gasschutz und luftschutz 1931 nr.4 november

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Gasschutz und Luftschutz Zeitschrift für das gesamte Gebiet des Gas  und Luftschutzes der Zivilbevölkerung Mitteilungsblatt amtlicher Nachrichten Schriftleitung: Dr. Rudolf H a n s li a n und Präsident He i nrich Paetsch in Berlin Mit Unterstützung von Dr. Abegg, Staatssekretär im Preuß. Ministerium des Innern; Dr. Adle r, Stadtbaurat beim Ma gis trat Berlin; von Altr o ck, Generalleutnant a. D . , Berlin; Dr . Barck, ' Ministerialrat im Badischen Ministerium des Innern ; Bleidorn, G e n e ral d e r Artillerie a. D ., Berlin; Dr . Bra n denburg, M i nisterialdiri gen t im Reichsverkehrsministerium; Dr. jur. B runs, U niv . Prof., Berlin: Delvendahl, Oberp ostra t im Reichspostministerium; Dr. Dietrich, Prof., Min Direktor i. R. ; Dr. Dräger, Lübeck; von Düring, R eic h svcrban d d er Industrie; Ur. Flury, U ni Prof., Würzburg; Dr. Forstmann , Leiter der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen, Essen; Gempp, Oberbranddirektor von B e rEn ; Großkreutz, Reichs. archivrat; Dr . h. c. von Haeften, Präsident des Re:ichsarchivs; Hampe, Leiter d es Ga.ssc hut zes der Tech . nischen othrilfe e . v. B e rl1n; Körner, Beigcordn. d . Deut sc hen Städtetages; Dr. Kottenberg, B eigeo rdn. d . Reichsstädtebundes; Dr. Kremer, Min Rat, Referent f. UnfaHschutz u . Gewe rbe.h ygie n e i. PT. Minist. f. Handel u . Gewerbe; Krets c hmar, Vors. d. Arbeiter . Samariterbundes; L u mmitzsch, Vorstand d . Technischen Nothilfe; Dr. Menze , Min . Direktor i. Re1chsministerium des Innern ; Dr. Nernst, Geh.Rat, Univ Prof., BerI ' in; Neubran d , Direkt o r , Magistrat Berlin; O pp ermann, Reich s bahndir e ktor, Geh. Oberbaurat bei der Hauptverwaltung der Deut. sehen R e ichsbahn gese llschaft ; D r . Qu as e b arth, Prof. , BerHn; Dr . Rie p ert, Baurat, Berlin ; Ronde, Min Rat im Reichswirtschaftsministerium ; Rum p f, Brandoberingenieur , Königsberg (Ostpr.); Sachsenberg, MdR., Dessau; Dr. S c ho p o h l , Min Direktor im Ministerium für Volks'\vohlfahrt, Staatskommissar für das Rettungswesen in Preußen und Präsident des Preußischen a n d e s ~ e s u n d h e i t s r a t e s  Berlin ; von Seeckt, Generaloberst a. D ., Berlin; Sperr, Min Di r e ktor, Stellv. Bevollmächtoigter Bayerns zum Reichsrat; D r . T ü bb en, B e rgrat , Prof. an d er Technischen Hochschule Charlottenburg; Wa g n e r. Min . Rat im R e ichsminrist e r ium des Innern; D r . Wirth, Prof. a n der Hochschule CharIottellJburg; Wolt er s do rf, Prof. an der T e c h n ~ s c h e n Hochschule Breslau, Direktor der Oberschle. s ischen Hauptstelle für das Grubemettungswesen h e r a u sg e g e b e n von D r. August SchrimpH in M ü n chen B ez u gs b e d i n gunllen. Dies e Z e itschrift ersc h e int monatli ch einmal. Bezugspreis Inland RM. 1.50. Ausland RM. 2 pro Monat. Zablungen e rfol ge n an die Dr. August Schrimplf G. m. b . H ßerlin, Friedrichstraße 166. Bankkonto: bei der D e utsch e n Bank und D iskon to·Ge.ell· scbalt Berlin . Stadtzentral ß oder P os tsch ec k konto Berlin Nr. 158 022. An z e igen werden nach Tarif be r ec hn e t. welcher auf Wunsch zu gesandt wird. Bei Zahlungsverzug oder Konkurs e n f ä llt der vereinbarte Rabatt fort . Nachdruck und übersetzung d e r Aufsätze sind nur mit n e h m i ~ u n g d e r S chrif tleitung gestattet. Zusendungen sind zu ri c ht en: Für die Schriltleitung: an die Schriltleitung d er Zeitschrift .. Gass c hut z und Lufts c hutz Berlin W 8, Friedrichstraße 166 / III, für d e n Bezug und di e Anzeigen an den Verlag Dr . August Scbrimpff. München-Berlin, GeschäftssteHe Bedin, ßerlin W 8, Friedrichstraße I 66 / Ill T e l egr.-A dr . Aeroch e B e di n  . Fernspr.: A I Jäger 5883 . NOVEMBERHEFT M O NCHEN / BERLIN M NOVEMBER 1931 JAHRGANG 1931 Dr. Kern: Presse und L"Uftschutz. Brandoberjng. Rumpf: Die Erhaltung alter Festungsbauwerke als ammeb schutzräume. Reichsbahnob e rrat Linnenkohl: R eic h sbah n und Luftschutz. Oberpostrat Goede: Zum Aufsatz Dip . In g. Lindner: "Feuerwehr und Luftschutz." Dr. Sellien: Sc hule und Luftschutz. Luftmanöver u . Luftschutz. übungen. Gasgefahren des tä g lich en L e b ens . D e utsche Luftschutz Liga. Deutsches Rotes Kr e uz. Technik de s Gasschutze ). Verschiede nes . Französ. Luftschutzbew eg un g . Personalien. Literatur. Patente u. Gebrauchsmuster. Presse un uftschutz Reg i erungsrat Dr. K r Pres s e s te ll e d e s Pr eußi schen Staa t smi n i ste ri u ms. D i e öffen t liche Meinung ist ein e i ~ n a r t i . g e s schwie. riges u nd nic h t un gefähdiches Wesen, von dem Jeder w.eiß, daß es vorhanden ist, daß es bestimmte und auch erschreokende Eigenschaften l1ufweist. aber von d e m niemand recht weiß, wie es ents t and und wie es sich weiter entwickelt, kurz, dessen Eigengesetze trotz aller tiefschürfenden Forschun. gen doch noch recht ungeklärt sind. Die Presse st nu n der App.arat, durch den diese so.genannte öf . fentJ.ic h e M e inuni-l Ge s t alt gewinn t und ers t richtig l ebendig ist, weil sie e b en ausgesprochen will d. Oskar Wilde sagt l1n einer Stelle einmal sellr schön, daß überihaupt nur das existiert, was ausgesprochen wird. Nun sind viele · geneigt, dem Sprachrohr der öffentlichen Meinung, der Press e, hinsichtlich der Entstehung der öffentlichen M e ~ n u n g in reichlich h ohem Maße V.aterschaftsr , echte einzuräumen, als o b die Presse gewissermaßen erst , die allgemeine Meinu n g erzeuge. Andere wieder g l a u ben , daß die Presse lediglich die M · einung ihrer Leser üb e rnähme und so gewissermaßen nur einen Abklatsch der öff , entlichen Meinung darste lle. Natürlich ist keins von beiden richtig, vielm e hr vermengen sich hier die Dinge aufs engste. Wie schon in der politischen Part e i ja d e r einzelne nicht hundertprozentig das f.i.ndet, was er eii-lentlich von seiner Partei l1ls ein. zelner verlangen möchte, so hat auch die Presse und selbs t verständlich damit a u ~ h der Journalist, der , die Presse macht, einen gewissen persönlichen Spielraum, den ihm die Rüoksichtl1lahme uf die Me n t ali t ät der Leser läßt und s0i-l ' ar m eh r oder weniger lassen muß, weil die Lesermeinung etwas meis t ja , gar nicht scharf Abzugrenz e ndes d ar stellt_ Es , ist gewiß falsch, zu sagen, der Leser b e komme seine Meinung von seiner Zeituni-l; aber die Zei . tu n g regt ihn an und edeichtert ihm so zweifellos die eigene M e i n l . l  ~ g s i l d u n i l  weil sie ihm aktuelle ProbJome geschlossener präsentiert. Gar viele , die '

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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

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Gasschutz und Luftschutz

Zeitschrift für das gesamte Gebiet des Gas  und Luftschutzes der Zivilbevölkerung

Mitteilungsblatt amtlicher Nachrichten

Schriftleitung: Dr. Rudolf Hanslian und

Präsident

Heinrich Paetsch in Berlin

Mit Unterstützung von

Dr. Abegg, Staatssekretär

im

Preuß. Ministerium des Innern; Dr. Adler, Stadtbaurat beim Ma

gis

trat Berlin; von

Altrock, Generalleutnant a. D., Berlin; Dr . Barck, ' Ministerialrat im Badischen Ministerium des Innern ; Bleidorn,

G eneral der Artillerie a. D ., Berlin; Dr . Brandenburg, Ministerialdirigent im Reichsverkehrsministerium; Dr. jur.

Bruns, Univ .•Prof., Berlin: Delvendahl, Oberpostrat im Reichspostministerium; Dr. Dietrich, Prof., Min •Direktor i. R.;

Dr. Dräger, Lübeck; von Düring, Reichsvcrband der Industrie; Ur. Flury, Univ •Prof., Würzburg; Dr. Forstmann, Leiter

der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen, Essen; Gempp, Oberbranddirektor von BerEn; Großkreutz, Reichs.

archivrat;

Dr . h. c.

von

Haeften,

Präsident

des Re:ichsarchivs;

Hampe, Leiter

des Ga.sschutzes

der Tech

.

nischen

othrilfe e. v. B erl1n;

Körner,

Beigcordn. d.

Deut

schen Städtetages;

Dr.

Kottenberg, B

eigeordn.

d.

Reichsstädtebundes;

Dr. Kremer, Min •Rat, Referent f. UnfaHschutz u. Gewerbe.hygiene i. PT. Minist. f. Handel

u. Gewerbe; Kretschmar, Vors. d. Arbeiter.Samariterbundes; Lummitzsch, Vorstand d. Technischen Nothilfe;

Dr.

Menze

l, Min .•Direktor i. Re1chsministerium des Innern ; Dr. Nernst, Geh.Rat, Univ

Prof., BerI'in; Neubrand,

Direkt

or, Magistrat Berlin; Opp

ermann, Reich

sbahndire

ktor,

Geh.

Oberbaurat

bei

der

Hauptverwaltung

der

Deut.

sehen

Re

ichsbahn

gesellschaft; Dr .

Qu

asebarth, Prof., BerHn; Dr . Riepert,

Baurat,

Berlin ; Ronde, Min •

Rat

im

Reichswirtschaftsministerium

;

Rum

p

f,

Brandoberingenieur

, Königsberg

(Ostpr.);

Sachsenberg, MdR.,

Dessau;

Dr.

Schopohl, Min •

Direktor

im

Ministerium für

Volks'\vohlfahrt, Staatskommissar für

das Rettungswesen

in Preußen

und

Präsident des Preußischen

a n d e s

u n d h e i t s r a t e s Berlin ; von Seeckt, Generaloberst a. D ., Berlin; Sperr,

Min •Direktor, Stellv. Bevollmächtoigter Bayerns zum Reichsrat; Dr. Tübb en, Bergrat, Prof. an der Technischen

Hochschule Charlottenburg; Wagne

r.

Min.Rat im Reichsminrist

er

ium des Innern; Dr . Wirth, Prof. an der

Hochschule CharIottellJburg; Woltersdo rf, Prof. an der T e c h n ~ s c h e n Hochschule Breslau, Direktor

der Oberschle.

sischen Hauptstelle für

das

Grubemettungswesen

he r

au

sge geben

von

Dr. August SchrimpH in Mün

chen

Bez ugsbedingunllen. Diese Ze

itschrift ersc

heint monatli

ch

einmal.

Bezugspreis Inland RM.

1.50.

Ausland

RM. 2 pro

Monat. Zablungen

erfolgen an die Dr. August Schrimplf G. m. b. H • ßerlin, Friedrichstraße 166. Bankkonto: bei

der

Deutschen Bank und Diskon to·Ge.ell·

scbalt

Berlin.

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Pos tsch

eckkonto Berlin

Nr.

158 022.

Anzeigen

werden nach Tarif be r

ec hnet.

welcher

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wird.

Bei Zahlungsverzug

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en fällt

der vereinbarte Rabatt fort

. Nachdruck

und übersetzung

d er

Aufsätze sind nur

mit n e h m der S

chriftleitung gestattet.

Zusendungen sind zu richt en: Für die Schriltleitung: an die Schriltleitung d

er

Zeitschrift

..

Gass

chut z

und

Luftschutz Berlin W 8,

Friedrichstraße 166

/III,

für

den Bezug und die

Anzeigen an den

Verlag

Dr

.

August

Scbrimpff.

München-Berlin, GeschäftssteHe Bedin, ßerlin

W 8,

Friedrichstraße I

66 /

Ill

Telegr.-A

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Aeroch

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  .

Fernspr.:

A

I Jäger

5883.

NOVEMBERHEFT M ONCHEN / BERLIN M NOVEMBER

1931

JAHRGANG

1931

Dr. Kern: Presse und

L"Uftschutz.

Brandoberjng. Rumpf:

Die Erhaltung alter

Festungsbauwerke

als ammeb

schutzräume. Reichsbahnobe

rrat

Linnenkohl: Reichsbahn und Luftschutz.

Oberpostrat

Goede:

Zum

Aufsatz

Dip . Ing. Lindner: "Feuerwehr und Luftschutz." Dr. Sellien: Schule und Luftschutz. Luftmanöver u. Luftschutz.

übungen. Gasgefahren des täglichen Lebens. Deutsche Luftschutz Liga. Deutsches Rotes Kreuz. Technik des

Gasschutze ). Verschiedenes. Französ. Luftschutzbewegung. Personalien. Literatur. Patente

u.

Gebrauchsmuster.

Presse un uftschutz

Regierungsrat Dr. K

r

Presseste lle des Preußischen Staatsministeriu

ms.

Die öffen tliche Meinung ist ein e i ~ n a r t i . g e s schwie.

riges und nicht ungefähdiches Wesen, von dem

Jeder w.eiß,

daß

es vorhanden ist, daß es bestimmte

und auch

erschreokende Eigenschaften l1ufweist.

aber von dem niemand

recht

weiß, wie es entstand

und wie es sich weiter entwickelt, kurz, dessen

Eigengesetze

trotz

aller tiefschürfenden Forschun.

gen doch noch recht ungeklärt sind. Die Presse

st

nun

der

App.arat, durch

den

diese so.genannte öf.

fentJ.ic he Me

inuni-l Ges

talt gewinnt und ers t richtig

lebendig ist,

weil

sie eben ausgesprochen will d.

Oskar

Wilde

sagt l1n

einer Stelle einmal sellr schön,

daß überihaupt nur das existiert, was ausgesprochen

wird. Nun sind viele ·geneigt, dem Sprachrohr der

öffentlichen Meinung,

der

Presse, hinsichtlich der

Entstehung

der

öffentlichen M e ~ n u n g in reichlich

hohem Maße V.aterschaftsr,echte einzuräumen, als

ob die Presse gewissermaßen erst ,die allgemeine

Meinung erzeuge. Andere wieder glauben , daß die

Presse lediglich die M·einung ihrer Leser übernähme

und so gewissermaßen nur einen Abklatsch der

öff,entlichen Meinung darstelle. Natürlich ist keins

von beiden richtig, vielmehr vermengen sich hier

die Dinge aufs engste.

Wie

schon in

der

politischen

Partei

ja

der einzelne nicht hundertprozentig das

f.i.ndet,

was er eii-lentlich von seiner

Partei

l1ls ein.

zelner verlangen möchte,

so

hat auch die Presse

und selbstverständlich

damit a u ~ h

der Journalist,

der ,die Presse macht, einen gewissen persönlichen

Spielraum, den

ihm

die Rüoksichtl1lahme uf die

Mentalit

ät

der Leser läßt und s0i-l'ar meh r

oder

weniger lassen muß, weil die Lesermeinung etwas

meist

ja

,gar nicht scharf Abzugrenze

ndes

darstellt_

Es ,ist gewiß falsch, zu sagen,

der

Leser bekomme

seine Meinung von seiner Zeituni-l; aber

die

Zei.

tun

g regt ihn an und

edeichtert

ihm

so

zweifellos

die eigene M e i n l . l

~ g s i l d u n i l

weil sie ihm aktuelle

ProbJome geschlossener präsentiert. Gar viele, die

'

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

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O ft bei sich und l I 1 d e r n auf di   ::

vO n

ihrer Zeitung

v,er tr ete nen An chauungen schimpfen, würden O t

nur schwer zu einer sO genannten eigenen Meinung

gelangen, wenn rh rc Meinungsdrüse nicht täglich

neue Anreize durch ihr·e Pr,esse er,hi elt

e,

und sie

sind sicher ung lü cklich, wenn ihre Z eitung

ausfallen muß, die

sie

trO tz ihres Schimpfens kaum

ei

nen Tag en tbehren

könn

en.

Ir

ge

ndwclchc hervO'rtretenden und

bed

eutsamen E r ~

eignissc wil'ken natürlich

ermaßen

immer in der

Richtung ein er öffentlichen M.cinungsbildun g. MtUn

darf s iche r ein,

daß

die

br

eiten Massen

ber

,cits

~ o n n e n haben, St:ellung daz'u zu nehme

n,

lange

vO r nO ch eine be

wußt

e Einflußnahme mit einer

s

timmt

,en

Tendenz vO n

irgendeiner eite her den

M.asscn fühlbar nähergekO mm en ist. Is t der

E i n ~

druck

eines E reigni

sses

nicht

ge

rade

~ e w a und

unwiderstehlich,

sO

hat die

Pr

esse die Mög

li

chkeit,

durOO

eine . ~ e s c h ~ c Art der

Erläuterung und

der

InterpretatiO'n die allgemeine Meinung r i c h t u n . r .

ge

bend zu beeinflusse n. Die

Presse

k,an n die

W i

kung da'nn

<t

bschwäch en

O der

ver tärken, und

ZW:II

'

be

sO'

nd ers, weil

hi

er das Lese rpublikutffi durch se in e

Unsicherheit

und UnvO

llk

O

mm enhe

it

im U

rt

ci l der

jO'urnalistischen G ewandth e,it

dankbar g e . g e n ~

kO'mmt. •Mitunte r

kann sO ga

r die Wirkung eines

Ereigru ses in das G age

nt ei

l der ursprünglichen

gemeinen Auffassung verkchrt werden.

Man

braucht sich m

ie

r, um

.ei

n Beispiel zu

hab

e

n,

nur an

das H a rn bur

ger G as

u n g I ü c k zu erinnern,

bei

dem durch

ei n überrasche

nd

es

Ausströmen vO'

n

PhO sg en a

ll

es Leben ,einer ganzen IGegend aufs

höchs

te

gefäh rd et war und das viele TO'te und

gi ft ete wr Folge hatte. D er ers te primitive alb

ge m

ei

ne G edanke als FO Ige dieses e rschütternden

Ere ignisses war

elhstv,e rs tändlich der: w

i.;

sc

hüt

zt

man

d ie Bevölkerung am besten und siche rs ten

g e ~

gen

sO

lch plötzliches Auftreten ,ge fä 'hrliche r Gase?

-

Nach

dem dieses wächtige PrO blem

c h n i t

ten war, wurde die

J ) j

kussion in der

Pr

esse

her lcioht auf das pO litische G ebiet a

gen. W ehrg edanke und Pazifismus traten wieder

mit mehr üder wenige r ,radikalem Einschlag .au f den

Plan. A ber das Ereignis war in sciner E r s c h ü t t e

rung düch zu gewaltig, als daß nicht am Ende düoh

die einfache ,Frage der Selbsterhaltung geblieben

wäre : wi e

sc

hützt sich der ei nzelne überhaupt, w,enn

einm.al da all es nüch viel dicker kümmt? W as

wird der

Staat

tun, um dann die wehrlosen V ü l k s

ge

nüssen zu schütze

n?

G egen den Brand. der

W ehrlüse überfällt,

sc

hützt er durch die Feuerwehr.

G egen das Gas, das Wehrlose übe

rr

asc'ht, hat er

ebenfalls die Pflicht, die Bevölkerung zu schützen.

Wir

müssen uns

klar

ausdrücken: wir wüllen k ein en

Krieg, aber wir wüllen den Angriffen wahnsinn.ig

Gewordener, die durch ei ne Erschütl:erung der

wehrlosen Bevölkerun.g mit Bomben und G

.as

ihre

Wünsche ,erzwingen wüllen, wenigstens a usweichen

können, da uns ande re

Abw

ehrrn.ittel nicht zur

V e r

fügung stehen.

Wir

könn n kaum

ver

,hindern, wenn

andere aufcinanderschl agen

wO ll

en, und

uns

ere g e O ' ~

grapihische ,L3Jg·e

ist

jn dieser Beziehung die

günsti

gs

te

der

Welt. Deutschland

hat

aber noch

ei

nen

besond

ers schwachen

Punkt

in .dieser

sich t. D

as ist

eine a

erürdentliche v ö l k t l n g s

dicht,e

und

die jn hoh em Maße vürhandene

V e r

stadtlichung seiner Bevölkerung. Die Zahl

der

Städte mit üb

er

100

000 Einwohnern i

st

sohr grüß,

und die

Industri

e

ist

te ilweise in den G r e n z b e z i r

ken zusa

mmen

ged

rängt )

.

Unter

Berüoksiehtigun g

) In De

utschland

leb

en

65 de r Bevö lke

run

g in Städten, 26 /0 in

Großstädt en, d

ere

n Zahl. soweit sie 300 000 EInwohner überstei gt.

in

Europa

bei we item am

größten

ist. Die

Schriftleitung.

7

dieser Gesichtspunkt<: scheint die Behauptung

wiß nicht blseh zu sein, daß Deutschland fast

d r e i

mal

sO

empfindlich gegen di>e Luftgef.::thr sei wie

Frankreich,

fa

t vierm al 50 lempfindlich wie die

TscheC'hO'slowakei und ,etw a secmzigmal e m p f i n d

lieher als Rußland.

Wir

haben kaum Mittel, zu

hindern, daß unse r Land als Sch'auplatz neuer Kriege

vürzugsweise in Frage kommen kann. W i r k ö n

n

c

n d u rch

n i c h t

s n e u t r a l e r se ,in als

we nn wi r in d er Lage auc h j e d e m

D ru ck d u rch Flugz e u ge und

Bo m b

e n

und

se

lb

s t

mi t

dem

gef

ü r c h t

e t e n

Ga s

d u r e h e i n e z i v i I e 0 r g a n j s a

t

i 0' n ..P a s

si

v

aus

w eie h e n zu k ö n n e

n,

d. h. wenn

wir einen wohldurc'hd aeht en, pLtnvO llen

und sO

w,

ei

t

als möglich erprübten zivilen Luftsohutz

r i c . l ,

tet h:lben. Dem Sinn e n::t

ch hat

der zivile Luftschutz

; j e h dieselbe Bedeutun d wie das R t t u n

d s ~

bO üt und die Schwimmweste

'i

m Falle der G ehJlt'

und sO Il auch nichts anderes sein.

Ein besO

nd

ers wichtiger

Punkt

bei

der

Behandlung

vO' n Luftschutzfra,gen in der

Pr

esse schei

nt

mir zu

ein, daß

immer wi

ede r entschiede n festgestellt

wir·d:

es gi

bt bei e

ntspr

echenden

V ü r k h r u n ~ e n

wüklich

ei

nen Schutz gegen

Gas

angriffe.

G e g e n

über

den pha

nt

astischen Behauptungen die man ab

und zu

immer

wieder find et, 'als üb es ftUst eine

Kl einigkei t se i,

di

e ganze W elt zu vergasen, kann

nicht genu g b etü

nt

werden, daß sich die

s ü g . . : ~

nannten

Kam

pf

,gase seit Kriegsende kaum

w e s e n t ~

lieh geänd e

rt

ha ben. D as ab ülut

ni

ch t

di

e

Gef

a

hr

d

er unt

erschätze

n,

d

eTc

n

F u r c h t b a r

keit

ja

auch, sO'wcit diese Kampfgase beka

nnt

sin d,

an sich groß genug is t. Di e ph

::tn

tastisehen

'bauschungen üb er die Whikung

neu er Gase

haben

zur Fülge,

daß

man in der Bevölke rung leicht

neigt is t zu glauben, jeder Schutz

~ e g e

,das G as sei

ü b e r f I ü s s i w

ei

l er eben unmöglich sei. Man brauc:ht

niOOt

besünders he

rvO r

zuhebe

n,

eine

wi

e

grüße

e

fahr in sO lche

rl

ei G erede steckt, wei l sülche V ü r

stellungen abhalten, rechtzeitig Vürkehrungen

zu

treffen, und die Menschen daran

überh

aupt u n i n t

essiert werden. Außerdem ist das G erede von ,der

prak ti schen U nmögliohkeit jeden zivilen L u f t s c h u t

zes So ziemlich das billigste Argument, das sich

gegen die Sache anfümren läßt, weil ,es der VorsteJ.

lun g der Masse leicht

ei

ngeht und vün einzelnen ja

nicht nach.geprüft werden kann.

Und

nicht

nur

vO n

diesen Dingen an sich keptisch g o g e n ü b e r s t

den ,Leuten hört man dieses

Argument,

sondern

auch aus pO'litischen .Kr eisen, die ihrer positiven

Einstellung naoh in tercssie

r tund

tinfürmiert sein

müß

ten.

Auch

in den Sitzungsniederschriften des

Reichstags gelegentlich der ersten, zweiten und d r i t

ten Be1 3 tung des G enfer Prütükülls ~ VerbO'ts

des

Gaskrieges

is t f.ast nur Skeptisches üb er die

AUSoSicht des zivilen Luftschutzes zu lesen, Das war

im De

zember

1928

und

im März 1929. Man

darf

aber

Wühl

annehmen,

daß

sich bis heute die

M - e i

nun gen

etwas

geändert haben.

Es ist

auch nicht

ei

nzusehen, warum selbst ein ·enragierter P

'3

zifist

nicht ein begeisterter Anhänger des zivilen L u f t

schutzes sein süllte, Der P

az

ifismus v e r I a n ~ t

n .w,egs,

daß

sich ein Vülk durch f,r,emde

mittel hiHlüs läßt,

wenn

es di e M ö g l i c h

keit ha t, dem ausweichen zu

können. Wh

finden

deshalb auch Pazifisten,

die

sich üHen

ZUm

zivilen

Luftschutz bekennen.

JVI.

'

Ln br

aucht ,deswegen nicht zu ve

rk

e

nn

e

n, daß

de r

zivile Luftschutz

in bestimmten

Kreisen nüch

a

uf

ein ziemliches

Mißtrauen stößt.

Ddes liegt jedoch

weniger am

Ged

a

nken

des zivilen Luftschutzes

selbst. der eben, wie ·gar nicht zu verschweigen is t,

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 3/24

in der Hauptsache doah eine

~ m p f h a n d l u n

zur

V o r

hat

, sondern daß die wehr

machtfreundliche P["esse auch den zivilen Luftschutz

begeis tert 'als ncues und sogar nach dem V ersa ille r

Vert ra,g zul äss iges

Attribut

unse rer v,iel ~ e f e

deten W ehrmacht beg

rüßt und

j c h weitere,

und zwa r miHtär

;is

che Luftabwehrmittcl verlangt,

die nur e

tw

as mit W e,hrmaaht, aber nichts me

hr

mit un

se

rcm zivilen Luftschutz zu tun haben. Diese

zwei

Punkt

e, einmal de r Krieg, der schließlich die

Hauptvoraussetzung für dj,e eines

zivilen Lufts

chut

zes

bäld

et,

und

dann

di

e

milit

a.

ris tische ot

e,

die durch das meist entsprechenu

be

tont

e Eintreten der Reohtspresse für den Luft

schutz

in

das Problem ,hin ein,getragen wird , mach en

die militärischen Din

ge

n auah pol itisch mehr oder

weniger abholde Pr esse in hohem Maße miß

trauäsch, wrCnn sie auch den Luftsehutzged a nk en an

sich all

ge

mein ni cht mit ähnlich en Gründen

ge

rad e

ablehnt. D as alte Wort "Si vis pacem, para bellum"

hat ,heute niaht mehr den früh eren Sinn der vo

rb

eu_

ge

nd en Si cherun

g,

sondern m an j 'st weit mehr der

Auffassun

g,

daß der, der sich mit besonderer

Energie a

uf

den Kri

eg vorb

ereit et, nicht den

Fri

e.

den, s

ond

ern den Kri

e,g

haben wird. D a

rum

wäre

es a

uch ;im In t

eresse der S

ac

he verk ohrt, die Orga ni

sation des zivilen Luftschutzes r e i n privater In .

tiative zu

üb

erlassen, bei der le

icht

die

Gef

'a

hr

be-

s tände, daß sich der h e

ut

e doch me

hr

als je s tets

vorha

nd

ene politi

sc

he Schwe

rpunkt

so ve

rl

egen

könnte,

daß

vor

la

ut

er

politis

chen Reibungen von

ein er Erfassung der gesa

mt

en Bevölkerun g in einer

großen Onga

nis

a

tion

d es zivilen Luftschutzes

nio

ht

me

hr

rue

Red

e

se

in

könnt

e. N ur der

von

der

Allgeme

inh

e

it kontrol

Jje

rt

e

St

a

at

ve

rbür

gt für die

Durchführun

g des zivilen Luftschutzes

eje

ni

ge

N e

utr ali tä t

, die

notw

endig ist, um ein e Durchdrin

gung der Bevölkerun g

mit

dem

L u f t e i 1

bewerkstelligen zu

könn

en ; zumal der Staat schon

an

s ioh die Aufg,abe hat, Leib und Leben

se

iner

Bür,ge r

mit

allen

Kräft

en zu s

chüt

zen. Er verbürgt

die

St

etigke

it

und die i c h m ä ß i Fortentwieklung

der

Or

ganisation,

d;i

,e Be

nu t

z

un

g vorhand ener s t

aoa

t

Iieher

und

kommun aler Einriahtunge n,

sow

e

it

sie

für den Luftschutz verw e

ndb

ar sind,

und

die best e

Zus

a

mm

enfassung aller schon bestehe

nd

en and er

weitige n Best rebun gen und

Or

ga

ni

sa tionen eines

zivilen Luf tschutzes. D as bede

ut

et natürlich nicht,

daß der

St

aa t

nicht

auf privat

e,

erns t e,

pr

akti sche

Unte

rstüt

zun g und Mätarb eit an ge

wi

esen

wär e;

aber di e Fäden der Organisa tion des zivilen

Luft

schutzes

müsse

n in se iner Ha

nd

zus'amm e

nl

auf en.

