ueber einige beim schmelzungsprocesse gewisser substanzen beobachtete erscheinungen

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60 Erscheinzmgen beim 8chmelzungsprocess. stromt, sich durch die tigliche Vcrbrennung von 200 Talg- kugeln, deren jede der Erde an Grosse gleich ist, kaum hervorbringen liesse. Eine Kugel brennbaren Stoffes, vie1 grosser als die Sonne selbst, wurde bei Unterhaltung ihres wundervollen Glanzes alle zehn Jahre aufgezehrt werden, und ihre Atniosphare, wiire sie reines Oxygen (SauerstofT), sich binnen wenigon Tagen bei einem so grossen Brande verbrauchen. ( Wissensch. Notizen aus der 27. Versamml. der Brit. Assoc. - Auslund.) Bk. Ileber einige beim Schmelzungsprocesse gewisser Sub- stanzen beobachtete Erscheinungen, Man hielt bisher dafur, dis Wasser mache eine be- sondere Ausnahme von dem Gesetze, dass die Stoffe in dem Vcrhiiltniss specifisch leichter wiirden, als ihre Tem- peratur erhtiht wird. Wird nsnilich Wasser von 320 F. noch weiter erhitzt, so wird es dichter nnd specifisch schwerer, bis es 400 erreicht, wonach aber bei weiterem Erhitzen seine Dichte in einem bestimmten Verhilltnisse wieder abnimmt. Aus den von Na s m y th angegebenen Thatsachen geht indess hervor, dass das Wasser in die- ser Beziehung lreine besondere Ausnahme bilde, sondern dass jenes Phanomen der Veranderung des Dichteverhalt- nisses ini Moment des Festwerdens bei den Schmelzungs- processen aller iins bekannten Stoffe vorkomme, iind zwar so augenfiillig, dass N n s m y t h jene beim Wasser gel- tende Ausnahme zum allgemeinen Gesetz fur alle Sub- stanzen angenommen wissen will, da er jedesmal gefun- den, dass eine geschmolzene Substanz dichter oder spe- cifisch schwerer ist, als im ungeschmolzenen Zustande. Als Beweis hierfiir mag dienen, dass, wirft man ein Stiiclr festes Blei in einen mit geschmolzenem Blei gefullten Topf, das feste, also ungeschmolzene, auf dem fliissigen, also geschmolzenen Metalle obenauf schwimme. N a s - m y t h behauptet, er habe dieselbe Erscheinung bei allen Stoffen wahrgenommen, rnit denen er Versuche angestellt habe, so bei Silber, Rupfer, Eisen, Zink, Zinn, Antimon, Wismuth, Glas, Theer, Harz, Wachs, Talg u. s. w., und dass das Qleiche der Fall sei bei allen Geinengen urnd Mischungen jener Stoffe. Ebenso bchauptet er, dass der normale Dichtegrad lei den meisten Stoffen kurz nachdem sie fest geworden, wieder eintrete, und nur bei einigen wghrend des Vorganges des Festwerdens. Auch glaubt N a s m y t h auf Grrrnd von ihm angestellter Ver-

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60 Erscheinzmgen beim 8chmelzungsprocess.

stromt, sich durch die tigliche Vcrbrennung von 200 Talg- kugeln, deren jede der Erde an Grosse gleich ist, kaum hervorbringen liesse. Eine Kugel brennbaren Stoffes, vie1 grosser als die Sonne selbst, wurde bei Unterhaltung ihres wundervollen Glanzes alle zehn Jahre aufgezehrt werden, und ihre Atniosphare, wiire sie reines Oxygen (SauerstofT), sich binnen wenigon Tagen bei einem so grossen Brande verbrauchen. ( Wissensch. Notizen aus der 27. Versamml. der Brit. Assoc. - Auslund.) Bk.

Ileber einige beim Schmelzungsprocesse gewisser Sub- stanzen beobachtete Erscheinungen,

