herausforderungen für versicherer und … · herausforderungen für versicherer und...

47
ifa Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften Helmholtzstraße 22 D-89081 Ulm phone +49 (0) 731/50-31230 fax +49 (0) 731/50-31239 email [email protected] Wie ändert sich die Produktlandschaft der Lebensversicherung in den nächsten 10 Jahren? Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften, Ulm Versicherungsmathematisches Kolloquium München, Oktober 2012 Helmholtzstraße 22 D-89081 Ulm phone +49 (0) 731/50-31230 fax +49 (0) 731/50-31239 email [email protected]

Upload: vocong

Post on 18-Sep-2018

218 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Helmholtzstraße 22

D-89081 Ulm

phone +49 (0) 731/50-31230

fax +49 (0) 731/50-31239

email [email protected]

Wie ändert sich die Produktlandschaft der Lebensversicherung in den nächsten 10 Jahren?

Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung

Alexander Kling

Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften, Ulm

Versicherungsmathematisches Kolloquium

München, Oktober 2012

Helmholtzstraße 22

D-89081 Ulm

phone +49 (0) 731/50-31230

fax +49 (0) 731/50-31239

email [email protected]

Page 2: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Agenda

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Herausforderung Kapitalmarktumfeld

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase

Herausforderung Langlebigkeit

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Herausforderung Biometrie

Oktober 2012 2 Produktlandschaft der Zukunft

Page 3: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Einführung – Herausforderung Kapitalmarktumfeld

Insbesondere die Kombination aus niedrigen Zinsen und volatilen Zinsen ist für einen

„typischen deutschen Lebensversicherer“ problematisch.

Beispiel 1: „Alte“ Garantien sind am oder im Geld

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

7%

8%

9%

10%

11%

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

7%

8%

9%

10%

11%

1980

1981

1982

1983

1984

1985

1986

1987

1988

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

Entwicklung des Zinsniveaus

1980 - 2011

Rendite 10jähriger festverzinslicher Staatsanleihen

60% des gleitenden 10-Jahresdurchschnitts

Garantiezins für das Neugeschäft

Konsequenz: Marktnahe

Verfahren weisen den

Garantien einen hohen

Wert

zu;

Kennzahlen sind extrem

zinssensitiv.

Oktober 2012 3 Produktlandschaft der Zukunft

Page 4: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Einführung – Herausforderung Kapitalmarktumfeld

Insbesondere die Kombination aus niedrigen Zinsen und volatilen Zinsen ist für einen

„typischen deutschen Lebensversicherer“ problematisch.

Beispiel 2: Manche innovative Produkte reagieren ebenfalls sensitiv auf Zinsschwankungen

Dynamische Hybridprodukte: Aktienentwicklung steuert, ob, wann und wie viele Gelder in das

konventionelle Sicherungsvermögen (bzw. aus dem konventionellen Sicherungsvermögen)

umgeschichtet werden müssen.

In einem Umfeld niedriger und volatiler Zinsen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine

derartige Umschichtung zu einem Zeitpunkt passiert, der für das Kollektiv ungünstig ist.

Solvenzkapital unter Solvency II weist potenziell eine hohe Volatilität auf.

Oktober 2012 4 Produktlandschaft der Zukunft

Page 5: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Einführung – Herausforderung Kapitalmarktumfeld

Insbesondere die Kombination aus niedrigen Zinsen und volatilen Zinsen ist für einen

„typischen deutschen Lebensversicherer“ problematisch.

Beispiel 3: Risiko garantierter Rückkaufswerte

Eine hohe Zinsvolatilität erhöht die Wahrscheinlichkeit eines starken Zinsanstiegs in einem

kurzen Zeitraum.

In diesem Fall führen garantierte Rückkaufswerte klassischer Versicherungen dazu, dass

stornierende Kunden dem Kollektiv „schaden“.

Umgekehrt haben Kunden in turbulenten Kapitalmarktphasen evtl. auch ein höheres Interesse

an Finanzthemen und sind empfänglicher für externen Rat.

Szenario: Schlagzeile „Jetzt ist der beste Zeitpunkt eine Lebensversicherung zu

stornieren.“

Anteil „finanzrationaler Kunden“ steigt über Nacht signifikant.

Oktober 2012 5 Produktlandschaft der Zukunft

Page 6: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Agenda

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Herausforderung Kapitalmarktumfeld

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase

Herausforderung Langlebigkeit

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Herausforderung Biometrie

Oktober 2012 6 Produktlandschaft der Zukunft

Page 7: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Fondsgebundene Garantieprodukte als Allheilmittel?