Der

N e

utr

a

lität

sgeda

nk

e des zivilen Luft

sc

hut

zes

kann in der

Pr

esse nie genug bc

tont

we

rd

en,

und

wenn di e Widers tände bislan g nk ht so groß ge

wes en sind, so ist dies zweife

ll

os dem zu dank en,

daß

sich der St

aa

t bere i,ts in ,ein em früh en Stadium

des zivilen Luftsohut

Züs

angenomm en hat, wodurcl1

sich der größte T eil der sonst in diesen Din,ge n be-

sonders kritis chen

Pr

esse in diese Frage verhältnis

m ä ß i geräuschlos hjneingefund en hat. W enn sich

indessen di e Link pr esso zum T eil noch njo

ht

mit

der Dberrbeugth eit für den zivilen Lufts

chut

z ein

se tzt di e man im

In t

eresse der Sache wünschen

möchte, so ,

darf

man dabei niaht vergessen, daß cs

i

hr

duroh

di

e

.o

ft zu

ajkJze

ntuie

rt

i i l i t

auf

ge machten D arstellungen vo n V orgängen

und

Er

eignissen auf dem G ebiet des Luf tsc

hut

zes in eln em

anderen T eil der

Pr

esse man

dh

m al recht sohw er ge

macht wird, bedingungslos für den zivilen Luft

schutz ei nzutreten. s kann also vom publizistisch

prop

agandis tischen St andpunkt aus für die Ent

wicklung des zivil en Luftschutzes, w,ic man immer

wi eder hervorheben muß, nur förde rlich sein, wenn

er das wirklich ist, als was man ihn bez,eichnet ,

nämlioh: z iv i I - daß er also in k einer W eise mit

W ehrmachtfr agen, Ford erungen von akt i ver Luft

,abwe

hr

und ä'hnlichem verqulClk t , ondern zwi

sc

hen

Zi vil und Militär hi er fein säuberlich

ge

trennt wird,

so ve rlockend auch oft

ei

ne solohe V erbindung

schein en mö

ge

.

Für den vom Staa t gel eiteten Luftsc

hu t

z gilt der

V

or

s 'a i e r V e r t r ag der ak tiv c Lufta

bwehr

verbietct, wä

hr

e

nd

ziv

il

er

Luft

schut

z als

Schut

z ge

,gen die Wü kung von Luftüberfällen, zwar

nac

h hei

Ik m

Rin

gcn erst, im P a r i se r

Lu

f t f a h r t a b -

k o m m e n v

om

21. M a

.i 19

26 D e

uts

ohland

stattet worden is t. ur auf diese r Basis is t

ei

n

ziviler Luftschutz ni

cht

nur a

enp oliti ch,

sond

ern

;lUOO änn enpolitiseh möglich , wenn

'a

nde rs wir nicht

alle wenigstens teHweise schon überwaeh

sc

nen Fra

ge n vom Militar

is

mus, Pazifismu s, Dolchs toß,

Kri egsschuldlüge u. a. m. neu auf reißen w.olle

n,

.die

unse r V olk ze

rmürb

en, wofür e

in

e prächtige Pl a

tt

form abzugcben das Luftschutzproblem ja vorzüg-

lich geeigne t ist.

And

ers

li

egen die

Din

ge

ind

essen auf der

se

He. Kei

ne

Spitze, k ein droh e

nd

e r Finger gegen

irgend ein en a

nd

eren

St

aa t W.ir haben ja e

in

en

F ~ i e d

ein

vi

elfaah ratifizie

rt

es "G e

nf

er

Protokoll

wegen V erbo

ts

des G

askri

eges" und auch

sons t Friede

n. Wir könn

en

un

s also für die

Ent

<

wicklung der Luftwaffe

and

erer

St

aaten, die in die

ser Beziehung k ein er allgemein en

neng

un

g

und

keinem V,e

rbot unt

e

rM

egen,

di

e a

uch

in der di es

be

glichen qu a

ntit

ativen Ausbre

itun

g nioht ge

ha

ndik

apt sind, ohne jede Spitze

in t

eressieren

und

Wi C:

hti

ges da raus für

unse

r,e Luftso

hut

z

vork

e

hrun

gen lc

rn

e

n.

Es ist recht

bed

eutsam, we

nn

d

ie Pr

ess e

üb er militäris che Luftmanöver, V ern ebelungen

und

ähnliches mehr,

in

Franh

eich,

En

gland,

Pot

e

n,

Ruß

la

nd und wo

auch .immer, jewe

il

s ,eingehe

nd und

saahlieh berichtet. J e w e n i

ge

r T e

nd

e n z

un

d

j e n a

ek t

e r e T a t

sa

ch e n

di es

,e B e r i ch t e

br in

ge

n d es t o

in t

e n s i ve r w i

rd ih r

e

i r

k U TI g S e;i

n,

Bei

un

s im L'a

nd

e fa

ll

en Luft

sc:

hutztÜbun gen no ch ,e

twa

,s aus dem zivilen Rahm en.

Si

e si nd noch zu se

hr

- ich

o

ht

e sr'.gen - außer

ord entliche EreignJss

e,

von denen teilwei

se

noch zu

viel W esens gem a

cht

wird, auch wenn sie an sich

ga r

nkht

so bede

ut

end sind,

nur

we il die Sache

ebcn für di e Bevölk erun g e

tw

as c

u<:' s

d

1

rs t e

ll

t.

Es wird dann lcio

ht

hinter so lchcn V eranstaltungen

e

tw

as Bes

ond

eres ,gesucht, ein neu er militaris t

is

cher

Dr

eh

und

ähnlich Roma

nti

sches m

eh

r , D ab ei s

ind

wir d

oc

h ieher weit davon e

nt f

e

rnt

, die paa r stat t

gehabt en Übun gen zu üb erschätz en, wenn auch die

Arb ei t

und

die A ns tr engung der Betei

li

gten a lle

An el'kennung verdient. Sicher ist aber. d aß

so

lohe

zivile Luftschutzübun ge n bei uns b is je

tzt

und auch

in Z.ukunft

n m

nur ,einen ganz gerin gen

Pr

ozentsa t z d er in der , ,velt vor genommenen Luft

manöver

da

rstellen, was eigentHch alles in allem

auch

in

der Presse zum A usd ruok komm en und fü r

don Lese r ohne w

ei

t,eres ,ersichtlich

se

in

müßt

e.

"'Ve nn hie r in de r Presse ge nüge

nd

über all e Vor

,gänge auf dem Ge bäet e der Luftwaff e ul1d des

Luf tsahutzw

ese

n fremd er

St

aa ten b

er

ich

te

t wird,

so wird das bißchen an Luftsc

hut

z, w

.as

wir

un

s

leis ten können, e infach ein e Selbstv ers tänd lichk

ei

t

se in , sich gar nk ht mchr h erau shebcn

und

dah er in

der Öffentlichkeit auch k ein e b esondere Note mehr

abcn, die der Saohe

nur

abträgLich

se

in k ann.

Solche oti z,en über

Op

erationen fremd er Luft.

mä chte haben für dcn deutschen zivil en Luf

ts

chutz

7

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 4/24

auch vom propagandistischen

Standpunkt

aus ihre

gute Seite.

loh

lese z.

B.

in einem Berlüner Blatt :

F r a n k re

ich.

EP. ' Paris,

21.

Mai. Bei

Roubaix fanden heute Versuche

mit künstlichem Nebel statt, denen Vertreter

d

es

Kri-egs"

Marine

,

und

LuftfahTtmi,

nisteriums

sowie

der

IndustTie

beiwohnten. In

kurzer Zeit

wurde

ein

sechs

Kilometer

weit,es

Gelände

völlig in

einen doichten Ncbel

gehüllt,

der

45 Minuten

lang

anhielt.

oder:

L

u f t s

chi

ach

t e n

übe

r

Süd f ra

n k r e

ich.

M a n ö

ve r

m d t 2 0 0 F

lug

z e u ge n.

w. Paris

,

2.

Mai.

An den Luftmanöv

ern in

Südfranb

r

eic

h

nehmen nicht weniger

als

200

Masch'inen teil.

Das

g e w a l ~ i g e

Geschwader

besteht aus Bomben"

Ja

gd, und

A u ~ k l a r u n g s f 1 u g z e u g e n .

Auf

See hereiligen sich Schlacht.

schIffe, Kr·euz-er

und Torpedobootzerstörer

sowie

Unter

.

seebote

an den Übungen.

Nach den bereits

durch .

ü ~ r t e n

.Lurft.angriffen

auf Mar

seille

so

llen morgen

Schemangnffe

auf

Toulon und da

s

ganze Küstengebiet

ausgeführt werden.

Ich

will

nun

nicht b eha

upten, daß

so etwas derade

b'eruhigend wirkt; aber wenn man es verst.'mden

haben

wird,

in der

Bevölkerung

die

überzeugung

zu

wecken,

daß es ohne

übermenschliche

Ans tI'e

n,

gU 1g

di,e

Möglichkeit eines

Luftsohutzes ·gibt,

da'11n

brmgcn

solche Notizen

dem

zivilen

Luftschutz

mehr neue Anhäng

er,

-a

ls es ein,e

anderweitiac Pro

,

paganda

vermöchte,

weil

diese

Dinge ganz '

'anders

- ,gewissermaßen als Tatsachen - wirlke

n.

Von allen Gefahren, die

der Luftandriff

brin dc n

kann, wird in der iHevö1k 'erun

d

kaum ~ i n e

defü;ch,

teter scin als die des Gases. e

Spreng

. undeBrand .

bomben

mögen

:i,hr e

Schredken

haben, a'ber man

nimmt

sie

mit Sinnen

'wahr; man sicht mit

den

Augen,

wenn man aus ,ihrem

Bereich

is t.

Zum

Gas

aber

kommt -außerdem jener

wahnsinnige

Schrecken,

der

aus

der

Phantasj.e

geboren

wird:

es

kommt

die

Psychose

dazu.

Man

sieht

nicht, ob -das Gas da

ist - man

weiß

nicht, ob man aus der Gefa hr her.

~ u s ist -:- a ~ e r man w eri.ß: wenn man das

Gas

spürt,

Ist -es vlelleldht

schon

zu spät. W,enn die Sachver.

ständigen vielleicht auch rooht ganz der Meinuno

sind -:- :für di,e

Bevölkerung

ist die G as m a s k

a.ll

eIn

das Wahrzeichen iktÜnfti,ger Kr.iege.

Pazi.

flSmus und Kriegsrüstung, die ,beiden fmvel\SÖhn.

lichen Antipoden, haben hJer in der Presse der

ganlZen Welt, trotzdem der eine das Ge lenteil vom

anderen will, über.all in

den

Köpfen de; Mensdhen

das

rgleidhe Bild vom kommenden Kriege tief ein.

gegraben. Große illustrierte ,in.

und

ausländische

Zeitschrilften h

al

ben

in

Gas.

Sondernummern

die

Gasmaske zu

dem

Symbol, das sie heute ist,

gemaoht.

In

einfacher

und

unkomplizierter

form muß in

der

Presse immer wied

er klargemacht werden, -

daß

ganz

primitive Einriohtunden .

genügen

um jedem

Gas'Ungriff aus d er

Luft

standzuhalten,

voraus.

g ~ ~ t z t daß sich

di

,e Menschen

den

Vorkehruligen

willIg anpassen.

Es

muß :

hier

ständig erinnert wer.

den, daß - so wie

die

Durchschlagskraft joedes

neuen Geschosses immer noch am Schluß ihre

s1cthere Panzerplatte

gefunden

hat - auch Jedes

Gas

seinen

Widerstand findet

und

an

seiner

Wir-

kung

.gehindert

werden

k'<lnn.

Hier muß durch

Lei.

s t u n ~ ein Vertoouen geschaHen werden wie -es eine

Organisation

von

olcher Aufgabe und 'Ausdehnund

besitzen

muß . <-

Der

K o l l e k t i v s c h u t z

iIl

gassicheren mit Ent.

giftungseinrichtung,en versehenen R ä u ~ e n wird

schnell populär werden, weil ,er einmal den einzel.

nen

sich nicht selbst

überläßt

und ihm auch

sonst

7

k eine MÜlhe

und Umstände

ma cht. Die

sogenann'

ten

Kollektiv.Schutzeinrichtungen,

also die U n t e r

bringung

von

mehreren

Menschen ,in

cinem

j . a s ~

sicheren

R aum, wirkt psychologisoh wie die Auf .

nahme in

Rettungsbooten,

währ,end bei diesem be

.

reits

erwälmten

Vergleich

die .

Gasmask

en g e w i s s e r ~

maßen als dic

Schwimmwesten

anzusprechen sind.

Wio die Schwimmweste beim Rettundsboot so

w ü r d e

a uc h die G a s m a s k e

jn

V ,

e rb i n

..

dung m i t d e m g a s s i c h e r e n U n t e r   ,

s t a n d

d a s G e f ü h l

e r h ö h t e r S i c h c r h e i t

g e b e n s o z u s a g e n e in

er

d o p p e l t en

S i c h e rh e i t

d i e a u c h auf ä n d s t l i c h e

G e m

ü t

,e r b

er

u h i

ge

n d wir k e n

e

k

Ö n n

t

e.

Trotzdem die Gasmaske so zum Symbol moderner

krieg.erischer

Handlungen

beim sogcnannten

großen

Publikum

gewor-den ist,

und

trotzdem

man

wciß

w;j.e

sehr audh große

Teile

der ZivilbevölkeruTId i ~

künftigen Kri ege durch die Gasgefahr bedroht

;ind.

war noch

vor

nicht

allzu langer Zeit wenig Hoff,

nung vorhanden, daß auch nur

auf

weitere Sioht

einmal die

deutsche

Zivilbevölkerung mit G asmas,

ken

'<l

us

gerüstet

sein

würde.

Währenddessen

haben eine

Reih

e ander.er Staaten.

voran

Polen

und

Rußland,

aber

auch die

W e s t

staat

,en, irgend

e;inen

Weg gefunden, ihre

Zivilbevök

kerung allmählich mit

Gasmask

,en auszurüsten. Für

unsere V erhältnisse schienen indessen die hoh en

G esa

mtb

eschaffungskosten ein unüberwindliches

Hindernis

zu sein,

zumal

man

immer

von

dem

Standpunkt

ausging, der

Staat

müsse für -die

Be.

schaffung

der

Gasm

as

ken a

ufkommen

. Es handelt

sich dabei

um

fast ,eine Milli,arde RM. wenn

man

den jetz.i,gen

Preis

für eine Gasmaske ~ i t

16

RM. l)

zugrunde

legt. Frolh müßte

man aber

sein,

wenn

man unter d en h.eutigen

Verhältnissen schon

mit

der Möglichkeit

rechnen könnte,

wcni,gstons die un.

mittelbaren

zivilen Luftschutz.Or.ganisationen, wie

Feuerwehr,

Polizei, Rotes

Kreuz

und ähnliche in

absehbar

,er

Zeit mit Gasmask

e n in genügen:den

Mengen

a uszurüsten.

D;ie

Gasmaske scheint sich

indessen

überraschenderw

eise ilhren

Weg

zur Popu

  ,

larisierung selbst zu

bahnen

.

Ich

lese beispielsweise

in

einem

Provinzblatt vom Juni:

D

e r e r s t c

Be

r

l i

n -e r

G a s

m a s

k

e n

l a d

-e n.

Das m o ,d

e r n

s t e G ,e s c

h

ä

f t

de r

\ e

I

t>.

- Ma n

kau f t G a s

m a s k e

n_

Aus

Berlin wir.d

uns

gesc

hriehen:

In

Berlin hefindet

sich in

der Nähe des Bahnhofes.

Friedrichstraße

das

modernst

,c

Geschäft der

Weft

,

näm

,

Hch

ein

Laden

für

Gasmasken. Es

steht

in

seoi

,

ner

Art

einz.ig -da,

denn

es be

faßt

sich

ausschheßlich damit.

Schutzapparate

gegen

Gasangriffe

im

Kriege

zu

ver.

kaufen. Di-e Gefahr-en. die auch

der

friedHchen Be,

völ

kerung

in einem zukünftJigen Kr,iege -drohen. haben

sich

bereits

geschäftlich ausgewirkt. Man

weoi.ß,

daß

za

hlreich

e

Großmächte Europas über

zahTreiche Gas<

flugze uge yerfügen,

mit denen

s'ie bei

Ausbruch eines

J..::l'iegcs auch dde

fri'edHche

Bevölkerun

g n,j'cht

ver<

s'

chonen würden. Vorskhtige Mensche

-n

sind aber

all

em

Anschein nach

der

Ansicht, daß

man sich

rechtzeitig

gegen de rarti

ge

Gefahren sichern

muß.

Da

s

Gasmasken

,

ges-

chäft

kommt d,iesen Bestl"e

bungen

,entgegen, denn

hier g

ibt

es

Gasmasken

aller

Art,

für Männer, Frauen

und für Kinde r. Es giM Masken. die für die verschie.

den'en Haart,

racht

en passen,

und

es is t

dab

ei

darauf

Rücksicht

ge

nommen

word'en ,

daß

sie auch

dann gut

sItzen. wenn z. B. eine FraU'

noch

über beträchtliche

Haarfülle verfügt

, die sie in einem

Knoten tr ä

gt Auch

für Bubikö pfe

ist

anderers.eits gesorgt.

Kurz,

es sind'

1

Gemäß internationalen Beschlüssen etwa

12

RM. Auch br auchi

man

nicht

63 Mi\.lionen Deutsche gegen

Gas

zu

schül

zen , sondern

nur

e

lwa

17 Millionen an

den

besonders

lullbedrohr

en- Tei len

de

s_

Landes, die Be\lölkerungsklass E A  . Kosten demnach insgesamt

etwa 200 Millionen ,

also

' { der obcn

angegeb,, cn Summe. Di

e

Sch rilli

ei l

ung

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 5/24

alle

Maßnahmen getroffe

n, um die

Menschen

gegen d'ie

gr,i ßlichcn

Gefahren der Gasverg

iftung zu sc

hüt

zen

.

D as ist so etwa der Tatbestand.

An

dieses

r e i ~ n i s

knüpft

nun ei

ne Reihe - i·n

sbeso

ndere Berliner -

Blätter, je

nach ihrer EinstellUl1J

g,

teils Berdcht e.

te,ils Glossen, v

on denen

ieh einige Pröbchen der

OriginaLität halber 'hier a nführen wjl\:

So g

lo

ss iert e

in

pazifistisches Berlin er M o n t a ~ s b l a t t

den Vorgang ein wenig bissig:

f r i s c h c Gas m a s k e ge fä l l i g ?

Die Berliner

Luft

sc

hcint

de

rartig

schl ec

ht und

anrüchi g

geworden

zu se in,

daß

s,ich

eine

firma

entsc

hl

,

in

dies·en

Ta

gen ·ei ne

Gas

mas ken

handlun

g zu eröffnen .

Vielleicht ei n

em

dringend

en Bedürfnis abzu

hclfen. viel,

leic

ht

weil

Scherl Sondernummern vom sc

hrecklichen,

frisch , fröhlichen C hemik a

li

'e

nkrie

g

brachte

, vie

ll

eic ht

aus

Witz

. Für 16 RM,

kann

man

sic h also in

Zuku nft

plomhi,eren la

ssen

. VicHeicht

für

Damen

in Blau

mit

roten

Blutsprit

ZJern und einem kle in en Sc

hl

eier. Die

Redensa

rt:

G näd igs t.e t>ragen wieder eine en t

zückende

Mask'e " wird neu aufkomm en, und die :\lazi,Sti nk ,

bomhen

werden

ohn e

Wirkung

blei,

ben.

Ein

groP.

es demokratisches Berhn er Blatt über,

schreibt

ei

nen Bericht über den Gasmaskenladen

ein weni,g ironisierend:

Besondere Gelegenheit: Gasmasken.

D i

e

F r i e d r i c h s t r a ß e er

h ä l t e

in Gas

,

m

a s k e ng e s c

h ä

f t

m

 

, t

Se h l a c h t

en r e

li

ef

und

B I·e i

so

I d a t .e n"2)

und schließt mit allen Vorb ehalten:

O

b die

Eröffnung

des ers ten

deutschen

<";asmaskcn ,

geschäfts

d,as E

ntst

e

hen

e ines neuen ,,<";cschäft?zweiges"

nach sich' zieh en wird, bl·

eibt abzuwarten. Es i.st je d

en,

falls

nicht anzunehmen.

daß

der

Wun

sch

des

Durch

,

schnittsberliners

nach dem Bes itz e'i·ner

Gas

ma ske be,

so

nd'ers

lebhaft

ist."

Vor ganz kurzer Z

ei

t ,erst spukte in der Presse

eine Gasmaskenaffär,e, di,e meist

un t

er der Spitz,

marke: "

Di

e Hausfrau mit der Gasmask,e" oder so

ähnlich segelte. Ein Hausfrauen,Ra

batt

,Spa rverein

hatte nämlich an me

hr-:

:: rc

100

G ,

 sclh

äf te f o l ~

Schreiben gerichtet:

,.Der Allgeme<i,ne

Hau

sf rauen.Raba tt ,Sparverein. ein

Spitz,enve

rband,

dem alle

Hau

sfrau env

el"e

ine

und

,

ver

,

nde

an geschlossen

werden

,

bitt

'

et hi

e

rmit

fl

ichs t.

se

inen Mit

g>He

dern

bei

Einkauf

vo n

War

'en d'iesclben

Rabatte ge

hren

zu woHen.

wi

·e sie d'en MitgHedern

d·es

Wirtschäft

s

verbandes

.d'er Berliner

Beamten,Ver

,

ei ni

g

un

g" von

Ihn

en zur ze

it

ge

währt

werden

bzw. ge,

währt worden

sind.

D

i e Rabatt

e so ll en da'zu ve rwan

dt werd

'en, di·e Mitglie,

der

und

ihre

Angehörigen mit

Gas m a s k e n zu er ,

sorgen.

Wi

,e Ihne n vie lleicht

hekannt

se in

dürft

e, läßt

zur ,

z·eit die S t a a t s r e g i

er

u n g

nu

r

ih r

e B e

amt

e n

mit

Gas

m a s k e n

au s

' r ü s te n ,

während

di·e all,

gemeine

Ausrüstung der

Gesamtbevölkerung

del" Reichs,

und Landta

g in seinen le tlZ t en

Verhandlun

g,en w

ege

n

Mange l an

Mitt

eln

abIehnen mußte.

]jer A llgeme

in

e

Hau

s

frauen

.

Rabatt

,

Sparv

e rein" ha t

deshalb die

Aufgabe

übe

rnomm

e n, auf

dem

W,ege

der

Selbsthilfe seine Mit

g

li

e der

und der

e n

Angehörige mit

Gasmasken

zu

versorgen

,

und

bitt

e n

wir

hiöflichst. uns

in diese r

Aufgabe

u1

t>ers tützen

zu wo

ll

en.

Hochach

,

tun

gSlVo l1

(foJ.

gt

Unterschrift).

Das S e r I i n er Ta. g ,e b 1a t t läßt sich ,eingehend

über diesen Fall beriohten

und

sagt im Schlußteil

seiner Ausführungen

folge

ndes

:

"

Der

Allgemeine

Hau

s frauen ,

Rabatt

"

Sparverein habe

sich

zunächst

einmal nur

damit

bteschä.fti,gt, diesen

Organisationen

in

großem

Maßstabe Ermäßigungen

zu

besorgen, die

nach Gutdünken

verwendet werden konn

,

tell'. Vor eini,gen Wochen se+en vi,eIe Hausfrauen ge,

' )

Es konnt e fes t

geste

llt

werden

, daß

bisher

ein

derartiges

Ge-

s

:hält in der Friedrichslraße in Berlin n i h t ex isti ert. Die

Schriftl ei tung.

komme n und hi

itten

sich

darüb

e r beklagt,

daß

die

]{

eic h

sba

hnb

ea

mt

en

mit Gasmask

e n ausg·

erüstet

wür

,

den, dic Zivilbevö lker un g

aber

nicht.

Daraufhin

habe

dcr

Vorstand

des

Sparvcrei

ns beschl'ossen, aUe

Rabatt

,

einn ahm cn einzub e

halt

e n

und

damit

in

Zukunft

d,en

Engrose

ink

auf

von

Gasmask

,en zu f'i·nanzi·

eren.

Man führe

bereits Verhandlungen

mit vier ·

Gasmasken

,

fabriken (nach

den Angaben des Normungsaussc

husscs

für

Atcmgeräte gibt es

in

Deutschland

offizien nur zwei

Firmcn. die

Ga s

ma

sken

h

erstellen), vor

all

em mit den

Draegcr

,

Werken

in Lübeck.

Man

hoHe, die

Gasmasken,

die an sich e

twa

33 RoM.

kosten,

für

etwa

15

bis 16RM.

erha

lten zu

können.

Natü

rlich

müsse

di·e

Organisation

dazu noch

a u

sgeha

ut

werd

,en ;

man

h

ahe

jezt

etwa

2000

Mitglieder, hoffe abcr, in zwei bis drei- Jah'l'en

\\'cnigst,ens vier

ode

r fünf Mil

lionen

Familien

mit Gas

,

mas ken beliefern zu k

ön

n

en.

Dies i

st

in großen

Zügen das Prog

r

amm

d·es Allge,

m

ei

nen H a u s f r a u e n ] ~ a b a t t S p a r v e r e i n s ein

Programm,

das,

ebenso

wie

der

ga nze

Verei

n,

einen

reichNch

un

,

5'o

lid en Ei·

ndru

ck

macht. Das wäre an

sich

kein Un

,

glück ; es

könn te

durchaus

nichts sc

h

ade

n,

wenn

die

"nationalen V,erb änd e

und

, Ver,einigungen ein ma l auf

eine

phantast

'i,

sc

he

Gese

llschaft hereinfallen, deren

G

ründun

g

vor

all em

durch

die

von

ihnen

selbst be

,

t ri

eb e

ne

Kriegspropaganda begünstigt

wird.

Wichti

'g

ist

aHein die

Tatsache,

·

daß

sic h

hcute

ohn e weit eres

große

F

irmen

find'en, d,ie

sofort

b

ereit

s

ind

, bei e

iner

solchen

A

kt ion mi t

z

umach

en,

und Privatpersonen,

die eine

Gasmask.e als

wichtigen

Bes,t

an.dt

eil des

deutschen

Haus ha

lt

s

betrachten.

D er V 0 r w ä r t s fü gt zu di,esem Falle se iner

Überschrift: Gasmasken für die

Hausfrau

" noch

den Unt,ertitel "D er neuest e Typ der

Geschäfte,

macher" hin zu und er ed;.g t den Fall dann folgender.

maßen:

Dieser

Hausfrauen

,

Rab

a

tt

,sp

arverei

n i

st

e'ine

An

,

gelege

nh

eit. in d,

er

vor

a

ll em

e hemaHge

Offiziere ihre

Fing·er

stec

k,e

nl

ass,en, d'ie zun

äc

h

st ei nmal

100000

Gas

,

maske n bei d

er

Fi,

rma

Draeger

in

Lübeck

bestellt

haben

").

Gasmaske

n k

osten pr

o

Stüc

k 16 bis

45

RM.,

100000

S

tück

also zwischen 1

,6 und 4,5

Millionen RM .

So s'o

l1 der

de

utsc

hen

W:ütschaft

·

durch

Massenprodub

tion von

Gas

maske

n

wieder

auf Beine geholf

en

werd

,en

Bei die

ser dunkl

e n AngeJ.egenhei.t

gJ:leif

·

en

zwei

Ding

.e

in

e

in

an d·

er:

die kü ns tIi'che

Erveugung

einer

Kri'egs,

psychose

und

d'as Geschäft ge ri ssener

Spekulanten.

Man

I'edet VO l11

komm

e

nd

en Kri ,eg.

um sc

hon vo rh

er

daran

zu vercLienen

Di

,cse

Gesc

h

äfts

m.

acher si nd

' eine

besondere übl

e

Sorte vo

n

Kriegsgewinnlernl Der

ge,

wöhnliche

Kriegsgewinnler pr

ofi ti e

rt am

Krieg'e, d·

er be,

l'eit:>s ausgebrochen

ist, di'ese A,

rt Kriegsgewinnler

aber

schürt

die Kriegs p

syc

hose, um

am

ko

mmen

den

Kdege

zu

y.e

rdi·enen.

Natio

nali

st

i

sche

Propaganda

u

nd

Schi

e,

bcrtum

greifen hier

Hand

in

Hand

·.

Di e

Ga sma

ske des

Hausfrauenverei

,ns -

das

ist

das

Sy mb ol ·d'es kri'egeri sc h

en NaUona

lismu

s,

zugleich

aber

auch

das Zeichen,

in dem

da

s' Kri·egssc

hi

eb

er

tum

h

er

r,

lich en

Zeiten

e

nt gege

ngeh

en wm.

M'

an

ersieht bered,ts a

us di

esen p

a-ar Pr

essestimmen :

d ie G as m

aske wi rd

a

k tu

e l l

Auch die

Wiss

ensdha

ft

br achte, wie ich einem Be.

richt über

di

e

Hauptv

e r

sa

mmlung des V.ereins

deut,

scher Chemiker entnehme, eine

in t

,er

ess.a

nte

Neue

.

") E in e Rückfrage beim Dr ägerwerk- L üb

eck

ergab di e Auskunft,

daß diese Behauplung völlig a

us

der Luft

geg

r ill en se i . - Inzwischen

is t

auch

vo n

anderer Seite

eine Richtigstellung erfolgt.

General

vo n

F r a

n k e n b

rg·

P ro s c

hI

i t z schrei

bt

in seiner Entgeg

nung in d er " D. A . Z."

vo

m 30, 10. 31

auf

den Hetzartikel d

es

F i ga r 0 " vom 17 . 10. 31, der di ese

deutsche

Pr esseno

ti

z üb

er·

~ o m m e n und in e in em Aufsat ze L' a

rm e

e a l l e

man

d e d e

d e m a i n" verwerte t

hat:

Die Dr äge rwe rk e s

ind

d amals der Sache

nachgegangen und ha b

en

bis

he

ut

e

auch

.noc h

ni ch

t

ei

ne

Maske

vo

n

einem

so

  h en Vere in , mit dem sie nie in Verbindung

gestan

den

haben, in Auftrag bek

om

men. ,\<Ian ze ige

im

übrigen uns und dem

F

igaro   einmal einen par und

Rabattvereio, der heute noch

in

Be rlin Millionenaufträge auf G

a.mas

k en zu

vergeben

hätt

e.

