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Datum: 28.01.2013 DasMagazinfürBildung+Beruf Kaufmännischer Verband Schweiz 8027 Zürich 044/ 283 45 33 www.kvschweiz.ch/Context Medienart: Print Themen-Nr.: 377.21 Abo-Nr.: 1086479 Medientyp: Fachpresse Auflage: 44'392 Erscheinungsweise: monatlich Seite: 34 Fläche: 128'772 mm² Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 48689760 Ausschnitt Seite: 1/5

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Datum: 28.01.2013

DasMagazinfürBildung+Beruf

Kaufmännischer Verband Schweiz8027 Zürich044/ 283 45 33www.kvschweiz.ch/Context

Medienart: Print Themen-Nr.: 377.21Abo-Nr.: 1086479Medientyp: Fachpresse

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Die professionelleVerbandsmanagerinUrsula Silberschmidt, 67, hat sich praktisch ihr ganzes Arbeitsleben lang für Nonprofit-Organisationen engagiert und dabei immer von ihrer kaufmännischen Grundbildung profitiert.«Eigentlich hätte ich Hotelfachfrau werden wollen undsollen. Meine heutige Beschäftigung hat allerdings vieleGemeinsamkeiten mit jener einer Hotelfachfrau.»Text Andrea Magek/Foto Trix Niederau

Ein Verband sei etwas Spannendes.Sie könne jedem nur empfehlen, für

einen Verband oder Verein tätig zu sein.«Die Arbeit für und mit Nonprofit-Organi-sationen ist sehr faszinierend», sagtUrsula Silberschmidt. Sie ist in der Ver-bandslandschaft zu Hause, in jeder Hin-sicht. Seit rund 40 Jahren. Ihr Beruf: pro-fessionelle Verbandsmanagerin.

Warum haben es ihr Verbände so an-getan? Weil der finanzielle Gewinn nichtim Vordergrund steht. Weil Verbändedemokratische Strukturen besitzen undsie Mitgliederinteressen vertreten. «Undweil ich mich für Menschen interessiere,die etwas bewegen wollen. Personen, diesich in Vereinen und Verbänden engagie-ren wollen dies - und tun es meistens erstnoch ehrenamtlich.»

Sich selbstständig gemachtUrsula Silberschmidts Faszination fürVerbände und Vereine bezieht sich aberauch auf Administrations- und Manage-ment-Aufgaben. Diese gehören seit über20 Jahren zu ihrem täglichen Brot. 1990hat sie ihre eigene Firma gegründet.«A.M.S. ist ein Dienstleistungsunterneh-men von Verbandsprofis für Verbände,Vereine und andere Nonprofit-Organisa-tionen», so Ursula Silberschmidt. Präsi-dentinnen und Präsidenten sowie Vor-

standsmitglieder werden von A.M.S. imadministrativen und organisatorischenBereich entlastet und unterstützt. Daherder Name: A für Administration, M fürManagement, S für Sekretariat.

Ein gutes Beispiel liegt auf dem Sit-zungstisch: Rote Flyer künden eineAbendveranstaltung an, die Ursula Sil-berschmidt für den Verein MetropoleSchweiz organisiert. Orientiert und dis-kutiert wird über «Landesverteidigung -Raumplanung im Widerstreit». Dies imVorfeld der Abstimmung über das Raum-planungsgesetz. «Jetzt muss ich den An-lass gut vermarkten und dafür sorgen,dass viele Personen teilnehmen und auchdarüber berichtet wird», erklärt sie. Ihrgefällt, dass sie auf diese Weise an derMeinungsbildung beteiligt ist.

Die Rolle getauschtSeit letztem Jahr ist sie aber «nur» nochAngestellte bei A.M.S. Sie hat ihr Unter-nehmen ihrer ehemaligen MitarbeiterinSonja Jasper übergeben respektive ver-kauft. Dies hat sich Silberschmidt gutüberlegt. «Schon vor fünf bis sechs Jahrenhabe ich angefangen, mich mit der Nach-folge zu befassen», berichtet die 67-Jäh-rige. Als erstes habe sie ihre Mitarbeiterin-nen angegangen. Doch diese schrecktenzurück, unter anderem weil sie kleineKinder hatten. Später hat Silberschmidteinen Verkauf in Betracht gezogen. Dann

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entschloss sich Sonja Jasper - die auchschon 20 Jahre dabei war - aber doch,A.M.S. zu übernehmen.

«Der Rollentausch klappt gut», meintUrsula Silberschmidt Sie ist froh underleichtert, dass sie nicht mehr die Ver-antwortung trägt, freut sich aber, dass sieihre Erfahrung und ihr Know-how dochimmer noch den Kunden zur Verfügungstellen kann. Zwei Tage in der Woche istsie nun an der Weinbergerstrasse 31 inZürich tätig oder auf Geschäftsreise.