Fondsgebundene Produkte ohne Garantie sind in manchen Bereichen nicht zulässig (z.B.

Riester) bzw. nicht oder nur gering nachgefragt.

Fondsgebundene Produkte mit Garantien (ohne klassische Bausteine) können eine Lösung

darstellen.

Allerdings: Niedrige Zinsen und hohe Volatilitäten haben negative Auswirkungen auf alle

Garantieprodukte.

Grundsätzlich ist die klassische Versicherung mit Risikoausgleich in der Zeit und im

Kollektiv ein sinnvolles Instrument. Sie muss sich jedoch neu erfinden.

Beschränkung auf Garantien, die der Kunde wirklich braucht.

Hier wären weitere Freiheitsgrade seitens des Gesetzgebers wünschenswert.

Auch im Rahmen der jetzigen Möglichkeiten ist ein nachhaltiges Produktangebot mit

deutlich geringerem Kapitalbedarf möglich!

Oktober 2012 7 Produktlandschaft der Zukunft

Page 8: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Vorbemerkung: Die Welt ist nicht so einfach, wie oft behauptet wird

Generische Aussagen zu Kapitalbedarf und Profitabilität verschiedener Produkte Quelle: Morgan Stanley/Oliver Wyman 2010 (links)

Strategische Überlegungen zu einem sinnvollen Produktportfolio unter Solvency II sind häufig noch

im Anfangsstadium. Unternehmensindividuelle Analysen sind erforderlich.

Kapitalbedarf als isolierte Kennzahl ist keine sinnvolle Steuerungsgröße. Kapitalbedarf sollte immer

in Verbindung mit Profitabilität betrachtet werden.

Isolierte Betrachtung eines Produktes ist oft nicht ausreichend. Wechselwirkung mit dem Bestand,

insbesondere Entlastung des Bestands wird hier nicht sichtbar!

Wichtigste Erkenntnis unserer Analysen: Aussagen pro Produktkategorie sind nicht

möglich; es kommt immer auf die konkrete Ausgestaltung des Produktes an!

Oktober 2012 8 Produktlandschaft der Zukunft

Page 9: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Derzeit sind oft „einfache“ Lösungen im

Gespräch, wie z.B.

Zeitlich befristete Garantien

„Erneuerbare“ Garantien

Garantien dem Grunde nach

Diese sind u.E. unter derzeitigen

Rahmenbedingungen nicht so umsetzbar,

dass die nebenstehenden Punkte

gleichzeitig erfüllt sind.

Es zeigt sich insbesondere, dass diese so

genannten „einfachen“ Lösungen in der

Praxis gar nicht so einfach sind.

Reservierung

Steuer

Attraktivität aus

Kundensicht

Kapitalbedarf / Profitabilität

Produkt

Oktober 2012 9 Produktlandschaft der Zukunft

Page 10: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

So genannte „Select-Produkte“ sind bei geeigneter Ausgestaltung kapitaleffizient.

Ohne Wahlrecht auf den Index wird hieraus eine kapitaleffiziente Klassik

Kundensicht

• Indexorientierte Versicherung aber kein Tranchenprodukt

• Übliche Flexibilitäten

• Kunde wählt jährlich für das Folgejahr

• zwischen Partizipation an einer maßgeblichen Indexrendite (mit garantiertem Werterhalt) oder

• Partizipation an der Überschussbeteiligung des Versicherers

• Dazu ggf. Bruttobeitragsgarantie des Versicherers

Versicherersicht

• Technisch: klassische Versicherung mit Garantiezins 0% (von einem Jahr auf das nächste)

• Zusätzlich: rein endfällige Bruttobeitragsgarantie

• Selbst wenn der Kunde immer nur den „klassischen Teil“ wählt, ist der Tarif so konstruiert, dass das Risiko des Versicherers und der Kapitalbedarf signifikant geringer ist als bei einer „normalen“ Klassik mit gleicher Garantie.

• Meist „Verzinsungsanforderung“ = 0%

Oktober 2012 10 Produktlandschaft der Zukunft

Page 11: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Kapitaleffizientes klassisches Produkt, zahlreiche Ausgestaltungen möglich, z.B.

Kunde wird nur in Extremszenarien schlechter gestellt als heute. Da Extremszenarien den

Kapitalbedarf unter Solvency II treiben, bewirkt dies eine massive Entlastung für den

Versicherer.

