-chen und vollautomatisch regeln. iNES ist modular aufgebaut, arbeitet autark und bewahrt die Netzleitstelle dadurch vor einer Datenflut. Bei der intelligenten Steuerung der Ortsnet-ze soll es aber nicht bleiben. Viel-mehr will die Mainova in einem zweiten Schritt das Funktionsprinzip von iNES auch noch auf die Mittel-spannungsebene ausdehnen.Mit diesem Mehr-Säulen-Versor-gungskonzept will die Mainova Frankfurt am Main auch in Zukunft für Großrechenzentren und Server-farmen attraktiv halten. Das ist zu-gleich die Grundlage dafür, dass die Stadt auch im 21. Jahrhundert ihre Stellung als internationales Finanz- und Dienstleistungszentrum, Luft-drehkreuz und IT-Knotenpunkt be-haupten kann.

Red.: Dr. Constantin H. Alsheimer

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Lehrer mit MigrationshintergrundIn Deutschland hat mehr als ein Drittel aller Schüler unter 15 Jahren ausländi-sche Wurzeln. Laut Bundes-kanzlerin Merkel müssen die Schulen darauf reagie-ren, indem unter anderem mehr Lehrer mit Migrati-onshintergrund an deut-schen Schulen lehren sollen. Doch welche Vor- und Nach-teile könnte dies haben, und kann dadurch die Leistung der Schüler mit Migrations-hintergrund wirklich gestei-gert werden?

schlechtere Ausbildungsstatistiken aufwiesen.

Vor- und NachteileViele Lehrer mit Migrationshinter-grund sehen sich in einer besonde-ren Vorbildfunktion für die Schüler. Sie verdeutlichen ihnen Tag für Tag, dass sie etwas erreicht haben, ob-wohl sie teilweise ohne die deutsche Sprache aufgewachsen sind und deshalb auch bei der Entscheidung Lehrer zu werden zum Teil keine Unterstützung der eigenen Eltern erhielten. Und trotzdem haben sie das Abitur in der Tasche, haben ein Lehramtsstudium absolviert und unterrichten nun in dieser Sprache, trotz mancher grammatikalischer Fehler. Das kann zwar eine Angriffsfläche für Schüler sein, kann den Lehrer aber auch sympathisch machen, in-dem er seine Schüler nach dem rich-tigen Artikel eines Substantivs fragt, wenn er unsicher ist. Das macht den Lehrer nahbar – niemand muss per-fekt sein. Die Erfahrungen von Leh-rern mit Migrationshintergrund zei-gen auch, dass sie die Eltern der

Schüler, die einen Migrationshinter-grund besitzen, besser erreichen und von ihnen auch anders wahrge-nommen werden als die deutschen Kollegen. Dabei ist das Herkunfts-land weniger wichtig. Allein der kul-turelle Hintergrund schafft schon eine Verbundenheit.

Beeinflusst die Persönlichkeit des Lehrers die Schülerleistungen?Die Ergebnisse der Studie einer Er-ziehungswissenschaftlerin der Uni Hamburg mit Neuntklässlern ergab, dass die Persönlichkeit des Lehrers die Schülerleistungen nur maximal 18 Prozent beeinflusst. Aus Gesprä-chen mit deutschen als auch türki-schen Schülern kristallisierte sich heraus, dass die Herkunft des Leh-rers keine all zu große Rolle spielt. Für die Schüler sind Humor, klare Ansagen, Verständnis und Kompe-tenz in der Stoffvermittlung aber auch Fairness wichtiger.

Mehr Eindrücke zu den Erfahrun-gen einer Lehrerin mit Migrations-hintergrund gibt es unter www.km.bayern.de Red.: LLL/SN

D ie deutsche Sprache ist nicht nur für eine erfolgreiche In-tegration enorm wichtig,

sondern spielt auch bei Bildungsab-schlüssen eine entscheidende Rolle. Die Bundeskanzlerin machte darauf aufmerksam, dass Menschen mit Migrationshintergrund weiterhin

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GartenRheinMain

Besondere Tage im SeptemberWeltbildungstag Der Weltbildungstag, auch als Welt-alphabetisierungstag bezeichnet, soll jedes Jahr am 8. September an die Problematik des Analphabetis-mus erinnern. Rund ein Fünftel der Menschen weltweit kann weder le-sen noch schreiben. Der Weltbil-dungstag wurde 1965 von der UNESCO ins Leben gerufen, um die Problematik des Analphabetismus zu beseitigen. Zu den größten Hin-dernissen gesellschaftlicher Ent-wicklung zählt mangelnde Bildung. Besonders davon betroffen sind ar-me und bevölkerungsreiche Länder wie Bangladesch, Indien, Volksrepu-blik China, Indonesien, Nigeria, Ägypten und Pakistan. Auch wird in vielen Ländern, wie in Afrika, beson-ders Frauen und Mädchen der Zu-gang zu Bildung verwehrt.

Tag der TropenwälderDer Tag der Tropenwälder wurde 1989 durch den WWF ins Leben ge-rufen und wird jährlich am 14. Sep-tember gefeiert, der zugleich auch der Geburtstag des bedeutenden Amazonas-Forschers Alexander von Humboldt ist. Der Aktionstag soll auf die Bedrohung der Regenwälder aufmerksam machen, die immer mehr durch Rodung irreversibel zer-

stört werden. Folgen der Rodung sind unter anderem Bodenerosion sowie die Ausrottung von Pflanzen und Tierarten. Auch wenn bis heute nur ein kleiner Teil der Pflanzen im Regenwald auf ihren möglichen Einsatz als Heilmittel untersucht wurden, so gilt der tropische Regen-wald dennoch als größte Apotheke der Welt – ein weiterer Grund diesen zu schützen. Red.: LLL/SN

!Praxisvorführung: Das Schneiden und Pflanzen von Rosen Im Oktober blühen noch die letzten Rosen und die Gärtner denken schon an die Rosen-pracht des nächsten Jahres. Mit welchem Schnitt kommen die Rosen über den Winter und zeigen sich nächstes Jahr von der besten Seite? Am 18. Oktober führt Helga Urban, eine der bekanntesten Rosenexpertinnen dieser Region, in das Schneiden und Pflanzen ein. Der Ort könnte nicht besser gewählt sein: im romantischen Burggarten der Burgruine Hayn wachsen seit 1984 über 160 alte und neue Rosensorten zwischen weiten Rasen-flächen, alten Bäumen und Kräuterbeeten.

Wer ruft, wer huscht, wer spinnt denn da?Familienführung zum Tierleben im ParkDer Landschaftspark Schönbusch bei Aschaffenburg war einst der Sommersitz von Fürstbischöfen. Sie siedel-ten Tiere im Park an: Wild zum Jagen oder Vögel, die in hübschen Vogelhäuschen beheimatet mit ihrem schö-nen Gesang den Park bereichern sollten. Bei genauerem Hinsehen sind viele ganz kleine und ziemlich große Tiere, wie die schottischen Hochlandrinder zu entdecken.Bei der Führung für Eltern mit Kindern von 6 – 11 Jahren wird am Samstag, dem 24.10.2015, gemeinsam nach kleinen und großen Bewohnern des „Schönen Busches“ geforscht. Nach den Eichhörnchen, die fleißig sammeln, nach den zotteligen Rindern aus Schottland, nach den Spinnen, die kunstvoll zierliche Netze knüp-fen, nach Tieren, die sich im Baum verstecken oder durchs Unterholz huschen.

LLL verlost in Kooperation mit GartenRheinMain 2 x 2 Karten für das Event „Schneiden und Pflanzen von Rosen“ und 2 Familienkarten für die Führung im Park Schönbusch. Einfach bis zum 30. September eine E-Mail mit dem Kennwort „Rosenschneiden“ bzw. „Schönbusch“ und Ihrer Adresse an [email protected] schicken. Viel Glück!