- Je

d onfalls ist der

ga

nz e Vo rfa ll

ein

typischer Beweis dafür , welche er

heblichen Auswirkungen und

häufi g

Sc

hädigun gen e

in

e einseitig ten

d enziöse oder go r

un r

ich ti ge Berich ter . ta ttung der Tagespresse ~ e r a

auf dem G e b i e t des Gasschutzes für Deuts chlaild ze itigen kann, wie

di es im obi

ge

n

Au

fsa t ze nac hd rück

li

chst be to

nt wi rd.

Di e

Schriftleitung.

77

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 6/24

rung

auf

dem Gcbi

,et der Gasmaskentechnik: die

Voll b

l i

c k

G a s

m

a

s k

e,

'eine Gasmask,e aus

völlig

durchsichtigem

Material, die

das

Gesieht des

Trägers

erkennbar

läßt UIlld

ihm

dabei absolute

Sicherheit

und

vollkommcnst,

en Schutz gewährt.

So

bleibt

das Problem Gasschutz in ,

der f e n t

lichkeit im Rollen.

Verbesserungen des

Materials,

des

Einsatzes,

der

allgemeinen Sicherheit der

G a s

maske geben immer wieder neue

Anstöße,

und man

wird es sogar

dem ziv.ilen

Luftschutz dankbar

rechnen,

wenn

er

möglichst

unkomplizierte

M a ß

nahmen trifft,

bei

denen,

wie

beim K o n e k t i v l u f t

schutz, nieht

einmal jeder

gezwung

en ist, sich ,erst

eine Gasmaske

ansehaHen

z'u

müsscn, w e n i g s t c n ~

nicht unbedingt.

Ieh

.

habe n

großen

Zügen das

Verthältnis

dcr Presse

zum

Luftsohutz, soweit s1ch das so

einfach

läßt,

darzustellen versucht.

Bei ·

einem großen

Teil

der Presse

wird

die Einstellung eben immer in

erster Linie

von politischen Motiven

bccinflußt

sein,

eine

R,calität, mit der gerechnet

werden

muß.

wenn

sich

auch noch

vielcs

darüber sagen

ließe.

Aber man darf

aus

allem

zweifelsohne

den Schluß

ziehen, da ß nu r die u n t e r s t r i c e n

e,

a b

s o l u t u n p o l i t i s c h e S a c h l i c h k e i t

in

i er O r g a n i s a t i o n d ,e s

L u f t s c h u t z p r o

blems be i

d e r

g e s a m t e n P r e se da s

M ö g l i c h e an

P r o p a g a n d a

fü r d i c L u f t

sc LI

t z i d ce

erz

i eie n k a n n.

Auf die

Bedeutung

der Presse

nicht

als bloßer

Apparat, sondern als

lebendiger Mitarbeiter.

für die

Popula

r.isierung

des

zivilen

Luftschutzes brauche

ioh

nicht

besonders hinzuweisen. Mit meinen

a r ~

legungen ha'be k'h nur einige

Hinweise

,geben

w o l ~

len, welche Punkte

mir bei

der Zusammenarbeit

mit der Presse,

mit

der ja der

Sachbearbeiter

bei der

\{eg;crunio

ab und zu

einm:d Fühlung zu nehmen

gezwungen ist,

für Dine

Förderung

des Luftschutzes

in der

gesamten Presse

als besonders beachtens;

wert erscheinen.

Zum Schluß

seien

nooh einmal

dic

wichtigsten

Punkte

zusammengefaßt:

1. Scharfc

Betonung der absoluten

ZiviLität

des

Luftschutzes.

2. Unbedingtes V,ertrauen

zur tatsächlichen

\Virb

samkeit

des Luftsohutzes.

3.

Wachhalten des

allgemeinen InteressC6 durch

sachliche Au.fsätze

und Nachriohren

aus dem

Ge<biete

des Luftschutzes.

4.

Abhaltung von

Pr

,essckonfcrcnzen, bei denen die

Presse den Vortrag in gekürzter druckfertiger

o ~ m erhäJlt.

Zuziohung

,der Presse ZIU i n t e r ~

essanten

Vorführun

'gen .

5 Beohacihtung der Presse

und

umgehende B e r i e h t i ~

gung

sachlich falscher

Auffassungen.

Obrigens wie die Presse, so bieten auch

Run

d ;

fun kund

F i I m ähnliche

lejcht benutzbme K o m

munikationswege

zur öffenthlchen Meinung,

der

erste,

weil

er große

Mengen

Hörer

leicht

und

billig

erreicht, der

zweite, weil

er

die

einprägsame

B i l d ~

wirkung für sich hat.

W,elche Rolle

der

Rundfunk

später

beim praktisdlwn Luftschutz spielen

wird,

mag hier

unerörtert bleiben.

Der

Film kann, außer

der

rein

propa

,

gandistischen

Seite,

in hohem

Maße

belehrend

wirken, weil

er

auoh Z'u zeigen vermag,

wie sich

die

Bevö k,

erung

im

Augenblick der

L u f t ~

gefahr

tatsächlich

v,

erhalten

5011.

Zum Kapitel Luftschutz im Fi1m noch 0in kleines

Erlabnüs:

Neulich sah

ich unter den

kleinen Reklamefilmen,

die

einem

Großfilm

\'oranzugehen

pflegen. einen

ß,ild

1. Die Rückansicht des

,

.Hoh

en

Ka\'ali

e

rs

in

s

tr

in.

8

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 7/24

Film

ohn

e ü berseh l'ift, ohn e Tit e

l.

man wußt e

ni

cht

rech t ,

wird'

s Reklame. oder Spielfilm . Erstes Sild:

Ein

paar behäbi ge. dem Milieu nach wohlsituie rt e

Bü r

g

er

.

typen sind mitt en im Karten spiel. Plöt zlich wird di e

Tür

aufgerissen und auf das hin einge

ruf

ene \ Vort "F ort "

rennt

anes wie besessen da

vo

n. Ka

rt

en, brenn en·d e

Zi g

ar r

ens

tumm

el fa

ll

en a

uf

den T eppich. Stühle

st

ürze n

um.

Der Z aub er

wi

-ederh o

lt

sich in a-

nd

e

ren

Milie us

in

ähnl icher \ Ve ise . Da s Zauberw ort "F ort " ve rse tzt all e.

die es hören. in rücksic

ht

slosen Ga lopp. uf der Straße

rennen d'ie L-eut e wie besesse n. aus ein er Kase rn e

s tür

ze

n S

chup

os. erst einzeln . dann in Haufen. A lle

Menschen hande ln

un t

er einem

Te

mp o, wie es nur einem

R

ett e sich , wer kann" ent springt . D ie ga nz-en Zu .

5chauer d,es

film

s si nd s ichtli ch in höchs ter Spannung.

warum a ll di e Menschen im Film so wahn sinn

ig

" Fo

rt

".

re

nn

en. Da höre ich, wie ei ne Dame hin ter

mir

ihrem

B

ej

l

oei

t

 C

r zuflüst e

rt

:

A

h,

Gasa

larm "

D er Film wi rkte in diesom Sinne tatsächlich a s z i ~

ni er-end. Sclbstv e-rständl iClh war er nur ein e

kbm e für Ford mit "d" .

Die Erhaltung alter Festungsbauwerke als

Sammelschutzräume Brandoberingenier Rum p f 1 Königsberg Ostpr. 

Aus den Ländern mit bereits fort geschrittener

L u f t

schutzo rganisa tion komm en ge legentlich N

e h r i c h

t en

üb

er Sa

mm

elsehutzräume für die

rung, die ihre Entstehun g meist der T ätigk eit

vat er Luftschutzorganisa tionen ve rdank en. Man

wägt und propagiert nicht se lten die unt.crirdiseh e

Anl age von öffentlichen G ebäuden, Hotels , K i n o

thea tern

und

dg

l.

,

um

sio im E

rn

s tfa

ll

e für

L u f t

schutzzwecke nutzbar zu mach en, man ve ranstalt et

Pr

eisaussch reiben

r die besten Pr ojek te solcher

Kollekt ivschutzräume und s tellt die Notwendigk eit

der Sohaffun .g solcher Räume oft jn den Mittelpunkt

der Werbung für den Luftschutzgedanken ü b c r

haupt wie für die Aufbringun g der für sein e u s

ges taltung erforderlichen Mittel. D er bomb en;

s i ~ h e r e Sammelunterstand spielt i 11 allen Ländern

die gl

eiche

und

ins

of

crn niclü unwichtig-e Rolle, als

er der mit d en tecihnischen Sonderfragen des Luft

schutze..<;

wcnig

vcrtrauten

Bevölkerung als offenbar

wirk

sams

te und notw endigs te allcr passiven c h u t

maßnahme n vo r

Auge

n ste

ht

. Auch in D eutschland

~ man immer wi eder feststellen, daß d ie Be.

völkerun g mit d em Ifür sie vorläufig meist noch

v<l ,ge n Begriff "Luftsc hutz" zrunäc'hs t ei nma l die

Vo

r.

stellun g ein es möglichs t Igcr

äJu

mil

ge

n und

k o m

f o r ~

t ablcn B n u n t zu vcrbind en pfleg t. An

diese r Eins tellung

tr

älgt nicht zuletzt

gand a gDwisser Kreise gegen den Luftsoou

tfl;

schul d,

die die hohen Kos ten solche r Schutzbauten

als

will.

kommene G elegen1heit

r ih re schi efe Beweis füh.

run,g n

eh

men, da ß jede In angriffnahme passiver

Schutzma ßnahmen an der U nmöglich.

keit ch eit ern müsse

und

d ahe r zweClklos rund nicht

verantJwortbar

se

i. Zur BDg ründung des Sehla,g.

wortes "Es ke in en Luftschutz " 'haben se

hr

oft

schon die err eohneten p1hant as tis

oo

en Summen fü r

den Bau von Unters

tänd

en für di e gesamtc

vö tk

erung herhalten mü ssen.

Bild 2. D.er Hohe

Kavalier

in Küstrin während

des

Abbruchs .

9

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 8/24

Es steht heute wohl fes t, daß selbst di e :

f ä n a n z k r ä f ~

tigsten Länder nicht an die Massenerrichtung von

Sammelschutzräumcm denken

können

und daß das

Problem

des

Bevölkerungssc:hutz(..'S :luch o.hne eine

solche gelöst werden muß

und

kann. Der duroh die

V.erhältnisse bedingte Verzicht :

l'Uf

den

S a m m e l ~

sahutzraum s

pricht

aber nicht dwa gegen i.hn.

Wenn

man in Faehkreiscn mitunter :luf seine Ablehnun.rl

stößt un t

er de r Begründung,

daß

der

K o l l e k t i v ~

schutz gegen das Prinzip der Deze

ntr

alisation

v c r ~

toßc, so will man d

am

it wohl nur den V.erzicht

leiohter und erträglicher maohe'

n.

D er

w o h l ü b e r

legt gebaute

g a s ~ und

splittersichere

S a m m e l u n t e r ~

stand

wird

stets

von

ho

.hem

Wert

sein und das

e r ~

strebenswe

rt

e - wenn auch wah r

Sdhe

inlich kaum

erreichbare Ziel jedes örtlichen

L u f t s c h u t z p r o

gramms

bl

eiben.

Nun

besitzt aber eine größere Anzahl unserer

sehen

Städte

in ähren alten Festun.rlsanlagen eine

recht günstige Gelegenhejt, diese ohne große

u f

wendungen für Zw ec ke des Bevölkerungsschutzes

nutzbar machen zu können.

Die

hier vOI1handenen

Hohlbauten m t ihr,er sta rkon Erddeckung, in

heren

Zeiten mit großen Kosten errichtet und seit

Einführung der gezogenen Geschütze so gut wie

wertlos geworden, gewinnen im

Zeitalter

der L u f t ~

waUe ihr·e ursprüngliche

B e d

u t u n ~ dem L a n d e s ~

schutz zu di enen, zurück. Dje ,Forderung, daß die

alten noOO vorhandenen Festungsbauten erhalten

bleiben und unter Schutz ,gestellt werden, muß in

den dootsc'hen Luftschutz aufrgenommen werden.

Wie

die

Dinge .heute liegen, danf

ä

mandher

Stadt

kein Baum gefällt wer,den, oßme daß ,die Regierung

i'hrc G e n e h m ~ g u n g .hierz.u grubt, wohl a

ber

dürfen

Fcs tungswerke von unersetzlichem Wert beseitigt

wel'den, bloß weil es eine unauFgeklärte S t a d t v e r ~

ordnetenversammlung so beschließt.

Wenn

hier keine Bindungen gesohaffen werden,

dann

kann

es leicht

so

kommen,

daß

- wie es

kürzlich in K ü s

t r i

n gesche.hen

konnte

- ein

altes Fes tungswerk nach dem

andern

der Spätzhwke

zum

Opf

e r fällt. In Küstrin legte im vergangenen

Sommer die Stadtverwaltung

den

als Festungswerk

weitberühmten

Hohen

K

ava

lier

ni

eder, der als

ge

waltige r

Pr

ellbock eins t die tadt nach Osten hin

s

kh

e

rte

(s. Abbildung 1). Ein vorübergehender u f ~

enthalt in Küstrin

bot dem

V erfasser Gelegenheit,

sich noch während der Abbrucharbciton an

Ort

und

Stelle über die fortifikatorischen Einzelheiten

di

eses

Bauwerks z'u

unterricht

en: Die Umfassungsmauern,

in

~ b a u w e i s e

aJUsgcfü hrt,

wiesen e

in

e Stärke

von 4 m,

dje

der Innenmauern von durchschnittlich

4,25

m auf. Im Erdgeschoß befanden sioh 7 große

gewölbte Hallen von

32. 7,5

.

4,5

m Abmessungen,

im 1. Stockwerk desgle

ioh

en 7 .rlewölbte Hallen von

30. 7.5 m

Größe, im 2.

Stockwerk 3 T o n n e n

gewölbe

je 14.7,5.5

,5 m groß und außerdem hier

nooh zahlreiche

stark

eingedeckte

Nebenräume.

Der Ges

amtinhalt der Hohlräume betrug

25 000

chm

I),

das sie umgebende gewaltige Mauerwerk machte

35000 cbm aus und das

Ganz

e war noch mit

etwa

40000 cbm

darüber

gepaokter Erdrnasse geschützt

s.

Abbildung

2).

In

die

sem riesigen Sammclschutzraum hätte der bei

weitem

größte

Teil der Einwohnerschaft

der

Stadt

Zuflucht

und

hinreichenden Schutz - w a h r s c i b e i n ~

lich sogar gegen Volltreffer mitteIschwerer B r i s a n z ~

bomben - finden können. Daß ich eine Stadt,

welche i n f o l ~ e der ~ e w a l t s a m e n

Verzerrung unserer

Ostgr

enze bis auf 80

km

, d. h. 'auf eine halbe F l u g

stunde, einem Anliegerstaat nahegerückt ist, der

,eine Luftflotte von etwa 1000

startbereiten

F l u g ~

z.eugen unterhält,

f r e i w i l l i ~

einer solchen selten

glücklidhen Schutzmöglichkcit begibt - nur um die

elektrische

Straß

enhahn geradeaus verlegen zu kön

nen - beweist nichts weite

r,

als die

Unkenntnis

der Dinge und die Notwendigkeit der endlichen I n ~

angriffnahme behördlicher Luftschutzmaßnahmen,

t

e gleiche oder ähnliche Verstöße

~ e g c n

die

i t ~

ums tände rechtzeitig verhjndern.

Reichsbahn und uftschutz

Re

ichsbahnoberrat Li n n e n k 0 h I Stettin.

Wenn

Deutschland in die

Z w a I l J ~ l a   r l e

vensetzt

wür·de, im eigenen Lande einen

Abw

ehrkampf gegen

eine eindr,ingende Militärrnacht zu führen,

so

fallen

der Reichsbahn Transportleistungen für die

E r n ä h ~

rung d

l I 1 d e s

insbesondere

der Großstädte,

für

die

u f r e c h t e r h a l t u n ~

der WirtsChaft, die

V e r s o r ~

gung der Kriegsindustrie

und

sehließl.ich für

T r u p ~

penbewegungen zu, die

unter

den heutigen

V e r h ä l t

nissen weit höheren Anforderungen als

im W e l t ~

kriege genügen müssen, trotzdem ,in Zukunft die

Störungen

des

Betriebes durch Luftangriffe wegen

der Vervollkommnung der Luftwaffe ungleich

schwerer sein werden.

Von der Reichsbahn weI'lden heute größere

S o h n e l ~

hgkeit und Beweglichkeit, A n r p a s s u n g s f ä J h i ~ e j t an

plötzliche Spitzenleistungen für TeBe des E i s e n ~

bahnnetzes

und

eine gesteigerte Fähigkeit,

B e t r i e b s ~

störungen,

z.

B infolge von Luftangriffen, zu

ü b e r ~

winden, verlangt.

Wenn

schon bald nach

Entstehung

des Luftkrieges

das Bedürfnis für einen besonderen is e n b ahn _

lu f t sc hu t z

entstand und

bereits 1916

unter

dem

Titel M

a ß n ,a h m e n bei F l i e ger a n ,g r i f

fe n besondere Vorschriften für die Eisenba.hnen

8

herausgogeben wurden,

die

im wesentlichen das

G e ~

biet des heutigen zivilen Luftschutzes

umfaßt

en,

so

ist heute

die otwendigkeit eines solc'hen

E i s e n ~

bahnluftschutzes noch weit dringender.

Dje Hauptgründe,

däe

eine

be

so n

der

e B e h a n d ~

lung d er Reichsbahn und

der

mit ihr

z u s a m m e n ~

hängenden

und in

den Eisenbahnluftschutz mit

e i n ~

zubeziehenden

privaten

Eisenbahnen des allgemeinen

Verkehrs und

zum Teil auch der}eni

.ge

n des nicht

al1gemeinen

Verkehrs

bedingen,

sind

folgende:

Bei der Reiohsbahn

muß

entsprec.hend der Natur

cines an ,die Schienen gebundenen Betriebes

von

einer

Zentrale

- der

Hauptverwaltung

- aus

der

gesamto Betrieb überwacht

und

geleitet werden.

Unter dieser Zentralstelle

sjnd

dann

nur

nooh B e ~

triebsleiter für Bezirke,

die

nicht zu klein sein d ü r ~

fen, nämlioh für die Reic.hsbahndirektionen

v o r h a n ~

den. Für

die

Führung des Betriebes sind die Ge-

samtinteressen ausschlaggebend, hinter denen e i n ~

zeIne örtliche Interessen unter Umständen z u r ü e k ~

treten müssen. Der R eie h s ba h n I u f t s e

hut

z

muß

dem Betriebsleiter einen überblick über Stö

rungen durch

F l i e ~ e r a n ~ r i f f e und

Luftgefruhr für die

Betriebsleiterbezirke

~ e b e n

können,

braucht

also

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

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eine räumlich viel weitere Ü ber icht

über

die

L u f t ~

kampHage, wie es für Städte oder Industrieanlagen

nötig

.ist.

Die Eiscnbahnluftschutz maßnahmen werden ferner

beeinflußt ·durch die ,einem Schienenwege anhaftende

Empf,indlichkeit gegen Betriebsunterbrechungen und

Stockungen im Lauf der Züge, die

oft

sehr rasch

sich auch auf Seitenlinien und auf sehr weit

entfernt

liegende Bahnhöfe übertragen können. D er Betrieb

muß also möglichst im

Fluß

bleiben.

Schließlich

sind

die b

esonders

verwundbaren

Punkte

der R e i c h s b a h n ~ E i s e n b a h n k n o t e n p u n k t e und B r ü k

ken viel gleichmäßiger über das .ganze Land verteilt,

wie Städte und Industrieanlagen, und das hat

se

in e

Rückwirkungen auf den Eisenbahnluftschutz.

Bei den Luftschutzmaßna.hmen muß berücksichti .gt

werden, daß wegen der größeren Treffsicherheit

und

Sprengkraft

neuerer

Sprengbomben und wegen

des

Hinzutretens von

B r . a n d ~

und

womögJich G a s ~

bomben auch bei Eisenbahnanlagen, die im

a l l g e m e i ~

nen

kJ

oinere Ziele, als Städte, I-Iafenanlagen, F c s t u n ~

'gen usw. biet en, mit erheb lidh größeren Z e r s t ö r u n

,gen als im WeJtkrJege zu rechn en ist. D as I

bedingt

W iederum

f ä l t i g e r e

Vorbereirun.g von G C l g e n

maßnahm

en.

Außer

reidhlic.hen

MateriaJvorräten

wird für die Beseitigung von A1l1griffsfolgen clie G e ~

stellung

ausreichender A rb eitsk räfte, nöt,igenfalls

zwal1Jgsweise, gesichert werden

müssen.

D

ann

a ber

wird es auch

gd in

.gen, Schäden am Bahl1lkönper

und

Gleisanlagen verhältnismäßig rasch w e n ~ g s t e n s so

weit zu Ib c:-">e

it i

gen, d

,einzelne Züge

wieder

durch

einen ge tr offenen

Bahnhof

ilindurchgeleitet werden

könn en. Nur

bei

,g

roß

en

Eisenbahnbrücken,

die b ei

Anwendung

sdhwerster Bom

lben a uch viel leöchter

als im Weltkr.iDge Beschä,di gungen infolge L u f t ~

druck und durch SplitterwiI1kullig e ~ d e könn en,

kann bei staTIker B esehädi,gul1 g ,eine wochenlange

vollständi1ge Unterbrechung der

Eise

nb ahn die

Folge sein.

Durch

.den Luftdruck und die umherfliegenden

Teile

zer törter Gegenstände

werden

die

großen

S p r e n g ~

bomb

en auch bei vielen

Anlagen

auf großen

B a h n ~

höfen,

z. B

den le

icht

en ab

er

betriebswiC'htigen

S t e l l w e r k s ~

us w

.

Gebäud

en, dem

T e l e g r a p h e n ~

ges

tän

ge, elektrischen

Leitungen,

Hauptsignalen

u. ä., ganz a

ndere

Störungen als 'im

W e l t J k r i e ~

vorrufen, abgesehen von den ,

durch Luftdruck

\Winkten Entgleisungen.

Ich bin

aber

überz

eugt,

daß

durdh

Anpassung

der

Bauw eise

und r i c h

ti ge

VOI1b

ereö tungell auch ohne

Aufwendung

von Mehrkosten zukünftige

Angriffsfolgen stark

abgeschwächt werden können

,

wenn

nur

erst

der

Wille der

Abwehr und

die

Kenntnis üb

er

rt und

Folgen

ei

nes Luftangriffes allgemein rgeworden ist.

Di ese Kenntnis innerhalb der Eisenbahn zu

v e r b r e i ~

ten, wird auch zunächst die Hauptaufgabe des

Eisenbahnluftschutzes

ei

n.

D abei kann und soll

der

Ejsenbahnluftschutz nicht

losgelöst sein vom Reichsluftschut

z.

Er ist ein Glied

des R eich luftschutzes und

muß si c

h dessen

O r g a n i ~

sa

tion anpassen. Vor allem hinsichtlich des

F l u g ~

meldedienstcs

muß

sich der Eisenbahnluftschutz auf

den Rcichsluftsehutz stützen.

Der

L u f t s c h u t w

dienst muß sich ab

er

den be onderen Forderungen

des Ei en bahnbe tr iebes anpassen und bedingt, wie

bei a

ll

en

son

ti gen

m t

dem

B

etrieb

z u s a m m e n h ä n ~

·

ge nd en

Luft chu tzauf gaben, ein selbständiges

heiten des Ei enbahnluftschutzcs. In sbesondere d ü r ~

fen Reichsluf tschut zste llen weder mittelbar noch

unmittelbar in den Eisenbahnbetrieb eingreifen .

Selbstverständlich muß der Eisenbahnluftschutz s e i ~

ners

ci ts mit

allen am Luftschutz bet eiligten

B e h ö r

den eng zusammenarbeiten. Bei den

h s b a h n

direktionen

kommt

für '

das

Zusammenarbeiten mit

anderen

Behörden der Bahnbevollmäc.htigte, für die

Amtsbezirke der Vorstand des Betriebsamtes in

Frage.

Bevor ich näher auf die einzelnen Luftschutzfragen

eingehe, will ich zunächst k l a r l e ~ e n

wie

die

R e i c h s

bahn ahren Betrieb

bei

Luftgefahr, Fliegeralarm und

FLiegerangriff

durchführen

muß.

Bei

L u f t g e f a h r

muß

der

Betrieb in

vollem U m ~

fange aufrechterhalten werden. Es werden nur

V o r

siehtsmaßnahmen

für don Fall eines

Angriffs

g e ~

troffen.

Der

Betrieb muß

verhüten,

daß .auf

sonders

ucfährdeten

Bahnhöfen

zur

Zeit eines

v e r ~

mute

ten 'F li

egeranlgriffs etwa gerade

besonders g e ~

fährliche Züge, wie

M u n i t i o n s ~ und B e t r i e b s s t o f f

züge, tehen.

Auch bei F

1

e ger al a r m

darf noch keine

S t i l ~

legung des B{ triebes

e r f o l ~ e n .

Ich

unter

cheide hier

scharf zwi ehen Fliegeralarm

und

Fliegeran.griff.

Der Alarm

eilt den feindlichen Fliegern u n m i t t e l

bar voraus

u.nd

dehnt

sich rechts

und

link ,des

FIUlgwegcs ziemlich weit aus.

Würde

der

E.i b r a h n ~

betrieb

bei

Fliege.ralarm eingestellt, so

hätte der

Feind

durch

bloßes Überfliegen

ohne

B o m b e n a b

wurf

eine

Betriebsstörung

,

und

zwar nicht nur für

den

überflogenen

Teil, sondern

noch

darüber r i n ~

aus erreicht. Bei Fliegeralarm müssen

da

'her wohl

dia Schutzmaßnahmen umfangreicher werden,

ört

li

che Rangierbetrieb wird sioh etwas langsamer

abwickeln, aber

der

durchgehende Betrieb

muß

weiterlaufen.

elbst wenn ein F Iie g er a n g r i f f ,einsetzt, darf

noch. nicht ·grundsätzlich

der

Betrieb eingestellt

werden. Es wird auch ,dann in vielen Fällen nötig

und mö . lieh sein, Züge aus dem Baihnhof

h e r a u s ~

zulassen, andere Züge auf

der

Strecke oder

V o r ~

bahnhöfen anzuhalten u. dgl. Eine Still.egung

d ~

B

etr

iebes,

wozu

auoh

der

N a c h r i e h t e n ~

und

M e l d e

dienst zähJtL), darf jedenfali erst auf B fehl ,des

B-ahnhofsvor tehers erfolgen.

V,ie hängt bei der Frage, inwieweit

der

E i s e n b a h n ~

betrieb durch Fliegerangriffe beeinflußt wird, von

der

r t

des AngrHfs und natürlich den etwaigen

Beschädigungen a b.

Ein

,e in ze In

e r u f k 1ä

r un

g s f I i c g

oe

r wird

vielLeicht dureh

Abwerfen

von Bombe

n,

wenn sie

treffen, aber noch

nicht durch

sein Erscheinen

run,gen hervorruFen.

Beim E rs

chei

n

en

.eines ge sc h l os s e n

en

e

sc

h

w a d

e r

s a m

T a g e werden nur

große B a h n

höfe (kleinere werden als Angriffsziel kaum in Frage

kommen)

eine Störung

im

Be

tr i

ebe

zu

verzeioonen

haben,

die

aber auch nur wenige Minuten dauert.

wenn nicht ein Angriff erfolgt. Wird -ein Bahnhof

angegriffen, so können d ie FoIgen allerdings sehr

schwer sci.n, aber sie sind

sc

hn ell zu übersehen.

Bei einem

wei l

e n f ö r m i

gen ach tJ

a n

g r i f f, z.

B

alle 10 Minut,en' ein Flugzeu.g, kann

ein Angriff

die

'acht hindurch dauern. Es

entsteht

dann

eine gewisse Unsicherheit. Die

fer bei

Nacht

werden 3/Uch viel

ZiUhlr

·

ekhcr

als im

Kr,iege sein. Es

hängt

da nn

\Schr

von den T r e f f e r

folgen,

der Gestaltun

.g ,des Bahnhofs, der Ei b a h n

betr iebslage und der jeweiligen Krieg lage ab, ob

Züge durch

den iBahn'

hof hindurchgela

en

werden

können und müssen. D er Grad der Gefährdung

muß von höhe rer Stelle

bestimmt

we rd en, die die

Gesamtlage übersieht. Solche Fälle setzen gute

Nac

hr ichtenv erbindun gen

und

schnelle

E n t s c h l u ß ~

l Diese Ansi

c

ht

diirfte

nicht unwidersproch

e n bl e

iben

, im

übrigen

vgl. A. Giesler : Flugmelde· und Lultschutzwarndienst im August·

h.1t

dieser

Zeitschrift

. Die

S c h r i l t l e i t u n ~ .

8

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 10/24

kraft

der maßgebenden Eisenbahn. und militäri.

sahen Stellen voraus.

Ein Befahren ~ r o ß e r Flußbrücken während des

An.

griffs ist wegen des R,isikos einer völligen

Zerstö.

r u n ~ bei einer Entgleisung Uluszuschließen.

Eine unnötige Gefiilirdung

von B a h n a n l a ~ e n

und

Bahnpersonal, von Reisenden oder wertvollem Ma'

terial wird man nicht zulassen.

Züge des öHentlichen Personenverkehrs dürfen

während eines Angriffs nicht in einen Bahnhof hin.

eingelassen werden. Bei stal'k gefährdeten Bahn.

höfen muß

der

P,ersonenverkehr sich nötigenfalls

dauernd der möglichen L u f t ~ e f a h r anpassen um

den iHauptverkehr auf Vorhahnhöfen oder proviso.

rischen Außenbahnsteigen enden und be nnen

lassen.

Bereits aus diesen

kurzen A u s f ü h r u n ~ e n

über ,die

Betriebsführul1'g bei Luftgefahr ergibt sich die klare

Forderung,

d aß die B e t r i e b s fü h ru n g

eJner R e

,i c h s b a h n d i r e k t i o n

m ö g l i c h s t

g ,

en au ü b e r die fe ind l i chen

F l i e ~

e r b e

w cg u n g en in i h rem g e s a m t e n B e z i rk

u n t e r r i ch t e t sei n

muß,

um hiernach die

'nötig,en Anordnungen für Umleitung, Zurückhal.

tung

und

Durc'hführung

bestimmter

Züge geben zu

können und Betriebsstockungen zu v,erhindern.

