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Krankenhauslogistik –Die andere GesundheitsreformDie andere Gesundheitsreform
Bochum, 15. Juni 2009
Institut für Operations Research, Universität Karlsruhe (TH)
KIT – die Kooperation von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH und Universität Karlsruhe (TH)
Quelle: http://www.n-tv.de/678250.html
Prof. Dr. Stefan Nickel – Institut für Operations Research
Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
2 15.06.2009
Seine Tipps für Patienten: ….
Quelle: http://www.dailyperception.de/2007/03/04/so-uberleben-sie-das-krankenhaus-tips-eines-arztes/
Prof. Dr. Stefan Nickel – Institut für Operations Research
Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
3 15.06.2009
Seine Tipps für Patienten:pp
Markieren Sie vor dem Eingriff mit einem Stift die Stelle, an der operiert werden solloperiert werden soll.
Schreiben Sie Ihren Namen auf ein Stück Papier und heften Sie es an Ihr Krankenbett, eine gleiche Notiz an die Wand dahinter.
Bitten Sie Ärzte und Krankenschwestern sich vor jeder UntersuchungBitten Sie Ärzte und Krankenschwestern, sich vor jeder Untersuchung die Hände zu waschen.
Hat ein anderer Patient auf Ihrer Etage den gleichen oder einen ähnlichen Namen, bitten Sie um Verlegung. In der Hektik des Krankenhausbetriebs kommt es schnell zu Verwechslungen.
Quelle: http://www.dailyperception.de/2007/03/04/so-uberleben-sie-das-krankenhaus-tips-eines-arztes/
Krankenhausbetriebs kommt es schnell zu Verwechslungen.
Prof. Dr. Stefan Nickel – Institut für Operations Research
Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
4 15.06.2009
Seine Tipps für Patienten:pp
Sorgen Sie dafür, dass eine Liste Ihrer Allergien sichtbar an Ihrem Bett oder an der Wand hängtBett oder an der Wand hängt.
Lassen Sie sich jeden Tag von der Krankenschwester sagen, welches Medikament Sie bekommen und wie hoch die Dosis ist.
Schwierige Operationen sollten Sie nicht am Freitag machen lassenSchwierige Operationen sollten Sie nicht am Freitag machen lassen. Am Wochenende ist gut geschultes Personal oft knapp.
Lassen Sie sich nicht im Juli operieren. In diesem Monat kommen neue Studenten von der Uni
Quelle: http://www.dailyperception.de/2007/03/04/so-uberleben-sie-das-krankenhaus-tips-eines-arztes/
Prof. Dr. Stefan Nickel – Institut für Operations Research
Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
5 15.06.2009
Quelle: http://www.4to40.com/recordbook/index.asp?id=2266&category=human
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
6 15.06.2009
Überblick
Klinische PfadePatiententransportePatiententransporteTerminplanung im Krankenhaus Modellierung und SimulationModellierung und SimulationAusblick
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
7 15.06.2009
Klinische Pfade
Januar 2004: fü f GEinführung des neuen Abrechnungssystems auf DRG-Basis
Steigender Kosten- und WettbewerbsdruckSteigender Kosten und WettbewerbsdruckAnhaltender Trend zum Abbau von Kapazitäten:1991: 2411 Krankenhäuser in D2003: 2197 Krankenhäuser in D2007: 2087 Krankenhäuser in D *))2010: ???Im Vordergrund steht die medizinische Versorgung und Erlösoptimierung wenigerVersorgung und Erlösoptimierung, weniger der Gedanke der Prozessoptimierung.
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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*) www.destatis.de und http://www.aok-bv.de/service/zahlen/kh/index.html
Klinische Pfade
Prozessoptimierung ist für ein wettbewerbfähiges Krankenhaus unter DRG unverzichtbar.
Engpässe und ineffiziente organisatorische Strukturen aufdeckendurch entsprechend effiziente Prozesse ersetzen um klinischendurch entsprechend effiziente Prozesse ersetzen, um klinischen Work-flow zu verbessern.
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Klinische Pfade
Ansatz zur Prozessoptimierung: Klinische PfadeZiele:
Steigerung der Behandlungsqualitätg g g qPlanung und Standardisierung von BehandlungsabläufenOptimierung des Behandlungsablaufs (Organisation, Verweildauer, …)Integrierte Versorgung aller Disziplinen und BerufsgruppenKostenoptimierung / KostentransparenzBenchmarkingBenchmarkingDokumentationsverbesserungPatienteninformation und -zufriedenheit
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Klinische Pfade
Der Begriff „Klinischer Pfad“
Definition
Klinischer Pfad (Clinical Pathway) ist die Beschreibung bzw. Fest-legung der optimalen Abfolge oder Terminierung der wichtigstenlegung der optimalen Abfolge oder Terminierung der wichtigsten Interventionen, die von allen Disziplinen bei der Versorgung eines Patienten oder seiner Behandlung durchgeführt werden.
(vgl. Coffey R.: An introduction to critical paths, Quality Management in Health Care, 1992,1, S. 45-54)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Klinische Pfade
Modularer Aufbau eines Klinischen Pfades1. Vorstationäre Phase
(Ambulant)
2. Aufnahmetag(Präoperative Phase)
3. OP-Tag
4 Postoperative Phase4. Postoperative Phase
5. Entlassungstag
6. Nachbehandlung(Ambulant)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Klinische Pfade
Bei aktuellen Implementierungen Klinischer Pfade fehlt der Aspekt der Optimierung bzw die logistische Integration:Aspekt der Optimierung bzw. die logistische Integration:
Wer ist für welchen Ist die ReihenfolgeWer ist für welchen Prozess verantwortlich?
