budapester zeitunk nr. 44. 2012

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Im Rahmen des sogenannten Deutschen Wirtschaftsforums trafen sich letzten Sonna- bend Spitzenmanager von verschiedenen in Ungarn ansässigen deutschen Großunternehmen im Budapester Parlament zu einem Hinter- grundgespräch mit Ministerpräsident Viktor Orbán. An dem Treffen, bei dem es vor allem um die Auswirkungen der staatlichen Regulie- rungen auf die entsprechenden deutschen Firmen ging, nahmen auch Volkswirtschafts- minister György Matolcsy und der Staats- sekretär im Amt des Ministerpräsidenten, János Lázár teil. V on deutscher Seite waren unter anderem die Continental Automotive Hungary Kft., die Knorr-Bremse Hungária Kft., die RWE Hungária Kft. und die Mercedes-Benz Manufacturing Hungary Kft. vertreten. Bei dem informellen Gespräch ging es unter ande- rem um verschiedene Entscheidungen der un- garischen Regierung, die Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Außerdem wurde die strate- gische Partnerschaft zwischen der Regierung und der am Forum teilnehmenden Unternehmen bewertet. Genauere Gesprächsinhalte wurden von den Teilnehmern nach dem Treffen aller- dings nicht verlautbart. Wie Bertalan Havasi, der Pressechef der Ministerpräsident, gegenüber der ungarischen Nachrichtenagentur MTI jedoch mitteilte, seien beide Seiten fest entschlossen, den begonnenen Dialog bei weiteren regelmäßigen, informellen Treffen fortzusetzen. Dabei sollten dann unter anderem Themenkomplexe wie die Verbesse- rung der Ausbildung, flexible Beschäftigungs- modelle, die Investitionsförderung, die Weiter- entwicklung der Infrastruktur und Fragen der Steuerpolitik besprochen werden. Wie ein deutscher Teilnehmer gegenüber der BUDAPESTER ZEITUNG erklärte, habe das Treffen in einer gelösten, freundlichen Atmosphäre stattgefunden, offen seien die ver- schiedenen Positionen vorgetragen worden. Schon die Tatsache, dass es überhaupt zu so ei- nem Treffen gekommen sei, wurde als eine „po- sitive Entwicklung“ bewertet. Es bleibe nun ab- zuwarten, ob das Treffen tatsächlich den Beginn eines neuen, besseren Kapitals der gegenseitigen Zusammenarbeit darstelle. Eine bessere, ver- trauensvollere Zusammenarbeit läge nicht nur im Interesse der deutschen Großinvestoren, sondern auch des Landes. H./M. „Die Wachstumsmöglichkeiten Ungarns lie- gen in der weltweit noch als Wirtschafts- motor zählenden Automobilindustrie“, so Premier Viktor Orbán vergangenen Freitag bei der feierlichen Einweihung eines Press- automaten von LuK Savaria Kft. in Szom- bathely. L angsam würde in Ungarn kein Monat oh- ne eine größere Investition im Auto- mobilsektor vergehen, frohlockte Orbán weiter. Und das inmitten eines europäischen Umfelds, in dem überall in Europa Fabriken geschlossen und Mitarbeiter entlassen würden. Dagegen würden etwa allein durch jüngste Investition der LuK Savaria Kft. bis 2014 mehr als 500 Arbeitsplätze entstehen. Schon jetzt würde weltweit jedes vierte produzierte Auto mit einer Kupplung aus der LuK-Gruppe ausgerüstet. Die Zusammenarbeit von Deutschland und Mitteleuropa bezeichnete er als eine „Grund- säule bei der Überwindung der Krise“. Seine Regierung würde mit „großem Res- pekt“ all jene ausländischen Unternehmen willkommen heißen, die in Ungarn Entwick- lungschancen sehen würden und die nicht nur wegen des schnellem Profits und im Interesse des Markterwerbs hierher kämen und die die ungarischen Firmen nicht nur als „zu verdrängende Eingeborene“ betrachten würden, sondern als Partner. Orbán hob her- vor, dass seine Regierung gegenwärtig an der Schaffung eines wirtschaftlichen Um- felds arbeite, das „an gegenseitigen Vorteilen interessierte Investoren“ noch stärker anzie- hen soll. Verteidigungsminister Csaba Hende, der zugleich als Abgeordneter für die Stadt Szombathely im ungarischen Parlament sitzt, kündigte in seiner Ansprache an, dass die Städte Szombathely, Szentgotthárd und Zalaegerszeg gemeinsam mit einigen hier aktiven Unternehmen und Interessenvertre- tungen beschlossen hätten, ein „Westpanno- nisches Zentrum für Fahrzeugbau und Mechatronik“ zu schaffen. Fortsetzung auf Seite 6 12. Jahrgang / Nr. 44 Budapest, 2. - 8. November 2012 www.bzt.hu 750 Forint - 3,00 Euro KURSE Politik Seite 3 SEITE AN SEITE: Die neue Kraft im linken Spektrum „Gemeinsam 2014“ steht schon jetzt vor mehreren großen Aufgaben. Feuilleton Seite 9 STOLPERSTEINE: Erinnerung kann etwas sehr persönliches oder aber eine gemeinsame Erfahrung sein. Eine Konferenz zu verschiedenen Ansätzen. Budapest Seite 16 SCHMÖKERVERLEIH: Das Goethe-Institut in Budapest bricht auf in die Zukunft und richtet einen Onlineverleih für digitale Medien ein. Wirtschaft Seite 5 STABILITÄT: Die Redner einer kürzlichen DUIHK- Veranstaltung waren sich einig: Ungarn braucht mehr Stabilität. 9 771785 110000 12044 218.13 31. Okt. 214.87 25. Okt. 351.47 31. Okt. 346.31 25. Okt. 283.55 31. Okt. 279.48 25. Okt. 234.80 31. Okt. 230.97 25. Okt. 1222 Bp. Nagytétényi út 48-50 • Tel: (+36-1) 382-9000 Fax: (+36-1) 382-9003 • e-mail: [email protected] www.fox-autorent.com • open: 8am-8pm 7 days a week Premier Orbán trifft Top-Manager deutscher Großinvestoren Dialog soll fortgesetzt werden LuK Savaria Kft. weiht Erweiterungsinvestition ein „Ein Quanten- sprung für uns“ Premier Viktor Orbán im Gespräch mit deutschen Investoren: Offener Austausch der verschiedenen Standpunkte. Ministerpräsidialamt / Botár Gergely

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Page 1: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

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VVon deutscher Seite waren unter anderemdie Continental Automotive Hungary

Kft., die Knorr-Bremse Hungária Kft., dieRWE Hungária Kft. und die Mercedes-Benz

Manufacturing Hungary Kft. vertreten. Beidem informellen Gespräch ging es unter ande-rem um verschiedene Entscheidungen der un-garischen Regierung, die Auswirkungen auf dieWirtschaft haben. Außerdem wurde die strate-gische Partnerschaft zwischen der Regierungund der am Forum teilnehmenden Unternehmenbewertet. Genauere Gesprächsinhalte wurdenvon den Teilnehmern nach dem Treffen aller-dings nicht verlautbart.

Wie Bertalan Havasi, der Pressechef derMinisterpräsident, gegenüber der ungarischenNachrichtenagentur MTI jedoch mitteilte, seienbeide Seiten fest entschlossen, den begonnenenDialog bei weiteren regelmäßigen, informellenTreffen fortzusetzen. Dabei sollten dann unteranderem Themenkomplexe wie die Verbesse-rung der Ausbildung, flexible Beschäftigungs-

modelle, die Investitionsförderung, die Weiter-entwicklung der Infrastruktur und Fragen derSteuerpolitik besprochen werden.

Wie ein deutscher Teilnehmer gegenüber derBUDAPESTER ZEITUNG erklärte, habe dasTreffen in einer gelösten, freundlichenAtmosphäre stattgefunden, offen seien die ver-schiedenen Positionen vorgetragen worden.Schon die Tatsache, dass es überhaupt zu so ei-nem Treffen gekommen sei, wurde als eine „po-sitive Entwicklung“ bewertet. Es bleibe nun ab-zuwarten, ob das Treffen tatsächlich den Beginneines neuen, besseren Kapitals der gegenseitigenZusammenarbeit darstelle. Eine bessere, ver-trauensvollere Zusammenarbeit läge nicht nurim Interesse der deutschen Großinvestoren,sondern auch des Landes.

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LLangsam würde in Ungarn kein Monat oh-ne eine größere Investition im Auto-

mobilsektor vergehen, frohlockte Orbán weiter.Und das inmitten eines europäischen Umfelds,in dem überall in Europa Fabriken geschlossenund Mitarbeiter entlassen würden. Dagegenwürden etwa allein durch jüngste Investitionder LuK Savaria Kft. bis 2014 mehr als 500Arbeitsplätze entstehen. Schon jetzt würdeweltweit jedes vierte produzierte Auto mit einerKupplung aus der LuK-Gruppe ausgerüstet.Die Zusammenarbeit von Deutschland undMitteleuropa bezeichnete er als eine „Grund-säule bei der Überwindung der Krise“.

Seine Regierung würde mit „großem Res-pekt“ all jene ausländischen Unternehmenwillkommen heißen, die in Ungarn Entwick-lungschancen sehen würden und die nichtnur wegen des schnellem Profits und imInteresse des Markterwerbs hierher kämenund die die ungarischen Firmen nicht nur als„zu verdrängende Eingeborene“ betrachtenwürden, sondern als Partner. Orbán hob her-vor, dass seine Regierung gegenwärtig ander Schaffung eines wirtschaftlichen Um-felds arbeite, das „an gegenseitigen Vorteileninteressierte Investoren“ noch stärker anzie-hen soll.

Verteidigungsminister Csaba Hende, derzugleich als Abgeordneter für die StadtSzombathely im ungarischen Parlamentsitzt, kündigte in seiner Ansprache an, dassdie Städte Szombathely, Szentgotthárd undZalaegerszeg gemeinsam mit einigen hieraktiven Unternehmen und Interessenvertre-tungen beschlossen hätten, ein „Westpanno-nisches Zentrum für Fahrzeugbau undMechatronik“ zu schaffen.

Fortsetzung auf Seite 6

12. Jahrgang / Nr. 44 Budapest, 2. - 8. November 2012 www.bzt.hu 750 Forint - 3,00 Euro

KURSE

PPoolliittiikk SSeeiittee 33

SSEEIITTEE AANN SSEEIITTEE::Die neue Kraft im linken Spektrum„Gemeinsam 2014“ steht schon jetztvor mehreren großen Aufgaben.

FFeeuuiilllleettoonn SSeeiittee 99

SSTTOOLLPPEERRSSTTEEIINNEE::Erinnerung kann etwas sehr persönlichesoder aber eine gemeinsame Erfahrung sein.Eine Konferenz zu verschiedenen Ansätzen.

BBuuddaappeesstt SSeeiittee 1166

SSCCHHMMÖÖKKEERRVVEERRLLEEIIHH::Das Goethe-Institut in Budapest bricht auf in die Zukunft und richtet einenOnlineverleih für digitale Medien ein.

WWiirrttsscchhaafftt SSeeiittee 55

SSTTAABBIILLIITTÄÄTT::Die Redner einer kürzlichen DUIHK-Veranstaltung waren sich einig: Ungarnbraucht mehr Stabilität.

9 771785 110000 1 2 0 4 4

218.1331. Okt.214.8725. Okt.

351.4731. Okt.346.3125. Okt.

283.5531. Okt.279.4825. Okt.

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1222 Bp. Nagytétényi út 48-50 • Tel: (+36-1) 382-9000Fax: (+36-1) 382-9003 • e-mail: [email protected] • open: 8am-8pm 7 days a week

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Premier Viktor Orbán im Gespräch mit deutschen Investoren: Offener Austausch der verschiedenen Standpunkte.

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Page 2: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

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DDie Regierung von Viktor Orbán sorgt miteiner weiteren Verfassungsänderung für

Aufregung. Die Regierungspartei Fidesz be-schloss im ungarischen Parlament, eine ver-pflichtende Wählerregistrierung einzuführen.Wer in Ungarn künftig wählen will, muss sichregistrieren lassen. Die Verfassungsänderungsieht vor, dass sich die Wähler entweder per-sönlich beim Gemeindeamt oder über dasInternetportal der Regierung registrieren. Nurim Ausland lebende Magyaren können dies perBrief tun. In beiden Fällen muss die Anmel-dung aber bis spätestens 15 Tage vor Parla-mentswahlen erfolgen. Die Registrierung giltfür den Zeitraum einer Legislaturperiode, alsofür vier Jahre, und umfasst auch Gemeinde-,Regional- und Europawahlen. Wer sie ver-säumt, darf vier Jahre lang an keiner Wahl inUngarn teilnehmen. So lautete der erste Ent-wurf. Doch noch in der Nacht zum Dienstagwurde dies durch eine Initiative des Abge-ordneten Ferenc Papcsák abgeschwächt. Lautder nun eingebrachten Modifizierung kannman sich für jede Wahl immer bis zu 15 Tagevorher registrieren lassen.

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Die verpflichtende Wählerregistrierung istin Ungarn höchst umstritten. Während dieOpposition von einer weiteren Beschneidungder Demokratie spricht, führt die RegierungOrbán pragmatische Gründe ins Treffen: Fürdie Regierung sei die Einführung einer Wäh-lerregistrierung vor allem deshalb notwendig,um den Doppelstaatsbürgern und jenen rund250.000 Magyaren, die im Ausland arbeiten,die Möglichkeit zu geben, an ungarischenWahlen teilzunehmen.

Rückendeckung für die Regierung gab eshierbei vom Direktor des regierungsnahenThinktanks Századvég, András Lánczi.Gegenüber der konservativen WochenzeitungHeti Válasz schmetterte Orbán kürzlich dasArgument ab, wonach es viele Wähler gebe,die sich erst kurzfristig entscheiden, ob siewählen gehen oder nicht. Dieses Argumentspotte einer verantwortungsvollen Wählerhal-tung. Demgegenüber befürchten viele Kriti-ker, dass die Regierung mit der Einführungder Registrierung das Ziel verfolge, ungebilde-te und sozial benachteiligte Schichten von denWahlen auszuschließen. In den Augen desAnalysten des regierungskritischen Politikfor-schungsinstituts „Political Capital“, RóbertLászló, habe es den Anschein, als hätte Fideszvor jenen unentschiedenen Wählern die größteAngst, die für die Politik wenig Interesse zei-gen, sprich: unberechenbar sind.

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Die Opposition läuft gegen die Verfas-sungsänderung Sturm. Ein Abgeordneter deroppositionellen Sozialisten, Zsolt Molnár, be-zeichnete die Pflichtregistrierung als „nicht not-wendig“. Laut Molnár lehnen 80 Prozent derUngarn eine Registrierung ab. Auch die außer-parlamentarische 4K! (Vierte Republik) lehntdie Registrierung ab. Omar Salhar, Vize-Vor-sitzender und Jurist, fasst die Ablehnung wiefolgt zusammen: „Es ist zutiefst empörend,dass die Regierung die Verfassung behandeltwie eine Einkaufsliste, ständig wird hinzuge-fügt oder herausgestrichen.“ Dabei sei dieAbsicht hinter den Änderungen des Wahl-gesetzes offenkundig – der Fidesz wolle sichbei den Wahlen 2014 einen Vorteil verschaffen.

Widerstand gegen die Registrierungspflichtgibt es mittlerweile auf breiter Front. So kur-

siert seit Montag Nacht folgender Aufruf imsozialen Netzwerk Facebook: „Wir demokrati-schen Staatsbürger haben eine neue Aufgabe.Wenn du ab heute jemanden triffst, sei es imTheater oder beim Einkaufen, dann soll deineerste Frage sein, wie es ihm geht und die zwei-te: „Bist du schon für die Wahl registriert?“Das Interessante hierbei ist, es wird nicht füreine Partei geworben, sondern es soll zurTeilnahme an der Wahl mobilisiert werden.

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Auch im Parlament selbst kam es am Montagzu Protesten. Mitglieder der grünen Fraktion„Eine andere Politik ist möglich“ (LMP) warfennach Verabschiedung der Verfassungsänderungsogenannte Blaue Zettel von den Balustraden.(Dies ist eine Anspielung auf die ersten Wahlen1949 nach dem Krieg. Bei diesen gewann diekommunistische Partei durch großangelegtenWahlbetrug. Ihre Mitglieder stimmten fern ih-res Wohnorts und mehrfach ab. Eben dies ver-muten Kritiker nun auch beim neuen Wahl-gesetz.)

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Der Vorwurf, der auch in einzelnen deut-schen Medien dieser Tage zu lesen war, dasneue Wahlgesetz sei darauf zugeschnitten,Ex-Ministerpräsidenten Bajnai die Kandi-datur zu erschweren, entbehrt indes derGrundlage. Für András Istvánffy, Vorsit-zernder der 4K!, ist der Wirbel um dieMöglichkeit des Antretens von Vereinigungennur heiße Luft: „Auch vor 2010 durften Ver-einigungen nicht bei Parlamentswahlen antre-ten. Dies ist schließlich der einzige Unter-schied zu Parteien. Vereinigungen durftennur auf Komitatsebene antreten.“ Doch auchder Paragraph, der es Vereinigungen verbie-tet, landesweite Listen aufzustellen, greift insLeere. Einzelkandidaten können sehr wohlaufgestellt werden. Istvánffy sieht darin denVersuch, die Zersplitterung der Oppositionzu verstärken, aber „wirklich entschlosseneOrganisationen treten ohnehin nicht alsVereinigung, sondern als Partei an, das ergä-be mathematisch keinen Sinn.“

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2 BUDAPESTER ZEITUNG PPOOLLIITTIIKK 2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44

� Propagandistische Staatsme-dien. Die Nachrichtensendungen deröffentlich-rechtlichen Medien in Un-garn sind in vielen Fällen nicht nurboulevardesk, sondern geben auchpolitischer Propaganda Raum. Diesgeht aus einer Analyse hervor,welche die Werkstatt für Medienana-lyse (MÉM) in Auftrag gab. Laut MÉMwaren 2011 die Nachrichtensendungenin den staatlichen Medien „stark pro-pagandistisch”, was heißt, dass dienationalkonservative Regierung vonViktor Orbán und die Regierungspar-tei Fidesz in einem höchst positivenLicht dargestellt wurden. Die inUngarn meistgehörte Rundfunksen-dung „Déli Krónika” (Mittagschronik)war 2011 sogar „brutal propagandis-tisch” und „manipulativ”, so die MÉM.In der Analyse wird indes daraufhingewiesen, dass die Staatsmedienauch die linksliberale Regierung vonFerenc Gyurcsány (2004-2009) be-vorteilt hätten – wenn auch nicht indem Ausmaß, wie es mit der heutigenRegierung geschieht.