Die Anforderungen

an

den F

1

u

gm

eId e

ie

n s t

wie auch

an

den L u f t s c

hut

z

w ar

n

die

n s t

müssen

um so

höher werden,

je

mehr

von

dem

Eisenhahnbetrieb verlangt wird.

Die

Einteilung der Flugmelde.

und

Luftschutzwarn.

bcziirke

muß

sidh bei

dem

Reiohsluftsohutz nach

dem

PosHernspreohnetz, bei dem EisenJbahnluft.

schutz

IlJaoh dem Eis en b ah n f e r n s p rech .

n e t z richten. Maßgebend für die

Art des

Zusam.

menarbeitens muß die Schnelligkeit

der

MeLdungen

und

Warnungen ein.

Sowcit die Reichsbahn einen eigenen Erc1änzun 1s.

dienst zum Flugmeldewcsen des Reiohsluftschut;es

eindehtet, darf dies nur für rein eisenbahndienst.

liehe Zwecke erfolgen. Außerhalb der Eisenbahn

darf nur der Reichsluftsahutz maßgebend sein.

Nächst dem

Flugmeldewesen sind auch für die

Reichsbahn '

am

wichtigsten die

Ta

r u n ,

  sm

ö

c

I

ich

k

ei

t ,e

n.

' .

Ein wirksamer SchtJtz gegen Sicht bei Tage,

etwa

durch Vernebelun,g, ist bei Bahnhofsanlagen nicht

zu

erreichen. Dje Schienenstränge sind bekanntlich

aus der Luft immer gut zu sehen

und

verraten die

B a h n h o f s l a ~ e

Eine V.ernebelung mit der damit ver.

bundenen Betr.iebser6chwerung ist cher ein

Nach.

teil 'als ein Vorteil.

Bei

Nacht

ist dagegen eine möglichst vollkommene

V e r dun k e I u n g ein wirksamer ohutz; sowohl

für Bahnhöfe wie für die freie Strecke, die von Flie.

gern trotz der FunkpeiIungsmö.@liehkeiten immer

gern als Riohtlinien b-cnutzt werden.

Die fl'eie Strecke ist nachts besonders durch die

Signale, hellbeJ.euchtete Schrank'

C

und Schranken.

wärterbuden

und kleinen Zwischenstationen

zu er.

kennen. Ich bemerke,

daß

hier

z. B

die Bestrebun.

gen des Kraftwagenverkehrs naoh sehr heller Schran.

kenbdeuchtung

den Luftschutzinteress'

en

entgegen.

st,ehen. weil hierdurch gerade an

den Hauptbahnen

eine Kette hellbeleuchteter

Punkte entsteht.

Eine

plötzliche Umstellung solcher Beleuchtung im Be.

darf falle wird immer gewisse Gefahren mit sioh

bringen,

um

so mehr als

dann

auch

der

Kraftwagen.

verkehr noch wächst.

Man

sollte bei derartigen

For.

derungen nach Lösungen suchen, die

al l

e n

Inter.

essen entspreohen.

Auf Bahnhöfen

ist

die

A n p a s s u n ~ an

die Beleuch.

tung

der

Umgebung am wichtigsten.

Große

dunkle

8

Flächen in einer hellbeleuchteten

Stadt

sind

ebenso

auffällig wie außergewöhnlich helle Flächen.

Die

Lichtfülle wird bei

der

Eisenbahn im Kriege wie

wohl überall erheblich d n ~ e s e h r ä n k t werden.

Grundsätzlich dürfen

nur

die für die

A b w i c k l u n ~

des Verkehrs notwendigen Lampen brennen.

Bei

der

Reiohsbahn ist ein m a ß ~ e b e n d e r Gesichts.

punkt

für die VerdunkelungsmögHchkeit die Be.

triebssicherheit. Es

muß

aber bei

der

P r ü f u n ~ der

Notwendigkeit und

Stärke

einer LicJ1tqueUe ein an.

derer Maßstab wie im Fr,ieden angelegt werden,

denn schl1eßlich wird der Betrieb durch einen

An.

griff aus

der

Luft

stärker

gefährdet als duroh Dämp.

fung

oder

gänzliche Ausschaltung einzelner Lampen.

Sohon

jetzt

muß

aber

me Friedensbeleuchtung,

so.

weit möglich, allmählich den Bodürfnissen des lJuH.

schutzes

angepaßt

werden.

Im

Freien z. B sollten

grundsätzlich nur Lampen verwendet werden, die

kein Licht nach oben werfen, und dieser

Grundsatz

sollte auch bei Innenräumen

mit

Oberlichtern durch.

geführt werden.

Bei elektrischer Beleuchtung ist die Möglichkeit

zentraler Aussahaltung bei

Außen.

und Innenbe.

leuchtung

und

reichliche Unterteilung

in

,einzelne

Brennkreise zu fordern, dabei aber

zu

beachten,

daß

betriebsnotwendilge Lampen und Notbeleuchtungen

brennen bleiben müssen, und

daß

betr.iebsnotwen.

diger

Kraftstrom

nicht abgeschnitten werden darf.

Aus dem

Gebiete der

Verdunkclungsmaßnahmen

sei noch erwähnt, daß

es

bei der Eisenbahn eine

Reihe von

Innenräumen

gibt, di·e auch bei Flieger.

alarm beleuchtet bleiben

und

freie Sicht nach außen

haben müssen. Hier

muß

dafür

~ e s o r g t

werden,

daß

die Lichtstärk,en '<luf ein Mjndestmaß gebracht wer.

den lind kein direktes

oder

gespiegeltes Licht nach

oben dringen kann. Auch darauf kann schon in Frie.

d,enszeiten Rücksicht genommen werden.

Oharaikteri tisdh für

E i s e n b a h n a n l a ~ n

bJej,ben die

farbigen

und

weißen

Si

'g

na

11

ich

te

r ,

die

oft

in

bestimmten Reihen

geordnet

sind und zum großen

Teil auch bei Fliegerangr.iffen brennen müssen. Auch

hier muß versucht werden, wie es im Kriege bereits

gesch'ah, dio Lichter für die Flieger unsichtbar zu

machen, während sie vom Gleise aus sichtbar

bleiben,

Auf der Strecke

und

auf Bahnhöfen muß das Bild

hellbeleuehtcter Personenzüge ganz verschwinden.

Allenfalls

kann

bei zugezogenen Vorhängen stark

abgedunkeltes Licht zu.gelassen werden. In bestin1m.

ter

Entfernung

von der

Grenze können nur die

SpHze

und

der Schluß des Zuges beleuchtet werden.

Dio Wagen müssen unbeleuchtet bleiben.

Hing,ewie en sei nooh auf das

Gebiet der

liohtschein.

erzeugenden Arbeiten, Ausschlacken der Lokomo.

tiven, autogenes Schneiden u

w.

und den bekannten

beim Öffnen der Lokomotivfeuertüren

entstehenden

h lIen Schein. Auch da sind Abdunkelungsmaßna:b.

men n ö t i ~ und möglich.

Somit ergibt sioh, daß bei der Reichsbahn eine R·eihe

einzelner Han.dlungen

und

die Mitwirkung vieler

Personen, auch

der

Reisenden, nötig ist,

um

eine

ein,wandfrcie Verdunkelung

zu

erzielen.

Nach

den

Kr.iegserfaJ1l'ungen, die uns ,immer wieder leicht.

s.inruge

Verstöße

gegen die Verdunkelungsbestim.

mungen brachten, wird das, was erreicht werden

muß,

nur

z

erreichen sein durch planmäßige

Er.

ziehung aller Volkskreise von der Schulbank an

und

durch rücksichtsloses scharfes Vor ,gehen bei

über.

tretung ,der

B e s t i m m u n ~ e n

Die Bahnpolizei

muß

für solche Fälle ganz andere Strafbefugnisse erhal.

ten.

Die

Eisenbahn hat weiter ein Interesse daran,

daß

allgemein durch verschärfende Strafbestimmuns

gen aueh etwaigen Ncigungen entgegengetreten

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

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wird, die

Dunkelheit

zu verbrecherischen H andlun '

gen auszunutzen.

Durch

Tarnun

g

sm

a

ßn

ahm en 1

3nn

nun wohl das

Einbring

en

von Bomben in ein Ziel ersahwert wer,

den, aber es wird noch k,ein Schutz geschaffen. Alle

mit dem Betriebe

unmittelbar in

Berührung stehen,

den Eisenb ahnbeam ten

ssen aber - nicht nur

nach deutschen sond ern 'auch nach allen ausländi,

sahen

Vor

schriften - selbst b

ei

Fliegerangriffen im

Di enst bl eiben. Di e H ers tellung bomb ensicherer

U n t e r s t ä n d e mit 3 m

stark

en Eis enbeton,

decken

und Wänd

en z

um

Schutz des E

is

enbahn,

p ersonals wüd von all

en

St:tate n als

unmö

glich be'

zeichnet. Wohl aber muß und ka

nn

dem Eisenb ahn ,

person

al Schutz gegen Splitterwil'kung, .Brand angriff

und G as ve r dhafft werd en. Di e Bauw eise der An ,

la ge n auf Bahnhöfen muß Rü dksiaht auf die FoLg en

von BOmJbena'bwürfen nehmen. (Größere \Vider,

standsfälhi$<eit gegen Guftdruck und Brandbomb en

u

nd

Schutz gegen Splitter und G as.)

Für

den Ernst '

fall müssen nötigenfalls Be.h clrfsa nl agen vorbereitet

werd·en.

W enn nun 'aueh für im Dienst befindliche Beamte

ein gewisser Schutz zu

sch

affen ist. so .ist es n ahezu

unmöglich, auch nur für mittlere Person en bahnhöfe

splitte r,

und

gassicher,e

Unt

ers

tände

für Reise

nd

e

zu scha ffen. 800- 1000 Personen kommen häufiger

b

ei

e

in

em Zuge zusammen. Für nur 2 Zü .ge würde

man schon Unters tänd e von mindestens 1000 qm

Fläahe brauchen, die noch stark un tert eilt werd en

müß

te

n, um

die

Wirkung

VOn

Volltr

eff ern abzu ,

schwächen. D era

rt i

ge

Unt

er

tänd

e

könn

en

kaum

an,

,gelegt wer·de

n.

Zu

klein

e Unte

rständ

e sind

aber

ge,

fährlicher als ,

goa

r keine. E ka

nn si

ch m. E. nur

darum handeln, einen ·gewissen KoUektivschutz für

Kr a

nk

e

und

ve

rl

e

tz t

e R eise

nde

zu schaffe

n.

Im

übrigen

müss

en die Rei

sen

den so rasch wie

g,

lieh den Bahnhof verla

ss

en, und bei

.gut

em

meldediens t

wird

man auch durch Betriebsmaßn

:u.

"

men

für di,e Siche

rh

e

it

der Reisend en sorgen

könn

en.

Grunds

ätzlich

muß

von den gefährdeten

Bahnh

öfen

j,

eder

üb erflüssige P

assantenv

e

rkehr

ferngehalt en

werden. Bahnhofsw.irtschaft cn

sind notf

alls .

ga

nz zu

schließc

n.

Begleitung zu den

gen ist

nur

bei hilfs,

bedürftige n R eise

nd

en zu ,gestatten.

übe rall in den Zü ge n,

Wa

t teräumen

und

Vonha

ll

en

sind M e rk

bl

ä t t e r über das V,er,ha

lt

en bei

g

ena

larm , über die bei der Eise

nbahn

gebräuchlichen

Alarmsignale

und

vVegebeze iehnun.gen anzubringen.

Im

Reichsbahngebiet müssen gleiche

A l

a rm s i g n a le

und

.B e z e i e h nu

ng

e n

an.

gewendet

und

Verwechselungsmögliehkeiten mit

Fabrik.

oder städti

s chen Signalen ausgesahlossen

bleiben.

Immer bleibt es die vorne

hmst

e Auf

ga

be

der

Eisen.

bahnbeamten, durch eigenes Beispiel, durch ruhiges

und bestimmtes

Auftr

eten das

Entsteh

en einer P.a

nik

unt

er den Reisenden zu verhindern .

GrundsätzLich

muß

der öffentliche F e u e r l ös eh .

und S a n i t ä t s di e n s t s eine Aufgaben auf Eisen.

ba

hn

gebie t wie im

Fri

eden beha

lt

e

n.

Es

ist

aber

nöti

g, auch eine

Anzahl

von Eisenbahn.

beamten namentlich im

Gebr

auch chemischer

Lösohmittel aus zubild.en, da durah Brandbomben in

Zukunft auch Eisenba,hnwagen

und

Ladungen, und

zwar a

uf

Bahnhöfen gefährdet werden, wo es eine

Berufsfeue

rwehr

nicht i b t Auch wo eine solche

vorhanden ist, wird sie sta

rk in

Anspruch ,genom.

men werd en und nicht immer rasch genug eingre ifen

könn en. Es müssen jedenfalls noch Vorschriften

Lib er das Ve rhalten hei Abwurf

von

Brandbomben

bei Bränden von Munitionswagen, Benzolwagen

u. clog . ausgea rbeitet werd en.

Im a n ä t ä t s d i e n s t ist am w i c h t i ~ t di,e

U

nt

errichtung d es .gesamten

Ei

se

nb

a

hnperson

als

über Gas gefahren und Abwehrmittel. Di e Deutsche

Reichsbahn hat bereits mit Rücksicht auf die beim

Transport von Chemikalien auftretenden G asgefah.

ren bes

ond

ere G as u r s ,e eingerichtet. Es bedarf

e

ber

noch e

iner Sond

eraus

bildun

g

und Sond

eraus.

rüstung

von

G asbereits

c'

ha

ft

en a

uf

,

größ

e

ren Eisen.

ba

hnknote.npunkt

en, de

ren

bes

ond

ere Aufgabe

bei

Luftangriffen es sein

muß

, solche G ase od er

Kampf

"

stoffe zu '

erk

e

nn

en

und

unschädlich zu machen,

bei

denen eine Ve rschleppungsmög ichke

it

vorliegt , wie

z.

B

beim Senfgas.

Dic v

orst

ehend en, d as G ebiet d es Reichsbahn-Luft.

so

hut

zes we der in s ein er G esa

mth

e

it

no

ch

in Einzel.

fragen e

rschöpf

e

nd

en

Au

s fUhrung

en

zeigen

jeden

.

Fa

ll

s deutlich, daß die Reichsbahn e in bes

ond

e

rs

starkes

Int

eresse an einem guten zivilen aber auch

militärischen Luftschutz hat

und

haben muß, wenn

sie ihre

Aufgru

be e rfüllen will. Häufig berühren sich

R

ei ch

s

bahnint

eressen

mit

d enen a

nd

erer Be

hörden,

und

hier wird es

nöti

g s ein,

durch

en ges

Zusammen.

a

rb

e

it

en aller

.in Fr

age komme

nd

en Ste

ll

en

ie Vor

.

berei tunge n für ein en

Luftschut

z s o

vollkomm

en wie

mög

li

ch zu gesta

lt

e

n.

ZumAufsatz von Dipl. Ing. Lindner: Feuerwehr

und Luftschutz /

Oberpostrat

Go

e d

e

Oldenburg 

H e

rr

Dipl. Lin'dn er

sag

t in

se

inem

Aufs

atz

F

euerwe

hr und Luftschut

r

im

Septemb erhe

ft

die.

ser Zeitschrift

auf Scite 39 links: "N eben dem be

tri e

bs

eigenen achricht

enapp ana

t der Feuerwe

hr

muß

das

Po

s ttelo

phon

ein e wichti gc Rolle spiele

n.

jn o

G ef

a

h r

b e d e ut e t d 'as a

u t o m

a>

t i s c h e S y s t e

m.

Legt ein Hilferuf end er den

Hörer nicht a

uf

die G abel zurück, so is t der be

tr

.

Anschluß der Feuerw e

hr

unbenutzbar. Es ist des

halb zu fordern, daß die Polizei.

und

F euerwe

hr

.

le

itun

gen a

uf

den Ä

mt

ern

unt

er

Auf

sic

ht

gest ellt

oder von

Hand

bedie

nt

we

rd

en könn en, um auch

Anrufe von auß en zu spe

rr en

und alle Le

itun

gen

für den inneren V e

rk

e

hr

siche

rn

zu können ."

Diese

Ausführungen treff en nlcht zu, wenigs tens

nicht

so

allgemein, wi e hier behauptet wird.

Zunächst

be-

ste

ht

in g

röß

eren

Ort

en der sogena

nn t

e N o t

ru f

.

D er T eilnehmer

wählt

,ein e dafür vo rgesehene zwei.

stellige Z ahl

und

ist da

nn

ohne we

it

er,es

mit

der

N

otruf

ste

ll

e der Po

li

zei ve

rbund

e

n.

Jede r N o

truf

wird 'a

uf

dem

Amt

,e beo·bachte t. Es k a

nn

daher

nic

ht

v

ork

omm en, da ß

di

e Leitung de r Po

li

zei,

so

.

bald diese ange

hän

gt

hat,

gesperrt bl

ei

bt, w

en

n der

T eilnehmer

de

n H örer nJcht auf,gelegt hat. In sol.

chem Fa

ll

e wird schon jetzt vom A mte die V e rbin.

ge

tr

ennt.

Auß

erd em beste

ht

bei dem

Amte

einc Eindchtun g,

durch

die die N otanrufe auf.

gespeichert werd en könn en. Sollte 'also durch

irge

nd ei

nen

Zuf

all eine No trufv,erbindung [licht so .

fort autOlJl1 atisch s ich durchscha

lt

en

können,

so

ble

ibt

do ch der

Anruf

so lange bestehen, bis

die

Le

jtung

zur Polizei fr ei g,e

word

e

n,

also amtlich g·e.

8

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 12/24

trennt ist. D

die

Notanrufe

durch Signale auf

dem Amt,e bemerkbar gemacht werden,

~ i l t

-als

selbstverstiindlioh.

Es

erscheint

daher

auch so

~ u t

wie ausgeschlossen, daß durch Nichtauflegen des

Hörers

der Polizeianruf in diesem Fra ll unmödlich

gemaoht werden

könnte.

..

Was die übrigen Anschlüs.se -der Polizei betrifft, so

ist dazu zu sagen,

daß

in größer,en Orten in der

Regel deren mehrere vorihanden sind, die auf Sam

m ein u m m er liegen. Sollt,e

a1so

tatsächlich die

Mög:liohlkeit best,ehen,

durch

Nichtauflegen

des

iHörens durch den

Teilnehmer

den PolizeiransOOluß

zu s perren, 0 würden doch ,weitere Anrufe ohne

weiteres a1llf die Fo),genummern übergehen, die

Verbindungen a,so zur tAusführung kommen. In

kleineren Orten. wo die Poliz,ei nur e ,i n e n

chluß hat, wäre demnach immerihin noch eine

Blockierung dieses Anschlusses denkbar. Allein

auch hier ist Vorsorge ,getroffen.

Wenn

hier eine

Verbindung, nachdem der

Angerufene

den Hörer

angehängt hat, nicht zusammenfallen kann weil der

Anrufer den Hörer

niOOt

aufgelegt hat, so leuchtet

naoh e twa

5-

10 Minuten eine Lampe auf, die -das

uiu

-echtmäßige Bestehen dcr V,e

rbindun

g anzeigt.

Wer

den 'automatischen

Verkehr kennt

weiß

g e ~

nau, daß der Hör,er aufgelegt werden muß, sobald

das Gespräch

beendet ist. Sperrun

.qe

n jener Art

werden da:her zu den Seltenheiten gehören. Aber

auch für den, de r solche Sperrungen absichtlich e r ~

vorrufen will,

bi

eten siOO wenig

Cha

ncen. Wen n er

etwas

Dauerndes err-eichen will, muß er schon das

Signal des Amtes dadurch auszuschalten suchen, daß

er vor seiner Betätigung den

Hörer

au

fl

eg t und

dann immer wieder dieselbe

Verbindung

wählt.

durch wird er sich aber bald se lbst verraten, der

Unfug wird bemerkt

und

·der benutzt,e Anschluß

bald festgestellt werden können.

Außerdem

setzt

ein

so

lches

Verhalten

schon eine genaue Kenntnis

der

Amtseinrichtungen voraus, über

di

,e

nur

wenige

Personen verfügen dürften.

Di

e Polizeileitun<1en

nooh weiter un te r Aufsiaht

zu ste

llen,

dürfte

h i e r ~

nach

kaum

in Frage kommen.

Bei einer Revierpolizei, die nur einen Anschluß hat.

können

immerhjn ei ni ge Schwierigkeiten ei nt r,

eten

.

Es ist indessen kaum a nzunehmen,

daß

in größeren

Orten eine Revierpolizei auf

de

·n

Amtsanschluß

allein ang,ewi,e

sen

sein wird. Wir dürf,en wohl v o r ~

ausse tzen, daß auch das Polizeipräsidium mit seinen

Polizeirevieren durch Nebenanschlüs.se in

V e r b i n

dung s teh

t.

D as Publikum kann dann da.hin auf;

geklärt werd en, daß bei Versagen der

Verbindung

mit dem Revier die

Zentrale

des Präsidiums

a n ~

zuruf,en ist, die

dann

die NaOOrioht

an

das Revier

weitergibt Cu. a. Querverbindung). Bei der e u e r ~

wehr können ,duroh künstliches Hjnauszögern des

Zustandekommens .einer VerbindUnd durch v e r ~

brcchcrisc:he

Hand

natürlich

recht

unliebsame

W e i ~

terungcn entstehen.

Das

kann der Kundige

aber

auch bei Handbetrieb erreichen.

Auch

beim

a n d ~

betrieb werden die Verbindungen auf .ihren Inhalt

niOOt überwacht, sondern es wird lediglioh das

Schlußzeichen abgewarte

t.

Auch hier

kann

die

rechtzC"itige Trennung in folge s tarker

a n s p r u c

nahme

de

s Personals sich verzögern

und

der

M i ß ~

brauchet' mehrmals dieselbe umm

er w i e d

r v e r l a n

ge

n,

ohne

daß

se.ine schädliohe

Tätigk

,ei t dem Amt

sehncll offenbar wird.

Vi

elleidht möchte es sich

daher empfehlen, in bedrohlichen Zeiten für P o l i

zei und IFeuerwehr Geheimansehlü s,: einrichten zu

lassen, deren Nummern ledighoh dem beiderseitigen

Personal und sonstigen Behörden bekanntgegeben

we rden.

Gerade

in bedrohlicher Zeit wird ein d r o ~

ßer T ei l

di

eses Personals zu Erkundungsarbelten

außerhalb der Büroräume sicih aufhalten müssen

LInd es wird daher für sie von Vorteil sein s t e t ~

einen Anschluß e

rl

anden zu können der von der

großen M.asse nicht

Anspruch

g ~ n o m m e n

sein

kann w

e.

il ihr di e Geheimnummer nicht bekannt

is t. Die Post ist durch ibre ausgebr ei t et e K l l J b e l

,anJage narrnentlieh jn größeren Orten

:in

der Lage,

soldhe Anschlüsse ,in

kürzester

Zeit herzurichten.

Die Geheimnummern werden in die amtlichen

Fernsprechbücher nicht auflgenommen. Außerdem

hat die Post ein besonderes In teresse

daran

weil in

Ibedrohlichen

Zeiten

auch sie dar-auf sehen muß,

ihre häufig recht empfindlichen Ejnridhtunoden zu

schützen. Sind solche G e'heimanschlüsse vonhanden,

so

el1g

,ibt sich von s bst, daß der inn ere Verkehr

von Polizoei und Feuerwehr gesiOO ert ist. Alle im

Fernspreohibudh a ngeführten Ansdhlüsse dieser

Stellen a

ber

II US

dem

System hel'3.uszunehmen

und

sie gegen fremd e Anrufe

zu

sichern, erscheint nicht

angängig. In schlimmen Zeiten wenden die Stellen

noch mehr als sonst angerufen werden; man 'kann

sie daher

niOOt

dem ,großen Publikum gegenüber

sperr en Wollen.

Sollten der Feuerwehr und der Polizei die Mittel

z'ur Beschaffung von Gehdmanschlüssen fehlen so

ist, wenn mehr ere Ansohlüsse

vorhanden

sind ,

selbe Ziel -auch dadurch zu erreichen, daß bei der

Post b

ea nt r

agt wird, einem von jenen Anschlüssen

eine andere geiheimzuhaltende Nummer zu geben.

Solche \ ,yünsche lassen sich in kürz,es ter Zeit

füllen.

Abonnementsbestellungen

8

auf

Gasschutz und

Luftschutz

beim zuständigen Postamt oder bei

der

Berliner

Geschäftsstelle des Verlages Dr. August Schrimpff

München-Berlin Berlin W 8 Friedrichstraße 166

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 13/24

Schule  und Luftschutz

Studienrat Dr.

e i

I i e

n

Preußisches Ministerium

für

Wissenschaft

Kunst

und Volksbildung.

Geoenwartsfragen und

Gegenwartsaufgaben wer.

de ; in der Schule

von

heute in weit stärker,em

Maße als früher an die Schüler herangebracht. Kein

Wunder daher, wenn die Kreise, die sich die Lö.

sung einer Aufgabe irgendwelcher

Art

zum Ziei

Oesetzt haben, für die sie weitere Sehid1ten der Be.

~ ö l k e r u n g

interess

ieren wollen, sich

an

die Schule

wenden, um ihrer Mithilfe teilhaftig zu wenden. Ich

erinnere nur an die Fragen

der

Gesundheitspflege,

des Natur chutzes und besonders des V,erk,ehrs und

der Wirtschaft. In a

ll

en solchen Fällen soll

di

,e

Schule nicht

nur

durch gelegentlich e

A ~ . I f k r u n g

mitarbeiten; meist wird die

Fo

rd erung erhoben, daß

der be

tr

effende Gegenstand als besonderes Unter>

richtsfach eingeführt werde. Es ist v , rständJ.ich,

wenn

di

e Lehrer

und

mit ihnen die Unterrichtsver .

waltung gewisse Bedenken tragen, allen Wi.inschen,

die

50

an sie herangebracht werden, zu entsp rechen.

Die Schul,e ist nicht imstan.de, jedes

Gebiet

in

Ihre;1

Lehrplan aufzunehmen, wenn sie nicht

:in

Gefahr

kommen

will, von ähren eigensten

und

wesentlichen

Unte rri chts. und Erziehungsauf.gaben abgedrängt

und in ihrer

Arbeit

zersplittert zu werden.

Is t es

nun

berechtigt, den

Forderun

.gen des Luft.

schutzes

mit

ä'hnlichen Bedenken en tgegenzutr ete

n'?

Es

muß

zugegeben werden daß vieles von dem,

was den Luftschutz angeht, für die Bildungsarbeit

der Schule von gerin.gem

Wert is t.

Aber dem

steht

di

e große Gefahr gegenüber, die

unserem

Volk

droht , wenn

es

ahnungslos den Schrecken

ei

nes

Luft. und Gaskrie,ges ausgesetzt würde, ohne daß

alles versucht worden wäre, um

dciese

Schrecken in

jeder

n.ur

möglichen W,eise zu beschränken.

Tm

letzt

en Kriege

sind zwar

Gasangriffe auf

di

e

Z i v i l

bevölkerung k aum

vor

,gekommen; aber ,

ei

n künf.

tiger Krieg

- d a s

muß

man sic

h auf

Grund

m

staatlicher Veröffentlichungen führender Mi1itärs

klar

vor

Augen halten -

wird

sie

un

bringen, denn

er

wird

n<icht nur

ein Krieg der

kämpf

end en

Heere

sein,

sondern

wird sich gegen die .g,esa

mt

en

Kräfte

und

den

gesamten Bes

it

z ,der Kriegführenden wen:

de

n.

D emgegenüber ste

ht nun

die TatJsache -

und

das ist für die Einstellung zu der ganzen

Fra

,

ge

von g

rößt

er Bedeutung

- daß trot

z aner vorhan:

denen sehwtierigen

Voraussetzungen ei

n in D eutsch:

land organisierter ziviler Luftschutz möglich und ,

was wese ndicher ist e r f 0 r eie h möglich ist.

Wenn

das aber ,der Fall ist, wenn durch

Org

ani:

sation, technische

Vorb

erei tung und ps ychologische

Aufklärun gsarbeit unser Volk wenigstens

:in

,gewis:

sem Umfa.ng,c vor den Gefahren d es Gasknieges

gesc

hützt

werden kann, so wird man nicht zögern,

auch

von

der Schule zu verlangen, daß sie

den

Bei trag an den Vorbereitungen übernimmt, den sie

übernehmen kann. Di ese Auffassung wird dadurch

bekrä

ftci

gt, daß

andere

Staaten, z.

B.

England und

vor

al

lem Polen, diesen W,eg bereits beschritten

und

di

e Schule in den Dienst dcs Luftschutzes ,ge .

stellt habe

n.

Wie

nun

die Eino

li.

ederun o der Schule tin die Schutz:

oroanisation zu f o l g e n i-;t, ist natürlich nach Lage

de;

Din

ge zurz

ei

t

noch

völlig ungeklärt.

Was

ich

nac

hst

ehend ausführe,

sci

nd daher lediglich

Vor.

schläge, Gedaruv:m

und A n r e ~ u n g e n

zum Teil

ga

nz

per önliche M e i n u n . ~ e n , die 'ich mtir auf Grund der

vorhandenen allge meinen Literatur über den Luft:

und Gassc'hutz gehildd habe. Es blei,bt zu prüfen,

ob di esen Anregungen

unt

er Berücksichtigun g ,der

finanziellen allgemein. und schulpolitischen Ge.

s i c h t s p u n k t e

ntsprochen

werden kann. Mir kommt

es darauf an, die M ö g 1 ch k

e:i te

n aufzuzeigen,

wo die Schule als Behörde und V'erwaltungskörper,

wo sie als Erziehungs. und Unterrichtsanstalt für

den Luftschutzgedanken wirken

kann.

Eine zwei te allgemeine

Vorbemerkung

sei

gestattet

die für den Umfang der zu treffenden

Maßnahmen

auch

in

finanZiieller Beziehung von Bedeutung ist.

