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3.10.1 Aldosteron
zu einer erhöhten Reninkonzentration im Blut-plasma.Aldosteron führt auch zu einer erhöhten Aus-scheidung von H+- und Kaliumionen. Um das überschüssige Kalium auszuscheiden, ist des-halb bei einer Hyperkaliämie die Aldosteron-sekretion aus der Nebennierenrinde erhöht.
3.10.2 ReninAngiotensin AldosteronSystem
Sinkt der renale Blutdruck akut unter 90 mmHg systolisch, werden Barorezeptoren gereizt, die eine Reninausschüttung anregen. Renin ist eine Peptidase, die aus Angioten-sinogen Angiotensin 1 abspaltet. Aus Angio-tensin 1 spaltet das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) in der Lunge das Angiotensin 2 ab. Angiotensin 2 wirkt nun vasokonstrikto-risch, fördert den Durst und erhöht in der Ne-bennierenrinde die Aldosteronausschüttung. Alle diese Mechanismen erhöhen das Blutvo-lumen und bewirken über die Vasokonstriktion eine bessere Blutversorgung der Niere. Damit es nicht zu einer überschießenden Ausschüt-tung von Renin kommt, hemmt Angiotensin 2 die Reninausschüttung im Sinne einer negati-ven Feedbackschleife.
Aldosteron – wirkt am spätdistalen Tubulus und an den
Sammelrohren, – fördert die Synthese von Natriumkanalprote-
inen im Sammelrohr, – induziert die Na+/K+-ATPase, die in die basola-
terale Membran renaler Sammelrohrepithel-zellen eingebaut wird,
– fördert die Resorption von Na+ und Wasser und
– führt zur Sekretion von H+ und K+ (daher auch gesteigerte Aldosteronsekretion bei K+-rei-cher Nahrung).
Merke!
In diesem Abschnitt werden dir zunächst die Hormone vorgestellt, die auf die Niere/den Wasserhaushalt und damit auch auf den Kreis-lauf wirken: – Aldosteron, – Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
(RAAS), – ADH = antidiuretisches Hormon/Adiuretin/
Vasopressin – ANF (atrialer natriuretischer Faktor), Atrio-
peptin oder ANP.Anschließend geht es dann um die Hormone, die von der Niere produziert werden: – Erythropoetin und – Calcitriol.
3.10.1 Aldosteron
Aldosteron ist ein Hormon der Nebennierenrinde, das aus Cholesterin synthetisiert wird. Ein typischer Stimulus der Aldosteronsekreti-on ist die Zunahme der Kaliumkonzentration im Blutplasma. Aldosteron gehört zu den Mineralcorticosteroiden und wirkt hauptsächlich am spätdistalen Tubulus sowie am Sammelrohr. Dort steigert es die Produktion der Na+/K+ATPaseTransporter, die basolateral in die renalen Epithelzellen eingebaut werden. Au-ßerdem induziert Aldosteron die Synthese von Natriumkanalproteinen (ENaC), die luminal in die Epithelzellen des Sammelrohres eingebaut werden. Beides hat zur Folge, dass mehr Natrium resorbiert wird und Kalium ausgeschieden wird. Dem resorbierten Natrium folgt dann passiv das Wasser. Dadurch, dass positiv ge-ladene Natriumionen aus dem Sammelrohrlu-men entfernt werden, wird das transepitheliale Potenzial dort stark lumennegativ. Aldosteron-antagonisten, wie Spironolacton, führen zur Diurese, indem sie die Natriumrückresorption und damit die Wasserrückresorption hemmen. Damit verbunden ist auch eine Reduktion der Kaliumausscheidung, da normalerweise aldo-sterongesteuert für jedes aufgenommene Na-triumion ein Kaliumion ins Sammelrohr abge-geben wird. Spironolacton kann daher eine Hyperkaliämie auslösen. Außerdem führt es