� Neue ungarische Partei in derSlowakei. Wie orf.at am Donnerstagberichtete, soll in der Slowakei eineneue Partei zur Vertretung der Inte-ressen der ungarischen Minderheitgegründet werden. Hinter der Ideestehen die beiden LokalpolitikerCsaba Fehér und János Sárközy. Dieneue Partei soll Ungarische Christ-lich-Demokratische Allianz heißen.Derzeit gibt es in Ungarn zwei Par-teien der ungarischen Minderheit,Most-Híd, die auch im Parlamentvertreten ist, und die Partei der Unga-rischen Gemeinschaft (SMK), die bisSeptember dieses Jahres den NamenPartei der ungarischen Koalition trug.

� Richard Field im Milla-Dunst-kreis. Wie die Wochenzeitung hvg

berichtete, hat der US-amerikanischeUnternehmer Richard Field seinInteresse bekundet, die oppositio-nelle Vereinigung Milla („Eine Millionfür die Pressefreiheit”) finanziell zuunterstützen. Die Finanzhilfe Fieldserschöpfe sich vorerst darin, Milla-Chef Péter Juhász eine einwöchigeArbeitsreise in die USA zu finan-zieren. Field wurde in Ungarn unteranderem dadurch bekannt, dass er2010 der Ökopartei LMP finanziellunter die Arme griff. Im April 2011geriet er in die Schlagzeilen, weil erzusammen mit der hiesigen Organi-sation des Roten Kreuzes die Evaku-ierung von Hunderten Roma aus dernordostungarischen Gemeinde Gyön-gyöspata initiierte.

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BUDAPESTER ZEITUNG

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ISSN 1419-8770

LMP-Protest gegen das neue Wahlgesetz am Montag im Parlament.

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Page 3: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44 PPOOLLIITTIIKK BUDAPESTER ZEITUNG 3

DDie Mitte-links-Bewegung hatsich nichts Geringeres zum

Ziel gesetzt, als einen „Regime-wechsel” zu erreichen, sprich dienationalkonservative Regierung

von Viktor Orbán niederzuringen.Dazu sucht sie im linksliberalenund gemäßigt konservativen Lagernach Partnern. Will eine Parteioder Organisation Mitglied der

neuen Wählerbewegung werden,muss sie allerdings drei Vorausset-zungen erfüllen. Erstens: Sie musseine Wählerbasis, ein Programmund politisch-strategisches Know-how mitbringen. Zweitens: Siemuss sich damit einverstanden er-klären, dass in Ungarn ein „politi-scher Epochenwechsel” notwendigsei, der auf neuen moralischen undpolitischen Grundsätzen beruht.Drittens: Sie muss damit einver-standen sein, dass eine oppositio-nelle Kooperation nur auf Grund-lage eines gemeinsam ausgearbeite-ten Programms möglich ist.

Bei einer gemeinsamen Presse-konferenz mit Péter Juhász undPéter Kónya, erklärte Bajnai, dasses noch zu früh sei, über personel-le Fragen zu reden. Bajnai sagte:„Wir haben nicht vor, uns in dun-klen Hinterräumen mit Vertreternvon Parteien zu treffen, um darü-ber zu verhandeln, wer welchenPosten bekommt.” Bei der Presse-konferenz wies „Szolidaritás”-ChefKónya darauf hin, dass seine Bewe-gung mit den Sozialisten (MSZP)bereits Verhandlungen auf Programm-ebene führe. Die MSZP habeSzolidaritás am Donnerstag ver-gangener Woche ihr Wirtschafts-programm geschickt, die Verhand-lungen darüber würden voraus-sichtlich im November beginnen,sagte Kónya. Milla-Chef PéterJuhász entschuldigte sich im Namenaller drei für die schwachenRednerleistungen bei der Milla-Kundgebung am Nationalfeiertag.Als Grund nannte er die schlechtenakustischen Gegebenheiten bei derKundgebung. Nach der Milla-Demohatten mehrere, zumal regierungs-nahe, Kommentatoren über diedürftigen rhetorischen Fähigkeitender Redner geätzt, nicht zuletztüber jene von Gordon Bajnai.

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Derweil meldete sich auch AttilaMesterházy zum Thema „Gemein-sam für 2014” zu Wort. Der Vor-sitzende der größten Oppositions-partei, MSZP, mutmaßte am ver-gangenen Freitag im staatlichenFernsehen darüber, dass die Ziel-gruppe der neuen Bewegung dieparteilosen, unentschiedenen undliberalen Wähler seien. Mesterházy

erklärte, die Bewegung „Gemein-sam für 2014” werde dann erfolg-reich sein, wenn sie das Oppositi-onslager um neue Wähler erwei-tern könne. Gleichwohl betonte er,dass auch die MSZP das Ziel habe,unentschiedene Wähler für sich zugewinnen. Gegenüber dem öffent-lich-rechtlichen RundfunksenderKossuth Rádió sagte Mesterházy,dass die Sozialisten mit der neuenWählerbewegung Verhandlungenauf Programmebene planten – „sowie mit allen anderen politischenKräften im demokratischen Lager”.

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Am vergangenen Freitag veröf-fentlichte die linksliberale Tages-zeitung Népszabadság auch einganzseitiges Interview mit Ex-Premier Bajnai. Darin nimmt BajnaiEx-Regierungschef Ferenc Gyur-csány (2004-2009) in Schutz.Laut Bajnai, der Minister in derRegierung Gyurcsány war, wirddie Regierungszeit Gyurcsánysschlimmer dargestellt als sie estatsächlich war. In dem Interviewstellte der Ex-Premier auch klar, essolle jener Politiker Spitzen-kandidat einer künftigen Oppo-sitionsallianz werden, der die be-sten Aussichten und die größteUnterstützung in der Gesellschafthaben werde. Im Hinblick auf zu-künftige Spenden für die von ihmmitbegründete Wählerbewegung,sagte Bajnai, die Bewegung achtepenibel darauf, dass nur „Mik-rospenden” eingehen. Sein Zu-satz: „Um zu vermeiden, dass je-mand später Forderungen an unsstellt.”

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DDiiee OOppppoossiittiioonn ffoorrmmiieerrtt ssiicchh

SSttaarrttsscchhuussss ffüürr WWäähhlleerrbbeewweegguunngg „„GGeemmeeiinnssaamm ffüürr 22001144””

Péter Juhász, Gründer der Milla, spricht sich für einen breiten Zusammenschluss der Opposition aus.

DDaass aannssoonnsstteenn bbeettoonntt ssaacchhlliicchhee WWiirrttsscchhaaffttss--mmaaggaazziinn FFiiggyyeellõõ kkoonnnnttee ssiicchh iinn ddeerr VVoorr--wwoocchhee ((2255.. OOkkttoobbeerr)) nniicchhtt vveerrkknneeiiffeenn,, iinnddiiee SSppaaßßkkiissttee zzuu ggrreeiiffeenn.. AAuuff iihhrreemm TTiitteell--bbllaatttt iisstt VVoollkksswwiirrttsscchhaaffttssmmiinniisstteerr GGyyöörrggyyMMaattoollccssyy mmiitt eeiinneemm SScchhnnuurrrrbbaarrtt aa llaa LLaajjoossBBookkrrooss zzuu sseehheenn.. BBookkrrooss wwaarr zzwwiisscchheenn 11999955uunndd 11999966 FFiinnaannzzmmiinniisstteerr iinn ddeerr lliinnkksslliibbeerraa--lleenn RReeggiieerruunngg vvoonn GGyyuullaa HHoorrnn ((11999944--11999988)).. SSeeiinn sseeiinneerrzzeeiitt ggeesscchhnnüürrtteess SSppaarrppaa--kkeett,, ddaass bbeerrüühhmmtt--bbeerrüücchhttiiggttee „„BBookkrrooss--PPaakkeett””,, iisstt wweeggeenn ddeerr bbeeiissppiieelllloosseenn RRoosssskkuurr,,ddiiee ddaass LLaanndd dduurrcchhsstteehheenn mmuussssttee,, nnoocchh hheeuu--ttee iinn aalllleerr MMuunnddee..

DDer Grund, warum der Figyelõ Matolcsyden Bokros-Schnauzer umgehängt hat,

liegt darin, dass der Volkswirtschaftsministerin den vergangenen Wochen gleich zweiSparpakete in Höhe von nicht weniger als764 Milliarden Forint für das kommendeJahr angekündigt hat. Laut dem Figyelõ wardas „Bokros-Paket” kleiner als es jetzt die aufdem „Fließband” daherkommenden Matolcsy-Pakete 1+2 sind. Das Wirtschaftsblatt gehtüberspitzt davon aus, dass noch „unsereEnkeln” unter den Spätfolgen der Matolcsy-Pakete ächzen würden.

SSppaarrmmaaßßnnaahhmmeenn hheemmmmeennWWaacchhssttuummssaauussssiicchhtteenn

In den Augen der Figyelõ-Redaktion wür-den die vom Volkswirtschaftsminister ange-kündigten Sparmaßnahmen die Wachstums-aussichten des Landes nachhaltig hemmen.

Besonders schwere Auswirkungen dürfte dieBeibehaltung der sogenannten Bankensteuerhaben. Nicht zuletzt deshalb, weil dieRegierung ihr Ehrenwort gegeben habe, die-se Sondersteuer im nächsten Jahr zu halbie-ren. Der Figyelõ weist darauf hin, dass in derMehrzahl der aufstrebenden Länder derWirtschaftsmotor ein bis zwei Jahre nach ei-ner Krise norma-lerweise ansprin-ge. Auch zeigtendie Erfahrungenanderer Staaten,dass das Kredit-geschäft im zwei-ten Jahr nach ei-ner Krise stets ei-nen Schub bekä-me. Nicht in Un-garn. Wie dasBlatt schreibt, be-finde sich das hie-sige Kreditge-schäft auch vierJahre nach demAusbruch der Fi-nanz- und Welt-wirtschaftskriseweiter im freienFall. Sollte sichdieser Trend inden kommendenJahren fortsetzen,was wahrschein-lich sei, werde esin absehbarer Zeit

auch kein Wirtschaftswachstum geben, soder Figyelõ.

Wie die Wirtschaftszeitung schreibt, min-dert die Beibehaltung der Bankensteuernicht nur die Bereitschaft der Investoren, inUngarn zu investieren, sondern heize auchdie Inflation an. Obendrein ist ihre Beibe-haltung ein „eindeutiges Zeichen” dafür,

dass die Regie-rung von ViktorOrbán nicht dar-an denke, ein Kre-d i t -Abkommenmit dem Interna-tionalen Wäh-rungsfonds (IWF)abzus ch l i eßen .Der IWF hat inder Vergangenheitmehrfach klarge-macht, dass er dieBankensteuer ab-lehnt. Die ange-kündigten Spar-maßnahmen derRegierung Orbánwürden aber nichtbloß die Inflationin die Höhe trei-ben und die In-vestitionen brem-sen, sondern auchden Binnenkon-sum verringern,das Export- undImportwachstum

hemmen und die Arbeitslosigkeit erhöhen,schreibt der Figyelõ.

Die Wirtschaftszeitung macht weiterhindarauf aufmerksam, dass die Meinungen derAnalysten bei der Frage auseinandergehenwürden, ob die Regierung Orbán das imzweiten Matolcsy-Paket von 2,2 auf 2,7Prozent nach oben korrigierte Defizitziel2013 werde halten können. Es gebe aucheinzelne Meinungen, wonach das zweiteSparpaket mit Absicht über das Ziel hinaus-schieße, wolle doch die Regierung OrbánReserven für die Zeit des Wahlkampfes bil-den, um entsprechende Geschenke verteilenzu können – im Frühjahr 2014 findenParlamentswahlen statt. Das Wirtschaftsblattselbst ist skeptisch, ob die Regierung dasDefizitziel einhalten könne.

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Laut dem Figyelõ war das zweite Matolcsy-Paket deshalb notwendig, weil die EU daserste Matolcsy-Paket partout ablehnte.Brüssel habe darin keine Garantien zur Ge-währleistung des Defizitziels erkennen kön-nen. Die EU habe sich vor allem an den „ausder Luft gegriffenen” Einnahmeimpro-visationen gestoßen, deshalb habe sie für dasnächste Jahr ein Budgetdefizit in Höhe von3,9 Prozent prognostiziert. Volkswirt-schaftsminister Matolcsy konnte also nichtumhin, ein zweites Paket zu schnüren, so derFigyelõ.

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Page 4: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

4 BUDAPESTER ZEITUNG MMEEIINNUUNNGG 2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44

„Die ungarische Regierung hat bereits einige Male gesagt:wir sitzen am Verhandlungs-tisch und warten nur aufunserePartner.“

Ungarns IWF-Chefverhandler Mihály Varga auf die Frage, wie esum die IWF-Verhandlungen stehe.

„Das Leben geht weiter, auch wenn der Deal mit dem IWF scheitern sollte.“

IWF-Chefverhandler Mihály Varga auf die Frage nach den

Auswirkungen eines möglichenScheiterns der IWF-Verhandlungen.

„Während die Verhandlungenmit dem IWF formal nicht abgebrochen wurden, bedeutet der Stillstand, in dem wir uns derzeit befinden, so gut wie dasselbe.“

Der Londoner Nomura-ÖkonomPeter Attard Montalto.

„Der deutsche Arbeitsmarkt ist besser als der französi-sche, weil es in Deutschlandzwei Jahre Arbeitslosengeldgibt, in Frankreich jedoch drei Jahre. Bei uns in Ungarnübrigens nur drei Monate.“

Zoltán Cséfalvay, Staatssekretär für strategische Fragen im

Volkswirtschaftsministerium beimjüngsten Konjunkturforum der

Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer.

„Geld haben wir bisher nochnicht bekommen.”

Péter Juhász, Vorstand der Milla-Bewegung, in einem

Kommentar gegenüber dem Online-Portal hvg.hu zur Tatsache, dass der

US-amerikanische GeschäftsmannRichard Field die Oppositionsbe-

wegung unterstützen will.

„Ich habe nichts gesagt, wofürich mich entschuldigen müsste.”

Paul Lendvai, in Wien lebender ungarischer Journalist und

Historiker, in einem Hír-TV-Interviewauf die Frage nach der Einseitigkeit

seines ungarnkritischenDokumentarfilms „Nationale Träume– Ungarns Abschied von Europa?“.

„Wir haben jahrelang inUngarn sehr gut verdient.“

Herbert Stepic,Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen

Bank International in einem FOR-MAT-Interview auf die Frage, warum

seine Bank trotz der beibehaltenenBankensteuer in Ungarn bleibe.

„Es gibt ein-zwei Dinge, vondenen man denkt, dass mannichts mehr dazu lernenmuss. Das ist die Ehe, dieKindererziehung und beiMännern das Autofahren.“

László Gorovo, der zusammen mitseiner Ehefrau Krisztina frischgetrau-

ten Paaren Fortbildungskurse anbietet, um aus der jungen Ehe

eine lebenslange zu machen, gegen-über Magyar Nemzet Online.

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VVor dem Hintergrund seiner Rückkehr indie Politik spielt dabei das Programm le-

diglich eine Nebenrolle. Viel wichtiger ist, dassBajnai sich zum Ziel gesetzt hat, eine opposi-tionelle Schirmorganisation oder Plattform zuschaffen, um die (demokratischen) Regierungs-gegner, ob es nun Parlamentsparteien oderaußerparlamentarische Parteien und Organisa-tionen sind, unter einem Dach zu vereinen.

Für diese Rolle scheint Bajnai auch prädesti-niert zu sein: Er war nicht nur Geschäftsmann,sondern auch Minister und Regierungschef,der als Krisenmanager den Bankrott des Landesabzuwenden vermochte (2009-2010; Anm.).Gleichwohl ist es ihm gelungen, die Aura desAußenstehenden zu bewahren. Es fällt einemnicht schwer, sich Bajnai als einen Regie-rungschef vorzustellen, der auf die Regie-rungsarbeit fokussiert ist – ohne den Bürgernideologischen Ballast aufzubürden.

FFaallsscchhee FFrreeuuddee vvoonn ddeerr RReeggiieerruunngg

Diese pragmatische, apolitische Herange-hensweise dürfte für viele Wähler anziehendsein. Vor allem für diejenigen, die es abstoßendfinden, dass die Politik nicht nur eine Kette vonrationalen Entscheidungen ist, sondern mit ei-nem gerüttelt Maß an emotionaler Identifi-kation beladen ist. Bei diesem Thema spielt dieRegierungspartei Fidesz immer noch in einereigenen Liga.

Der Fidesz kann es sich noch leisten, so zutun, als würde er sich über die RückkehrBajnais freuen. Die Regierungspartei stellt ihnvorerst als einen gewichts- und chancenlosenGegner dar. Andererseits ist aber auch zu se-hen, dass Viktor Orbán in den vergangenenWochen sehr aktiv war, als hätte der Wahl-kampf schon begonnen. Auch spricht er seit ei-niger Zeit so, als wäre er inder Opposition.

Für die Opposition ist dieGleichung einfach: Die Neu-zeichnung der Wahlbezirke,die Etablierung neuer Wahl-regeln und die Einführungeiner verpflichtenden Wäh-lerregistrierung kommen al-lesamt dem Fidesz zugute,obendrein kann die Regie-rungspartei aufgrund ihrerZweidrittelmehrheit im Par-lament die Regeln nachBelieben ändern. Die Oppo-sition hat nur dann Aussichtauf Erfolg, wenn sie imstan-de ist, zu kooperieren. Das ist kein einfachesUnterfangen. Die Sozialisten (MSZP) müsstensich nämlich mit denjenigen in ein Boot setzen,die nicht bloß die jetzige Regierung ablehnen,sondern en bloc die Politik der vergangenenzwanzig Jahre. Hinzu kommt, dass ein losesWahlbündnis nicht ausreichend sein wird: Eine

Allianz, die sich nicht der Trümpfe der Sozia-listen bedient, also des bestehenden Netzwerks,der Organisation und der Infrastruktur, wirdwohl kaum Aussicht auf Erfolg haben.

EEiinnee ggeemmeeiinnssaammeeLLiinniiee iisstt nnoottwweennddiigg

Und das ist nur ein Teil des Problems. Zwarsind die Oppositionsparteien laut Meinungs-umfragen dazu fähig zuzulegen, allerdingssteht auch der Fidesz nach wie vor gut da. Eineoppositionelle Allianz dürfte wohl nur dann er-folgreich sein, wenn sie auch jene Wähler anzu-sprechen vermag, die das jetzige Partei-Angebot in Bausch und Bogen ablehnen. Dabeireicht es aber nicht, sie bloß von einem hetero-genen Oppositionsbündnis zu überzeugen,dessen Hauptziel es ist, Orbán und seine Re-gierung zu besiegen. Eine künftige Oppositi-onsallianz wird die enttäuschten und abwarten-

den Wähler auch von derNotwendigkeit der Regis-trierung überzeugen müssen.Sie muss folglich all ihreKräfte und Ressourcen dar-auf konzentrieren, möglichstviele Wähler zur verpflichten-den Registrierung zu mobili-sieren.

Doch zuvor muss Bajnaidas zersplitterte Oppositions-lager auf eine gemeinsameLinie oder zumindest einenMinimalkompromiss ein-schwören. Erst danach kanndas Buhlen um Wähler losge-hen. Es wird in jedem Fall ein

langer, nervenaufreibender Prozess sein. DieFrage ist nur, wer letztlich dazu bereit seinwird, sich tatsächlich daran zu beteiligen.

