gasschutz und luftschutz 1932 nr.2 februar 1932
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.2 Februar 1932
1/26
asschutz und Luftschutz
Zeitschrift fr das gesamte Gebiet des Gas- und Luftschutzes der Zivilbevlkerung
Mitteilungsblatt amtcher Nachrichten
Schriftleitung:
Dr.
Rudolf Hanslian und
Prsident
Heinrich
Paetsch
in
Berlin
Mit Untersttzung von
Dr. Abegg, Staatssekretr im Preu. Ministerium d
es
Innern; Dr. Adler, Stadtbaurat beim Magistrat Berlin; von
AItrock, Generalleutnant a. D., Berlin; Dr. Barck, Ministerialrat im Badischen Ministerium
I n n ~ r n ;
Bleid?rn,
General der Artillerie a. D
.
BerIin; Dr. Brandenburg, Ministerialdirektor im R e i c h s v e r k e h r s m I D I ~ t e T 1 ; l m ; Dr Jur.
Bruns,
..
niv r o f . Berlin: p ~ l v e n d a h l , Oberpostrat im Reichspostministerium; Dr. D i e t ~ i c h Prof., Mm .Dlrektor 1. .R.;
Dr. Drager, Lubeck; von Durmg, Reichsverband der Industrie; Ur. Flury, Univ Prof., Wurzburg; Dr. Forstmann, L ~ l t e r
der ~ a u p t s t fr das Grubenrettungswesen, Essen; Gempp, Oberbranddirektor von Berlin; Grokreutz, ReIchs.
a.rchlvrat; Dr: h. c. von RaeHen, Prsident des Re
ichsarc
hivs;
Rampe,
Leiter des Gasschutzes der Tech.
ntschen Nothilfe
e.
V. B erlin' Krner Beigeordn. d. Deutschen
Stdtetages; Dr
. Kottenberg, Belgeordn.
d. Reichs
stdtebundes;
Dr.
K r e ~ e r ,
Min.:Rat, Referent f. Unfallschutz. u. GewerbehYRiene
i.
Pr.
~ i n i s t .
f.
H a ~ d
u. Gewerbe ; Kretschmar, Vors. d.
Arbeiter.Samariterbundes;
Lummltzsch,
Vorstan
d d. Techntschen NothIlfe ,
D.r. Menzel, Min
Direktor
i. Re'ichsministerium des Innern; Dr.
Nernst, Geh
Rat, Univ Prof., Berlin; Neubrand,
DIrektor,. Magistrat Berlin; ppermann, Reichsbahndirektor, Geh. Oberbaurat bei der H.a.uptverwaltung.
der
De';lt.
sch.en
R ~ c h s b a h n g e s e l l s c h a f t ;
Ur. Quasebart, Prof., Berlin; Dr. Riepert, Baurat, Berlm; Ronde, Mm
.
Rat
Im
ReIchswIrtschaftsministerium; Rumpf, Brandober ingenieur, Knigsberg (Ostpr.); Sachsenberg, MdR
.,
pessau;
Dr
.
Schopohl, Min. Direktor im Ministerium fr Volkswohlfahrt Staatskommissar fr das Rettungswesen
ID
Preuen;
von S ~ ~ c k t Generaloberst a. D., Berlin; Sperr, Min Direktor, Stellv. Bevollmchtigter B.ayerns. zum.
R e i c . h ~ r a t ;
~ r . Tubben, Bergrat, Prof. an der Technischen Hochschuh: Charlottenburg; Wagner, Mm
Rat
Im
ReIchsmIDIst e.
rtum des
Innern;
Dr . Wirth, Prof. an
dcr Technischen
Hochschule Charlottenburg;
Woltersdorf,
Prof. an
der
Tech,
nischen Hochschule Breslau, Direktor der Oberschlesischen Hauptste
Ile
fr das Grubenrettungswesen,
herausgegeben von Dr. August
SchrimpH
in
Mnchen
Bezugsbedingungeu: Di
ese ZeitschriIt erscheint monatlich
einmal. B e z u ~ s p r e i s
pro Mocat: Inland
RM. 1.50,
Ausland
RM. 2. . Zahlungen
erfolgen an
die
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utschen
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Fr die
SchriItleitung:
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die
Schriftl
eitung
der
Zeitschrilt Gasschutz
und
Lultschutz ,
Berlin W 8,
Friedrichslrae
166/lII, fr den Bezug
und
di e Anzeigen
an
den Verlag Dr.