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■ ■ ■ Lesen und Hören

!Wieso? Weshalb? Warum? Wir entdecken Meerestiere

Warum müssen Fische nicht auftauchen, um zu atmen? Wozu haben Quallen Tentakel? Wieso bläst sich der Kugelfisch auf? Mit diesem Buch lernen Kinder den größten Lebensraum für Tiere kennen: das Meer. In faszinierenden Unterwasserwelten wie dem Korallenriff oder der Tiefsee können sie über 150 Tierar-ten entdecken – von den allerkleinsten wie Plankton und Krill bis hin zu Walhai und Blauwal, den Rie-sen der Meere. LLL verlost in Kooperation mit dem Ravensburger Buchverlag 4 Exemplare dieses tollen Kinderbuchs. Kennwort: Meerestiere

Deutsch diachronDas Lehrwerk von Prof. Dr. Klaus-Peter Wegera und Dr. Sandra Waldenberger basiert auf einem Ansatz, der „Diachrone Sprachwissenschaft“ als diejenige Teildisziplin der Linguistik versteht, die versucht, linguistische Theorien korpusbasiert mit historischem Originalmaterial und Sprachwan-deltheorien mit sprachgeschichtlichen Fakten zu verbinden. Dargestellt werden die Grundlagen des Sprachwandels und die Wandelerscheinungen des Deutschen in der Schrift, im Lautbe-reich, in der Grammatik und im Wortschatz. Der Einführungscharakter wird unterstrichen durch zahlreiche Visualisierungen; vertiefende Darstellungen und Erläuterungen machen den Band darüber hinaus zu einem Referenzwerk für Fortgeschrittene und Interessierte. LLL und der Erich Schmidt Verlag verlosen gemeinsam 3 Exemplare von „Deutsch diachron“. Kennwort: Sprachwandel

Sehnsuchtskalender KanadaDem Alltag – entwischen Mit den Gedanken in die Ferne schweifen und Urlaubsstimmung auf dem Schreibtisch genießen. Beeindruckende Aufnahmen von renommierten Fotografen zeigen die schönsten Motive Kanadas auf 53 Postkarten mit Perforation zum mühelosen He-raustrennen. So gibt es jede Woche einen neuen Hauch Kanada auf Ihrem Schreibtisch!LLL und der Harenberg Verlag verlosen 4 Sehnsuchtskalender Kanada. Kennwort: Kanada

Hörbuch: Die große Agatha Christie Geburtstags-Edition„Karibische Affäre“: Miss Marple macht Urlaub in der Karibik und prompt wird ein Hotelgast ermordet, mit dem sich Miss Marple am Tag zuvor noch unterhalten hat. „Das unvollendete Bildnis“: Hercule Poirot wird um Hilfe gebeten. Die Mutter von Carla Lemarchant wurde verur-teilt, ihren Vater umgebracht zu haben. „Die Kleptomanin“: Seltsame Diebstähle im Studenten-wohnheim. Hercule Poirot wird zu Hilfe gerufen, der die Diebin schnell entlarvt. Doch dann wird sie am nächsten Morgen tot aufgefunden. Inklusive Bonus-Feature über Leben und Werk der Autorin. Mehr als 12 Stunden Material! LLL und der Hörbuchverlag verlosen insgesamt 2 Hörbucher der Agatha Christie Geburtstags-Edition. Kennwort: Agatha Christie

Selbstmanagement – ressourcenorientiertKonsequent an persönlichen Ressourcen orientiert, kann Selbstmanagement ausgesprochen lustvoll sein. Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) ist eine vielfach erprobte Methode zur gezielten Ent-

wicklung von Handlungspotenzialen. Praktikerinnen und Praktikern bietet das Buch im Trainingsteil ein sorgfältig ausgearbeitetes und wissenschaftlich fundiertes Werkzeug für die erfolgreiche Durchfüh-

rung von Trainingsseminaren. Der Trainingsablauf wird Schritt für Schritt beschrieben. Impulsreferate, Ar-beitsmaterialien für die Trainingsteilnehmer sowie die Anweisungen für die Arbeit in Kleingruppen sind

nachvollziehbar dokumentiert. LLL und der Hans Huber Verlag verlosen 2 der Bücher von Maja Storch und Frank Krause.

Kennwort: Selbstmanagement

Und wieder haben wir eine ganze Sonderseite mit Buchverlosungen für unsere Leser organisiert. Auch diesmal läuft die Anmeldung per E-Mail – schicken Sie einfach eine Mail mit dem entsprechenden Stich-

wort, das Sie unter den jeweiligen Buchvorstellungen finden, und Ihrer Adresse an [email protected]

Teilnahmeschluss für alle Verlosungen ist der 30. September 2015. Wir wünschen viel Glück!

Verlosungen zu unseren Themen

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Breite und TiefeSag’, alter Narr, was rennst du wiederSo kreuz und quer, bergauf und nieder?

Was suchst du denn? Laß sein, laß sein!Die Weite bringt es dir nicht ein,

Im Breiten wirst du’s nicht erringen!Da mußt du in die Tiefe dringen.

Der Weg ist kurz, die Arbeit schlicht:Fünf Schuh tief, weiter braucht es nicht.

Friedrich Theodor von Vischer (1807 – 1887), deutscher Philosoph, Lyriker, Erzähler und Ästhetiker

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■ ■ ■ Lesen und Hören

Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net

KURZ NOTIERT

Classic for KidsAm Sonntag, dem 13. September 2015, können Kinder von 5 bis 10 Jahren wie-der die spannende Welt der klassischen Musik im Schlosshotel Kronberg entde-cken. Dabei dürfen die jungen Konzertbe-sucher die Bekanntschaft mit speziell für sie ausgesuchten und aufbereiteten „er-wachsenen“ Werken der klassischen Kammermusik-Literatur machen, die ihnen auf spielerische Weise nahe gebracht werden. Auch werden sie bei jedem Kon-zert aufgefordert, aktiv mitzumachen. Mehr Infos unter www.kronbergacademy.de

Kinder lesen noch immer am liebsten auf PapierAus der KidsVerbraucherAnalyse geht her-vor, dass immer noch 88 Prozent der 6– bis 13-jährigen in Deutschland gedruckte anstatt elektronische Bücher lesen. Den-noch ist ihnen die digitale Welt nicht fremd – jedes fünfte Kind hat in diesem Alter bereits einen eigenen Computer oder Laptop. Weitere sieben Prozent ha-ben sogar ein eigenes Tablet oder teilen es mit anderen in der Familie.

JungeMedienJuryBei der JungenMedienJury der Stadtbü-cherei Frankfurt dreht sich ein halbes Jahr lang alles um aktuelle Medien. Die nächs-te JungeMedienJury nimmt ab 5. Oktober ihre Arbeit auf. Ab sofort können sich Ju-gendliche zwischen 13 und 16 Jahren für die Jury bewerben. Die Bewerber sollten viel lesen, hören, schauen oder spielen, ihre eigene Meinung haben und gerne mit anderen diskutieren. Bewerbungsun-terlagen gibt es in allen Bibliotheken und Schulbibliotheken der Stadtbücherei und unter www.stadtbuecherei.frankfurt.de Anmeldeschluss ist der 12. September.