In Kanada gearbeitetDas Reisen ist eine Leidenschaft, die sichdurch ihr ganzes berufliches und privatesLeben zieht. Vom Sprachaufenthalt nachder Handelsschule bis heute. «Eigentlichhätte ich Hotelfachfrau werden wollenund sollen», erzählt die Verbandsmana-gerin, die aus einer Hotelierfamiliestammt. Sie war auch schon an der Hotel-fachschule in Lausanne angemeldet, alssie aus familiären Gründen entschied, inZürich zu bleiben und die Handelsschulezu besuchen. Sie erklärt: «Meine heutigeBeschäftigung hat allerdings viele Ge-meinsamkeiten mit jener einer Hotel-fachfrau. Wir sind zum Beispiel beideGastgeberinnen und gehen stets auf dieKundschaft ein.»

Nach der Handelsschule brach Silber-schmidt zu langen Englisch- und Franzö-sisch-Sprachaufenthalten auf. Jung grün-dete sie eine Familie und zog mit ihremersten Mann, einem Agronomen, der eineFarm in Kanada gepachtet hatte, nachÜbersee. Dort arbeitete sie zuerst in derHypothekarabteilung einer Bank undspäter in der Buchhaltung eines Indust-riebetriebes. «Da konnte ich meine kauf-männische Grundbildung bestens ein-bringen», sagt sie. Sie bildete sich zudemweiter, in Richtung Rechnungswesen.

Immer wieder auf Reisen1970 kehrte Ursula Silberschmidt mit

ihrer Familie in die Schweiz zurück- undlandete eher zufällig bei SSR-Reisen, demSchweizerischen Studentenreisedienst.«Der Geschäftsführer war ein Bekannterund fragte mich an, ob ich ihm helfenwürde, eine Konferenz zu organisieren -da ich ja perfekt Englisch konnte.» Sie seidann in der Organisation hängen geblie-ben. Anfänglich half sie mit, die Interna-tional Student Travel Confederation(ISTC) aufzubauen, während 12 Jahrenamtete sie als deren Geschäftsführerin.

Die ISTC war in 60 Ländern vertreten.Silberschmidt erlebte Präsidenten undVorstände aus aller Herren Länder, durfteviel reisen, unter anderem auch in dieehemaligen Ostblockländer. Diese tun ihres heute noch an. «Reisen ist nach wie voreines meiner Hobbys», sagt sie. In letzterZeit sei es viel in den Osten gegangen, indie Baltischen Staaten, in die Ukraine.Auch Asien steht auf dem Reiseprogramm.

Es braucht AusdauerAnlässlich von Reisen in die Niederlandeund USA lernte Ursula Silberschmidt Ver-bandsmanagementbüros kennen. «Daswäre etwas», dachte sie für sich. In derSchweiz war diese Dienstleistung relativunbekannt. Sie begann, ein Netzwerk derVerbandsmanagementbüros, das AMC-Schweiz, aufzubauen, das sie bis vor kur-zem noch präsidierte. Sie absolvierte zu-dem berufsbegleitend an der UniversitätFribourg den Diplomlehrgang Verbands-management. «Die Theorie hat mich auchinteressiert.»

Eine gute Verbandsmanagerin müsseflexibel, kreativ und offen sein sowiegerne auf Leute zugehen, sagt die Exper-tin. Es brauche eine schnelle Auffas-sungsgabe, sicheres Auftreten und Kon-taktfreudigkeit. Man müsse aber auchDurchhaltevermögen und eine gewisseFrustrationstoleranz beweisen. Dass Ver-bände Mitgliederinteressen vertreten,findet sie zwar gut, doch könne dies auch

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machen, suchte den Kontakt und pflegte denErfahrungsaustausch.»nach Kopenhagen zu verlegen gedachte.Mit einer Partnerin gründete Ursula Sil-berschmidt die A.M.S.

Örtlich musste sie sich nicht bewegen:Sie durfte die Büroräumlichkeiten derISTC übernehmen, inklusive das ganzeInventar. Zwei Jahre lange war die ISTCauch noch ihre grösste und beste Kundin.Der erste Kunde war der SchweizerischeVerband der Industriedesigner. SeinemBeispiel folgten die Schweizer Graphikerund Innenarchitekten. «Wir haben vieleKunden aus dem gestalterischen Bereich»,so Silberschmidt und freut sich darüber,dass «die meisten durch Mund-zu-Mund-Propaganda zu uns kommen.»

