blickpunkt mensch 2-2002

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blickpunkt mensch Bildungshaus eingeweiht Jubiläum in Geseke Festwoche in Bad Ems Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel 4 Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer 2 2002 8 12

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Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer der Schwestern der heiligen Maria Madgalena Postel

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bl ickpunkt mensch

Bildungshaus eingeweiht

Jubiläum in Geseke

Festwoche in Bad Ems

Schwesternder hl. Maria

MagdalenaPostel

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Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

2 2002

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es gibt dieses Jahr viel zu feiern beiSMMP. Mit 30 Jahren können das AltenheimMaria und das Fachseminar fürAltenhilfe in Geseke auf einen großenErfahrungsschatz zurückgreifen. Diezahlreichen Gäste der Jubiläumsveran-staltungen im Juni zeugten von derWertschätzung, die diese Einrichtungengenießen. Im September feiert die Hufeland-Klinikihr 25-jähriges Bestehen und beweist,dass Beweglichkeit und Veränderung oftder Schlüssel zum Erfolg sind. In derersten Septemberwoche sind Sie mitunterschiedlichen Veranstaltungen herz-lich eingeladen, das Haus in Bad Emsund seine Angebote näher kennen zu ler-nen.Etwas weiter weg, auf der anderen Seiteder Weltkugel, eröffneten vor einem hal-ben Jahrhundert die Schwestern der hl.Maria Magdalena Postel, damals nochHeiligenstätter Schulschwestern, in LaPaz, Bolivien, mit einer Handvoll Kinderden Kindergarten Beate Placida. Heuteversorgen sie dort 350 Kinder aus armensowie reichen Familien. Damit folgen siedem Konzept ihrer Ordensgründerin.Wo Kinder sind, da ist immer Leben undEntwicklung. Neues bedeutet aber auchAbschied nehmen vom alt Vertrauten.Ein Wechselspiel, das den Menschen seinganzes Leben begleitet. Mal im Kleinenund mal im Großen. Besonders gespürthaben dies sicherlich zu Sommerbeginn

die Abiturienten des Engelsburg-Gymnasi-ums in Kassel, des Walburgis-Gymnasiumsin Menden und des Berufskollegs inBestwig bei ihren Abschlussfeiern. InBestwig hatte das Lehrerkollegium zu-gleich mit dem ersten erfolgreichenAbiplus-Jahrgang seine Feuerprobebestanden. Für die Gemeinde Bestwigbedeutet dies, dass dank derEntwicklungsfreude des Kollegs nun alleSchulabschlüsse vor Ort angeboten wer-den. Möglich geworden ist dies nur durchein gutes Teamwork zwischen Schülernund Lehrern und das Arbeiten an gemein-samen Zielen.Gemeinsame Wertemaßstäbe und Zielesind auch das Bindeglied in der Vielfältig-keit der SMMP Einrichtungen & Dienste.Um darüber über die Grenzen des Arbeits-alltags hinaus miteinander im Gespräch zubleiben, hat in diesem Jahr zum ersten Malein allgemeiner Mitarbeitertag im Berg-kloster Bestwig statt gefunden. Der »Tag der Begegnung« wird von nunab jedes Jahr im Sommer für SMMP-Mitarbeiter und Ihre Familien angebotenwerden.Wir würden uns freuen, im nächsten JahrBilder von Ihnen, Ihren Angehörigen undFreunden bei Spiel, Spaß oder auchMeditation und vielem anderen imBergkloster hier zeigen zu können.Jetzt aber erst einmal viel Freude bei derEntdeckungsreise durch die neue Ausgabe

editorial2

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3blickpunkte

bildung Seite 4 Bildungshaus eingeweiht

Zahlreiche Freunde und Gästezur Eröffnung in Bestwig

bildung Seite 6 Erstes Abiplus in Bestwig

Die ersten Abiturientenverlassen das Berufskolleg

Seite 8 30 Jahre Haus Maria

Zwei bunte Tage zumrunden Geburtstag

orden Seite 11 Tag der Begegnung

Gemeinsame Stunden mitder ganzen Familie

gesundheitshilfe Seite 12 25 Jahre Hufeland-Klinik

Die Hufeland-Klinik feiertJubiläum: ein Portrait

eine welt Seite 13 Mitten im Leben

Workshop zur dritten Lebensphase mitSchwestern aus allen Provinzen

ratgeber medizin Seite 14 Der Medizin-Tipp

Was tun bei Grippe: Dr. Karl Ottzu einem wichtigen Thema

nachrichten Seite 16 Kurz und bündig

Aktuelles aus denEinrichtungen

altenheitshilfe

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s soll ein Haus der Begegnung, der neuen Einsichten, der Ruhe, Hoffnung und Zuversicht

werden, dies sind die Wünsche, mit denen Sr. AloisiaHöing im Namen der Gemeinschaft die Arbeit derneuen Einrichtung begleitet.Auf drei Etagen und insgesamt 1.585 Quadratmeternstehen 32 Einzelzimmer zur Verfügung, wovon 16durch eine von der hauseigenen Schreinerei entworfe-ne und gebaute Bettkonstruktion auch alsDoppelzimmer nutzbar sind. Im Dachgeschoss gibt eszusätzlich vier Sechsbettzimmer für Jugendgruppen.Eine Vielzahl kleiner und großer Seminar- undAufenthaltsräume ermöglichen vielfältigeArbeitsweisen. Mit modernem Equipment ausgestattetund mit der guten Versorgung des leiblichen Wohlsaus der Klosterküche gesichert, lässt das Bildungshaus

»Haus der BegegnNeues SMMP-Bildungshaus in Bestwig in Be

orden

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»Es ist ein lichtes, weites undfreundliches Haus geworden«,so beschrieb der Spiritual desKlosters, Dr. Klaus Schmöle,den Neubau in seinenEinleitungsworten zurSegnung. Nach nur einjähriger Bauzeitkonnte der Neubau, der direktan das Mutterhaus anschließt,Anfang Juli offiziell einge-weiht werden. Trotz letzterkleiner Bauarbeiten hatte dasHaus seinen Betrieb schon imApril aufgenommen. E

Vor dem neuen Bildungshaus: (v.l.) Dr. Klaus Schmöle,Sr. Maria Dolores Bilo, Sr. Aloisia Höing und ArchitektAndreas Weicken.