Kundensicht • Im Prinzip von bisheriger Klassik

ununterscheidbar

• Bei Vertragsablauf gleiche garantierte Ablaufleistung, gleiche prognostizierte Ablaufleistung und gleiche garantierte Rückkaufswerte

• In allen illustrierten und nahezu allen denkbaren Fällen auch gleicher Wertverlauf während der Laufzeit

• In „schlechten Szenarien“ u.U. Gesamtverzinsung unterhalb des Rechnungszinses möglich

Versicherersicht • Intelligente Entkopplung von

Versicherungssumme, Rechungszins, Garantiezins und Policenwert

• Meist „Verzinsungsanforderung“ unter Rechnungszins, oft sogar 0%

• Scheint auch unter aktuellem VAG möglich

• Deutlich geringerer Kapitalbedarf

• Entlastung des Bestandes

Oktober 2012 11 Produktlandschaft der Zukunft

Page 12: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Ein Beispiel: Wahrscheinlichkeitsverteilung der Aktionärscashflows für bisherige Klassik im

Vergleich zu einer Ausgestaltung einer kapitaleffizienten Klassik

0

25

50

75

100

125

150

175

200

225

250

≤ 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 > 1500

bisherige Klassik

kapitaleffiziente Klassik

Oktober 2012 12 Produktlandschaft der Zukunft

Page 13: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

0,0%

1,0%

2,0%

3,0%

4,0%

0,0% 1,0% 2,0% 3,0% 4,0%

Gewinn des Aktionärs

Verlust des Aktionärs

Gesamtverzinsung des Kunden

Nettoverzinsung

Verz

insu

ng

-

an

ford

eru

ng

0,0%

1,0%

2,0%

3,0%

4,0%

0,0% 1,0% 2,0% 3,0% 4,0%

Gewinn des Aktionärs

Verlust des Aktionärs

Gesamtverzinsung des Kunden

Nettoverzinsung

Woher resultiert der geringere

Kapitalbedarf?

1. Asymmetrie: Bekanntes

Problem der Asymmetrie wird

reduziert, da diese Asymmetrie

„um die Verzinsungsanforderung

herum“ besteht.

2. Konsequenz: Signifikant

geringere

„Nachschusswahrscheinlichkeit“

3. Dies spiegelt sich in der

Verteilung der

Aktionärscashflows wider (Vgl.

Folie 12)

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

bisherige Klassik

kapitaleffiziente Klassik

Verz

insu

ng

s-

an

ford

eru

ng

Oktober 2012 13 Produktlandschaft der Zukunft

Page 14: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Statische Hybridprodukte stellen eine (statische) Kombination aus eine klassischem Produkt

und einem fondsgebundenen Produkt ohne Garantie dar

Naheliegende Modifikation: klassischer Teil ersetzt durch kapitaleffiziente Klassik

Besser: Weitere Reduktion des Risikos des Versicherers durch intelligente Einbeziehung der

Fonds in die Garantiedarstellung

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Kundensicht

• Im Prinzip von bisherigem statischen Hybridprodukt ununterscheidbar

• Bei Vertragsablauf gleiche garantierte Ablaufleistung, gleiche prognostizierte Ablaufleistung und gleiche garantierte Rückkaufswerte

• In allen illustrierten und nahezu allen denkbaren Fällen auch gleicher Wertverlauf während der Laufzeit

Versicherersicht

• Intelligente Einbeziehung der Fonds in die Garantiedarstellung

• Meist im klassischen Teil „Verzinsungsanforderung“ = 0%

• Deutlich geringerer Kapitalbedarf

• Entlastung des Bestandes

Oktober 2012 14 Produktlandschaft der Zukunft

Page 15: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Auch für dynamische Hybridprodukte sind kapitaleffiziente Varianten möglich

Weniger „naheliegend“ aber sehr effektiv

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Kundensicht

• Im Prinzip von bisherigem dynamischen Hybridprodukt ununterscheidbar

• Bei Vertragsablauf gleiche garantierte Ablaufleistung, gleiche prognostizierte Ablaufleistung und gleiche garantierte Rückkaufswerte

• Unterwegs gleiche Aufteilung zwischen den Töpfen

• In allen illustrierten und nahezu allen denkbaren Fällen auch gleicher Wertverlauf während der Laufzeit

Versicherersicht

• Intelligente Einbeziehung der Fonds in die Garantiedarstellung

• Meist im klassischen Teil „Verzinsungsanforderung“ = 0%

• Deutlich geringerer Kapitalbedarf

• Entlastung des Bestandes

• Insbesondere: Entschärfung des Umschichtungsrisikos, da Gelder, die in das konventionelle Sicherungsvermögen umgeschichtet werden, dann den Bestand entlasten(!)