WeinLese 2015 – Rheingau Lite-ratur Festival in WiesbadenZum 22. Mal findet das Rheingau Litera-tur Festival vom 17. bis 27. September 2015 in Wiesbaden statt. Das Festival trägt zu der herbstlichen Weinlese eine besondere „WeinLese“ mit literarischen Wanderungen, Lesungen und Matinées in ausgewählten Weingütern, Klöstern, Kel-terhallen und Schlössern bei. Den krönen-den Abschluss stellt die Rheingau Literatur Preisverleihung dar. Mehr Infos unter www.rheingau-musik-festival.de

„Mit Freu(n)den lesen“ – Ein Erfolgsrezept230 Leseclubs werden bis Ende 2017 gefördert

„Mit Freu(n)den lesen“ und so die eigene Lesemotivation steigern – das tun mittler-weile über 6.000 Kinder re-gelmäßig in den Leseclubs, die die Stiftung Lesen mit lokalen Bündnispartnern in allen Bundesländern einge-richtet hat.

von „Kultur macht stark“ eingerich-tet. Weitere Leseclubs werden im Laufe des Jahres noch hinzukom-men. Deshalb können sich offene Ganztagsschulen, Mehrgeneratio-nenhäuser, Familienzentren, Stadt-teiltreffs, Bürgerhäuser sowie Ju-gendfreizeiteinrichtungen und Bi-bliotheken weiterhin unterwww.leseclubs.de bewerben.

Ungewöhnliche LocationsDie Leseclubs erreichen flächende-ckend die Zielgruppe bildungsbe-nachteiligter Kinder und Jugendli-cher, denn sie sind bundesweit an-gesiedelt und befinden sich auch an überraschend ungewöhnlichen Or-ten wie in einem Zirkus, in einer Moschee oder in einem Fußballsta-dion, wodurch sich besonders nied-rigschwellige Zugangswege zum Le-sen ergeben. Dabei spielt auch der Peer-Group-Effekt eine wichtige Rolle, da sich die Kinder gegenseitig unterstützen und zum regelmäßi-gen Lesen motivieren. Für die ehrenamtlichen Betreuer bietet die Stiftung Lesen eine um-fangreiche Weiterbildung auf regio-naler Ebene an: Im vergangenen Jahr nahmen rund 750 Personen an 38 Weiterbildungsmaßnahmen teil, die entscheidend zum erfolgreichen Aufbau und zur Weiterentwicklung der Leseclubs beitragen.

Red.: LLL/SR/Stiftung Lesen

A ufgrund des großen Erfolgs des Projekts hat das Bundes-ministerium für Bildung und

Forschung (BMBF) entschieden, die Leseclubs im Rahmen des Pro-gramms „Kultur macht stark. Bünd-nisse für Bildung“ bis Ende 2017 wei-ter zu fördern. Die positiven Ergeb-nisse des Zwischenberichts der Stif-tung Lesen zum Projekt wurden durch eine Evaluation der Prognos AG und durch ein vom BMBF be-stelltes Expertengremium bestätigt. Mit Hilfe der Fördermittel des BMBF stattet die Stiftung Lesen die Lese-clubs mit Büchern und anderen Me-dien aus, schult die ehrenamtlichen Leseclub-Betreuer und unterstützt sie kontinuierlich bei ihrer Arbeit. Gegenseitige Unterstützung und MotivationInsgesamt hat die Stiftung Lesen bisher 218 Leseclubs im Rahmen

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Agatha Christie: Kriminell gut!Eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen aller Zei-ten hätte diesen Monat ih-ren 125. Geburtstag feiern können – und LebensLan-gesLernen feiert natürlich mit! Agatha Christie, die am 15. September 1890 im engli-schen Torquay geboren wur-de, zählt mit rund vier Mil-liarden verkauften Werken zu den besten ihrer Branche und erhielt dafür posthum im Jahr 2000 den Preis „Bes-te Kriminalautorin des Jahrhunderts“.

spitzte sich die finanzielle Lage der Familie zu. Agathas Mutter, die ihre Kinder zu Hause unterrichtete, ent-deckte früh das schriftstellerische Talent ihrer Tochter und förderte sie in höchstmöglichem Maße. Agatha Christie widmete einen Großteil ihres Lebens der Schrift-stellerei. Sie war zweimal verheira-tet und Mutter einer Tochter na-mens Rosalind. Ihre Ehe mit dem Archäologen Max Mallowan regte außerdem ihr Interesse an der Ar-chäologie an, das sich auch in eini-gen ihrer Werke widerspiegelt, vor-rangig in den Schauplätzen.

Eine Karriere ohnegleichen1920 veröffentlichte Agatha Christie ihren ersten Kriminalroman „Das fehlende Glied in der Kette“, in der der berühmte belgische Ermittler Hercule Poirot zum ersten Mal auf-trat. Der Grundstein für eine einzig-artige schriftstellerische Karriere war gelegt, doch der große Durch-bruch folgte erst sechs Jahre später mit der Veröffentlichung des Werks „Alibi“. Während es beruflich berg-auf ging, hatte Christie privat mit größeren Schwierigkeiten zu kämp-fen, so dass die nächste wirklich er-folgreiche Veröffentlichung erst 1930

mit dem Roman „Mord im Pfarr-haus“ folgte. Hier hatte die etwas schrullige Miss Marple ihren ersten von insgesamt zwölf Auftritten in Christies Werken. In den nächsten Jahren folgten zahlreiche Romane, Kurzgeschichten und Bühnenstü-cke.

Kritik und AdelAnlässlich ihres 80. Geburtstags er-schien der Roman „Passagier nach Frankfurt“, der lange Zeit aufgrund angeblicher antisemitischer Inhalte kritisiert wurde. Ein Jahr später, 1971, wurde Agatha Christie von der britischen Königin Elizabeth II. in den Orden des britischen Empire aufgenommen und damit in den persönlichen Adelsstand erhoben. In den Jahren 1973 und 1974 schrieb die Autorin ihren letzten Roman „Al-ter schützt vor Scharfsinn nicht“, ehe sie 1976 im britischen Walling-ford an einem Schlaganfall verstarb. Bereits ein Jahr später erschien ihre Autobiografie „Meine gute alte Zeit“, an der Christie gut 15 Jahre ge-schrieben hatte. Ihr Theaterstück „Die Mausefalle“, das heute noch in London läuft, ist das am längsten ununterbrochen aufgeführte Thea-terstück weltweit. Red.: LLL/SR

D ie „Mutter“ von Hercule Poi-rot und Miss Marple wuchs mit zwei Geschwistern im

oberen Mittelstand auf. Mit Ge-schäften in Übersee, über die nicht viel bekannt ist, verdiente der Vater der Familie Miller (so Christies Ge-burtsname) gutes Geld und ermög-lichte der Familie einen gewissen Wohlstand. Er verstarb, als Agatha elf Jahre alt war. Nach seinem Tod

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■ ■ ■ Kunst und Kultur

KURZ NOTIERT

Kulturfest der Nationen in OffenbachDas Kulturfest der Nationen in Offenbach findet vom 12. bis 13. September 2015 auf dem Wilhelmsplatz in Offenbach statt. An diesen Tagen stehen folkloristi-sche Darbietungen und kulinarische Spe-zialitäten von ausländischen Vereinen auf dem Programm. Mit dem Fest wird ge-zeigt, wie die alljährliche interkulturelle Verständigung in Offenbach funktioniert. Mehr Infos zu dem Fest gibt es unter www.rheinmain4family.de

Herbst-Dippemess in FrankfurtVom 11. bis 21. September 2015 wird die Dippemess wieder zahlreiche Besu-cher anlocken. Während auf dem Dippe-markt wieder alle möglichen Haushalts-waren angeboten werden, lockt die Kir-mes mit mehr als 150 Schaustellern, Händlern, Gastronomieständen sowie vielen Fahr- und Belustigungsgeschäften. Mit über 2 Millionen Besuchern ist die Frankfurter Dippemess, die im Frühjahr und Herbst stattfindet, das größte Volks-fest im Rhein-Main-Gebiet. Mehr Infos un-ter www.frankfurt-interaktiv.de

Schirn at Night – Filmreifes EventAm 12. September 2015 sorgt Allround-Künstler Doug Aiken bis 24 Uhr für ein einmaliges Kunsterlebnis mit wildem Me-dienmix aus Film, Performance und Instal-lationen sowie Clubatmosphäre. Abge-stimmt auf die aktuelle Ausstellung bietet die Schirn Kunsthalle Frankfurt regelmäßig eine Samstagnacht voller Kunst und Beats sowie Drinks und beste Stimmung. Weitere Infos unter www.schirn.de