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orden

ung« eingeweihtetrieb genommen / Nur ein Jahr Bauzeit

kaum Wünsche offen.Offen steht das Haus jedem. Neben der Nutzung füreigene Veranstaltungen, schwerpunktmäßig im Bereichdes spirituellen Lebens sowie der Bildungs- undJugendarbeit, wird das Haus als Veranstaltungsort vonKirchengruppen, Vereinen und anderen Gruppenbereits häufig gebucht. Willkommen sind aber auchEinzelpersonen, die im schönen und ruhigen Umfelddes Bergklosters einfach mal ausspannen wollen. Miteinem Internetanschluss auf jedem Zimmer bietet sichdas Haus der Begegnung auch als zurückgezogenerArbeitsplatz etwa für Diplomarbeiten an.

Notwendig wurde der Neubau aufgrund der vor eini-gen Jahren durchgeführten Modernisierung derZimmer im Mutterhaus. Durch die Zusammenlegungvon drei zu zwei Zimmern mit eigener Nasszelle sind32 Räume ersatzlos weg gefallen. Damit fehlte es anausreichenden Unterkunftsmöglichkeiten für die ange-botenen Exerzitien. Ersatz und mehr bietet nun dasneue Bildungshaus.Der u-förmig angelegte Neubau mit Holzterrassen aufjedem Stockwerk ist durch einen Übergang direkt mitdem Haupthaus des Klosters verbunden. So könnenbei Bedarf die Räumlichkeiten des Mutterhauses wieKirche, Krypta, Musikzimmer etc. mitgenutzt werden.Auch die Unterkunftskapazität wird durch dasGästehaus des Klosters flexibel erweiterbar.Als Architekten haben Ulrich und Andreas Weickendas Haus nach den Vorstellungen der Schwestern kon-zipiert. Am Bau beteiligt waren vor allem ortsansässigeFirmen, aber auch die hauseigene Schreinerei undGärtnerei sowie Teilnehmer der von SMMP-Einrichtungen angebotenen

Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslosebrachten ihr Know-how und ihre Arbeitskraft mit ein.Hausmeister, Schwestern und Servicekräfte des Berg-klosters machten schließ- lich das Hausdurch ihren Einsatz be- zugsfähig.Sr. Maria Dolores Bilo, die Generalö-konomin der Ordens- gemeinschaft,freut sich, dass die en- gen Zeit-

und Finanzvorga- ben eingehalten

werden konnten: »Es hat schließlich doch alles gut gepasst.« Und das sei gar nicht so leicht, wenn man alles auf einmal wolle: Schön, praktisch und auch noch preisgünstig...

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Der Spiritual der Gemeinschaft, Dr. Klaus Schmöle, segne-te die Räume der neuen Einrichtung.

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bildung

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13 Schüler bestanden das Abi

Erste Abiturienten13 Abiturientinnen und ein Abiturient haben a

Bestwig ihre Abiturzeugnisse in Empfang gesie nun nicht nur die allgemeine Hochschulreif

berufliche Kenntnisse auf den Gebieten »EEnglisch« erworb

SFritz Henneböhl: Leiter des BerufskollegsBergkloster Bestwig zu den Anfängen desAbiplus:

»Wer erinnert sich von den Beteiligten nicht nochan die Anfangsschwierigkeiten des Abiplus? Dieganz natürlich vorhandenen Geburtswehen diesesBildungsganges? Wie viele Schüler melden sichwirklich an? Dazu kamen sorgenvolle Nachfragenzum Genehmigungsverfahren, die Suche nach weite-ren wertvollen Fachlehrern, z.B. für Musik,Spanisch oder Gestaltungstechnik - dadurch bedingtdie Flexibilisierung im Stundenplan, das Dilemmamit den Busverbindungen, Seiteneinsteiger...

Ein besonderer Dank allen Beteiligten, aber beson-ders an Frau Uennigmann. Ihre nimmermüde

Kleinarbeitung der Vorgaben, um operationalisierteHandlungsanweisungen für die Schüler und Lehrerzu haben, waren unverzichtbar. Sie hat viel Herzblut

in die Abiplus eingebracht. Dafür ein aufrichtiges Dankeschön!«

chulleiter Fritz Henneböhl war während der Abschlussfeier in der

Aula des Berufskollegs die Freude überden erfolgreichen Abschluss des Bildungs-ganges deutlich anzumerken. »Wir haben damit eine Vorreiterrolle in derRegion übernommen«, sagte er. »Anderenehmen gerne unsere Erfahrungen auf.Berufskollegs im Allgemeinen, wir aber imBesonderen, sind prädestiniert dafür,Bildung und Erziehung in engerVerzahnung mit den zukünftigenBerufsfeldern unserer Absolventen erleb-bar zu machen. Dazu gehörten beruflichePraktika ebenso wie zusätzliche, fachspezi-fische Unterrichtsfächer.« Die Entwicklungund Leitung des neuen Bildungsgangeshatte bei Helga Uennigmann - wie sichschnell herausstellte - in den bestenHänden gelegen.

Im nächsten Jahr schon 130 SchülerDer Bildungsgang ist inzwischenübrigens so erfolgreich, dass sichim Berufskolleg ab dem nächstenSchuljahr 130 Schülerinnen undSchüler in der gymnasialenOberstufe auf ihre Reifeprüfungvorbereiten werden. Dies sei nichtzuletzt dem unermüdlichenEinsatz der Bildungsgangs-Leiterin Helga Uennigmann zuverdanken, erinnerte Henneböhlin seiner Ansprache.