Wi l d
Ist die Reihenfolgeverbindlich?
Wi i l PWie lange dauern die Prozesse?
Wie viele Personensind beteiligt?
Abhängigkeiten? Können einige Prozesse auch parallel ablaufen?
Schnittstellen- und Kommunikationsprobleme
Räume? Ressourcen?
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Klinische Pfade
Eine effiziente Einführung Klinischer Pfade ist ohne öEinplanung der Logistik nicht möglich.
Viele logistische Planungsaufgaben im Krankenhaus:Viele logistische Planungsaufgaben im Krankenhaus:
Transportplanung
Kapazitätsplanung
OP-Planung
Layoutplanung
TerminplanungTerminplanung
Dienstplanung
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Klinische Pfade
Logistik im Klinischen Pfad (Ausschnitt):
TerminKapazitäts-planung
Termin-planung
Transport-planung
OP-PlPlanung
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Patiententransportep
Transporte im Krankenhaus
Hol- und Bringdienst
ärztliches und
Ver- und Entsorgung
Fahrdienst(Transport von Patienten)ärztliches und
pflegerisches VerbrauchsmaterialBluttransporte
SpeisenWäscheMüll
interninnerhalb der Gebäude
externzu ausgelagertenBluttransporte
LaborprobenReparierte Geräte
Müll Gebäudezwischen Gebäuden innerhalb des
ausgelagerten Stationenzwischen Standorteninnerhalb des
Klinik-CampusStandorten
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Patiententransportep
Was sind interne Patiententransporte?
Transporte innerhalb eines Krankenhauses, z.B. von Bettenstation zur FunktionsstelleOrganisation über zentrale LeitstelleOrganisation über zentrale LeitstelleManuelle Auftragsvergabe (FIFO) Notfälle gesondert behandeltgFreimeldung erfolgt nach Erledigung aller Aufträge
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Patiententransportep
Manuelle AuftragsvergabeKonsequenzen:Konsequenzen:
Verspätete Transporte / geringe ZuverlässigkeitZuverlässigkeitUnerwünschte Warte- und StillstandzeitenÜberlastete Mitarbeiter und DisponentKeine Information über den StatusKeine Information über den Status des Auftrages („Suche“ nach Patienten)Keine Datengrundlage zur Qualitätssicherung und zur Prozessoptimierung
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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p g
Patiententransportep
Auswirkungen eines optimierten Patiententransportes
Quantitative Verbesserungen
Reduzierung von Verspätungen und Wartezeitenund WartezeitenVermeidung von Leerfahrten und TerminabsagenGlättung ArbeitsbelastungKostensenkung
Qualitative Verbesserungen
höhere Patientenzufriedenheiteffizientere PersonalplanungDatengrundlage zur weiteren Prozessoptimierung
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Prozessoptimierung
Patiententransporte
Einplanung von Transportanfragen
p
od
d
o d
d
d doo
o
o o d
Lager
d dSt t ( i i “)
d
o oo Start („origin“)
d Ziel („destination“)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
20 15.06.2009
Patiententransporte
Einplanung von Transportanfragen
p
od
d
o d
d
d doo
EntscheidungGruppierung von Aufträgen
o
o o d
Lager
Gruppierung von Aufträgen
d dSt t ( i i “)
d
o oo Start („origin“)
d Ziel („destination“)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
21 15.06.2009
Patiententransporte
Einplanung von Transportanfragen
p
od
d
o d
d
d doo
EntscheidungGruppierung von Aufträgen
o
o o d
Lager
Gruppierung von Aufträgen
Tourenbildung
d dSt t ( i i “)
d
o oo Start („origin“)
d Ziel („destination“)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
22 15.06.2009
Patiententransporte
Einplanung von Transportanfragen
p
od
d8:358:10
9:00
9:20
o d
d
d doo
8:15
8:55 7:55 8:25
8:45
9:00
EntscheidungGruppierung von Aufträgen
o
o o d
Lager8:00
8:058:109:50
Gruppierung von Aufträgen
Tourenbildung
Terminierung der Fahrten
d d
8:05
8:259:10
St t ( i i “)
d
o o8:40
8:509:30
o Start („origin“)
d Ziel („destination“)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
23 15.06.2009
Patiententransporte
„Standard“ Dial-a-Ride Probleme (DARP)
p
Menge von TransportaufträgenAuftrag i:
Startort o(i)
ZIEL: Finde Route zu minimalenKosten, die alle Transportaufträgeumfasst
o d d
LagerStartort, o(i) Zielort, d(i)Zeitfenster für geforderten Abholzeitpunkt pickup“: [EPT LPT ]
d o
Abholzeitpunkt „pickup : [EPTi, LPTi] und Lieferzeitpunkt „delivery“: [EDTi, LDTi]S i it kt b i Abh l d
d
o oServicezeitpunkt bei Abholung und Lieferungmaximale Fahrtzeit
gemischter Fuhrpark mit kapazitätsbe-schränkten Fahrzeugen, die an unter-schiedlichen Standorten stationiert sind
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Patiententransporte
Statisches Dial-a-Ride Problem
p
Alle Transportaufträge sind vorab bekanntstatische Daten (z.B. anfragende Station, Fahrtzeiten)
Touren werden im Voraus geplant
Problem ist NP-schwer Verallgemeinerung desProblem ist NP schwer, Verallgemeinerung des Pickup and Delivery Routing Problem (PDVRP)Vehicle Routing Problem with Time Windows (VRPTW)