Es liegt in der Natur des Luftkrieges, daß nicht alle

Teile unseres Landes in gle:ie:hem Maße gefährdet

sind. Dem könnte

man

dadurch

Rechnun

,g tragen,

daß man sozusagen Gefahrenklassen für die

ver.

schiedenen Orte bildet

und

dann die örtlichen Vor.

kehrungen abstuft

1

  .

Vieles von dem, was ich im

folgenden ausführe,

dürfte

nur für stärker gefähr.

dete Städte vor all

 

m Groß:

und

Industriestädte ,

von Bedeutung sein.

Man unterscheidet individueUen und kollektiven

Gasschutz. Wegen der

Kosten

kommt

der

indivi.

duelle

Gasschutz

durch Gasmasken, Sauerstoff.

a

pp

arate, Sc'hutzkl,eidung usw. für die Schule ~ l s

Ganzes kaum in Frage, Aber es sollte doch gepr1:'ft

werden, ob man nicht zunächst jeder Schule 1m

luftge fährdeten Gebiet einige Gasmasken und

Schutzanzüge -

etwa

für den Heizer, den Haus.

meister vielleicht auch für den einen

oder

anderen

Lehrer z

ur

Verfüguno stellen sollt e, damit die

so Geschützten

~ m

F a l l ~ d

er

Gefahr erste Hilfe

leisten

oder

H1lfe herbeiholen können

damit

sie

als Entoasunostrupp nac:h dem Angriff sofort be.

son.ders"vcr,oif tete Stellen freimachen können. Auch

die Fraoe man sich vorlegen, ob nicht jede

Schule

~ e n i

n s

ein S

ruuel's

toffgerät erhalten

sollte das

t ~

in dem Gasschutzkeller, d en ich

p ä t e ~

behandel

e,

Auf teilung find en

k ? n n . t ~ .

Wesentlicher als

diese

Maßnahmen des md1V1duellen

Schutzes erscheinen die des

Kol l ek t i v .

s c

hu t

z es, die .sich auf baulich

e,

organisatorische

und

psychologische Vorber

ei

tungen

e r s t r e c ~ e n .

Bei den b a u

1 ch

e n

M aß

n a h m e n

WIrd man

zunächst an

Neubauten

de

nk

e

n.

Es wäre zu

prü

.

fen ob man in die Sehu].e einen gas. und bomben.

siche

ren

Keller

ei

nb aut. Dem steht a

ll

erdings

Oeoe

n daß man he

ut

e b

ei

Schulneubaut,en, wenn

h-g 'end

möglich, von Unterkellerungen üb e

rhaupt

absicht da die Kell erräume weder für Wo'hn. noch

fi.ir

Schulzweoke

brauchb

ar

und erwünscht

sind.

Auch der

von

russischer Seite ge

macht

e

Vorschl

ag,

dje

Treppenhäuser

'als

~ a s d i c h t e U n ~ e r k : m f t s : ä u i f f i e

auszubauen

käme

für

di

e Schulen vleUe1cht 111 Be.

tr aoht. Betont sei die

glichk

ei

t, b

ei

m

Neubau

von Schulen

di

e Erfordernisse ,des Luftschutzes

von

vornherein zu berücksichtigen sow.ie b

ei

der

Wahl

des Bauplat

zes

die nötige Voraussicht anzuwend en

eVerleoung

der

Schulen an fr

ei

,e

Plät

ze

oder

an den

Rand der

Städte;

Vermeidung der

Nähe

gefähr.

Iich er incl'llStrieller Anlagen

und Werke

Kasernen

sw.).

In

den bereits vorhandenen Schulgebäuden :kann es

sich natürlich

nur

um

nac

hträ

gliche

und

mehr

oder

weniger provisorische

b ~ u l i c h e

V ~ d

r u n g e n

h a n ~

deIn, ,Für die Anlaoe emes provlsonsehen

Ga

kel,

lers oclten i e allgemeinen Schutzvorschriften. Di e

K o s t ~ n

d afür

sind

nicht hoch. Wichtig ist,

daß

die

Anlage dauernd in

Ordnung

,gehalten wird und

daß

1 Siehe darühe r

u s t h c f t

dies er Zeit,sc hrift S , 22 , Die S c h r i f l l l

8

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 14/24

die notwendi,g,en

Geräte und

Materialien, wie Torf

mull zum Abdichten der

Räume

vor den Fenstern,

Filz_

und

Flanellstreifen für

Türen und fenster

Kitt, Decken,

Strohmatten öl

zum

Durchtränken

der

abdichtenden Stoffe, Werkzeuge, Kalkmilch,

ChlorkaLk, Sauerstoffapparate, elektrische Beleuch

tung (Batterie),

Wasser und

gegebenenfalls Lebens

mittel, wirklich vorhanden

und

in gutem

Zustand

sind. Auch dürfte es

sehr

nützlich

sem,

wenn im

Raum eine Tafel mit gen auen Verhaltungsvorschrif

ten

aufgehängt würde,

damit

nicht durch

Unkennt-

rt s

Schaden angerichtet wird.

In 0

r g a n i sa t o r i s

ehe

r Beziehung dürfte für

die Schule

vor

allem die Eingliederung

in

den

Warn_ und Meldedienst in Frage kommen.

überall

da, wo man etwa, wie es im Kriege meist geschah,

vor dem eigentlichen Fliegeralarm

den

örtlichen

Stellen eine

Vorwarnung

zukommen läßt, wäre es

wohl angezeigt, auch

den

Schulen rechtzeitig

davon

Kenntnis zu geben, damit die Vorbereitungen ge

troffen werden können. Man

könnte

auch daran

denken, ältere Schüler - natürlich mit Zustim

mung

der

Erziehungsberechtigten - für den

Warn-

dienst auszuhHden

und

zur Warnun,g

der

Bevölke

rung heranzuziehen. Dabei

müßte

natürlich g·enau

geprüft werden, ob eine solche aktive Beteildgung

nicht im Einzelfalle zu große Gefahren einschließen

würde. Sicher aber dürfte es notwendig scin, die

größeren Schüler zur U n t e r s t ü t z u n ~

der

Lehrer herf

anzuziehen,

um

die kleinen Sehi.üer außer Gefahr

zu

bringen.

Für das

Verhalten

bei Fliegeralarm in Schulen ist

es zweckmäßdg, eine

genruue

Dienstanweisung aus

zuarbeiten, die alle örtlichen Verhältnisse berück.

sichtigt und durch die

erreicht werden

muß,

daß

jeder

im

Falle .der

Gefahr

weiß, wohin

er

sich

zu

begeben hat.

Von

entscheidender Bedeutung ist da.

bei die Frage, ob man bei einem

Alarm

die Schmer

noch nach

Hause

entlassen

kann

oder ob es, wegen

der

zu

erwartenden

Verkehrsschwiedgkeiten, rat

samer erscheint,

die

Schüler in der

Anstalt

zurück

zuhalten

und

sie - sei

es

in der Schule selbst oder

in

der

Turnhalle oder

in

benachbarten

Gebäuden

oder gar im Freien -  1lnterzubl ingen. Für die

Ent-

scheidung dieser Frage empfiehlt es sich festzustel<

len, welche

Zeiten

notwendig sind,

um

die Schüler

aus

dem

Schulhause zu -entlassen,

und

wie lange sie

gebrauchen,

rum

.nach

Hause

zu gelangen. Es ergibt

sich daraus sofort, mit wieviel Schülern

man

dm

all

gemeinen zu rechnen hat, die noch in .gasdichten

Räumen runtergebracht werden müssen. Besonders

zu berücksichtigen sind beim Alarm die Schüler,

die gegebenenfalls beim

Warndienst

Verwendung

finden sollen.

Die dritte und wichtigste Aufgabe

der

Schule bei

den Vorbereitungen des Luftschutzes liegt auf

psycho log i s chem

Gebiet: es

handelt

sich

hierbei

um

die Aufklärung

der

Bevölkerung sowohl

über

die Gefahren

als aueh über die

Gr

-enzen des

Luft.

und

Gaskrieges. Nichts ist, wie immer wieder

betont

werden muß, beim Gashieg gefährlicher als

eine

Panik

oder übergroße Sürglüsigkeit. Vür bei

den

die Bevölkerung zu bewahren,

ist

die Aufgabe

der

Aufklärung, die möglichst

dauernd und

ein

dringlich an

die

Massen herangebracht werden muß.

Vün

scit

-en der Schul·e interessiert hier hauptsächlich die Tatsache,

daß jede

Aufklärung

.im Unter-

richt meist durch die häusliche Mitteilung

der

Kin;

der

an

ihre

Eltern

usw.

sofort

in weitere Kreise

dringt.

Das ist vüm Standpunkt der r ü p a g a n d ~ l

begrüßenswert, schließt aber die grüße Gefahr ein,

daß manches entstellt weitergegeben wird,

so. daß

dem Luftschutzgedanken gegebenenfalls mehr ge;

8

schadet als genützt wird. Die Aufklärun.gsarbeit in

der

Schule

muß

daher

mit

größtem

Takt und

aller

Vorsicht vürgenümmen werden.

Zwei Wege biet.en sich, um

den

Luftschutz in der

Schule zu behandeln: Man

kann

sich ebenso. wie

an

die

Bevölkerrung Ü berhaupt auch an die Schulen

wenden

und

durch

~ e e i g n e t e

Redner

in

Vürträgen

- möglichst mit Lic ntbildern

- in

Lehrfilmen

und

vtieHeicht

sügar in Diskussiünsstunden bzw. -aben

den die Probleme des Luft_

und

Gasschutzes erör

tern

lassen; man

kann

aber auch im

Unterricht

selbst durch

die

Lehrer diese Fragen besprechen

lassen.

Für die Einrichtung von

Vürträgen

usw.

spricht

die

Tatsache,

daß

man für sie Redner gewinnen kann,

die

den

Gegenstand genau beherrschen, sach

verständige

Auskunft

geben

können und

über gutes

Arufklärungsmaterial verfügen.

Für

sie

spricht

wei

ter,

daß

in der Schule dem

Redner

ein

Hörerkreis

gegenübergest-ellt werd.en kann,

der

eine annähernd

gleiche, beStimmte

und bekannte

Bildungshöhe

sitzt. Wenigstens

läßt

sich dies durch geeignete

Zusammenfassung verschiedener Klassen zu den

angesetzten

Vürträgen

timmer erreichen.

Es

ist

dann

aber auch nötig,

daß

man vün dieser Voraus

e t z u n ~ Gebrauch macht und

auf die Klassenstufe,

das

Alter und

die

Art

der Vürbildung wirklqch

Rücksicht nimmt. niversalvorträge für alle Sohul.

arten

und

für al le Schüler vom Schulanfänger bis

zum

Oberprimaner sind

von vürnherein

zur Wir.

kungslosigkeit verurteilt,

weH

sie von Ctinem Teil

der

Schüler nicht

verstanden

und von dem anderen

als

la

ngweiliig empfunden werden. Aus diesem

Grunde

süllten die

Vürtragenden

v

0.

r

den

Vür

trägen eingehend mit

den

Schulleitern Rücksprache

halten, damit die erwähnten Schwierigkeiten ver

mieden werden

und

der

Wert

der

Vürträge

tat

sächlich zur Geltung kümmt.

Die besprüchenen

Vürträge

haben sicherlich vieIe

Vürzü

.

ge.

Ihre

Wirkung

kann, wenn sie mit gutem

und ausr·eichendem Material versehen und

mit den

richtigen Mitteln der Darstellung gehalten werden,

auf

die

SchüLer r,ec ht grüß sein.

Das ist

schon des

halb

der

Fall, weil ,ein sülcher

Vürtrag

etwas Be

sünderes, etwas Einmaliges im Leben der Schule

ist.

Aber

gerade

in

dem E1nmaligen liegt zugleich

ein Mangel. Die Fragen des Luftschutzes dürfen

nicht als eine interessante Seltenheit im Schulleben

auftauchen. nie Schüler

mü&sen

mit den Gedanken-

gängen

des

Luftschutzes

ve r

t rau t gemacht wer

den,

damit

sie ·im Falle

der

Gefahr vün ihrer Kennt

nis wirklich Gebrauch machen können. Diese Ver

trautheit aber

können Vürträge

die ja nach Lage

der Dinge nicht beliebig üft gehalten werden k ö n ~

nen, nicht erreichen;

da

z u

i s t die

Mit a rb ei t

de r

Schu l e im

Un t e r r i c h t

e r f ü rd e r -

1

i ch

in dem der Schüler die

Erk

,enntnisse mit

Hilfe des Lehrers selbst

lan : sam

erarbeitet, ,in -dem

er Fragen stellen, Einwände erheben, Bedenken

äußern

kann, durch die cr sich in

den

ganzen

Fragenkümplex hineinarbeitet.

Für die Behandlung

der

Luf t s chu t z f r a .gen

im U

n t

e r r i ch t ist eine nütwendige Vüraus

sctzung die Vürbildung der Lehrer, denen

man das

nötige Material

an

die

Ha

,nd geben muß, damit sie

ihre Schüler unterweisen können.

Das

kann

zumTeil durch die Aufsätze geschehen, die allgemedn in

der Presse v,eröffentl1cht

werden

sollen.

Darüber

hinaus müssen aber

den

Lehrern in

Merkblättern

und Broschür,

en

die wichtigsten Tatsachen

bekannt

gemacht werd.en; es

müßte daran

gedacht werden,

den Schulen AnsCihauungsmaterial, wie Lichtbilder,

graphische Darstellungen, Tabellen usw., leihweise

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 15/24

oder zu bilLigen

Pr

eisen zu überlassen; es wäre

so

.

dar :z.u prüfen, ob

man

nicht einen Teil

der

Lehrer

in

besonderen Kursen -

etwa

an

den

Polizeischulen

- e ingehe nd er üb er die in

F r a ~ e

stehe

nden Pro

.

bleme unterrichten soll. Bei d er politischen

Wich.

tigkeit und

u t u n

des Luftschutzes

würd

e es

wohl zweckmäßig sein, wenn das

den

Schulen zu

überlass ende

Mat

erial von einer

Zentr

alstelle

li

e

fert

we

rd

e n

würd

e.

Zw

ei allde m

ei

ne

V o r b   r k u n ~ über

die Einfüh.

rung Luftschutzgedanke

ns

in den Unterricht

seien v

oro

usgeschio

kt:

Zunächst

einmal

ist

es von

vornherein ausgeschlossen, daß e

twa besondere

Unt

e

rr

ic

htsstunden

für die

B

n d l u n ~ der

Luft

.

schutzfra d

en e t z t

wer,den k ö

nn

en. Es kann

sich nur

darum

handeln, daß diese F r n im U nter:

r

icht

der verschiedenen fä ch er

n t L i c h

an pas.

senden Ste

ll

en besprochen werd en. W elch e Mög

lichkeiten d ab ei bestehen, werd e ich naohh er be:

sprechen .

Zu

gleich aber möc

ht

e ich d ara

uf

hinwei:

sen, daß die nachstehend

f ü h r t

Möglich:

keiten durohaus nicht etwa

so

zu ve

rs t

e

hen

sind,

als ob jeder Lehre r

nun

a

ll

es, was

dort

gesagt wird,

mit sei.n en Schülern durcha

rb

eiten soll. Das ver:

bi e

tet

si ch z. T. schon dcshalb, we

il

z.

B :in

de r

Volksschule die Schüler noch

lücht

a

lt und

reif

genug sind,

um

zu a

ll

en angeführten Fragen Stel:

lung zu ne

hm

en,

und

we

il

sie auch nach d em Stande

illrer

Vorbildun

g dazu nicht in der Lage s ind.

Es

wird Aufaabe des Le

hr

ers se in, aus

den

vorhan:

denen MÖglichkeiten eine Auswahl zu tre

ff

en und

das Ausge wählte

:in

der richtügen W eise an seine

Kl

asse

her

anzubringen.

Von diese r

Vorauss

etz

ung

ausgeh end

möchte

ich

den

Rahm

en dessen, was im

Unt

erricht über den

Luftschutz gesagt werd en kann,

m ö 1 i c h s t

weit

stecken, vor allem die Untel lW eisung ndcht be:

schränken auf eine bloße D arstellunll der T atsachen

des G askri eges,

sc

in e

Wirkun

gen

und

di e zu ergrci:

f e

l1'd

en Abwehrmaßn a

hm

en in

or

ganisa tonischer

und t echnisch:wissens chaftlicher Hinsicht, sondern

auch das Problem ,des G askrieges

und

des Kri.eges

überha

upt

in die Betr achtung einbeziehen. Die mo

ralische Begründung für die Einführun ll d

es

ziv ilen

Luftschutzes in D eutschland muß geg,eben werd en,

damit d er chüler nicht nur von seiner

o t w

kei t in materieller

Hin

sicht, sondern auch von se i:

ner i

nn

cren Berechti.gu ng z e r u ~ ,is t.

Durch di ese E rweiterung des

Auf

gabenkr eises ist es

möglich, in den meis te n Fächern auf den Luft.

schutzgedanken einzugehen . D en de

uts

chkundli chen

Fäc.hern werde n dabei die allgemeinen, den natu r:

kundlich en

di

e technischen

und

wissenschaftlichen

Fragen zur Bearb eitung zufaUcn.

Ich denk e mir etwa, daß der Lehrer d er G

e .

sc

h i ch t e bei der Behandlung des l t k r i

und der G egenwart auch auf den Luftkrieg zu pre:

chen kommen wird.

Er

wird auf die rechtlichen

Grundl

aden hinweisen di e sich aus den bestehen

den v c h t l i c h n 'Bindungen er wird

erwähnen, daß uns durch den V ersa:i1l er V ertr ag

die weitere A

rus

bi

ldun

.g d er G aswaffe und der

Heeres flu gwaHe

unt

e rsagt is t, daß aber die an:

deren St

aa

ten bisher trotz mehrfacher Bemühungen ,

vor a

ll

em a

uch

des V ölkerbundes, sich nicht

haben ent

sc

hließen kön

ne

n, ad den Bombenabwurf

j cder

Art

zu ver

chten. Es

wär

e

dab

ei cinzugehen

auf

di

e

Konf

er,enz in W ashin g

ton (1922 )

und auf

d

ie

vo rb cr

ei

t e

nd

e

Abrü tun

g

skonfer

enz des V ö

lker

:

bundes

(1 929). In t

eressant ist in diesem Z

u...,a

m.

menh an.g a

uch

die U m f r

a ~ e

des

Rot

en

Kr

euzes an

hervorraae nd e

Völk

e

rr

echtsle

hr

er

üb

er den Bom:

benkrieg:" deren E rgebnis wa

r.

daß diese Juristen

den bestehend en R

ec

htsschutz der Zi vilbevölkerung

<je

den

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Bombenkrie

d

für s e

hr

zweifelha

ft

halten

~ n d

daß

keiner in ~ n vorha

nd

e

nen

Bindungen

einen wirklichen Schutz im Kri egsfall zu se

hen

glaubt.

Auf der and eren Se

it

e

ist

es no

tw

endig hervorzu

heben daß

in

dem Pariser Luftfahrt a

bkommen vom

2

1. 5.'

1926 ausdrüoklich ane

rk

annt

word

en ist, daß

auch D eutschla

nd

für s einen zivilen Luftschutz Maß

na

hm

en

tr

e

ff

en darf. Dies

stimmt

üb erein mit

den

Beschlüssen des

Rot

en

Kreu

zes in Brü

sse

l (1930)1),

durch

di

e a

ll

en La

nd

esorganisa

tion

en des

Roten

Kr

euz es zur Pflicht gema

cht

worden ist , Ma

ßn

a

hm

en

w m Sc

hut

z dcr Zivilbevölkerun g gegen die Ge:

fa

hr

en des Luftangriffs zu tr effen. Es dürfte nah

e.

lieaen im

Ans

chluß an diese Ü be

rl

egungen das

Pro

:

bl; m des Krieges überha

upt

und die Id ee des ewigen

Friedens zu besprechen.

Aber noch an ande

ren St

ellen kann der G eschichts:

und Deu tschunte

rricht

auf

Fr

agen s toßen, die für

die V erb reitun g d

es

Luftso

hut

zgedanke

ns nutzbar

ae

maeht werd

en

könn

en. Ich

denk

e e

tw

a an den

Zusa

mm enhang zwischen der A

rt

d er Kriegsführung

und d er Ba

uw

eise der

Städte,

an die Entwicklung

des Gaskrieaes im Ra'hmen der

al

lgemeinen Ge:

schichte der Krieas fühl1un a

und a,

n

di

e

ve

rschiede

nen

A

uff

assungen ~ Krieg;' die man als ko

nt

inentale

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ch

e bez'eichneth at.

We

nn

di,ese

Fr

agen des Krieges und der Kriegs:

führun<1

a

uch

nach den neu en Le

hrplän

en mit R ec

ht

zur

ücktr

eten sollen

so

wärd man

doch

k a

um B

denk ,en tragen, sie ;u ,e

rört

ern, wenn man

mit

i'

hn

en

den Lruftschutzgedanken verbindet.

Eine dan

re

Reihe von

Anknüpfun

.

gspunkt

en bietet

der I ; a

tu

r w i ss e n S C h a f

t l

c h e

Unt

e

rricht

2

  .

Es

ist mö

glich, im P h y s i k eine ga

nze

Re

ih

e v

on

t echnischen Einzelhe

it

en, die d en G as

und Luftkrieg

und di

e zugehörigen

Abw

e

hrm

aß:

na

hm

en

betr

e

ff

en, heranzu.ziehen. Man k ann bei

der Bes

pr

echung des Flu gzeuges a

uch

die Ka

mpf

und Bom'henflu azeuae bch

al1'

deln

und

ihre Au fgaben,

ihren Bau

ihre "'

Mo

to r

en, 4hre Leis

tun

gen e

rwähn

en,

um de,n

.s

chüle

rn

ein Bild von der G efahr dieser

neuen W a

ff

e zu aeben. Bei d er Beh andlung

des

sp

e

zif

,js

chen G ewichts

und

der Diffus ion wird man die

Ka

mpf

gase ,e

rwähnen

und die Schül,er d ara

uf

auf:

merk

sa

m machen k önn en, daß sie fast alle sc

hw

erer

als di e Luft si nd, da'her zu Boden i

nk

en

und

s ich

in

Ve

rtd

efun aen

oft

n

oc

h lan

ge

Z eit ,wirksam ha

lten

kÖnnon. M a ~ wird

mit

d en Sehüle r.n auch darüber

sprechen könn en, daß diese sogenannt,en Kampfgase

meist Fli.iss iakeiten sind ,die nur zu seilr feinen

Tr

ö

pfch

en

b

we

;d

en.

Auf

d

de

beso

nd

er

en

G ef

aJ

1fen des Senfgases k ann dabei hin,ge w esen

we

rd

en. Die \

Vi

rkung der G asmaske,

sOWCJ

t es

sich

um

f ilt ergerä te hand elt , kann b eim Kapdtel

Ab

:

so rption der Gase erläut ert werd en. A

uf

den Bau

VO n aasdi cht en l :: e l1ern und bomb ensicheren U nter:

stän-efen

kann

ebenfalls gelegentlich aufm erksam ge:

ma

cht

werd en.

Viel st

är

ker n

oc

h lä

ßt

s ich die C h e

mi

e in den

Diens t der U nterweisung über Fragen des

Luft

.

schut

zes steHen. Selbstverständlich k ann kein e Rede

davon sein, d

der Chemieunterrieht e

tw

a

di

e

1)

V

gL

da

rüb

er

Ha

Gslian :

D

ie

internatio

n

ale Gasschulzko

n

lere

nz

in

Brü

ss e

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Luft

gefahr un d L

uf t

sc

hu t

zmögl ich

keite

n

für Deut

.c

h'land" sow ie Ron de

und

F r

hr.

v. Mahs im Märzheft 1931

der

Ve

rÖffe

nt

lichunge n des Reichsv erb

andes

d

er Deutschen

Indu

strie

.

Als

Liler:tlur

für den Lehrer ve

rweise

ich auf Hanslian 

I D er

cl,emi

sc

he

K r i e ~ 2.

Auf l. bei M

it tler So

hn ,

Ju

li us

Meye

r : " Der

Gaskamp f und c h

em

i

sc

hen Kaml'ls tolle , Ru, ,p l :

Bra

ndbo

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en" .

W i c h Einz . lve rölf

entlich

unge n

Si

ehe

fern

er

m Gassc

hu tz te,l d er

" Zei t

sch

r ift

fii

r

et

as

ge .

u

mte

Schie

ß·

lind

Sp r

engs to ff

wesen

" in Mün

chen. ' ) , h r ~ n ~ c 1927

  1.

Der Ver  .

8

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 16/24

Kampfgase ausführl<ich behandelt.

Für

möglich halte

ich jedoch, daß im Chemieunterricht einmal die

verschiedeaen Arten der Kampfgase und einige

wichtig,e Vertreter dieser Gruppen genannt werden,

daß

man

die

Art

ihr er Giftwirkuag bespricht uad

vor allem auf die Möglichkeiten hinweist, wie diese

Wirkungen bekämpft werden können. Dabei wird

man nicht nur ,die direkten Schutzmittel (Salben,

Gegengifte, Saucrstoffapparate, Gasmask,en, Schutz%

kleidung U6W.) nennen, sondern auch auf di e Maß%

nahmen des

praktisch so

wichtigen Kollektivschutzes

eindringHch

aufmerksam

machen. Eine genaucre Be%

sprechung werden natürlich die Kampfgase er%

fahren können, die sow ieso im Chemieun terricht aus

anderen

Gründen

bereits ihr,e Stelle haben. Ich

nenne Chlor, BLausäure, Phos.gen und Kohlen %

monoxyd. Auch auf die Brandsätze der Brandbom%

ben (Phosphor, Thermit usw.) und die zur Verneb%

lung ,geeigneten Stoffe, wie Phosphor, SchwcieL

trioxyd, rauchende Schwefclsäur,e und Zinntetra.

ahlorid, wird man im Un terricht verweisen können.

Von den Gasschut

zmHtdn

wird man neben der

Erzeugung

atembarer

Luft (Sauerstoffgeräte) und

der Absorption der Gase in Schichten von Kohle,

Kieselgur, Bimskies, Torfmull usw. besonders den

chemischen Bindemitteln seine Aufmerksamkeit

schenken: Soda und

Pottasche

gegen saure Gase,

Natriumthi

osulfat ge.gen Chlor , U rotr opin gegen

Phosgen, Chlorkalk gogen Senfgas usw. Es dürfte

sich auch empfehlen, auf die Gefahren hinzuweisen,

die durch V,ergiftung des

Wassers

und der Lebens.

mittel

durch Giftgasc

z.

T.

noch lange nach

dem

Gasangriff bestehen.

In der Bio l og i e und auch in den Lei b es

üb

u n gen kann das Verhalten in den Schutzräu.

mcn im Anschluß an die Behandlung des Atmungs<

prozesses besprochen werden. Auch die Wirkung

der verschiedenen

Gase

auf den m e n s h l ~ h e n r.=Ör.

per

kann

zum

Gegenstand

dcr

Un

tersuchung

ge

macht wcrden. Für den Tu rnuntcrricht ist der Vor.

sch lag gemacht worden, bungen im Durchlaufen

bestimmter Streoken, die aL

<

vergast ang,esehen

werden, zou veranstalten.

Diese Andeutungen mögen genügen. Sic sind nic'ht

erschöpfend, sollen aber wenigstens zeigen, daß der

Unterricht wesentliche M.omen te der Luftschutz%

bewegung in den verschiedensten Fächern zur Dm'.

stellun g bringen kann, ,es muß nur

dem

Lehrcr das

notwendig,e Material an dde I-land gegeben werden,

damit er diese Hinweise wirklich auswerten kann.

Hier lie.gt eine große Aufga be

der

neu zu s h f f n

den Luftschutz.Organisation. In enger Zusammen%

arbeit

mit

ihr wird auch die Schule ihren Teil an

der Aufklärung unseres Volkes über die ,ihm

dro

.

hcnden Gefahren e.ines Luftkriegs übernehmen

können.

Lu lmanäver

und

Lu lschufJübungen

Gas. und

Luftschutzübung

im Dantestad ion zu München

Besproc.hen

von W.

K 0

II

e r

Reg.•C he

mi

erat

1.

Kl.im Bayer.

Staatsm

in

ister

ium des

Inn

ern.

Gas. und

Luftschutzbewegung

.en wird zurzeit, wie im

ganzen übrigen

Europa,

so auch in DeutschIrund,

außer.

of'de ntliche B

eachtun

g gesche

nkt.

1m

wehrlosen Deutsch.

land hat

dies

ganz besondere Berechtigung, und

es ist

so

mit

nur

zu

begrüßen, daß

diese Beweg.ung aus dem

Volk

'e heraus

entstanden

ist,

ein

Beweis

dafür

, d

die

große

Gefa

hr

eines Luftangriffs

heute vo

n

erkannt

wi

rd . Infolge

der Bindungen

durch Versailles

hatt

e das

Reich selbst bis zum

Pariser Luftabkommen

nicht die

Möglichkeit, von sich aus diese wichtige Angelegen heit

zu f'egeln,

und

so

sind

pri'

vate

Vereinigungen e

nt

s

tan

.

den. die sich di·ese m

anerkennenswerten

Ziele

w.id

men.

Bedauernswertef'weise

birgt

ab

er

die

Verschiedenartig

.

k,

eit

di

eser Bewegung

auch den Keim der

Zersplitte

.

rung und

Unvo

llk'

omme

nheit in s ich. Es

ist 50

nach

h

öc

hste

Zeit,

daß

alle dicse

Bestrebungen vo

n

der

festen H a,n-d' des

Staates

zu

sam

men

gefa

ßt

werden

zu

einem

ge

m

ei

n

samen großen Zie

l, das es unse rem ge.

sam

ten

Volke er

m

ög

li c.

ht, mit

Vertraucn

die zu

ei

nem

Schutze getroffenen

Maßnahmen

zu

betrachten.

Es ist

au

ch für

den

taat

selbst noch a

erord.entlich

sc

hwie .

rig, a llein

mit pas

s i

ver Abwehr

einen einige

rmaßen

sic

h

eren

Sc

hut

z für

Deutschland

zu

gestalten, da

uns

ja eine

aktive Abwehr ver

tf'ag

li

ch

verboten

ist.

Um

so mehr müssen

alle

Kräft

,e

zusammenwirke

n,

das Best

.

möglichste zu erreichen.

In .M

ü n c h ,e n

hat

sich .

der La

n des b ü r

ger

r a t

1

)

das Ziel gesteck

t , die

Einwo

hn

ersc

h

aft über di

e

Cc

,

fahren

ein

es

Luftangniffs aufzukl

ären und

ihr

den

Schutz

dagegen

ZOll

zeigen.