BLICKWECHSEL – Perspektiven von Kunst und DemenzAm 11. September 2015, um 18.30 Uhr, hält Oliver Schultz einen Vortrag im Stadtmuseum Hofheim am Taunus über die künstlerische Arbeit von und mit Men-schen mit Demenz. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes „Momente des Erlebens“ statt. Anhand einer gemein-samen Betrachtung der bildnerischen Werke von Menschen mit Demenz wird Oliver Schultz deren grundlegendes schöpferisches Vermögen aufzeigen. Auf besondere, eigenwillige und oft berühren-de Weise kommen in den Arbeiten sehr unterschiedliche Persönlichkeiten zum Aus-druck. Mehr Infos dazu unter www.hofheim.de

Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net

25 Jahre Deutsche Einheit: Große Feier in Frankfurt!

Wildfremde Menschen lagen sich am 9. November 1989 in den Armen, als sich die Schlagbäume der Grenz-übergangsstellen zwischen Ost- und Westberlin öffneten. Millionen Zuschauer verfolg-ten gebannt die drama- tischen Bilder im Fernsehen.

landfeier laden zahlreiche Veran-staltungen zum gemeinsamen Erin-nern und Austausch ein. Im „Erzähl-café“ beispielsweise berichten am 8. Juli Zeitzeugen aus Frankfurt/Main und Frankfurt/Oder, wie sie die Wiedervereinigung erlebt haben und wie sich ihr Alltag danach verändert hat. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, im Café in der Hansaal-lee 150 diesen persönlichen Lebens-geschichten zu lauschen. Ebenso eindringlich sind die Briefe und Zei-tungsartikel, die einen Eindruck vom Alltag der Menschen in Ost-Berlin nach dem Mauerbau vermitteln. Sie werden in der Bibliothek der Alten im historischen Museum gezeigt.

Republikflucht im SportBis zum Mauerfall 1989 verließen mehr als drei Millionen Menschen die DDR, viele illegal und unter ge-fährlichen Umständen. Auch der Sport, ein Vorzeigebereich des SED-Staates, war von „Republikflucht“ betroffen. Viele Sportler wandten sich von der DDR ab und suchten ei-ne Zukunft im Westen. Die Hoff-nungsträger wurden so in der Sicht der DDR-Führung zu „Verrätern“. 15 Sportler stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „ZOV Sportverräter“, die vom 15. August bis zum 15. Oktober 2015 im „Eintracht Frankfurt Muse-um“ gezeigt wird. Red.: LLL/SR/djd

N ach über 41 Jahren der Tei-lung war Deutschland wie-dervereint. 25 Jahre danach

wird die Deutsche Einheit, die am 3. Oktober 1990 offiziell besiegelt wur-de, in ihrem Jubiläumsjahr beson-ders groß gefeiert. Zentraler Ort die-ser Festivitäten ist Frankfurt am Main.

Vom 2. bis 4. Oktober präsentieren sich auf dem Römerberg, dem Paulsplatz, der Zeil und am Main In-stitutionen, Verbände, Vereine und Kulturschaffende aus ganz Deutsch-land. Alle Veranstaltungshinweise sind unter www.frankfurt-tourismus.de aufgeführt.

Zeitzeugenberichte und private EindrückeIm Umfeld der großen Deutsch-

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Apfelwein – das hessische TraditionsgetränkOb Ebbelwoi, Schoppe, Äppler, Stöffche, Äppelwoi oder einfach nur Apfelwein – die Hessen haben viele Bezeichnungen für ihr Traditionsgetränk.

er traditionsgemäß ohne Zugabe von Zucker und mit vollständiger Gärung hergestellt, weshalb er, im Gegensatz zu Wein aus Weintrauben mit ca. 10 Prozent Alkohol, nur ca. 5,5 Prozent Alkohol enthält. Der Fruchtwein ist zudem ein echtes Naturprodukt, wenn er richtig ge-keltert wird. Er kann, wie andere Weine, durch Zugabe von chemischen Mitteln haltbar gemacht werden. Ist der Ap-felwein süß oder sauer gespritzt, wird er häufig nur als Erfrischungs-getränk gesehen. Die beste Trinktemperatur liegt bei ca. 12 Grad Celsius. Im Übrigen gilt Ebbelwoi im Vergleich zu Rotwein oder Bier als kalorienarmes Ge-tränk.

Der Bembel und das GerippteDer Apfelwein wird traditionsgemäß im Bembel serviert, der ein dickbau-

chiger, graublau glasierter und mit blauer Bemalung ver-zierter Keramikkrug ist. Je nach Größe können diese einen bis zwölf Liter fassen. Die Bestellung eines Bembels lohnt sich also bereits ab zwei Personen. Getrun-ken wird er dann aus einem Glas, das auch, aufgrund sei-ner Dekoration aus einem Rau-tenmuster, Ge-ripptes genannt wird. Das Muster garantiert einen rutschfesten Griff. Erfahren Sie mehr über Apfelwein rund um Frankfurt unter www.hessen-tourismus.de

Red.: LLL/SN

E r ist nicht nur in Deutschland, vor allem in Hessen, bekannt, sondern auch in englischspra-

chigen Ländern wie Frankreich, Spanien und Portugal, Italien und sogar in China. Das Traditionsge-tränk der Hessen stellt für sie ein Stück Heimat dar. Rund zwei Drittel des deutschen Apfelweins kommen aus Hessen, und während die Deut-schen davon durchschnittlich nur rund einen Liter jährlich trinken, sind es bei den Hessen um die zwölffache Menge. In Hessen wird

!Doppelausstellung in den Opelvillen RüsselsheimJörn Vanhöfen – Loop / Sandra Kranich – Dynamic Memory1. Juli bis 25. Oktober 2015

Jörn Vanhöfen – LoopJörn Vanhöfens Bilder fokussieren Umwälzungen. Der 1961 in Dinslaken geborene Fotograf dokumentierte in den letzten Jahren Spuren landschaftlicher und urbaner Zerstörungen in ver-schiedenen Gegenden der Welt. Dabei spielen seine Bilder mit den ästhetischen Begriffen der Schönheit und des Erschreckens. Zur Fototriennale RAY 2015 richtet Vanhöfen seinen Fo-kus auf die Rhein-Main-Region und entwickelt in Rüsselsheim ortsspezifische Arbeiten. Vergan-genheit und Gegenwart der Stadt und ihrem Umland sind ihm gleichermaßen wichtig.

Sandra Kranich – Dynamic Memory Licht und Feuer sind wichtige Gestaltungsmittel von Sandra Kranich. Die 1971 in Ludwigsburg geborene Künstlerin nutzt für ihre Skulpturen, Reliefe und Bilder Feuerwerk als künstlerisches Material. Ihrem Interesse an geometrischen, minimalistischen Formen fol-gend entwickelte Kranich fünf Messingskulpturen und ließ sie buchstäblich explodieren. Die Explosion ist Teil des Werkprozesses und fand im Vorfeld der Ausstellung in einem Steinbruch unter Anleitung eines Sprengmeisters statt. Daneben wird ihr filmisches Schaffen beleuchtet.

Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen RüsselsheimLudwig-Dörfler-Allee 9, 65428 Rüsselsheim, Telefon: 06142 83593, www.opelvillen.deÖffnungszeiten: Mi, Fr, Sa, So: 10–18 Uhr, Do: 10–21 Uhr, Mo und Di geschlossen

LLL verlost in Kooperation mit den Opelvillen Rüsselsheim 10 x 2 Eintrittskarten für diese Doppelausstellung in Rüsselsheim! Einfach bis zum 30. September 2015 eine E-Mail mit dem Kennwort „Opelvillen“ und Ihrer Adresse an [email protected] schicken, schon sind Sie im Lostopf. Viel Glück!

