zur papierchromatographischen trennung von kritischen fettsÄurepaaren

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442 Bericht: Analyse organiseher Stoffe Bd. 210 und leite~ durch die LSsung einen Sauerstoffstrom (20--45 l/Std). Die entstandenen Dampfe treten welter in eine Vorlage, die 15 ml Alkohol, 1 ml l~ Kalilauge and 1 m! 5~ WasserstoffperoxidlSsung enthalt. Zum Vertreiben Yon freigewordenem Jod blast man Sauerstoff 30 rain hindurch. Im Absorptionsgefait wird Jod zu Abb. 1. Apparat zur Halogenbesbimmung. 1 der Oxydations- kolben; 2 Tropfenfanger; 3 das Absorptionsgefal~ ; 4 I~heometer Jodid reduziert. Die erhaltene LSsung spiilt man in einen 100 ml-Kolben und kocht 30 min lang zur ZerstSrung yon Wasserstoffperoxid und dunstet auf das Volumen yon 8--10 ml ein. Welter kiihlt man, sauert mit retd. Salpeters~are (1:20) gegen Phenolphthalein an und gibt noch2 Tr. verd. Salpetersaure, 10 ml Alkohol und 5 Tr. 0,5~ alkoholische Diphe- nylcarbazon15sung dazu. Die so erhaltene LSsung titriert man mit 0,01 n Quecksilber- (II)-nitrat bis zur Violett- farbung. -- Die nach der Abtrennung yon Jod zurfickgebliebene LSsung versetzt man mit 25 ml Kalium- dichromatlSsung (100 ml 10~ KaliumdichromatlSsung und 100 ml verd. Sehwe- felsaure 1:1) und leitet bei 60~ 15 min lang einen Sauerstoffstrom (30--32 1/Std) hindurch. Brom absorbiert und bestimmt man, wie bei Jod beschrieben. Auf dieselbe Weise wird schlieBlich Chlorid mit einer l~ KaliumpermanganatlSsung zu Chlor oxydiert und verarbeitet. Die erhaltene LSsung, die die Chloride enthalt, versetz~ man mit l~ KaliumpermanganatlSsung bis zur Rosafarbung, um ver- schiedene Verunreinigungen zu zerstSren. Dann dampft man die LSsung auf 3 bis 4 ml ein und entfarbt mit verd. WasserstoffperoxidlSsung unter Zugabe einiger Tropfen retd. Salpetersaure. Dann fiigt man I0 ml Alkohol hinzu und titriert Chlorid muter Zugabe yon 5 Tr. DiphenylcarbazonlSsung mit 0,01 n Queeksilber(II)- nitratlSsung. 1 ~. anal. Chim. 19, 742--745 (1964) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Chemisches Institut der Uralschen Filiale Akad. Wiss. der UdSSR, Sverdlovsk (UdSSR). -- 2 Ko~vlv, M. 0., u. N. E. GEL'~AN: Novyje metody elementarnogo mikroanaliza. Gosehimizdat, M., 1949. J. GASPARI5 2. Qualitative und quantitative Analyse Zur papierchromatographisehen Trennmlg yon kritisehen Fettsiiurepaaren empfehlen A. JOVTSOK~FF, A. POPOFF, I. 1VI~O~Vund S. SPASSOV 1, die Fettsauren vorher einer Brom-]~Iethoxy]ierung mit N-Bromsuccinimid zu unterwerfen. Dadurch erhiilt man eine griSBere Differenz der l~f-Werte, so dab eine einwandfreie Trennung ermSglicht wird. -- Arbeitsweise. 0,2 g des Probenmateria]s werden in i0 ml l~[e~ha- nol (fiber Calciumoxid destilliert) gel6st und 0,4--0,7 g (yon der Jodzahl abh~ngig) N-Bromsuccinimid zugegeben. Man schfittelt ungefahr 5 min und lal]t 1 Std bei Zimmertemperatur stehen. Zur Chromatogralohie wird eine Menge, die 20--50 #g jeder Fettsaure enthalten sollte, auf Papierstreifen Schl. & Sch. 2043b Mgl oder

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Page 1: Zur papierchromatographischen Trennung von kritischen FettsÄurepaaren

442 Bericht: Analyse organiseher Stoffe Bd. 210

und leite~ durch die LSsung einen Sauerstoffstrom (20--45 l/Std). Die entstandenen Dampfe treten welter in eine Vorlage, die 15 ml Alkohol, 1 ml l~ Kalilauge and 1 m! 5~ WasserstoffperoxidlSsung enthalt. Zum Vertreiben Yon freigewordenem J o d blast man Sauerstoff 30 rain hindurch. Im Absorptionsgefait wird Jod zu