Oktober 2012 15 Produktlandschaft der Zukunft

Page 16: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Agenda

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Herausforderung Kapitalmarktumfeld

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase

Herausforderung Langlebigkeit

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Herausforderung Biometrie

Oktober 2012 16 Produktlandschaft der Zukunft

Page 17: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Langlebigkeit

Der weltweite Anstieg der Lebenserwartung ist nicht nur ein vorrübergehendes Phänomen…

Quelle: Oeppen und Vaupel, Science, 2002

Oktober 2012 17 Produktlandschaft der Zukunft

Page 18: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Langlebigkeit

Die Ursache für die Erhöhung der Lebenserwartung sind Sterblichkeitsverbesserungen.

Sterbewahrscheinlichkeiten sinken mit der Zeit.

Dementsprechend steigt die Lebenserwartung.

Eine plausible Fortschreibung der historischen Sterblichkeitsverbesserungen in die Zukunft

ist elementar für viele Aspekte der Altersvorsorge.

Z.B. Sterbetafeln zur Kalkulation und Reservierung von Rentenversicherungstarifen

Projizierte Verbesserungen müssen konservativ, d.h. eher zu groß, geschätzt werden.

Dazu im Folgenden aktuelle Forschungsergebnisse aus Aleksic und Börger (2012)

Oktober 2012 18 Produktlandschaft der Zukunft

Page 19: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Langlebigkeit

Analyse von Sterblichkeitsprojektionen mit Hilfe von Heat charts

Durch Heat charts können die Werte einer Variablen, die von zwei Variablen abhängt, grafisch

dargestellt werden.

Im konkreten Fall: Sterblichkeitsverbesserungen in Abhängigkeit von Alter und Zeit

Sterbewahrscheinlichkeit eines x-Jährigen in t =

Sterbewahrscheinlichkeit eines x-Jährigen in t-1

* Sterblichkeitsverbesserung eines x-Jährigen in t

Heat charts geben einen schnellen und intuitiven

Überblick über Strukturen und Trends.

Vertikale Strukturen: zeitabhängige Effekte

Horizontale Strukturen: altersabhängige Effekte

Diagonale Effekte: Kohorteneffekte

Oktober 2012 19 Produktlandschaft der Zukunft

Page 20: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Langlebigkeit

Häufige vertretene Meinung: In Deutschland verwendete Sterblichkeitsprojektionen sind zu

konservativ.

Versicherer kalkulierten zu vorsichtig. Übertriebene Generierung von Risikogewinnen.

Dies ist jedoch unseres Erachtens für die DAV 2004 R Tafel nicht der Fall.

Die Tafel 2. Ordnung erscheint keineswegs übermäßig vorsichtig.

Das Niveau der Tafel 1. Ordnung erscheint ausreichend.

Existieren noch signifikante Risikozuschläge?

Aber: Strukturbruch zwischen historischen und projizierten Verbesserungen

Oktober 2012 20 Produktlandschaft der Zukunft

Page 21: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Langlebigkeit

Neue Projektion (oben) und Projektion der DAV 2004 R (unten)

Fazit:

Die DAV 2004 R Tafel erscheint entgegen

häufig geäußerter Kritik nicht übermäßig

konservativ.

Potenzial für Verbesserungen in der Struktur.

Weitere Analysen zeigen, dass Abweichungen

in Rentenbarwerten v.a. bei lange

aufgeschobenen Renten signifikant sind.

Oktober 2012 21 Produktlandschaft der Zukunft

Page 22: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Langlebigkeit

Das Langlebigkeitsrisiko der Produktanbieter wird deutlich steigen und wir betrachten im

Folgenden verschiedene, damit verbundene Aspekte.

An

teil

Re

nte

nve

rsic

he

run

gen

/Verr

en

tun

gen

we

nig

e …

……

……

……

…..

vie

le

Garantierte Rentenfaktoren

niedrig…………………………..hoch

You are here

Oktober 2012 22 Produktlandschaft der Zukunft

Page 23: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Agenda

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Herausforderung Kapitalmarktumfeld

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase

Herausforderung Langlebigkeit

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Herausforderung Biometrie

Oktober 2012 23 Produktlandschaft der Zukunft

Page 24: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase

Wie können Langlebigkeitsrisiken gesteuert bzw. reduziert werden?

Viele naheliegende Ansätze sind in der Praxis nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich,

z.B.

