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Zertifizierungen in der Onkologie Zertifizierungen in der Onkologie William H. Krüger

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Zertifizierungen in der OnkologieZertifizierungen in der Onkologie

William H. Krüger

JACIEJACIE

• Joint Accreditation Committee - ISCT & EBMT– 1998– International Society of Cellular Therapy– European Group for Blood and Marrow

Transplantation– Zertifizierungsverfahren für die Transplantation

hämatopoetischer Stammzellen

AutologeAutologe und und allogeneallogeneStammzelltransplantationStammzelltransplantation

DosissteigerungDosissteigerung

1. Kumulative Dosissteigerung

3. peak dosis

2. Steigerung der Dosisintensität pro Zeiteinheit

Standard

AutologeAutologe StammzellStammzell--““TransplantationTransplantation““-- ÜÜbersicht bersicht --

Die Die allogeneallogene KnochenmarkKnochenmark-- oder oder StammzelltransplantationStammzelltransplantation

Prinzip der Prinzip der allogenenallogenenStammzelltransplantationStammzelltransplantation

AllogeneAllogene StammzelltransplantationStammzelltransplantation

• Chancen:– Dauerhafte Heilung

einer ansonsten tödlich verlaufenden Erkrankung

– Annähernd normale Lebenserwartung

– Wiedererreichen der normalen Aktivität

– Arbeitsfähigkeit bei jüngeren Patienten

• Risiken:– Transplantations-

assoziierteMorbidität

• Infektion• Toxizität• Transplantat-gegen-

Wirt Erkrankung

– Transplantations-assoziierte Mortalität(Risiko zu versterben): ca. 5% bis >20%

AllogeneAllogene StammzelltransplantationStammzelltransplantation�� Bildung einer ChimBildung einer Chimäärere

• Übertragung eines neuen blutbildenden Systems

• Transplantation eines neuen Immunsystems

• Beseitigung eines malignen Zellklons– In den meisten Fällen

Entwicklung der Entwicklung der KnochenmarktransplantationKnochenmarktransplantation

• 1951 (Jacobsen): Milzschutzversuche bei Mäusen• 1955/56 (Main, Trentin): Keine Abstoßung gegenseitiger

Hauttransplantate bei KM-Spender/Empfängermäusen• 1956 (Barnes): GvHD im Mausmodell• 1968 (Epstein): DLA-System• 1969-1975 (Thomas): Erstes KMT-Programm bei

Patienten mit Akuter Leukämie• 1986 (Storb): Cyclosporin-A in der GvHD-Prophylaxe• 1989 (Gluckman & Broxmeyer): Nabelschnurblut-TX• 1990 (Kolb): Heilung der CML durch

Spenderlymphozyten• 1997 (Storb): ‚Mini‘-Transplantation• 1998 (Slavin): Reduced intense conditioning (RIC)

Das transplantierte Immunsystem darf den Das transplantierte Immunsystem darf den Patienten nicht als Fremd erkennen!Patienten nicht als Fremd erkennen!

Abtötung einer als fremd erkannten Zelle durch zwei Lymphozyten

Aber: geringe Unterschiede können hilfreich sein!

AllogeneAllogene StammzelltransplantationStammzelltransplantation

• Voraussetzung: HLA-kompatibler Spender– Geschwisterspender (HLA-ident)

• Sonderfall: Eineiige Zwillinge (syngene TX)

– Unverwandter Spender (HLA-matched)• Register: DKMS, Nolan-Foundation, NMDP,

Stammzellregister Greifswald

• Übereinstimmung in 8 Merkmalen erforderlich– Minimum: 7, im Notfall auch 6– HLA-A, HLA-B, DRB1, DQB1– Jeweils 2 Allele

• Wahrscheinlichkeit: >85% (in Deutschland)

StammzellquelleStammzellquelle

• Multiple Punktionen der Spinailiaca posterior beidseits

• ITN oder Spinalanästhesie• Aspiration von 100ml bis

1300ml • Filtration

• Minimale Transplantatmenge 2x106 CD34+ Zellen/kg (mehr kaum möglich)

• Mobilisation der Stamm- und Progenitorzellen in das periphere Blut

• G-CSF 2 x 480µg/d x 4 bis 5 Tage

• Leukapherese

• Minimale Transplantatmenge 2x106 CD34+ Zellen/kg

• Vorteil: schnelleres engraftment durch priming

KnochenmarkPeriphere

Blutstammzellen

KMKM--Transplantat im Sammelbeutel und vor Transplantat im Sammelbeutel und vor Transplantation bzw. VersandTransplantation bzw. Versand

Wie sieht eine Wie sieht eine Transplantationseinheit aus?Transplantationseinheit aus?