Abb. 1. Apparat zur Halogenbesbimmung. 1 der Oxydations- kolben; 2 Tropfenfanger; 3 das Absorptionsgefal~ ; 4 I~heometer

Jodid reduziert. Die erhaltene LSsung spiilt man in einen 100 ml-Kolben und kocht 30 min lang zur ZerstSrung yon Wasserstoffperoxid und dunstet auf das Volumen yon 8--10 ml ein. Welter kiihlt man, sauert mit retd. Salpeters~are (1:20) gegen Phenolphthalein an und gibt noch2 Tr. verd. Salpetersaure, 10 ml Alkohol und 5 Tr. 0,5~ alkoholische Diphe- nylcarbazon15sung dazu. Die so erhaltene LSsung titriert man mit 0,01 n Quecksilber- (II)-nitrat bis zur Violett- farbung. -- Die nach der

Abtrennung yon Jod zurfickgebliebene LSsung versetzt man mit 25 ml Kalium- dichromatlSsung (100 ml 10~ KaliumdichromatlSsung und 100 ml verd. Sehwe- felsaure 1:1) und leitet bei 60~ 15 min lang einen Sauerstoffstrom (30--32 1/Std) hindurch. Brom absorbiert und bestimmt man, wie bei Jod beschrieben. Auf dieselbe Weise wird schlieBlich Chlorid mit einer l~ KaliumpermanganatlSsung zu Chlor oxydiert und verarbeitet. Die erhaltene LSsung, die die Chloride enthalt, versetz~ man mit l~ KaliumpermanganatlSsung bis zur Rosafarbung, um ver- schiedene Verunreinigungen zu zerstSren. Dann dampft man die LSsung auf 3 bis 4 ml ein und entfarbt mit verd. WasserstoffperoxidlSsung unter Zugabe einiger Tropfen retd. Salpetersaure. Dann fiigt man I0 ml Alkohol hinzu und titriert Chlorid muter Zugabe yon 5 Tr. DiphenylcarbazonlSsung mit 0,01 n Queeksilber(II)- nitratlSsung.

1 ~. anal. Chim. 19, 742--745 (1964) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Chemisches Insti tut der Uralschen Filiale Akad. Wiss. der UdSSR, Sverdlovsk (UdSSR). -- 2 Ko~v lv , M. 0., u. N. E. GEL'~AN: Novyje metody elementarnogo mikroanaliza. Gosehimizdat, M., 1949. J . GASPARI5

2. Q u a l i t a t i v e u n d q u a n t i t a t i v e A n a l y s e

Zur papierchromatographisehen Trennmlg yon kritisehen Fettsiiurepaaren empfehlen A. JOVTSOK~FF, A. POPOFF, I. 1VI~O~V und S. SPASSOV 1, die Fettsauren vorher einer Brom-]~Iethoxy]ierung mit N-Bromsuccinimid zu unterwerfen. Dadurch erhiilt man eine griSBere Differenz der l~f-Werte, so dab eine einwandfreie Trennung ermSglicht wird. -- Arbeitsweise. 0,2 g des Probenmateria]s werden in i0 ml l~[e~ha- nol (fiber Calciumoxid destilliert) gel6st und 0,4--0,7 g (yon der Jodzahl abh~ngig) N-Bromsuccinimid zugegeben. Man schfittelt ungefahr 5 min und lal]t 1 Std bei Zimmertemperatur stehen. Zur Chromatogralohie wird eine Menge, die 20--50 #g jeder Fettsaure enthalten sollte, auf Papierstreifen Schl. & Sch. 2043b Mgl oder

