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health economy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 24. APRIL 2015 – 37 Diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diät) Institut Allergosan Pharmazeutische Produkte Forschungs- und Vertriebs GmbH / A-8042 Graz / Schmiedlstraße 8A Bei Verstopfung, Blähungen, schmerzhaftem Stuhlgang MIT DER KRAFT DER PAPAYA. Natur und Wissenschaft für eine optimale Wirkung vereint. Erhältlich in Ihrer Apotheke. Mehrweg-OP-Textilien von Wozabal bewähren sich für die Umwelt: mit wesentlich weniger Müll und deutlich niedrigerem CO2-Ausstoß. Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com WEIL SICH UMWELTSCHONGUNG NACHHALTIG RECHNET. Megaauftrag für Vamed: 1,7 Milliarden für Spital Bilanz Der in Wien sitzende Gesundheitskonzern Vamed meldet den größten Auftrag der Firmengeschichte: Für 1,7 Mrd. € wird mit Partner BAM ein gigantisches PPP- Projekt in Deutschland realisiert, sagt Vorstandsvorsitzender Ernst Wastler. Seite 38 © VAMED/APA Fotoservice INHALT Healthcare > Sportsclinic Austria plant integrierte Versorgung 38 > Ärzte und Hauptverband reden miteinander 39 > Kassen und Zahnärzte: Zahnspangen auf Schiene 39 Pharmareport und Lifescience > Neue Krebstherapien sind in Sicht 40 > Sozialminister erhöht Hilfe für Conterganopfer 40 Medizintechnik und eHealth > Apple und IBM kooperieren bei Datenanalyse 41 > Studie zu Blasengesundheit geht online 41 IMPFWOCHE Die Weltgesundheitsorganisation forciert den Kampf gegen die Masern Seite 39 VORSORGE Der Uniqa-„VitalTruck“ ist wieder zu den Merkur-Filialen unterwegs Seite 42 ABSCHIED EX-MINISTER KREUZER IST TOT © Merkur/Harson © APA/Helmut Fohringer © FOI/HartlI/BH SHORT Bilanz Im siebenten Jahr nach dem Markteintritt hat sich das heimische Pharmaunterneh- men Erwo-Pharma im Vorjahr zunehmend mit einer eigenen Produktlinie positioniert und rückt damit Schritt für Schritt davon ab, reiner Vertreiber von Lizenzprodukten zu sein. „Im Vorjahr ist der Umsatz aufgrund von Umschichtungen im Portfolio bei rund zehn Mil- lionen Euro stagniert. Die Er- gebnissituation hat sich aber weiter verbessert, weil wir Produkte mit geringen Margen aus dem Sortiment genommen haben“, erzählt Firmengründer Ernst Wolensky (Bild). Seite 40 Medizinprodukte „Spardruck im Gesundheitssystem darf nicht auf Kosten der Patienten ge- hen“: Friedrich Thomasberger (Bild), Präsident von Austro- med, der Interessensvertre- tung der österreichischen Medizinprodukte-Unterneh- men, sprach sich im Rahmen der Hauptversammlung für eine stärkere Berücksichtigung von Qualität und Innovation im österreichischen Gesund- heitswesen aus. „Einsparungs- maßnahmen sind grundsätz- lich erwünscht. Wenn sie jedoch zu minderwertigen Produkten führen, dann sind sie fehl am Platz“, sagt Tho- masberger. Seite 41 © medianet © Paul Hartmann GesmbH

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Page 1: health 2404

healtheconomymedianet inside your business. today. Freitag, 24. april 2015 – 37

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Verstopfung,

Blähungen,

schmerzhaftem

Stuhlgang

MIT DER KRAFT DER PAPAYA.

Natur und Wissenschaft für eine optimale Wirkung vereint.

Erhältlich in Ihrer Apotheke.

Mehrweg-OP-Textilien von Wozabal bewähren sich für die Umwelt: mit wesentlich weniger Müll und deutlich niedrigerem CO2-Ausstoß.

Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com

WEIL SICH UMWELTSCHONGUNG NACHHALTIG RECHNET.

Megaauftrag für Vamed: 1,7 Milliarden für Spital

Bilanz der in Wien sitzende gesundheitskonzern Vamed meldet den größten auftrag der Firmengeschichte: Für 1,7 Mrd. € wird mit partner baM ein gigantisches ppp- projekt in deutschland realisiert, sagt Vorstandsvorsitzender ernst Wastler. Seite 38

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Healthcare> Sportsclinic Austria plant

integrierte Versorgung 38> Ärzte und Hauptverband

reden miteinander 39> Kassen und Zahnärzte:

Zahnspangen auf Schiene 39

Pharmareport und Lifescience> Neue Krebstherapien

sind in Sicht 40> Sozialminister erhöht

Hilfe für Conterganopfer 40

Medizintechnik und eHealth> Apple und IBM kooperieren

bei Datenanalyse 41> Studie zu Blasengesundheit

geht online 41

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Die Weltgesundheitsorganisation forciert den Kampf gegen die Masern Seite 39

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Der Uniqa-„VitalTruck“ ist wieder zu den Merkur-Filialen unterwegs Seite 42

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Bilanz Im siebenten Jahr nach dem Markteintritt hat sich das heimische Pharmaunterneh-men Erwo-Pharma im Vorjahr zunehmend mit einer eigenen Produktlinie positioniert und rückt damit Schritt für Schritt davon ab, reiner Vertreiber von Lizenzprodukten zu sein. „Im Vorjahr ist der Umsatz aufgrund von Umschichtungen im Portfolio bei rund zehn Mil-lionen Euro stagniert. Die Er-gebnissituation hat sich aber weiter verbessert, weil wir Produkte mit geringen Margen aus dem Sortiment genommen haben“, erzählt Firmengründer Ernst Wolensky (Bild). Seite 40