„Natürliches Hedging”, d.h. Mischung von Langlebigkeitsrisiken mit Sterblichkeitsrisiken

Einkauf von Rückversicherungsschutz

Absicherung über den Kapitalmarkt

Trotz der beschriebenen Herausforderungen im Bereich Langlebigkeit sehen wir einen

großen Bedarf für Entsparphasen-Produkte

In manchen Bereichen Zwangsverrentung

In anderen Bereichen Steueranreize zur Verrentung

Kapitalbedarf für klassische Rentenversicherungsprodukte hoch

Kapitaleffiziente Rentenprodukte

Alle der vorgestellten Varianten kapitaleffizienter Produkte lassen sich auch auf die

Entsparphase übertragen

Weitere Denkansätze innovativer Entsparphasenprodukte folgen

Oktober 2012 24 Produktlandschaft der Zukunft

Page 25: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase

Grundidee von Annuity Pools:

Bündelung von Geldern von Kunden in einem kollektiven (!) „Anlagetopf“

Bestimme die lebenslange Rente, die unter gewissen Annahmen jeder bekommen kann

Annahmen über Kapitalanlageperformance und Sterblichkeit

Passe die Rente an, sofern Sterblichkeit und/oder Kapitalanlageperformance von der

Annahme abweicht

Konsequenzen:

Keine biometrische Garantie (wenn die Kunden länger leben wird die Rente reduziert)

Keine finanzielle Garantie (bei schlechter Performance wird die Rente reduziert)

Aber deswegen auch keine Sicherheitsmargen in der Sterbetafel erforderlich

höhere Anfangsrente

In Deutschland gibt es nach unserem Kenntnisstand keine Annuity Pools in Reinform.

Oktober 2012 25 Produktlandschaft der Zukunft

Page 26: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase

Annuity Pool

Mortality Indexed Annuities

Raum für weitere Produkte?

Rente mit Überschuss-beteiligung

Fixe Rente

Oktober 2012 26 Produktlandschaft der Zukunft

Page 27: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase – Enhanced Annuities

Ausgangspunkt war ein

Leserbrief in der Financial Times

I will be 70 next birthday, am

6ft 6in, weigh 18.5 stone and

have had high blood pressure

for 15 years (I’m on the

maximum daily dose of my

drug). I have had malaria

three times, cancer of the

larynx five years ago and now

have apnoea, which surgery

in 1993 has relieved but not

cured. So, I am a low health

prospect, according to life

offices. I agree.

But let me seek an annuity –

and hey presto! I am a normal

life with an expectation in line

with the standard tables.

Lösung: Vorzugsrenten (Enhanced Annuities,

Impaired Annuities)

Quelle: Partner Re

Oktober 2012 27 Produktlandschaft der Zukunft

Page 28: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Bei allen vorgestellten Ansätzen bleibt das Problem, dass viele Menschen nicht bereit sind,

ihr angespartes Geld in eine lebenslange Rente umzuwandeln, obwohl dies in den meisten

Fällen rational wäre.

Annuity Puzzle

Ausgangslage: Warum ist die Akzeptanz für Verrentung so gering?

Menschen wollen ihr Geld nicht verrenten, weil das Geld dann nach Rentenbeginn dem

Kollektiv gehört.

Man hat somit keine Kontrolle mehr über das Geld und keinen Zugang mehr zum Geld.

Bei frühem Tod ist das restliche Geld weg.

Variable Annuities mit einer lebenslangen GMWB-Garantie haben dieses Problem gelöst.

Viele Vermittler hegen jedoch ein gewisses Misstrauen gegen Variable Annuities.

In der Presse sind diese Produkte ebenfalls oft negativ belegt.

Wir haben daher einen „Overlay“ entwickelt, der jede Rentenbezugsphase mit den im

folgenden aufgeführten Eigenschaften von GMWB-Produkten ausstattet

Arbeitstitel: European Variable Annuity (EVA)

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase – EVA

Oktober 2012 28 Produktlandschaft der Zukunft

Page 29: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Produkteigenschaften

(1) Das Guthaben des Kunden ist auch nach Rentenbeginn individuell dem einzelnen Kunden

zugeordnet.

(2) Aus seinem Guthaben bekommt der Kunde jedem Monat eine Rente bezahlt.

(3) Der Kunde profitiert von Überschüssen / steigenden Fondskursen (verfügbares Kapital und

Rente steigen).

(4) Der Kunde kann jederzeit über sein Geld verfügen (Kündigung/Teilkündigung) – auch in der

Rentenbezugsphase.

(5) Der Kunde kann ein bei Tod noch vorhandenes Restguthaben an Hinterbliebene vererben.

(6) Wenn unterwegs das Geld ausgeht, zahlt der Versicherer die Rente weiter bis zum Tod.

(7) Für diese Garantie gibt es eine transparente Garantiegebühr.

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase – EVA

Oktober 2012 29 Produktlandschaft der Zukunft

Page 30: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase – EVA

Das Produkt benötigt zwei Bausteine:

1) Kundenkonto = Ein wie auch immer geartetes Garantiekonzept, z.B.