Lösungsalgorithmen:Lösungsalgorithmen:Dynamische Programmierung: Psaraftis (1980,1983), Desrosiers et al. (1986)Branch-and-Cut: Cordeau (2003)H i tik S t & B di (1985 b) J t l (1986) B di & S tHeuristiken: Sexton & Bodin (1985a,b), Jaw et al. (1986), Bodin & Sexton (1986), Dumas et al. (1989), Desrosiers et al. (1991), Ioachim et al. (1995), Borndörfer et al. (1997), Toth & Vigo (1997), Cordeau & Laporte (2003), M l h i di t l (2005)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Melachrinoudis et al. (2005)
Patiententransporte
DARP für klinikinterne Transportaufträge
p
Transporte mit unterschiedlichen Eigenschaften:
Prioritäten (z.B. „Notfall“, „normal“, „niedrig“)Zeitfenster für Abholung und LieferungMobilität der Patienten (z.B. Rollstuhl, Liege)Spezielles Equipment (z B InkubatorSpezielles Equipment (z.B. Inkubator, Sauerstoff)Spezialisiertes Begleitpersonal (z.B. Arzt, Pfleger)
o(i) d(i)o(j) d(j)
Arzt abholen Arzt abliefern
Transportaufträge für infektiöse Patienteno(i) d(i) d(0)
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Desinfektion Ausfallzeit
Patiententransporte
DARP für klinikinterne Transportaufträge
p
Heterogener Fuhrpark / Transport-Teams:ArbeitszeitenArbeitszeitenPausenAusbildung / Fähigkeiten des PersonalsAusbildung / Fähigkeiten des Personals Equipmentmultidimensionale Fahrzeugkapazität z.B. g3 Sitze oder 2 Sitze + 1 LiegeFahrtgeschwindigkeit
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Patiententransporte
Qualitätsmaße für Transporte
p
eich
ungLeistungsindikatoren K1, ..., Kn
Kundenfreundlichkeit, z.B.
pena
ltyun
g fü
r Abw
e
Min. Wartezeit für Patienten (K1)Min. Überschreitung der Fahrzeit (K2)
Effizienz z B
earliest time
latest time
Bes
traf
uEffizienz, z.B.
Min. Transportkosten (K3), Min. Fahrtzeiten (K4), time time
Zeitfenster für Anfrage
Min. Fahrtzeiten (K4), Min. verfrühte Abholung (K5)
(teilweise) ZielkonfliktKrankenhäuser legen jedoch den Schwerpunkt meist auf eines dieser Ziele → gewichtete Summe der Zielkriterien
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→ gewichtete Summe der Zielkriterien
Patiententransporte
DARP für klinikinterne Transportaufträge
p
Dynamisches Problem:Nur wenige Anfragen im VorausNur wenige Anfragen im Voraus bekanntunvorhergesehene Ereignisse (Notfälle, längere Behandlungszeiten, Terminabsagen, ...)genaue Transportdauer im Vorausgenaue Transportdauer im Voraus nicht bekannt (z.B. Wartezeiten an Aufzügen)
Hohe Planungsflexibilität notwendigAnpassung der Touren in Echtzeit
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Patiententransporte
Dynamisches DARP
p
Heuristiken: Psaraftis (1980), Madsen et al. (1995), Jørgensen (2002), Kallrath (2004), Attanasio et al. (2004)
Neuer Ansatz:
Konstruktionsheuristik
V b h i tik basierend auf Tabu SearchVerbesserungsheuristik (Cordeau & Laporte (2003))
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Patiententransporte
Dynamisches DARP
p
Heuristiken: Psaraftis (1980), Madsen et al. (1995), Jørgensen (2002), Kallrath (2004), Attanasio et al. (2004)
Neuer Ansatz:
Z d A ft äPhase 1: Zuordnung von Aufträgen zu Fahrzeugen Generiere zulässige Touren
Phase 1:Konstruktionsheuristik
“Intra-Route” Tausch( ti Abf l
“Inter-Route” Tausch(t h St i h
Phase 2:
Tabu search basierend auf Cordeau & Laporte (2003)
(sortiere Abfolge von Stopps in Routen um)
(tausche Stopps zwischen Routen aus)
Verbesserungsheuristik
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abu sea c bas e e d au Co deau & apo e ( 003)
Patiententransporte
Heuristiken
p
Konstruktionsheuristik
Phase 1 Phase 2 Phase 3Ordne noch nicht
zugewiesene Aufträge Generiere zulässige Touren
Füge noch nicht eingeplante Aufträge in
Fahrzeugen zu zulässige Touren die Touren ein
ja
neinWeitere nicht eingeplante Aufträge?
STOPAufträge?
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Patiententransporte
Konstruktionsheuristik – Phase 1: Zuweisung von Transport-a fträgen Fahr e gen
p
o d
aufträgen zu Fahrzeugen
o d
d
d doo
o
o o d
Lager
o
d d
o
St t ( i i “)
d
o oo Start („origin“)
d Ziel („destination“)
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Patiententransporte
Konstruktionsheuristik – Phase 1: Zuweisung von Transport-a fträgen Fahr e gen
p
aktueller Zeitpunkt teinige Aufträge sind speziellen Fahrzeugen zuzuweisen (“pre-
aufträgen zu Fahrzeugen
einige Aufträge sind speziellen Fahrzeugen zuzuweisen ( pre-assignments”)Sortiere noch nicht eingeplante Aufträge nach absteigender Priorität and aufsteigender Abholzeitaufsteigender Abholzeitfür jeden noch nicht ausgeführten Auftrag i
finde passendes Fahrzeug zur Ausführung von i (überprüfe zeitliche V fü b k it K ität i E i t)Verfügbarkeit, Kapazität sowie Equipment)sortiere Fahrzeuge nach aufsteigendem Auslastungsgrad und nächst freiem Verfügbarkeitszeitpunktweise Auftrag i einem Fahrzeug zu, sofern Abholzeitpunkt in gefordertem Zeitfenster stattfinden kann
A kA k k k d i i A ft ä i ht i d !k k d i i A ft ä i ht i d !