Medizinprodukte „Spardruck im Gesundheitssystem darf nicht auf Kosten der Patienten ge-hen“: Friedrich Thomasberger (Bild), Präsident von Austro-med, der Interessensvertre-tung der österreichischen Medizinprodukte-Unterneh-men, sprach sich im Rahmen der Hauptversammlung für eine stärkere Berücksichtigung von Qualität und Innovation im österreichischen Gesund-heitswesen aus. „Einsparungs-maßnahmen sind grundsätz-lich erwünscht. Wenn sie jedoch zu minderwertigen Produkten führen, dann sind sie fehl am Platz“, sagt Tho-masberger. Seite 41

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Innsbruck. Die Sportsclinic Austria will das Sportsclinic-Modell wei-terentwickeln. In Tirol hat sich das Unternehmen seit 2008 auf die Behandlung von Patienten mit Er-krankungen oder Verletzungen des Bewegungsapparats spezialisiert und ist heute Teil des Netzwerks der in der Schweiz beheimateten, international tätigen Sports Medi-cine Excellence-Gruppe.

Vernetze Versorgung

„Die Tendenz der Gesundheits-systeme in den europäischen Ländern zeigt uns, dass wir uns weiterentwickeln müssen, und das tun wir,“ erklärt der Arzt An-dreas Baenzinger, Geschäftsfüh-rer der Sportsclinic Austria GmbH sowie Gründer und Mitbesitzer der Sports Medicine Excellence Gruppe. „Die Zukunft der Bewe-gungsapparatsversorgung liegt in visionären und innovativen Mo-dellen, die eine Gesamtversorgung des Patienten anstreben, sodass er vom ersten Arztbesuch bis zur letzten Physiotherapie-Einheit in einer Hand aufgehoben ist.“

Um dabei auf eine nächste Stufe zu kommen, müssten traditionelle Strukturen aufgebrochen werden, bei denen jeder Versorgungspart-ner nur seine individuellen Ziele verfolgte. Baenzinger empfielt hier sogenannte Komplexpauschalen, die in Zukunft helfen sollen, den Ablauf für Patienten noch besser zu planen. „Gleichzeitig unterstüt-zen sie die Krankenkassen und Versicherungen in ihrem Bestre-

ben, ihre Kosten pro Patient zu kontrollieren.“

Florian Kamelger, CEO der Sport Medicine Excellence Gruppe: „Wir sehen uns als eine Art Generalun-ternehmer in der Bewegungsappa-ratsversorgung, der Verantwortung übernimmt über den gesamten Pro-zess.“ Nach der ambulanten Ope-ration wird der Patient in einem Zentrum für Therapie und Regene-ration für die Tage nach der Opera-tion aufgenommen, wo er sich ge-meinsam mit seinen Therapeuten ausschließlich auf seine Genesung konzentrieren kann. Dies geschieht an Orten und in modernster Infra-struktur, die nahe an der Natur angesiedelt sind, und die Patienten und ihre Begleiter medizinisch, therapeutisch und von Beherber-gungsseite her auf luxuriösem Ni-veau versorgen und verwöhnen.

Die Sports Medicine Excellence Gruppe plant, bis 2020 bis zu 100 Mio. € in die Entwicklung von neu-en Standorten und Infrastrukturen zu investieren, um die Versorgung des Bewegungsapparats für die nächsten Jahrzehnte vorzuberei-ten. (rüm)

38 – healtheconomy cover Freitag, 24. April 2015

Kommentar

Und jährlich grüßen die Länder

martin rümmele

Der Gehaltsstreit zwischen den Ärzten und den Spi-talsgesellschaften zeigt

nun weitere Folgewirkungen: Den Ländern als Träger der Spitalsgruppen fehlt das Geld. Gleichzeitig will man aber Spitalskapazitäten selbst beim gleichzeitigen Ausbau der – günstigeren – niedergelassenen Versorgung nicht abgeben. Spitäler sind große Arbeitgeber und Motoren für die regionale Wirtschaft, hat Niederöster-reichs Landeshauptmann Erwin Pröll schon im Vorjahr eingeräumt.

Und so ist es jetzt auch kein Zufall, dass die Finanzlandes-räte der Länder ausgerechnet bei ihrem Vorbereitungstreffen für die Finanzausgleichsver-handlungen mit dem Bund mehr Geld für die Gesundheits-versorgung fordern. Soll hei-ßen: mehr Geld für die Spitäler.

Und so dreht sich das Ka-russell der vergangenen Jahre munter weiter: Selbst mit kür-zeren Arbeitszeiten, der Erhö-hung von Ärztegehältern, weil Nachtdienste wegfallen und nicht zuletzt der Einstellung neuer, zusätzlicher Ärzte sind die Länder nicht gewillt, von der Spitalslastigkeit des hei-mischen Gesundheitswesens abzurücken.

Krankenhäuser sind so nicht nur Wirtschaftsfaktoren, sondern auch Denkmäler für Landespolitiker. Ob damit aber wirklich den Patienten gehol-fen wird, ist ernsthaft anzu-zweifeln.

Bilanz Gesundheitsriese holt mit Partner größten PPP-Auftrag mit Volumen von 1,7 Mrd. € im deutschen Gesundheitswesen

Milliarden-Auftrag für die vamed aus Deutschland

Wien. Der internationale Gesund-heitskonzern Vamed mit Sitz in Wien hat gestern, Donnerstag, nicht nur erneut eine Rekordbilanz vor-gelegt, sondern auch den größten Auftrag der Firmengeschichte: Im Konsortium mit dem Bauunterneh-men BAM erhielt die Vamed für die Erneuerung und den technischen Betrieb des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) einen Auftrag im Volumen von 1,7 Mrd. €. „Es ist zugleich der historisch größ-te Public Private Partnership (PPP)-Auftrag im deutschen Gesundheits-wesen“, freut sich Ernst Wastler, Vorsitzender des Vorstands der Vamed AG. Für das UKSH erbringt die Vamed aus einer Hand die Pla-nung und Errichtung neuer Klinik-gebäude, die Modernisierung beste-hender Gesundheitseinrichtungen sowie den technischen Betrieb und die Instandhaltung in den kom-menden drei Jahrzehnten. Wastler: „Das kann außer uns niemand auf der Welt.“