Select-Tarif

dynamisches Hybridprodukt

iCPPI

Höchststandsgarantiefonds

auch möglich: Kundenkonto ist ebenfalls (kapitaleffiziente) Klassik.

2) Garantiekonto = (kapitaleffiziente) Klassik

Grundsätzlich denkbar, dass auch das Garantiekonto fondsgebunden ist. Dies wird im

weiteren Verlauf nicht weiter verfolgt.

Oktober 2012 30 Produktlandschaft der Zukunft

Page 31: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase – EVA

Grundsätzliche Funktionsweise

Produkt noch nicht am Markt. Modellrechnungen sehen sehr vielversprechend aus!

Kundenkonto

Zur Verrentung zur Verfügung

stehendes Kapital

Garantiekonto

„Garantiegebühr“

lebenslange Rente

Zahlungen

beginnen, sobald

Kundenkonto leer ist

(und VN noch lebt).

Zahlungen, solange

Geld auf dem

Kundenkonto ist

(und VN noch lebt).

Gehört dem

individuellen Kunden.

Kann zurückgekauft

und bei Tod an

Hinterbliebene vererbt

werden.

Jährlicher

„Kontoauszug“

Gehört dem

Versicherer. Für

den Kunden

„unsichtbar“.

Oktober 2012 31 Produktlandschaft der Zukunft

Page 32: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Agenda

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Herausforderung Kapitalmarktumfeld

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase

Herausforderung Langlebigkeit

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Herausforderung Biometrie

Oktober 2012 32 Produktlandschaft der Zukunft

Page 33: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Biometrie

Konsequenzen der demografischen Entwicklung für die gesetzliche Pflegeversicherung

Die Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung sind bei der gesetzlichen

Krankenversicherung und der gesetzlichen Pflegeversicherung analog vorhanden aber (relativ)

stärker ausgeprägt.

Gesetzliche Pflegeversicherung

zunehmende Veralterung der Gesellschaft

zunehmende Vereinsamung der Senioren

Singles / kinderlose Paare

Häusliche Pflege wird weniger

GPV wird in der heutigen Form nicht

überleben können.

Beitragsexplosion, Leistungskürzung

oder Subventionierung aus anderen

Quellen Quelle: Raffelhüschen

Altersspezifische Beiträge und Leistungen der GPV

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100

Alter

Eu

ro

Beiträge Leistungen

Oktober 2012 33 Produktlandschaft der Zukunft

Page 34: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Biometrie

Konsequenzen der demografischen Entwicklung für die Absicherung gegen

Berufsunfähigkeit

Das Ausmaß des Risikos einer Berufsunfähigkeit ist hoch: Schon heute praktisch kein

gesetzlicher Schutz mehr vorhanden.

Die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt des Risikos ist hoch

Insbesondere psychische Erkrankungen gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Ursachen einer Frühverrentung (Situation heute)

Links: gesetzliche Rente rechts: Versichertenbestände

Quelle: Deutsche Rentenversicherung Quelle: Morgen & Morgen

15%

10%

39%

13%

4%

0%19%

Skelett/Muskeln Herz-/Kreislauferkrankungen

psychische Störungen Krebserkrankung

Stoffwechsel/Verdauung Unfälle

Sonstige Erkrankungen

25%

10%

24%

15%

0%

11%

15%

Skelett/Muskeln Herz-/Kreislauferkrankungen

psychische Störungen Krebserkrankung

Stoffwechsel/Verdauung Unfälle

Sonstige Erkrankungen

Oktober 2012 34 Produktlandschaft der Zukunft

Page 35: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Biometrie

Gleichzeitig: Risiko einer Berufsunfähigkeit wird massiv unterschätzt

Quelle: Studie „Berufsunfähigkeit – das unterschätzte Risiko“ (Herausgeber: Continentale

Lebensversicherung AG, in Zusammenarbeit mit TNS Infratest)

Welche Befürchtungen haben die

Kunden bei einem Eintritt einer

Berufsunfähigkeit?

Für wie groß halten Sie die

Wahrscheinlichkeit, selbst einmal

berufsunfähig zu werden?