Page 2: Zur papierchromatographischen Trennung von kritischen FettsÄurepaaren

1965 2. Qualitative und quantitative Analyse 443

2043 b M, die bei 90 ~ C getrocknet und im Exsiccator fiber Calciumchlorid aufbewahrt wurden, aufgetragen. Als mobile Phase dient 90~ Essigsgure, die mit Undecan (185--200 ~ C) ges~ttigt wurde, als stationi~re Phase ein Gemisch yon Undecan und konz. Schwefels~ure, das mit ttilfe einer SilieageloS~ule gereinigt und mit 90~ Essigsgure ges~ttigt wurde. Vor Gebraueh des Chromatographierpapiers wird empfohlen, dasselbe zu impr~gnieren, tIierzu werden die Papierstreifen langsam in die station~re Phase eingetaueht, zwisehen Filtrierpapier getrocknet und dann innerhalb yon 30 min zwischen trockenem Filtrierpapier und zwei Glasplatten unter einem Gewicht yon 3 kg geprel]t. Man erhglt auf diese Weise den Impr~gnierungs- grad 0,20. Als Vergleichsl6sungen dienen bei gesgtt. Fetts~uren 10~ L5sungen in Benzol, bei unges~tt. Fettsg, uren 10~ L6sungen in Chloroform. Zur gerstel- lung der letzteren werden 0,2 g der unges~tt. Fetts~uren in 10 ml Methanol gel6st und wie oben beschrieben brom-methoxyliert. Anschliel~end l~l]t man 1 Std stehen und fiigt dann 5 Tr. Eisessig, 2--3 ml 10~ Kaliumjodil5sung und 5 ml Wasser zu. Dann gibt man zur Beseitigung des Jods NatriumthiosulfatlSsung zu und extra- hiert mit 10--15 ml Chloroform. Der Extrakt wird mit Wasser ausgewasehen, zu 20 ml erg~nzt, fiber Natriumsulfat getrocknet und schlieBlieh filtriert. Die Test- 15sung ist mindestens 1 Mortar haltbar. Man arbeitet nach der aufsteigenden Methode in einem mit der mobilen Phase ges~tt. Chromatographiergef~] bei einer Temperatur yon 20--21~ Die Entwieklungsdauer wird mit 12--15 Std, die SteighShe mit 18--20 cm angegeben. Das lufttroekene Chromatogramm wird zur vollst~ndigen Entfernung des L6sungsmittels bei 80~ getrocknet und mit Kupferacetat- und Kaliumhexaeyanoferrat(II)-lSsung nach H . P . KAUF~AN~ und W . H . NITSCg 2 angef~rbt. In einer Tabelle werden die Rf-Werte einer Reihe yon Fetts~uren ange- geben.

1 Fette, Seifen, Anstrichmittel 65, 913--915 (1963). Inst. Organ. Chemie, Bulg. Akad. Wissenseh., Sofia (Bulgarien). -- 2 Fette, Seifen, Anstrichmitte156, 154 (1954); 58, 234 (1956); vgl. diese Z. 146, 115 (1955); sowie 157, 450 (1957).

DORIS I~ITTWEGER -HEILIGMANN

Eine oscillopolarographische Bestimmung yon Essigsiiure (I)- und Croton- siiureanhydrid (H) in Gemischen besehreiben G. V. T A ~ v A u. V. P. GLADYSEV 1. Bei pH 8 (Ammoniumchlorid-Ammoniakpuffer) ffir eine Queeksilbertropfelektrode gegen ges~tt. Kalomelelektrode zeigt sich an den oscillographisehen di/dE ~ (E)- Kurven deutlieh die Reduktion yon (II) mit einem Maximum bei E ~ --1,3 V, die Reduktion yon (I) erseheint bei E ~ --1,6 V, aueh wenn die Konzentration yon (I) die von (II) 10--340mal iibersehreitet. Das Maximum ffir E = --1,0 V ent- sprieht der Reduktion yon Luftsauerstoff. Die H6hen der beiden Peaks sind auch fiir Gemisehe den Konzentrationen linear proportional Fe nI stSrt, d a e s sich bei demselben Potential reduziert wie (II), und muB a]s I tydroxid enffernt werden.

1 ~. anal. Chim. 19, 138--139 (1964) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Kirov- Univ., Alma-Ata (UdSSR). L. SO~IER

Zur IR-analytischen Bestimmung yon prim~ren Alkoholgruppen in Poly- glykolen verwendet J . G. I-~ENDRICKSO-~ die Tatsache, dab primare Hydroxfl- gruppen 25--100real sehneller a]s sekundare Hydroxylgruppen mit Triohenyl- chlormethan reagieren. In der Originalarbeit wird angegeben, wie die Schwachung der Ott-Bande bei 3280 cm-! in Abhangigkeit yon der Zeit erfolgt und graphisch zur quantitativen Bestimmung ausgewertet wird.

1 Analyt. Chemistry 36, 126--128 (1964). Analyt. Lab., Sindar Corp., New York, 1NT. Y. (USA). H. GARSCJs[AGEN