Drei neue Standorte

Mit drei neuen Klinikstandor-ten in Österreich, der Schweiz und Tschechien hat die Vamed zudem ihre Position als Krankenhausträ-ger in Zentraleuropa weiterentwi-ckelt. Wastler: „Unsere einzigartige Wertschöpfungskette hat uns zum international führenden Gesund-heitsdienstleister gemacht.“

Die Vamed ist weltweit in allen Bereichen der Gesundheitsversor-gung – Prävention, Akutversor-gung, Rehabilitation und Pflege – tätig und verfügt über ein inter-nationales Portfolio, das die ge-samte Wertschöpfungskette von Projektentwicklung sowie Planung und Errichtung einer Gesundheits-

einrichtung bis hin zu hoch spezia-lisierten Dienstleistungen im kauf-männischen, infrastrukturellen und technischen Bereich sowie zur kompletten Betriebsführung abdeckt. In Summe hat die Vamed bisher weltweit mehr als 710 Ge-sundheitsprojekte realisiert, 23 davon als PPP-Modelle. Als tech-nischer Dienstleister betreut die Vamed derzeit 510 Gesundheits-einrichtungen mit rund 130.000 Betten, in 59 Einrichtungen trägt sie die Verantwortung für die Ge-samtbetriebsführung.

Vom internationalen Erfolg pro-fitieren auch mehr als 3.000 hei-mische KMUs, betonte die Unter-nehmensführung. Die Vamed ist damit ein entscheidender Export-Promotor und Wertschöpfungs-

partner für die österreichische Wirtschaft. In Summe verblieben 2014 mehr als eine halbe Mrd. Eu-ro und damit 50% des Vamed-Um-satzes als Wertschöpfung in Ös-terreich. Der Konzernumsatz stieg im Vorjahr um 2% auf 1,042 Mrd. €. Der Betriebserfolg (EBIT) konnte um 8% auf 59 Mio. € gesteigert wer-den. Das Konzernergebnis übertraf mit 41 Mio. € den Vorjahreswert um 11%. Der Auftragsbestand lag mit 1,398 Mrd. € um 23% über dem Niveau von 2013.

VVW geht auch ins Ausland

In der österreichischen Gesund-heitsversorgung sieht sich die Vamed mit Rehabilitationsange-boten in einer Vorreiterrolle. In

der onkologischen Rehabilitation schuf sie mit der Rehaklinik St. Veit im Pongau die ersten 120 Ver-sorgungsplätze in Westösterreich, nachdem sie bereits 2010 das onko-logische Rehazentrum Sonnberghof in Ostösterreich eröffnet hat.

Im heimischen Thermen- und Gesundheitstourismus hat die Vamed Vitality World die Erwei-terung der St. Martins Therme & Lodge erfolgreich abgeschlos-sen und mit insgesamt 2,5 Mio. Besuchern an acht Standorten auch 2014 ihre klare Marktführer-schaft bestätigt. Mit der neu über-nommenen Betriebsführung im Aquaworld Resort Budapest, der größten Therme der ungarischen Bundeshauptstadt, kommen noch einmal 500.000 Gäste hinzu.

martin rümmele

Wastler: „Vorreiterrolle im heimischen Gesundheitssystem in Rehabilitation und Prävention“.

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Das neue Krankenhaus in Norddeutschland soll das zweitgrößte Uniklinikum Deutschlands werden mit neuen Ausrichtungen.

expansion Spezialist für Bewegungsapparat pnat Gesamtversorgungskonzepte

Sportsclinic geht neue Wege

Florian Kamelger wünscht Komplex­pauschalen für integrierte Versorgung.

GRAFIK DER WOCHE

Quelle: APA/Demenzbericht 2014; Grafik: R. Appl

PROGNOSE – IMMER MEHR DEMENZERKRANKUNGEN

Erkrankte pro 100.000 Einwohner nach Bundesländern, 2013

Patienten

2000

90.500

2010 2030

Jährliche Neuerkrankungen

2000

262.200

2010

23.600

20302050 2050

65.500

29.10044.400

112.600

174.600

250 500 750

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sundheit und medizinische Ange-legenheiten im BMG, erklärt: „Wir nehmen die Europäische Impfwo-che zum Anlass, um uns mit Ex-perten der WHO für Masern und Röteln darüber auszutauschen, wie Masern-Ausbrüche vermieden und Impflücken geschlossen werden können.“ Die drei WHO-Experten für Masern und Röteln, Abigail She-fer, Mark Muscat und Günter Pfaff, tauschten sich mit den Experten des Gesundheitsministeriums, des Nationalen Referenzlabors für Ma-sern und Röteln und der AGES un-ter anderem über Vermeidung der Übertragungen im Gesundheitsbe-reich aus, da es in jüngster Vergan-

genheit zu einem Anstieg von Über-tragungen gekommen ist.

Masern sind eine ansteckende virale Infektionskrankheit, gekenn-zeichnet durch Fieber, Entzündung der oberen Atemwege und einen typischen Ausschlag. Mögliche Komplikationen sind Mittelohrent-zündung, Bronchitits oder Lungen-entzündung und in seltenen Fällen Gehirnentzündung.

Erkrankungen in Österreich

In diesem Jahr wurden bis An-fang April in Österreich bereits 122 Masernfälle gemeldet – fünf mehr als im gesamten Jahr 2014. Fünf

der Betroffenen waren Säuglinge, und insgesamt 20 Fälle mussten stationär im Krankenhaus behan-delt werden.

In Österreich ist die Masernimp-fung Teil des Impfkonzepts. Im Impfplan sind zwei Impfungen in Kombination mit Röteln und Mumps im 2. Lebensjahr vorgese-hen. Die zweite Gabe ist flächen-deckend üblich, um auch jene 2-3% Kinder zu immunisieren, bei denen es bei der ersten Impfung keine Immunantwort gegeben hat. Auch Erwachsene haben die Möglich-keit, die Impfung kostenfrei an den Impfstellen der Bundesländer nachzuholen.