Der Autor ist Publizist. Der hier abgedruckte Texterschien am 24. Oktober 2012 auf dem Meinungs-portal Komment.

BBeeii aannddeerreenn ggeelleesseenn

DDiiee BBaajjnnaaii--BBeewweegguunngg

LLaut Eurostat sind die Schulden– im Verhältnis zum Bruttoin-

landsprodukt (BIP) – ausgerech-net in jenen EU-Ländern am mei-sten gestiegen, wo in der jüngstenVergangenheit die schärfsten Spar-maßnahmen ergriffen wurden. DieSparpolitik dürfte demnach ihrZiel verfehlen. Auf den erstenBlick mag dieser Schluss wider-sprüchlich erscheinen, er ist esaber nicht. Er trifft auf die Grie-chen ebenso zu wie auf die Iren,auf die Spanier ebenso wie auf diePortugiesen, und langsam aber si-cher auch auf uns Ungarn.

Demnach zappeln heute all jeneLänder in der Schuldenfalle, dieauf Betreiben und Druck der deut-schen Regierung in den vergange-nen Jahren eine rigide Sparpolitikverfolgt haben. Vergeblich geht et-wa die griechische Regierung indie Vollen, um die Schulden Grie-chenlands abzutragen. Die drasti-sche Sparpolitik führt nämlich zurückläufigen Investitionen undwachsender Arbeitslosigkeit. Dieswiederum zieht ein sinkendesBruttoinlandsprodukt nach sich,wodurch die auf Grundlage desBIP berechnete Staatsverschul-

dung wächst und wächst. Im Ver-hältnis zum griechischen BIP, dasin den vergangenen Jahren umrund ein Viertel geschrumpft ist,sind die Staatsschulden Griechen-lands heute höher (170 Prozent)als vor dem wirtschaftlichen Zu-sammenbruch des Landes unddem auferlegten Sparzwang.

Bedenken wir nur: Alle Maßnah-men der ungari-schen Regierung,die ungarischeStaatsverschul-dung zu senken,angefangen vonder Einführungvon Sondersteu-ern bis hin zurVerstaatlichungder Ersparnisseaus den Privat-r e n t e n k a s s e n ,sind im Grundeohne Ergebnisgeblieben. DieStaatsverschul-dung schwankt immer noch zwi-schen 75 und 80 Prozent des BIP –je nachdem, wie der Euro-Forint-Wechselkurs und die Zinsen derungarischen Staatsanleihen stehen.

Die Kritiker des deutschen Spar-diktats führen denn auch immerhäufiger die WirtschaftsgeschichteGroßbritanniens nach dem ErstenWeltkrieg als Beispiel an. Im Zeit-raum 1918 bis 1933, also 15 Jahrehindurch, hat die britische Regie-rung nichts anderes gemacht, alszu sparen, Ausgaben zu senkenund das Staatsbudget ins Gleich-gewicht zu bringen. Diszipliniertzahlte sie die aufgenommenen aus-ländischen Kredite ab, wobei dieTilgungszinsen stiegen und stie-gen. Dies führte dazu, dass dieArbeitslosigkeit nach und nach

stieg und dieWirtschaftsleis-tung sank. 15Jahre dieser Po-litik hatten zumErgebnis, dass diebritische Staats-ve r schu ldung ,gemessen am BIP,von 140 auf 190Prozent geklet-tert war.

Mit einer rigi-den Sparpolitiklassen sich dieSchulden alsooffenbar nicht

abtragen. Das ist die Lehre, dieaus dem seinerzeitigen britischenBeispiel gezogen werden kann,und das ist die Einsicht, zu derauch der Internationale Wäh-

rungsfonds (IWF) immer mehrgelangt. Während die Welt seit ei-nem halben Jahr vom Paradig-menwechsel des Währungsfondsspricht, ergeht sich die ungarischeRegierung aber immer noch imSchattenboxen mit dem IWF. Ihrfällt offenbar nicht auf, dass derIWF seinen Fehler schon längsteingesehen hat, in den neunzigerJahren von den ostasiatischen Volks-wirtschaften um jeden Preis Aus-gabenkürzungen und Sparmaß-nahmen zu verlangen, dies gilt ins-besondere für Indonesien, Süd-korea und Thailand. Hinter denKulissen versuchen die Ökonomendes Währungsfonds die Deutschenschon seit geraumer Zeit davon zuüberzeugen, dass die Politik derEU gegenüber Griechenland ihrZiel verfehle.

Dasselbe gilt auch in Bezug aufdie Iren und Spanier. Und würdenwir uns nicht mit Händen undFüßen gegen ihn wehren, würdeder IWF wohl auch uns zur Seitestehen. Gerade dort, wo wir abund an nein sagen müssten. Etwaim Büro der deutschen KanzlerinAngela Merkel.

Der Autor ist Publizist, Buchautorund ein namhafter TV-Journalist inUngarn. Der hier abgedruckte Texterschien am 25. Oktober 2012 in derpolitisch eher neutralen StadtzeitungMetropol.

BBeeii aannddeerreenn ggeelleesseenn

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„Während die Welt seit

einem halben Jahr vom

Paradigmenwechsel des

Währungsfonds spricht,

ergeht sich die ungari-

sche Regierung immer

noch im Schattenboxen

mit dem IWF.”Tamás Frei

„Für diese Rolle scheint

Bajnai auch prädestiniert

zu sein: Er war nicht nur

Geschäftsmann, sondern

auch Minister und

Regierungschef, der als

Krisenmanager den

Bankrott des Landes

abzuwenden vermochte.”

József Makai

Page 5: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44 WWIIRRTTSSCCHHAAFFTT BUDAPESTER ZEITUNG 5

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� Echte und unechte IWF-Forderungen.Nach einer mit dem Datum vom vergangenenSonntag versehenen schriftlichen Antwort desungarischen IWF-Chefverhandlers Mihály Var-ga auf eine entsprechende Frage des Abgeord-neten János Veres (MSZP) habe die un-garische Regierung dem IWF am 19. Septem-ber zwar brieflich mitgeteilt, dass sie nicht miteiner Senkung der Löhne und Renten einver-standen sei, allerdings hatte der IWF derartigesgar nicht gefordert. Dies ist insofern pikant alsdie Regierung mit einer kürzlichen 200 MillionenForint schweren Anzeigenkampagne dem IWFgenau das unterstellen will. In einemVorabgutachten, das der IWF der ungarischenRegierung gleich nach den Juli-Verhandlungengeschickt hatte, wurden explizit unter anderemfolgenden Punkte erwähnt: Revision derEinheitssteuer („flat tax“), Steigerung derEffizienz der Steuereintreibung, Senkung derAusgaben der Kommunen und Überprüfungder Subventionen für die öffentliche Personen-beförderung. Wegen den weiterhin ungeklärtenUmständen der Hals über den Kopf erfolgtenUmsetzung der IWF-Anzeigenkampagne hatdie LMP am Dienstag übrigens mitgeteilt, dasssie Premier Orbán verklagen wird.

� Chinesen sollen Staatsschulden fi-nanzieren helfen. „Nur“ eine erleichterteAufenthaltsgenehmigung, nicht jedoch die un-garische Staatsbürgerschaft winkt jenen aus-ländischen Investoren, die fünfjährige ungari-sche Staatsanleihen im Wert von 250.000 Euround mehr zeichnen, stellte Fidesz-FraktionschefAntal Rogán klar. Ziel sei es, Geldgeber ausLändern der sog.Dritten Welt zu aktivieren, Teileder Staatsschulden Ungarns auf längere Sichtzu finanzieren. Ideengeber sollen chinesischeGeschäftsleute gewesen sein.

� Erwerbsquote auf Rekordniveau. Mit3,94 Mio. Beschäftigten erreichte die Erwerbs-quote im III. Quartal in der ungarischen Volks-wirtschaft nach Angaben des Zentralamts fürStatistik (KSH) den Spitzenwert aus den Jahren2006/07: Im Kreis der 15-64-Jährigen belief sichdie Aktivitätsrate auf 58,2%.Vor einem Jahr zurgleichen Zeit standen noch 80.000 wenigerMenschen in Lohn und Brot. Im GroßraumBudapest sowie in West-Transdanubien findenzwei von drei Personen im arbeitsfähigen Altereinen Job, in Nordungarn gelingt dies nur jedemZweiten.

� Banken geben Transaktionssteuer weit-er. Immer mehr Handelsbanken informierenihre Kunden, dass sich die Belastung durch dieneue Transaktionssteuer ab Januar in denGebührenpositionen niederschlagen wird. ImFalle der Citibank hat das jüngste Matolcsy-Paket das Modell des Nullkostenkontos zuGrabe getragen. Daneben meldeten bislangUniCredit, Raiffeisen und MKB Bank an, dieTransaktionsgebühr von 0,2% bei elektronis-chen Transaktionen und 0,3% bei Bargeldauf-nahmen an die Kunden weiterzugeben. DerVolkswirtschaftsminister hatte genau dies we-gen des starken Wettbewerbs ausgeschlossen.

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SSeit dem Amtsantritt der zweitenOrbán-Regierung im Frühling

2010 bildete der Interessenkonfliktmit Notenbankchef András Simoreines der sensibelsten Spannungs-felder. Auf jede erdenkliche Artund Weise versuchte man sich desnoch von den Sozialisten delegier-ten MNB-Präsidenten zu entledi-gen, der aber im Gegensatz zuPéter Ákos Bod, dem die 1994 andie Macht zurückkehrenden „Kom-munisten“ das Amt verleiden konn-ten, aushielt und auf Beistand ausBrüssel und Frankfurt rechnendurfte. Da die Wirtschaftspolitikdes Fidesz die Entwertung desForint zumindest duldet, wennnicht sogar befördert, konnte sichSimor unterstützt von seinen bei-den Vizepräsidenten als starkesGegengewicht etablieren, dessenMNB eisern am mittelfristigenInflationsziel von 3 Prozent fest-hielt. Weil die Teuerung inmitteneines Rezessionsumfeldes im Zugeeiner schier endlosen Reihe vonSteuererhöhungen, aber auch derEntwicklung an der internationa-len Preisfront (Lebensmittel, Erd-

öl) immer weiter zunahm, ließ sichdie bisher parallel erfolgendeschrittweise Anhebung des Leit-zinses auch ohne Mühe rechtferti-gen.

Kaum ein halbes Jahr nach OrbánsRückkehr als Ministerpräsidentzog die Notenbank bereits das er-ste Mal die Daumenschrauben an.In den folgenden zwölf Monatenwiderholte sie diese Übung mehr-fach. Seit Dezember 2011 war derLeitzins – trotz einer stetig steigendenInflation – bei 7 Prozent praktischfestgezurrt. In diesem August be-gann mit einer Leitzinssenkung auf6,75 Prozent dann sogar eine, mitBlick auf die Inflation gegenläufigeEntwicklung.

Die Trendwende in der Politikdes Währungsrates kam nicht un-erwartet. Im Frühjahr hatte sichdie Zusammensetzung des Gremi-ums – aller anderslautenden Beteu-erungen zum Trotz nun zeigensollte: erdrutschartig – verschoben;die vier externen Mitglieder im sie-benköpfigen Rat waren von derRegierung delegiert worden. An-fänglich zeigten sie zwar noch kei-

nen einheitlichen Standpunkt be-züglich einer wünschenswertenLockerung der monetären Politik,doch im August sollten sie sicherstmals mit 4:3 gegen Simor undseine beiden Vizes durchsetzen.

Der seither in Gang gekommeneZinssenkungszyklus verfolgt un-verkennbar das Ziel, der darben-den Wirtschaft auf die Sprünge zuhelfen. Den offensichtlichen Wi-derspruch zur galoppierenden In-flation überbrücken die Fidesz-Experten mit dem Hinweis, dieInflation werde nach Auslaufen desEffekts der Preisschocks in norma-le Bahnen zurückkehren, sobaldnoch die am Boden liegende In-landsnachfrage zum Tragen kom-men werde. Die Analysten deute-

ten diese Trendwende in der mone-tären Politik im Sommer mehrheit-lich als Gefahr für die Glaubwür-digkeit der MNB, haben sich abermittlerweile damit abgefunden,dass eine gewisse Konsistenz in derOrbánschen Wirtschaftspolitiknicht von der Hand zu weisen ist.

András Simor wird sein Amt imMärz 2013 räumen, woraufhin dasInflationsziel endgültig in denHintergrund rücken dürfte. Wasaber auch nach seinem Abtretenbleibt, sind extrem hohe Staats-schulden und die Tatsache, dassUngarn der Stimmung an deninternationalen Finanzmärkten wiegehabt auf Gedeih und Verderbausgeliefert ist.

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EEröffnet wurde das Forum von Zoltán Cséfalvay,Staatssekretär für strategische Fragen im

Ministerium für Nationale Wirtschaft. Nach seinenAngaben würde im Laufe des aktuellen Jahres dieZahl der Beschäftigten in Ungarn langsam steigen.Allerdings lasse sie im europäischen Vergleich im-mer noch zu wünschen übrig. Mit Blick auf dasWirtschaftswachstum betonte er die Bedeutung der

Stabilität. „Ohne Stabilität kann mannicht wachsen“, so Cséfalvay. Zu denVerhandlungen mit dem IWF bemerkteer: „Eine Einigung mit dem IWF ist keinWunderwerk, alleine dadurch gibt eskein Wachstum und keinen Aufschwungin Ungarn.“ Eine Einigung würde je-doch bei der Finanzierung der nötigenReformen helfen. Nach den Worten desStaatssekretärs würden durchaus vorhan-dene Verbesserungen Ungarns auf dermakroökonomischen Ebene von denausländischen Partnern Ungarns bishernoch nicht ausreichend anerkannt.

Im Mittelpunkt des Vortrags von JúliaKirály, Vizepräsidentin der UngarischenNationalbank, stand unter anderem die

Schuldenproblematik: „Ungarn hat höhere Schul-den als die schnell und gut wachsenden Nachbar-staaten.“ Bei einem aufstrebenden Land sei es nichtdie beste Lösung, dass alle gemeinsam bei derSchuldenrückzahlung zur Kasse gebeten würden,da dies zulasten des Konsums und der Investitionengehe. Sie und ihre MNB-Kollegen würden für dienächsten zwei Jahre keine grundlegende Besserungerwarten. „Derzeit trägt nur der Export zumWachstum bei, die Stabilisierung der ungarischenWirtschaft hängt also entscheidend von derGesundheit der Exportpartner ab“, stellte sie fest.In Sachen IWF wiedersprach sie ihrem Vorredner:„Die Einigung mit dem IWF ist absolut notwen-dig, um Stabilität und Sicherheit zu schaffen.“

Der Punkt Sicherheit war auch für Holger Schmie-ding Chefvolkswirt bei der Hamburger BerenbergBank entscheidend. Auf Nachfrage der BudapesterZeitung erklärte er, dass bei den deutschen Investoren,die für den ungarischen Wirtschaftsaufschwung ent-scheidend seien, derzeit eine gewisse Zurückhaltungzu spüren sei: „Ungarn wird heute skeptisch gese-hen, das war vor 15 bis 20 Jahren noch anders.“Obwohl man die EU-Verfahren gegen Ungarn garnicht genau betrachte, schaffe alleine schon derenbloße Existenz Misstrauen. „Ungarn müsste wiederstabile Rahmenbedingungen schaffen, um auch deut-sche Investoren wieder verstärkt zu Investitionen inUngarn zu motivieren“, ist Schmieding überzeugt.

Péter Ákos Bod, Lehrstuhlleiter für Wirtschaftspo-litik an der Budapester Corvinus-Universität, nahmin seinem Vortrag die Beziehungen Ungarns zur EUunter die Lupe: „Ungarn ist das einzige Land, dasseit seinem EU-Beitritt nicht konvergieren konnte,daher glauben hier immer mehr Bürger, dass die EUUngarn nicht entsprechend vorangebracht habe –was zum Teil auch stimmt.“ Insbesondere nahm eraber die Regierung in die Pflicht, sie müsse Stabilitätschaffen und gegen Korruption vorgehen.

Viele Wähler von 2010 seien enttäuscht, da sienach dem Wahlsieg einer sich betont national geben-den konservativen Regierung etwas anderes erwartethätten. Auch auf Grund der weiter anhaltenden Konsum-flaute wird es auch 2013 eine akute Rezessionsgefahrgeben. Mit einem Konsumwachstum rechnet Bod erstab 2014. Mit Blick auf die IWF-Verhandlungen be-merkte der ehemalige Nationalbankpräsident, dassein IWF-Kreditrahmen für die reibungsloseFinanzierung der ungarischen Wirtschaft unbedingtnotwendig sei. Sein Fazit für die nahe Zukunft laute-te: „Wir werden uns definitiv nicht langweilen.“

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Staatssekretär Cséfalvay: „Allein durch die IWF-Einigunggibt es kein Wachstum und keinen Aufschwung in Ungarn.”

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Entscheidung des Währungsrates Umfang Aktueller Leitzins

Februar 2010 Zinssenkung 25 Basispunkte 5,75%

März 2010 Zinssenkung 25 Basispunkte 5,50%

April 2010 Zinssenkung 25 Basispunkte 5,25%

November 2010 Zinserhöhung 25 Basispunkte 5,50%

Dezember 2010 Zinserhöhung 25 Basispunkte 5,75%

Januar 2011 Zinserhöhung 25 Basispunkte 6,00%

November 2011 Zinserhöhung 50 Basispunkte 6,50%

Dezember 2011 Zinserhöhung 50 Basispunkte 7,00%

August 2012 Zinssenkung 25 Basispunkte 6,75%

September 2012 Zinssenkung 25 Basispunkte 6,50%

Oktober 2012 Zinssenkung 25 Basispunkte 6,25%Quelle: MNB

ENTWICKLUNG DER LEITZINSEN IN UNGARN

Page 6: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

Fortsetzung von Seite 1

Dadurch soll die Region neben Gyõr undKecskemét zur dritten großen Region für Auto-mobilbau, Maschinenbau und Elektronik werden.Ziel sei es, in der Region in den kommenden Jahren25.000 Arbeitsplätze zu schaffen und mindestens ei-ne Milliarde Euro an Investitionen anzuziehen.

Die Firma LuK Savaria produziert seit 1997 imIndustriepark „Claudius“ von Szombathely. Mit ei-nem Jahresumsatz von 460 Millionen Euro steht sieauf der Liste der umsatzstärksten ungarischen Fir-men inzwischen auf Platz 50. Wie GeschäftsführerMichael Reinig in einem Gespräch mit der Buda-pester Zeitung unterstrich, würden derzeit etwa einViertel der in seiner Fabrik hergestellten Produkte anUnternehmen im näheren Umfeld seiner Firma ge-liefert, unter anderem nach Gyõr zu Audi und nachSzentgotthárd zu Opel. Seit 2004 beschäftigt sichseine Firma auch mit der Entwicklung von Pro-dukten.