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34 15.06.2009
Anmerkung:Anmerkung: es kann vorkommen, dass einige Aufträge nicht zugewiesen werden!es kann vorkommen, dass einige Aufträge nicht zugewiesen werden!
Patiententransporte
Konstruktionsheuristik – Phase 1: Zuweisung von Transport-a fträgen Fahr e gen
p
vorab zugewiesene
aufträgen zu Fahrzeugen
o(2) d(1)o(1) d(2)
t
Fahrzeug 1
vorab zugewiesene Aufträge
1, 2
d(3) o(4)o(3) d(4)Fahrzeug 2 4d(3) o(4)o(3) d(4)Fahrzeug 2 4
A ft 5 i A ft 5 F h 2 f V ät h h i li hneuer Auftrag 5 weise Auftrag 5 Fahrzeug 2 zu, sofern Verspätung unwahrscheinlichsonst weise Auftrag 5 Fahrzeug 1 zu, sofern Verspätung unwahrscheinlich sonst weise Auftrag 5 nicht zu!
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Patiententransporte
Konstruktionsheuristik – Phase 2: Bildung der Touren
p
o d8:358:10 9:20
o d
d
d doo
8:15
8:55 7:55 8:25
8:45
9:00
o
o o d
Lager8:00
8:15 8:45
8 058:109:50
o
d d
o 8:058:10
8:259:10
St t ( i i “)
d
o o8:40
8:509:30
o Start („origin“)
d Ziel („destination“)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Patiententransporte
Konstruktionsheuristik – Phase 2: Bildung der Touren
p
Für jedes Fahrzeug v und dessen zugewiesende Menge an Aufträgen:
aktueller Zielort des Fahrzeugs ist erste Station in der Tour sortiere Aufträge aufsteigend nach gefordertem Abholzeitpunktsortiere Aufträge aufsteigend nach gefordertem Abholzeitpunktfür jeden Auftrag i
bestimme alle Zwischenstationen (Abholung und/oder Lieferung)B ti ll Z i h t ti i d kt ll T di i l i htBestimme alle Zwischenstationen in der aktuellen Tour, die ein leichtes Einfügen von Aufträgen ermöglichen, so dass
Lieferung nach Abholung stattfindetkeine Fahrzeug-Kapazität überschritten wirdkeine maximale Fahrtzeit überschritten wird
bestimme die gesamte Verspätung, Verfrühung und Fahrtzeit jeder g p g, g jneuen Tourakzeptiere die Tour mit der kleinsten gewichteten Summe für gesamte Verspätung Verfrühung und Distanz
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Verspätung, Verfrühung und Distanz
Patiententransporte
Konstruktionsheuristik – Phase 2: Bildung der Touren
p
Zugewiesene Aufträget
o(2) d(1)o(1)Auftrag 11, 2, 3, …
o(2) d(1)o(1)Auftrag 2 d(2)
Auftrag 3 o(2) d(1)o(1) d(2) o(3) d(3)
o(2) d(1)o(1) o(3) d(2) d(3)
o(2) d(1)o(1) o(3) d(3) d(2)
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Patiententransporte
Konstruktionsheuristik – Phase 3: Füge noch nicht eingeplante A fträge in die To ren ein
p
sortiere noch nicht zugewiesene Aufträge nach absteigender Priorität
eingeplante Aufträge in die Touren ein
und aufsteigendem geforderten Abholzeitpunktfür jeden noch nicht zugewiesenen Auftrag i
finde passendes Fahrzeug für Auftrag i (überprüfe zeitliche p g g ( pVerfügbarkeit und Equipment)für jedes Fahrzeug v
bestimme alle Paare von Stationen, für die ein Einfügen vonbestimme alle Paare von Stationen, für die ein Einfügen von weiteren Aufträgen in die aktuelle Tour zulässig ist.bestimme Wert für die Auswirkungen hinsichtlich steigender Verspätung Verfrühung und zurückzulegender DistanzVerspätung, Verfrühung und zurückzulegender Distanz Speichere die Tour mit dem geringsten Wert
Weise Auftrag i dem Fahrzeug / der Tour mit dem geringsten Wert zu.