HEALTH:CARE healtheconomy – 39Freitag, 24. April 2015

Bei akuten und chronischen Erkrankungen ist es unumgänglich, die beste Medizin zu bekommen. Die medikamentöse Fürsorge erleichtert den Alltag. Mehr Info unter www.pharmig.at

DIE PHARMAZEUTISCHE INDUSTRIE ÖSTERREICHS

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Vorsorge Im Zentrum der zehnten, von der Weltgesundheitsorganisation ausgerufenen Europäischen Impfwoche stand die Masernimpfung

WHO will die Masern ausrotten ulli moschen

Wien. Die WHO und ihre Mit-gliedsstaaten hatten sich zum Ziel gesetzt, Masern und Röteln in Europa bis Ende 2015 auszurot-ten. Dafür wäre eine Durchimp-fungsrate mit zwei Dosen eines Masernimpfstoffs und einer Dosis eines Rötelnimpfstoffs von minde-stens 95% notwendig. Allerdings sind wir davon weiter entfernt, als in den vergangenen Jahren. 2014 wurden europaweit 15.995 Ma-sern-Fälle registriert, im Jahr 2007 waren es im Vergleich 7.073.

Mit den in der Europäischen Impfwoche angesetzten, europa-weiten Aktivitäten will man da-rauf aufmerksam machen, dass bestimmte Krankheiten durch Impfungen vermieden und bei ei-ner entsprechend hohen Durch-impfungsrate ausgerottet werden können. Pamela Rendi-Wagner, Leiterin der Sektion Öffentliche Ge-

Die Zahl der Masernerkrankungen ist in Europa wieder im Ansteigen begriffen, warnen Experten.

Rendi-Wagner: „Impfung kann auch von Erwachsenen nachgeholt werden.“

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Kassen Gratiszahnspange

VerhandlungenWien. Die planmäßige und öster-reichweite Einführung der Gratis-Zahnspange stand kurzfristig auf wackeligen Beinen: Die Wiener Ge-bietskrankenkasse (WGKK) und die Zahnärztekammer konnten sich bis vor Kurzem nicht auf die Kriterien für die Auswahl der Kieferorthopä-den einigen.

Letztere hatten auf die Bremse gedrückt, da diese nach gewissen Kriterien beziehungsweise einem Punktekatalog ausgesucht werden, in den etwa Berufserfahrung oder absolvierte Fortbildungen einflie-ßen. „Von unserer Seite steht einer baldigen Einigung nichts mehr im Weg, die Gratis-Zahnspange wird sicher nicht an der Zahnärz-tekammer scheitern“, verspricht jedoch Claudius Ratschew, Vize-präsident der Wiener Zahnärzte-kammer.

Andreas Obermaier, Direktor der Wiener Gebietskrankenkas-se, ist ebenfalls optimistisch und rechnet nun doch schon bis Mitte Mai mit einer Ausschreibung der 32 Wiener Vertragskieferorthopä-denstellen, die für die Umsetzung der Gratis-Zahnspangen erforder-lich sind. (APA/um)

Gesundheitspolitik Dialog

SpitalsgesetzWien. Beim einem Treffen zwischen dem Vorsitzenden im Hauptver-band der Sozialversicherungsträ-ger, Peter McDonald, und Ärzte-kammer-Präsident Artur Wech-selberger wurden die Differenzen rund um das neue Arbeitszeitge-setz für die Spitalsärzte diskutiert. Mit den neuen, kürzeren Arbeits-zeiten in den Spitälern würden die Krankenhäuser ihre ambulante Versorgung zurückfahren.

Wechselberger fürchtet einen Versorgungsengpass und will die-sem mit einer Bereitstellung von ausreichenden Ressourcen im nie-dergelassenen Bereich entgegen- wirken. Wechselberger hatte sich über eine gestörte Kommunikation mit dem Hauptverband beschwert und wirft diesem vor, nicht zeitge-mäß zu agieren. (um)

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40 – healtheconomy Pharma:rePort Freitag, 24. April 2015

Merck erwartet für heuer ZuwächseDarmstadt. Der deutsche Phar-ma- und Chemiekonzern Merck rechnet weiter mit Zuwächsen im laufenden Geschäftsjahr. Für 2015 werde mit einem leichten Anstieg des Umsatzes sowie des Betriebsgewinns (EBITDA) vor Sondereinflüssen gerechnet, bekräftigte Merck-Chef Karl-Ludwig Kley auf der Hauptversammlung in Frank-furt.

„Sollte die Übernahme von Sigma-Aldrich wie geplant zur Jahresmitte vollzogen werden, wird das Wachstum höher ausfallen“, sagte der Konzern-chef. In diesem Fall rechne das Unternehmen beim Umsatz mit zweistelligen Wachs-tumsraten. Die rund 13 Mrd. Euro schwere Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich wird derzeit noch kar-tellrechtlich überprüft.

Johnson & Johnson kämpft mit Währung

New York. Die Dollar-Stärke bremst den US-Pharma- und Konsumgüterkonzern John-son & Johnson. Nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang im vergangenen Vierteljahr schraubte das Management seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr zurück. Die J&J-Aktie stieg im vorbörs-lichen Handel daraufhin leicht. Für 2015 legte das Unterneh-men eine neue Spanne für die Gewinnschätzung vor, sie liegt im Mittel deutlich unter der bisherigen Prognose.

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Die Dollar-Schwäche macht der Janssen-Mutter zu schaffen.

