natech info september 2007

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AKTUELLES NaTech Info Informationsbulletin der Initiative NaTech Education Wie kann eine moderne Gesellschaft wie die Schweiz nicht erkennen, wie abhängig wir von der Technik und den Naturwissenschaften sind? Technik ist nicht mehr ausschliesslich ein Produk- tionsfaktor für die Industrie oder ein Mittel, das die militärische Überlegen- heit eines Landes sicherstellt. Technik ist heute (fast) überall spieleentschei- dend: beispielsweise in der Energiege- winnung und -nutzung, in der Finanz- welt, in der Unterhaltungsbranche, in den bildenden Künsten, in der Telekom- munikation, in der Welt der Musik, für die Computerspiele, für den Sport, für die moderne Chirurgie und das Gesund- heitswesen. Naturwissenschaften sind für die Pharma- industrie und den Gesundheitssektor die Grundlage, die Forschung ermöglicht und die Entwicklung von immer neuen Medikamenten und Verfahren voran- treibt. Die Bildungsverantwortlichen un- seres Landes haben in den letzten Jahren diese Zeichen der Zeit zu wenig erkannt. Zu lange wurde der naturwissenschaft- lich-technische Unterricht vernachlässi- gt. Das Resultat sind mässige bis schlech- te Ergebnisse in den PISA-Studien und vor allem ein bedenkliches Fernbleiben zahlreicher begabter Jugendlicher von den naturwissenschaftlich-technischen Studienrichtungen. In einer direkten Demokratie ist es ent- scheidend, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Allgemeinwissen er- werben, das ihnen erlaubt, sich eine Meinung über Wahlvorlagen zu bilden, die Themen wie Kernenergie, Bio- und Gentechnologie oder Nanotechnologie betreffen. Wenn die Schule kaum Basis- kenntnisse der Naturwissenschaften vermittelt, verzichten die Stimmberech- tigten oft darauf, zu solchen Vorlagen Stellung zu nehmen. Oder sie werden zum Spielball der Interessen der Befür- worter oder Gegner. Vor einem Jahr wurde deshalb die Initia- tive NaTech Education lanciert. Sie hat zum Ziel, dazu beizutragen, dass die naturwissenschaftlich-technische Allge- meinbildung bereits ab der Primarschule in unseren Bildungssystemen verankert wird. Seither wurde einiges erreicht: Die Kan- tone Aargau, Zürich, Luzern, Zug, Thur- gau, Solothurn und Wallis führen seit 2004 regelmässig Technikwochen für an- gehende Lehrpersonen der Primar- und Sekundarstufe durch. In den Kantonen Aargau, Zürich, Luzern und Wallis wer- den sie obligatorisch. Die Kantone Aar- gau und Zürich erarbeiten derzeit eine Strategie zur Verankerung des Technik- verständnisses und der Naturwissen- schaften auf allen Bildungsstufen. Die für die Erarbeitung des Deutschschweizer Lehrplans zuständigen Gremien sind da- bei, diese zwei Bereiche in ihre konzep- tionelle Arbeit einzubinden. Nr.1, September 2007 NaTech Education: Eine Chance für die Schweiz Marina de Senarclens, Geschäftsführerin IngCH AUS DEM INHALT Editorial 1 Interviews _ Mauro Dell’Ambrogio 2 _ Charles Vincent 3 Aktuelles _ Verein NaTech Education _ Technikwochen an PH ZH _ Education et Technique 4 Internationales _ Projekt NaT-Working 5 Technik mit Globi _ Der Klettverschluss 6 EDITORIAL Fortsetzung Seite 4 NaTech Info 01/07

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NaTech Info September 2007

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AKTUELLES

NaTech InfoInformationsbulletin der Initiative NaTech Education

Wie kann eine moderne Gesellschaft wie die Schweiz nicht erkennen, wie abhängig wir von der Technik und den Naturwissenschaften sind? Technik ist nicht mehr ausschliesslich ein Produk­tionsfaktor für die Industrie oder ein Mittel, das die militärische Überlegen­heit eines Landes sicherstellt. Technik ist heute (fast) überall spieleentschei­dend: beispielsweise in der Energiege­winnung und ­nutzung, in der Finanz­welt, in der Unterhaltungsbranche, in den bildenden Künsten, in der Telekom­munikation, in der Welt der Musik, für die Computerspiele, für den Sport, für die moderne Chirurgie und das Gesund­heitswesen.