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Patiententransporte
Heuristiken
p
Konstruktionsheuristik
Phase 1 Phase 2 Phase 3
Ordne noch nicht zugewiesene Aufträge Generiere Füge noch nicht
eingeplante Aufträge inzugewiesene Aufträge Fahrzeugen zu zulässige Touren eingeplante Aufträge in
die Touren ein
„Inter-Route“ Verbesserung (weise Anfrage einer
„Intra-Route“ Verbesserung (verändere die Reihenfolge der
anderen Tour zu) Zwischenstopps einer Tour)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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Patiententransporte
300
p
Ergebnisse: Optimierung von Patiententransporten
180
210
240
270
ten
Ziel: Minimierung der Wartezeiten der Patienten
30
60
90
120
150
Min
ut
Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Reduzierung der Wartezeit um 26%
01 6 11 16 21 26 31 36 41 46 51 56 61 66 71 76 81
Aufträge
300
um 26%durch den Einsatz von O ti i
1574 Bettenca. 60 GebäudeSchiebe- und Fahrzeugtransporte
150
180
210
240
270
nu
ten
Optimierungs-verfahren
Fahrzeugtransporteinfektiöse Patienten
Ergebnisse:
30
60
90
120Minbis zu 7 Fahrzeuge mit
je 2 Mitarbeitern1 Schiebedienst81 Aufträge
Prof. Dr. Stefan Nickel – Institut für Operations Research
Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
41 15.06.2009
01 6 11 16 21 26 31 36 41 46 51 56 61 66 71 76 81
Aufträge
81 Aufträge
Patiententransportep
Vergleich: Wartezeiten von Patienten am 07.04.2003
180
210
240
270
300
enOhne
30
60
90
120
150
Min
ute
Reduzierung derOptimierung
0
30
1 6 11 16 21 26 31 36 41 46 51 56 61 66 71 76 81
Aufträge
270
300
Wartezeit um 26%maximalen
120
150
180
210
240
Min
ute
n
maximalen Wartezeit um 37%Mit
Optimierung
0
30
60
90
120MOptimierung
Prof. Dr. Stefan Nickel – Institut für Operations Research
Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
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1 6 11 16 21 26 31 36 41 46 51 56 61 66 71 76 81
Aufträge
Patiententransporte
360
p
Vergleich: Wartezeiten von Patienten am 11.04.2003
180
240
300
ute
nOhne
60
120
180M
inu
Reduzierung derOptimierung
01 7 12 17 22 28 34 39 44 49 54 59 64 70 75 81 87 92 98 103 109 114
Aufträge
360
Wartezeit um 38%maximalen
180
240
300
ute
n
maximalen Wartezeit um 31,5%Mit
Optimierung
60
120
180
Min
uOptimierung
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
43 15.06.2009
01 7 12 17 22 28 34 39 44 49 54 59 64 70 75 81 87 92 98 103 109 114
Aufträge
Patiententransportep
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44 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhausp g
Weitere logistische Planungsaufgaben in Krankenhäusern:
TransportplanungTransportplanung
Kapazitätsplanung
OP PlanungOP-Planung
Layout Planung
P l lPersonalplanung
Terminplanung....
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45 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Anfordernde Station Transportdienst
p g
• Terminvereinbarung für Patient• Anforderung des
Krankentransportes (Hinweg)
• Zuweisung von Aufträgen an Personal• Tourenplanung• Zeitliche Einplanung der Touren
p
p ( g) p g
Aufgaben der Terminplanung
• Terminfixierung
LeistungsstelleTerminfixierung
• Festlegung der Untersuchungsdauer (Terminierung Beginn/Ende)• Anforderung des Krankentransportes (Rückweg)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
46 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Anfordernde Station Transportdienst
p g
• Rasche Terminverfügbarkeit• Pünktliche Abholung des
Patienten, …
• Minimierung von Fahrtzeiten• Max. Ressourcenauslastung (Personal, Transportmittel)• Vermeidung von Stoßzeiten, …
Anforderungen an die Terminplanung
Leistungsstelle Patienten• Pünktliche Ankunft der Patienten• Maximierung der Ressourcenauslastung
(Personal, Maschinen)Mi i i Üb t d
• Schnelle Terminvereinbarung• Geplante Untersuchungsdauer?• Minimierung der Wartezeit, …
• Minimierung von Überstunden, …
…
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
47 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhausp g
Fallstudie an einem deutschen Universitätsklinikum
Gründe:
Radiologie-Abteilung, insbes. Magnetresonanztomographie (MRT)
kostspielige und stark frequentierte Untersuchungsgerätekostspielige und stark frequentierte Untersuchungsgerätelange UntersuchungsdauernKlinik plant Durchführung organisatorischer p g gVeränderungen Unerstützung des Planungsprozesses
Ausstattung: 3 MRT-Geräte
Besonderheit:Große Campus Klinik (> 100 Gebäude) mit Fahrzeug TransportdienstGroße Campus Klinik (> 100 Gebäude) mit Fahrzeug Transportdienst für Patienten Einfluss auf Pünktlichkeit der Patienten!
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
48 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhausp g
Fallstudie an einem deutschen UniversitätsklinikumE t S h itt Ei bli k i P d T i l iErste Schritte: Einblicke in Prozess der Terminplanung gewinnen:
Prozess der Terminplanung (Schritte)?
?Dauer und Variabilität der Untersuchungen?Patientenfluss innerhalb der Klinik?Patientenverhalten (Pünktlichkeit Verhalten während der? Patientenverhalten (Pünktlichkeit, Verhalten während der Untersuchung, …) und dessen Einfluss auf Work-flow?Auslastung und Effizienz der Untersuchungsgeräte?Wartezeiten der Patienten?Engpässe im Work-flow?
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
49 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Größte Schwierigkeit:
p g
Größte Schwierigkeit:
Z lä li h f i hZugang zu verlässlichen, umfangreichen klinischen Daten!
Gründe: In MRT-Abteilung keine Terminstatistik verfügbar mit Informationen zu:
durchschnittlichen Untersuchungsdauern, Wartezeiten, Auslastung der Untersuchungsgeräte, etc ...