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Foto: Jörn Vonhöfen/Courtesy Galerie KuckeiKuckei, Berlin

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■ ■ ■ Kunst und Kultur

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Großer Fotowettbewerb Das Motto für den Monat September lautet „Groß & Klein“. Senden Sie uns Fotos, die Sie selbst fotografiert haben und als kunstvoll empfinden. Jeder Ein-sender kann maximal 2 Fotos einsen-den. Bitte geben Sie den Fotos auch einen Titel. Eine Jury wählt jeden Mo-nat ein Foto aus. Jedes ausgewählte Foto wird mit Titel und Namen des Fo-tografen versehen.

Schicken Sie Ihre Fotos per Mail an: [email protected] Teilnahmebedingungen finden Sie unter: www.lebenslangeslernen.netEinsendeschluss ist der 30. September 2015.Es warten tolle Preise in Form von CEWE-Fotobuchgutscheinen und Fotobüchern.

Naturfotografie mal ganz andersNaturfotografie fängt vor Ihrer Haustür an! Sie müssen nicht um die halbe Welt reisen, um den einzigartigen Moment, den uns die Natur täglich aufs Neue bietet, mit der Kamera ein-fangen zu können. Kommen Sie mit in die unglaublich inspirierende Welt der Naturfotografie. Es ist nicht entschei-dend, dass Sie die Technik bis zur Per-fektion beherrschen. Hören Sie auf Ihr Gefühl und lernen Sie die Welt mit an-deren Augen zu sehen. Das Buch lädt dazu ein, jenseits von Technik und Handwerk den Blick für das Schöne zu schulen und gibt Ihnen trotzdem vielerlei konkrete Werkzeuge in Form von Foto- und Kreativübungen an die Hand. Jana Mänz zeigt in beeindru-ckenden Bildern und am Beispiel vie-ler Foto- und Kreativübungen, dass Naturfotografie mehr ist als nur das Festhalten einer atemberaubenden Landschaft oder einer einzigartigen

Flora und Fauna: der Ausdruck Ihrer Emotionen und Kreativität. Gewinnen Sie beim Fotowettbe-werb Bücher aus dem Franzis- Verlag!

Fotografie studieren: Voraussetzungen und InhalteWer sich für das Thema Fo-tografie interessiert und so tief wie möglich in die Mate-rie eintauchen will, der hat die Möglichkeit, nach dem Abitur ein Fotografiestudi-um in Angriff zu nehmen. Es fällt in die Studienrichtung „Bildende Künste“, in der sich unter anderem auch Baukunst und Malerei fin-den lassen, und beschäftigt sich mit allen Facetten des Lichtbilds.

dabei an den meisten Universitäten als „Kennenlernsemester“, nach dem der Student sich einen Schwer-punkt für das weitere Studium aus-suchen kann. Diese Schwerpunkte können im Fotojournalismus liegen, genauso wie in der Werbung oder der Bildredaktion. In all diesen Studien-gängen bestehen die theoretischen Teile aus Vorlesungen und Semina-ren, die praktischen Teile aus Prakti-ka, Exkursionen und der Arbeit in Fo-towerkstätten.

Kreativität punktetNeben der Lernbereitschaft und dem Interesse am Thema ist beim Foto-grafiestudium Kreativität gefragt. Oft bekommen Studenten die Möglich-keit, fächerübergreifend zu arbeiten und ihre fotografischen Werke mit Texten und Musik zu unterlegen oder gar in ein Video einzubinden. Ziel des Studiums ist es letztlich, den Studenten den Weg zu ihrer eigenen Bildsprache aufzuzeigen.

Was passiert nach dem Studium?Fotografen haben es oft schwer, eine Festanstellung zu finden, weshalb viele Absolventen sich gleich für ei-ne freiberufliche Beschäftigung ent-scheiden. Das erfolgt oft im Bereich Journalismus, einige spezialisieren sich auf Hochzeits- oder Tierfoto-grafie und können für Veranstaltun-gen gebucht werden, wieder andere eröffnen ein Fotogeschäft. Weitere Informationen rund um dieses Thema gibt es unter www.foto-studium.de Red.: LLL/SR

Zwar verlangen die meisten Universitäten, die ein Foto-grafiestudium anbieten, kei-

nen NC, doch muss bei vielen Hoch-schulen vor Studienbeginn eine Auf-nahmeprüfung abgelegt werden. Bei dieser präsentieren die zukünf-tigen Studenten ihre bisherigen Pro-jekte und Erfahrungen. Dieses strenge Auswahlverfahren ist der Tatsache geschuldet, dass die An-zahl der Studienplätze in Fotografie-studiengängen stark begrenzt sind.

Ablauf des StudiumsDas Grundstudium im Bachelor Fo-tografie dauert in der Regel fünf bis acht Semester, das darauf aufbauen-de Masterstudium weitere zwei-bis vier Semester. Es setzt sich aus theo-retischen und praktischen Facetten zusammen. Das erste Semester dient

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Das Gewinnerfoto August zum Thema„Alles grün“ von Ralf Spiegel

„Fifty Shades of Green“

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■ ■ ■ Reisen und Erleben

Kanada gilt als beliebtes Fernreiseziel – und das zu Recht: Während im Westen die wilde Natur der Rocky Mountains lockt, ist der ka-nadische Osten eher europä-isch angehaucht und bietet Abwechslung und Erholung für jedermann.

ti-Metropole Toronto. Besucher sollten sich hier keinesfalls einen Blick vom 553 Meter hohen CN-Tower entgehen lassen, der mit zwei Aussichtsplattformen ausgestattet ist und eine grandiose Aussicht über die Großstadt ermöglicht. Als klei-ner Geheimtipp empfiehlt sich eine Bootsfahrt auf dem Lake Ontario, während der man die Skyline Toron-tos in voller Pracht genießen (und fotografieren) kann. Anders als das moderne Toronto zeigen sich Kana-das Hauptstadt Ottawa und das tra-ditionelle Québec. In Ottawa ist vor allem die tägliche Wachablösung vor dem Parlamentsgebäude ein Touristenmagnet. Im Parlament selbst werden kostenlose Führun-gen angeboten – man muss nur schnell genug sein, denn die Tickets sind begrenzt. Mit dem Rideau-Ka-

nal kann Ottawa außerdem ein UNESCO-Weltkulturerbe sein eigen nennen, das sich im Winter in die längste Eisbahn der Welt verwan-delt. Québec City wird vom eindrucks-vollen Hotel „Château Frontenac“ überthront. Das prächtige Gebäude steht bereits seit Ende des 19. Jahr-hunderts und gilt als Hauptsehens-würdigkeit der Stadt. Besucher soll-ten sich unbedingt eine Führung durch die Zitadelle gönnen, die Ka-nadas ältestes Fort ist und viele ge-schichtlich interessante Hintergrün-de beherbergt.Die ehemalige Olympiastadt Mont-real besticht vor allem durch ihre einzigartigen sakralen Gebäude. Die Basilika Notre Dame im Stadtzen-trum ist von außen schön, von in-nen atemberaubend. Das St. Jo-

Big City LifeWer glaubt, Kanada bestünde nur aus Wäldern, Seen und Elchen, der hat sich gehörig getäuscht, denn im Osten locken gleich vier große Städ-te Touristen an. Die größte von ih-nen mit gut zweieinhalb Millionen Einwohnern ist die bunte Multi-Kul-

Kanadas vielfältiger Osten

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Reisen und Erleben ■ ■ ■

sephs-Oratorium am Mont Royal, der der Stadt übrigens seinen Na-men gab, ist eine beliebte Pilgerkir-che. Tiefgläubige wählen als Auf-stieg die mittlere Treppe – diese muss auf den Knien erklommen werden! Eine weitere Besonderheit der Stadt ist „The Village“: 30 Pro-zent der Bevölkerung dieses Stadt-teils sind homosexuell, im Sommer ist die hiesige Hauptstraße eine gro-ße, kunterbunte Fußgängerzone.