August
SchrimpfI. G. m. b. H., Berlin W 8, Friedrichstrae 166/lII,
Telegramm
-
Adresse
Aerochem - Berlin . Fernsprecher : A 1 Jger 5883 .
NR.2
MONCHEN
/ BERLIN ,
IM
FEBRUAR 1932
2. JAHRGANG
Dr. Roos: Mit welcher WirkunR von Luftbomben gegen Bauten ist zu rechnen? Dip . In.
g.
Sckerl: Technische
und wirtschaftliche
Durchfhrbarkeit
von
Luftschutzmanahmen
bei Bauten. Dr. Frhr. v. Mahs: BauIWesen IImd
Luftschutz. Oberregierungsrat Heinrichs:
Normung
.der Atemgerte. Bericht der internationalen Sach,
verstndigenkommission fr den ReohtsschuPz der Zivilbevlkerung gegen den aerochemischen Krieg. Auslands.
nachrichten. Gasgefahren des tglichen Lebens. Feuerwehr. Deutsches Rotes Kreuz. Personalnotizen.
Literatur.
Patente.
Mit welcher Wirkung
vo
Luftbomben gegen
Bauten ist
zu
rechnen
Dr. jur.
Werner
R
0 0
s Major a. D. im Kriege Feldflieger-Abt.
Nr
. 9 Mitglied der Geschftsfhrung
des Reichsverbandes Industrieller Bauunternehmungen E. V.
Die XIV. Internationale Rote.Kreuz.Konferenz 1
930
in Brussel, die sich mit den Problemen
des
Luft,
schutzes der
Z i v i 1 b e v l k u n ~
befate,
hat
mit
Recht f
es
tgestellt, da der rein passive Luftschutz
nicht zum Ziele fhren knne und da velmehr
eine aktive V e r t e i d i g u n ~ als einzig wirksamer Schutz
dichtbevlkerter Siedlungen usw. gegen Luftangriffe
u.nbedingt notwendig sei.
In
Nr.
1/1931
der Zeitschrift
HG
ass
eh
u t z
und Lu f t sc hut z" ha ben
v e r s c h ~ e d e n e
Sachver,
~ n d i g e hervor*hoben, da bei Fehlen einer ab
tiven Flugahwehr ein Luftangriff nicht mehr den
Charakter einer kriegerischen Aktion
hat
, sondern
da er lediglich die Lsung eines rein technischen
Problems bedeuten wrde, das heute kaum noch
nennenswerte S c h W i i e r i ~ e i t e n bietet. Die dem Reich
im
Westen
und Osten benachbarten Mchte, Frank.
reich
und
Polen, wren b
ei
ihrem jetzigen Rstungs.
stand z. B. in der Lage, in einer Zeitspan
ne
von
24 Stunden
(Tag und Nacht)
innerhalb der Nah.
angriffszonen
von
je 250 km zusammen etwa 527 t
und innerhalb der Fernangriffszonen von
je
500 km
zusammen etwa 307 t Splitter" Minen" Brand,
oder Gasbomben auf die ungeschtzten deut.
sehen Stdte, Industrieanlagen usw. abzuwerfen;
ie knnten dies,
nur
gehemmt durch verhltnis,
mi, : geringe technische und personelle Schwie.
r1gkeiten, mit krzeren oder lnge ren Pausen
nach Belieben wiederholen. Auf die angegriffene
Bevlkerung wrde damit eine vernichtende und
demoralisierende W i r k u n ~ ausgebt werden.
