kleinste bauteile vollautomatisch reinigen

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_____ Philips Lighting Vitrite fertigt am niederländischen Standort Middelburg auf über 12 000 m 2 Produktionsfläche primär Teile und Komponenten für Beleuchtungssysteme. Neben Lichtlö- sungen für den Innen- und Außenbe- reich bietet das Unternehmen auch Pro- dukte für die Automobilindustrie an. Speziell im Automotive-Bereich spielt die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Produkte eine entscheidende Rolle. Nicht zuletzt aus diesem Grund stellt die Teilereinigung einen festen und unver- zichtbaren Bestandteil des Produktions- prozesses dar. Durch die hochwertige Fertigung von Philips kann die Fehler- quote von 0 ppm gewährleistet werden. Zudem erleichtert die Teilereinigung die Bearbeitung der Teile in den anschlie- ßenden Fertigungsprozessen. Benetzung für einfache Aufnahme In diesem speziellen Anwendungsfall müssen kleinste elektronische Bauteile vollautomatisch gereinigt und gleichzei- tig benetzt werden. Diese spezielle Benetzung der zuvor gereinigten Teile ist notwendig, damit die Bauteile im anschließenden vollautomatischen Fer- tigungsprozess problemlos aufgenom- men und weiter verarbeitet werden können. Eine einfache Reinigung reicht in die- sem Fall nicht aus. Die Bauteile hätten zwar eine saubere und fettfreie Oberflä- che, könnten aber aufgrund der erhöh- ten Reibwerte (stumpfe Oberfläche) nicht prozesssicher verarbeitet werden. Herkömmliche Drehtellerwaschanlagen sind für diese Art von Aufgabenstellung nicht geeignet und würden die Bauteile nicht zufriedenstellend reinigen, benet- zen und trocknen. Aus dieser komplexen Aufgabenstel- lung ergaben sich verschiedene kon- struktionstechnische Herausforderun- gen. Für Philips war der nahezu vollau- tomatische Prozessablauf der Maschine von besonderer Bedeutung, um Zeit und Kosten zu sparen. Um diese Ziele zu erfüllen, wurde das Grundgerüst der Anlage (Typ Rosink Cleaner) angepasst. In der Grundausfüh- rung der Maschine handelt es sich um eine Drehtellerwaschanlage. Jedoch lässt sich die Maschine aufgrund ihres Bau- kastenprinzips auch als Trommelwasch- maschine konzipieren. Im Fall von Philips wurde die Anlage als Seitenlader mit einer Trommelreini- gung konstruiert. Durch die speziell für Reinigungskonzept für Leuchten-Hersteller Kleinste Bauteile vollautomatisch reinigen Angesichts hoher Sauberkeitsanforderungen muss ein Hersteller von Lichtsystemen seine Teile vollautomatisch reinigen und benetzen, darunter auch kleinste elektronische Bauteile. Eine speziell angepasste Anlagentechnik inklusive Reinigungsmedium bot die optimale Lösung: Der Reinigungsprozess erfolgt seither nahezu autonom und ist dabei kosten- und zeitsparend. Die neue Reinigungsanlage in der Ausführung als Seitenlader 64 JOT 10.2011 teilereinigung DOI: 10.1365/s35144-011-0189-0

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_____ Philips Lighting Vitrite fertigt am niederländischen Standort Middelburg auf über 12 000 m2 Produktionsfläche primär Teile und Komponenten für Beleuchtungssysteme. Neben Lichtlö-sungen für den Innen- und Außenbe-reich bietet das Unternehmen auch Pro-dukte für die Automobilindustrie an.

Speziell im Automotive-Bereich spielt die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Produkte eine entscheidende Rolle. Nicht zuletzt aus diesem Grund stellt die Teilereinigung einen festen und unver-zichtbaren Bestandteil des Produktions-

prozesses dar. Durch die hochwertige Fertigung von Philips kann die Fehler-quote von 0 ppm gewährleistet werden. Zudem erleichtert die Teilereinigung die Bearbeitung der Teile in den anschlie-ßenden Fertigungsprozessen.

Benetzung für einfache AufnahmeIn diesem speziellen Anwendungsfall müssen kleinste elektronische Bauteile vollautomatisch gereinigt und gleichzei-tig benetzt werden. Diese spezielle Benetzung der zuvor gereinigten Teile ist notwendig, damit die Bauteile im

anschließenden vollautomatischen Fer-tigungsprozess problemlos aufgenom-men und weiter verarbeitet werden können.