Kanadas Spezialität: Natur und WildnisWer genug vom Großstadtflair hat, findet in Ostkanada mehr als genug Möglichkeiten, Ruhe und eine be-stechend schöne Natur vorzufin-den. Besonders beliebt ist dabei der Algonquin-Provinzpark in der Nähe von Huntsville. Dieser bietet ver-

schiedene lange und schwierige Wanderwege an, auf denen sich mit etwas Glück die landeseigene Fauna in Form von Elchen, Bibern und Schwarzbären beobachten lässt. Für Urlauber der Provinz Québec eignet sich der La Mauricie Nationalpark, der bei Wanderungen spektakuläre Panoramaaussichten ermöglicht. Als kleiner Tipp: Die einheimischen Stechmücken sind ausgesprochen aggressiv; ihre Stiche können zu al-lergischen Reaktionen führen. Also Mückenschutz einpacken!Die Kleinstadt Tadoussac, die an der Mündung des St. Lorenz-Stroms und des Saguenay-Fjords gelegen ist, bietet etwas ganz Besonderes: Die hier beheimateten Beluga-Wale lassen sich bei speziellen Touren, aber auch von den Beobachtungs-punkten am Ufer gut bestaunen. In den Sommermonaten sind hier zahlreiche weitere Walarten auf der Durchreise. In diesem Jahr wurden viele Zwergwale und Finnwale ge-sichtet. In anderen Jahren zeigten sich auch Blauwale, Orcas und selte-ne Delfinarten. Tadoussac eignet sich außerdem hervorragend zur Schwarzbärbeobachtung – aber bit-te unter professioneller Leitung!

Kleine Orte, große GeschichteIn Kanada sind es häufig die kleinen Orte, die bei den Besuchern einen großen Eindruck hinterlassen. Das am Lac Saint Jean gelegene Val Jal-bert zum Beispiel zeigt ein authenti-sches Dorf aus den 1920er Jahren, das seine Existenz einer großen wasserradgetriebenen Papiermühle verdankte. Als die Mühle stillgelegt wurde, verfiel das Dorf. Heute lockt der Geisterort viele Besucher an. An-gestellte in Zwanzigerjahrekleidung führen die Gäste durch die Stadt. Ei-ne Seilbahn fährt hinauf zu den Wasserfällen, durch die die damali-ge Mühle angetrieben wurde. Das kleine Örtchen Niagara hat wohl eine der beliebtesten Sehens-würdigkeiten Kanadas zu bieten: Die Niagarafälle, die sich in die huf-eisenförmigen kanadischen und die kleineren US-amerikanischen Fälle unterteilen, gehören zu den am häufigsten fotografierten Wasserfäl-len der Welt. Auf kleinen Booten können Touristen ganz nah an die Wassermassen heranfahren und sollten dabei vor allem ihre Regen-

ponchos nicht vergessen. Im Ort selbst können Besucher den Abend – oder die Nacht – im großen Kasino oder auf der Vergnügungsmeile aus-klingen lassen.In Midland, wenige Stunden von Toronto entfernt, kommen Natur-freunde erneut auf ihre Kosten: In den Wye Marshes lassen sich Flora und Fauna der kanadischen Sumpf-gebiete bewundern. Wasservögel, Schlangen, Frösche, Streifenhörn-chen und Bisamratten sind nur eini-ge Bewohner dieser Marsch, die auf speziellen Holzplankenwegen er-kundet werden kann.Kanada ist, typisch amerikanisch, ein Land der tausend Möglichkeiten – hier langweilt sich garantiert nie-mand! Red.: LLL/SR

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■ ■ ■ Reisen und Erleben

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Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net

KURZ NOTIERT

Grünes FrankfurtEine neue Stadtführung der Touris-mus+Congress GmbH Frankfurt am Mainzeigt während einer vierstündigen Wan-derung die Frankfurter Stadtgeschichteaus einer etwas anderen Perspektive. Diezehn Kilometer lange Tour entlang derWallanlagen führt Wanderlustige zumMainufer, ins Bankenviertel, an der AltenOper vorbei zum Eschenheimer Turm so-wie zu vielen Denkmälern. Um eine tele-fonische Anmeldung wird gebeten. DieReservierungshotline ist von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr unter 069/212–38800 zu erreichen. Die nächsten freien Termine sind an denSonntagen 20. September und 18. Okto-ber. Weitere Informationen gibt es unter www.frankfurt-tourismus.de

Erlebnistage: Felsenmeer in FlammenDas Felsenmeer ist ein beeindruckendesNaturschauspiel im Geopark Bergstraße-Odenwald. Vom 25. bis 27. September2015 erwartet die Besucher ein buntesProgramm mit Familienrallye, Hexenthea-ter, Schatzsuche sowie magische Momen-te von „Felsenmeer in Flammen“. DasHighlight ist die Ton- und Lichtinszenie-rung am Samstag, dem 26. September2015. Mehr Infos unterwww.felsenmeerinflammen.de

LUCAS – Internationales KinderfilmfestivalVom 27. September bis 4. Oktober 2015 findet das 38. Internationale Kin-derfilmfestival in Offenbach statt. An die-sen fünf Tagen werden über 50 Filme aus aller Welt für Kinder unterschiedlichster Al-tersgruppen gezeigt. Eine Jury, die so-wohl aus Erwachsenen als auch aus Kin-dern besteht, wählt die sechs schönstenFilme aus, die prämiert werden. Zudemwird ein Publikumspreis vergeben. Weitere Infos gibt es unterwww.kulturportal.hessen.de

IAA in FrankfurtAutofans haben vom 17. bis 27. Septem-ber 2015 wieder die Möglichkeit dieIAA-Messe in Frankfurt am Main zu besu-chen. Auf einer Ausstellungsfläche von rund 225.000 Quadratmetern präsentie-ren zahlreiche internationale Aussteller der Automobilindustrie ihre Produktpremieren.Mehr zur Automesse unter www.iaa.de

Öko-Urlaub – wie reise ich umweltschonend?

Unter der Betrachtung des Treib-stoffverbrauchs ist Reisen nicht

besonders umweltfreundlich. Urlauber hinterlassen einen deutlichen CO2-Fußabdruck. Da das Umweltbewusstsein vieler Menschen immer größer

wird, wächst auch die Nach-frage nach umweltschonenden

Reiseangeboten. Doch worauf sollte man achten?

Flugzeuge sind das umweltschäd-lichste Verkehrsmittel, denn sie al-lein verursachen 10 Prozent des weltweiten Kohlenstoffausstoßes.Daher ist es umweltfreundlicher,wenn möglich, auf Bahnreisen um-zusteigen. Bahnfahren macht weni-ger als ein Viertel der Emissionen ei-nes Flugzeuges aus und ist zudemauch umweltfreundlicher als dasAutofahren. Bei vielen Fluggesell-schaften kann man CO2-neutralfliegen, das heißt, über ein Klima-schutzprojekt findet ein Ausgleichder verursachten Emissionen statt. Bei der Wahl des Urlaubsortes gilt, je näher desto umweltfreundlicher.

Fortbewegung und ErnährungZum umweltschonenden Urlaubgehört auch dazu, sich über Fortbe-wegungsmöglichkeiten vor Ort zu informieren. Die Ferien-Umweltbi-lanz verbessert sich, wenn man beiAusflügen so oft wie möglich zuFuß, mit dem Fahrrad oder mit öf-fentlichen Verkehrsmitteln unter-wegs ist. Darüber hinaus zeichnensich viele Urlaubsregionen durch ei-ne gute Küche aus oder sind sogar dafür berühmt. Deshalb sollten hier (wie auch zu Hause) Lebensmittelaus der Region und Saison sowieaus ökologischem Anbau bevorzugtwerden.