Gruppenfoto der Abiturienten desEngelsburg-Gymnasiums in Kassel

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iplus im Bergkloster

n aus dem Berufskolleg

bildung

als erste Schüler des Berufskollegs Bergklosterenommen. Nach dreijähriger Lernzeit haben fe in der Tasche, sondern gleichzeitig auch ersteErziehung und Soziales« sowie »Kunst und ben: Das Abiplus.

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Sein Stellvertreter Willi Kruse bescheinigteden Schülern im vorangegangenen Abschiedsgottesdiensteine Leistung, auf die sie stolz sein könn-ten. »Bei Euch ist nichts zu merken voneiner Null-Bock-Generation«, so Krusenachdrücklich. »Ich bin sicher, dass Euchauch der Aufbruch in die Zukunft gelingt.«

Aufbruch in die Zukunft»Aufbruch in die Zukunft«: So hieß dassinnige Motto des vorangegangenenEntlass-Gottesdienstes. »Aufbruch, Zukunft - das sind positive,optimistische Begriffe, die wohl zu Ihrermomentanen Stimmung passen«, war sichKruse sicher. »Wir, die Lehrer, und vorallem Frau Uennigmann, der ich noch ein-mal besonders danken möchte, sind vordrei Jahren mit den gleichen unsicherenGefühlen gestartet, erstmalig eine Klassezum Abitur zu führen. Das Abitur verge-ben - gelingt uns das? Und IhrFleiß und Ihre Arbeit haben dabeigeholfen, dieses Ziel zu erreichen.Und so bin ich auch optimistisch,dass Ihnen der Aufbruch in dieZukunft gelingt.«

Die ersten Abiturienten in Bestwig

Sarah Bange, Natalie Becker, VanessaHültenschmidt, Mareike Lausmann,

Sebastian Malessa, Marion Rosenkranz,Michelle Stöppel, Christina Flügge, EvaLinn, Anna Lütteken, Isabell Pape, Eva

Christina Schlömer, Jana Wienen,Nikolina Zoll.

Auch im Walburgisgymnasium inMenden wurden in diesem Jahr wieder Abiturienten entlassen.

»So tut die vielgeschmähte Zeit doch mancherlei, was uns erfreut«: Wilhelm Busch kam auf derAbschlussveranstaltung mit weisen Sprüchen.

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ur offiziellen Begrüßung der Gäste thematisierte Werner Alz, Leiter des Altenheims, die große infrastrukturelle

Bedeutung, die die Einrichtung für Geseke besitze. Es sind dort140 Mitarbeiter angestellt, und mehr als 600 Auszubildendehaben bislang das Fachseminar für Altenpflege besucht.Dennoch sei das Haus Maria, wie Werner Alz ausführte, wei-terhin darauf angewiesen, Trends und Tendenzen aufzu-spüren, um sich auf dem Markt zu behaupten. Alz: »Dasgilt einerseits für die praktische Betreuung und Pflege imSeniorenwohnheim, wo etwa durch baulicheSanierungsmaßnahmen, fachliche Weiterentwicklungdes Personals und vor allem durch das Eingehen aufdie Bedürfnisse der Bewohner die Lebensqualität derSenioren erhalten werden soll. Anderseits ist heuteauch bei der Aus- und Weiterbildung von qualifi-ziertem Pflegepersonal modernes, wissenschaftlichorientiertes Denken gefragt.« Von besondererBedeutung für die Einrichtungen, so Alz weiter, seidie Trägerschaft durch den Orden, denn dadurchkönne Pflege, Betreuung, Therapie und Begleitungaus einer Hand angeboten werden.

30 Jahre im Dienst des MenschenWie sich Pflege, Betreuung, Therapie undBegleitung im Haus Maria, den AmbulantenDiensten und der Tagespflege Haus Elisabeth gestal-ten, davon konnten sich die Besucher während derHausbesichtigung im Anschluss an die offizielleBegrüßung ein persönliches Bild machen. ZumBesucherangebot der Ambulanten Dienste gehörtenFußpflege, Messen der Vitalwerte, eine Vitaminbar undBeratung. In der Tagespflege Haus Elisabeth bildetenSenioren und Besucher gemeinsam das Publikum für denChor »Die Hedertöne« aus Holsen. Wie die Sinneswahrneh-mung und persönliche Erlebnisfähigkeit ganzheitlich gefördertwerden, konnten die Gäste im Snoezelen-Raum des Hauses Mariaerfahren. Weiterhin waren verschiedene Tanzaufführungen,Informationsstände und die Biographieausstellung des Fachseminars fürAltenpflege, in der es um die Aufarbeitung der Lebensgeschichte alterMenschen geht, Bestandteil des Programms zum 30-jährigen Bestehen des Altenheims Haus Maria.

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altenhilfe

Vor über 70 Jahren legten die Schwestern der hl. M. Magdalena Postel in Geseke den Grundstein für ein Lyzeum. Nacheiner wechselvollen Geschichte wurde aus der höheren Mädchenschule »Haus St. Maria« das Altenheim Haus Maria mitdem angeschlossenen Fachseminar für Altenpflege, den ambulanten Diensten und der Tagespflege Haus Elisabeth. Im Junifeierte nun die Einrichtung mit einem Tag der offenen Tür ihr 30-jähriges Bestehen.