Zu

-diesem

Zwcckc wurde

am on

nt

ag, dem

11. Oktober,

im

großen

D

an

te.S ta.

dion eine Übung

veranstaltet,

d'er die Annahnne z'w

gr

und

e lag·, daß

München von

drei feindlichen

Luft.

gesch

wadern

a ngegriffen wÜf'de, die in

Zeitabständcn

Spreng.,

Brand.

und

Gasbomben

2

)

~ u f dic sc

hut

zlose

Stadt

ahlwerfen

würden. Die

üb

un

g

nahm

nac h

ste

hen ,

den

Verlauf

:

Der

zwcite

Vorsi

tzend e des

Landes

'

bürgerrats, Baron

von B e r c h e m,

begrüßte

die zahlreich ersc.hienenen

Zuschauer,

wo ra uf

Oberbürgermeister Dr.

h.

c.

S c h a r,n a g l , der

Protektor

diese r

Vorführung,

in

außeror,

dentlich

ve rständ licher

Weise

auf

den Zweck der

übung

hinwies und beso

nd ers

be

tonte,

d

ein

so schutzloses

Vo

lk , ,

wi

,e

das

d

eutsc

h

e, das

h

öchste Interesse

habe, sich

gegen die enorme

Gefahr

der

Fliegerangriffe zu

sc

hüt

zen, was keineswegs

Lust

am Kri

egruhre

n

bedeute.

sondern

das

gerade

Gegen

teil.

Diese

Fürsorge sei

aber

an sic h Aufga be des Reichcs, da s 'wohl bald die Führung

dieser Bewegung

übernchmen

werde. Bis d·ahin kön

nt

en

so lche ü bungen nur un z

ur

eichen-d sci n

und

lediglich

den

Gr

und zur A ufklärung d'es

Volkes

üb er die

dro

,

h

enden Gefahr

cn legen. loc h

vor Absc

hluß dieser

Rede heult e di,e

Warnsirene

über

den Platz und

kün,

dcte

die

kommende

F

li

ege rgefahr.

Nu

·

nmehr wurden

durch

einen

Groß

l

auts

pr

echer

all e zu

treffenden

M.

,

n.ahmen an.

gekündigt und

ihre Z weckmiißigk

ei

t erk l

ärt.

Ebenso

wurde

durch

den Leiter der

üb

ung.

Haupt

.

mann a. D.

S t a r k, die Zeit z\  ischen , lar m einer.

scits

und Eint reffen der Flugg,

eschwader ande

rer

seits

durch .E rkl iirungen üb er

Luftgdahren.

Kampfgase,

Ver.

halt en bei Gasangriffen USlW ausgefü llt . Er bc tonte hi er .

hei.

das

er s t e Al

armzeic

h

en bedeute

.,Fliegergefa

hr

  ,

J as

7.

w e ·i

tc Zcichen

.

,Gefahr

vOliiber

 

).

;\lach einstü ndi gem 'vVorten kam das

erste

Geschw

ader

 

- 3 ,Flugzeuge -

über das Stadion

geflogen, und gleich ,

zeit ig

wurden

am

Bode

n

verschi edene Bomben

- mal'.

kierte Sprengbomben

-

entzündet.

Das

auf

den

Straße

n

befindliche Publikum war

teilweise beim Sicht:

barwerden

der

Flieg

er entflohen.

teil,weise geblieben

lind

wur

·de

durch

dre

Bomben

teils .,verwund et , teils

..

getötct .

Auch ,ein

Holzhaus

w

urd

e zum

Einstu

rz ge.

bracht.

Nach

kurzer

Zeit

er

schienen zuerst

einige

Frauen, die sich

der Ver

,

wundeten

annahmen,

dann

kam

der Rcttungszug der

Feuerwehr, die in das

eingestürzte

Haus

,cindra ng

und

dcn Verschütteten R

ett

ung ·

brachte.

ebenso

nahte

schne

ll die freiwilloige R

et tun

gsgesell

sc

haft

und

San it

ätsko

lonne, die die

Verletzten

versorgten.

Kur

z

nachdem

die A

ufr

ä

umun

gsa

rbeit

en

vollendet

waren und

neu.es

Publikum

die

Straßen

füllte,

ersc

hien

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 17/24

w:eder das ..

< - m b c h w a d l r .

wobei Ill;nmehr

..

Brand ,

homben

  explodierten. die auch ein H

:lUs

entzündeten

-

dargestellt durch

roten Nebel. Die

Feuerwehr

eilte

mit dem Löschzug herbei , legte vier Schlauchlagen und

löschte das brennende Haus, aus dem Rauchvergiftete

gerettet

wurden . . Das

dritte

und l e t z t ~ Geschwader

warf

..Gasbcmbcn· ').

kenntlIch durch farhlgc Nebel.

0  

bei j

edoch der Lautsprecher darauf

hinwies,

daß

im

Ernstfalle

d,ie Gase meist

un sichtbar sind.

Die Be ,

kämpfung

des Gases

und

Rettung

der

Gaskranken

übernahmen

wieder die mit Gasmasken ausgestatteten

Mannschaften

der

Feuel'\wehr, des Roten Kreuzes und

der

fr eiwilli

ge

n Rettungsgesellschaft, wobei di e Gas,

schwaden mit Regenapparaten bekämpft

wurden.

Damit

war

die

eigentliche üb

un g zu

Ende, doch war anschlie

,

ßend

den Zuschauenn d,ie

g

lichkeit

gegeben. Gas,

schutzgege nstände anzuse hen und

Erklärungen darüb

er

zu hören.

Das

Interesse aller Kreise Münchens

für

diese Gas,

und

Luftschutzübun

g

zeigte bereits der

sta

rke Besuch

des

Dante,S tadions. Neben

dem

Protektor, Oberbür,

ge r'l1l

eiste

r Dr. h. c.

Scharnagl.

waren erschienen:

der

rechtskundige

Bürgermeister Geheimrat Dr. K ü f n e r

der vVchrkreiskommandeur Gene ral von Lee b mit

dem Stadtkommandanten und weit eren Offizsieren

der

Reichswehr, zah

lr

eiche Offiziere und Beamte der Lan,

despolizei und der

Polizeidirektion München,

der Land

,

tagspräsident

S t a n

g ,

Vertreter des

Roten Kreuzes,

der Reichsbahngr

.

uppenverwaltung und

vriele andere.

Es

ist

das

un b

estreitbare Verdienst des

Landesbürger

,

rates

München

, mit dieser übung das

Interesse

ganz

Münchens

für die

Luftschutzbewegung geweckt

zu

haben. Der Leistung des Leiters, Hauptmann a.

D.

Stark, gebührt volle Anerkennung.

Wenn nachstehend einige

Schönheitsfehler

der übung

besprochen

werden, so geschieht dies nricht, um die

Leistung der beteiligten Kreise irgendwie zu verklei ,

nern,

so nd

ern

lediglich ,

um

bei zukünftigen

übungen

Fehlerquellen

mögLichst

auszuschalten:

Das Warnsrignal

kam

für den Luftangriff viel zu f r ü h ,

dl:nn es vcrf loß bis zum Eintreffen des Fluggeschwa ,

del's eine

vo

lle Stunde. Diese vermeidbare \Vrartepause

war

zweifellos

verursacht

.<furch

den an

d'

iesem

Morgen

herrschenden, außerordentlich starken Bodennebel

, d er

dem

Fluggeschwader das

Aufsteigen unmöglich machte.

Im

Ernstfall

i t es

außerordentlich

wichtig, das Alarm,

srignal möglichst s p ä t zu geben, so daß es

eben

noch

möglich ist, alles in Sicherheit zu bringen,

ohne daß.

in

den

Betrieben

viel Arbeitszeit

verlorengeht.

Auch Wird

durch

zu langes Warten nach dem Alarm

die

Nervosi,

tät

der

betroffenen

Einwohnerschaft unnötig

geste igert.

Weiterhin erscheint

es

nicht zweckmäßig,

.,A

larm

,

sig nal  u. Signal Gefa

hr vorüber

glei

chartig

zu .geben,

wie es hier durch jew.eils

einen

langgezogenen Si r

enen,

ton

geschah.

Die

Si gnale Fliegera larm und Gefahr

vorüber müssen unbedingt vo l l s t ä n d i g v e r

sc h i e den sein, um beim berhör·en eines Srignals

schwerwiegende Mißverständnisse

zu \'

er meiden

.

Auch

werden

Fliege

ralarme

im

Krie

gs falle

wohl manchmal

öfter am

Tage

erfo

lgen

müssen. wobei eine Verwechse,

lun

g glericher

ignale unvermeidbar

erscheint.

Zweck

,

mäßig

wäre

z. B. als . larmsigna l l a n g g e zog c n e r

S i r e n e n t 0

n,

bei Ge fahr vorbei GI 0 c k e n ,

lii u t e n ). Sehr bewährt hat

sich

der vorzüglich be ,

diente Laut prccher , der das Publikum über alle kom,

menden Ereignisse

un t

erichtete und

ihm

auch

in den

Wartepausen

Aufk lärung

über

viele

wichtige

Fragen

des

Gas ,

und Luftschutz es brachte. Zu

e

mpfehl

en

wäre für die Zukunft, den

über

Gebühr in

Anspruch

genommenen Leiter

bei

Aufklärungsfragen durch

zu,

I) Vgl. S. 91 (Deutsche Luflschulz Liga).

: )

u.

)

Es ersc

h

eint unwahrscheinlich

und

es

dürfe somit

kaum

einem Ernstlalle enlsprechen,

daß

ein Luflangreiler, selbsl

wenn

er

sich über inlerna lionale BinduDlien hinwe

gse

lz l , auf das

gleiche

Ziel

n a

( h B

r a n

cl b

0 m

en (.,  a s b 0 m en

wirft weil

nämlich di e

onlslehenden Brandherde al. Enlgasungsmittel zu

werlen

sind, die

eofweder

- beim Sprüh

ve

r-fabren - das Gas nicht zur

Erde

g e ~

lange

n

las.en oder

- beim Gasbombenabwurl -

die Ga.schwaden

in die Höhe

Ir

ei ben würden. D.

SchrillI.

) u. ) Vgl.

dagegen

A. Giesler : F l ug m e i d e - und Lu f I -

• c

hu t

z

wa r

n d i e n s I im Auguslhell di ese r Zeitschrift,

gezogcne fachkute

{Arzte. C hcmikcr

usw

.) zu ent.

lasten

.

Was nun

den Gesamteindruck

de r

üb un

g

betrifft.

so

wäre es

natürlich

bei

aller

Anerkennung

des

Ge ,

botenen,

besser

g ~ w e s e

wenn

man der

l11usion

der

Zuschauer {lurch der Wirklichkeit möglichst ~ k o m ,

mende Eindrücke mehr

hatte

entgegenkommen konnen.

Es is t aber selbstverständlich eincr einzelnen Vereini ,

gun g

nicht mö

glich.

eine solche Katastr

o

phe real

d

ar,

zustellen.

ohne Mitwirkung

von

Massenaufgebot an

Polizei

Technischer Nothilfe, Aufführung

'Von

Bauten

usw.

Daher zum

Schlusse

der

\Vunsch : es mö ge

Mün

,

chens

EJinwohnerschaft

bald

Gelegenheit

haben.

eine

großzügig angelegte, durch Zusa;m.menarbeit a\1er . ein ,

sc

hl ägigen Behörden und Verell11gungen ausgef uhrte

Luftsc hutzübung zu sehen.

Die schweizerische Luftschutz.Landeskonferenz am

9. November

1931.

Der Chef

d

es

eidg. Militärdepartements,

Bund

es rat

Mi n

ge r

hat d ~ e Initiativ.e e:griffen, u:rt1 Maß.n

ah

men

zum Schutze der schwelzensehen Zlvllbevolkerung

gegen den chemischen Krie

g zu

~ r e f f e n Das

Departe,

ment hat

die Ein l

adungen zur TeIlnahme an der

La n ,

des k 0 n f c

ren

z a m

9.

N 0 v e

m b

e r 1

93

1 ·

erlassen,

die im ationalratssaale stattfi,

nden

wird

und

für d ~ e

rund

200 Teilnehmer el Wartet werden. Ein

ladun

gen

sind

ergangen an

Vertreter

aller

P a r t e i e ~

der

eidg.

Räte,

an die eidg. Departements, an dIe Verkehrsgese\1.

se

h

aften an den

Verband

der Elektrizitäts, und

Gas.

werke

c1ie kantonalen

Re gie

run

ge n.

an

die

Be

, .

h ö r d e ~

sämtlicher

Städte über 10 000 Einwohner,

an

die

großen

schweizerischen Verbände des

.Handels und

der Industrie,

des

Gewerbes,

der LandIw.Irtsehaft un,d

der

Gewerkschaften. Ferner wurden einge1aden dIe

wissenschaftlichen und humanitären Vereinigungen ,

die froiwilli

ge

n militärischen Organisationen

usw.

Auf

A

nr

egun g des Internationalen

Komitees de

.s

Roten Kreuzes  wurde rur das Studium

der

OrganI '

sation des Schutzes d,er schweizerischen Zivilbevölke,

rung gegen den chemischen

Krieg

durch

B

es

chI u ß

des B

und

e s

r a t

e s

vom

1

6.

k

t ob

e r 1 9

28

eine

g e m i s c h

t

e

zen

t r

aLe

Kom

m

i s s i o n be

,

stellt, der Oberstkorpskommandant

Wildbolz

als

Präsi

.

dent vorsteht.

Dic Kommission nahm

ihre

Tätigkeit Anfang 1929

auf

und tagte seither in verschiedenen Sitzungen. En be .

so nderer Ausschuß

w:urde

mit der Ausarbeitung fach.

männiseher

G utacht

en betraut, die

heut.e als

erste

Er,

geb nisse der

Kommissionstäti

g

keit vorliegen.

Im u

gust 1930

unter,

breitete der K o m m ~ s s i o n s p r ä s i .

dent im amen der

Kommission

dem

eidg . Militär ,

departement

einen ersten

BeTricht zu Händen:

~ e s

Bundesrates, d'er üb er di'e Tätigkeit

der

Komm1sslon

Aufschluß

gibt

und

,bestimmte Anträge über das

weitere

Vorgehen auf

diesem wichtigen Gebiete enthält. Dem

Berichte lagen die

fachmännischen Exposcs

be l.

Der Bericht selbst enthält zunächst

eine OrienNerung

ü.ber den gege

nwärtigen

Stand

der.

i n t e r n a t i o n a l ~ n Ver.

e

inbarungen

.bezüglich

der

chemischen Kneg fuhrung .

. nsehließend folgt

eine tudie über

die

Gefahren und

,

vVirkungen

der

chemrischen

Kriegswaffe

sQlwie

über

die schweizerischen

Verhältnissen

entsprechenden not<

wendigen

und möglichen Sch

ut zmaßnah'l1lC?:n,

~ ~ d

en?,

lieh

werden

im

Bericht

konkrete

Vorschlage

uh

er

die

weitere

Behandlung der

Angelegenheit

dargelegt und

he g

ründet.

_\uf Gr und der

ihm

vorgel

egten

Ausarbeitungen dieser

tudienkommission ge langt das eidg. Militärdeparte .

ment zu der überzeugung, daß die heute bestehenden

internationalen A..bkommen k e i 11 e u n be d

in

g t e

i ch e r

h

ei

t

dafür

brieten, daß in -

leider nicht

ausgeschlossenen

-

künftigen

Kriegen

auf

die

An

.

wendung von Giftgasen

als

Kampfmittel verzichtet

wird. Die Seil veiz

würde

ihre Wehrmacht und

ihre

Zivilbevölkerung schlrimmsten Gefahren aussetzen,

wenn sie ·diesen Tatsachen sich

verschließen

wollte.

Daraus

e r g ~

sich für den

Staat

die Pflicht, Maß,

nahmen zu treffen, welche geeignet sind, die Gefahren

de

chemisc

h

en Krieges sowohl von der Annee

als

89

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 18/24

auch von dcr Ziv ilb evö lker ung abzuwenden. E ine Miß,

achtung dieser Gefahr en würde eine bedenkliche

Schrwächung der Widerstandskraft un se res Lru

nd

es auf

d·em Ge biete der Landes·verteidigung bedeut en und

die

Versuchung

kriegf'ühr.e

nd

e r Nac

hbar

s taaten. diese

Schwäche ausz

unüt

zen und einen iiber raschend en

Durchstoß durch

die Schweiz zu erZlwingen, wäre groß.

Im

,gleichen Maße, wie es un s gelingt, o·egen di e Ge,

fahren ,des

chemischen

Krieges

vorsorgliche Maßnahmen

zu

treffen

, wird die Invasionsgefahr

z u r ü c k ~ e h e n

und

die Wahrscheinlichkeit der Achtung vor un se rer Ne u,

tralität durch unse re Nachbarstaaten zun ehm en. Die

Abwehrmaßnahm

en gegen die

Wirkung der Giftgase

bedeuten somit einen wichtigen Bestandtei l unserer

La ndesverteid igung.

In der Einlad ung des eidg. Militärdepartemcnts wer,

den die Mög li chkeitcn eines aktiven und passivcn

Schutz·es erwähnt .

Der ak t i v e Schu tz (durch Kampfflugzeuge, Ab,

wehrwaffen usw.) ist vorwiegend Sache der Armce.

Immerhin ist dic Mög li

chkeit nicht

ausgeschlossen,

daß

grö

ßere

Agglomerationen und

staat li

che oder pri

vate

lebensWlichtigc Anstalten auch aus eige

ner Init

ia tive

gee ignete A,bwehrm

aßnahmen

ins A uge fassen.

Z U11 pas s i v e n Schutz gehören :

1.

Weitgehende A ufklär

un

g der Bevö lkerung üb er Art

und Maß

der

Gasgefährdung und

bezügliche

Schut

z,

maßnahmen mit dem Zwecke. dem

Ausbr

uch

einer

Panik

vorzubeugen.

. 2. Organisation eines Tachricht.en , und Alarmdrenstes,

w.e

lcher rasches Melden drohe.nder

Ge

fahr und so '

fortig'es Inakti ontret

en

der vorber

eitete

n Schutzmaß,

nahmen gewährl eistet.

3.

Bezeichnung von zahlr eic hen dezentralisierten be,

helfsmäßig hergerichte t.en Schutzrä1.lJll1en (Keller usw .) .

in welche -die Bevölkerung bei

Gasa

larm sich zu be,

geben

hat.

4. Vorbereitungen poli zeilicher und feuer wehrteeh ,

ni

scher Natur .

5. Sanitäre Maßn a

hm

en zur schn e

l .

en Bergung

und

Hilfeleistung

Gasverletzter und Entgiftung gasver,

se ucht er Zonen.

A n all diesen Vorbereitungen werden

d-ie a n t o n ~ und

Kommunalbehörd·en sowi·e private Organisationen aller

Art

auf Grund e

inh

ei tlicher Wegleitungen zweck ,

ent spreche nd beteiligt; es is t zu trachten, die finan ,

Zl

iell en An ford erungen im

Rahm

en

d.es Erträglichen zu

halt e

n.

E in e beim Schweizerischen Roten Kreuz auf Ko sten

des Bundes einzurichtende StudiensteIle soll die

nötigen t echni schen

und

organisatorischen

Grundlagen

sc haffen und zu

jeder Auskunft

zur Verfügung stehen.

An der

Konferenz am 9.

ovem

her sollen folge:1de

Vo r t räge gehalt en

werden:

1

Politische und juris

oischc

Betrachtungen (Minister

Dinichert). 2. Die Stellung des Roten Kr euzes

(Rot

,

k reuz,

Chefa

r·zt Dr.

Sutter). 3.

Di e A ufgrube der sc hwei ,

zer ischen

wissenschaftlichen

Kreise (Prof. Dr. Dufour) .

4. Die

militäl"ische

La

ge (Oberst

i.

G . Bandi , Sektions,

chef d'

er

Generalstabs ab tei lun g). 5. Di c techni sche

Lage (Obcrs't Fierz, Chef der kriegstechnischen Ab tei ,

lung). 6. Sanritäre Maßnahm.en

(Oberfeldarzt

Oberst

Hauser). 7. Allgeme·iner Orgal1'isationsplan (Kommis,

sions priis:ident Obel Stkorpskommandant Wildbolz).

Bund·

esrat

Minger eröffnet die

Konfer

,enz am 9.

Nove

m,

her persönlich . (Baseier National ,Z e itung

vom

30. 9. 3r1.)

G leichzeritig meldet die "R e v u e

In

t e rn a t 'i

0

n a l e

dei a C r 0 i x R 0 u

ge

,r . 1

54 (Oktoberheft),

daß

s ich am 10 . Jun:i di e Schweizer Luftsc

hu t

z Liga

unter

dem

Titel

A

s ,s

0

c i a t i

0

n p

0

u r a

pro

t e c t

ion

d es pop u I a t r 

0

n s ci v i I ·e s

co

n t r e la g u er r c

e h i mi q u

e

gebiJ,de t

ha t

. S:ie hat sich fol gend e

Auf,

gaben gest,eIlt: 1. S

tudium der Fragen

des chemischcn

Krieges und sei ner M'ittel (V

erö ff

e

ntlichun

gen, Labora ,

tor.iumsversuche

und

andrer.e

technische

A rb eiten) .

2. Abwehrkampf durch materielle, juristische und mo ,

rali sche Propaganda. 3. Schutz der Zivilbevölkerun g

mit allen technisc hen Mitteln .

9

asgefahren

des fägli hen Lebens

Die L i e g

ni

t z e r Tag es p

r es

s e vom 12. Oktober

berichtet

ü.ber einen A m mon i a

kau

s b ru c h in einer

Liegnitzer K

ondito

rei in

der Go

ldberge r St raße infolge

einer

defektcn

Kältemaschine. Das

Ammo

ni akgas ver,

breitete

sich schnell im ganzen Hause, Gäste

und Per

,

so nal flüchteten, einige Angeste llt e

wären

beinahe er,

st ic

kt

, bis s ie sc hließlich durch e

in

en Nota usgang da s

Freie erre ichen konnten. A

uch

auf der Straße wurde

von

den Passanten

starker

Ammoniakge ruch wahr

,

gc nommen .

Die

alarmierte Feuerwehr holte die im

Hausc wohn cnden, durch das

Gas

bcdrohten Micter im

dritten

Stockwerk durch die Fenster mittels einer

mechanischen Leiter heraus. Ein'ige

Personen

waren

bereits bewußtlos. im ganzen

mußten

sieben

Gasver

,

gifte te ins

Krankcnhaus

gebrac

ht

werden.

Das K ö I n e r Tag e b I a t t

vom

6.

Okt.

en t hält

einen

Bcricht

üb er einen Sc h i f f s b r a n d auf dem &hein.

Am 5. Oktobcr brach auf einem Lastkahn , dc ssen

Ladung aus öl und J..:.opra .bestand, ein

Brand

aus.

Dcr

Schleppzug lcgtc sofort an und alarmierte die

Ehrcnbreitsteiner Feuerwe hr. die am schne llsten er,

rcichbar war. Da es unmöglich war, an den Brand ,

herd ohne

Gasa

usrüs t ung

heranzukommen

,

mußte

der

J.,:.ahn

an

da s

Koblenzer Mose

lu fer

geschleppt werden

.

wo die Koblenzer Feuerwehr, mit

Gasmasken

aus,

) e rüstet, das Fcuer bekämpfcn und wenigstens den

) rüßtcn Tei1

der Ladung

retten

konnte

Die "R h

e in

'i s

e h

Wes t f ä I i s e h e Z e

t un

g"

in Es se n vom

26.

September bringt ebenfalls e inen

Bericht

üb er ein G r oß f e u e

r u

f ·e i n e m

Sc

h i f

f.

A uf dem Dampfer ,.Neumark der Hapag war am

26. Septemb er im Hamburger Hafen ei n Großfe uer aus,

gebrochen, das sic h mit großer Schnelligkeit ausb reitetc.

Die Feuerwehr , die mit fünf Zügen und Löschbooten

crsc

hi

en,

konnt

e in kurzer Zeit den Brand loka li sierell.

Der

Dampfer

Ne um ark " h

at

te .am 25. und 26. Sep '

tember

zum

Zweck der

U ngezieferv er

ti l

gung unter

BI

a u s ä ur e ges tanden. Die Löscha

rb

eit en

waren

erheblich erschwert, weil die Gasschrwaden, die

durch das Schiff s

trömt

en, es zuers t

unm

öglich mach,

ten. mit Rauchschu tzge rä ten in das Innere des Schiffes

einzudringe n. (Blau säur efeste Einsatztypen waren

augenscheinHch

ni

cht vorhanden. Die Schrift .)

Ober ei n Feuer im Gaswerk West in Fra n k f u t

a.

M.

bericht ete das Stadtblatt der F r a n k f u r t e r

Z c i

t un

g" vom 26 . September. Am 25.

September

a·bend s ent zünd

ete

sich in den

Lagerräumen

neben den

Reinigungsanlagen des

Werkes

eine erhebliche Menge

Filtriererde, die zur R egene

ration

lage

rt e

.

und

'War bald

in blaue

Sc

h

we

f e l f I a m m e n .ge

hüllt

. Di·e Feuer ,

wehr konntc untcr dcm Sc hutz ihrer Gasmasken den

brennenden Sc hwefel mit Spaten umschaufein und das

Feuer in mehrs tündiger Arbe it schließHch ersticken.

es.

A us H a m

bur

g

wird

uns ü.ber .d e n G

ass

c

hu t

z

i n S i e 1a n l ag e n folgendes geschrieben :

Die Arbeit in den Sielanlagen der Städte ve rlangt

Sicherh eitsrnaßn a

hm

en gegen alle Gase,

wie

Chlor,

Schw efeLwasserst off,

Methan

, Benzol, K ohl enoxyd und

J :

ohlensäur e. Daß man sich dieser

Maßnahmen

in

Hambur

g

mit

großer

Sorgfa

lt a

nnimmt

, beweist di e

Tatsac

he, daß sich im

Harn

,b u r ger

Sie

I b e

t r i

e b

seit

Jahren Unfälle und Expl os ion en, wie s ie in an ,

deren Städten häufi g vorkommen. nicht ereignet haben .

Die U nfallve rhütun gsma ßnaJlmell' beginn e·n

hi

er

gleich an der Gefahr enqu ell e.

Die

A bw iisser der ve r ,

sc

hi

edensten

Industrien

werd·en in

Zusammenarbeit

mit dem

Hamburger

H)"gienischen Staatsinstitut

hiiufig untersucht , und es wurde

u.

a.

erre

icht,

daß

di e

früher oft vorkommend

en

sehr

-hoh

en

Temperaturen

(bis zu 70°) auf die polhzeilich vorgeschriebene

Höchst

,

temperatur

von 37

° gesenkt wurden. Auch doas

Ab

,

la ssen

von öl und

Säur·ell'

in

Siele

und

die Schwefel ,

wasserstoffentwicklung d'Urch die

Abwässer

von Leder,

f.abriken konnten wesentlich herabgemindert

werden.

- In den Letzten Jahren wurden die S c hu t z ,

e i n r i c h t u ng en für das Be t r i e b sp e r s o n a l

ausgebaut. Es

darf

kein E-inst-eig·eschacht be ,

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 19/24

stiegen werden, ohne

daß vorher

eine

brennend

e

Sicherheitslampe h e r ~ b l a s s e n wird, um das

Vor,

h.and·ensein von

Ga

'sen zun ächst zu

kontrollieren

. Die

Lampen

sind

mit

einem

Wink

elspiegel versehen, in

dem man von oben erkennen kann,

wie sich die

Flamme der Lampe

verhält

.

Mit einem

V

ulk

a

11 ,

G a s

a n z e i

g e r der jedem

Sielbe z

irk zur Verfügung

steht,

kann

dann

der Gehalt der Luft an schädlichen

Gasen und

der

Charakter

der

Gase

festgestellt wer ,

den. Z.ur Feststellung vo n Schwefelwasserstoff we

rden

Streifen von Bleiaeetatpapier,

die sich

je nach dem

Grad

des

Gasgehalt

es ,

braun

is

schwarz

färb en,

nicht

nur

,bei Beg

inn der

A

rbeit

,

so ndern währ

e

nd ihrer

ga

nzen Dau

er b

eo

bacht

et, .weil die

Geruchsempfindlich

,

ke

it gegen Schwefelwasserstoff

allmählich

durch

dic

Gewöhnung

nachläß t.

Zum Absaugen

gefährlicher

Gas

,

bildun

g wird ei n

Ger

I ac h , K a n

a le

n t g a s e r an ,

gewen det,

der

auß

erdem ,"

om

Hamburger

Sielwesen

noch so um

ge

baut worden

ist,

daß

auch

Frischluft

in

die Siele hineinge

drückt werden kann

,

wenn

sie be,

ga

ngen

we

rd

en sollen.

Der Kanalentgase

r ist in

Ham

,

burg

der

Mittelptlnkt einer G a s

s c

hu t

z k

0

I

on

n e

geworden, die s tändi g an eine r

zent

ralen Stelle in Be,

reitschaft

ge

halt

en wird. Als zuver läss·iger A t e m ,

sc hu t

z gegen die Kanalgase steh en

dem Betriebs

,

per

so

nal

Sa

u

e r

s t 0 f f ge r ä t e zur

Verfügung. G a s

m a s k e n

könn en nur dann

als

sicherer Schutz

angesehen werden

,

wenn man

die im

Kanal vorhand

e

r.

c

Gasa

rt

kennt und danach da

s

entsprechende Filter

wählen kann. Durch

die

l( ana

le

nt

gaser

wird

j

edoch

die

Gasgefahr

in

den

meis ten Fällen beseitigt. Während

des Begehens

der

Siele

werden

stets mind estens zwei

Schächte

offen gehalt en ,

um

die

Lüftung

zu erleich,

terno Die

Entfernungen

zwisc

hen den Schächten

sind

durch Einbau

neu er

chächte wesentlich verringert

worden,

sie

betragen je

nach

Größe der

iele

4

bis

60 Meter.

Weiter

e

Entfernungen

als

OO

Meter

komm en

nur noch in

den

großen

Stammsielen

vor, die ,genügend

Frischluft haben. In die

sen

ielen sind

außerdem

zwischen

den Einsteigeschächten

noch zahlreiche Luft ,

schächte

eingebaut.

Neben

den

Sicherheitseinrichtun

,

gen ist

auch dafür

Sorge

get

ragen,

daß

die

Sielarbeiter

gee ig

net

e

Arb

ei

tskleidun

g

und Ausrüstung erhalten.

