schreiben des herrn schwabe an den herausgeber

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3 83 Nr. 239. 384 VOA Herrn Clrulsen habe ioh einen aweiten Brief er- halten, worin et die (nicht unwahrscheinliche) Vermuthung iiufsert, dafs der Li5wen-Comet von 1819 Nr. 121 mit dem Cometen Nr. 69 von 1766 identisch sey. Die Elemente des Corneten von i 8 i 9 deuteten action auf eine s t a r k An- nlhernng an den Jupiter Yar Periode; so d& vermuth- lich auch daraus eine Verschiedenheit der Rahnen , wenn sie sich nach genauer Berechnung des sehr unvollkommen beob- achteten Cometen vou 1766 noch grofs zeigen solhe, erklart werden kiinne. ,, Der hauptsiich1iehst.e Zweck," so schreibt er mir, ,,dieser meincr rohen Mittheilung ist, die Aufmerk- samkeit aaf die A u h d u n g dieses Cometen bey seiner nach- sten Erscheinung zu richten, die fast gleichzeitig mit Nr.122, wenn die Vermuthungen richtig sid, statt Gnden wird." W. 0 1 be r s. Schreiben des Herrn Schwabe an den Herausgeber. Dessau 1833. Januar 23. D e r Aufforderung des Herrn Geheimenrathes Bessel, im 236Sten Stiick der Astron. Nachr. zufdge, erlaube ich mir Ihnen meiue Saturn - Beobechtungen zu iibersenden. Am Isten December 1832 4,$ hie 74h Morgens bemerkte ich Bei ziedich giinstiger Luft rnit dern 5lufsigen A.aun- Aoferschen Fernrohre 216, 288 und 324matiger Vergros- serung, dafs der King noch unsichtbar war, sicli aher in der Lege der iistlichen Anse mit Gewifsheit ein feinesLicbt- punktchen zeigte , das wahrend der heutigen dreistiindigen Reobachtung, seine Lage, dem Augenmaafse nnch, nicht lnderte, und , wenn ich es wegen Luftschwierungen auch nicht immer im Auge behalten konnte, doch an derselben Stelle wieder erschien. Nur erilt am 12"" December liefs das Wetter eine Beobachtung zu und nun war der Ring matt aher doch so deutlich sichtbar, dafs ich ihii mit dem ~~fiifsigen Fratcnhoferschen Fernrohr 136 und 168mal. Ver- griifserung erkennen konnte. Mit 2161nal. Vergr. des 6liifs. sahe ich, dafs die westliche Anse gleichmrmig hell, die 3stIiche bingegen bei a etwas heller war und aich der Kugel nicht anschlofs, sonde1.n ungefiihr bei b unsichtbar worde; hierdurch setzte sich (I so slark S N gegen die dunkele 5 40 b Stdle ab, dafs b im 3ifiifs. 1261nal. Vergrofs. das Ansehen eines Lichtpunktes bekam. Selir wahrscbeinlich is1 a der am Isten December bemerkte Ringtheil. Aufserdem €and ich die weslliche Arise an dieeem Tage nur wenig kiirzer, etwas deutlicher und breiter, aber mat- ter und verwaschener als die Gstliche, welche scbmaler, schiirfer und, wje es niir vorkam, etwas heller war, den. noch verschwend 6ie hinter dunnen Wolken immer elier als die westliehe und zuweilen war diese nut- allein sichtbar. Noch einer Erscleinung Ids ich hier erwahnen, die mir merkwurdig scheint und zu angenftiIIig ist, ah dafs sie TSuschung sein sollte. Wenn man nIrnlich die Richtung in's Auge fakt, in welcher der Ring die Kugel durch- schneidet, so bemerkt man wegen der elliptiwhen Gestalt dieser letzten, dafs der Ring mit dem Aequator der KugeI nicht parallel liegt, sondern westlicli nach Suden, Ostlich nach Narden von ib~n abweicbt. Uieses stburnt auch mit meinen friiheren Beohachtungen von 1828, 1829 und 1830, wo sehr deutlich zu bemerken war, dafs der Ringschatten und der graue Sireifen der Kugel ebenfalls westlich conver- girten und ostlich divergirtell, dafs aber dieser Unferschied sic6 nicbt ilumer gleich blieh, sondern bald mehr bald weniger deutlich wahrgerrom men werden konnte. Eine Pe- riode jedoch brachte ich nicht heraus. Diese Erscheinuagen wurden durch spatege Beobach- tungen hesiiitigt, besonders ist bei der jetzigen Lage des Ringes die Veranderlichkeil in der Lan6e der Ansen und dadurch die Excentricitat der Kugel sehr gut zu bemerkeu, nur die helle Stelle u ist wegen der zugenommenen Be- leuchtung des Ringes weniger augenfillig, doch konnte ich sie am 18fa Januar d. J. tiuch deutlich erkennen und ihren unveriinderlichen Stand von lh bis 7b Morg. beobachten, auch fand ich die Wliche Anae sich der &gel anschlie- Tsend, ohschon sie in dieser Gegend immer noch merklich matter war, uberhaupt zeigte sie sich hei dieser tetzteri