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Weiterhin auf den Spuren der aktuellen Trends

30 Jahre Haus Maria

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rinnerung und Kommunikation in der Altenhilfe waren dieThemen bei einem Tag des fachlichen Austausches, zu dem

das Fachseminar geladen hatte. Die von Schülern erarbeiteteBiographieausstellung »In der guten Stube« ermöglichte den

Gästen eine Zeitreise in das Alltagsleben des letzten Jahrhundertsund lud zum Erinnern ein. Bei den Fachvorträgen von Angelika

Trilling, Altenhilfeplanerin der Stadt Kassel, »Biographiearbeit- Erinnerung als Schlüssel zur Seele« und Angelika Richard

vom Institut für integrative Validation »IntegrativeValidation- Eine Möglichkeit zur Kommunikation mitDementen« konnten Erfahrungen ausgetauscht und neueErkenntnisse gewonnen werden.Der Alltag eines alten, dementen Menschen ist vonSituationen des Versagens bestimmt. Er weiß vielleichtnicht mehr, wo er wohnt, welcher Wochentag ist undwo er die Toilette finden kann. Eine Spirale derFrustration und damit einhergehender Sprachlosigkeit.Die Erinnerungen jedoch gehören diesem Menschenallein, keiner kann sie in der Regel auf Richtigkeitüberprüfen, so die Fachbuchautorin Trilling in ihrenAusführungen. Damit ist ein Weg aus der Isolation indie Kommunikation gefunden. Mit einem kleinen Spielverdeutlichte die Dipl. Pädagogin die belebende Kraftdes Erinnerns. Jeder Zuhörer sollte eine Sache, die er

immer bei sich trägt, zeigen und seinem Nachbarn dieGeschichte zu diesem Gegenstand erzählen. Nach kurz-

em Zögern entstanden Gespräche zwischen zuvorFremden und es wurde viel gelacht.

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altenhilfe

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und Fachseminar

SELIG, die Verständnis zeigen für meinen stolpernden Fuß und meine lahmende Hand.

Selig, die begreifen, dass mein Ohr sich anstrengen muss, um alles aufzunehmen, was man zu mir spricht.

Selig, die zu wissen scheinen, dass meine Augen trüb und meine Gedanken träge geworden sind.

Selig, die mit freundlichem Lachen verweilen, um ein wenig mit mir zu plaudern. Selig, die niemals sagen: »Diese Geschichte haben Sie

mir heute schon zweimal erzählt.«Selig, die es verstehen, Erinnerungen an frühere Zeiten in mir wach zu rufen.

Selig, die mich erfahren lassen, dass ich geliebt und geachtet und nicht allein gelassen bin.

Selig, die in ihrer Güte die Tage erleichtern, die mir noch bleiben auf dem Weg in die ewige Heimat

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portrait

Genau ein halbes Jahrhundert ist es jetzt her, dass dieSchwestern der hl. Maria Magdalena Postel im boliviani-schen La Paz zum ersten Mal Kindergartenplätze anbo-ten. Im damals neu gegründeten Hort »Beata Placida«fanden seitdem viele Kinder eine tägliche Bleibe, neueFreunde und auch neue Erkenntnisse. Mit einem großenFest feiern die Schwestern nun das große Jubiläum.

50 Jahre SMMP-Kindergarten in La Paz

en Namen der Seligen Mutter Placida trägt der

Kindergarten nicht ohneGrund. Die Verantwortlichensehen in ihr das deutlicheBeispiel einer gläubigen Frau,die sich der Sache Jesu Christiim Dienst der Erziehung vonKindern, Jugendlichen aberauch Erwachsenen, vor allemder Not leidenden hingibt.Dazu Sr. Magdalena RosarioOstermann, Leiterin derEinrichtung: »Diesen Spurenfolgen wir noch heute in unse-rer Arbeit. Wir setzen alle unse-re Kraft dafür ein, eineErziehung in Werten zu för-dern, die in den kleinen Samengesät werden. Und wir dankenden Eltern und Familien, dieuns ihr Vertrauen erweisen,indem sie ihre Kinder in derzerbrechlichsten Phase ihres

Lebens uns anvertrauen.«Der Kindergarten teilt sichaktuell in zwei Bereiche: denprivaten und den staatlichen.350 Kinder versorgen dieSchwestern morgensin sechs privatenGruppen. Diesewiederum glie-dern sich in dreiKindergarten-gruppen unddrei Schulgrup-pen. Jede Gruppewird von zweiVerantwortlichengeleitet, einer Leh-rerin und ihrer Helfe-rin. Zusätzlich arbeitenim Haus noch ein Musiklehrer,ein Sport- und ein Englischleh-rer sowie eine Sekretärin undeine Buchhalterin. Um Armutsunterschiede zwi-

schen den Kindern nicht her-vorschimmern zu lassen, sindübrigens SchuluniformenPflicht.

Am Nachmittag wird vonden Schwestern ein

staatlicherKindergartenbetrieben.Zwischen 14.30und 17.30 Uhrsind bis zu 90Kinder in denSMMP-Räumen

zu Gast. Von derStadt erhalten

diese Kinder, die auszum Teil überaus

armen Verhältnissenkommen, Milch und Brot. Im Kindergarten wird nach derMontessori-Pädagogik gearbei-tet. Zudem lernen die Kinderab der 1. Klasse sofort Englisch.

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blickpunktBBBB eeee aaaa tttt aaaa PPPP llll aaaa cccc iiii dddd aaaa

Für die beiden unterschiedli-chen Gruppen gibt es auch ver-schiedene pädagogischeHauptziele. Als Schwerpunktfür den privaten Hort wird dieEntwicklung einer eigenenPersönlichkeit benannt. DieKinder kommen häufig aus 1-Kind-Familien und sind vonihren Eltern oft sogar über-behütet. Ganz anders sieht esbei der Klientel des staatlichenHortes aus: Hier wird derHauptaugenmerk auf eine per-sönliche Wertschätzung gelegt,außerdem sollen die Kinder ihrsoziales Verhalten einüben.Bei etwa drei Elternabendenpro Jahr werden die individuel-len Probleme und Ansatzpunk-te noch näher formuliert. BeataPlacida: Vielleicht ein kleinerBaustein für eine bessereZukunft in Bolivien.