Die Installation der 36-Tonnen-Presse bezeichneteReinig, der die Firma seit März 2008 als Geschäfts-führer leitet und schon fast 25 Jahre für die Schaef-fler-Gruppe beziehungsweise LuK tätig ist, als„Quantensprung“. Durch die Investition werde einebedeutende Erweiterung der Fertigungstiefe mög-lich, was sich auch bei der Zahl der Arbeitsplätze be-merkbar machen wird: Während derzeit bereits über1.800 Mitarbeiter für die Firma tätig sind, wird sichdiese Zahl insbesondere durch die aktuelle Inves-tition, aber auch durch den parallel dazu entstehen-den Werkzeugbau in den kommenden Jahren in Ab-hängigkeit der Wirtschaftslage auf bis zu 2.500 erhöhen.

Mit den Rahmenbedingungen ist Reinig abgese-hen von einem noch immer fehlenden Autobahnan-

schluss – „Täglich kommen etwa 500 Tonnen anMaterial auf der Straße zu uns. Etwa gleich viel anProdukten verlässt uns dann auch in Richtung unsererKunden, eine immer größere logistische Herausfor-derung.“ – zufrieden. „Die Unterstützung durch dieRegierung hat sehr gut funktioniert.“ Gleiches gelteauch für die Zusammenarbeit mit Tivadar Puskás,dem Bürgermeister von Szombathely, der die Firma

unter anderem hinsichtlich einer bedarfsgerechterenAusbildung zukünftiger Mitarbeiter unterstützt. DerUnterstützung durch die Kommune helfe, dass es ei-nen gut funktionieren Austausch mit Städten wieGyõr und Kecskemét gebe, um nach dem Prinzip derbest practice hinsichtlich des Umgangs mit Investorenvoneinander zu lernen.

JJAANN MMAAIINNKKAA

6 BUDAPESTER ZEITUNG WWIIRRTTSSCCHHAAFFTT 2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44

LLuuKK SSaavvaarriiaa KKfftt.. wweeiihhtt PPrreessssaauuttoommaatteenn eeiinn

„„EEiinn QQuuaanntteennsspprruunngg ffüürr uunnss““

Michael Reinig (Geschäftsführer der LuK Savaria Kft.), Premier Viktor Orbán und Jürgen M. Geißinger(Geschäftsführer der Schaeffler GmbH) - v.l.n.r.: Bedeutende Erweiterung der Fertigungstiefe.

� Kooperation von Rába mit Volvozeichnet sich ab. Zeitungsmeldungen zu-folge könnte Rába eine Kooperation mitVolvo eingehen. Der Traditionsbetrieb ausGyõr, an dem der Staat heute die Mehrheithält, würde die Fahrwerke für einen neuen,noch zu entwickelnden Bustyp liefern. Alserste Maßnahme in diese Richtung hättensich die Schweden einen Auftrag über dieLieferung von 300 Volvo-Bussen an dieBudapester Verkehrsbetriebe ausbedun-gen.Sollte es zu der volkswirtschaftlich nichtbegründbaren Rába-Volvo-Kooperationkommen, würde zugleich der bisher auf denErhalt und die Erweiterung ungarischerArbeitsplätze gerichtete Kurs der Regierungan Glaubwürdigkeit verlieren. Im Zuge desAusbaus von Rába zum Bushersteller wur-den von der Regierung bis jetzt sämtlicheKooperationsangebote von Seiten unga-rischer Bushersteller konsequent abgewie-sen, so auch die des größten ungarischenBusherstellers, der ebenfalls in Gyõr ansäs-sigen Firma Kravtex (450 Arbeitsplätze).

� Frauen für Fahrzeugmontage um-geschult. Audi Hungaria hat 30 Fraueneinen Arbeitsvertrag angeboten, die zuvoreine mehrmonatige Umschulung erfolgreichabschließen konnten. Mit dem im Frühjahraufgelegten Projekt, das vom Arbeitsamtunterstützt wird, soll der Frauenanteil in derFahrzeugfertigung erhöht werden. Gegen-wärtig sind etwa 8% der über 8.000Mitarbeiter Frauen.

� Matolcsy: Ungarn steht vor Investiti-onsboom. Volkswirtschaftsminister GyörgyMatolcsy sieht einen Investitionsboom aufUngarn zukommen. In Reaktion auf eineAnfrage der Sozialisten im Parlament er-wähnte Matolcsy namentlich Robert Bosch,Haribo, Rába, Valeo, FAG, Maxon Motor, ZFHungária, Grundfos und Delphi als Unter-nehmen, die 2013 große Projekte verwirk-lichen werden. Das Volumen der durch denStaat geförderten Projekte hätte sichgegenüber dem Vorjahr auf 430 Mrd. Forintmehr als verdoppelt. Ungarns Investitions-quote sackte 2011 unter 17%, nochschlechter steht es nur um Irland, Island undGriechenland.

� Ungarn im Mittelfeld der EU. Die un-garische Erwerbslosenquote bewegte sichmit 10,6% im September nach Angabenvon Eurostat im Mittelfeld der EU-27. ImDurchschnitt der Gemeinschaft wurdenebenfalls 10,6% registriert, nachdem es imSeptember 2011 noch 9,8% waren. Beson-ders dramatisch nahm das Heer der Ar-beitslosen in Spanien (auf 25,8%) undGriechenland (auf 25,1%) zu, aber auchPortugal und Zypern schnitten schlechterals Ungarn ab. Neben Österreich und Lu-xemburg gehört Deutschland mit seinereigenwilligen Arbeitslosenstatistik derweilzu den bestgestellten EU-Ländern.

� Fernwärme wird nicht teurer. DieEndverbraucherpreise in der Fernwärme-versorgung bleiben auch in dieserHeizsaison eingefroren, teilte das für denEnergiesektor zuständige Ministerium fürNationale Entwicklungen mit. Seit März2011 wurde den Versorgern lediglich eineAnhebung der Leistungsgebühr von maxi-mal 4,2% eingeräumt, von der diesezumeist Gebrauch machten.

� Renten werden der Inflation ange-passt. Rückwirkend ab Januar werden dieRentenbezüge und einzelne Sozialleistun-gen im November um 1,6% angehoben.Füreinen durchschnittlich gestellten Pensionärbedeutet dies eine einmalige Zahlung von15.000 Forint (gut 50 Euro). Die Rentener-höhung war gesetzlich vorgeschrieben,nachdem die Inflation deutlich über die imHaushaltsgesetz niedergelegten 4,2%gewachsen ist.

� Österreicher holen deutschenTopmanager. Die ungarische RaiffeisenBank hat als neuen Stellvertretenden Gene-raldirektor für das Retailgeschäft den Deut-schen Ralf Cymanek (43) verpflichtet. DerTopmanager war zuletzt als Generaldirektorder UniCredit Bank für deren im Baltikumtätige Gesellschaft zuständig. Ralf Cyma-nek kehrt gewissermaßen nach Ungarnzurück, wo er die TU Budapest absolvierteund bereits von 2005 bis 2008 für diehiesige UniCredit Bank beschäftigt war.

� MVM im „Südlichen Strom“. AmMittwoch wurde im Beisein von Gasprom-Vize Alexej Medwedjew und MVM-ChefCsaba Baji die endgültige Investitionsent-scheidung für den Bau des 229 km langenungarischen Abschnitts der Gaspipeline„Südlicher Strom“ getroffen. Die staatlicheEnergieholding MVM war Ende vorigenJahres an die Stelle der ebenfalls staat-lichen Entwicklungsbank MFB in dem Pro-jekt zur Diversifizierung des ungarischenGasbezugs gerückt. Im Vorjahr importierteUngarn 6,3 Mrd. Kubikmeter Erdgas ausRussland.

KOMPAKT

LLaut den Ergebnissen von zwei, amFreitag im Corinthia Grand Hotel

Royal präsentierten Studien, die vonITSH in Auftrag gegeben worden wa-ren, ist die T-Systems-Tochter nicht nurder größte IT-Dienstleister hierzulan-de, sondern auch der bekannteste: „Ineiner 2009 gestarteten Umfrage mitinsgesamt fast 26.000 Teilnehmern istunter den Firmen mit einem IT-BezugITSH das Unternehmen, das unterden 247 berücksichtigten am bekann-testen ist“, verkündete Éva Sziber,Leiterin des Bereichs Employer Bran-ding Hungary der HR-Unterneh-mensberatung Aon Hewitt. „InSachen Attraktivität als Arbeitgebersteht ITSH bei den IT-Firmen aufPlatz drei“, so Sziber weiter, nur über-holt von IBM und Microsoft. Für dieAnziehungskraft eines Unternehmensgegenüber Nachwuchskräften der IT-Branche, also den potenziellen Neu-Arbeitnehmern zählten neben der po-sitiven Meinung im eigenen Netzwerkvor allem die Möglichkeit zur persön-lichen Weiterentwicklung, Stabilität,Teamwork, Internationalität und derDrang zu Innovationen. „Es herrschtein Kampf um die Talente“, sagte dieBeraterin, denn der IT-Nachwuchs tre-te im Vertrauen auf die eigenenFähigkeiten die Arbeitsplatzsuche sehrselbstbewusst an.

Die zweite Studie, die vom Markt-forschungsinstitut Gartner durchge-führt worden war, konzentrierte sichspeziell auf den IT-Bereich Zentralost-europas. „Ungarn ist ein sehr guterBoden für IT-Service Center“, erklärteLászló Papp, CEO von Gartner

Hungary. Sämtliche großen IT- oderTelko-Unternehmen seien hier vertre-ten, die ungarische Tochter von T-Sytems sei das größte Center: „AllerKrisen zum Trotz verzeichnet ITSHechtes Wachstum.“ Konzerne mit Sitzin Europa, die mit Hilfe von Out-sourcing Kosten sparen wollen und da-her solche Dienstleister beauftragen,statt ein eigenes Rechenzentrum zubetreiben, tendierten nach einemBoom des Offshoring nun wieder eherzum Nearshoring, sie bleiben auf ih-rem Kontinent. Vor allem Zentralost-europa, das in der gleichen Zeitzoneliegt und eine gute Infrastruktur bietet,würde bei ihnen im Fokus liegen: „Wervor Jahren wegen günstiger Lohn-kosten nach China ging, ist jetzt lang-sam wieder auf dem Rückzug“, soPapp. Die innerhalb der in der Studieuntersuchten 29 Länder der Regionwurden je nach Entwicklungsstand in3 Kategorien eingeteilt: „Ungarn be-findet sich in der am höchsten ent-wickelten A-Kategorie und damit imdirekten Wettbewerb mit Polen,Tschechien und Slowenien“, schlossPapp.

„In allen Service Centern Ungarnssind insgesamt 30.000 Menschen be-schäftigt, davon arbeiten zehn Prozentbei uns“, berichtete Judit Forgács,HR-Direktorin bei ITSH, „allein imKomitat Hajdú-Bihar sind es einProzent aller Arbeitnehmer.“ In denvergangenen fünf Jahren habe sich dieZahl der Beschäftigten verdreifacht,unter anderem durch die engenKooperationen mit insgesamt 12 öf-fentlichen Einrichtungen, darunter die

Universitäten von Miskolc, Pécs undDebrecen, wo man sogar einen eige-nen Lehrstuhl habe. „Dabei gibt eszum Beispiel auch für Nicht-IT-Studierende die Möglichkeit zurTeilnahme an unserer dreitägigen post-gradualen „Train-IT“-Ausbildung“, er-klärte Forgács, „weiterhin einen sechs-wöchigen Sommerkurs der IT-Servi-ces-Akademie speziell für IT-Studie-rende, bei der wir den Universitätenden Lehrstoff stellen.“ Es würden zu-dem aktuell 150 Studierende mitStipendien unterstützt, 92 würden ge-rade ein Praktikum bei ITSH absolvie-ren. Über fachliche und sprachlicheWeiterbildungsangebote wolle mannicht nur die Bekanntheit und Attrak-tivität als Arbeitgeber halten sondernnichts geringeres, als „bis zum näch-sten Jahr der beste Arbeitgeber wer-den“, erklärte die Personalchefin.

Nach den Worten von Csaba Bõthe,der seit Juli CEO von ITSH ist undvorher bei der Magyar Telekom tätigwar, sei trotz des dynamischen Mitar-beiter-Wachstums kein neuer Standortgeplant: „Wir wollen ausschließlich anden bestehenden Standorten Buda-pest, Debrecen und Pécs wachsen.“Die Auftragslage bei ITSH sei insge-samt stabil und selbst zum Klima inder Investitionspolitik der Regierungäußerte sich Bõthe positiv: „Die Re-gierung investiert in unserem Bereichviel, es gibt auch viele Ausschrei-bungen, um zum Beispiel neue Ar-beitsplätze zu schaffen. Prinzipiell pla-nen wir aber langfristig, sodass die ak-tuelle Politik nicht ganz so entschei-dend für uns ist.“

Bezüglich des im Mai eröffnetenStandortes in Pécs (die BudapesterZeitung berichtete) konnte Bõthe ver-melden, dass dieser sich bereits gutentwickle, die Zahl von gegenwärtig59 Mitarbeitern soll sich bis zum

Jahresende auf etwa 100 erhöhen.Man nutze dort die neueste Cloud-Technologie, bei der die Mitarbeiterkeine Computer mehr vor sich haben,sondern nur noch über Bildschirme,Tastaturen und Headsets arbeiten. DieDaten liegen dabei nicht mehr auf deneinzelnen Rechnern, sondern aufServern in den ausfallsicheren und ge-spiegelten Rechenzentren von T-Systems. „Da macht sich eindeutig ei-ne Kostensenkung bemerkbar, da wirzur Auftragsbearbeitung wenigerFernleitungen brauchen und flexiblerarbeiten können“, sagte Bõthe aufNachfrage der Budapester Zeitung,„diese Ersparnis können wir dann anunsere Auftraggeber weitergeben, de-nen wir täglich aufs Neue unsereEffizienz beweisen müssen.“

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ITSH-CEO Csaba Bõthe ist sowohlmit der Auftragslage seiner Firmaals auch der Investitionspolitikder Regierung zufrieden.

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Page 7: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012
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NNach der Eröffnung durch denRektor der AUB, András

Masát, und den österreichischenBotschafter in Ungarn, MichaelZimmermann, hielt Alice Freifeldden Eröffnungsvortrag über dasungarische Judentum im 19. und20. Jahrhundert. Dabei ging siedarauf ein, dass die Geschichte desungarischen Judentums, besondersder Stadt Budapest parallel zu hi-

storischen Umbrüchen der Öster-reich-Ungarischen Monarchie undUngarns gesondert erörtert wer-den müsse.

JJüüddiisscchhee GGeesscchhiicchhtteeiimm kkoolllleekkttiivveenn GGeeddääcchhttnniiss

Einen Auftakt der Tagung undeine Einführung ins Thema leisteteder Vortrag von Gerald Lamp-

recht, in dem die Multikulturalitätdes Grenzraumes und die Rolle jü-discher Geschichte als Teil des kol-lektiven Gedächtnisses hervorge-hoben wurden. Die Vorträge desersten Panels gaben einen Über-blick über die österreichisch-unga-rische Grenzregion. Brigitta EszterGantner lenkte die Aufmerksam-keit auf eine Forschungslücke un-garischer Historiographie, auf dieErforschung der Ausdifferenzie-rung jüdischer Gesellschaft währendder wirtschaftlichen Umstellungder Monarchie im 19. Jahrhundert.Levi Cooper ging auf die Unter-suchung einer anderen, nicht weni-ger spannenden Grenzregion zwi-schen Galizien und Ungarn einund erörterte die Schlüsselpositiondes Rabbinats von Munkács zwi-schen Chassidismus und Ortho-doxie. Auf die Besonderheit derösterreichisch-ungarischen Grenz-region wies Kevin D. Goldberg(Providence) im Kontext jüdischer

Weinhändler vor dem Hintergrundder Industrialisierung des 19.Jahrhunderts und der sogenanntenKunstweinfrage hin.

MMiiggrraattiioonn uunnddKKuullttuurrttrraannssffeerr

Die Vorträge der dritten Sektionkonzentrierten sich auf das Phä-nomen der Migration und des kul-turellen Transfers. Rachel Manekinpräsentierte die Zurückweisungdes Schismas in Cisleithanien unddas Scheitern eines ungarisch-jüdi-schen Modells. Als Zeugen kultu-rellen Transfers in der Region the-matisierte Johannes Reiss hebräi-sche Grabinschriften jüdischerFriedhöfe des Burgenlandes, dieauch als „eigene literarischeGattung des Judentums“ gelesenwerden können. Grabinschriftenals Quellen wurden ebenfalls imBeitrag von Gerald Lamprechtherangezogen, der den Zuzug derJuden nach Graz bzw. dieGründung der jüdischen Gemeindein Graz thematisierte.

GGeesscchhiicchhtteenn vvoonn FFaammiilliieenn

Im Nachmittagspanel setztensich die Referenten mit dem The-ma Leben in der Grenzregion aus-einander. Ursula Mindler lenktedie Aufmerksamkeit auf dieBedeutung von Lokalstudien im„multikulturellen Musterland“ Bur-genland. Mit der Methode derHinterfragung von Narrativenstellte sie das Zusammenleben dermultiethnischen und -konfessionel-len Einwohner Oberwarts im 19.und Anfang des 20. Jahrhundertsdar. Michael Hess zeichnete dasSchicksal Neusiedler Juden amBeispiel der prominenten Rosen-feld-Familie nach. Anna Lieschsetzte mit ihrem Beitrag dieVorstellung von Familienge-schichten als Repräsentanten histo-rischer Umbrüche fort und erörter-te die Geschichte der nach Westengeflüchteten Familie Neufeld ausLackenbach, unter anderem aufBasis von Materialien aus demFamiliennachlass.

BBeeddeeuuttuunngg ddeerrEErriinnnneerruunngg

Zur Fortsetzung der Sektionkam es am Mittwochvormittag.Das Leben im jüdischen GhettoBratislavas und die Topographieder Erfahrung waren das Themavon Julia Richers, während MarijaVulesica sich mit dem Phänomendes Zionismus im österreichisch-ungarischen Grenzraum amBeispiel von Lavoslav Schick aus-einandersetzte. Der letzte Vortragdes Panels von Vanda Vitti schlossdie Diskussion mit einer Fallstudieüber die Transformation jüdischerLebenswelten seit der Wende inunterschiedlichen slowakischenStädten.

Die Bedeutung der Erinnerungund des Gedenkens wurden imletzten thematischen Teil derTagung aus unterschiedlichen Per-spektiven behandelt. ElisabethArlt sprach über die historischeRegion Übermurgebiet in Slo-wenien, die als Reminiszenz an ei-ne verschwundene Kultur gelesenwerden kann. An diesen Beitragschloss sich thematisch die Präsen-tation Gert Tschoegls an, der dieRegion Westungarn-Burgenlandals einen Transferraum jüdischerFamiliengeschichten darstellte.Zur Verdeutlichung der Vermitt-ler-funktion der Region trug derVortrag Paul Guldas bei, der denGedächtnisort Kreuzstadl beiRechnitz als Beispiel heranzog.