Von Anfang an war A.M.S. ein Klein-betrieb mit maximal fünf Angestellten.«Wir haben aber Lehrtöchter ausgebildet»,betont Silberschmidt. Vier der fünf Ler-nenden machten die Berufsmatur, daraufhabe sie Wert gelegt. Dass A.M.S. immerein Frauenbetrieb war, habe sich so erge-ben, meint die ehemalige Chefin, die sichjedoch sehr für Frauenförderung undFrauenrechte einsetzt. Sie sei bestens ge-fahren mit ihren Frauen, blickt sie zurück.«Wir hatten es sehr gut miteinander.» FürMänner sei das Unternehmen vielleicht

ter Infrastruktur sowie bestens ausgebil-detem Personal. «Wir bieten Pakete an»,erläutert Silberschmidt, je nach Bedürf-nis und finanziellen Möglichkeiten desVereins. Das reicht vom besseren Brief-kasten respektive der Posttriage und vomSitzungsprotokoll über die Organisationvon Sitzungen, Konferenzen und Mitglie-derversammlungen bis zur Betreuungvon Webseiten und Social Media. «Wirkümmern uns um alle Mitgliederanlie-gen.» Neu sei das Fundraising, dazu ge-hört auch das Crowdfunding via Internet.«Spannend», kommentiert Ursula Silber-schmidt die neusten Entwicklungen.

Selber ehrenamtlich tätigAn Herausforderungen mangelt es nicht.Es gilt Trends aufzuspüren, einzuschät-zen und in die Arbeit einzubeziehen.«Das liebe ich», sagt die Verbandsmana-gerin. Momentan ist sie unter anderemmit der Swissness-Vorlage beschäftigt, imZusammenhang mit der Arbeit für einenihrer Kunden. «Mir liegt es, Lösungen zusuchen und finden.» Sie fügt hinzu, in die-sem Beruf müsse man neugierig sein.

Herausfordernd ist aber auch das Zwi-schenmenschliche, die Kurzfristigkeitoder das Zeitmanagement. EhrenamtlichTätige hätten oft nur abends Zeit, so Sil-

mühsam sein. «Wenn ein Geschäft oder weniger attraktiv, weil es keine Aufstiegs-ein Projekt, das wir lange vorbereitet ha- chancen biete.ben, von der Mitgliederversammlung ab-gelehnt wird, kann dies frustrieren», er- Vom Briefkasten bis zum Fundraisingzählt sie. Oder: Bis ein beschlussfähiger Dafür ist die Arbeit von Erfolg gekrönt. JeKonsens stehe, brauche es viel Ausdauer. länger je mehr Verbände und andere Non-

profitorganisationen benötigen Profis,Auf Frauen gesetzt die die Administration, das ManagementDennoch ist sie mit Leib und Seele Ver- und/oder Sekretariat übernehmen. Klei-bandsmanagerin und beurteilt den nen Institutionen fehlt es an Kapazität,Schritt in die Selbstständigkeit als abso- aber auch für grössere ist es oft unmög-lut richtig für sie. iggo war der optimale lich, an fünf Tagen in der Woche ein offe-Zeitpunkt - unter anderem, weil einmal nes Büro anzubieten. «Vorstände könnenmehr ein Präsidentenwechsel bei ISTC heute nur selten operativ tätig sein», weissanstand und die Organisation das Büro Ursula Silberschmidt.«Ich beobachtete schon immer, was die anderen A.M.S. springt hier ein, mit moderns-

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berschmidt. Zudem habe die Verbandsar-beit oft nicht oberste Priorität.

Sie selber hat langjährige Erfahrungmit Ehrenämtern: «Ich war lange Jahre imVorstand des europäischen Verbandesder Verbandsleiter», erzählt sie. «Ich be-obachtete schon immer, was die anderenmachen, suchte den Kontakt und pflegteden Erfahrungsaustausch.» Mit ihrenEhrenämtern möchte Silberschmidtihren Beitrag an die Gesellschaft leisten.Deshalb engagiert sie sich zum Beispielals Stiftungsrätin bei den Zürcher Kinder-und Jugendheimen oder im Vorstand desVereins Quartier Kultur Kreis 6. Die Kul-tur in Zürich geniesst sie aber auch privat,an Konzerten, in der Oper. Daneben liestsie viel, vor allem zeitgenössische Bellet-ristik.

Die Familie durfte trotz aller Arbeitnicht zu kurz kommen. So hat sich das«stolze Grosi» über die letzten zehn Jahreherausgenommen, immer einen Tag inder Woche für ihre Enkelin da zu sein.«Daswar mir heilig, aber es ging. Ich findenun einmal, eine gute Beziehung funkti-oniert nur mit Zeiteinsatz.»

Andrea Ma§ek ist [email protected]

Trix Niederau ist freie Fotografin in Zü[email protected]