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WM -Fieber und meditativer Tanz»Tag der Begegnung« - Erster Gesamtmitarbeitertag im Bergkloster Bestwig

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orden

der Ordensgemeinschaft führten Sr. PiaElisabeth und Sr. Maria Dolores ihre Gäste.Wer war Julie Postel? Wofür treten dieSchwestern ein? Welchen Aufgaben stellteund stellt sich SMMP gestern und heute?Auf diese spannenden Fragen gab es inter-essante Antworten und Stoff zurDiskussion.Neben Unterhaltung kam aber auch diespirituelle Seite der Gemeinschaft mit

lle Mitarbeiter der Einrichtun-gen & Dienste der Schwestern

der hl. Maria Magdalena Postel waren imJuli mit Familie und Freunden erstmaligzum einem »Tag der Begegnung« insBergkloster nach Bestwig eingeladen.Bei wunderschönem Sommerwetter undeinem bunten Programm kam man sichnäher und verbrachte zusammen einenunbeschwerten Sonntag.Es ist geplant, dass es in Zukunft jedesJahr einen »Tag derBegegnung« als festen Termingeben wird.

So kurz vor dem Beginn derFußballweltmeisterschaft wardie Verlosung der WM-Fußbälle gerade für die Kinderein High-Light des Tages. Undauch wer leer ausging, demblieb zumindest einMonsterlutscher zum Trost unddie Gewissheit, dass der Erlösdes Losverkaufs für dieEntwicklungshilfeprojekte derGemeinschaft in Brasilienbestimmt ist und damit einemguten Zweck zukommt. Dassdies der Fall ist, davon konnteman sich gleich vor Ort selbstüberzeugen. Sr. Christa Maria,Sr. Klara Maria und Sr. UrsulaMaria berichteten mit eindrucksvollenDias und fachkundigen Erläuterungenüber die Mission und zeichneten so einlebendiges Bild der Arbeit vor Ort. Aufeine kleine Zeitreise durch die Geschichte

Angeboten für Ruhe und Meditation nichtzu kurz. Kurzmeditationen in der Krypta,ein Schnupperkurs im meditativen Tanzoder einfach nur die Atmosphäre derKirche begleitet von kleinenOrgelkonzerten genießen, soweit reichtedie Palette der Möglichkeiten.Führungen durch das Kloster, das zu die-sem Zeitpunkt eine HolzskulpturenAusstellung beherbergte sowie eine

Ausstellung zur religiösenKatechese nach Montessori run-deten das Programm ab. DieKinder konnten sich auf derHüpfburg oder im Spielzimmerunter qualifizierter Betreuungindessen austoben. ImBinnenhof lockte schließlich derGeruch frisch gegrillter Würstenund später der Duft frischenKaffee und Kuchens, sich beieinem kleinen Plausch zu tref-fen.Gottesdienst und Vesper alsRahmen der Veranstaltungließen die Gäste teilhaben anden Stundengebeten derSchwestern, einem festenBestandteil ihres Tagesablaufes.»Wir freuen uns, dass trotz derrelativ kurzfristigen Einladungso viele Zeit gefunden haben,

diesen Sonntag mit uns zu verbringen undfreuen uns auch schon auf nächstes Jahr«,so Sr. Aloisia, die am Tag der Begegnungzugleich ihren Geburtstag feierte.

Die Verlosung der WM-Fußbälle war fürdie Kinder der Höhepunkt des Tages

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gesundheitshilfe

och gut erinnert sich Gerhard Lanio an die Anfänge der Klinik 1976. Der

heutige Kaufmännische Direktor zählte zuden Männen der ersten Stunde. Klein habeman nicht angefangen, beweist er anhandder alten Baubeschreibung. 165 vollmöblierte Einzelzimmer mit zusätzlichen59 Betten für die Kranken- und Intensiv-station wurden in der ehemaligen Fach-und Kurklinik für Erkrankungen der At-mungsorgane eingerichtet. Und doch hatsich seitdem viel getan.Seit dem 1. Januar 2000 geht die Hufeland-Klinik gemeinsam mit dem Marienkran-kenhaus seiner Aufgabe im Verbund nach.Für beide Kliniken gab es einschneidendestrukturelle Änderungen. Auch dieHufeland-Klinik bekam neben derPneumologie und der Orthopädie mit derAkutabteilung Naturheilverfahren ein drit-tes Standbein, das für Rheinland-Pfalznoch immer Pilotcharakter hat.Mit dem Beitritt zur Katholischen Kliniken

Lahn gGmbH gab es in Bad Ems auch bau-liche Veränderungen. Der neue »Raum derStille« bietet sich für Gottesdienste und zurpersönlichen, meditativen Einkehr an.Neuer Beliebtheit erfreut sich die Caféteria,die in das ehemalige Hufeland-Zimmerumgezogen ist und neu möbliert wurde.Ebenfalls fertiggestellt ist die neue Diät-Lehrküche. Dort lernen Patienten, das theo-retisch gelehrte gleich praktisch zu erpro-ben. Gemeinsames Essen inclusive.

Veränderung bedeutet FortschrittAuch auf den Stationen gibt esVeränderungen: Die AbteilungNaturheilverfahren verfügt jetzt über zweineue Stationszimmer, das Pflegepersonalhat jetzt einen zentralen Umkleideraum.Auch in Zukunft bleibt das Rad nicht ste-hen. Die wichtigste Neuerung: DieIntensivstation der AkutabteilungPneumologie wird bis 2003 mit drei Plätzenausgebaut. Dann wird in der Klinik eine

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Mit einer großen und bunten Festwoche feiert die Hufeland-Klinik Anfang September ihr25-jähriges Bestehen. Seit einem Vierteljahrhundert stellen die Bad Emser ihr ganzes Könnenin den Dienst der Patienten. Seit zwei Jahren tun sie das im Verbund mit demMarienkrankenhaus im benachbarten Nassau.