Mehr Informationen zu ökologi-schen Urlaubsarten finden Sie unter www.nachhaltiger-urlaub.de

Red.: LLL/SN

A uch wenn Reisen häufig nichtbesonders umweltfreundlichist, bedeutet dies nicht ganz

darauf verzichten zu müssen, dennTourismus hat auch etwas Positives.Er fördert das kulturelle Verständnisuntereinander. Außerdem leben vie-le Menschen in Entwicklungslän-dern vom Tourismus, der zugleichoft der größte Wirtschaftsfaktor ist.Vielmehr sollte mehr Wert auf ver-antwortungsvolles Reisen gegen-über der Umwelt gelegt werden.

Vor der AbreiseVerantwortungsbewusstes Reisenbeginnt bereits zu Hause vor demVerreisen, indem man alle Elektro-geräte vom Stromnetz trennt, dennviele Geräte verbrauchen auch nachdem Ausschalten Strom. Auch beimKofferpacken sollte beachtet wer-den, dass weniger oft mehr ist. Sovermeidet man nicht nur höhereGebühren, sondern verringert auchseinen Co

2-Fußabdruck. Bei Pflege-

produkten sollte man auf die Mini-2

Shampoos usw. von Hotels verzich-ten, da diese auf Dauer unnötig viel Müll produzieren.

Wahl des Urlaubsortes und der VerkehrsmittelDie Wahl des Urlaubsortes ist ent-scheidend für die Umweltfreund-lichkeit des Urlaubs, weshalb Öko- oder Bio-Hotels immer mehr zumTrend werden. Aber muss man10.000 Kilometer weit fahren oder fliegen, um entspannen zu können?

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Gesundheit und Fitness ■ ■ ■

Aktionswoche: Sport trotz KrebsStiftung Leben mit Krebs ruft zur Aktionswoche auf und fördert jedes Projekt mit 150 EuroIn Deutschland sind über fünf Millionen Menschen an Krebs erkrankt. Die Diagno-se verändert das Leben schlagartig. Viele Krebspa-tienten ziehen sich zurück, nur wenige treiben Sport. Dabei verbessert körperliche Aktivität die Lebensqualität und verringert Symptome wie Abgeschlagenheit und Erschöpfung. Außerdem steigert die Bewegung das Selbstwertgefühl und die Vi-talität.

durchführen. Im vergangenen Jahr haben über 80 Vereine teilgenom-men und insgesamt über 1.700 Krebspatienten motivieren können. „Die Teilnehmer waren mit Eifer da-bei, obwohl sich manche mitten in der Chemophase befinden. Bei der Ausgabe der Urkunden kamen nur positive Rückmeldungen. Unisono hieß es: Das würden wir wieder ma-chen!“, so eine Krebspatientin über den Aktionstag ihrer Gruppe.

Erlaubt ist, was gut tut „Durch gemeinsame sportliche Be-tätigung kommen Patienten zusam-men und überwinden die krank-heitsbedingte Isolation. Sie gewin-nen neuen Lebensmut und motivie-ren andere Betroffene. Mit der Akti-onswoche möchten wir erreichen, dass sich Patienten trotz der Krank-heit trauen, Sportliches zu leisten“, erklärt Klaus Schrott, Vorstandsvor-sitzender der Stiftung Leben mit Krebs. Deshalb wird jede Organisation, die in der Aktionswoche ein Sportpro-gramm für Krebspatienten anbietet, von der Stiftung unterstützt. Das kann ein Walkingkurs sein oder eine gemeinsame Fahrradtour, leichtes

Ausdauertraining oder Gymnastik. Erlaubt ist, was gut tut.

Unterstützung bei der Organisation Bei Teilnahme von mindestens zehn Betroffenen und Abgabe einer kur-zen Dokumentation, erhält die Gruppe 150 Euro. Hilfestellung bei der Organisation, Durchführung so-wie Gestaltung des Sportprogram-mes gibt es ebenfalls. Dr. Freerk Baumann (Deutsche Sporthoch-schule Köln) und Dr. Joachim Wiske-mann (Nationales Centrum für Tu-morerkrankungen Heidelberg) ha-ben Vorschläge für das Bewegungs-programm am Aktionstag entwi-ckelt. „Körperliche Aktivität gehört zu einer der wichtigsten Nachsorge-maßnahmen für Krebspatienten. Mit der Aktionswoche möchten wir diesen Aspekt hervorheben und der breiten Öffentlichkeit bekannt ma-chen“, sagt Wiskemann. „Es ist nie zu spät, mit Bewegung zu begin-nen“, fügt Baumann hinzu. Die Vor-schläge der Sportmediziner und die Anleitung für den Aktionstag sowie die Möglichkeit zur Anmeldung fin-den Organisationen unter www.sportfest-krebs.de

Red.: LLL/SR/Stiftung Leben mit Krebs

A us diesem Grund veranstaltet die Stiftung Leben mit Krebs vom 5. bis 12. September die

Aktionswoche „Sport und Bewe-gung für Menschen mit Krebs“ in Baden-Württemberg, Hessen, Nord-rhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Sportvereine, Reha-Kliniken, Selbsthilfegruppen, onkologische Einrichtungen und weitere Institu-tionen können sich anmelden und einen Aktionstag für Krebspatienten

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■ ■ ■ Gesundheit und Fitness

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KURZ NOTIERT

Patienten wünschen sich vermehrt Online-Kontakt zu ihren ÄrztenLaut einer Studie von jameda in Zusam-menarbeit mit der ForwardAdGroup wün-schen sich rund 80 Prozent der Patienten, Arzttermine auch online buchen zu kön-nen. Den Service bieten bisher jedoch nur ca. 25 Prozent der Arztpraxen an. Während 63 Prozent der Patienten zu-dem gerne online Rezepte erhalten wür-den, gaben 7 Prozent an, schon mal ein digitales Rezept erhalten zu haben. Mehr Infos zu den Ergebnissen der Studie unter www.gesundheit-adhoc.de

Fördert ein Kaiserschnitt Konzen-trationsstörungen bei Kindern?Zu dem Ergebnis, dass ein Kaiserschnitt Konzentrationsstörungen bei Kindern för-dert, kamen Forscher der York University. Demnach beeinflusst der Kaiserschnitt die Fähigkeit eines Menschen, sich einer be-stimmten Sache widmen und somit weni-ger gut Prioritäten setzen zu können. Lan-ge unbekannt war die Art, in wie weit das Geburtserlebnis die Entwicklung des Gehirns und der kognitiven Fähigkeit be-einflussen kann. Mehr zum Thema unter www.zentrum-der-gesundheit.de

Waldspaziergänge fördern die GesundheitEine Analyse der MedUni Wien und Uni-versität für Bodenkultur zur Gesundheits-wirkung von Waldlandschaften von 1993 bis 2013 ergab, dass regelmäßi-ge Aufenthalte im Wald zur körperlichen Erholung und Regeneration beitragen. Zu-dem ergab eine Studie, dass der Ge-sundheits- und Erholungseffekt im Wald höher ist als im Fitnessstudio und sogar die Wirkung eines Kurzurlaubs hat. Wei-tere Infos gibt es unter www.kurier.at

Psychische Auffälligkeiten durch monotone Ernährung? Oft sind Kinder beim Essen wählerisch und wollen immer nur das selbe essen. Stellen die Eltern nicht eines ihrer Lieb-lingsgerichte auf den Tisch, reagieren vie-le oft bockig. Im Fachblatt „Pediatrics“ warnen Kinderärzte jedoch davor, mono-tone Ernährungsgewohnheiten zu unter-schätzen. In schweren Fällen könnten die-se psychische Auffälligkeiten wie Angst-störungen und Depressionen hervorrufen. Mehr Infos unter www.sueddeutsche.de

Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net

Das Zürcher Ressourcen Modell

ne spürbare Reaktion des Körpers auf ein Gefühl. Das Bewusstmachen solcher Körperempfindungen trägt maßgeblich dazu bei, sowohl positi-ve als auch negative Gefühle früh-zeitiger zu erkennen und besser mit ihnen umgehen zu können.