Interview OTC-Spezialist will allein mit der 2013 gegründeten Eigenmarke „Dr. Schreibers“ heuer 1 Mio. € umsetzen

erwo-Pharma nimmt weiter kräftig Fahrt auf

Wien. Im siebenten Jahr nach sei-nem Markteintritt hat sich das hei-mische Pharmaunternehmen Erwo-Pharma im Vorjahr zunehmend mit einer eigenen Produktlinie positio-niert und rückt damit Schritt für Schritt davon ab, reiner Vertreiber von Lizenzprodukten zu sein. „Im Vorjahr ist der Umsatz aufgrund von Umschichtungen im Portfolio bei rund zehn Millionen Euro stag-niert. Die Ergebnissituation hat sich aber weiter verbessert, weil wir Produkte mit geringen Margen aus dem Sortiment genommen ha-ben“, erzählt Firmengründer Ernst Wolensky. Seit dem Markteintritt 2008 hat sich das junge Unterneh-men fast verdreifacht und nachhal-tig unter den Top 10-Unternehmen in der heimischen OTC-Branche festgesetzt.

Fokus ändert sich

„Wir wollten nie auf Volumen gehen, sondern auf Qualität setzen und ertragreich arbeiten“, sagt Wo-lensky. Erwo-Pharma konzentrierte sich zu Beginn auf das Marketing und den Vertrieb von Humanarz-neimitteln, Nahrungsergänzungs-mitteln und Medizinprodukten in Apotheken und Krankenhäusern. Das ursprüngliche Geschäftsmo-dell – Late-Stage-Produkte von Big-Pharma zu vertreiben und zu vermarkten – änderte sich.

Mit der Eigenmarke „Dr. Schrei-bers“ hat das Unternehmen in nur zwei Jahren erfolgreich eine eigene Linie im Bereich Nahrungsergän-zung im Markt positioniert. „2014 war ein sehr spannendes Jahr und 2015 wird noch spannender.“ Der Markenaufbau für Frauen im mittleren Lebensalter greife sehr

rasch, und die neue Linie entwick-le sich sehr gut. Wolensky: „Wir werden heuer noch ein viertes Produkt bringen und die geplante Splittung in ein eigenes Tochter-unternehmen vorziehen. Aber Jän-ner 2017 wird Dr. Schreibers als eigenes Unternehmen geführt.“ Erwo-Pharma setzt dabei auf ein eigenes Fortbildungsprogramm über die „Schreibersakadamie“ für Apothekenpersonal und eine mit dem Institut für Markenentwick-lung aufgebaute CI.

Zudem habe man ein eigenes Portal aufgebaut. Die Zielgruppe habe vielfältige gesundheitliche Themen, Interessen und Probleme. Man wolle hier nicht nur den phar-

mazeutischen Bereich abdecken, sondern mit Apothekern und Ex-perten aus dem ärztlichen Bereich beraten – von Bewegung über Er-nährung bis zu hormonellen The-men und Burn-out. „Wir wollen vermitteln: „Du hast ein Problem, und wir treten an, das zu lösen.“

Neue Partner

Für das Unternehmen sei die Expansion auch eine Herausfor-derung. „Vor sieben Jahren hatten wir fünf Leute, jetzt sind wir 13, bald werden wir 20 sein.“ Früher oder später werde man auch mit eigenen Therapieformen in den Markt gehen. Und verstärkt öster-

reichischer Vertriebspartner für ausländische Unternehmen sein, die nicht auf paneuropäischer Ba-sis aktiv sind, sondern Markt für Markt aufbauen.

Ein solches sei das Florentiner Unternehmen Pasquali. Hier füh-re man mit der Linie „Dermovita-mina“ aktuell heuer kontinuierlich neue Produkte in Österreich ein. „Auch für andere Partner werden wir einige neue Produkte einfüh-ren. Das wird sicherlich heuer auch wieder einen Umsatzschub brin-gen“, sagt der Firmenchef. Allein die Linie „Dr. Schreibers“ werde ei-nen Umsatz von einer Million Euro erreichen – „und das im zweiten Jahr auf dem Markt.“

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Firmengründer Ernst Wolensky fokussiert Portfolio auf ertragreiche Produkte und neue Linien.

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Erwo-Gründer und Firmenchef Ernst Wolensky plant, die Marken „Dr. Schreibers“ bald als eigenes Unternehmen zu führen.

Wien. Personen, denen kein An-spruch auf Leistungen nach dem deutschen Conterganstiftungsge-setz zusteht, werden ab Juli 2015 eine staatliche Rente erhalten. Das sieht ein neues Bundesgesetz vor, das vom Sozialausschuss des Na-tionalrats einhellig gebilligt wur-de. Demnach ist eine Zahlung von monatlich 425,8 € vorgesehen. Da-mit sollen Contergan-Opfer – zu-sätzlich zur bereits erfolgten Ein-

malzahlung in der Höhe von 62.222 Euro – eine dauerhafte Unterstüt-zung bekommen. Betroffen sind vo-raussichtlich nur wenige Personen, das Sozialministerium geht ledig-lich von rund 25 Anspruchsberech-tigten aus. Die Rente soll jährlich valorisiert werden.

Debatte über Zeitraum

Der auf eine Initiative von So-zialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) zurückgehende Gesetzent-wurf wurde von allen Fraktionen begrüßt. FPÖ und Grüne bedauern allerdings, dass ältere Geburten-jahrgänge keine Chance auf eine Entschädigung beziehungsweise Rente haben. Anträge der beiden Fraktionen, den Kreis der aner-kannten Contergan-Geschädigten auf die Jahrgänge 1954 und 1955 auszudehnen, lehnte Ulrike Kö-nigsberger-Ludwig (SPÖ) mit der Begründung ab, dass das für schwere Fehlbildungen bei Neuge-borenen verantwortlich gemachte Beruhigungsmittel Contergan frü-hestens 1956 zum Einsatz gekom-men war. (red)

Soziales Contergan-Opfer erhalten staatliche Rente

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Sozialministerium weitet die Hilfe für ehemalige Contergan-Opfer aus.