Eine Festwoche voller Höhepunkte

Sonntag, 1. SeptemberFestgottesdienst mit Generalvikar Dr. Günther Geis

Montag, 2. SeptemberInterner Festakt

Dienstag, 3. SeptemberTag der NaturheilkundeNaturheilkunde: Was ist das und wie funktioniert sie?

Mittwoch, 4. SeptemberTag der ÄrzteSynergien in der Hufeland-Klinik (Vorträge)Workshops zu aktuellen Themen

Donnerstag, 5. SeptemberTag der Lungen- und BronchialheilkundeLungenfunktion, Bronchialkarzinome,...

Freitag, 6. SeptemberTag der OrthopädieChancen der Rehabilitation, Rücken- und Gehschule,...

Sonnabend, 6. SeptemberTag der Offenen TürFührungen, Gesundheitscheck, Unterhaltungsprogramm,...

Sonntag, 7. SeptemberTag der Patienten

25 Jahre Hufeland-Klinik

Große Festwoche mit Programmpunkten für Patienten, Besucher und Ärzte

internistisch-pneumologischeNotfallbehandlung möglich sein.Im Untergeschoss wird außerdem zumeinen der Bereich der medizinischenTrainingstherapie ausgebaut, zum anderenwird die Umkleidezone desBewegungsbades behindertengerecht.Das Stichwort jedes Zusammenschlussesheißt jedoch Synergie. Davon ist auch inder Hufeland-Klinik schon einiges zuspüren. Es gibt mit Sr. Placida Fennenkötter inzwi-schen nicht nur eine gemeinsamePflegedienstleitung und mit Gerhard Lanioeinen gemeinsamen Verwaltungschef, auchdie Personalabteilung ist zentral in derHufeland-Klinik untergebracht. Dafürwurde das gemeinsame Rechnungswesenin Nassau eingerichtet. Weiterhin gibt eseine übergreifende technische Leitung, undauch der Einkauf sowie dieEssensversorgung ist in gemeinsame - öko-nomisch günstigere - Bahnen gelenkt.

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18Schwes-

tern ausallen Provin-

zen des Ordensnahmen am Kurs

zur Dritten Lebens-phase teil. Geleitet wurde

die Veranstaltung von Gene-raloberin Aloisia Höing. Auch ein

Zeichen für den hohen Stellenwert.

ein,zum

alten Eisengehören siesicher nicht, die18 Schwestern, dieam dreiwöchigenKursus zur »DrittenLebensphase« imBergkloster Bestwig teilnah-men. Dafür glühen sie noch viel zusehr. Die SMMP-Ordensfrauen waren ausallen Teilen Deutschlands ebenso erschie-nen wie aus den überseeischen ProvinzenSüdamerikas.Dritte Lebensphase: Dieser Begriffbeschreibt den zumindest virtuellenAbschnitt des Alters - des Lebens nach demBeruf.

Erfahrungen werden genutztEine Zeit der Umorientierung undNeuausrichtung der eigenen Energien.Dies ist allerdings innerhalb derGemeinschaft an kein bestimmtes Datumgebunden, sondern ein schleichenderProzess. Das gilt vor allem für Schwesternaus den Provinzen Brasilien und Bolivien. Dort ist das Arbeitsleben im erlernten Berufnicht mit einem harten Schnitt zu Ende wieoftmals in Deutschland. Haben z.B. bolivia-nische Schwestern an einer staatlichenSchule das Pensionsalter erreicht, wechselnsie oft in eine private Einrichtung, wo dieoft jahrzehntelange Erfahrung dankbar inAnspruch genommen wird.Der Kursus war deshalb vor allem in spiri-tueller Hinsicht eine persönlicheVorbereitung auf das Alter, einer Zeit in derauch mit dem Schwinden der

Alt aber Oho: Mitten im Leben

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Was kommt danach? In welche Bahnen kanalisiere ich meine Kräfte, wenn die Zeit des beruflichen Ruhestandesnaht? Ein Workshop zur Dritten Lebensphase im Bestwiger Mutterhaus gab neue Impulse und Anregungen fürdie ruhigere Zeit im Leben der Schwestern. Aus allen Provinzen waren diese dann auch ins Sauerland gereist.

Kräfte gerechnet werden muss.Welche Tätigkeiten können auch mit nach-lassender körperlicher Leistungsfähigkeitden Alltag sinnvoll gestalten hel-fen? Die Vorschläge des Workshopswaren überaus vielfältig. DieSchwestern versuchten sich anHandarbeiten ebenso wie anMakramee oder am Malen vonMandalas. Vor allem die, die amAnfang ihr künstlerisches Talentvöllig verleugneten, waren spätermit Feuereifer bei der Sache. Ein wenig Überwindung kostete zuBeginn auch der Meditative Tanz.Entgegen der Tendenz ältererMenschen, sich vor der Umwelt zuverschließen, wurde ihnen durchdie Bewegung und die Musikgeholfen, sich harmonisch aufandere einzulassen. erinnert sich Sr.María Plácida Garrónn aus Oruro. Sr. Maria Placida weiter: »DerMensch denkt nicht gerne an dasAlter und den Tod. Aber wenn wir

eine welt

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daran denken, dann ohne Angst. Aber ichhabe mich noch nie alt gefühlt. Auch jetztnicht.«

Workshop zur dritten Lebensphase im Bergkloster Bestwig

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s e r vEin Gutes hat der kalte und verregnete Sommer: der Übergang zumdiesjährigen Herbst ist kein allzu großer Schnitt. Aber auf eineskönnen wir uns auch wieder einstellen: die Grippe. Doch woranerkennt man eigentlich, dass man an Grippe erkrankt ist, und wiekann man sich davor schützen? Über diese und andere Fragensprachen wir mit Dr. Karl Ott, Chefarzt der Geriatrie und ärztlicherDirektor des Gertrudis-Hospitals Westerholt.

Ratgeber Medizin: Was tun bei GrippeInformationen zur Volkskrankheit Nummer 1: Interview mit Dr. Karl Ott, dem Ärztlichen Direktor des Gertrudis-Hospitals

service gesundheit

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Wodurch entsteht eine Grippe?