Oktober 2012 35 Produktlandschaft der Zukunft

Page 36: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Biometrie

Kosten einer vollumfänglichen BU-Absicherung relativ hoch

Quelle: http://www.procontra-online.de/fileadmin/gallerie/2012/10/BU-Vergleich_Info_Vergleich.png

Oktober 2012 36 Produktlandschaft der Zukunft

Page 37: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Herausforderung Biometrie

Häufig wird die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit als zu teuer empfunden

Konsequenz: Nach wie vor unzureichende private Absicherung dieses Risikos

Durchschnittliche versicherte private BU-Rente: ca. 450 EUR (Durchschnittswert GDV)

Ausgabenbereitschaft für eine Berufsunfähigkeitsabsicherung

Quelle: Studie Continentale und TNS Infratest

Oktober 2012 37 Produktlandschaft der Zukunft

Page 38: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Agenda

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Ansparphase

Herausforderung Kapitalmarktumfeld

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Entsparphase

Herausforderung Langlebigkeit

• Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Herausforderung Biometrie

Oktober 2012 38 Produktlandschaft der Zukunft

Page 39: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Was, wenn die Ideallösung nicht absicherbar ist?

Begrenzung der Leistungshöhe bei Berufsunfähigkeit

Sehr früher Einstieg

Eingrenzung bzw. alternative Definition von Leistungsfällen

z.B. Absicherung „nur“ bei Erwerbsunfähigkeit

z.B. Absicherung gegen Grundfähigkeiten etc.

Kombinationen hieraus

Weitere beobachtete Trends im Bereich der Biometrieprodukte

Zielgruppenprodukte

Ggf. Differenzierungen über andere Merkmale

Gesundheitsstatus etc.

Beispiele folgen

Oktober 2012 39 Produktlandschaft der Zukunft

Page 40: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Beispiel: Allianz KörperSchutzPolice

Quelle: Vortrag Volker Priebe, Handelsblatt-Tagung „6. Strategiemeeting

Lebensversicherungswirtschaft“

Oktober 2012 40 Produktlandschaft der Zukunft

Page 41: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Beispiel: Allianz KörperSchutzPolice

Quelle: Vortrag Volker Priebe, Handelsblatt-Tagung „6. Strategiemeeting

Lebensversicherungswirtschaft“

Oktober 2012 41 Produktlandschaft der Zukunft

Page 42: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Beispiel: Canada Life Grundfähigkeitsversicherung

Leistet bei Verlust grundlegender Fähigkeiten, auf die die versicherte Person im täglichen

Leben angewiesen ist, eine monatliche Rente.

Quelle: Vortrag Bernhard Rapp, Handelsblatt-Tagung „6. Strategiemeeting

Lebensversicherungswirtschaft“

Oktober 2012 42 Produktlandschaft der Zukunft

Page 43: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Lösungsansätze in der Produktentwicklung – Biometrie

Discovery LIFE PLAN (Südafrika):

Sehr umfangreiches

Versicherungsprogramm mit kombinierter

Absicherung mehrerer biometrischer Risiken

Bonusprogramm für Gesundheitsstatus

Rabattierte Prämien und erhöhte

Leistungen für höheren Status

Oktober 2012 43 Produktlandschaft der Zukunft

Page 44: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Fazit

• Niedrige Zinsen und hohe Volatilitäten haben negative Auswirkungen auf alle Garantieprodukte

• Es gibt Lösungsansätze in der Produktentwicklung

• Klassische Produkte mit geringerem Zinsrisiko sind wünschenswert.

• Manche Ideen sind auch unter derzeitigen Rahmenbedingungen sofort umsetzbar.

• Manche Ideen bedürfen neuer Rahmenbedingungen.

Herausforderung Kapitalmarkt

• Die Bedeutung kapitalgedeckter Altersvorsorge wird zunehmen; der Anteil der Menschen, die ihr Geld verrenten, wird steigen.

• Klassische Rentenbezugsphasen werden die derzeitigen Probleme eher verstärken als mildern. Kapitaleffiziente Produktvarianten können eine Lösung darstellen.

• Flexible Rentenbezugsphasen (z.B. nach Art von EVA) könnten einen Zugang zu „Geldern ohne Verrentungszwang bzw. ohne Steueranreiz zur Verrentung“ ermöglichen.

Herausforderung Langlebigkeit

• Ideallösungen und vollständige Absicherung sind häufig unbezahlbar

• Alternative Definition von Leistungsfällen und „Light-Produkte“ können eine Lösung der Zukunft sein

Herausforderung Biometrie

Oktober 2012 44 Produktlandschaft der Zukunft

Page 45: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften

Helmholtzstraße 22

D-89081 Ulm

phone +49 (0) 731/50-31230

fax +49 (0) 731/50-31239

email [email protected]

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

www.ifa-ulm.de

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit

Dr. Alexander Kling

+49 (731) 50-31242

[email protected]

Oktober 2012 45 Produktlandschaft der Zukunft

Page 46: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften

Helmholtzstraße 22

D-89081 Ulm

phone +49 (0) 731/50-31230

fax +49 (0) 731/50-31239

email [email protected]