Wien. Viele Versuche, bösartige Er-krankungen über das körpereigene Immunsystem der Patienten zu be-einflussen, sind in den vergange-nen Jahrzehnten spektakulär fehl-geschlagen. Jetzt könnte die Zeit jedoch reif dafür sein. Dies belegen Studien und Therapieerfahrungen mit monoklonalen Antikörpern als „Booster“ für die körpereigene Krebsabwehr von Patienten sowie neue Krebsimpfstoffe.

Seit Kurzem zur Verfügung ste-hende Medikamente zur Immun-therapie bestimmter Krebsformen könnten eine höhere Wirksamkeit als andere moderne Therapien ge-gen bösartige Erkrankungen besit-zen. Dabei geht es um das Herstel-len eines Gleichgewichts zwischen den körpereigenen Abwehrkräften und dem Tumorwachstum, erläu-terten nun Experten des Wiener Comprehensive Cancer Center

(CCC) im Wiener AKH. Der Koordi-nator des CCC, der Onkologe Chri-stoph Zielinski, sagte, es gibt seit drei bis vier Jahren eine explosi-onsartige Vermehrung des Wis-sens über die Möglichkeiten zur Herstellung eines Gleichgewichts zwischen Abwehr und Wachstum eines Tumors. „Man hat verstan-den, dass Tumore in der Lage sind, die immunologische Abwehr gegen sie selbst zu unterdrücken.“

Die bösartigen Zellen benutzen dazu Proteine an ihrer Zellober-fläche, welche zielgenau an Re-zeptoren der Abwehrzellen – den T-Lymphozyten – binden. Diese Re-zeptoren haben normalerweise die Aufgabe, eine überschießende Im-munreaktion über das Bremsen der Aktivität der T-Zellen zu hemmen. Bei Krebserkrankungen aber kippt diese von den Tumorzellen verurs-achte Wirkung ins Negative.

Seit Kurzem zugelassene mo-noklonale Antikörper verhindern das und befeuern damit die Akti-vität des Immunsystems gegen die Krebserkrankung. „Die Wirksam-keit ist teilweise um vieles besser als die Chemotherapie.“ (APA/red)

Forschung Spezialisten vom AKH Wien sehen Fortschritte im Krankheitsverständnis

Neue Krebstherapien in Sicht

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Neue Krebstherapien setzen bei der Antwort des körpereigenen Immunsystems an.

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tivitäten und Herausforderungen der Medizinproduktebranche dar.

„Vor allem im Schwerpunktbe-reich Forschung, Technologie und Innovation ist es dringend notwen-dig, für unsere Branche geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Konsequenz wäre, dass wir nicht mehr wettbewerbsfähig sind und europaweit an Boden verlie-ren.“ Darüber hinaus sprach sich der Austromed-Präsident für eine Optimierung der Vergabepraxis bei öffentlichen Ausschreibungen aus. Er fordert, bei der Auftragsverga-be nach dem Bestbieter- und nicht nach dem Billigstbieterprinzip vor-zugehen. Thomasberger: „Nur so

kann langfristig die Basis für eine hochwertige Patientenversorgung geschaffen werden.“

„Nicht nur Kosten sehen“

Die Keynote der Hauptversamm-lung sprach Peter McDonald, Vor-sitzender des Hauptverbands der österreichischen Sozialversiche-rungsträger, der sich der Moder-nisierung des österreichischen Gesundheitswesens annahm: „Ziel der Sozialversicherung ist es, die Finanzierung der Versorgung nach-haltig sicherzustellen. Wir nehmen den Menschen die Sorge um ihre soziale Sicherheit, damit sie den

Kopf dafür frei haben, sich den He-rausforderungen ihres Lebens zu widmen. Wir müssen wegkommen davon, Ausgaben im Gesundheits-wesen nur als Kosten zu sehen, sondern sie auch als Investitionen begreifen. Es ist wichtig, dass wir künftig mehr über den Nutzen dis-kutieren und nicht nur über Kosten. Gute Qualität kostet viel, schlech-te Qualität kostet aber viel mehr.“ Bei Hauptversammlung wurde der Vorstand in seiner Funktion für ei-ne Amtszeit von drei Jahren bestä-tigt und um ein zusätzliches Man-dat erweitert: Sandra Proprenter, Geschäftsführerin von ERBE Aus-tria, ist neu im Vorstand.

Medizintechnik:e-health healtheconomy – 41Freitag, 24. April 2015

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Medizinprodukte Interessensvertretung Austromed forderte bei Jahresversammlung bessere Rahmenbedingungen für neue Entwicklungen

Qualität statt Quantität gefordertIna SchrIebl

Wien. „Spardruck im Gesundheits-system darf nicht auf Kosten der Patienten gehen.“ Friedrich Tho-masberger, Präsident von Austro-med, der Interessensvertretung der österreichischen Medizinprodukte-Unternehmen, sprach sich im Rah-men der Hauptversammlung für eine stärkere Berücksichtigung von Qualität und Innovation im öster-reichischen Gesundheitswesen aus.

„Einsparungsmaßnahmen im Ge-sundheitssystem sind grundsätz-lich erwünscht. Wenn sie jedoch zu minderwertigen Produkten füh-ren, dann sind sie fehl am Platz. Mit Ausgabenobergrenzen und Deckelungen wird verhindert, dass Patienten mit innovativen und hochwertigen Produkten versorgt werden“, sagt Thomasberger. Er zog ein positives Resümee über die Tätigkeiten des Verbandes im ver-gangenen Jahr und stellte die Ak-

Branchenvertreter Thomasberger: „Ausgabenobergrenzen und Sparmaßnahmen gefährden Versorgung.“

Friedrich Thomasberger, Präsident der Austromed, bei der Tagung in Wien.

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Studie Hilfe geht online

BlasenschwächeWien. Ab sofort können Betroffene an der Studie „Blasengesundheit“ via Online-Fragebogen teilnehmen und so dazu beitragen, ihre Situa-tion zu verbessern.

Im Auftrag der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) und in Zusammenarbeit mit Astellas Pharma startet die erste österreichweite Befragung zur Le-benssituation von Menschen mit Blasenschwäche. Mit der Auswer-tung der Ergebnisse wurde das Gallup-Institut beauftragt.