Dr. Karl Ott: Schnupfen, grippale Infekte und die Virusgrippe (Influenza) werden durch Viren unterschiedlicher Art her vorgerufen. Erreger der Virusgrippe sind die Influenzaviren, die in den Varianten A, B und C sowie zahlrei-

chen Untergruppen vorkommen. Die Ausbreitung kann durch Einzelerkrankungen, Erkrankungen in einzelnen Gebieten (Epidemien) und weltweiter Ausbreitung (Pandemien) erfolgen. Beim Auftreten von Epidemien können bis zu 50 Prozent der Bevölkerung eines Epidemiegebietes mehr oder weniger schwer betrof-

fen sein. fen sein.

Was genau sind Viren überhaupt?

Dr. Karl Ott: Viren sind kleinste, unter normalen Mikroskopen nicht sichtbare Erreger, die im Gegensatz zu Bakterien nurüber einen Zellkern und nicht über einen Zellleib verfügen. Außerhalb lebender Organismen können sie selbst zwar über-leben, sich aber nicht vermehren. Dazu benötigen sie »Wirtszellen« lebender Organismen. Nach der Übertragung dringen siein diese Wirtszellen ein und vermehren sich dort. Dabei ist der betroffene Organismus noch nicht erkrankt und beschwerde-frei. Man nennt diese Phase, die Stunden bis Tage dauern kann, »Inkubationszeit«. Gut geschützt in den Wirtszellen entge-

hen die Viren zunächst der körpereigenen Abwehr. Wenn sie sich ausreichend vermehrt haben, werden sie ins Blut ausgeschüttet undrufen Krankheitszeichen hervor (Virämische Phase). Nun kann der Körper Antikörper aufbauen, die bei guter Abwehrlage schnell, beischlechterer langsam und bei sehr schlechter die Viren gar nicht abtöten kann. Besiegen die Antikörper die Viren, wird der Patientgesund, besiegen die Viren die Antikörper, stirbt der Erkrankte. Dauer und Verlauf der Erkrankung sind also abhängig von Zahl undBösartigkeit (Virulenz) der eingedrungenen Viren einerseits und der Abwehrkraft des »Gastorganismus’« andererseits. Da Antibiotikameist dadurch wirken, dass sie bei Bakterien den Zellleib zerstören, wirken sie bei Viren nicht, weil diese keinen Zellleib haben. Nurgegen sehr wenige Viren gibt es virenzerstörende Medikamente (Virustatika).

Woran erkennt man eine Grippe?

Dr. Karl Ott: Grippale Infekte, Schnupfen und die echte Influenza beginnen ähnlich: Schnupfen, Husten, Augenbrennenund gerötete Augen stehen am Beginn. Während beim Schnupfen dann die verstopfte Triefnase folgt und die Erkrankunglangsam wieder abklingt, kommen beim grippalen Infekt Fieber, Gliederschmerzen und Mattigkeit hinzu. Die Influenzabeginnt genauso: Hohes Fieber, starke Gliederschmerzen und Mattigkeit, Kopfschmerzen und sehr oft Husten (Bronchitis),Auswurf und eine Lungenentzündung können hinzutreten. Nach mehr oder weniger langer und intensiver

Krankheitsphase klingen die Beschwerden dann ab, wenn die Abwehrkräfte des Körpers in Ordnung sind und eine ausreichendeKrankenpflege möglich ist. Wenn bakterielle Komplikationen wie eine Lungenentzündung folgen, dann helfen auch Antibiotika.Gefährdet sind Menschen mit schlechter Abwehrlage: Kleinkinder, alte und kranke Menschen, die von Armut, Unterernährung, hygien-ischer Verwahrlosung oder Krieg betroffen sind.

Wie behandelt man eine Virusgrippe?

Dr. Karl Ott: Bettruhe, Frischluft, fiebersenkende Maßnahmen, hustenstillende oder schleimlösende Medikamente und einezweckmäßige leichte Ernährung mit ausreichend Flüssigkeit und natürlichen Vitaminen, beispielsweise Obstsäften, stehenim Vordergrund. Bei bakteriellen Komplikationen kommen Antibiotika zur Anwendung. Eine spezielle Behandlung, die ander Ursache, nämlich der Virusinfektion ansetzt, gibt es nicht. Nur gegen die echte Influenza gibt es einen Impfschutz (aktiveImpfung). Dabei werden abgetötete Erreger in den Körper eingespritzt, der dann bereits vor einer Infektion spezifische Antikörper aufbauen kann.

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v i c e15

Vorsprung durch Wissen: Angebote des Bildungswerkes

S e p t e m b e r

O k t o b e r

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Freitag, 20. bis Sonntag, 22. September, in Bestwig»Hoch hinaus« - Abenteuer KletternLust, am Felsen zu klettern, sich zu verausgaben, an die eigenen Grenzen zustoßen? Lust, mit der Gruppe neue Erfahrungen zu machen, auch in derNatur? Zusammen mit Kletterspezialisten sollen praktische Schritte in derSeil- und Sicherungstechnik eingeübt und an Naturfelsen erklettert werden.Für Jugendliche ab 16 Jahren.

Sonnabend, 21. September, in BestwigIkebana Tageskurs (Systematischer Aufbaukurs)Die Ikebanakurse wollen eine Möglichkeit bieten, durch schöpferisches Tuneinen seelischen Ausgleich zum Arbeitsalltag zu finden. Dieser Tag gibtGelegenheit, die Themen der Sogetsu-Schule systematisch zu erarbeiten. DieTeilnahme an einem der Anfänger-Kurse wird vorausgesetzt.

Ab Dienstag, 22. Oktober, in BestwigWindows - Tipps und TricksIn diesem Kursus werden die Tiefen des Betriebssystems erkundet. Auf dieRegistrierungsdatenbank und deren Möglichkeiten und Gefahren wird ebensoeingegangen wie auf das prinzipielle Vorgehen bei Problemen mit Hard- undSoftwareinstallationen.