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Aktuarielle Beratung

Entwicklung und Design innovativer

Lebensversicherungs- und Altersvorsorgeprodukte

Asset-Liability-Management/Risikomanagement

Fragen an der Schnittstelle von Investment-Banking und Lebensversicherung

Fragen beim Markteintritt ausländischer Versicherungsgesellschaften

Erstellung von Fachkonzepten sowie aktuarieller Test für IT-Lösungen

Aktuarielle/finanzmathematische Fragen im Umfeld Zweitmarkt Lebensversicherung

Anwendung von Data-Mining Verfahren auf Versicherungsdaten

Actuarial Services

Aktuarielle Großprojekte

Bestandsmigration

Neue Bestandsführung

Projektkoordination und Managementberatung

Produkteinführungen

Markteintritt

www.ifa-ulm.de

Oktober 2012 46 Produktlandschaft der Zukunft

Page 47: Herausforderungen für Versicherer und … · Herausforderungen für Versicherer und Lösungsansätze in der Produktentwicklung Alexander Kling Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften,

ifaInstitut für Finanz- und

Aktuarwissenschaften

Disclaimer

Bitte beachten Sie noch folgende formale Hinweise:

Dieses Dokument ist in seiner Gesamtheit zu betrachten, da die isolierte Betrachtung einzelner Abschnitte möglicherweise

missverständlich sein kann. Entscheidungen sollten stets nur auf Basis schriftlicher Auskünfte gefällt werden. Es sollten

grundsätzlich keine Entscheidungen auf Basis von Versionen dieses Dokuments getroffen werden, welche mit „Draft“ oder

„Entwurf“ gekennzeichnet sind. Für Entscheidungen, welche diesen Grundsätzen nicht entsprechen, lehnen wir jede Art der

Haftung ab.

Diesem Dokument basiert auf unseren Marktanalysen und Einschätzungen. Wir haben diese Informationen vor dem Hintergrund

unserer Branchenkenntnis und Erfahrung auf Konsistenz hin überprüft. Eine unabhängige Beurteilung bzgl. Vollständigkeit und

Korrektheit dieser Information ist jedoch nicht erfolgt. Eine Überprüfung statistischer bzw. Marktdaten sowie mit Quellenangabe

gekennzeichneter Informationen erfolgt grundsätzlich nicht. Bitte beachten Sie auch, dass dieses Dokument auf Grundlage

derjenigen Informationen erstellt wurde, welche uns zum Zeitpunkt seiner Erstellung zur Verfügung standen. Entwicklungen und

Unkorrektheiten, welche erst nach diesem Zeitpunkt eintreten oder offenkundig werden, können nicht berücksichtigt werden.

Dies gilt insbesondere auch für Auswirkungen einer möglichen neuen Aufsichtspraxis.

Unsere Aussagen basieren auf unserer Erfahrung als Aktuare. Soweit wir bei der Erbringung unserer Leistungen im Rahmen

Ihrer Beratung Dokumente, Urkunden, Sachverhalte der Rechnungslegung oder steuerrechtliche Regelungen oder medizinische

Sachverhalte auslegen müssen, wird dies mit der angemessenen Sorgfalt, die von uns als professionellen Beratern erwartet

werden kann, erfolgen. Wenn Sie einen verbindlichen Rat, zum Beispiel für die richtige Auslegung von Dokumenten, Urkunden,

Sachverhalten der Rechnungslegung, steuerrechtlichen Regelungen oder medizinischer Sachverhalte wünschen, sollten Sie Ihre

Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder medizinische Experten konsultieren.

Dieses Dokument wird Ihnen vereinbarungsgemäß nur für die innerbetriebliche Verwendung zur Verfügung gestellt. Die

Weitergabe – auch in Auszügen – an Dritte außerhalb Ihrer Organisation sowie jede Form der Veröffentlichung bedarf unserer

vorherigen schriftlichen Zustimmung. Wir übernehmen keine Verantwortung für irgendwelche Konsequenzen daraus, dass Dritte

auf diese Berichte, Ratschläge, Meinungen, Schreiben oder anderen Informationen vertrauen.

Jeglicher Verweis auf ifa in Zusammenhang mit diesem Dokument in jeglicher Veröffentlichung oder in verbaler Form bedarf

unserer ausdrücklichen schriftlichen Zustimmung. Dies gilt auch für jegliche verbale Informationen oder Ratschläge von uns in

Verbindung mit Präsentation dieses Dokumentes.

Oktober 2012 47 Produktlandschaft der Zukunft