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
50 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhausp g
Fallstudie an einem deutschen Universitätsklinikum
Vorgehensweise:
Patienten bei ihren Terminen begleiten, um detaillierte Einblicke g ,in klinische Prozesse und Patientenfluss zu gewinnen
Daten sammeln und auswerten (Untersuchungsdauern, Wartezeiten, Geräteauslastung, …)
Prozesse mit Optimierungspotential heraussuchen
Verbesserungen erarbeiten und evaluieren
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
51 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhausp g
Prozess der Terminplanung (elektive Patienten)
Termin festlegen
Ambulante Patienten
g
Transport Patient Patient Vorbereitung beendetPatienteninfo +
Stationäre Patienten
anfordern abholen in WZ beendet, Patient in WZVorbereitung
Ende Untersuchg
Patient abholen
Patient zurück
Start Untersuchg
Transport anfordern, Patient in WZ
Stationäre Patienten
Untersuchg. abholen zurückUntersuchg. Patient in WZ
Ambulante Patienten
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
52 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Sti h b f > 350 b b ht t T i i R di l i MRT
p g
Fallstudie an einem deutschen UniversitätsklinikumStichprobenumfang > 350 beobachtete Termine in Radiologie an MRT
Beobachtungen:Termine von 07:30 Uhr – 20:30 Uhr Max. 14 Patienten pro Tag und Gerätvorgegebene Größe der Terminslots: 1 bzw 2 Stundenvorgegebene Größe der Terminslots: 1 bzw. 2 Stundenhäufig lange Wartelisten für elektive Untersuchungen: Durchschnitt: 2 Wochen; Maximum: bis zu 6 WochenÜberstunden (gelegentlich bis nach Mitternacht zur Abarbeitung der geplanten Termine)häufig unzureichende Geräteauslastung hohe Leezeiten (bis zu 1:52 h)häufig unzureichende Geräteauslastung, hohe Leezeiten (bis zu 1:52 h)häufig sehr hohe Wartezeiten für Patienten (bis zu 2:24 h „netto“ Wartezeit)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
53 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhausp g
Fallstudie an einem deutschen Universitätsklinikum
Weshalb so viele Verzögerungen in einem so einfachen und gut strukturierten g
Prozessablauf?
Nachfragebedingt? Viele Notfälle?Viele Notfälle?
Schlechte Organisation and Planung?…?
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
54 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhausp g
Fallstudie an einem deutschen Universitätsklinikum
N hf b di t?xNachfragebedingt?xLange Wartelisten für elektive Behandlungen,
Wartezeit für elektive Untersuchungen: 1 bis 2 Wochenim Durchschnitt, gelegentlich bis zu 6 Wochen.
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
55 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Terminstatus der beobachteten Patienten (Stichprobenumfang: 352 Termine)
p g
(Stichprobenumfang: 352 Termine)
Viele Notfälle?xx
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
56 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Tagesbeispiel: Elektive Patienten auf MRT 2
p g
Geplanter Ablauf:
Organisation + Planung?
Geplanter Overlap?p p
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57 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Gleicher Tag: Elektive Patienten auf MRT 2
p g
Tatsächlicher Ablauf:
abgesagt
No-Show
g g
Unterbrechung
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58 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Gleicher Tag: Leerzeiten auf MRT 2
p g
Organisation + Planung?abgesagt
Leerzeit : 64 min
No-ShowLeerzeit: 57 min
Geplante Dauer zu hoch (nur 14 statt 45 min) Leerzeit : 36 min
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59 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Beobachtete Gründe für Verzögerungen:
p g
Ambulante Patienten neigen zu stark verfrühten AnkünftenHäufig (zu) späte Bestellung des Transportes für stationäre Patienten
T t ät tTransport verspätetstationärer Patient zu Termin verspätet
Technische Defekte (Untersuchungsgeräte, Computer)( g g p )Administrative Gründe (fehlender Überweisungsschein)Patientenverhalten („Kooperation“) während UntersuchungInflexibel geplante Untersuchungsdauern: nicht an Untersuchungsgegenstand angepasst……
Aber wo sind die größten Schwachstellen im Prozess?
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60 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhausp g
Prozess der Terminplanung (elektive Patienten)
Termin festlegen
Ambulante Patienten
St ti äDauer !
Dauer !Dauer? Dauer?
Transport anfordern
Patient abholen
Patient in WZ
Vorbereitung beendet, Patienteninfo +
Vorbereitung
Stationäre Patienten
Vorber.-zeit
Transp.-zeit
Wart.-zeit
Wart.-zeit
Dauer?
anfordern abholen in WZ Patient in WZVorbereitung zeitzeit
W a r t e z e i t
Ende Untersuchg
Patient abholen
Patient zurück
Start Untersuchg
Transport anfordern, Patient in WZ
Transp.-zeit
Untersuchungs-zeit
Warte-zeit
D a u e r ?
Untersuchg. abholen zurückUntersuchg. Patient in WZ
Ambulante Patienten
Stationäre Patienten
Dauer !Dauer?Dauer?
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61 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhausp g
Schwachstellen im Terminplanungsprozess:
1. Alle Untersuchungen könnten auf allen MRT-Geräten ausgeführt werden, jedoch:
Patienten werden immer für ein bestimmtes MRT-Gerät eingeplant.D.h.: normalerweise kein Austausch von Patienten zwischen den 3 MRT-Geräten (Ausnahmen: Notfälle und technische Störungen)MRT Geräten (Ausnahmen: Notfälle und technische Störungen)
……
1
2 …
1
2
… 3 3
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
62 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Schwachstellen im Terminplanungsprozess:
p g
2. Untersuchungsdauer schwankt beträchtlich (13 bis 164 min), jedoch:
Termine werden pauschal entweder zu 60 oder 120 min eingeplant.D h keine Berücksichtigung des Untersuchungsgegenstands
60D.h. keine Berücksichtigung des Untersuchungsgegenstands
0
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63 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Schwachstellen im Terminplanungsprozess:
p g
2. Untersuchungsdauer schwankt beträchtlich (13 bis 164 min), jedoch:
Termine werden pauschal entweder zu 60 oder 120 min eingeplant.D h keine Berücksichtigung des Untersuchungsgegenstands
120D.h. keine Berücksichtigung des Untersuchungsgegenstands
0
Prof. Dr. Stefan Nickel – Institut für Operations Research
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64 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Schwachstellen im Terminplanungsprozess:
p g
3. Patienten könnten direkt nach Ankunft für die Untersuchung vorberei-tet sowie über den Untersuchungsverlauf informiert werden, jedoch:
Die Vorbereitung (Ø 10 min) findet üblicherweise erst dann stattDie Vorbereitung (Ø 10 min) findet üblicherweise erst dann statt, wenn das entsprechende MRT-Gerät freigeworden ist
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65 15.06.2009
Terminplanung im Krankenhaus
Schwachstellen im Terminplanungsprozess:
p g
4. Der erste Patient zwischen 7:00und 7:15 Uhr einbestellt, jedoch:
Häufig findet um 08:00 Uhr ein kurzes Team-Meeting statt.Der erste (wartende) Patient wird erst danach aufgerufenDer erste (wartende) Patient wird erst danach aufgerufen.