DDiisskkuussssiioonneenn aauußßeerrhhaallbb ddeess OOffffiizziieelllleenn

Die wichtigsten Resultate derTagung wurden in der Abschluss-diskussion zusammengefasst. Diewechselhaften Themen und Annä-herungsweisen sorgten für einespannende Diskussion, die so-wohl in den Kaffeepausen, alsauch am Mittagstisch weiterge-führt wurden. Zusammenfassendkönnen also die Organisatorenauf eine besonders erfolgreicheVeranstaltung zurückblicken, derin Zukunft hoffentlich weiterefolgen werden.

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JJüüddiisscchheess LLeebbeenn iimm GGrreennzzrraauumm

8 BUDAPESTER ZEITUNG FFEEUUIILLLLEETTOONN 2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44

Professor Alice Freifeld begab sich mit ihren Zuhörern auf eine Zeitreise...

DDiiee FFaakkuullttäätt ffüürr MMiitttteelleeuurrooppääiisscchhee SSttuuddiieenn ddeerr AAnnddrráássssyy UUnniivveerrssiittäättBBuuddaappeesstt ((AAUUBB)),, ddaass ZZeennttrruumm ffüürr JJüüddiisscchhee SSttuuddiieenn ddeerr KKaarrll--FFrraannzzeennss--UUnniivveerrssiittäätt GGrraazz uunndd ddaass ZZeennttrruumm ffüürr ddeeuuttsscchhsspprraacchhiiggee jjüüddiisscchhee KKuullttuurrMMiitttteelleeuurrooppaass aann ddeerr EEööttvvööss--LLoorráánndd--UUnniivveerrssiittäätt BBuuddaappeesstt vveerraannssttaalltteetteennzzuu BBeeggiinnnn ddiieesseerr WWoocchhee ggeemmeeiinnssaamm iinn ddeerr AAUUBB eeiinnee zzwweeiisspprraacchhiiggeeTTaagguunngg.. TThheemmaa ddiieesseerr wwaarr „„JJüüddiisscchheess LLeebbeenn iinn ddeerr uunnggaarriisscchh--öösstteerrrreeii--cchhiisscchheenn GGrreennzzrreeggiioonn ddeess 1199.. uunndd 2200.. JJaahhrrhhuunnddeerrtt““.. DDiiee TTaagguunngg wwuurrddeeuunntteerr aannddeerreemm vvoomm ÖÖsstteerrrreeiicchhiisscchheenn KKuullttuurrffoorruumm BBuuddaappeesstt,, vvoommIIssrraaeelliisscchheenn KKuullttuurrffoorruumm BBuuddaappeesstt uunndd vvoonn ddeerr AAkkttiioonn ÖÖsstteerrrreeiicchhUUnnggaarrnn uunntteerrssttüüttzztt.. AAnn ddeerr VVeerraannssttaallttuunngg nnaahhmmeenn iinntteerrnnaattiioonnaall rreennoomm--mmiieerrttee WWiisssseennsscchhaaffttlleerr tteeiill,, wweellcchhee ddiiee iinntteerrddiisszziipplliinnäärree AAuussrriicchhttuunngg ddeerrTTaagguunngg ggeewwäähhrrlleeiisstteetteenn.. DDaass aauussggeesscchhrriieebbeennee TThheemmaa kkoonnnnttee ssoo ddeennnnaauucchh aauuss hhiissttoorriisscchheerr,, kkuullttuurrwwiisssseennsscchhaaffttlliicchheerr,, ssoozziioollooggiisscchheerr uunndd eetthh--nnooggrraapphhiisscchheerr SSiicchhtt ddiisskkuuttiieerrtt wweerrddeenn..

...die ihr Publikum gern antrat.

Der israelische Botschafter Mor, sein österreichischer Kollege Zimmermann und AUB-Rektor Masát (v.l.).

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2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44 FFEEUUIILLLLEETTOONN BUDAPESTER ZEITUNG 9

DDass dieses Thema keineswegs nurin den Zimmern verstaubter

Elfenbeintürme Relevanz hat, zeigteeine Konferenz, die jüngst abgehaltenwurde. Während auf solchen Konfe-renzen sonst oft langweilige Eintrachtherrscht oder ein heilloses Plattitüden-geklopfe die Teilnehmer und Zuhörerlangweilt, zeichneten sich die „Törés-vonalak“ (Bruchlinien) durch gelebteGeschichte und ihre für das Themabrennenden Teilnehmer aus.

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Initiiert wurde die Konferenz einer-seits von der Aktivistin Beáta Eszesaus Debrecen. Eszes machte sich einenNamen, als in Gyömrõ ein Park nachdem Reichsverweser Miklós Horthyumbenannt wurde und sie sich einerBürgerinitiative anschloss. ZweiterOrganisator war József Berta, seinesZeichens Kulturwissenschaftler undPublizist aus Berlin. „Die Grundideewar zunächst zu informieren. Men-schen, die vielleicht etwas zum Themabeizutragen haben, in einem öffent-lichen Raum zusammenzubringenund sich austauschen zu lassen“, be-schreibt Berta die Entstehung derKonferenz. Dabei war ein interdiszi-plinärer Ansatz unerlässlich. Dieserwurde denn auch während der Konfe-renz konsequent beibehalten.

Bereits das erste Panel offenbarte ei-ne neue Sicht auf die Geschichte undihre Akteure. Unter dem Titel „Uni-verselle Geschichtsschreibung undpartikulare Erinnerungsgemeinschaft– Hegemonie, Konkurrenz, Koopera-tion“ waren sich die FilmemacherinEszter Hajdú, der Historiker FerencLacz, der Schriftsteller Pál Závadaund der Strafrechtler Ádám Gellértschnell einig darin, dass es neuerAkteure in der Geschichtsinterpre-tation bedürfe und dies kein Vorrechtder Historiker sein dürfe. KrisztiánUngváry, selbst Historiker und späte-rer Diskutant, stimmt dem zu: „Beider Aufarbeitung der Geschichte gehtes auch immer um das Hier undHeute. Deswegen ist es nicht nur rich-tig, sondern geradewegs wünschens-wert, dass auch Nicht-Historiker ander Geschichtsdeutung beteiligen.“Auch József Berta sieht die Zeitzeugenin einer entscheidenden Rolle wenn esum das Verständnis der Vergangenengeht: „Der Zeitzeuge, der erlebt hatund über die „Wahrheit“ Bescheid

weiß, aus seiner Sicht besser, als alle ande-ren Akteure. Alle erzählen Geschichtenund alle geben eine Interpretation derGeschichte mit auf den Weg.“

Austausch und Information sindhier besonders wichtig. Hierzu seienweitere Publikationen der Historikernötig, forderte Gellért. Er wies aberauch auf die Verantwortung der Me-dien hin. In den Kriegsverbrecher-Prozessen von Képíró und Csatáryvermisste Gellért eine fundierteBerichterstattung. „Aber es ist nichtnur ein Problem, dass die Medien hierihre Hausaufgaben nicht gemacht ha-ben“ – fuhr Gellért fort, er habe beiden Prozessen auch keinen Jurastu-denten, keinen angehenden Historikeroder Politikwissenschaftler gesehen.

Im zweiten Teil des Vormittags soll-te es um „Mythen- und Kultbildungim Schatten autoritärer Systeme. Ak-tionen und Reaktionen in derAuseinandersetzung um Erinnerungaus der zivilgesellschaftlichen Perspek-tive“ gehen. Schnell war das eigentli-che Thema jedoch von der Tagespo-litik durchtränkt. Nicht zuletzt, dahier Beáta Eszes als Mitinitiatorin desWiderstands gegen den Horthy-Park

auf den Abgeordneten der MSZP,Gergely Bárándy, traf. Die Arbeit vonZivilgesellschaften im Bereich derErinnerungskultur am Beispiel derOrganisation KIGYE sollte vorgestelltwerden. Hierfür konnte das Beispieldes nun zum Horthy-Park umbenann-ten Stadtzentrums in Gyömrõ exem-plarisch herangezogen werden. „InGyömrõ wurde der Gemeinderat, derden Antrag zur Umbenennung des

Platzes stellte von weniger als 300Menschen gewählt. Die OrganisationKIGYE hingegen muss mindestens3.000 Unterschriften sammeln, umdie Umbenennung rückgängig zu ma-chen”, fasste Eszes die Rechtslage zu-sammen.

EErriinnnneerruunnggeenn uunndd IInnssttiittuuttiioonneenn

„Findet momentan eine Institutio-nalisierung der Erinnerungskulturstatt?“ fragte Moderator Gábor Egryzu Beginn der ersten Diskussion amNachmittag. Dies hat in Ungarn

schon deswegen eine besondere Be-deutung, weil hier das Gedenken andie Opfer der beiden Diktaturen im20. Jahrhundert in der im Januar inKraft getretenen Verfassung verankertwurde. Dabei wurde auch die Frageerörtert, inwiefern Staaten im Bereichder Erinnerung voneinander lernenoder einander als Modell dienen können.Zwischen den Teilnehmern AdamKerpel-Fronius von der Berliner

Stiftung Mahnmal, der SoziologinÉva Kovács, Tibor Pécsi, demBeauftragten für Erwachsenenbildungin der Gedenkstätte Páva utca, demHistoriker Krisztián Ungváry unddem Journalisten György Váriherrschte dahingehend Einigkeit, dassjedes Land einen eigenen Weg derAuseinandersetzung mit der Ge-schichte finden müsse. Ungváry siehtDeutschland zwar als Vorbild für vieleBereiche der Erinnerungskultur,„allerdings kann auch von dort nichtalles einfach adaptiert werden“. InDeutschland habe vor allem eineAuseinandersetzung mit der Nazi-Zeit stattgefunden, da es persönlicheErfahrungen mit dem Kommunismusin Westdeutschland kaum gebe. Pécsisieht die Holocaust-Gedenkstätte imsonst so zerstrittenen Ungarn indes alswahres Symbol der Einheit: „DieGedenkstätte entstand auf eineZivilinitiative hin, wurde aber bishervon jeder Regierung, egal welcher po-litischer Couleur unterstützt.“

Die wohl lebhafteste Diskussionentbrannte jedoch um die Frage derGleichstellung der Verbrechen des Na-tionalsozialismus und des Kommunis-mus. Moderiert von József Berta straf-te die Realität das Bild der leblosenHistorikers Lügen. Während PéterGyörgy zu Beginn des Panels darzu-stellen versuchte, welche Unterschiedees in der Erinnerungskultur zwischenOst- und Westeuropa gibt – hierbei seierwähnt, dass die Schweiz nachGyörgys Worten ihre Rolle imZweiten Weltkrieg bis heute nicht of-fiziell aufgearbeitet hat – ging er auchdarauf ein, dass die Debatte um dieGleichstellung der Diktaturen inMuseen heute fast „mythologischenCharakter“ habe. Balázs Trencsényi(CEU) hingegen sieht die Debattepragmatischer: „In jedem Land wirddie Erinnerungskultur befördert, diepolitisch genehmer ist.“

Ähnlich sieht es Krisztián Ungváry.In Westeuropa sei die Einzigartigkeitdes Holocaust deshalb als Konsens an-erkannt, da schlichtweg die Erfah-rungen mit dem Kommunismus fehl-ten. „Ostdeutsche haben ein ganz an-deres Verhältnis dazu, allerdings fehltes ihnen an Deutungshoheit.“ Ung-váry sieht beide Systeme durch ihre je-weilige Einzigartigkeit dazu be-stimmt, gemeinsam in der Erinne-rungskultur dargestellt zu werden,wobei weder die Taten der Diktaturengleichgestellt werden noch dieGrenzen zwischen Tätern und Opfernzu streng gezogen werden dürfen.Dies wurde von Péter György indesvehement bestritten: „Wer glaubt, bei-de Systeme können in Relation zuein-ander gesetzt werden, sagt, dass 89 ei-gentlich auch nichts passiert ist.“Denn dass beide Regime viele Analo-gien aufwiesen, sei keine Berechti-gung für eine Gleichsetzung.

Unterstützung erhielt György hier-bei vom Historiker Tamás Krausz.Dieser sieht eine große Diskrepanzzwischen individueller, familiärer Er-innerung und der gesamtgesellschaft-lichen, „hierbei wird es wohl nur sel-ten zu Übereinstimmungen kom-men“. Außerdem sei es für die politi-sche Klasse heute genehm, beideSysteme in Zusammenhang zu brin-gen, aber dies ist nach Kráusz histo-risch nicht haltbar. „Ihre einzige Ge-meinsamkeit ist die Zahl der Toten.“Schon allein, weil der Nationalsozia-lismus seinen Ursprung in Deutsch-land habe, der Beginn des Kommu-nismus indes nicht festzulegen sei, seidie Erinnerung daran so schwierig.

Die Konferenz war eine Aus-nahmeveranstaltung, weil eben nichtvon Betroffenheit und Schuld dieRede war, sondern eine offene Dis-kussion zur Auseinandersetzung mitsensiblen Themen stattfinden konnte.

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EErriinnnneerruunnggeenn uunndd BBeettrraacchhttuunnggsswweeiisseenn

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T. Kráusz, B.Terecsényi, K. Ungváry, P. György und Moderator J. Berta.

Krisztián Ungváry und Péter György lieferten sich mitunter heftige Wortgefechte.

Page 10: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

10 BUDAPESTER ZEITUNG FFEEUUIILLLLEETTOONN 2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44

„„KKoommmmuunniikkaattiioonn iisstt uunnwwaahhrrsscchheeiinnlliicchh.. SSiieeiisstt uunnwwaahhrrsscchheeiinnlliicchh,, oobbwwoohhll wwiirr ssiiee jjeeddeennTTaagg eerrlleebbeenn,, pprraakkttiizziieerreenn uunndd oohhnnee ssiiee nniicchhttlleebbeenn wwüürrddeenn““,, llaauutteett eeiinn bbeerrüühhmmtteess ZZiittaattddeess ddeeuuttsscchheenn SSoozziioollooggeenn NNiikkllaass LLuuhhmmaannnn..EEiinn GGrruunndd ddaaffüürr iisstt llaauutt iihhmm ddiiee UUnnwwaahhrr--sscchheeiinnlliicchhkkeeiitt ddeess VVeerrsstteehheennss:: WWeennnn ddeerrGGeesspprrääcchhssppaarrttnneerr nniicchhtt wweeiißß,, wwaass ggeemmeeiinnttiisstt,, iisstt ddiiee KKoommmmuunniikkaattiioonn bbeerreeiittss ggeesscchheeii--tteerrtt.. AAuuss ddiieesseemm GGrruunndd kköönnnneenn iinnssbbeessoonnddeerreebbeeii iinntteerrkkuullttuurreelllleerr KKoommmmuunniikkaattiioonn VVeerr--ssttäännddnniisssscchhwwiieerriiggkkeeiitteenn aauuffttrreetteenn.. MMiitt ddiiee--sseemm TThheemmaa bbeesscchhääffttiiggttee ssiicchh ddiiee TTaagguunngg ddeessIInntteerrnnaattiioonnaalleenn FFoorrsscchhuunnggss-- uunndd NNaacchh--wwuucchhssnneettzzwweerrkkss ffüürr IInntteerrkkuullttuurreelllleeGGeerrmmaanniissttiikk,, ddiiee aamm 2266..//2277.. OOkkttoobbeerr aann ddeerrUUnniivveerrssiittäätt VVeesszzpprréémm ssttaattttffaanndd..

„„IInterkulturalität aus der Sicht vonSemantik und Pragmatik” lautete das

Thema der Veranstaltung. Für zwei Tage tra-fen sich Germanisten aus Europa, Asien undSüdamerika, um ihre Forschungsarbeitenvorzustellen und zu diskutieren. Es ist diezweite Veranstaltung dieser Art, die unter derLeitung von Professor Földes vom Germanis-tischen Institut der Pannonischen UniversitätVeszprém organisiert wurde.

Die Gegenstände der einzelnen Vorträgewaren vielfältig und reichten von Lexikono-graphie über Dolmetschen und Übersetzun-gen bis zur Didaktik von Deutsch als Fremd-sprache, so dass den Tagungsteilnehmern vieleverschiedene Perspektiven der Sprachwissen-schaft geboten wurden.

AAnnddeerree BBeettoonnuunngg uunndd TThheemmeenn iimm DDeeuuttsscchheenn

Professor Elin Fredsted von der UniversitätFlensburg ging in ihrem Vortrag den Fragennach „Warum klingen die Dänen so unbetei-ligt? Warum die Deutschen so dominant?”und erklärte, dass mögliche Kommunika-tionsschwierigkeiten zwischen Dänen undDeutschen nicht unbedingt wegen dem feh-lenden Wortschatz ergeben, sondern viel-

mehr, weil die Satz-Betonung der jeweiligenSprachen sehr unterschiedlich ist. Für deut-sche Ohren klingt deshalb ein dänischerGesprächspartner oft uninteressiert, da imDänischen die Betonung im Satz stetig ab-nimmt.

NNaattiioonnaalleeNNoo--GGooss

Im Vortrag „Interkulturelle Unterschiedeim Diskursverhalten. Kommunikative Präfe-renzen von ungarischen BA-Studentinnenund – Studenten” von Doktor Katalin Boócz-Barna von der Eötvös-Loránd-UniversitätBudapest ging es um diejenigen unterschied-lichen bevorzugten Gesprächsthemen vonDeutschen und Ungarn, die sie in derUnterrichtspraxis mit ihren Studenten erlebthatte. Die Forscherin referierte, welche The-men in Deutschland, welche in Ungarn tabusind und worüber in beiden Ländern gernegesprochen wird.Gestüzt wurden ihre Thesenvpn Befragungen und Erhebungen.

EErrffoollggrreeiicchheerr AAuussttaauusscchh ddeerr FFoorrsscchheerr

Die Tagung zeichnete sich dadurch aus,dass nicht nur den bereits etablierten undanerkannten Wissenschaftler und Forscheraus dem Bereich der Sprachwissenschaft einPodium für ihre Vorträge geschaffen wurde,sondern dass auch jungen Akademikern dieMöglichkeit geboten wurde, ihre Projektevorzustellen. Durch die verschiedenen anwe-senden Generationen, die teilweise unter-schiedlichen wissenschaftlichen Sichtweisenund die vielen vertretenen Forschungsländerwar es möglich, dass eine Dynamik ent-stand, die den wissenschaftlichen Austauschförderte.

So war während der Tagung in Veszprémdie Kommunikation doch nicht so unwahr-scheinlich, wie es Niklas Luhmann in seinemZitat formuliert hatte.