Eine Sache der inneren HaltungFür die Zielformulierungen gelten ganz bestimmte Voraussetzungen. Zunächst geht es darum, eine posi-tiv bewertete innere Haltung zum Ausdruck zu bringen und nicht zu beschreiben, was vermieden wer-den soll. Ein Ziel sollte also nicht lauten: „Ich werde mich nicht unter-kriegen lassen!“, sondern: „Ich weiß was ich erreichen möchte!“. Auch ist es von großer Bedeutung, ein Ziel so zu formulieren, dass es keinerlei Ab-hängigkeit von äußeren Faktoren beinhaltet, sondern auf einer allge-meingültigen inneren positiven Ein-stellung basiert. Somit unterliegt das Erreichen des Ziels der eigenen Kontrolle. Im vorgenannten Beispiel bedeutet das, dass ich in der Lage bin, mir bewusst zu sein und zu bleiben, was ich erreichen möchte, unabhängig von dem, was um mich herum geschieht.Mithilfe wirksamer Erinnerungshil-fen, Gedanken-Stoppmethoden und durch die Einbeziehung des Unbe-wussten kann ein zielgerichtetes Handeln so eingeübt werden, dass es zum Automatismus wird. Nähere Informationen zum Zürcher Res-sourcen Modell sind zu finden unter www.zrm.ch Red.: LLL/MB

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Wie sich Ziele trotz Stress erreichen lassenGerade Lehrern mag folgende Situa-tion bekannt vorkommen: Man hat sich gut auf den Unterricht vorbe-reitet und ist mit dem Unterrichts-stoff bestens vertraut. Trotzdem hat man den Stoff am Ende nicht zufrie-denstellend vermitteln können, weil unvorhersehbare Zwischenfälle das Konzept und die Selbstsicherheit gestört haben. Wie kann man in stressigen Momenten, speziell bei aggressivem Verhalten im Unter-richt, trotzdem einen klaren Kopf behalten und sein Ziel motiviert er-reichen?

Das Gefühl von HandlungskompetenzDas Zürcher Ressourcen Modell ist ein Selbstmanagement-Training, das ursprünglich entwickelt wurde, um angehende Pädagogen darin zu unterstützen, sich von stressigen äußeren Faktoren, die kaum dem ei-genen Einfluss unterliegen, nicht aus dem geplanten Konzept bringen zu lassen. In diesem Trainingsmo-dell werden verschiedene Ansätze kombiniert, um eine verinnerlichte Handlungskompetenz zu fördern. Hierzu wurden sowohl Kenntnisse aus der Psychologie, aber auch aus der Pädagogik sowie aus der Neuro-wissenschaft einbezogen. Sie schlie-ßen die kognitive Ebene, aber auch die emotionale und die körperliche Ebene mit ein.

Das Entwickeln von kurzen SätzenHauptaugenmerk liegt bei dieser Methode darauf, kurze Sätze zu for-mulieren, die persönlich ausge-wählte Selbstmanagement-Ziele ausdrücken. Hierzu bedient sich das Zürcher Ressourcen Modell ver-schiedener Techniken. So werden zum Beispiel vom Teilnehmer aus einer Vielzahl an Bildern einige he-rausgesucht, welche mit positiven somatischen Markern verbunden sind. Insbesondere sogenannte so-matische Marker sind ein wichtiges Instrument, mit dem gearbeitet wird. Ein somatischer Marker ist ei-

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Gesundheit und Fitness ■ ■ ■

Die Anerkennung ganzheitlicher HeilmethodenGanzheitliche Heilmethoden werden immer beliebter und neben der klassischen Schul-medizin immer häufiger in Anspruch ge-nommen. Dabei sollten sie bewusst als „Er-gänzung“ zur Schulmedizin gesehen werden und nicht als „Alternative“.

die Osteopathie, die mit wachsendem Erfolg angewandt werden. Doch gibt es darüber hinaus eine Vielzahl an weiteren Behandlungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Schröpfmassagen gegen Rückenleiden oder die Eigen-bluttherapie gegen Infektanfälligkeit. Der Vorteil ganz-heitlicher Naturheilverfahren liegt in der großen Band-breite der Möglichkeiten und einer besonders individu-ellen Ausrichtung auf die Bedürfnisse des Patienten.

Red.: LLL/MB

A uf die klassische Schulmedizin mag wohl kaum ein Mensch verzichten und das ist auch gut so. Sie leistet insbesondere bei akuten oder schwe-

ren Krankheitsbildern eine unerlässliche Hilfe. Doch ge-rade die alltäglich zahlreich verordneten Medikamente wie Blutdrucksenker, Schmerzmittel und Antidepressiva sind es, die zu den häufigsten Nebenwirkungen wie Nie-renversagen, Herzinfarkt, Magen-Darm-Blutungen oder Muskelentzündungen führen. Die Anzahl der Todesfälle in Deutschland durch Nebenwirkungen von Medika-menten beläuft sich, je nach Statistik, auf ca. 25.000 – 58.000 pro Jahr. Bezüglich der Nebenwirkungen unter-scheidet sich die Naturheilkunde gravierend. Die vielen Vorteile der Naturheilkunde sind offensichtlich. Aus die-sem Grund werden zunehmend mehr ergänzende Thera-pien und Verfahren auch von den gesetzlichen Kranken-kassen anerkannt und in die Leistungskataloge über-nommen. Einige wenige gesetzliche Kassen erstatten so-gar die Kosten für Behandlungen wie Eigenbluttherapie, Irisdiagnostik, Lichttherapie, Reflexzonenmassage und Shiatsu.

Eine umfangreiche AnamneseIn klassischen Naturheilverfahren kommen in erster Li-nie Arzneien, die auf pflanzlicher, tierischer oder mine-ralischer Basis hergestellt werden, zum Einsatz. Durch ihre Anwendung kommt es weitaus seltener zu gravie-renden Nebenwirkungen. Außerdem spielt eine Berück-sichtigung der Ernährung und der Bewegung des Pa-tienten eine weitaus größere Rolle. Auch auf Maßnah-men zur Prävention wird sehr viel Wert gelegt. Um alle komplexen Faktoren berücksichtigen zu können, findet eine sehr umfangreiche Anamnese statt, die außer den unmittelbaren Beschwerden auch Situationen im per-sönlichen und beruflichen Umfeld sowie familiäre Vor-belastungen aufgreift.

Zahlreiche BehandlungsmöglichkeitenDer ganzheitliche Ansatz, der bei klassischen Naturheil-verfahren Grundlage ist, berücksichtigt immer den Menschen als zusammenhängendes System. Krank-heitsbilder entstehen demnach durch vielschichtige Wechselwirkungen von Körper, Geist und Seele. Die klassische Schulmedizin hingegen behandelt spezifi-sche Krankheitssymptome.Immer bekannter und beliebter werden als Heilmetho-den vor allem die Homöopathie, die Akupunktur und

Seit 35 Jahren vermittelt die Hessische Heilpraktiker-schule Rhein-Main in Hochheim ein fundier-tes Medizin- und Pra-xiswissen und bereitet die Studierenden in-tensiv auf die hohe Ver-antwortung im Heilprakti-kerberuf vor.

HESSISCHE HEILPRAKTIKERSCHULE RHEIN-MAIN

HESSISCHER HEILPRAKTIKERVERBAND e.V.Frankfurter Straße 13 A | 65239 Hochheim (Main)

Telefon 06146-7121 E-Mail: [email protected]

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Heilpraktiker – ein Beruf mit Tradition und Zukunft

INFORMATIONSABENDE29. September + 03. November 2015

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