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
66 15.06.2009
Modellierung und Simulation
Ineffiziente Prozesse eliminieren
g
Effekte auf Effizienzparameter?Auslastung? Wartezeiten? Patientendurchsatz? …
Gängiges Werkzeug zur Entscheidungsunterstützung undGängiges Werkzeug zur Entscheidungsunterstützung und Analyse komplexer Prozesse im Bereich
Prozessoptimierung :o essopt e u g
Simulationsmodelle
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67 15.06.2009
Modellierung und Simulation
Ansatz: Ereignisdiskretes Simulationsmodell mit ProModel 7.0: St t Q d Abt il MRT“ it K k t t
g
Status Quo der Abteilung „MRT“ mit Krankentransporten
S h h t ll l E b it V bSchwachstellenanalyse, Erarbeitung von Verbesserungs-vorschlägen, Implementierung in ProModel („Szenarien“)
Szenarienvergleich
Visualisierung der Auswirkungen, Effekte auf Effizienzparameter bestimmenp
Nutzen: Verschiedene Strategien der Patientensteuerung testen, bevor sie im Klinikalltag eingesetzt werden
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68 15.06.2009
bevor sie im Klinikalltag eingesetzt werden
Modellierung und Simulation
Layout 2-MRT-Modell:
g
Station (Quelle stationäre Patienten))
Parkplatz (Quelle ambulante Patienten)
HinwegRückweg
Raum MTRA
Dienststelle Transportdienst
Radiologie-Wartezimmer ArztzimmerAnmeldungAufklärraum MRT1 MRT2
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69 15.06.2009
Raum MTRAabteilung „MRT“Wartezimmer ArztzimmerAnmeldungAufklärraum MRT1 MRT2
Modellierung und Simulation
Wege 2-MRT-Modell:
g
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
70 15.06.2009
Modellierung und Simulationg
Modellinputs (aus Datensammlung)
Patientenanteile: - stationäre Patienten 31%- ambulante Patienten 69%
Warteschlangenverfahren: First Come First Served (FCFS)
Geräteausstattung: 3 MRT-Geräte
Pünktlichkeit der Patienten: - stationäre Patienten N(-0.29, 24.57)- ambulante Patienten N(-28.67, 26.26)
Untersuchungsdauer: unabhängig von Untersuchungstyp:- Vorlaufzeit (VLZ) G(4.34 ,0.63)- Nachlaufzeit (NLZ) G(2 65 0 83)- Nachlaufzeit (NLZ) G(2.65 , 0.83)
abhängig von Untersuchungstyp:- Maschinenlaufzeit (MLZ)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
71 15.06.2009
( )
Modellierung und Simulationg
Für Maschinenlaufzeit (MLZ):
Nur Datensätze von komplett durchgeführten Untersuchungendurchgeführten Untersuchungen
Keine Erfassung von Datensätzen, die Unterbrechungen, Pausen oder Abbrüche beinhalten
Verbleibende Stichprobengröße (Input für Simulationsmodell):
291 erfasste Untersuchungsdatensätze
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72 15.06.2009
Modellierung und Simulationg
3 Untersuchungstypen wurden zusammengefasst
1 U t h t d l1 Untersuchungstyp wurde ausgelassen
29 Untersuchungstypen als Input für Simulationsmodell
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
73 15.06.2009
Modellierung und Simulation
Statistische Verteilungsfunktionen für MLZ:
g
(verbleibende Untersuchungstypen wurden diskret verteilt)
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74 15.06.2009
(verbleibende Untersuchungstypen wurden diskret verteilt)
Modellierung und Simulation
Prozess der Terminplanung (elektive Patienten)
g
Termin festlegen
Ambulante Patienten
Stationäre
abhängig von Länge der
WarteschlangePünktlichkeit der Patienten:normalverteilt
konstant
Transport anfordern
Patient abholen
Patient in WZ
Vorbereitung beendet,
Patient in WZ
Patienteninfo + Vorbereitung
Patienten
Patient in WZ
abhängig von Länge der Warteschlange
Ende Untersuchg.
Patient abholen
Patient zurück
Start Untersuchg.
Transport anfordern, Patient in WZ
Stationäre Patienten
Ambulante Patienten
Stationäre Patienten
VLZ: gammaverteiltMLZ: gamma-, weibull- &
normalverteilt
kein Betrachtungsgegenstand
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
75 15.06.2009
NLZ: gammaverteilt
Modellierung und Simulation
Implementierte Verbesserungsvorschläge:
g
1. “Zusammenführung der Warteschlangen”:
Obwohl Patienten einem bestimmten MRT-Gerät zugeordnet sindObwohl Patienten einem bestimmten MRT-Gerät zugeordnet sind,können sie bei Warteschlangenbildung zu einem anderen Gerätausweichen (nächst freies Gerät).