MMAAGGDDAALLEENNAA NNAAPPOORRRRAA

TTaagguunngg ddeess IIFFNNGG iinn VVeesszzpprréémm zzuumm TThheemmaa IInntteerrkkuullttuurraalliittäätt aauussddeerr SSiicchhtt vvoonn SSeemmaannttiikk uunndd PPrraaggmmaattiikk

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Page 11: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44 BBUUDDAAPPEESSTT BUDAPESTER ZEITUNG 11

DDass sich an dem DauerstreitpunktBKV die hauptstädtischen Geis-

ter scheiden, ist keine Neuigkeit. Auchnicht, dass zwischen dem parteilosenOberbürgermeister István Tarlós undder Budapester Fidesz-Fraktion des-wegen ein interner Machtkampf umdie Kompetenzen Vitézys entbranntist (die BZ berichtete). Jetzt also eineneue Runde: Tarlós hat nun seine bei-den Vize-Bürgermeister Gábor Bagdy

und Balázs Szeneczey mit der Aufsichtder BKK-Leitung beauftragt. Er fühltesich hintergangen, weil Vitézy nur dieZusage der Fidesz-Fraktion, nicht je-doch des gesamten Stadtparlamentsabgewartet habe, bevor er die neuenBusse bestellte.

Der Budapester OB hatte demBKK-Vorstand daraufhin einen offe-nen Brief geschrieben, in dem er des-sen Vorgehensweise mit deutlichen

Worten kritisierte. Obwohl es lautTarlós zwischen ihm und Vitézy keinepersönlichen Differenzen gebe, kam esam Montag zu einer internen Unter-suchung, um die „Zweckmäßigkeitund Effizienz der BKK mit den ihr zurVerfügung stehenden Ressourcen zuprüfen“, wie es heißt – angeblich vomStadtoberhaupt selbst angeordnet.

MMeerrcceeddeess ssoollll IIkkaarruuss eerrsseettzzeenn

Die in Deutschland produziertenNiedrigflurbusse sollen laut einerBKK-Pressemitteilung ab Mai näch-sten Jahres auf einzelnen Linien imnördlichen und östlichen Teil der Stadtden Betrieb aufnehmen. Die völlig

veralteten Modelle der Marke Ikarussollen so nach und nach abgelöst wer-den, wobei einige noch als Schienener-satzbusse bei den im kommenden Jahrbeginnenden Gleiserneuerungen derStraßenbahnlinien 1 und 4 eingesetztwerden.

44KK!! uunndd JJoobbbbiikk ddaaggeeggeenn

Die außerparlamentarische Partei4K! (Vierte Republik) hatte sichwegen den Unklarheiten bei der Fi-nanzierung der neuen Busflotte gegenVitézy ausgesprochen und in der ver-gangenen Woche sogar Strafanzeigegegen Unbekannt wegen Veruntreuungöffentlicher Gelder erstattet, weil diefrühzeitige Bestellung ohne Deckungeine „außerordentliche Belastung desStadthaushaltes“ bedeute.

Überraschend ist, dass sich dierechtsextreme Jobbik-Partei mit unge-wohnt sachlichen Argumenten in dieDebatte eingeschaltet hat: Laut PálLosonczy, Vorsitzender der Buda-pester Jobbik-Fraktion, sind vor allemdie alten Kühl- und HeizsystemeSchuld an den Busausfällen in jüngsterZeit. „Diese Probleme können schnellund preiswert behoben werden, dieBKV könnten zwei Jahre Zeit gewin-nen“, so Losonczy in einer Pressemit-

teilung, „während dieser Zeit könnteman nachdenken und solche Aus-schreibungen starten, an denen auchungarische Busfabrikanten teilnehmenkönnen.“ Seine Partei sorge sich, dassungarische Arbeitsplätze gefährdetseien. Parteikollege György Szabóspricht in einer weiteren Mitteilung so-gar von einer „Räuberprivatisierung“der BKV, gegen die alleine die Jobbik-Partei im Stadtparlament vorgehe.

MMöögglliicchhee SSttrreeiikkss wweeggeenn ffeehhlleennddeennKKoolllleekkttiivv--VVeerrttrrääggeenn

Am Mittwoch wurde im Stadtpar-lament eine bis zu achtprozentige Er-höhung der Ticketpreise im Nahver-kehr beschlossen. Montag wurdeaußerdem bekannt, dass die bei derBKK beschäftigten Kassierer,Kontrolleure und Fahrdienstleiter bisEnde November möglicherweisestreiken werden. Hintergrund: DieVerhandlungen zwischen der BKK-Leitung und den Gewerkschaftenüber die sogenannten Kollektiv-Arbeitsverträge, die die Übernahmeder ehemaligen BKV-Angestellten beider BKK regeln sollen, liegen vorerstauf Eis. Die Betroffenen befürchtenohne die Verträge starke finanzielleEinschnitte.

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SSttrreeiitt uumm FFiinnaannzziieerruunngg ddeerr nneeuueenn BBKKVV--BBuussfflloottttee

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Neue Busse werden benötigt, aber die Umstände sorgen in der Stadt für Streit.

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Bei der BKK gibt es eine familienfreundliche Monatskarte: das sogenannte „kismama“-Ticket.

Dieses können finanziell schwache Familien mit einer Bescheinigung des Ungarischen

Schatzamtes beantragen. Laut Hinweisen, die der Budapester Zeitung vorliegen, soll das

Ticket künftig statt 10.000 Forint monatlich 3.850 Forint kosten und auch für außerhalb von

Budapest lebende Familien mit Berufspendlern erhältlich sein. Die BKK wollte diese

Angaben offiziell nicht bestätigen.

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Page 12: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

12 BUDAPESTER ZEITUNG VVEERRAANNSSTTAALLTTUUNNGGEENN 2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44

FREITAG, 2. NOVEMBER

Tanz,Theater und klassische Musik

PALAST DER KÜNSTE – FESTIVALTHEATER, 19 UHR: Károly Mo-csári und Krisztián Kocsis spielen Klavierstücke vonDebussy.IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

ITALIENISCHES KULTURINSTITUT, 19 UHR: Das MÁV Sympho-nieorchester spielt Haydn und Mozart. Leitung: GáborNagy-Takács.VIII. Bródy Sándor utca,www.iicbudapest.esteri.it

PALAST DER KÜNSTE – BÉLA BÁRTOK KONZERTHALLE, 19.45UHR: Das Budapest Festival Orchester mit DavidKadouch und Guillaume Vincent (Klavier) trägt Fauré,Poulenc und Roussel vor. Leitung: Marc Minkowski.IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

Ausgehen

KULTURSCHIFF A38,19 UHR:Timbuktu, Uberdope und AlanFitzpatrick.XI. Petõfi Brücke Budaer Seite, www.a38.hu

MOM KULTURZENTRUM, 19 UHR: Sri Chinmoy mit “Liedernder Seele”.XII. Csörsz utca 18, www.momkult.hu

BUDAPESTER OPERETTENTHEATER, 19 UHR: Lehár -„Zigeunerliebe“ (Operette).VI. Nagymezõ utca 17, www.operettszinhaz.hu

BUDAPEST JAZZ CLUB, 20 UHR: Harmónia Jazz Workshopmit Elsa Valle and Brothers.VIII. Múzeum utca 7, www.bjc.hu

SAMSTAG, 3. NOVEMBER

Tanz,Theater und klassische Musik

FRANZ LISZT MUSIKAKADEMIE, AB 11 UHR: Lóránt Najbauer(Gesang) und Ferenc János Szabó (Klavier) spielenWerke von Hugo Wolf, Rossini, Fauré, Alabieff undSchumann.VI. Liszt Ferenc tér 8, www.lfze.hu

BÉLA BARTÓK MUSEUM, 11 UND 18 UHR: Beethoven Mara-thon – Kristóf Baráti (Violine) und Klára Würtz (Klavier)spielen Sonaten von Beethoven.II. Csalán út 29, www.bartokmuseum.hu

STAATSOPER, 19 UHR: Tschaikowsky – „Onegin“ (Ballett,Premiere).VI. Andrássy út 22, www.opera.hu

PALAST DER KÜNSTE – FESTIVALTHEATER, 19.30 UHR: Die Molt-opera Compangnie mit der Produktion “Zauberflöte!Ich liebe es!”.IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

PALAST DER KÜNSTE – BÉLA BÁRTOK KONZERTHALLE, 19.45UHR: Das Budapest Festival Orchester mit DavidKadouch und Guillaume Vincent (Klavier) trägt Fauré,Poulenc und Roussel vor. Leitung: Marc Minkowski.IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

Ausgehen

BUDAPESTER OPERETTENTHEATER, 19 UHR: Lehár - „Zigeu-nerliebe“ (Operette).VI. Nagymezõ utca 17, www.operettszinhaz.hu

MOM KULTURZENTRUM, 19 UHR: Sri Chinmoy mit “Liedernder Seele”.XII. Csörsz utca 18, www.momkult.hu

TRAFÓ, 20 UHR: Griechische Tragödie „Alexis“. Theater-stück von Motus auf Italienisch mit englischen Unter-titeln.IX. Liliom utca 41, www.trafo.hu 1

BUDAPEST JAZZ CLUB, 20 UHR: Budapest Jazz Orchestermit Attila László.VIII. Múzeum utca 7, www.bjc.hu

KULTURSCHIFF A38, 21 UHR: Vad Fruttik und NKS-TDI.XI. Petõfi Brücke Budaer Seite, www.a38.hu

AKVÁRIUM CLUB, 22 UHR: Firewater.V. Erzsébet tér

SONNTAG, 4. NOVEMBER

Tanz,Theater und klassische Musik

BÉLA BARTÓK MUSEUM, 11 UND 18 UHR: Beethoven Mara-thon – Kristóf Baráti (Violine) und Klára Würtz (Klavier)spielen Sonaten von Beethoven.II. Csalán út 29, www.bartokmuseum.hu

STAATSOPER, 11 UHR: Mitglieder der Budapester Philhar-monie-Gesellschaft performen Werke von Lajtha,Francaix, Debussy und Poulenc.VI. Andrássy út 22, www.opera.hu

KLEBELSBERG KULTURZENTRUM, 15 UHR: Audioübertragungder Wiener Staatsoper von Mussorgskys “Khovansh-china”.II.Templom utca 2, www.kulturkuria.hu

PALAST DER KÜNSTE – BÉLA BÁRTOK KONZERTHALLE, 15.30UHR: Das Budapest Festival Orchester mit DavidKadouch und Guillaume Vincent (Klavier) trägt Fauré,Poulenc und Roussel vor. Leitung: Marc Minkowski.IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

STAATSOPER, 19 UHR: Tschaikowsky – „Onegin“ (Ballett).VI. Andrássy út 22, www.opera.hu

PALAST DER KÜNSTE – BÉLA BÁRTOK KONZERTHALLE, 19.30UHR: Das Concerto Budapest mit Karine Babajanian(Sopran), Bernadett Wiedemann (Mezzo-Sopran),István Horváth (Tenor) und Gábor Bretz (Bass) tragenVerdis “Requiem” vor. Leitung: Roberto Abbado.IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

Ausgehen

MILLENÁRIS, 10 BIS 18 UHR: WAMP Spájz Gastro-Markt.II. Fény utca 20-22, www.millenaris.hu

BUDAPESTER OPERETTENTHEATER, 15 UND 19 UHR: „Michaelder Magnat“ (Operette).VI. Nagymezõ utca 17, www.operettszinhaz.hu

MOM KULTURZENTRUM, 19 UHR: Sri Chinmoy mit “Liedernder Seele”.XII. Csörsz utca 18, www.momkult.hu

PALAST DER KÜNSTE – FESTIVALTHEATER, 20 UHR: Péterfy Boriand Love Band.IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

AKVÁRIUM CLUB, 20 UHR: Tiger Lillies.V. Erzsébet tér

TRAFÓ, 20 UHR: Griechische Tragödie „Alexis“. Theater-stück von Motus auf Italienisch mit englischen Unter-titeln.IX. Liliom utca 41, www.trafo.hu 1

MONTAG, 5. NOVEMBER

Tanz,Theater und klassische Musik

TÁRSASKÖR ÓBUDA, 19 UHR: Anatoly Fokanov (Bariton),Márta Szilfai (Sopran), József Csák (Tenor), TamásClementis (Bassbariton) und Valér Hegedûs tragenWerke von Bizet, Dargomyzhsky, Donizetti, Kodály,Leoncavallo, Mozart und Verdi vor.Kiskorona utca 7, www.obudaitarsaskor.hu

STAATSOPER, 19.30 UHR: Das Budapest Philharmonieor-chester mit Alexander Rozhdestvensky (Violine) spieltGlazunov und Rimsky-Korsakov.Leitung:Yuri Simonov.VI. Andrássy út 22, www.opera.hu

Ausgehen

THÁLIA THEATER, 17 UHR: “Mit dir, Gott!” (Rockoper).VI. Nagymezõ utca 22-24, www.thalia.hu

DIENSTAG, 6. NOVEMBER

Tanz,Theater und klassische Musik

STAATSOPER, 18 UHR: Mozart – „Figaros Hochzeit“.VI. Andrássy út 22, www.opera.hu

PALAST DER KÜNSTE – BÉLA BÁRTOK KONZERTHALLE, 19.30UHR: Das Roma und Sinti Philharmonieorchester undder Saint Ephrem Männerchor mit Ildiko Szakács(Sopran), Judit Rajk (Alt), Zoltán Megyesi (Tenor) andIstván Rácz (Bass) tragen Roger “Moreno” Rathgebs„Requiem für Auschwitz“ vor. Leitung: Riccardo M.Sahiti.IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

Ausgehen

THÁLIA THEATER, 18 UHR: “Mit dir, Gott!” (Rockoper).VI. Nagymezõ utca 22-24, www.thalia.hu

BUDAPEST JAZZ CLUB, 20 UHR: Pintér Péter Quartett mitPéter Pintér (Klavier), Tibor Fonay (Kontrabass) undLászló Csizi (Schlagzeug).VIII. Múzeum utca 7, www.bjc.hu

MITTWOCH, 7. NOVEMBER

Tanz,Theater und klassische Musik

TÁRSASKÖR ÓBUDA, 19 UHR: Anna Ágnes Kun (Gesang)und Zoltán Lengyel (Klavier) performen Werke vonDebussy zu seinem 150ten Geburtstag.Kiskorona utca 7, www.obudaitarsaskor.hu

PALAST DER KÜNSTE – BÉLA BÁRTOK KONZERTHALLE, 19.30UHR: Pianist Evgeni Koroliov performt J.S. Bachs„Goldberg Variationen“.IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

Ausgehen

STAATSOPER, 19 UHR: Tschaikowsky – „Onegin“ (Ballett).VI. Andrássy út 22, www.opera.hu

BUDAPESTER OPERETTENTHEATER, 19 UHR: „Romeo undJulia“.VI. Nagymezõ utca 17, www.operettszinhaz.hu

STAATLICHES TANZTHEATER, 19 UHR: Die Eva DudaTanzcompagnie tanzt „Faun“.I. Színház utca 1-3, www.tancszinhaz.hu

PALAST DER KÜNSTE – FESTIVALTHEATER, 19 UHR: Das GyõrerBallett tanzt „Der Grieche Zorba“ (Premiere).IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

KULTURSCHIFF A38, 20 UHR: Timo Lassy Band, Kéknyúl,Mátyás Premecz und Hammond Quartett.XI. Petõfi Brücke Budaer Seite, www.a38.hu

BUDAPEST JAZZ CLUB, 20 UHR: Zita Gereben Quintett mitZita Gereben (Gesang), Bálint Gyémánt (Gitarre),Gábor Tojás Horváth (Klavier), István Bata (Bass-gitarre) und Attila Gálfi (Schlagzeug).VIII. Múzeum utca 7, www.bjc.hu

DONNERSTAG, 8. NOVEMBER

Tanz,Theater und klassische Musik

BÉLA BARTÓK MUSEUM, 18 UHR: Ágnes Szakály (Zym-balom), Andrea Csereklyei (Gesang) und Ákos Dratsay(Querflöte) spielen Stücke von Szigeti, Láng, Lendvay,Sugár, Tóth, Madarász, Kocsár und Csemitzky.II. Csalán út 29, www.bartokmuseum.hu

UNGARISCHES RADIO, 18 UHR: Bernadett Wiedemann(Gesang) und Emese Virág (Klavier) spielen Werkevon Saint-Saëns, Debussy, Massenet, Satie, Bizet undPoulenc.VIII. Pollack Mihály tér 8, www.radio.hu

Ausgehen

STAATLICHESTANZTHEATER, 9.30 UND 11 UHR: Inversedance –Zoltán Fodor Compagnie tanzt „Die AbenteuerVackors“ für Kinder.I. Színház utca 1-3, www.tancszinhaz.hu

MILLENÁRIS – GEBÄUDE B, 10 BIS 22 UHR: Art MarketBudapest.II. Fény utca 20-22, www.millenaris.hu

HAUS DER TRADITIONEN, 15 UHR: Das UngarischeVolkstanzensemble mit „Mezõség – Microcosmos“.I. Corvin tér 8, www.heritagehouse.hu

BUDAPESTER OPERETTENTHEATER, 19 UHR: „Romeo undJulia“.VI. Nagymezõ utca 17, www.operettszinhaz.hu

PALAST DER KÜNSTE – FESTIVALTHEATER, 19 UHR: Das VasasArt Ensemble feiert ihr 65jähriges Jubiläum mit drei ver-schiedenen Tänzen.IX. Komor Marcell utca 1, www.mupa.hu

BUDAPEST JAZZ CLUB, 20 UHR:Viktor Tóth Tercett mit ViktorTóth (Saxophon), György Orbán (Kontrabass) undDávid Hodek (Schlagzeug).VIII. Múzeum utca 7, www.bjc.hu

MOM KULTURZENTRUM, 20 UHR: Kozma Orsi Quartett.XII. Csörsz utca 18, www.momkult.hu

AKVÁRIUM CLUB, 20 UHR: Shearwater und Jesca Hoop.V. Erzsébet tér

KULTURSCHIFF A38, 21 UHR: The Carbonfools und Lola Kite.XI. Petõfi Brücke Budaer Seite, www.a38.hu

Edelmarke feiert Geburtstag

Etwas außerhalb von Budapest, aber den Weg alle mal wert ist der nun erstmals stattfindende

Bauernmarkt in Fót. Der Marktplatz, der eigentlich erst im Frühjahr den Betrieb aufnehmen wird,

bietet schon am kommenden Wochenende all jenen eine tolle Möglichkeit, die sich mit Obst und

Gemüse für den Winter eindecken möchten. Frisch vom Bauern können dort, wie der Name ver-

spricht, die Speisekammern für die kalte Jahreszeit gefüllt werden. Knapp 30 Bauern werden er-

wartet, die ihre Ernte feilbieten werden. Vorbeischauen lohnt sich also.

Bauernmarkt in Fót

9. und 10. November

9 Uhr bis 15 Uhr

2151 Fót, Pataksor utca

www.fotipiac.blogspot.hu

Auf in den Winter

Seit 140 Jahren steht die Marke S.T. Dupont

für Klasse, Stil und Understatement. Zu die-

sem Jubiläum hat sich der französische Lu-

xushersteller für seine Budapester Depen-

dance etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

Eine Reihe exklusiver Einzelstücke werden nun

für eine Sonderausstellung in die ungarische

Hauptstadt geholt. Angefangen von Füllfeder-

haltern, die wie längst vergessen Maya-Tempel

wirken, bis hin zu einer Replik des Hochzeits-

geschenks an Prinz William und Kate

Middleton können einzigartige Beweise der

Handwerkskunst der Mitarbeiter von S.T.