„Wir betreiben in Österreich seit fast 15 Jahren Aufklärungsarbeit und haben in dieser Zeit nachhal-tig zur Enttabuisierung der Volks-krankheit Harninkontinenz beige-tragen. Obwohl mindestens eine Million Menschen allein in Öster-reich von Inkontinenz betroffen sind, ist dieses Leiden immer noch ein Tabuthema“, sagt Max Wun-derlich, Präsident der MKÖ. „Mit dieser Studie, die die erste Studie ihrer Art in Österreich ist, wollen wir die Lebenssituation von be-troffenen Österreichern detailliert erfragen. Ziel ist, wichtige Infor-mationen über noch bestehende Barrieren zu erhalten.“ (red)

e-health Apple und IBM

DatenschnüfflerSeattle. Der weltgrößte IT-Dienst-leister IBM vertieft seine Partner-schaft mit Apple bei der Nutzung von Gesundheitsinformationen. Dazu werde eine Firma ins Leben gerufen, die Informationen rund um das Wohlbefinden auf Milli-onen von Apple-Geräten auswer-tet und diese dann Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich wie Johnson & Johnson und Medtro-nic anbietet, wie IBM mitteilte. Die neue Firma werde ihren Sitz in Boston haben und 2.000 Mitar-beiter beschäftigen. Zudem habe IBM mit Explorys und Phytel zwei Gesellschaften gekauft, die ihre Fähigkeiten bei der Analyse von Gesundheitsdaten einbringen wer-den. IBM arbeitet mit Apple bereits seit Jahren bei zahlreichen Anwen-dungen zusammen. (APA/red)

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42 – healtheconomy MENSCHEN & KARRIEREN Freitag, 24. April 2015

Menschen, über die Man spricht

MARIA-KAtHA-RINA VERAAR, NEuE pRIMARIA IN RANKwEIl

Im Jahr 2003 wurde in Vorarlberg eine kinder- und jugendpsychia-trische Station, eingegliedert in das Primariat der Erwachsenenpsychiatrie, eingerichtet. Seit damals hat Maria-Katharina Veraar die ärzt-liche Leitung inne. 2014 wurde das Angebot im LKH Rankweil neu strukturiert und eine ei-gene Abteilung für Kinder- und Jugendpsychi-atrie geschaffen. Die Leitung dieser Abteilung, die auch eine Ambulanz im LKH Feldkirch umfasst, wurde Primaria Veraar übertragen.

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On tour Der Uniqa VitalTruck ist wieder unterwegs durch Österreich – diesmal für die Lebensmittelkette Merkur

Gesundheit per truckWien. 16,5 Meter lang, 20 Tonnen schwer, 440 PS stark und eine Nutzfläche von 42 m2 – das ist der „VitalTruck“ der Uniqa, der derzeit durch Österreich tourt und Mitar-beitern von Merkur die Möglich-keit bietet, ihre Fitness zu testen. Die VitalTruck-Tour ist Teil einer Reihe von Maßnahmen, die die Le-bensmittelkette zur betrieblichen Gesundheitsförderung setzt.

„Der tägliche Einsatz und das Engagement unserer Mitarbeiter sind der Schlüssel unseres Er-folgs. Ihr Wohlergehen ist uns sehr wichtig. Wir wissen, dass wir mit der Ressource Mensch sorgsam umgehen sowie Verantwortung übernehmen müssen“, sagt Mer-kur-Vorstand Kerstin Neumayer. „Wir bieten daher eine Reihe von Maßnahmen und Programmen an, die die Gesundheit unserer Mitar-beiter positiv beeinflussen.“

Überprüft werden bei der Truck-Tour etwa die Koordinations- und Balancefähigkeit sowie die all-gemeine Beweglichkeit. Darüber hinaus wird der Körperfettan-teil gemessen sowie ein Herz-Kreislauftest, ein Ruhe-EKG, eine Rumpfkrampfmessung und eine Wirbelsäulenuntersuchung durch-geführt. „Alle Tests sind auf das Alter und die persönliche Situa-tion der Testperson abgestimmt. Ärzte, Uniqa-VitalCoaches und deren Assistenten sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Unter-suchungen“, erklärt Peter Eichler, Vorstand von Uniqa Österreich. Individuelle Ratschläge werden im Anschluss erteilt.

Die positiven Effekte betrieb-licher Gesundheitsförderung nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Arbeitgeber belegen zahlreiche Studien. So kann man durch solche Maßnahmen mit einem Return on Investment von 1:3 rechnen.

Betriebliche Gesundheitsförderung hat auch einen ökonomischen Nutzen für die Unternehmen.

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Der Uniqa VitalTruck tourt derzeit von Merkur-Filiale zu Merkur-Filiale.

Wien. Gemeinsam mit der World Federation of Hemophilia (WFH) und ihren Partnern in der welt-weiten Hämophiliegemeinschaft

beging Baxter kürzlich den Welt-hämophilietag, an dem das Be-wusstsein für Hämophilie und an-dere Blutgerinnungsstörungen ge-fördert werden soll. In diesem Jahr informiert die WFH über die Be-deutung einer „family of support“ für Menschen mit Blutgerinnungs-störungen. Die Organisation stellt Ressourcen und Informationen zur Verfügung, um den Dialog über die umfassende Betreuung, Unterstüt-zung und Fürsprache von Familie und Freunden, Therapeuten und Partnern zu ermöglichen.