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Page 1: Schreiben des Herrn Schwabe an den Herausgeber

3 83 Nr. 239. 384 VOA Herrn Clrulsen habe ioh einen aweiten Brief er-

halten, worin et die (nicht unwahrscheinliche) Vermuthung iiufsert, dafs der Li5wen-Comet von 1819 Nr. 121 mit dem Cometen Nr. 69 von 1766 identisch sey. Die Elemente des Corneten von i 8 i 9 deuteten action auf eine s t a r k An- nlhernng an den Jupiter Yar Periode; so d& vermuth- lich auch daraus eine Verschiedenheit der Rahnen , wenn

sie sich nach genauer Berechnung des sehr unvollkommen beob- achteten Cometen vou 1766 noch grofs zeigen solhe, erklart werden kiinne. ,, Der hauptsiich1iehst.e Zweck," so schreibt er mir, ,,dieser meincr rohen Mittheilung ist, die Aufmerk- samkeit aaf die A u h d u n g dieses Cometen bey seiner nach- sten Erscheinung zu richten, die fast gleichzeitig mit Nr.122, wenn die Vermuthungen richtig s i d , statt Gnden wird."

W. 0 1 b e r s.

Schre iben des Herrn S c h w a b e an den Herausgeber . Dessau 1833. Januar 23.

D e r Aufforderung des Herrn Geheimenrathes Bessel, im 236Sten Stiick der Astron. Nachr. zufdge, erlaube ich mir Ihnen meiue Saturn - Beobechtungen zu iibersenden.

Am Isten December 1832 4,$ hie 74h Morgens bemerkte ich Bei ziedich giinstiger Luft rnit dern 5lufsigen A.aun- Aoferschen Fernrohre 216, 288 und 324matiger Vergros- serung, dafs der King noch unsichtbar war , sicli aher in der Lege der iistlichen Anse mit Gewifsheit ein feinesLicbt- punktchen zeigte , das wahrend der heutigen dreistiindigen Reobachtung, seine Lage, dem Augenmaafse nnch, nicht lnderte, und , wenn ich es wegen Luftschwierungen auch nicht immer im Auge behalten konnte, doch an derselben Stelle wieder erschien. Nur erilt am 12"" December liefs das Wetter eine Beobachtung zu und nun war der Ring matt aher doch so deutlich sichtbar, dafs ich ihii mit dem ~~fiifsigen Fratcnhoferschen Fernrohr 136 und 168mal. Ver- griifserung erkennen konnte. Mit 2161nal. Vergr. des 6liifs. sahe ich, dafs die westliche Anse gleichmrmig hell, die 3stIiche bingegen bei a etwas heller war und aich der Kugel nicht anschlofs, sonde1.n ungefiihr bei b unsichtbar worde; hierdurch setzte sich (I so slark

S

N

gegen die dunkele

5 40 b

Stdle ab, dafs b im 3ifiifs. 1261nal. Vergrofs. das Ansehen eines Lichtpunktes bekam. Selir wahrscbeinlich is1 a der am I s t e n December bemerkte Ringtheil.

Aufserdem €and ich die weslliche Arise an dieeem Tage nur wenig kiirzer, etwas deutlicher und breiter, aber mat- ter und verwaschener als die Gstliche, welche scbmaler, schiirfer und, wje es niir vorkam, etwas heller war, den. noch verschwend 6ie hinter dunnen Wolken immer elier als die westliehe und zuweilen war diese nut- allein sichtbar.

Noch einer Erscleinung I d s ich hier erwahnen, die mir merkwurdig scheint und zu angenftiIIig ist, a h dafs sie TSuschung sein sollte. Wenn man nIrnlich die Richtung in's Auge fakt, in welcher der Ring die Kugel durch- schneidet, so bemerkt man wegen der elliptiwhen Gestalt dieser letzten, dafs der Ring mit dem Aequator der KugeI nicht parallel liegt, sondern westlicli nach Suden, Ostlich nach Narden von i b ~ n abweicbt. Uieses stburnt auch mit meinen friiheren Beohachtungen von 1828, 1829 und 1830, wo sehr deutlich zu bemerken war, dafs der Ringschatten und der graue Sireifen der Kugel ebenfalls westlich conver- girten und ostlich divergirtell, dafs aber dieser Unferschied sic6 nicbt ilumer gleich blieh, sondern bald mehr bald weniger deutlich wahrgerrom men werden konnte. Eine Pe- riode jedoch brachte ich nicht heraus.