Dupont bestaunt werden.

S.T. Dupont Ausstellung

7. bis 10. November

VI. Andrássy út 3

www.st-dupont.hu

Page 13: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44 VVEERRAANNSSTTAALLTTUUNNGGEENN BUDAPESTER ZEITUNG 13

GGOOEETTHHEE--IINNSSTTIITTUUTTIIXX.. RRááddaayy uuttccaa 5588TTeell..:: ++3366 11 337744 44007700EE--MMaaiill:: iinnffoo@@bbuuddaappeesstt..ggooeetthhee..oorrggwwwwww..ggooeetthhee..ddee//bbuuddaappeessttLLeeiitteerriinn:: JJuuttttaa GGeehhrriigg

BBiiss zzuumm 3311.. DDeezzeemmbbeerr:: „Nichts ist erledigt“, Ausstellungmit Plakaten von Klaus Staeck. Führungen durch dieAusstellung von Klaus Staeck werden auf Nachfrage an-geboten. Um Anmeldung wird gebeten ([email protected]).99.. NNoovveemmbbeerr,, 1177..3300 UUhhrr:: Herta Müller liest aus ihrenWerken. Karten können in begrenzter Anzahl in derHauptstädtischen Szabó-Ervin-Bibliothek, Zentralbib-liothek und im Goethe-Institut abgeholt werden. DerEintritt ist frei. OOrrtt:: Fõvárosi Szabó Ervin Könyvtár, (VIII. Budapest, SzabóErvin tér 1.)BBiiss 1100.. NNoovveemmbbeerr:: Ausstellung „Der Teufelskreis derWörter“ von Herta Müller. OOrrtt:: Fõvárosi Szabó Ervin Könyvtár (VIII. Szabó Ervin tér1., Atrium), wochentags 10 bis 20 Uhr, Samstag 10 bis 16Uhr. Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten der Bibliothek des Goethe-Instituts:dienstags bis donnerstags 14 bis 19 Uhr, freitags 11 bis17 Uhr, samstags 10 bis 14 Uhr.

ÖÖSS TT EE RR RR EE II CC HH II SS CC HH EE SSKKUU LL TT UU RR FF OO RR UU MMVVII.. BBeenncczzúúrr uuttccaa 1166,,TTeell..:: ++3366 11 441133 33559900,,EE--MMaaiill:: bbuuddaappeesstt--kkff@@bbmmeeiiaa..ggvv..aatt,,wwwwww..ookkffbbuuddaappeesstt..hhuu,,LLeeiitteerriinn:: BBAACCHHFFIISSCCHHEERR,, SSuussaannnnee MMaagg..DDrr..iiuurr

1155.. OOkkttoobbeerr bbiiss 55.. NNoovveemmbbeerr:: „Zeitzeugen Fotografiein Österreich seit 1945“, Ausstellung zeitgenössischerFotografie aus drei Generationen.5. November: Georg Klimt Ausstellung anlässlich der„Tage der deutschsprachigen Kultur”OOrrtt:: ELTE Germanisztikai Intézet (VIII. Rákóczi út 5.)55.. NNoovveemmbbeerr,, 1188 UUhhrr:: Lesung „Variationen über denKuß von und mit Jovita Dermota“.OOrrtt:: ELTE Germanisztikai Intézet (VIII. Rákóczi út 5.)66.. NNoovveemmbbeerr,, aabb 99 UUhhrr:: Konferenz zum Thema „DieEU und China“. Vorträge zum Thema Wirtschaft, Kulturund interkultureller Austausch. Um Anmeldung wirdper E-Mail gebeten ([email protected]). Vorläufiges Pro-gramm sowie weitere Infos erhältlich unter (www.face-book.com/events/118769628276883/).OOrrtt:: European Commission (Európa Pont) Millenáris Park(II. Lövõház utca 35.)77.. NNoovveemmbbeerr,, 1188 UUhhrr:: „Zeitzeugen” – Fotografie inÖsterreich seit 1945. Gezeigt werden Fotografen ausdrei Generationen, u.a. Ernst Haas, Inge Morath, Her-mann Nitsch, Günter Brus,Elfi Semotan, Erwin Wurm.

AANNDDRRÁÁSSSSYY UUNNIIVVEERRSSIITTÄÄTTVVIIIIII.. PPoollllaacckk MMiihháállyy ttéérr 33TTeell:: ++3366 11 226666 33110011,, --444400883300 552255 5500 4433FFaaxx:: ++3366 11 226666 33009999wwwwww..aannddrraassssyyuunnii..hhuuRReekkttoorr:: PPrrooff.. DDrr.. AAnnddrrááss MMaassáátt

KKOONNRRAADD--AADDEENNAAUUEERR--SSTTIIFFTTUUNNGGII.. BBaatttthhyyáánnyy uuttccaa 4499TTeell:: ++3366 11 448877 55001100EE--MMaaiill:: iinnffoo..bbuuddaappeesstt@@kkaass..ddee,,wwwwww..kkaass..ddee//uunnggaarrnnLLeeiitteerr:: FFrraannkk SSppeenngglleerr

IINNTTEERRNNAATTIIOONNAALLWWOOMMEENNSS’’ CCLLUUBBwwwwww..iiwwccbbuuddaappeesstt..hhuu

66.. NNoovveemmbbeerr,, 1155 UUhhrr:: „Welcome Coffee“ – Meet andGreet für Alteingesessene und Neuankömmlige.OOrrtt:: Alexandra Bookstore Cafe (VI. Andrássy út 39.)

DDEEUUTTSSCCHHSSPPRRAACCHHIIGGEEKKIIRRCCHHEENN

KKAAPPEELLLLEE DDEERR DDEEUUTTSSCCHHSSPPRRAACCHHIIGGEENNEEVVAANNGGEELLIISSCCHHEENN GGEEMMEEIINNDDEEI. Bécsi kapu tér, Tel.: 212 8979RRÖÖMMIISSCCHH--KKAATTHHOOLLIISSCCHHEE GGEEMMEEIINNDDEEI. Fõ utca 43, Tel./Fax: 213 7508Pfarrer: Gregor StratmannGottesdienste: jeden Sonn- und Feiertag um10 Uhr in der Szent Ferenc Sebei Kirche(Nähe Batthyány tér).EEVVAANNGGEELLIISSCCHH--RREEFFOORRMMIIEERRTTEE GGEEMMEEIINNDDEEV. Alkotmány utca 15, Tel./Fax: 311 2369Pfarrer: Zoltán BalogGottesdienste: sonntags 10 Uhr, (Eingangum die Ecke in der Hold utca).EEVVAANNGGEELLIISSCCHH--LLUUTTHHEERRIISSCCHHEE GGEEMMEEIINNDDEEI. Logodi utca 5-7, Tel./Fax: 212 8979 Pfarrer: Johannes ErlbruchGottesdienste: sonntags 10 Uhr in derKapelle Táncsics Mihály utca 28

KKuullttuurr &&BBiilldduunngg

SSeeiitt iihhrreerr EErrssttaauuffffüühhrruunngg iimm JJaahhrr 22000088 eerroobbeerrtteePPááll FFrreennáákkss PPrroodduukkttiioonn „„IInnTTiimmEE““ ssoowwoohhll hheeii--mmiisscchhee aallss aauucchh iinntteerrnnaattiioonnaallee BBüühhnneenn iimm SSttuurrmm..DDiiee ffüürr ddeenn RRuuddoollff LLáábbáánn--PPrreeiiss nnoommiinniieerrtteeTTaannzzvvoorrsstteelllluunngg ttoouurrttee iinn ddeenn lleettzztteenn vviieerr JJaahhrreenndduurrcchh EEuurrooppaa.. IImm NNoovveemmbbeerr kkeehhrrtt ddiieeTTaannzziinnsszzeenniieerruunngg ffüürr zzwweeii TTaaggee mmiitt nneeuueerrBBeesseettzzuunngg iinn ddaass TTrraaffóó zzuurrüücckk..

CChoreograph Pál Frenák stellt in seinen Insze-nierungen hauptsächlich die soziale Inter-

aktion in den Vordergrund. „InTimE“ fasst er alsEtappe eines mehrjährigen Schöpfungsprozessesauf. Dessen Vorstufe bildete das Stück „In-stinct“, das die Leere der zwischenmenschlichenBeziehungen thematisierte. „InTimE“ versuchtdemgegenüber die Komplexität dieser Bezie-hungen aufzudecken.

Ein puritanisches Bühnenbild, lediglich mit ei-

nem blutroten Sofa undverstreuten Rosenblütenverziert, bietet den Tän-zern ausreichend Raumsich zu entfalten und dasGefühlsgemenge, dasdiese Beziehungen aus-zeichnet, zu vermitteln:Einsamkeit, Verlangen,Liebe, Körperlichkeit,Gewalt, Macht, Ausge-liefertsein, Besitzergrei-fung, Aufrichtigkeit undHeuchelei werden in tän-zerischen Bewegungenmiteinander verwoben.

Natürlich seien seineInszenierungen vieldeu-tig, gab Frenák 2009 demInterviewer von TimeOut Budapest zu verste-hen. Schließlich sei ergleichzeitig gehörlos und

habe doch ein intaktes Gehör. Einerseits spreche erUngarisch, andererseits könne er die Sprachenicht. Er lebe hier und da. Mal sei er unten, maloben. Mal fliege er, mal stürze er ab. (…) Er sei zuextrem? Wie sollte ein Künstler denn sonst sein?

EEiinn AAuuffsscchhrreeii oohhnnee SSttiimmmmee

Sein Aufschrei liegt nicht weit von derWahrheit entfernt. Pál Frenák kam 1957 als Sohntaub-stummer Eltern zur Welt und lernte früh,sich auch ohne Laute zu verständigen. DieGebärdensprache machte ihn für körperlicheAusdrucksformen empfänglich und ebnete sei-nen Weg als Choreograph. Dieser Weg führte ihnin den 80er Jahren aus Budapest nach Paris, woer mit mehreren bekannten Persönlichkeiten derklassischen Ballettszene zusammenarbeitete.Durch seine Frau, eine französische Architektin,

gewann er Einblicke in die Welt der zeitgenössi-schen Kunst. All diese unterschiedlichen Ein-drücke und Einflüsse ermöglichten es ihm, seineeigene Richtung zu etablieren, die hauptsächlichElemente der Gebärdensprache, der Mimik undunterschiedlicher Bewegungskünste, wie demZirkus, dem Theater und der Mode, in sich ver-eint. Frenáks seit zehn Jahren bestehendes fran-zösisches Tanzensemble, wurde 1998 mit ungari-schen Tänzern erweitert und hat seither je einenSitz in Paris und Budapest.

VVoonn KKoonnttrraasstteenn dduurrcchhzzooggeenn

Jede Regung der sechs Tänzer ist von unter-drückter oder ausgelebter Sexualität geprägt.Kontraste, wie dieser durchlaufen das gesamteStück: die Selbstbeherrschung steht derInstinkt getriebenen Wildheit gegenüber, dieAnziehung der Abneigung und der Genuss desAugenblicks der Vergänglichkeit des Menschen.Die Tänzer verstehen es, die Emotionen, diediese inneren Konflikte in sich tragen, meister-haft umzusetzen und dem Publikum zu vermit-teln. Während manche eine beabsichtigte Dis-sonanz in den Tanzbewegungen festzustellenglauben, heben andere die Harmonie derKomposition hervor. Auch wenn die Interpre-tationen auseinander gehen, konnte die Insze-nierung eine grundsätzlich positive Resonanzder Kritik verbuchen.

DDÓÓRRAA SSIIMMOONN

PPááll FFrreennáákkss „„IInnTTiimmee““ wwiieeddeerr iimm TTrraaffóó

TTrriieebbggeesstteeuueerrtteess TTaannzzeenn

DDas neuste Projekt wird einLichtspiel, bei dem die Künst-

ler eine Idee verwirklichen, die ihnenschon seit einigen Jahren in denKöpfen herumgeht. „Normalerweisearbeiten wir für Klienten, die exakteVorstellungen für die Installationmitbringen, an denen wir uns natür-lich orientieren müssen. Das kannheißen, dass wir bestimmte Bilderbenutzen müssen oder unsere Musik-wahl dem Auftraggeber nicht ge-fällt.“, erklärt Zandor. „Beim Kultur-schiff A38 haben wir sozusagenNarrenfreiheit. Das macht es für unsnatürlich zum einen besonders spa-ßig, aber zum anderen auch zu einerHerausforderung . Einerseits habenwir keine Grenzen und keinerlei Vor-gaben, andererseits diktiert uns derEhrgeiz, dass wir die Chance nutzenum freier zu arbeiten“, führt er aus.„Seit ein paar Jahren experimentierenwir verstärkt mit neuen Techno-

logien. Vergangenes Jahr drehte sichunsere Ausstellung um das Spiel vonLicht, Schatten und vor allem Rauch.Damals haben wir im ganzen RaumDiskokugeln aufgehängt, auf die wirLichter und Bilder projiziert haben.Es ging dabei vor allem um dasFarbspektrum und Lichtspiel.“

RReettrroossoouunnddssccaappeess

Die Idee für das aktuelle Projekt,zum Beispiel, liegt schon eine ganzeWeile im „Wollten wir immer schonmal machen“ Stapel der Gruppe.Diesmal setzen sie ganz gezielt aufveraltete Technologien. Diaprojektorensollen den Raum mit 16 Bilderngleichzeitig erhellen während dieGeräuschlandschaft der KünstlerinDJ Sanyi das ganze klangtechnischunterstützt. Dazu werden ausgewähl-te Stücke ungarischer Literatur vor-getragen, was letztendlich in einervielleicht schon überladenen Gesamt-präsentation enden wird.

DDaaddaaiissmmuuss uunndd ZZeeiittrreeiisseenn

„Die Idee unserer Ausstellung istsehr eng am Dadaismus angelehnt.“,

so Zandor. Der Dadaismus ist eineKunstrichtung des frühen 20. Jahr-hunderts, die sich vor allem durch dieradikale Ablehnung etablierterKunstformen auszeichnete. „Es sollein wildes Potpourri aus verschiede-nen Elementen werden“, führt er aus.„Das Sirren und Klicken derProjektoren verbindet sich mit derMusik, mit der Literatur. Begleitetwird es durch die verschiedenenBilder, die wir projizieren und ver-schmilzt so zu einem Rundumer-lebnis für die Sinne. Die Leute sollenes auch ein wenig auf sich wirken las-sen und ihre eigenen Schlüsse ziehen.Auf jeden Betrachter wird es anderswirken, weil jeder Betrachter einenvöllig anderen Erfahrungsschatz mit-bringt.“ Die Bilder stellen dabei eine

Zeitreise durch die Schaffensphaseder Gruppe dar. „Seit Jahren arbeitenwir für verschiedenste Events. Ofthaben wir zum Beispiel neben denLichtinstallationen auch die Flyeroder sonstige Designs entworfen.Die Projektoren zeigen dabei tausen-de von Bilder aus unseren Archiven,die wir über die Jahre angesammelthaben.“

Wer neugierig geworden ist, kanndie Ausstellung des Lightbulb Kollek-tivs ab dem 2. November im A38 se-hen. Außerdem organisiert die Grup-pe monatlich die Veranstaltung„Technokunst“ auf dem A38 Kultur-schiff. Für weitere Informationen ste-hen die Facebookseite und die Web-präsenz der Gruppe zur Verfügung .

BBEENNEEDDIIKKTT DDAAMMSS

DDaass BBuuddaappeesstteerr LLiigghhttbbuullbb CCoolllleeccttiivvee sstteelllltt aauuff ddeemm AA3388 KKuullttuurrsscchhiiffff aauuss

WWiillddeess SSppiieell mmiitt LLiicchhtt uunndd TToonn

Ein minimalistisches Bühnenbild, das viel Raum für Emotionen lässt.

PPÁÁLL FFRREENNÁÁKK EENNSSEEMMBBLLEE:: IINNTTIIMMEETrafó Haus

der Zeitgenössischen Künste09.11.2012/ 10.11.2012

Ab 20.00Eintritt: 2500 ForintIX. Liliom utca 41.

[email protected]

BBUUDDAAPPEESSTTEERR LLIIGGHHTTBBUULLBBCCOOLLLLEECCTTIIVVEE

A38 Kulturschiff2. November ab 20 Uhrwww.kiegoizzok.com/en

Aus Licht geschaffene Werke wirken faszinierend und fremd.

BBeerreeiittss sseeiitt ddeenn ssppäätteenn 9900eerr JJaahhrreenn ttoobbtt ssiicchh ddaass BBuuddaappeesstteerr LLiigghhttbbuullbbCCoolllleeccttiivvee kküünnssttlleerriisscchh aauuss,, iimmmmeerr eerrppiicchhtt ddaarraauuff zzuu eexxppeerriimmeennttiieerreenn uunnddGGrreennzzeenn aauusszzuutteesstteenn.. DDiiee GGrruuppppee,, ddiiee uurrsspprrüünngglliicchh aauuss SScchhuullffrreeuunnddeenn bbee--ssttaanndd,, hhaatt ssiicchh sseeiittddeemm eeiinneenn NNaammeenn iinn ddeerr aalltteerrnnaattiivveenn KKuunnssttsszzeennee ggee--mmaacchhtt uunndd sstteelllltt sseeiitt mmiittttlleerrwweeiillee ddrreeii JJaahhrreenn aauucchh rreeggeellmmääßßiigg aauuff ddeemmKKuullttuurrsscchhiiffff AA3388 aauuss.. DDiiee BBuuddaappeesstteerr ZZeeiittuunngg sspprraacchh mmiitt TTaammaass ZZaannddoorr,,eeiinneemm llaannggjjäähhrriiggeenn MMiittgglliieedd ddeerr GGrruuppppee uunndd ddiisskkuuttiieerrttee KKuunnsstt,, TTeecchhnniikkuunndd ddiiee aakkttuueellllee AAuusssstteelllluunngg ddeerr GGrruuppppee,, ddiiee aabb ddeemm 22.. NNoovveemmbbeerr zzuu ssee--hheenn sseeiinn wwiirrdd..

Page 14: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

14 BUDAPESTER ZEITUNG PPAANNOORRAAMMAA 2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44

PRESSE

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DDas Ministerium für Humanressourcen teilte amvergangenen Freitag mit, es stünden etwa

10.000 Schlafplätze für Obdachlose zur Verfügung,insgesamt würden im Jahr 2012 mehr als 8,5Miliarden Forint in die Versorgung von Menschenohne festen Wohnsitz investiert.