Man hielt bisher dafur, d i s Wasser mache eine be- sondere Ausnahme von dem Gesetze, dass die Stoffe in dem Vcrhiiltniss specifisch leichter wiirden, als ihre Tem- peratur erhtiht wird. Wird nsnilich Wasser von 320 F. noch weiter erhitzt, so wird es dichter nnd specifisch schwerer, bis es 400 erreicht, wonach aber bei weiterem Erhitzen seine Dichte in einem bestimmten Verhilltnisse wieder abnimmt. Aus den von Na s m y th angegebenen Thatsachen geht indess hervor, dass das Wasser in die- ser Beziehung lreine besondere Ausnahme bilde, sondern dass jenes Phanomen der Veranderung des Dichteverhalt- nisses ini Moment des Festwerdens bei den Schmelzungs- processen aller iins bekannten Stoffe vorkomme, iind zwar so augenfiillig, dass N n s m y t h jene beim Wasser gel- tende Ausnahme zum allgemeinen Gesetz fur alle Sub- stanzen angenommen wissen will, da er jedesmal gefun- den, dass eine geschmolzene Substanz dichter oder spe- cifisch schwerer ist, als im ungeschmolzenen Zustande. Als Beweis hierfiir mag dienen, dass, wirft man ein Stiiclr festes Blei in einen mit geschmolzenem Blei gefullten Topf, das feste, also ungeschmolzene, auf dem fliissigen, also geschmolzenen Metalle obenauf schwimme. N a s - m y t h behauptet, er habe dieselbe Erscheinung bei allen Stoffen wahrgenommen, rnit denen er Versuche angestellt habe, so bei Silber, Rupfer, Eisen, Zink, Zinn, Antimon, Wismuth, Glas, Theer, Harz, Wachs, Talg u. s. w., und dass das Qleiche der Fall sei bei allen Geinengen urnd Mischungen jener Stoffe. Ebenso bchauptet er, dass der normale Dichtegrad l e i den meisten Stoffen kurz nachdem sie fest geworden, wieder eintrete, und nur bei einigen wghrend des Vorganges des Festwerdens. Auch glaubt N a s m y t h auf Grrrnd von ihm angestellter Ver-

Gasapparat zur Analyse oryanischei. I&per. 61

suche, die Vermuthung aussprechen zu diirfen, dass bei Erhitzung geschmolzener Metalle weit uber ihren Schmelz- punct hinaus der hochste Dichtegrad eintrete, wie dies bei dem auf 400 erhitzten Wasser der Fall sei, und die Wiederaufnahme des Dichteverhaltnisses bei noch weiterer Temperaturerhohung eintrete ; doch sei er bisher nicht in der Lage, letzteren Umstand mit voliiger Gewissheit nachzuweisen. (Wissensch. Notizeia aus dep 27. Vers. der Brit. Assoc. - Ausland.) Bk.

Casapparat zwr Analyse organischer Kiirper von Dr. J. Lehinann.

( kl i t A b b i 1 d u n g.) Der Apparat besteht aus 12 Bunsen’schen Lampen,

wovon jedoch jede einen Gashahn (a Fig. 2.) besitzt, der senkrecht in das Gasleitungsrohr b eingeschraubt ist. Der Fuss besteht aus einer 1 Zoll breiten Eisenplatte c, wodurch die Lampen SO nahe zusammenkommen, dass die Flammen an derzu erhitzenden Rohre sich beruhren konnen. Diese Lampen sind niittelst Kautschukrohren [Fig. 1. b b) init den Clasleitungsrohren des Apparats D D verbunden. Die Leitungsrohren ruhen suf zwei holzernen Fussen f f und bestehen aus eineni 23 Zoll langen kupfernen Rohrc dd, von welchem rechtwinkelig 13 Stuck 3 Zoll lsnge Rohren c c auslaufen. Sol1 der Apparat gebraucht wer- den, so wird das Rohr d d durch einen Kautschulrschlauch bei g n i t dcr allgemeincn Gasleitung in Verbindung ge- setzt. Zur Unterlage des Lainpen- und Rohrensystems dient eine Holzylatte R, welche an der einen Seite eine Rinne h h hat, in welche die Eisenstucke i i so eingelas- sen sind, dass sie sich genkhert oder von einander ent- fcrnt werden lronnen. Sie werden durcli am untern Ende befindliche Schraubengcwinde k k mit Schrauben gegcn die Plntte fest angeschraubt. Die beiden an den Stmben befindlichcn Schicber ZZ dienen als Qlasrohrenhalter, wall- rend auf die bcidcn oberen niwa ein ciserner Stab gelegt wird, von dessen Rlitte, zur Unterstutzung der gliihenden Glasrohren, ein 1 2011 langes, rinnenforniig gebogenes Platinblech 7% an Platindyiihtcn herah1i:ingt. Ueber diescn eisernen Stab werden noch drei aus Ckmottemasse gear- beitete Ziegel oo gelegt, urn die I-Iitze der Flniiimen wie- der von da auf die obere Seite der Glasriihrcn ziiriick- wirken zu lassen. (I’djt. Cerit~bl. 1857. s. 6’11- 614.)

E. -----c.Jw-