Transplantationszentrum GreifswaldTransplantationszentrum Greifswald-- Klinik fKlinik füür Innere Medizin C r Innere Medizin C --

Station Station TransplantTransplant

• Gang• Schleusenvorraum

mit Doppeltür• Patientenzimmer mit

Naßzelle(WC/Dusche)

• Fensteröffnung geblockt

• Belüftung mit HEPA-Filtration

HygienemassnahmenHygienemassnahmen ((‚‚IsolationIsolation‘‘))

• Belüftung mit filtrierter Luft– Beseitigung von Pilzsporen

• Patient soll Station nicht verlassen

• Regelmässige Händedesinfektion des Personals/Besucher

• Besuch jederzeit möglich– 2 Besucher gleichzeitig– Keine Besucher mit Infektionen

• Lebensmittelbeschränkungen

• Täglich Wäschwechsel und Duschbad

AutologeAutologe und und allogeneallogeneStammzelltransplantationStammzelltransplantation

Schritte der StammzelltransplantationSchritte der Stammzelltransplantation

• Identifizierung geeigneter Patienten und Durchführung der Transplantation– Indikationsstellung

– Vorbereitung und Wahl der Konditionierungstherapie

– Transplantation

– Allogen: Immunsuppression– Komplikationsvernmeidung/behandlung

– Ambulante Nachsorge/follow-up

Schritte der StammzelltransplantationSchritte der Stammzelltransplantation

• Identifizierung geeigneter Spender und Durchführung der Stammzellgewinnung (Apherese)– Spenderidentifizierung (fremd, familiär,

autolog)

– Prüfung der Spendetauglichkeit• KU, Labor, Infektiologie, apparative

Untersuchungen

– Durchführung der Stammzellapherese

– Kontrolluntersuchung nach Spende

Schritte der StammzelltransplantationSchritte der Stammzelltransplantation

• Bearbeitung des Transplantates im Labor

• Kryokonservierung• Qualitätskontrollen• Graft-engineering

– Anreicherung/Abreicherung definierter Zellpopulationen

AllogeneAllogene SZTSZT

• Kurativ für ansonsten infausteErkrankungen

• Signifikante Komplikationsrate

• Standardindikationen, nicht angezweifelt• Grenzbereiche

Erfolg ist einfach

Misserfolg ist schwer!

Zertifizierung durch JACIEZertifizierung durch JACIE

• 3 Module

• Transplanationsprogramm

• Klinik• Apherese• Stammzell-Labor

Zertifizierung durch JACIEZertifizierung durch JACIE

• Personelle Ausstattung und Qualifikation– des Transplantationszentrums

• Ärzte und Pflege

– Verfügbarkeit externer Leistungen– Konsiliarärzte

• Regelmässige Schulungen• Infrastruktur

– Räumliche Ausstattung

• Fixiertes Transplantationsprogramm• Mindestmengen

– 10 allo-TX pro Jahr

Zertifizierung durch JACIEZertifizierung durch JACIE

• Qualitätsmanagementsystem

• Fixierung der Arbeitsschritte in SOPs– SOP: standard operation procedure /

Standardarbeitsanweisung

SOPSOP

• Arbeitsanweisung

• Von der Erstellung bis zur Einführung einer SOP sind immer folgende Schritte verbunden:– Dokumentation (bspw. Beschreibung eines Ablaufes) – Prüfung durch zweite Person mit Unterschrift und

angewandten Prüfkriterien – Information und Schulung der Betroffenen – Änderungsmanagement

Beispiel: Beispiel: SOPSOP--InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis

Beispiel: Beispiel: SOPSOP--InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis

Beispiel: Beispiel: SOPSOP--InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis

Beispiel: SOP zu Erstellung einer SOPBeispiel: SOP zu Erstellung einer SOP

Beispiel: SOP zu Erstellung einer SOPBeispiel: SOP zu Erstellung einer SOP

QualitQualitäätsmanagement tsmanagement -- QMQM

• Beschreibung der Ziele und wie sie erreicht werden können

• Definition von Abweichungen/Toleranz• Vorgehsweise bei Abweichungen• Schulung

QM im KrankenhausQM im Krankenhaus

JACIEJACIE

• Internationale Standards• Für externe (Patienten) erkennbar• Mindestmengen• Mindeststandards• QM-System• Ausbildung, Weiterbildung• Re-Zertifizierung regelmässig erforderlich

JacieJacie: Bitte Webseite durchsehen: Bitte Webseite durchsehen

• http://www.jacie.org/

JacieJacie screenshotsscreenshots

JacieJacie screenshotsscreenshots

Vielen Dank fVielen Dank füür Ihre Aufmerksamkeit!r Ihre Aufmerksamkeit!

[email protected]