Die nachfolgenden
A u s f h r u n ~ e n
werden
z e ~ e n
-
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da allein passive Manahmen, z. B. durch zweok.
entsprechende Gestaltung der Bauten zum Schutz
der
e v l k e r u n ~
gegen Brisanz. und Brandbomben
usw., keinen ausreichenden Schutz gewlIren kn
nen. Jede e s c h f t i ~ l m g mit dem passiven Luft
schutz
mu
- wenn man nicht den Kopf in den
Sand stecken will - von dem ~ e d a n k I i c h e n Vor
behalt ausgehen, da die. einseitigen iRstungs
beschrnkungen Deutschlands in Fortfall kommen
mS6en, und da der Warn_ und Alarmdienst, die
V e ~ n e b e l u n g und Verdunkelung etwaiger Angriffs.
ziele, alle baulichen Manahmen usw.
nur
ei
ne Er
gnzung der aktiven Lufta:bwehr sein knnen. Die
Baupolizei und Feuerwehr pflegen zu prfen, bevor
sie an die Beschaffenheit z. B. von Warenhusern,
Theatern, Kinos, von feuel'gefhrlichen gewerblichen
Betriebssttten, Garagen usw. Sonderanforderungen
in bezug auf deren bauliche Gestaltung ber die
Vorschriften der a'llgemeinen Bauordnung hinaus
stellen, wie hufig
und
in welchem Umfange
mit
Schadenfeuern in diesen Bauten gerechnet werden
mu.
Ebenso wre, bevor man Anforderungen an den
baulichen Luftschutz stellt, zu klren, in welchem
Mae trotz aktiver Abwehr im Kriegsfall
mit dem
Eindringen feindIicher Fliegergeschwader oder ein
zelner feindlicher Flugzeuge in das eigene
Hinter
land zu rechnen ist.
Die Ansichten hierber gehen in allen Lndern zur
zeit noch stark auseinander. Es ist .daher besonders
schwierig, die Voraussetzungen fr den baulichen
Luftschutz einwandfrei festzulegen. Obgleich der
Rahmen dieses Aufsatzes nicht gestattet, diese Pro,
bleme zu errtern,
kann
aber soviel festgestellt
werden, da die technische
und
taktische Entwick
lung auf dem Gebiete des Luf&aunpfes und
der
Luftabwehr
vlli.g
im Flu ist, und da in den letz
ten Jahren hierin
starke
Fortschritte zu verzeichnen
sind.
Im
brigen ist es bisher das Ziel des Krieges
ge-
wesen, die feindliche Armee, zu der auch die Luft.
streitkrfte gehren, aus dem Felde zu s c h l a ~ e n ,
um so den Gegner friedensbereit zu machen, nicht
aber die gegenseitige Zerstrung der offenen Stdte
und der keinem Krdegszweck dienenden Industrie,
bezirke. Es drfte selbst
hei
sehr skeptischer Be
urteilung der Regeln des V1kerrechts zweifelhaft
sein, ob eine der ikmpfenden Mchte das Odium
auf sich zu laden bereit wre, ohne unmittelbaren
militrischen Zweok die Wohnbezirke der fried.
lichen Bevlkerung offener Stdte
weit
im
Hinter.
lande angegriffen zu haben. Auf alle Flle wren
Vel'geltungsbombenabwrfe die unmittelbare Folge,
sofern der Angegriffene ber dieses Kampfmittel
verfgt. N atrHch mu
stets
damit gerechnet wer
den, da feindliche Flieger ein kriegswichtiges Ziel,
das sie angreifen sollen, verwechseln oder infolge
zu starker Abwehr ihre Bomben vorzeitig auf N
ob
ziele abwerfen. Dazu knnen sie auch durch die
Witterung oder technische Strungen veranlat
werden. bertreibende Darstellungen der drohen.
den Luftgefahr durch "Sachverstndige" manni
,g.
facher Art sind jedenfalls ebenso schdlich, wie
eine zu groe Gleichgltigkeit in bezug auf die uns
auch schon heute gestatteten Manahmen des pas.
siven Luftschutzes. Berechnungen, wie sie von den
Rot;l'-reuz.Konferenzen
m
Jahre 1928 und 1930 auf.