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Am 1. November hat die sogenannte Krisenzeitbegonnen. Über den Winter werden Menschen vonder Straße in Notunterkünfte verbracht, jede Auf-nahmestelle erhöht ihre Kapazitäten und stellt zu-sätzliche Schlafplätze zur Verfügung. Zumeist sinddas zusätzliche Matratzen auf Fluren und inSchlafräumen. Übernachtet nämlich jemand beiTemperaturen weit unter Null auf der Straße,schwebt er in Todesgefahr. Nóra Bagdi von derStiftung Menedékház sieht der Situation angespanntentgegen: „Wir können zusätzliche 20 Prozent anVersorgung gewährleisten, allerdings sind unsere fi-

nanziellen Mittel mehr als beschränkt.“ Auch das seitSommer eingeführte Software-Programm KENYS-ZI bereitet den Sozialarbeitern Sorge. „Der Grund-gedanke hinter dem Programm ist gut, aber die Um-setzung im Alltag bereitet uns einiges an Schwierig-keiten“, beschreibt ein Mitarbeiter der Obdachlosen-versorgung die Situation (die BZ berichtete). So vielsteht aber fest, zurück auf die Straße werde trotz admi-nistrativer Unregelmäßigkeiten niemand geschickt.

HHiillffee lleeiisstteenn,, kkaannnn mmaann üübbeerraallll

Nachdem im vergangenen Winter in der Redaktionder BUDAPESTER ZEITUNG immer wieder Anrufe vonLesern mit der Nachfrage eingingen, wie den Obdach-losen geholfen werden könne, hier einige Hinweise.

Warme Winterkleidung, Schuhe, aber auch Sockenund Mützen können bei vielen Stiftungen direkt ab-gegeben werden. Auch haltbare Lebensmittel, alsovor allem Konserven, Dosenfisch und eingeschweiß-te Wurst- und Käsewaren sind stets eine große Hilfe.Diese können ebenfalls bei den Organisationen ab-gegeben werden. Wer sich den Weg sparen möchte,kann einem Bedürftigen auch mit einem Lächeln undeinem Abendbrot den Tag und mitunter das Lebenretten. Auch warme Decken, Bettwäsche, Schlafsäckeund Iso-Matten sind lebenswichtig im Winter. Wereinen Menschen in den Wintermonaten ohne ausrei-chende Kleidung oder warme Unterlage auf der Straßesieht, sollte den Dispatcher-Dienst der Stiftung Menhelyalarmieren. Krisenfahrzeuge der Stiftung Menhelyoder des Malteser Hilfsdienstes machen sich in Not-fällen unverzüglich auf den Weg, um zu helfen.

BB..

Ein Winterwald kann für Obdachlose im schlimmsten Fall zu einem eisigen Grab werden.

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(Durchwahl 1 für eine Meldung auf der Pester Seite,

Durchwahl 2 für eine Meldung auf der Budaer Seite)

Bei Fragen zu möglichenSpendenannahmeplätzen wenden Sie sich an unsere Redakteurin Elisabeth Grabow

([email protected]).

� Neue Ermittlungen wegen Rác-Bad.Wegen des Verdachts der Veruntreuungöffentlicher Gelder hat die BudapesterStaatsanwaltschaft am Mittwoch eineUntersuchung angeordnet. Radio 1 mel-dete, dass die Ungarische Entwicklungs-bank der zur Renovierung des Bades ge-gründeten Rác Nosztalgia Kft. 2005 einenungedeckten Kredit von über sechsMilliarden Forint gewährt haben soll. DasUnternehmen ging pleite, bis heute hatsich kein neuer Betreiber für das Bad ge-funden. Bereits 2009 gab es Ermittlungenin dem Fall, diese wurden jedoch mangelsBeweisen im September 2011 eingestellt.

� Vergnügungspark bleibt noch ge-öffnet. Das Thema der Schließung desBudapester Vergnügungsparks (Vidám-park) wurde am Mittwoch von der Agendader Sitzung des Stadtparlaments genom-men. Im Rahmen der Versammlung wur-den stattdessen die Bestattungsverord-nung, die Regeln zur Nutzung öffentlicherFlächen und die BKV Ticket-Preise geän-dert sowie die Änderungen am Siemens-Vertrag angenommen.

� Täglich 100.000 Forint im Schwimm-bad Pestszentlõrincz veruntreut. Wiedie Stadtführungdes XVIII. Bezirks mit-teilte, hatten Mitarbeiter des Park-Schwimm-bades über fünf Jahre hinweg täglichmehr als ein Drittel der Tageseinnahmenunterschlagen, indem keine Belege aus-gestellt oder bereits ausgestellte Belegewieder eingesammelt und nochmals aus-gehändigt wurden. Die Verdächtigen -darunter die Sicherheitsfirma - wurden amDienstag verhört, einige gestanden. DerSchwimmbad-Betreiber suspendierte da-raufhin den Leiter der Badeanstalt, kün-digte den Vertrag mit der Sicherheitsfirmaund verlangte von dieser Schadenersatz.

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Page 15: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

DDas Interieur ist vom Art DecoStil inspiriert: silbergraue Or-

ganza Vorhänge auf der einen Seite,flankiert von schwarz-silberfarbengemusterter Tapete auf der anderen.Säulen, die mit silbernen handge-schnittenen Mosaikfliesen verklei-det sind. Im Zentrum ein endlosscheinender schwarzer Holztischumrahmt mit violettem Samt gepol-

sterten Stühlen. Bei gutem Wetterkann auch das Grillangebot im klei-nen Garten genossen werden, derdie ganze Allee überblickt.

Das Baraka gehört zu jenerGruppe Budapester Feinschmecker-Restaurants, die unter anderem da-durch gekennzeichnet ist, dass sieden Kundenwünschen entsprechendsich der Herstellung von selbstge-backenem Brot gewidmet hat. Indiesem Haus ist Brot die Domänedes Eigentümers David Seboek, derdie Monotonie der Produktiondurchbrechen möchte, indem ervöllig unerwartete Inhaltsstoffe zu-sammenmischt wie zum Beispiel eineVersion besetzt mit Kürbiskernenund mit Curry aromatisiert, die miteinem Würfel frischer Butter ser-viert wird.

KKrreeaattiioonneenn vvoonn MMeeiisstteerrhhaanndd

Ein schneller Blick in dieSpeisekarte überzeugt davon, dasssich die Vielseitigkeit bei der Wahlvon Inhaltsstoffen und Zubereitungenweiter fortsetzt. Bei dem „Trio ausdem Meer“ ist der “Kabeljau cevi-che“ (eine mit Zitronensaft mari-nierte Fisch-Variante) gepaart mit

Avocado und pochiertem Ei aufLachs Tartar eine Kombination vonköstlichem Geschmack, die zu klas-sisch wäre, ohne den kräftigenFarbtupfer und das Aroma des salzi-gen Lachskaviars mit dem dieLachs-Ei-Einheit gekrönt ist. Alsdrittes Element vervollständigt dieFrische von Riesengarnelen undPomelo diese Vorspeise. Weder ander Qualität der verwendeten Zutatennoch an der Zubereitung oder Prä-sentation gibt es etwas auszusetzen.

Genau so abwechslungsreich istdie foie gras „au torchon“. Dabeiwird die Gänsestopfleber erst po-chiert, in Leinen eingewickelt undgekühlt als Vorspeise gereicht. Siebietet ein breites Spektrum anTextur, Farbe und Geschmack. Einesüße Note aus Cidergelee und fei-

nem Apfel neben dem säuerlich-würzigen Aspekt roher Apfelwürfelmit Wasabi-Senf und der aromati-schen Gänseleber auf einem Bettvon bissfestem Fenchel.

GGeennuussss ffüürr aallllee SSiinnnnee

Eine besondere Spezialität derKüche ist es, verschiedenste Merk-male einer Reihe von kulinarischenTraditionen scheinbar mühelos zuverbinden. Dabei fügt sich jedesGericht in das Gesamtkonzept einund ergibt so ein solides Angebotaus traditionellen Gerichten gepaartmit Innovation. Ein ewiger Klassi-ker ist die Entenbrust mit Fünf-Gewürz-Duft an indonesischemApfelreis mit in Tokajer pochiertenRosinen. Was an sich schon eine er-folgreiche Version des ungarischenRepertoires darstellt, wird hier auf

eine neue Ebene gehoben: einGlühweinschaum, der auf derZunge zergeht und dabei nur einenAnflug von Geschmack hinterlässt,und in Butter sautierten knusprigenSalbeiblättern, die den Tellerrandzieren.

An alle Sinne wendet sich auchder Seeteufel. Mit Tintenfischtintegebraten, wird er auf einem Bettaus Duftreis präsentiert, der inKokosnussmilch gekocht ist und diegrundverschiedenen Komponentenvon süßen karamellisierten Schwarz-wurzeln und säuerlichen mariniertenroten Zwiebeln ausgezeichnet ver-bindet.

Auch bei den Desserts werdenkeine Abstriche an Qualität undVielfalt gemacht, da auch sie derÜberwachung des Eigentümersunterliegen. So bildet das dreilagigeGebäck aus Schokoladenganache,Mandelmousse mit Meringue, Bir-nenkonfitüre und Beerensauce ei-nen köstlichen Abschluss.

Das Personal ist formell aber hilf-reich bei der Weinauswahl, die vonkleinen ungarischen Kellereien stammt.Bei Atmosphäre und Qualität machtdas Baraka keine Kompromisse,und dementsprechend sind diePreise auch alles andere als preis-wert. Kleiner Lichtblick dabei: Eswerden Mittagsmenüs angeboten,für die trotz hoher Qualität nichtganz so tief in die Brieftasche ge-langt werden muss.

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2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44 GGAASSTTRROONNOOMMIIEE BUDAPESTER ZEITUNG 15

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Page 16: Budapester Zeitunk Nr. 44. 2012

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DDas Gewohnheitstier Mensch ist gegenüber e-Formaten grundsätzlich skeptisch eingestellt

und klammert sich am Buch in seinem gedruck-ten Zustand fest.

In den Vereinigten Staaten lockerte sich dieklassische Sichtweise des Buches bereits vorJahren auf. Der Konsum elektronischer Titel ge-hört zum amerikanischen Alltag. Davon zeugt,dass dort mittlerweile vier von fünf Verlagen e-Books publizieren. Auch Marktführer, wieAmazon, Apple und Google belegen dieRentabilität des Unterfangens.

Dieser Trend scheint allmählich auch inDeutschland einzusetzen. Allein im letzten Quar-tal konnten 500 Bibliotheken etwa eine Millio-nen Onleihen vorweisen, ganz zu schweigen vonden Verkaufszahlen.

In Ungarn hingegen steckt das gesamte „e-Vorhaben“ noch in den Kinderschuhen. Etwa3.500 e-Books sind im Handel erhältlich – nur vierdavon erreichten eine Verkaufszahl nahe 100. Dieungarischen Bibliotheken haben das Potenzial derdigitalen Ausleihe noch nicht für sich entdeckt.Das Goethe-Institut Budapest geht nun mit gutemBeispiel voran und stellt sein Projekt vor.

DDiieennssttlleeiissttuunngg iimm BBaauuzzuussttaanndd

Seit dem Herbst vergangenen Jahres arbeitetdas Goethe-Institut an der Umsetzung der digi-talen Ausleihe an seinen Zweigstellen, die in ins-

gesamt acht Verwaltungseinheiten eingeteiltsind. Ungarn reiht sich neben Polen, Tschechienund der Slowakei in das KonsortiumMittelosteuropa ein.

Jeder Interessent, mit festem Wohnsitz inUngarn, kann sich für die Onleihe anmelden undnach Einzahlung der Jahresgebühr die ge-

wünschten Medien 24 Stunden am Tag, siebenTage die Woche per Internet ausleihen.

Das Zwischenfazit von Holger Moos, demKoordinator des Onleihe-Projektes im Goethe-Institut, fällt positiv aus. Durch die Ausleihe perKnopfdruck zeichnet sich ein Imagegewinn derBibliotheken ab. Reibungslos verläuft die neueDienstleistung jedoch nicht. Einschränkungenbei der Nutzung auf Endgeräten sorgen fürFrustrationsmomente: manche Formate werdennicht unterstützt und die unterschiedlichenKopierschutzmaßnahmen sind nicht mit jedemGerät kompatibel. Der Koordinator des Onleihe-Projekts bemängelt auch das Medienangebot, dassich hauptsächlich auf Deutsch als Fremdsprachefokussiert und kein nennenswertes Angebot infremdsprachiger Literatur aufweisen kann.

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Es besteht zwar Verbesserungsbedarf, trotz-dem sind sich Verleger und Bibliothekare einig:wir sind an einer Zeitenwende angelangt. DieDigitalisierung des Buches wird mit derEinführung des Buchdrucks, mindestens abermit der Erfindung des Computers verglichen.

Doch wie jede Innovation, hat auch sie ihreSchattenseiten und führt zahlreiche Problememit sich: Verlage befürchten Umsatzeinbrücheund Bibliotheken bangen um ihre Existenz.Durch Kopierschutzmaßnahmen ist man nichtdauerhaft gegen eine Produktpiraterie vergleich-bar mit jener in der Musikbranche gefeit und dasklassische Urheberrecht vermag die neu aufgetre-tenen Problempunkte nicht zu handhaben.

Daher ist es erforderlich, den neuen Heraus-forderungen in Kooperation mit Verlegern,Bibliothekaren und Verbrauchern die Stirn zubieten.

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JJ eszenszky stellte diese krudeThese in seinem Lehrmaterial für

die Corvinus Universität Budapestauf. Dort ist er als Lehrkraft ver-zeichnet, genauer am Lehrstuhl fürInternationale Beziehungen. Wiedie Corvinus Universität Budapest(BCU) am Dienstag mitteilte, istJeszenszky bereits seit 2006 nichtmehr im öffentlichen Dienst undseit zwei Jahren auch nicht mehr alsLehrer an der BCU aktiv.

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Die Reaktionen ließen nicht langeauf sich warten. Bereits am Dienstagwurde bekannt, dass das für diesenTag vorgesehene Raoul Wallenberg-Gedächtnissymposium nach demWunsch der Veranstalter ohne

Jeszenszky stattfand. Diese ent-schieden sich für einen in diploma-tischer Hinsicht drastischen Schritt:Jeszenszky wurde ausgeladen. In ei-nem Brief, so berichtet das Nach-richtenportal index.hu, baten dieVeranstalter des Symposiums denungarischen Vertreter darum, vonder Veranstaltung fernzubleiben.Die Tragweite des Vorgehens derskandinavischen Hausherren wirddeutlich, wenn man sich bewusstmacht, dass Jeszenszky einer derInitiatoren des Symposiums war.

UUnniivveerrssiittäätt uunndd SSttuuddeenntteenn ddiissttaannzziieerreenn ssiicchh

Studenten, Lehrer und Forschernahmen nach Bekanntwerden vonJeszenszkys These sofort Abstand.„Wir lehnen diese die ungarische

Zigeunerschaft verurteilende Be-hauptung ab“, heißt es in einer Stel-lungnahme der Universität laut der

staatlichen Nachrichtenagentur MTI.Dort heißt es weiterhin: „Statt sichbei der ungarischen Zigeunergemein-schaft für die beleidigende Äußerungzu entschuldigen hat er (Jeszenszky– Red.) einen Brief verfasst, in demer behauptet, mehrere wissenschaft-liche Studien und soziologischeUntersuchungen würden seine Be-hauptung untermauern.“

Die Leitung der Corvinus Uni-versität Budapest weist JeszenszkysÄußerungen ebenfallls von sich.Das Lehrmaterial würde weder jetztnoch in Zukunft an der Universitätverwendet. „Wir lehnen jede Formvon Rassismus entschieden ab“, heißtes seitens des Rektorats weiter.

Jeszenszky indes hält die Aufre-gung für unbegründet: „Selbst einvoreingenommener Jurist aus denReihen der Zigeunerschaft wird denVorwurf des Rassismus in meinemBuch nicht bestätigen können.“ Aucheinen Rücktritt hält der Diplomat(noch) für ausgeschlossen, auf ihnwürden „noch viele spannende Auf-gaben“ in Oslo warten.

EEKKGG

UUnnggaarriisscchheerr BBoottsscchhaafftteerr wwiirrdd uunnhhaallttbbaarr

„„DDaass iisstt kkeeiinn RRaassssiissmmuuss““� Österreichische Polizisten über-geben Spende an Familie des verstor-benen ungarischen Kollegen. Die Poli-zeiinspektion Feldbach in der Steiermarkübergab am Mittwoch aus Solidarität mitden Angehörigen des durch einen österre-ichischen Hummer-Fahrer umgekomme-nen ungarischen Polizisten Imre Kenéz1.500 Euro an dessen Vater. Der Geld-betrag ist der Reinerlös eines im Frühjahr2012 veranstalteten Benefiz-Beachvolley-ballturniers, das die Beamten unter demMotto „Soziales Engagement für Kolleginnenund Kollegen der Polizei“ ins Leben ge-rufen hatten.

� Das KINO schließt. Wie der preis-gekrönte Regisseur Kornél Mundruczóam Dienstagabend mitteilte, wird das vonihm, Viktória Petrányi und Péter Balassagemeinsam betriebene Arthouse-Licht-spieltheater, KINO, schließen. Die Be-treiber konnten zuletzt nicht einmal dieBetriebskosten des Künstlerkinos bezah-len. Vor dem KINO war am selben Ortauch schon das Szindbád-Arthousekinopleite gegangen.

� Kulturzentrum „Jurányi ProdukciósKözösségi Inkubátorház“ eröffnet. AmMontag wurde das neue KulturzentrumFÜGE der Öffentlichkeit übergeben. Auf vierEtagen und über 6000 Quadratmetern findenunabhängige Theater- und Tanzen-sembles hier eine neue Heimat. Bei der of-fiziellen Eröffnung sprach Miklós Csómos,stellvertretender Oberbürgermeister vonBudapest, berichtete budapest.hu. In demKulturzentrum sollen besondere Produk-tionen organisiert, Uraufführungen, Publi-kumsabende und theaterdidaktische Abendeabgehalten werden.

KOMPAKT

16 BUDAPESTER ZEITUNG PPAANNOORRAAMMAA 2. - 8. NOVEMBER 2012 • NR. 44

Géza Jeszenszky, Botschafter.

Immer häufiger sieht man eReader statt Büchern.

DDeerr eehheemmaalliiggee uunnggaarriisscchhee AAuußßeennmmiinniisstteerr ((11999900--11999944)) uunndd hheeuuttiiggeeBBoottsscchhaafftteerr UUnnggaarrnnss iinn NNoorrwweeggeenn,, GGéézzaa JJeesszzeennsszzkkyy,, hhaatt aamm vveerrggaannggeenneennSSaammssttaagg ffüürr SScchhllaaggzzeeiilleenn ggeessoorrggtt.. AAnn ddiieesseemm TTaagg kkuurrssiieerrttee eeiinnee TThheesseeJJeesszzeennsszzkkyyss dduurrcchh ddiiee MMeeddiieenn,, wwoonnaacchh „„ddeesshhaallbb ssoo vviieellee RRoommaa ggeeiissttiigg zzuu--rrüücckkggeebblliieebbeenn ssiinndd,, wweeiill iinn iihhrreerr KKuullttuurr ddiiee HHoocchhzzeeiitt ooddeerr ggaarr ddeerr uunneehhee--lliicchhee sseexxuueellllee KKoonnttaakktt zzwwiisscchheenn VVeerrwwaannddtteenn eerrllaauubbtt iisstt““..

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