Außerdem

werd en ihnen bei

Arbeiten

in·

stärker

ge,

füllten Siel

en

Anzüge

aus G

ummistoff

zur

Verfü

gung

geste llt. die in ihr em Ausse

hen den Taucheranzü

gen

ii hnl ic h sind und einen zuverlässigen Schutz ,gegen

Durchfeuchtun

g bieten . 01'. W . O.

eutsche Lufischu

f

Liga

Hauptträger der

Luftschutzar

,beit müssc n die großen

Städte

sein, weil sie die

Haupt

ang

riffspunkt

e etwaiger

Luftüberfälle

darstellen

dürften

. Des h.alb

muß

die

zivile

Luftschutz

Ibewegung

den kommunalen Luft

,

schut-zver.einigungen

Zubringerdienste leisten und so

zugeschnitten: se in. daß die

zi

vile

Luftsc

hut

Z

bewegung

die

kommunal

en

Maßnahmen

organisch ergänzt. Das

P r ä s i d i u m

d e r D ,

eu t s ch · en L u f t s c h u t z

Li

g a ·ist aus diesen Gründen aus

den

Oberbürger,

meistem der

grö

ßten Städte

ge

bildet worden

,

wodurch

d.ie Leit ung

der

zivilen

Luftsch

u

tzbewe

gung

nach den

sachlichen Notwendigkeiten

ge

währl

e

istet

ist. Z<um

innerpoliti

sc

hen

Ausgleich

sind außerdem

einige frü'

here

Reichsminist

er

verschiedener Parteien von

I

inks

bis

rec

h

ts

in das

Präsidium

gewä hlt

word

'en. Es

besteht

somit

aus folge

nden

Herren:

o.berbürgenneister

Dr. A d e

n

a u e r Köln

,

o.berhürgenneister

Dr.

B r

ach t

Essen,

überbürgerm

eister B rau e r . Altona,

Reichsminister a. D. G i es b e r t s, B,erHn.

überbürgermeister

Dr

.c

0

e

rd e ie r

Leipz ig.

R.eichsminister a. D .

Dr

. G

r ad

n aue r Berlin,

Oberbürgermeist

e r Dr .

Ja

r l

es

D:uisburg,

Ob-erbürgermeister

Dr

. K ü 1z,

Dresden

,

überbürgerm

e

ister Dr. Lo h

m e y .e

r Königsberg,

überbürgermeister Dr

.

S a h

m,

Berlin,

überbürge

rm

e

ister Dr

.

Sc

h a

rn

ag I, München

,

Reichsminis ter a. D. v o n Sc h I i e b e n Berlin.

Die

Geschäfte

des 0 i r e k to r i um s führen d

ie

He r ,

ren Dr. R ü h I e

vo

n L 'i 1i e n s t e r n

und

F r i t z

Geis l e r .

Die bisher in B a ye r n tätig gewesenen

Luftschutz

,

orga

nisa

tionen

s

ind

ges chl ossen d

er Deut

sc

hen

Luft ,

sc

hutz

Liga beige

treten und

ha

ben

die L a n

de

s ab . ,

t e i 1 u n 'g

Ba

y

e r n

der Deutschen

Luftschutz Uga

ge

bildet. Der Vorstand

d

er Landesabteilung Ba

yern

bes

teht

aus

den

Herren Dr. W.illy o..

H e r

r m a n n ,

Egon Fr e i h er l v o n

Be

r c h e m und

Unive

rsi tä ts ,

pr

of.essor

Dr.

Hubert

G e

b e l e.

Land

esl

ei ter

ist Haupt,

mann

a. D. S t a r k. Der La

ndesleitun

g

steht ein Sach,

verständigenausschuß mit den hervorragendsten baye

,

rischen Sachverständigen

für

Luft

sc

hu t

zfragen zur Seite.

Die

Gesc

häft

sste

lle

befindet

sich in M ü n c h e n 2 M,

Sendl'ing,er Straße 55.

ferncr

hat sich

die L u f t sc

hu t

za r bei t s g e m e in ,

sc

h a f t s t p r e u ß e

n

unter

Führung

des

verdien,

ten Vorkämpfers

der

Luftschutzbewegung,

des

Herrn

Brandob

eri nge

nieur

R um p f,

der Deutschen Luft

,

sc

hut

z Li

ga

angeschlossen.

In überschlesien

hat

der

Pr ofessor

an

der

Technischen

Hochschule Bresla

u,

Herr

Dr

.

Hans

W,

0

I t e r s d

0

r f (,Beuthen),

Direktor der

o.berschles.ischen HauptsteIle für das

Gruhenrett

ungs ,

wcsen

und

der

Versuchsstrecke,

die Bildung

und

Lei ,

tung des B ,e z

i r

k s ve r

b a n des

0. b e r s c h 1 e ,

s i e

n

der

De

utsch

en

Luftschutz

Liga ,im

Einvernehmen

mit den überbürgermeistern der Städte Beuthen,

G lei,

witz

und Hindenburg

üb

erno

mm

en

.

Mit

fast allen g

roß

en

Volksorganisabonen

hat

die

Deut

sche LuFtschutz Li

ga ei ne Arbeitsgemeinschaft her

,

bei geführt, UIITI die Propaganda d'es

Luftschutzgedankens

auch

über

·d1ese

o.rganisationen

in das

Volk tragcn

un,d

den

Rat

de r

Vertret

'er diese r

o.rganisationen

im L u f t.

s c

hu t

z ,

All"

,b e i t s g e m e

in

s c h

a r t s a u

S 5 C h u ß

für die

Gestaltung der

Propaganda

der Deutschen Luft

,

s

chutz

Li ga in

Anspruch nehm

en zu

können.

Di e

Bildung von 0.

r t

S

g r u p p e n ,im

Einvernehmen

mit

de n

städtischen Behörden

ist

nunmehr

fast

aBer·

o

rt

s m Gange. G.

eutsches Rotes reuz

Inter

esse für

Gasschutz

zu er wecken

und

K

enntnisse

i.ib

er

Gasgefahren auch außerhalb

,de r festgefügten o.r,

ganisation seiner Sanitätskolonn

en zu

verb

re,i en,

war

der Wunsch des Vorstandes des

P r o

vi

n z i a I v e ,r ,

ein s

vom

R 0 t e n K r e u z

fü r

S

a c h se n,

als

er

die

Stud

e

ntenschaft

der

Univ

,e

rsität H a l l

e zu

einem

akademischen Gasschutzlehrgang

ei nlud.

Der

Bezirksinspekteur

Dr. med. Re

tt i g,

Halle,

wurde

mit der Vorbereitung dieses

u r s ~ s

-

unseres Wis

ens

des

zweiten

akademischen Gaskurses

in D e

ut

sc

hland

-

beauftra

gt .

Dank

der li ebenswü rdi gen U

nt

e

rstüt

zung

der Vorberei

,

tungsarbeit

e n du.rch

den Vorstand

de r

Hochschul

g

enoss

en

schaft

freiw.

Krank

enpfleger

vom

R. K. ,

der Herren

Geh. Rat von Dobschütz und Pri ,

vatdozent Dr.

Barth,

ge

lan

g es,

den

Kurs

zu

einem

un ,

geahnten

Erfolge zu ges talt

en. Es wurden

' in allen

In

,

s

titut

,en

und

Au.ditoriengebäuden' der Univ

ersitä

t

Tei

l,

ne

hmerlisten

für

den Gasschutzlehrgang

ausgelegt, die

sich

sehr schnen

füllten,

so

daß

schon

n

ac

h

kurzer Zeit

feststand, daß der

von

der

Un:iversität z

ur Verfügung

gestellte Hörsaal

nicht

ausr

ei'

chen würde. Die Einzeich

,

nung

en

nahm

e n noch in den letzten T agen e inen der ,

artigen

Umfang

an,

daß es

nu.r durch ,Entgegenkommen

der

Herr'

en Professo

r

Völcker und

Stieve, die das

Auditorium der chirur

gisch

en n ~ k

bzw. d'

er Ana

,

tomie zur Verfü

gun g

stellten,

möglich war, die Te

il

,

ne

hm

er

unterzubrin

gen,

und

zwar a

uch

nur

in

drang

,

voller

Enge

.

Die Teilung der Teilnehmer

,

erforderte

,

daß

jeder

Vortra

,g d

0

p pe . t ge

halten

wurde. Bei

dem ,überaus regen Interesse,

das

den

Vorträgen en t

,

gegengebracht

wu.rde

und

, ,bei

der

Roj

,es'

enteilnehmerzahl

von 437 Hörern (407 männ1iehe und 30 weibliche)

wurdc

aber diese

Mehrbelastung gern übernomm

cn .

Den Ha.uptvürtrag über G

a s g e f ah r e

n u n

d

Gas .

sc hu t

z

hatte o.berregierungs

,

Medizinalrat Dr

.

Ber

ger,

Magdeburg

,

übernommen.

Den Vortra

g

über

G a s s c h u t z g e r ä t hi,

elt Herr

Alfred Müller von den

Dr

äge

rwerken

in Lübeck. Er

9

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 20/24

vers t

and

es ausgez,

eichnet.

an der

Hand

eines g

roßen

Bildmaterials und

unt

er

Vorw

eisung aller

Arten

von

Gasschut 7-ge

räten

den Teilne

hmern die Wirkungsweise

der Gasschutzgeräte

und ihre ve rsc

hi

edenart ige An ,

wendung

zu

erk

l

äre

n.

Im

Ansc

hluß an die Vort räge fanden

praktische

Übun ,

gen im

Hofe

un d

Reizraum der

Berufsfeuerwehr

sta

tt ,

die auch die Lei te r d

er

ü

bun

gen durch

Geste

llu ng ge,

schulten

Personals

in d

ankenswerter

Weise

unterstützte.

Diese

üb

ungen

nahmen

den R

es

t des ,

ersten und

den

gan7Jen zweiten

Ta

g des Kurses von früh b

qs abends

in

Anspr

uch .

Es wurde

in kleinen

Gruppen

jedem

Teilnehmer

Gelegenheit

gegeben, in

Ruhe

die

Gas

,

ma s

ke

zu

verpassen, sich durch

Singen

und

Freiübun ,

an die

erschwerte

Atmun

g zu gewöhn en

und

dann

nach

dieser Vo

rb

erei

tun

g

den

R

eiö

ra

um

zu b

etrete n.

Das

Interesse

war

auch

b ~

den

pr

a

kti

schen ü bu ngen

außerorden

tli ch rege ; es

wurde

b

eda

ue

rt

,

daß

bei d

er

großen ~ l h m

j

ede

r

einze

lne

nur

verhältnis,

mäßig

kurze

Ze

it

zum üben

h

abe

und

aller

seits

w

urd

e

ei n·e baldige

Wiederholung

des Kurses dringend ge,

wünscht.

Eine

praktische

Gasschut

züb ung

führte

die Sa

nität

s<

kol'Ünne in

La nd

s b

e rg

a. d. W. gemein

sc

h

aftlic

h mit

dem Vaterländ1·

schen Fr

au

envere

in

vom

Rot

en Kreu2

und

unt'er Be teiligung der

Feuerwehr

durch. Der G

rund

.,

gedanke

·de r ü

bun

g

war Brand

des ehem.

Proviant.

amts mit

A

uftreten vo

n

Giftgasen. Nach der

Lösch,

arbeit der Feuerwehr

üb

ernahm

d1e

Kolonne die

Ber,

gung .

der Scheinverletzten und

B

ewuß

tlosen.

Da

s

An

,

lege n

der

Ve rb ä

nd

e

war

d,en

Vereinshilfskräften

des

Vater . Frauenver

,eins v.

R.. K übertra

gen.

Aus

·

der

Arbe it der Sanit

äts

kol

onne ist

b

es onders das Auf

,

suchen und

Fortbringen

d

er

Rauch ,

und

Gasve

r

giftete

n

vom

Brandherd sow

ie der Abt ransp o

rt

mit behelfs.

mäßig herg.erich tete n Trarusportmitteln

(Lastauto,

Kahn) zu

erwähnen.

..

achrichtenblatt

des

Deutschen

Roten

Kr

e uz'es

N I

. 18

und

19

.)

Technik d

  s

GasschufJes

Ein

neues Ho c

'hleistungsfilter.

Mask

e

nt r

äger mit D egea.HochleistungsMlter

(Ventil am

Z.wischenstück)

Vorstehende

Abbildung stellt

eine

normale Maske

aus leichtem Stoff

mit dem

üblichen

genormten

Ein.

sa tzgewinde

da r

, die

ITlIit

einem

De

gea.J-Jochle'istung

s.

9

filter der Auergesellschaft zum Schutz geg·en alle C;ift,

und Nebelstoffc

versehen

ist.

Da

die se r Filter eine

Venti l

atmung

- Pe

ndelatmun

g genügt nicht -

er

,

fordert, ist zwisch

en

Filter und Maske ein

besond

eres

Zwischen.stück

vorgese

hen, welches

das

VentH trägt.

Auf

diese Weise

könnten notfalls .s-ä

mtlich e in D e

utsch

,

land

vo r

h

andenen Masken für

die

Zwecke

des Zivil,

sc

hutzes mit

einem F1lter

ausgestattet

w

er

den, das

auch d·en allcrschiirfsten

Ansprüchen

an Schu

tzleistung

cn

tspr

.ich

t.

(A

uergesellschaft.)

Fortschritt

bei

Lagerfähigkeit von Masken

,

Obwohl

die

Vo rt

eile

einer

aus

Gummi

h

ergestellten

Gasschut

zma ske a

ll

gemein s

te t

s

anerkannt worden

sind,

stand

ihrer Verwendun

g vielfach

das

g

roße Bedenken

gege

nüber,

daß

die un genü gend

vo

rauszusehend e

Halt

,

barkeit

von

G ummi ein be

trächtliche

s Lagerri siko

ent.

hält.

Dies mußte

sich

besonders

dort

auswirken,

wo

es

seic

h

weniger darum hand

elt

e,

Gasmasken

für d

en

täglichen

Geb

rau ch bei

der

A rb ei t zu beschaffen, als

vie lme

hr

darum., für den Ern

stfa

ll einer Katastrophe

gr

ößere Bestände

auf Lag'er lege n zu müssen. Auf

un

seren Wunsch hat

es

nun

eine ' de

utsche

G ummi,

fabrik

un ternom

men

und

erreicht, einen G ummi her,

zustellen, für welchen ei ne

Lagerfähigkeit von

ze

hn

Jahr

en

gara

nti e

rt werden kann

. Inn

er

h

al

b diese r

Zeit

besteht

.bei

sac

hge

mäß

er

Aufbewahrung

also kein

Lage rri siko me

hr

.

(Drägerwer

k .)

Verschiedenes

Hochtouristik

und freitragbare Sauerstoffgeräte

.

Die Frage, ob die

Verwendung von Sa

u e r s t 0 f f ,

a p p

  r

a t e n die

Bergsteiger

befä

hi

gt, den

Mount

Everes t zu b

e7Jwi

ngen, bilde

te

den

Gege

ns

tand

Ieb ,

h

.a

ft er E

rörterun

gen in

der

Versammlun

g d

er Ph

ys io,

logischen

Gese

lls

chaft

in Oxford. Die Ansicht des

Professors J . Bareroft,

daß

die

Hauptschwieri

gkeit der

Bezwingung des h

öc hs t

en- Berges der

Erde behoben

werde, wenn die

Bergstei

ger

mit

ge

führten Sa

uers

toff

e

inatmen

,

begegnete

in der V ersa

mml

'ung lebh

afte

m

Widers

'pruch. So

erklärte

E.

N. Odell

in sei nem

Vor

,

tr a

g

über

die

Mount,Eve

r

est

.

Exped

i

tion

vom

J

ahre

1924

,

an

d

er

er

teilgen

om

men

hatt

e:

,,

'Wir

konnten

wie,

derholt

feststell en,

daß

wir

fl

,

anz und gar nicht

s

von

den

Wohltaten verspürten,

deren sich

frühere Ex,

ped iti onen erfreut haben so llen, und die a

uch

un s nach

der Ve rsicher ung der Physiologen

hätten

zut eil

werden

müsse

n.

D

er

A ufsti eg

bei

d

er dritt

en Ex ped

itio

n wurde

vo

llstän

dig ohn e ,

Sauerstoffapparate aus

geführt. Ich

se

lbst stieg bei ei

ner Ge

lege

nheit bis

z

ur

H öhe

von

7700

M

etern

auf,

und

zwar

unt

er völligem V erz

icht

auf die Sauerstoffa

tmun

g. B

ei

m n

äc

hst

en

AuJsti

eg nahm

ich den Sauerstoffa

ppar

a t

mit

, um ihn

auszuprobieren

u

nd

zu

se

hen, ob

man

dab

ei schneller

vo

rw

ärts zu

kommen ver

moc

ht

e; ich fa

nd

aber,

daß

ich bei

der

künstlichen Sauerstoffatmung

ke

in

en größeren

Vort

e il

ha tte als bei der natürlichen

Luftatmun g.

Als wir zu,

rückk

e

hr t

en,

hatt

e sich bei un s die ü berzeugung be ,

festigt , daß bei ru

künfti

gen

Expeditionen

Sauers toff,

apparate nur

für die Bezwi ngung d

er

le

tzten Strecke

von wenigen

hundert

Mete

rn Höhe

erfoTderlich seien.

(

.

Berlin er Börsenzeitung

vo

m

2. 11.

31.)

Be'hördliche Schließung der

Giftgasfabrik

Engis .

Aus

Brü ssel

meldet

die "N a t ion ,e I g e"

vom

3. 11.

1931,

daß

die

ch

emi sche

Fabrik

in Engis (

Provinz

Lüttich) auf Grund

g,e

rkhtlicher

Entscheidung

am

10.

November

endgültig

geschlossen wird.

Die Abgase

diese r

Fabrik waren bekanntlich

die

Ursache

des

Gift

,

gas unglücks im

Maa

stal

e.

Polnische Liga für

Luft.

und

Gasabwehr.

Na c

h neuerer Feshstellung ·d

er "Polska Zbrojna" ver,

fügt die

poln

ische

Luft

,

und Gasabwehrlig

,a ,üb

er

608885 Mitglieder,

verteilt

übe r 22

Wo

i.woMchafts ,

und 320

Kr

eiskollllitees,

mit

6779

Orts

g

ruppen

.

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 21/24

Die französische

Lu/lschuiJbewegung

Die französische

Luftverteidi

gungsliga (La

Defense

Aerienne)

verbreitet

Flugblätter

zu

Propagandazwecken

.

Der

Inhalt des

einen

lautet:

"Die Luftverteidigung

·

bedarf von

allen

Problemen.

die

die

Landesverteidigung

stellt",

am meisten

der Unter,

stützung durch private Initiative Sie ist am engsten

mit

der

Friedensliebe

eines Landes verb

unden, ist

aber

von allen

Problemen

dasjenige, dessen Lösung in

Frankreich

am wenigsten gefördert

worden

ist."

schützen, w.enn nicht alle Schichten der Bevölkerung

mit Hingabe und Verständnis ber

ei ts

heute

daran

mit,

arbeiten, einen

solchen

Schutz vorzubereiten."

"Wer

den Himmel über Frankreich

verteidigt

sehen

will,

wer einen

Krieg

verhüten

will, der

Greisen.

Frauen

und Kindern

die gleichen Gef.ahren bringen

würde

wie dem

kämpfenden

Heer,

wer

den

friedlichen

Aufstieg

Frankreichs

will,

werde unver

züglich Mitglied

der Luftverteidigungsliga " -

L DEfEnSE ERIEnnE

BULLETIN D'ADHESION

A

SSOCIATIO

N OE PR

OPAG

A NOE

PQUR LA

PROTECTION OE LA PO PU LAT ION

l

bl

. , Place de I'Alma (16

e

)

E

nvo

yez d

es

au jourd '

hui

ce bulletin ci votre nom,

ou

ci

celui d '

un de

vos am is si vous et

es

d

ejci

societ

ai

re .

{

PASSY

4 ·

6

TELEPHONE

PASSY

4

-6

J e souss;gne, decJare adh

üer

a

11 LA

DEFENSE

AERIENNE"

en quaJHe de

COMITE DE PATRONAGE

MM

. d'ArloD,.al ,

Prof

elleur Baltbuard,

J . Bardou., B.

Bertb

elemy,

Profunur Cal.elle

,

Doc:teur

Cbarcot,

Georie

.- Claude

,

A.

Lallemaud,

Leplae,

A. Llelle, E. Ple

ard

, G.

Risler

, M.mb . .

J f[  sfl'uf; J .

de

Ca.tella.e,

Seaat

eur

Eecard

,

Profelleur J .·L. Faure, Profelle ur J .

Leclerc

,

Plerre

Mille, G.

Molle,

Cb.

Prluee.

Membre adherent, cotisati

on

a

nnuelle

Membre t itulai

re

10 fr.

25 fr (Ro)lorl . ... . fl o

ns

• ..null/.s)

Membre fonda teur

100

fr.

C i=joinf Je m on fa n f de m a cofisa fion

cl Dom.s

P r

/sM. ,. ,

Mme

Tblery de

Caba

M ,

mb

.

Mmes

Georiu

- Claude,

Fr

Manal, E.

Pdlluot

, L.

Pommery

, L.

Vlellard

.

Nom et prenoms :

Profession Oll titres :

C ONSEILS D'ADMINISTRATION

P , lsIJ. 

t , ADdr' MlcbeUn.

Vlco - PrlsIJ. 

f

ADdre CarUer, Plane

Foarafer,

Lleutaaant-ColoD.1 d . Ja Rocque.

Trlso

rl . ,

F. Bo,.erat

.

Adre

sse :

. .........................

 

...... Je

.  .  .  .  .... .

 

. ......

193 .  .

Compte

Chequa Po.tal pro

v

l.olra

,

Paris

899-85

D'Aublll.y

,

G6dral

BalloDrI

General

Borte,

Gedral

Boueabellle,

Doctear

FUDck

Br.Dtano,

Pono

df Borllo.

Pour

les differents membres, les

cot

i-

sations

peu

v

ent

etre

payees une fo

is

po

ur

toutes dans les conditions ci-apres :

(Sign.ture)

Membre adberent . 150 fr ' l L • • . ,. .

, ..

1 J '

u .

Membre titulaire. . 250 f J CIS cutIsaiions

r . nn, I, I / I r Je

Membre fondateur. 500

fr.

,.mb . d

vi .

ßeitrittsformular der fran zösischen Luftve

rt

eidigungs

li

ga

"Die

Luft'Verteidigungsliga will die 1 otwend·igkeit der

Luftverteidig

ung beweisen

und

den Sinn der

Jugend

für die Luftfahrt wecken. Sie will das Wis en um den

Wert der wichtigen engeren Verbindung zwischen

Heima

t und Kol

onien

im

Volke vertiefen und

ferner

zeigen, daß eine Luft m

ac

ht im Augenblick de r Gefahr

nur aus der Umwandlu ng einer in voller wiss·enschaft,

licher und

wirtschaftlicher

En

1

wicklung begriffenen

Luftfahrtindustrie zu Kriegszwecken geschaffen

werden

kann.

Die

Luftv.

erteidig

ungsLiga will

das Interesse

der

Al lgemeinheit ins Leben rufen und organisieren, weil

es den Behörden niemals ge lingen wird, Städte und

Pro,

dukt ionsstätten des Landes gegen Luftangriffe zu

us d·er Fülle der französischen

Presse timm

en der

letzten

Zeit über

die B e d e u tun g des L .u f t •

s c hu t z e s für r a nk r e ·ich seien nachstehende

charakteristische

Auszüge wiedergegeben .

Der

"T

e m p

s" vom

13

8

1931

zunächst stellt

nach,

folgende interessante Betrachtungen an :

Bei den Fortschritten, die der Luftverkehr

genommen

hat,

wird

'

man

sich en-dlich .bei

uns

der zunehmenden

Gefahr

bewußt,

den der

Rückstand

unserer

Luftverteidi

,

gung bedeu

tet. Ma

n

muß

alle Vorkehrungen

treffen

.

um

im gegebenen

Falle den

Angriffen

zu begegnen.

und andere Stellen haben

sich

mit

mehr

Eifer

dieser

Sache angenommen als wir selbst. Nicht wir haben

93

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

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diese Behau

pt

unge n aufges t,ellt, sond e

rn

vo r ein iger

Ze it hat der O berste Ve rt eidigun gsrat ei nen Umriß

hier über ,gezeichn et und die anzuwe nd end en Maß,

nahm en vo r A ugen ge führt . Ta tsächlich ist es gut.

sich da ran zu e

rinn

ern , daß

ve

rschiede ne Kommi ssionen

eingesetzt wo rd en s ind , di e bea uftrag t wurden, die

Sc hut

7)

mi

tt

el ins '

We

rk zu se tze n oder bei ihrer Aus,

nut zun g 7 U helfe n : eine höhere Komm i

ssio

n. d ie

im

Inn enminist,e

rium

ihr en Sit z hat , fe

rn

er Kommi ss ionen

i

nn

e

rh

alb der Depa

rt

eme

nt

s

unt

er Le itung und

Vor

,

si tz der

Pr

äfe

kt

en, endli ch in den großen Stä

dt

en städ,

tisc

he Kommi ssionen.

Diese Bas is der

Or

ga

ni

sa ti on lä

ßt

sich natürli ch nic

ht

de nk en ohn e ei n vo llk om menes Ha nd , in?H and ,Ge hen

mit der A rm ee, welche die Mittel

und

die nöt ige

Aut orität ,besi tzt . A ber eine dera

rt i

ge M ita rb eit.

we lche jede U

nt

erordnun g eine r Behö rd e

un t

er die

and ere ausschließt , ha t auge nsc heinli ch nicht dazu

he

ige

tr a

ge n, di e erford erli che und so w

ün

schenswe

rt

e

Ve

rstä

ndi

gun g her.beizuführ.en. Ebenso haben sich

au

ße

rord entli ch be dauerliche Ve rzögerungen in der

O rganisati on herau

sges

tellt ,

und

es is t n

oc

h se

hr

wen

ig

die

Rede d

avo

n. d iese ern stli ch ins Au

g.c

ge faßt cn

Ma

ßnahm en zu

ve

rwirkli chen. Ta tsächli ch sc hlief die

O rga nisati on, wä hr end E n g 1a n d mit se inen

Fre

i,

wil)l ge n eine Organisa tion aufzog, während I t a l i c n . das

in a llen D ingen an der Spitze stehen will. wirkli che

L

uft

ve

rt

ei

d

ig

ung ta

tkr

·äft

ig

ins Leben ri ef.

"'Vi r sind also tatsächlich s tehengeblieben, s ta tt aufzu,

ha uen, ode r sc hlafen,

hre nd un se re

Na c

hb arn

anbeiten ; das s te

ht

fes t. Un·d ebenso muß man die

Ve rk ennung der Luftge fahr begreifen und den Mangel

an gegense iti

ge

m gut en Einve rn ehme n z,wi schen Zivil

u

nd

Militär ·e

rk

e

nn

en. V on der

Ge

fa

hr

hat man nic

ht

reden

wo

llen. wohl um das

Vo

lk nicht zu ersc

hr

eck en.

u

nd

den .Mangel an Einv,e

rn

chm en

wür

,dc di e

Ze

it

schon beseiti gen. Di es all es is t . offen gesagt. nicht

se hr b eruhi g.end '. vo r all em. wo das Pa rlame

nt

letzt es

400 Milfionen zur Luft

ve

rt eidigung b ewilligt ha t,

dIe man doch

so

gut wi e möglich anl egen

müßt

e.

A ll e diejenige n. di e eine Lös un g di eser bre nn end en

Frag.e wün schen. ha,ben der Berufung des

Gene

rals

e t

a i n z·um

Ge

nera

li

ns pe

kt

eur der

Luft

abwe

hr

zu ,

ges

timmt

in der Erwa rtun

g.

daß ihm se in Ansehen und

se ine große A

ut

o

ri t

ät viel bei Ziv il , und Milit ä

rb

ehö l

den

nü t

zen würd e. Seine A

rb

eit h

at

ni c

ht

auf sich

wa rt en lassen. und man ha t von T ag zu Tag die Reise n

des Marschalls ve rf olgen könn en, der vo n Stadt zu

Stadt zog, um sich zu unterr icht en, .beizupfl ich

te

n, wo

be

reit s etwas geschehen wa r, um zu beraten und all es

in   um die Ve rständi gun g zu bewirken, bis ,

her 111 VIelen Ort en fehlte. W ir er

wii

hn en noch da ß in

demselben Sinn

e,

aber mit

ei

nem a

nd

eren Pl a'n H e

rr

M. G u i c h a r d, Städt ischer Po li z·eidirekt or der

Regie

run

g bea uf t rag t wurd e, d

ie

Leitung pass iven

Sc

hu t

zorga nisa t ionen für den Parise r Bezi

rk

zu üb er,

ne hm en.

Es

schei

nt

demn ach. a ls ob man dies mal et w

as

..

ges ta rt et  hat

und

damit ein e Klippe umsc hi fft wä re.

Di

e

Or

gani

sa t

ion. d ie man in

Ga

ng

brin

gen will , i

st

ziemlich kompli zie rt , denn es kommt darauf an, di e

a

kti

,ven und pass iven Mittel in einer A

kti

on zu

ve

r,

ei nige n. Was denk en die Spezia lis ten der

Luft

ve r

te

id i,

gung bei d iesen Wo rte n? Es is t

nü t

zli ch, darauf ge,

na uer e

in

zugehen.

Nac

hdem man je nac h Wi cht ig keit

di e Punkte und

Ze

ntren, die zu sc hü tzen

sin

d,

ei

nge teilt

ha t , bes t,ehen di e pass iven Schut zmaßn ahm en da rin,

Vorso

rge fiir di e

Or

ga nisa tion der

Hilf

eleis tungen zu

t reffen und s·ie der Bevölkerun g

nut Zlbar

zu mac hen.

E

nt

giftungs

trupp

s bereit zuste ll en.