gestellt wurden
1
,
die fr Deutschland mjt einem
einmaligen Kostenaufwand fr den Brand. und Bri.
sanzluftschutz von 12 Milliarden rechnen, oder
Vorschlge, fr die Bevlkerung ganzer Stdte in
der Straenmitte zwischen den Wohnhusern 12 m
tiefe unterirdische Zufluchtssttten anzulegen'),
6
sind jedenfalls nicht geeignet, das Problem des bau .
lichen Luftschutzes zu fr,dern. Sie gingen offenbar
von irrigen Voraussetzungen aus
3
. Derarhge Er.
wgungcn sind nur insoweit richtig, als auch in
ihnen mittelbar zugegeben wird, da im Rahmen
des wirtschaftlich Mglichen ein Schutz fr die
Zivilbevlkerung lediglich durch passive Manah.
men nicht durchfhrbar ist.
Bci der Prfung, inwieweit Bauten, dnsbesonderc
NeuJbauten, den Bedrfnissen des Luftschutzes an.
gepat werden knnen, mssen die fliegerischen
Probleme und
d i e j e n ~ g e n
der Auftreffwucht, der
Sprengstoff. und der Brandtechnik ebenso
werden wie Fragen, die der Bauingenieur an
Hand
der ihm unterbl'eiteten konkreten Unterlagen zu
beantworten hat.
Nach
jhrem Zweck sind die verschiedenen
Arten
der zurzeit verwendeten Bomben voneinander wie
folgt zu unterscheiden:
Die reinen S
p.J
i t t e r Ib 0 ffi ben mit strkerem
Mantel und einem Gewicht
unter
100 kg dienen
vornehmlich der Bekmpfunll lebender Zi
eJ.e
, mar.
schierender Truppen, von Ausladebahnhfen usw.
Zum Angriff gegen Bauten, z.
B.
Bahnhfe, Fa.
briken, Brcken usw. sind M i n e n b
0
mob
e n
im
Gewicht bis zurzeit
1800
kg geeignet.
Die B r an d born Ib e n sollen als "lntensiVibrand.
bomben" strkeren Kalibers auf einzelne wider.
standsfhigere Ziele, z.
B.
Regierungs.gebude, Bahn.
hfe, Fabriken, Munitionsdepots usw., abgeworfen
4
)
oder
als
"Streubrandbomben" mit einem Gewicht
von nur 200
Z
bis 1,5 kg gegen Wohngebiete, Ba.
rackenlager usw. verwendet werden.
Gas born ben
sind nur bedingt unter dem Ge.
sichtspunkt
des
baulichen Luftschutzes zu errtern.
Ihre
e d e u t u ~
wird von sog. "Sachverstndigen"
wesentLich berschtzt.
Von
allen Toten und Ver.
letzten im Weltkriege haben auf deutscher Seite
nur
1,8 v.
H.
den
Tod
durch
Gas
gefunden bzw.
wurden gaskrank, whrend 98,2 aller
b r ~ e n
Toten
und Verwundeten auf die anderen Waffen ent.
f i e l e n ~ . Von
den Gasverletzten wurden nur 2,9
v.
H. ,get tet. Die Gassooutzmittel sind heute sehr
viel besser geworden, whrend .gegenber 1918 neue
Kampfgase nicht herausgekommen sind
6
.
D ~ e Wirkung der Bomben auf Bauten und der
Schutz, den letztere bei zweckentsprechender Her.
stellung bieten knnten, sind wi ederum unter fol .
genden Gesichtspunkten zu klren?): nach der
1 Siehe "Gasschutz und Lultschutz", Augusthelt 1931 S. 22.
Siehe
Zeitschrift fr
das gesamte
Schie-
und Sprengstollwesen
,
Heft
11,
1931,
S.
387.
3) Es
lag
k c i n e s w e ~ s eine irrig., sondern
eine
auch heute
noch zu
trdfende
Voraussetzung vor,
von der der deutsche
Sachverstndige
aul der internationalen Gasschutzkonlerenz in Rom, Prol. R
t h ,
bei seinen Berechnungen ausgegangen isl. nmlich die, da Deuhch.
land keiner lei aktive Lultabwebr b
esilzt.