… 1 1
……
2
3
… 2
3
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
76 15.06.2009
Modellierung und Simulation
Implementierte Verbesserungsvorschläge:
g
2. “Flexible Terminlänge”:
Untersuchungsdauer wird abhängig vom UntersuchungsgegenstandUntersuchungsdauer wird abhängig vom Untersuchungsgegenstand (Herz, Leber, Knie, …) durch den gemessenen Mittelwert geschätzt.
60
120
60 60
60 65 52 47 ……
60
60
60
60
60
60
52
47
73
61
65
73 ……
……
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
77 15.06.2009
Modellierung und Simulation
Implementierte Verbesserungsvorschläge:
g
3. “Direkte Vorbereitung des Patienten”:
Der Patient wird zur Vorbereitung und Information unmittelbar nachDer Patient wird zur Vorbereitung und Information unmittelbar nach seiner Ankunft am MRT aufgerufen, parallel zur laufenden Untersuchung des vorhergehenden Patienten.
Vorb. Vorb..
MRT MRT((( )))
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78 15.06.2009
Modellierung und Simulation
Effekte auf Effizienzparameter:
g
1. “Zusammenführung der Warteschlangen”:
Ø Veränderung Ø Veränderungpro Tag und MRT pro Woche
Auslastung: + 2.26 % (+ 19.69 min) + 4.92 h
Patientendurchsatz: + 0.36 Pat. + 5.45 Pat.
ges. Wartezeit pro Patient: - 44.24 %
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79 15.06.2009
g p
Modellierung und Simulation
Effekte auf Effizienzparameter:
g
2. “Flexible Terminlänge”:
Ø Veränderung Ø Veränderungpro Tag und MRT pro Woche
Auslastung: + 7.61 % (+ 1.10 h) + 16.54 h
Patientendurchsatz: + 0.87 Pat. + 13.05 Pat.
ges. Wartezeit pro Patient: + 17.43 % (Pat. sind zu früh)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
80 15.06.2009
g p ( )
Modellierung und Simulation
Effekte auf Effizienzparameter:
g
3. “Direkte Vorbereitung des Patienten”:
Ø Veränderung Ø Veränderungpro Tag und MRT pro Woche
Auslastung: + 8.03 % (+ 1.16 h) + 17.47 h
Patientendurchsatz: + 0.91 Pat. + 13.65 Pat.
ges. Wartezeit pro Patient: - 41.42 %
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
81 15.06.2009
g p
Modellierung und Simulation
Effekte auf Effizienzparameter:
g
Implementierung aller 3Verbesserungsvorschläge:
Ø Veränd. pro Tag und MRT Ø Veränd. pro Woche Wert
A l t 16 42% ( 2 38 h) 35 73 h 79 33 %Auslastung: + 16.42% (+ 2.38 h) + 35.73 h 79.33 %
Durchsatz: +2.04 + 30.55 Pat. 14.28 Pat.
Alle 3 Verbesserungsvorschläge gleichzeitig implementiert erzielen 14,28 untersuchte Patienten pro Tag und MRT im Durchschnitt. ↔ Maximum in Realität: 14 Patienten!
ges. Wartezeit: - 53.54% pro Patient
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82 15.06.2009
Modellierung und Simulation
Anfordernde Station Transportdienst
g
• Rasche Terminverfügbarkeit• Pünktliche Abholung des Patienten, …• Minierung des Klinikaufenthalts
• Minimierung von Fahrtzeiten• Max. Ressourcenauslastung (Personal, Kfz, …)• Vermeidung von Stoßzeiten, …
Anforderungen an die Terminplanung
Leistungsstelle Patienten• Pünktliche Ankunft der Patienten• Maximierung der Ressourcenauslastung
(Personal, Maschinen)Mi i i Üb t d
• Schnelle Terminvereinbarung• Geplante Untersuchungsdauer?• Minimierung der Wartezeit, …
• Minimierung von Überstunden, …
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
83 15.06.2009
Ausblick
Nächste Schritte
Konvertierung der Simulationsmodelle von ProModel in Plant Simulation
Veränderung der Anzahl der MRT-Geräte (dementsprechend auch der Patientenankünfte)
Integration eines Optimierungsmodells in Simulation
Integration einer Kapazitätsplanungg p p g
Vergleich mit anderen Gesundheitssystemen (Daten?)
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Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
84 15.06.2009
Literatur
Beaudry, A., Laporte, G., Melo, T., Nickel, S., „Dynamic transportation of patients in hospitals“, OR Spectrum (to appear)H T M l T Ni k l S B i i b t t ti t flHanne, T., Melo, T., Nickel, S., „Bringing robustness to patient flow management through optimized transports in hospitals“, Interfaces (to appear)Nickel, S., Schmidt, U.-A., „Process improvements in hospitals: A case study in a radiology department “, Quality Management in Health Care (to appear)( pp )
Prof. Dr. Stefan Nickel – Institut für Operations Research
Krankenhauslogistik- Die andere Gesundheitsreform
85 15.06.2009
Kontakt
Prof. Dr. Stefan NickelInstitut für Operations ResearchUniversität Karlsruhe (TH)Universität Karlsruhe (TH)Geb. 11.40D-76128 Karlsruhe
Telefon: 0721-608-3951Email: [email protected] i ki dInternet: www.ior.kit.edu Quelle: Ärztezeitung
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86 15.06.2009