Eine einfache Reinigung reicht in die-sem Fall nicht aus. Die Bauteile hätten zwar eine saubere und fettfreie Oberflä-che, könnten aber aufgrund der erhöh-ten Reibwerte (stumpfe Oberfläche) nicht prozesssicher verarbeitet werden. Herkömmliche Drehtellerwaschanlagen sind für diese Art von Aufgabenstellung nicht geeignet und würden die Bauteile nicht zufriedenstellend reinigen, benet-zen und trocknen.

Aus dieser komplexen Aufgabenstel-lung ergaben sich verschiedene kon-struktionstechnische Herausforderun-gen. Für Philips war der nahezu vollau-tomatische Prozessablauf der Maschine von besonderer Bedeutung, um Zeit und Kosten zu sparen.

Um diese Ziele zu erfüllen, wurde das Grundgerüst der Anlage (Typ Rosink Cleaner) angepasst. In der Grundausfüh-rung der Maschine handelt es sich um eine Drehtellerwaschanlage. Jedoch lässt sich die Maschine aufgrund ihres Bau-kastenprinzips auch als Trommelwasch-maschine konzipieren.

Im Fall von Philips wurde die Anlage als Seitenlader mit einer Trommelreini-gung konstruiert. Durch die speziell für

Reinigungskonzept für Leuchten-Hersteller

Kleinste Bauteile vollautomatisch reinigenAngesichts hoher Sauberkeitsanforderungen muss ein Hersteller von Lichtsystemen seine Teile vollautomatisch reinigen und benetzen, darunter auch kleinste elektronische Bauteile. Eine speziell angepasste Anlagentechnik inklusive Reinigungsmedium bot die optimale Lösung: Der Reinigungsprozess erfolgt seither nahezu autonom und ist dabei kosten- und zeitsparend.

Die neue Reinigungsanlage in der Ausführung als Seitenlader

64 � JOT 10.2011

teilereinigungD

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diese Maschine entwickelte Zulaufrol-lenbahn und Einziehmechaniken kann der Bediener die Maschine bestücken und sich für längere Zeit um weitere Tätigkeiten kümmern. Die Körbe werden von der Maschine nacheinander vollau-tomatisch gereinigt und zum nächsten Fertigungsprozess transportiert.

Kein Verhaken im AufnahmekorbEine weitere Besonderheit ergab sich durch die Form und Größe der zu reini-genden Teile. Mit einem Gewicht von weniger als 1 g je Stück sowie unter-schiedlichen Formen und Größen von maximal 10 mm Länge und 5 mm Breite, wurde eigens ein für diese Teile geeigne-ter Aufnahmekorb konstruiert. Die Bau-teile durften sich nicht in dem feinma-schigen Geflecht des Korbes verhaken. Gleichzeitig unterstützt die spezielle Bauweise des Aufnahmekorbs den Rei-nigungsprozess. Durch die Mehrfach-Korbaufnahme und eine optimierte Ver-teilung des Gewichtes können die Teile bestmöglich gereinigt, benetzt und getrocknet werden.

Um Verzögerungen oder komplette Produktionsausfälle zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Bauteile nach der Rei-nigung keine zu stumpfe Oberfläche aufweisen. Dies könnte dazu führen, dass in der anschließenden vollautoma-tischen Fertigung die Kleinteile nicht

optimal weiter verarbeitet werden kön-nen. In diesem Fall musste ein Aufnah-mefilm auf den Bauteilen verbleiben. Ein spezielles Reinigungsmedium reinigt die Bauteile daher komplett von allen Ver-schmutzungen, hinterlässt allerdings den notwendigen Aufnahmefilm.

Die Anlage erfüllt die geforderten Ergebnisse, sowohl hinsichtlich der tech-nischen Anforderung als auch der Bedie-nerfreundlichkeit und Automatisierung. Darüber hinaus gewährleistet sie kurze Taktzeiten und einen reduzierten Zeit-aufwand. Nicht zuletzt waren die Flexi-bilität, sehr gute Testergebnisse und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aus-schlaggebend für den Kauf der Anlage.

Durch die spezielle Bauform eignet sich die Anlage (Rosink Cleaner) für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten. Das Baukastenprinzip gestattet es, dass die Anlage beispielsweise als vollautomati-scher Seitenlader mit einer Trommelrei-nigung oder als Toplader mit Drehteller gebaut werden kann. Dadurch lässt sich eine breite Spanne von Schüttgut- und/oder Bauteilen mit einer komplexen Geo-metrie reinigen. __|

Parts2clean, Halle 1, Stand B 218/C 317

Kleinteile für Lichtanlagensysteme in AufnahmekörbenAutomatische Beschickung der Maschine

Der Autor: Jürgen Heilen, Marketingleiter,

Rosink GmbH + Co. Maschinenfabrik, Nordhorn, Tel. 05921 7809-0, [email protected], www.rosink.de

teilereinigung

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