Aus
dieser
Tatsache er-
~ o b e n sich ungehemmt e Angriff s- und Wirkungsmglichkeiten von
Luftangriffen
und
damit die
ungeheueren Anforderungen
fr
Sch
utzbauten,
die im
Rahmen
des gesam
ten Lultschulzproblems
trotz
ihrer enormen Kosten unzureicbt. nd
sein
wrden
wie
dies auch der
Autor
erkannt
hat
.
Auch
wa ren sich die
Sachverstndigen
in Rom
durchaus
darber klar,
da
hohe
Berechnungen
"nicht
ge
e i ~ n e sind, das Problem des baulichen Luftschutzes zu frdern",
sie
muten sich
aber an die
realen Tatsachen halten,
da gewissen
in der Kommis.ion vertretenen 5taaten die aktive Luftabwehr ver-
sag t ist. Aul diese Erkenntnis und Beschlufassung der ~ a c h v e r
stn
dige" folgte sinngem die vom
Autor
an den Anfang
seiner
Arbeit gestellte
Entschlieung
der XIV. Rotkreuzkonferenz 1930 in
Bcssel. Die Schriltltg.
') Siehe Rumpf. "Brandbomben", S. 94.
Siehe Oberst Gilchri.t USA., Zeitschrift fr das gesamte Schie
und
Sprcngstollwesen
Nr. 11, 1931, S. 38811.
A Diese
Zurckstellung der
Gasbombenwirkung gegenber
Brisanz
u'ld
Brandbombenwirkung
auf Stdte entspricht
durchaus
den heute
herrschenden militrwissenschaltlicben Anschauungen, sie ist aber
nur
zutrellend
unter der Vorcussetzung. da die Zivilbevlkerung
gasgescb tzl und
gasdiszipliniert
ist; dieses ist jed och no
ch
nirgends
der Fall.
Di
e SchriftItg.
7) Si.he
Justrow
in Heft 4,
1927,
Zeitschrift fllr das gesamte 'chie-
und
Sp r
.
ngstoffwe.en.
-
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reinen .Auftreffwucht,
der
Splitterwirkung, der
Druckwukung der
De
ton
ationsClase und hier wie.
d e ~ m
der
~ a h w i r k u n g und
d ~ r Fernwirkung.
Es 1St
neuerdmgs blich, leichthin ber
de V e r w e n
dung
z.
B. von 1000 k g Bomben aus Flugzeu.gen
zu
~ p r e c h e n . Um
einen ungefhren Begriff
ber
di e
Groe
von Fliegerbomben zu ,geben,
sind n a c h
stehend in Bild 1 die zurzeit in den Ver
ein
i g
te
n S t a a t e n verwend eten T y
pen
dargestellt: -
gungstiefe um 10 v. H., 'Lehmboden
um
20 v. H.
und mehr.
Gegen harte Ziele, insbesondere Beton, der eine
W i d e r s t a n d s f h i ~ e
( F e s t i ~ e i t )
von 300 kg/cm
2
hat
ist
wenn man von der Kraft der Sprenggase
a
bsieht'
von oben eine unmittelbare Wirkung kaum
zu erzi'elen, weil Fliegerbomben in
der
Regel ei
1e
nur schwache
Ges
amtkonstruktion haben
und
helm
Aufschlag leicht zu Bruch
~ e h e n
D er Bauingenieur
wird feststellen mssen, inwieweit durch z w e c k
e
ntspr
echende Gestaltung von
a c h ~
u n ~ .