„Unsere Programme sind so kon-zipiert, dass sie auf die speziellen Anforderungen von Betreuern, Fa-milien und Freunden abgestimmt sind“, sagt Brian Goff, Leiter der globalen Hämophilieorganisation bei Baxter BioScience. (red)

Aktionstag Baxter erinnert an Blutgerinnungsstörungen

Welt im Zeichen der HämophilieWien. Heuer wurde zum ersten Mal der High & Responsible Award für Rausch und Risikobalance in Nightlife, Spiel und Sport verge-

ben. Eine Expertenjury zeichnete neun Betriebe aus ganz Österreich als High & Responsible Location aus. Nachhaltige Beiträge zu einer gelingenden Rausch- und Risiko-kultur von 16- bis 25-Jährigen wa-ren gefragt – in Vergnügungsparks, Discos, Einkaufszentren und Gas-tronomiebetrieben ebenso wie auf Sport- und Spielplätzen, Kletter-hallen, Berghütten, Schwimmbä-dern und Hochseilgärten.

Im Wiener cult café überreich-ten die Partner des Awards (Ös-terreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, Pernod Ricard Austria, Österreichischer Alpenver-ein, Boehringer Ingelheim, Rauch-Fruchtsäfte, risflecting) den prä-mierten Betrieben und Freizeitein-richtungen vor wenigen Tagen die Auszeichnung. (red)

Neue Auszeichnung High & Responsible Award

Zwischen Rausch und Risiko

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Franz Kreuzer starb im 87. Lebensjahr

Wien. Franz Kreuzer ist tot. Kreuzer war von 1985 bis 1987 Bundesminister für Gesundheit und Umweltschutz. Nicht nur als Politiker, sondern auch als Journalist hat sich Kreuzer einen Namen gemacht: bei der Arbeiterzeitung und als Begründer der Diskussionsrunde „Club 2“ im ORF. In seine Amtszeit als sozialdemokratischer Minister fiel die tragische Atomkatastrophe von Tschernobyl – wohl eine der größten Herausforderungen für einen Gesund-

heitsminister. Kreuzer ist es gelungen, in Zeiten größter Verunsicherung Sicherheit zu vermitteln und richtige Maßnahmen zum Schutz der Bevöl-kerung einzuleiten. Auch für entscheidende Maßnahmen und Aufklärungs-

kampagnen gegen AIDS zeichnete Kreuzer verantwortlich. (rüm)

Baxter BioScience stärkt Bewußtsein für Blutgerinnungsstörungen.

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Neun Betriebe aus ganz Österreich wurden in Wien ausgezeichnet.

HERA lINd, dEutSCHE GERMANIStIN uNd AutORIN

Das Unternehmen Son-nenmoor stellt Moor- und Kräuterprodukte her. Die Naturprodukte wirken positiv auf Magen-Darmtätigkeit und Wechsel. Auch Bestseller-Autorin Hera Lind ist von der Wirkung des Moors begeistert. Mit einem gemeinsamen Werbeauftritt sollen Moorprodukte nun bekannter gemacht werden. Lind: „Da ich auf gesunde Ernährung achte und hochwertige Naturkosmetik nutze, habe ich die Produkte von Sonnenmoor für mich entdeckt.“

HANS jöRG SCHEllING, fINANz- MINIStER

Unter das Schlagwort „Sparflamme“ stellten Welldone Werbung und PR GmbH und die PERI Group die 46. Welldone Lounge in den Wiener Börsensälen. Mit mehr als 250 Gästen diskutierte man über Themen aus Wirtschaft, Gesundheit und Sozi-alsystem. Anregungen dazu lieferte Hans Jörg Schelling, der einen Bogen von seiner frühe-ren Tätigkeit als Vorsitzender im Hauptverband zu seinem aktuellen Amt als Minister spannte. Sparstift und Reformen dominierten dabei.

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GlaxoSmithKline ist ein heimischer Leitbetrieb

Wien. GlaxoSmithKline wurde heuer erneut – basierend auf dem Bewertungsverfahren des Leitbetriebe Austria Instituts – als österreichischer Leitbetrieb zertifiziert. Leitbetriebe sind unter anderem jene Unterneh-men, die als Know-how- oder Auftraggeber andere Betriebe unterstützen und so der Wirt-schaft insgesamt Impulse geben. Etwa 300 Produkte von GSK stehen in Österreich für Prävention und Therapie zur Verfügung.

Sanofi schreibt erneut Gerti Reiss-Fonds aus

Wien. Sanofi schreibt auch heuer wieder den Gerti Reiss- Schulungsfonds für mehr Kompetenz von Diabetespati-enten in Österreich aus. Ger-trude Reiss war langjährige Mitarbeiterin von Sanofi, eine engagierte Diabetesberaterin und Mentorin mit dem Ziel, chronisch kranke Menschen durch Therapiekompetenz im Bereich Diabetes zu begleiten. Bewerbungen und Infos unter www.sanofi.at.

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Wurde zum zweiten Mal als „Leit-betrieb“ zertifiziert: GlaxoSmithKline.

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Diabetes steht im Mittelpunkt der Ausschreibung von Sanofi.

Wien. Das Haus der Barmherzig-keit feierte kürzlich mit Wiens Ge-sundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely, Weihbischof Franz Scharl und zahlreichen Ehrengäs-ten sein 140 Jahr-Jubiläum. Die gemeinnützige Organisation gilt unter anderem als Geburtsstätte der Geriatrie.

„Die Stadt Wien bietet pflegebe-dürftigen Menschen unabhängig von ihrem Einkommen, ihrem Al-ter oder ihrem Geschlecht bedarfs-gerechte Unterstützung. Das Haus

der Barmherzigkeit ist ein wich-tiger Partner der Stadt bei der Um-setzung von Pflege und Betreuung von Menschen mit Behinderung und älteren Menschen“, betonte Stadträtin Wehsely. Höhepunkt der Feier war die berührende Festrede von Schriftsteller Frederic Mor-ton über Jugend und Emigration. Morton ist in Wien-Hernals aufge-wachsen und 1939 nach New York emigriert. Nur wenige Tage nach seiner Festrede verstarb er 90-jäh-rig in Wien. (red)

festakt Haus der Barmherzigkeit feierte 140 Jahre

Die Geburtsstätte der Geriatrie

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Frederic Morton (2.v.li.) hielt die Festrede – nur wenig später starb er in Wien.