Mittwoch, 13. November, Montessori-Akademie»Der Mensch und die Natur - Kosmische Erziehung«Montessori und ihre Vorstellung von den Menschen in der Natur, Material ausden Bereichen Biologie, Astronomie, Geographie zum Anfassen und selbermachen.

Information und Anmeldung unter Telefon 0 29 04 / 808-179

Internet-TippDiesmal eine Sammlung von interessantenAdressen zu verschiedenen Themen: Unter der Internetadresse www.ineas.definden Sie wertvolle Informationen zum ThemaVersicherungen. Bücher, die versandkostenfreizugeschickt werden, bietet www.allebuecher.de.Günstige Computerschulungen offeriertwww.computerschulungen.com.

Wer neben dem Beruf von Zuhause aus einerweiteren Tätigkeit nachgehen möchte, wird unterwww.zweites-standbein-von-zuhause-aus.deoder www.arbeit-zuhause.de fündig.Das Telelearning-Center des Klett-Verlages bietetinteressante Fortbildungsangebote: www.lernakademie-klett.de.

Page 16: blickpunkt Mensch 2-2002

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Blickpunkt Mensch Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Fördererder Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel

Redaktion: Katharina Masannek (verantwortlich), Jörn Kirchner, Katharina HenneböhlLayout: Jörn KirchnerGrafisches Konzept: A3 - Büro für visuelleKommunikation

Kontaktadresse: Katharina Masannek, Bergkloster,Postfach 1162, 59901 Bestwig, Telefon 02904/808-242E-Mail: [email protected]: 30. Oktober 2002

Impressum

Bestwig-Velmede. Das St. Josefsheim in Velmede wurde in seinerFunktion als Altenheim am 30. Juni diesen Jahres geschlossen. DerGrund für die Beendigung der langjährigen Arbeit warenökonomischer Natur, da sich eine Einrichtungen für lediglich zehnältere Bewohnern auf Dauer wirtschaftlich nicht aufrecht erhaltenlässt. Damit haben die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postelin der Region des Mutterhauses keine Altenhilfeeinrichtungmehr.

Herten-Langenbochum. Nach über 80-jähriger Tätigkeit hat dieOrdensgemeinschaft am 14. Juli ihren Konvent am Kardinal-Galen-Heim in Herten-Langenbochum aufgegeben, was von derKirchengemeinde und von der Leitung des Altenheimes sehrbedauert wurde. Sr. Albina Voß wird in den Konvent des St.Elisabeth-Krankenhauses Herten versetzt, Sr. Maria LaurentiaHörbelt wechselt nach Heiden und Sr. Maria Rosaria Nagel nachWadersloh-Diestedde.

nachrichten

Bestwig. Zerbeultes Blech,tote Körper, die noch eineBierdose in der Hand hal-ten - keine Szene aus ei-nem Horrorfilm, sondernMotive einer künstleri-schen Auseinandersetzungmit der Realität von Ver-kehrsunfällen: Im Berufs-kolleg Bergkloster die Bil-der und Skulpturen vonSchülern des MeschederGymnasiums ausgestellt,die aufgrund von polizeili-chen Beschreibungen undFotos Szenen von Ver-kehrsunfällen thematisi-eren. Die Ausstellung, diebereits in mehreren Schu-len des Hochsauerland-kreises gastiert hat, war inZusammenarbeit mit derPolizei entstanden.

Ordensjubiläen 2002Im Juni wurden im Bergkloster Bestwig wieder Ordensjubiläen gefeiert:

75 Jahre Ordensleben: Zr. Hiltrudis Pels, Vleuten/NL, Sr. Maria Ferdinandis Kläsgen, Westerholt,

Sr. Regina Maria Basse, Bestwig

70 Jahre Ordensleben Sr. Godeberta Buhne, W.-Diestedde

65 Jahre OrdenslebenSr. Maria Elvira Durchleuchter, Bestwig, Sr. Maria Flavia Breuckmann, Bestwig,

Sr. Maria Perpetua Bollmann, Geseke

60 Jahre OrdenslebenZr. Ancilla Maria v. Niersen, Vleuten/NL, Sr. Maria Paula Matena, Bestwig,

Hna. Plácida Oré Lazo, Cochabamba/Bolivien

50 Jahre Ordensleben Sr. Anna Lucia Bomke, Menden, Sr. Hermine Schneider, Goch-Pfalzdorf, Sr. Lydia

Maria Radke, Menden, Sr. Maria Angelika Schumacher, Xanten, Sr. Maria EleonoreJoch, Xanten, Sr. Maria Gabrielis Weische, Menden, Sr. Maria Placida Garrón,

Oruro/Bolivien, Sr. Maria Raimundis Lünningmeier, B.-Weseke, Sr. Maria VirginaSchütze, Menden, Sr. Oda Hebestreit, Heiligenstadt, Sr. Philomena Telaar, Bestwig, Sr.

Relindis Haverdill, D.-Lanstrop, Sr. Roberta Rümenapp, Heiligenstadt, Sr. TheresaLehmkuhl, Bestwig, Sr. Zita Maria Heinevetter, V.-Süchteln

25 Jahre OrdenslebenSr. Edeltraud Maria Lauterbach, Bünde, Sr. Judith Maria Rheinländer, Heiligenstadt

Bestwig. Neun Missionare auf Zeit wurden mit einemAussendungsgottesdienst im Bergkloster Bestwig verab-schiedet. Zwölf bis 14 Monate lang werden die jungenMänner und Frauen gemeinsam mit den Schwestern derhl. Maria Magdalena Postel in Bolivien, Brasilien undRumänien tätig sein. Der Gottesdienst war Höhepunktund Ende einer langen und intensiven Vorbereitungszeit.