G e
schodecken
der
Auftreffwucht der
g e b r a u c h
lichsten Bomben von 12
,5
bis 100 kg Gewicht
beCl
eClne
t und zum mindesten verhindert
w e r
d e ~
knnte
da sie selbst wenn
s-ie
einen
V e r
zCler
un
lsz
iinder h ~ b e n vor der D etonation
S t ~ C ' k w
e r k e durchschlagen. Eine sehr
starke Wirkun
l
knnen Bomben ausben, die
in
unmittelbar:r Nhe
von Bauten tief in den
Boden eindringen und von unten her durch
die Sprengga se gegen deren Fundamente
~ l d
sc
hwach en Kellerfubden drcken. Es ware
zu prfen, ob in der Umgebung zu schtz
en
;
der Bauten die Anlage harter Betonstraen
CleeiClnet
wre das Eindringen von
F l i e g e r
b o ~ h e n
in d ~ umgebende Erdreich sowie die
Beschdigung der wichtigsten
W a s s e r ~ , G a s ~ ,
Telephonleitungen usw. zu verhindern.
1814
k 907
kg
500
k
Bild 1.
Ge l
n die S
pl i
t t e r von Fliegerbomben ,
di e vornehmlich gegen lebende Ziele wirken
sollen, werden, wenn man die unmittelbare
Auftr
effwucht der Bombe unbercksichtigt
lt
- was mglich ist, weil sie meist einen
hochempfindlichen
Znder hat
und bei
g e r i n g ~
273 kg 136 kg 45 kg 11,3 kg
stern Aufschlag detonie
rt
-
die meisten Bauten
ohne weiteres Schutz bieten.
In
unmittelbarer
Ein mittleres Flugzeug, z. B. das moderne englische
Nachtbombenflugzeug Vickers
163
mit einer
M o ~
torenst
rke
von
1720
PS, vermag eine Hchstlast
von etwa 2000 k
l
zu bernehmen. Wenn es aber
ei
ne
Hhe
von 5000
mund
rmehr
erreichen will,
wird es allenfalls ein e 5 0 0 . k g B o m b e mit sich fh.
r'en
knn
en.
Es
darf nicht vergessen werden,
da
Gipfelhhe
-und
Stei higkeit eines Flugzeugs zu
der Mglichkeit, grere Bombenlasten mitzufhren,
in einem absoluten Gegensatz stehen.
Die Auftreffwucht der verschiedenen Arten von
Bomben ist je nach ihrem Gewicht durch die glei.
eben
Krfte
,
d.
h. die des freien Falls, bestimmt.
Bei verhltnismig geringer EndCleschwindiClkeit
fr die in der nachstehenden bersrcht die l ~ s t i g
sten
atmosphrischen Verhltnisse und
k r i e g s
mige Hhe angenommen sind, haben die Bomben
gegenber dem Artilleriegescho den Vorteil, da
sie das Ziel senkrechter treffen als letzteres, was
na
tur
gem die Auf tr effwucht und die E i n d r i n
e f e gnstig beeinflut.
G.w
icht
Aullrefl- Aultrefl-
Eindringunglliefe
der Bombe ~ e c b w i D d i g k e i t wucht in lockere Erde
kg
m/
sec.
ml to m
12 250
38 4,0
50 250 160 4
,2
100 250 320 4,4
300 250
970 6,3
1000
250
3200
9,0
Das Eindringungsvermgen
einer
Bombe ist nach
Justrow
8
) wesentlich von der Widerstandsfhigkeit
des Bodens abhngig. Die
E i n d r i n
u ~ s t i e f einer
1 0 0 0
~ k g ~
B m b e von 9 m Tiefe in weichen, lockeren
Gartenboden
kann als Maximalwert angesehen wer.
den. Trockener fester Sand verringert die Eindrin.
8)
Justrow a. a. O.
Nhe
des Einschlagpunktes durchschlagen
die Splitter noch Mauerw
er
k von 1% Stein und
Bohlen von 300 mm Strke. Auf grere
E n t f e r
nungen nimmt die Durchschlagskraft der Splitter
schnell ab, die auerdem nach schrg oben fliegen,
so
da
sich der einzelne durch flaches Hinwerfen
auf den
Erdboden
oder auf den
Fuboden
seiner
Wohnung, insbesondere wenn sie mit einer
M a s s i v ~
decke versehen ist,
der
Wirkung leicht entziehen
kann.
Eine sehr viel grere Gefahr fr alle Bauten sind
die mit starkem Spren.gstoff geladenen M i n e n