Ga s

masken und

Schu tza nzüge be reit zulegen

und

ein Ne t z vo n 'Vaehen

ei nzuri ch te n, die beim ersten Alarm ga nz sicher funk ,

t ionieren. Mi t di eser sozusagen ,.

in t

ern en  Alar mb ereit,

schaft müssen die ak t i v e n Mi tt.el gegen die fei nd ,

li

chen F

li

ege r, die

in

der

Bildun

g eines

Ne

tzes

vo

n

mobil en Batt erien, M.a sc hin en

gewe

hr en und Schein ,

we rfe rn bes t,ehen und für die wi chti gsten Schu tzgebiete

bestimmt sind , H a

nd

in Ha

nd

' gehen. Man ve rsteht

ohn e Mühe bei der

Za

hl der A nlagen und großen A n,

h

ii

ufun gen, die

in kür

zes ter

Zeit vo

n ,de n Lu fta ngreife

rn

er r

eicht

werden kön nen, die Masse an Ma t er ial, d ie die

Einr ic

htun

g der

Ve rt

eidi gun g erfor d

ert und

die A us,

sc hüttun g des

Kr

edi tes vo n 400 Milli onen sei tens der

9

Regie

run g. Un

d das ist noc h nicht a

ll

es . Ma n muß.

um das Material in Ordnung zu halt en. üb er e in aus,

ge

bildetes und ständig.es

Pe

rso nal ve rfü ge n kön.nen,

ebenso wi e man das Perso nal als W achtp osten br aucht .

A ll e diese Ta tsachen s ind' zur S

tund

e wegen des

noch

un genauen O rga nisa tionsplanes

nur

sc hw er zu prä ,

zis i

ere

n.

Ge

neral i

es se

i , der

Ge

neralin spekt e

ur

der Fli ege r, gla

ub t

, daß d ie Zahl des aktiven und

pass iven Perso nals der

Orga

nisa t ion et wa 140000 be ,

t rage n

müßt e.

Vom milit.ä rischen Gesi

cht

spunk t aus

g

ibt

es da noch ein wichtiges Pr oblem zu löse

n,

denn

die Bedie

nun

g der Kanonen. M

asc

hin enge wehr e und

Scheinw erfer

se

tzt e

in

gesc

hult

es

Pe

r

son

al

vo

raus. Es

wird scl1\ver se in, hierfür auf unse re schon un zuläng,

li

chen Ve rt eidigungsk rä ft e zurückzugreifen. Man wi

rd

wa hrsc h

ei

nlich an die ,di,ens

tunt

augli chen Franzosen, an

die Ju gend , an speziell hierfür in D ie ns t ges tellt e

'L eut e, ja soga r an di e Frauen herant rete n mü

sse

n. Und

we

nn

di e Lös ung auf di esem W ege gefund en ist , wird

man sie dur ch eine

umfasse

nd e

Or

ga nisa ti on z

ur Aus,

bildung di eses

Pe

rso na ls ve r

vo

llk ommn en mü

sse

n.

Dies all es sind au gensch ei nli ch ,die plö tz

li

ch auftr eten,

den Schwier igkeiten, um deren Beseiti gun g sich die,

jeni gen bemüh en möge n, di·e so lang.e gezögert haben.

.l etzt erst , wo di e Engländ er , It a li ener und Ru sse n

di ese Angelege nh eit anschn eiden, erh eben wir uns aus

dem Sc

hlumm

er, wohl weil wir für c

ht

eten, einmal mehr

des schlimmsten ati onali smus bez ic

ht

ig

t zu we

rd

en.

[m J o urn a l d es D e b a t

s

(143. J ahr ga ng, N

I'.

59)

beschäft ig t sich

I

M. B 0

ur

g e t mit dem gleichen

Th

ema. A uch er sieht in der Ge neralin spe

kti

on für

Luftsc hut z eine wesentlich e

Ne

uerun g im Landesver,

teidigun gssys tem. Di e A

uf

gab

e,

di e dem In spe

kt

eur

ges tellt sei, wäre auß ero

rd

entlich vielseitig. Es handele

s ich nicht

nur

um den Sc

hu t

z der Bevölkerun

g,

son ,

de

rn auch um den der Fab riken. der Bahnanlage n

und

auch der Kuns

td

e

nkm

äler.

Mit

Schutzma

ßn

ahm en all ei n

sei es jedoch nicht getan ; es genüge weder die Ta rnun g

noc h di e Errichtung vo n U

nt

ers tä nd en

und

sonstigen

Schu tzräum en. Di e A bw ehrm aßr ege ln erford ert en in

l rster Linie auch eine a

kti

ve V ert eidigun g. Beim Luft ,

schut z mü sse man an den a lt en Spruch denk en: Di e

bes te Parade is t der Hi eb.

De

shalb

so

lle man

sic

h

mit der Einri chtun g

vo

n H orc

hp

os ten, dem Einsa tz

von Fluga&wehrb a

tt

er ien n

ic ht begnü

gen. Der Einsa t z

vo n Flugze uggeschwade

rn se

i un erläßli ch not wendi

g,

und zwar ni cht nur üb er eigenes Ge bi,et ,

so

nd ern

vor aHem üb er fe indliches Gebie t. Ein A ngr,iff

auf

fei nd

li

che Flughäf.e n, Wi eder

ve

rge ltun gsmaßr ege ln geg·en

fe indli che Städt e und Bombe nflüge gegen Indust rie,

anlage n und feindli che

Ve r

kehr slini en würd en vo n aus,

sc hl aggebend er

Wirkun

g se in .

Bour ge t führt weit er aus.

daß

der Luftschu tz a ll es um ,

fasse, und daß ein deme

nt

spr echend großer A ufga ben,

kr eis dem mit der Leitun g .be

auftr

ag ten Ge neral,

inspe

kt

e

ur

zufi el

e.

D er Ge neralinspe

kt

e

ur

des Luft ,

sc

hu t

zes könne zu e

in

em O rga n we

rd

en, dessen

Ge

l,

tungsbereich di e

Ge

nerals täbe der A rm ee, Ma rin e und

Luftw

affe zu einh

ei

tli chem H a

nd

eln zusa

mm

enfasse.

Di e neugeschaffene ,.Ge neralinspe

kti

on fü r den Luft ,

sc hutz se i daher e in e Ke im ze

ll

e für ein einh eit li ches

Vert ei d igun g S m inris terium. Cs.

ersonalnotizen

Am 31. Okt ober sc hied in folge E rr eichun g der A lt ers,

gre11t'ze der bisher ige P r

äside

nt

des ~ v s in

Potsdam, D r. h. c. R i t t e r M e r t z vo n

Q

u i r n ,

hc im , de r dem Kr eise un se rer M ita rb eit er angehört,

aus se iner Di enstst ell e. Als se in

Nac

hfolger ist

G e

n e r a l a. D. D r . h. c.

vo

n H a e f t e n. Chef der

kri egswi ssenschaftlich en A bt eilung des Reich

sa

rchivs.

ern annt wor den.

Unser Mit

ar

beiter,

Ge

heimer Me di zina lra t

und

Mini ,

sterialdire

kt

or i. R. P rofessor Dr. med. D . theo  . h. c.

D i e

t r i

e h ,

Vo

rsit zend er der

Gasschut

zkomm iss ion

vo

m D e

ut sc

hen R oten Kr eu

z,

hat aus ges

undh

eitli chen

G ründ en den Vorsit z in der Komm ission niedergelegt .

Ei n Nachfolger ist bi sher noch nic

ht

ernannt .

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 23/24

  iferafur

Brandbomben.

Ein

Beitrag

zum

Luftschutzproblcm. VOll

Brandoberingenieur

R u m

p f in

Königsberg (Ostpr.).

224

Seiten

mit 63

Skilzzen

und

Abbildungen

auf Tafeln.

Mittler

Sohn, Ber i.n 1931. Preis 10.- RM .,

gebunden

12.- RM.

Der Vorsitzende

der

englischen V'ölkerbundsgesell,

sc

haft

,

der Earl

of

Halsbury, hat

folgenden se hr

be

,

achtlichen Gedanken ausgesprochen: ..

Die ,Frag,e

der

Zukunft

in

militärischen Ding

.en ist

nicht

die, wic esder ausgebildeten

Truppe,

sondern den nicht

ausgebil ,

deten Zivilisten

in einem

künftigen Krieg

·e

ergehen

wir.d."

Und wenn wir den Inhalt

des vor\i.ege

nd

en

Heftes von ,.Gasschutz

und Luftschutz"

überblicken.

so finden wir in hm ·ei ne

Reihe

VO'l1 konkreten

An,

gaben ,aus dcnen hervorge

ht

, in

welcher

auß

erordent

,

Iich nachdrücklichen

Form

auch von

anderen Fremd,

staate

n

der Schutz und

die Ausbil-dung

der

Zivil,

beV'Ölkerung in

allerletzte

r

Zeit

gefo

rd ert worden

ist.

Deutschland

k a n n

sich dieser Luftschutzentw1cklung

in Eur

opa nicht

l

änger mehr verschließen, und so er

,

sc he

int

das

vorste

hende

Buch

ger

ade

·im richtigen

Augenblick, um weiteste

Kreise

ü,bcr eine

Sonder

.

gef.ahr für die Zivilbevölke rung im Kriegsfalle

auf

,

zuklären.

Die

drei

gefährlichen Angriffs

mitt

e l, dic

das Bomben

,

flugzeug mit s ich führen kann.

sind bekanntlich

die

Sprengbombe.

die

Gasbombe

und

die

Brandbombe.

'Nähr

end

,

über

di.e

beiden

erste

n

Bombenarten

ei

ne

umfan

greiche

Literatur

im .In ,

und Auslande bereit

s

vorliegt, ist die Brandbombe im militärischen Schrift,

tum

.

entweder überhaupt vernachlässigt oder aber

mit

ei ner gewissen

Unk

larh eit

behandelt worden

. Di ese

Untel-Iassung

wirkt

sich

naturgemäß

auch in

den Ver

,

öffentlichungen

über

Luftschutz und

zivilen

Luftschut

z

aus, die

beide auf

der

MilitärHteratur basier

en,

und

so

finden

wir

-

mit ga

nz

vereinzdten Ausnahmen

-

nirgends zuverlässige

Angaben über

militärische

Brand

,

stiftun

g, Brand

greschosse und FHegerhrandbomben.

Diese

re

cht

empfindliche

Lücke

ist

nunmehr

durch

das Erscheinen

des obigen Buches geschlossen

worden.

Sein

Verfass

e

r. Brandoberingenieur

Rum p

f . war

in

seiner Eigenschaft

als Soldat, Flieger,

Feuersehutztech,

niker

und

nicht rum

w.enigsten

erfahr

·

ener

und bekann

,

te

l' Luft

s

chutzorganisator

ganz

besonders

dazu berufen .

das

keineswegs

durchsichtige

und

leicht zu

behandelnde

Problem

der Brand

ge

fahr künftiger Krie

ge infolge

Ver,

wendung

von SpeziaLwaffen zu meist.ern.

Er hat

sich

se iner

Aufgabe

mit Geschick. Sachlichkeit,

Gründlich.

keit und

großem Fle iße

unterzogen und

so ein

Standardwerk

geschaffen.

das

als

grundlegend und

für

weiteren

A,

usbau

geeig

net bezeichnet werden

darf.

Rumpf

geht bei dem

Aufbau seiner

Arbeit folgerichtig

von

der historischen

,

Entwicklung der Feuerwaffe aus

und

zeigt .im

ersten

Hauptll1bschnitt

seines Buches

"Z

u r G ·e s

chi

c h

ted

e s F e u e

I

i m K

I'

i e g

e

auf Grund von

his

torischen

überlieferungen und

llIustrationen

die

Anwendung

des Feuers

für

krie,

~ i s h e

Zw

,

ecke vom Altertum

bis

zur

Vorkriegs

,

zelt.

Der Unterabschnitt

,.Die Rolle des Brand ,

geschosses im Kriege 1870

/7

1"

berichtet über

Ereignisse.

die

ber

·eits

der Vergessenheit

anheimgefallen

waren

.

Das

zwei.te Hauptkapitel

führt

die überschrift

..

D a s

Fe

u e I'

im W e

I t k

l

i ·e g e". Hierüber hat

der Autor

das

gesamt.e

vorhandene Schrifttum des

In .

und Aus

.

landes zusammengetragen und

planvoll verarbeit.et,

wo

,

durch er

sich gle ichzeitig

bereits

in

diesem Kapitel

eine

Basis .

der Erkenntnis

schafft

, die ihm als

Bewertungs

,

grundlage für den

Inhalt

des dritten und letzten

Hauptabschnittes.

in dem er bevorz,ugt auch Ausblicke

un.d

Zukunftsmöglichkeiten

des

Brandangriffs

·

und

semer Abwehr

,

behandelt, unbedingt erforderlich

war.

Der

dritte

Hauptll1bschnitt heißt:

..

D i e

BI'

a n d ,

g ·e s c

ho

s s e

de r N a

c h k I' i e g s

7.

e i t ."

Dieser Teil

ist

naturgemäß

der aktuellste und somit

auch

der inter.

essanteste. Der

Verfasser

geht

in diesem

Abschnitt

hiiufig eigene

Wege

und versucht

sich u. a.

auch

an

ei

ner

"T

h e

0

I'

i e

des

BI' an

d

born b a r

em

e n t s" .

Ili erüh er ellllge Beispiele.

Auf

. 149:

..

E r s t wen n

so v ie

l .e

B r ä n a e

c r z e u g t w e r d e n ,

d a ß

ih r e

B e k ä m p f u n g d u r c h d ie

F e u e r w e h r n i c h t

m e h r

m ö g l i c h

i s t

,

ha t es ü b e r h a u p t

Z w e c k B r a n d b o m h e n in d ie S t a d t

z u

w er

,

fe

n." -

 .D

i e M i n

des

t d

aue I' für

er

f

0

I

g ,

r e i c h e B r a n d b o m b e n a n g r i f f e im r o l l en ,

den A n g I' i f

f

s

v e r

f

a

h I' e n d a I' f n ach K r i e g s,

I eh r

e n

48

S

t un

den n i ch

t u n te l '

s

chI'

e i t e n."

-

Auf

S.

153:

.I m

En d

e

f f ek

t kom m

t l

so l i e

l

e ic h te B r a n d b o m

r

be der

s c h w e r e n B ri ,

s an

z

born beg le i

c h ."

Auf

S. 154:

..

D i c

B'

r andbomt be .muß s e h r v ie l

e r n s t e r

ge

.

n

o m m e n

w e r d e n

a l s

d ie

Gasbomrb ·

e,

d e n n

s ie zer

s t ö

I' t a u

f

d i e

D a

u e

1'." -

Diese

Beispiele.

die natürlich

nur

im

Zusammenhan

g des

gesamten

Textes gewertet werden

dürfen, zeigen

jedenfalls

den

Mut

und

das Streben dC' > Verfassers, grundle

ge

nd

Klassisches schaffen zu wollen, wobei

er

sich freilich

bewußt sein

muß,

daß

seine

Theorien

recht scharfen

7'Jachprüfungen

und

womöglich Angriffen im Laufe

der

Zeit

ausg,

esetzt

sein

werden.

Damit

soll

nun aber

keineswegs gesagt sein,

daß

er

derartige Geistessprünge

vo rsicht igerweise

lieber hätte

solange

unterlassen

sollen.

bis die

Erkenntnisse

weiter

heranger

.eift sein werd·en.

Nein, da s wärc ein falscher Hinweis,

denn

die

heutige

Zeit

erfo

rd

ert

es,

daß

man lebenswichtige

Fragen

eines

Vo

lkes in di·e Öffentlichkeit

herausstellt, damit

sie dis,

kutiert und dadurch geläutert werden

.

Hn.

Deutsches Rotes Kreuz bittet

um

Aufnahme

nachfol.

gender Richtigstellung: Der Preis

des

7.

Heftes

..Der

Sammlun

g wichti

ger Bestimmungen

für die

G e s c h ä f t ~

führung

in den Männer'Vereincn

vom

Roten

Kreuz" ist

bei der Besprechung im

Oktoberheft

dieser

Zeitschrift

mit 4.- RM . angegeben. Dies ist

der

Preis d·es

S a tz e s wichtiger

Bestimmungen

;

Heft

7 allein

kostet

nur

1.20 RM .

P e r i o d i s c h e

M i t t e i l u n g e n :

Die Gasmaske,

he rausgegeben

von

der

Aue

'l"pGesellschaft.

Berlin.

Heft

5

..Luftschutz.Sonderheft"

(Septem

ber)

:

Luftschutz tut not

-

Industrieller

Luftschutz.

-

Die

Organisation des Luftschutzes

bei d,er A u

er

,

Gese

ll ,

sc

haft. -

Lufterne

uer.un g in g'eschlosse nen

Räumen

. -

Ga

_sc

hu t

zübung

auf

der

Hütte Ruhrort

/Mei derich . -

Mitteilungen. -

Gasschutzkurse der

,

Auer,Gesellschaft.

Dräger.Hefte, herausgegebe

n

vom Drä

ge

rwerk

,

LÜrbeck

,

NI'. ,157

(September): Der

Pulmotor und seine

Erfolge.

- Die

Baustein

e des

P u ~ m o t o r s

-

In

welchen Fällen

so ll

der Pulmotor angewendet werden?

- Gasschut.z,

übung in Bremen. - Wl

inke

·und Ratschläge. Beilage

r i i g e

G a s s c

h u t

~ M i t t e i l u n g Nr.

16:

Chlorgasausbruch

in

einer

Zellulosefabrik. Beilage

P u l m o t o r . N a c h r i e h t e : n

NI'. 7:

Erfahrungen

über

die

Behandlun

g

des Scheintodes

bei eu,

gebor

.enen .

Luftschutz.Nachrichtenblatt,

Heft

10 (Oktober):

Luft

.

sc

hutzübungen an der

Eibe. -

Industrie u. Luftschutz.

-

Der

berufliche und industrielle Gasschutz

als

Weß'

be r

·

eiter

des

Luftschutz.es. -

Tagung

des

A.

u. Z.

Stelle in

Jena

. - FühreraU8<biJ.dung für

den

Gasschutz

der Te. No.

-

Luftschutzübungen.

-

Auslandsnach.

richten.

-

Literatur.

Die

Luftwacht, Heft

10 (

Oktober): Kritische Betrach

,

tungen.

-

Internationale

luftpolitischre

Nachrichten.

-

Zur

Studie des

Generals Douhet

. -

International

e

Nachrichten

über

MiHtärluftfahrt -

Handelsluftfahrt

-

Luftsport - Fliegerische '

Gefühle und

Nebelflug. -

Dornier

.,

Wal"

1931.

- Trudeluntersuchungen an fre:,

fHegendren Modellen. - euerungen, '

Fortschritte

,

For

,

schungS/arbeit.en. - Lite

ratur.

Zeitschrift

für das

gesamte

Schieß. und Sprengstoff.

wesen

mit der

Sonderabteilung Gasschutz,

Heft

10

(Oktober): Die

künstliche Nebel, und

Raucher,zeugung

in

der Patentliteratur.

-

Ergebnis

d'es

internationalen

Wettbewerbs zur Feststellung des Yperits

. - Ver.

gleiehsstudi

·e

über Verluste

durch Kampfgase und durch

andere Waffen

im

Weltkriege

.

(Fortsetzung.)

-

Neue

Schutzvorrichtun

·ge

n.

-

Literatur

. -

Personalien.

-

Patente.

9

7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 24/24

Patent=BeriChte

61a, 19. J.

W448.

D r ä g e r w e r k , H e i n r

.

Bern>h.

D r ä g e r

,

L ü b e c k ,

M o i s l i n g e r

A

11

e e 5

3.

A t m u n g s p a t r

0

n e

mit

S a u e r s t o f f a b s p a l t e n d e r Aus .

t a u s c h m a s s e und e inem e inen

z e r s t ö r b a r e n Fj.üss' igk ,e i t s b e .

h ä l t e r Ampul le)

e n t h a l t e n d e n ,

u n m i t t e l b a r in die

A u s t a u s c h .

m a s s e d e r

P a t r o n e

o d e r d'e r en

T rä

ge

r e

i ngeb

e

t t

e t e n

H i l f s g a s

.

e n t w i c k

I

e r.

Der

Hilfsgasentwickler

besteht

aus ein

em rohrartigen

,

an

sei,nen

Stirnflächen

(14)

mit

def.ormie

rbar

en Wan .

dungen und

an

seinen

Seitenwandungen

mit A ustrittsöffnungen

versehenen

Behäl.

ter

(12) , den .die zerstörbare Ampulle

(15

,

16) in seiner ganzen Län ge

durchs

e tzt

und

gegen dess·en deformierbare Stirnflächen

(14) sie sich anlegt (vgl. A bbildung). Aus.

gegeben

11.

3. 1931. H.

:;D 10 . D 671

74

d. 516742. Eie k t r 0 a c u s t i c G e se i l s c h a f t

m. b. H ., K i e I, Werk Ravensberg, Ein.

richtung

zur r R

ich

t un

g s

ob es

t im

.

m ung von W e l l e n e n e r g ie , i n s .

b e s o n d e r e

Schal lwe.1len. Die Bin.

richtung

besteht aus einer Mehr za,

hl von

zu einer

Gruppe

vereinigten

Wellenempfän

.

gern in

ortsfester Anordnun

g und in Ver.

bindung

mit einem elektrischen Kompen .

sator. Mit diesem sind

mehrere Anzeige

.

organe (Telephon usw.) für mehrere Be.

o<bachter verbunden, deren Anschlüsse an

die Ketten unabhängig voneinander ein.

stel1bar sind. Ausgegeben

N. 1.

1931. T .

74 d. 521 33Q.

A n d

re J

u 1 e s M a r c e 1i n &

A n

.

c iens E t a b l i s s e m e n t s B a r b i e r

B e

p.

a r d & T ur e n n

e, Par

i s. Be.

r i c h U g u n g s

.

V o r r 1 c h t u n g

fur

a k u s t i s c he z

w.

0 P t i s c h e A n .

' Tagen zum

S u c h e n bzw. V e r f o l

.

gen von Lu f t f a h r z e u

gen.

Es fin .

det ein durch Merkzeichenvorrichtung be.

einflußter, auf die Aufzeichnung der Spur

der Bahn ein paralleles L1chtbündel wer.

fender

Schei'

nwerfer und

eine Einrichtung

zur

selbsttätigen Berichtigung

der zukünfti

.

gen Lage d,es Luftfahrzeuges

Verwendung.

In der

Ebene

der

Höhenwinkelschwingachse

des Scheinwerfers ist eine in

der

Achse des

Lichthünd,els

zentrierte hcisförmi

,ge Iris.

blende angeor,dnet, deren Öffnung in w e i

Stadien erfolgt, nämlich z'unäohst

unter

Wirkung ,einer anfangs unveränd erlich blei .

benden

öffnun

,g in

Abhä

'ngigkeit

der

wäh.

r,end ' dieser Einstellung unveränderliche

Daten

g,

ewährleistenden Vorrichtung, und

dann unter dem Einfluß

e,iner zweiten

Vor

.

richtung, welche

während der

Einstellung

dauernd die

Ortsänderu

'ngen in Abhäng'

Lg

koeit

des

Höhenwinkels

des Luftfahrzeuges

gewährleistet. Ausgegeben 27. 3.

1931.

T .

GebrauChsIDuster=Referate

12 e, I 156009. Theresia Schoppmann, ge b. Alberty, Dorlmund ,

Prä·

s id entens tr. 4. Filter zur En

tw

ässerung, Entölung, E ntstaubung und

Sterilisierung boch·

und

g ~ e s Luft oder Gase . E i n ~ e t r

12.

1.

31. H, '

4.2

e.

I

1570

09. Dr.

In

g. G e rhard Ammer, Essen

a.

d . Ruhr,

Ir m

ga rd -

straße 62. Sa u<rs

tolfprüfapparat. Eingdr.

1. 12 . 30. H.

61 a. I 158740. Akl.-Ges. für

Feinmechanik

vorm . Jetter

Schee

re r Tuttlingen Verschraubung an Leitungen von

Gasmasken

und

de rgleichen.

E i n ~ e

12. 1.

31.

H.

61

a.

I 165687. Deutsche Gasglühlieht-Auer-Gesellschalt m. b. H.,

Berlin 0 17.

Rotherstr

. 11'>-19.

Gerätekasten

für tr a gbare Atmungs-

gerä

t e . Ein e

tr.

17. 3. 31. H.

30 d. 1 168 998. Firma

Adam

Engelhardt, Nü

rnb

e rg,

Com

en ius.tr _ 10.

Schutzmask

e aus

durchsichtigem Material

  und

zwar

Gla s. Glimmer

Zellu loid , splitterfreiem Glas od er ze

lluloid

ar ti

ge

m Material. E ing

eh_

H 3. 31. H.

30 d. I 169679. Kirchner Wilhelm , Stullgart, Schlos.erstr. 3

1.

Gesichtsschutzmaske. Eingetr

. 10. .

31.

H.

42 h. I 168 506. S e n d l i n ~ e r optische Gl aswerke G. m. b.

H.

, Bedin

Zeh

lendorl, Goerzallee.

Ne

be ls

ch ut

zvorri ch tun g. Ei nge

tr

. 24. 12. 30.

H.

61 a. I 168 780.

Oskal' Wallig,

Ch emnit z, Dü re

rstr.

17. Auswechsel

ba r er

Verschluß.chi.ber

für Rauchschutdilter. Eingelr. 9. 3. 31.

H.

1 15

5064

kl.

37 d . Linke- Hofmann-Bu sc

hw

e rk e A .- G., Bedin NW 6,

Schillbauerdamm 26.

Raum

a

bschließ

e

nd

er

BauteiJ.

Eingetr. 14. 1. 31.

T

1 1

55

607 kJ. 61 a.

Joha'ln

es

Stapelleldt, Liibeck,

Trave

lmannstr

. 32 /34.

Gasschutzmaske.

Eingclr.

17.

1.

31.

T.

I 155824 kJ. 61 a .

Akl.

-Ges . für

Feinmechanik

vormals Jetter

Sc

heerer, Tullling en. Beles ti guug

von Verschraubungen

an lI

ex i

bl en

Stoffen,

be

ispi

e l

swe

is e an Gasmask en. Einge tr.

19

.

1.

31. T.

1

161

125

kl.

37 d. Heinr

ich Zangs,

M.-Gladbach, Breitenbachstr. 6.

T ü r a b d i b t u o ~ s v o E i n ~ e t r 24. 2. 31. T .

I 161 147

kl.

37 d . Josef Eckers, M.-Gladbach-Rheydt, Hammer weg

159 . Tü ra

bdichtun

gs vo

rr i

ch tung.

Eingetr.

24.. 2. 31. T .

1

161

865 kl . 61 a. Akt.-Ges. für F einm echanik vorm . J eller Schee

rer, TullJingen.

Be r

eits chaltsbüchse

für

Gasmasken mit dem

Körp

er

angepaßten

Formen.

Eingetr

. 28. 2. 31.

T.

I 1

61884

kl. 72 g. Hans

ea tische

Apparat e

bau-Ges

. vorm. L. von Bre

men

&

Co. m. b. H., Kiel, Werk

Ravensberg.

Ventil für Nebel

ge

rä t e und de rgleichen mit

von

außen nac hziehbar er Stopfbüchse.

E

inge

tr . 2. 3. 31. T .

1

152

854

kl.

21

a.

Ferns

eh

Akl.

-G

es., Be

rlin

-

Zehlendorf, Goerz

a

ll

ee.

Antrie

b. v

o

rr i

c

htun

g

für

F e rnseh-

und

Bild funkapparate.

Eingetr

. 24.

12. 30 . T.

1 152866 kJ. 37

c. Ma

x de Bour, Wandsb

ec k.

A n o r d n u n ~ be i Beton-

p la tt enb elägen für Däc her und

de r

glei chen.

Eingetr

. 8.

1.

31. T.

1 153 013

kl

.

61

a.

ö ~ w

Hei nri ch Bernh.

Dr

äge r, Lübeck,

Moislinger Allee 53. Atmungsfilt ergerä l. Eingetr. 2.

1.

31.

T.

I 15424.8 kJ. Kad Stad ör , Düss eldorf , Bankstr. 4.7. Le ichtbctonstein

für Massivdec

ken

. Eingetr. 9. 1. 31. T.

I

153925

kJ.

61 a.

Deut3che

GasglühJi

chl

-A

uer-Gesellschalt m. b. H .,

B.din 0 17 , Rotherstr . 16/ 19 .

Speichellänger

für At emschütze.r.

Ein

ge

li ' , 7. 1. 31. T.

1 153944 kJ.

61

a .

Deutsche

Gasglühlicht-Auer-G.sellschalt m. b. H.,

BerHn 0 17, Roth e rs

tr.

16/ 19 . Tragetaschen für

Atmungsgeräte.

Eingetr. 14. 1. 31. T.

1

162544

kJ. 37 d .

Karl Sauer

ir .

, Ka

rlsbad·Drahowitz.

Automatis

che

Türabdlchtung.

Einge tr. 6. 3. 31. T.

I 162895 kJ. 37 d. Hermann Gehweiler, Grün ingen b. Ri e

dling

en in

Wü rtt emberg. Fensterdichtung. Ei ngetr. 9. 3. 31. . T.

I 163 153 kJ. 61 a . Deutsche Gasglühlicht -Auer-Gese lls chalt m. b. H.,

Berlin 0 17, Roth erstr. 16/19.

Anordnung

von Druckmesserschläuchen

in

freitragbaren

Atmungsgeräten . E inge

tr.

10.

3. 31. T.

I 164. 108 kJ. 37 d. Gesselkamp

Co

., Hamburg 36 . Hohe Bleichen 20.

Fenster- _und Türabdichlung. Eing_tr. 16. 3. 31. . T .

I

163754

kJ. 61

a.

Deutsche Gasglühlicht-Auer-Gesellschalt m. b. H.,

BerJin 0 17,

Rotherstr.

16/ 19. Ventilkasten

für

freitragbare

At -

mungsgeröte.

Eingetr

. 13. 3. 31.

T.

I

163870

kl. 61

a.

Drägerwerk ,

Heinrich

Bernb. Dr äge r, Lübeck ,

Moislinger Allee

53.

Fluchtgerät

.

Eingetr.

14. 3. 31. T .

I

169

880 kJ.

61

a.

Dräg

P

rwerk,

Heinricb

Bernh. Dräger,

Lübeck,

MoisJinger

Allee 53.

Lungenautomatiscbe. Inlektorg

e

räl. Eingetr.

23. 4. 31. . T.

I 169881 kJ. 61 a.

Drägerwe

rk, Heinrich Bernh. Dröger, Lübeck,

Moislinger AJlee 53 . Vorrichtung zur Befestigung von

Sauerstolf-

lIaschen in

Gass

chutzgeräten. Eingetr . 23. 4. 31. T .

I 170256 kJ. 61 a. Drägerwerk, He inrich Bernh.

Dr

äger, Lübeck,

Moislinger Allee 53 . Gas.chutzbrille für Tiere , insbesondere Pf erd e.

Eingetr. 25 . 4. 31. T.