Diese Erscheinuagen wurden durch spatege Beobach- tungen hesiiitigt, besonders ist bei der jetzigen Lage des Ringes die Veranderlichkeil in der Lan6e der Ansen und dadurch die Excentricitat der Kugel sehr gut zu bemerkeu, nur die helle Stelle u ist wegen der zugenommenen Be- leuchtung des Ringes weniger augenfillig, doch konnte ich sie am 18fa Januar d. J. tiuch deutlich erkennen und ihren unveriinderlichen Stand von l h bis 7b Morg. beobachten, auch fand ich die Wliche Anae sich der &gel anschlie- Tsend, ohschon sie in dieser Gegend immer noch merklich matter war, uberhaupt zeigte sie sich hei dieser tetzteri

Page 2: Schreiben des Herrn Schwabe an den Herausgeber

N I; 239. 386 Beobachtong weniger an Helle iind Dcutlichkeit von dep westlichen verechieden , wie friiher.

In beaiegender Zeichnung scheint der Ring gegen die Kugel ein wenig au schief gestellt zu sein; jedocb ist es so wenig, d a h von mehreren Zeichnungen diese noch die beste ist.

S. H. S c h w a b e .

I n einem spiiterii Briefe vom Be* Febr. bemerkt Herr Sahwde: dafs am 2 t a Felrruar der helle Punct a nicht mehr mit Gewifsheit zu bemerkea war, dafs aber fortwlh- rend die westliche Anse etwas breiter, malter und ver- waschoner, die ostliche aber rchmaler und rnerklich schairfer orschien.

8,

Auszug aue eiaem Schreiben des Herrn Hussey an den Herausgeber.

T h e extreme advantaBe of a micrometer having the threads instead of the field of view illuminated, yet encumbered with only B single emall lamp, whereae three lamps are em- plosed in the micrometers constructed by Mr. Utsrchneider o€ Munich, induceth me to send you the description of an instrument of this sort invented and made for me by oar excellent and ingenious artist Robinsort of London. This object is dfecled in this wav:

To the position circle of the micrometer is attached a tube 2,s inches long and 1,6 inch diameter: holes are made round this tube at about the middle of its length to admit light within it, and in it is fitted a cylinder of glass ground on the inner side. On the outside of the tube an- other tube turns freely having affixed at right angles to it a tube 0,6 of an inch in diameter atid 2,5 inches long, into which a tube enters which is fastened to the lamp, On the side of the tube opposite 10 the lamp is a counterpoising weight: by means of three tubes the lamp can casely be moved to an upright pohition whatever may be the direction of the teleecope.

The light from the lamp will be diffused by the cylinder d glass at its first passage thrmgh it, and again by reflection from its sides but the light wiIl be diffused

at such angles with the axis of vision as to illuminate the lines withoitt entering ihe eye. The first mentioned tube is filled into a collar which screw8 into the telescope and is adjustable in the collap by means of an endless screw, and i h e position circle which is attached to it tbereby regulated. This circle is divided lo read to one minute by two verniers to which the micrometer is attached. The micrometer hath, as usaal, a longitudinal line and two sliders each furnkhed with 8 crose h e , but as the field is dark the number of revolutions cannot be ascertained from teeth in the inside, the edge therefore of the micrometer frame is perhrated and to one of the sliders is attached an index, to the other a scale with divisions, each equal to a revolution of the swew. By this mntrivnnce in what- ever part of the range of motion of the sliders the measure i B made the scale wiIl show the number o€ revolutions by which the lines are separated, and the sum of the readings of the micrometer heads (or if their sum exceeds 100, the excefs) will give the parts of a revolution. The eye piece is moveable along the micrometer by a rack and pinion.

A t a future time I shall have the honour to submit to you some of the resillts obtained with this instrument.

Rectory -Haxes-Kent. January f 8 3 3.

T. J. Hussey .

N o r d a m e r i k a n i s c h e V e r m e s su n g.

H e r r Hafiler ist bereits seit beinabe 3 Jahren wieder thltig im Dienste der Allgemeilren Regierung der Vereinigten Staaten. Zuerst wurden ihm hydrometrische Untersuchun- gen zum Bebufe einer geiiaueren Besfimmung der Methoden, Abgahen von geistigen Gctranken zu erheben, und darauf eine Vergleichung der Maafae und Gewicbte der Vereinigten Staaten fiir zukunftige legislative Bestimmungen aufgetragen.

Durch eine Congrefsacte, wehhe am Ende der langen Sitzung des Congresses vom Jahr 1831-32 die Sanction der Legislatur der Vereinigten Staaten erhielt, i s t das im Jahr 1817 gemachte Oesetz, welches Rafskm votl der Kustenmessung ausschtofs (dafs nemlich nnr Personen, die zur Armee, oder zur Marine der Vereinigten Staaten ge- h(rren, dabei angestellt werden konnen) und welches die