Naturwissenschaften sind für die Pharma­industrie und den Gesundheitssektor die Grundlage, die Forschung ermöglicht und die Entwicklung von immer neuen Medikamenten und Verfahren voran­treibt. Die Bildungsverantwortlichen un­seres Landes haben in den letzten Jahren diese Zeichen der Zeit zu wenig erkannt. Zu lange wurde der naturwissenschaft­lich­technische Unterricht vernachlässi­gt. Das Resultat sind mässige bis schlech­te Ergebnisse in den PISA­Studien und vor allem ein bedenkliches Fernbleiben zahlreicher begabter Jugendlicher von den naturwissenschaftlich­technischen Studienrichtungen.

In einer direkten Demokratie ist es ent­scheidend, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Allgemeinwissen er­werben, das ihnen erlaubt, sich eine

Meinung über Wahlvorlagen zu bilden, die Themen wie Kernenergie, Bio­ und Gentechnologie oder Nanotechnologie betreffen. Wenn die Schule kaum Basis­kenntnisse der Naturwissenschaften vermittelt, verzichten die Stimmberech­tigten oft darauf, zu solchen Vorlagen Stellung zu nehmen. Oder sie werden zum Spielball der Interessen der Befür­worter oder Gegner. Vor einem Jahr wurde deshalb die Initia­tive NaTech Education lanciert. Sie hat zum Ziel, dazu beizutragen, dass die naturwissenschaftlich­technische Allge­meinbildung bereits ab der Primarschule in unseren Bildungssystemen verankert wird.

Seither wurde einiges erreicht: Die Kan­tone Aargau, Zürich, Luzern, Zug, Thur­gau, Solothurn und Wallis führen seit 2004 regelmässig Technikwochen für an­gehende Lehrpersonen der Primar­ und Sekundarstufe durch. In den Kantonen Aargau, Zürich, Luzern und Wallis wer­den sie obligatorisch. Die Kantone Aar­gau und Zürich erarbeiten derzeit eine Strategie zur Verankerung des Technik­verständnisses und der Naturwissen­schaften auf allen Bildungsstufen. Die für die Erarbeitung des Deutschschweizer Lehrplans zuständigen Gremien sind da­bei, diese zwei Bereiche in ihre konzep­tionelle Arbeit einzubinden.

Nr.1, September 2007

NaTech Education: Eine Chance für die Schweiz

Marina de Senarclens, Geschäftsführerin IngCH

AUS DEM INHALT

Editorial 1

Interviews _ Mauro Dell’Ambrogio 2_ Charles Vincent 3

Aktuelles _ Verein NaTech Education_ Technikwochen an PH ZH_ Education et Technique 4 Internationales _ Projekt NaT­Working 5

Technik mit Globi _ Der Klettverschluss 6

EDITORIAL

Fortsetzung Seite 4

NaTech Info 01/07

NaTech Info 01/07

mds Herr Dell’Ambrogio, als desi­gnierter Nachfolger von Charles Kleiber werden Sie für die Bildung in unserem Land zuständig sein. Wie beurteilen Sie die Qualität der Allgemeinbildung in der Schweiz? Wo orten sie Stärken? Wo Schwächen? Mauro Dell’Ambrogio: Internationale Vergleiche ergeben für die obligato­rische Schule der Schweiz befriedigende Resultate. Unter dem Blickwinkel der hohen Bildungskosten in unserem Land müssten jedoch noch bessere Resultate angestrebt werden. Es gibt aber Um­stände, die Leistungen beeinflussen und schwer zu bewerten sind, zum Beispiel die Integration des hohen Ausländeran­teils in unserem Land. Die Stärken und Schwächen unseres Bildungssystems sind je nach Schultypus und teilweise Kanton unterschiedlich. Auf der Ebe­ne der Bildungspolitik driften zudem die Meinungen oft auseinander, wenn es um die Frage geht, ob überall die gleichen Ziele für die Schülerinnen und Schüler eingeführt werden sollen. Was soll Priorität haben? Geht es vor allem um die Integration in der Gesellschaft oder um die Förderung der fachlichen Fähigkeiten, damit eine höhere Ausbil­dung oder ein Studium möglich wird? Wo besteht aus Ihrer Sicht der grösste Handlungsbedarf?Wichtig und notwendig ist die Festle­gung von Prioritäten bei den zu errei­chenden Zielen. Dies muss unter Berück­

sichtigung der gesellschaftlichen und individuellen Bedürfnisse und des Alters der Schülerinnen und Schüler erfolgen. Zudem muss der Einfluss und das Ansehen der Lehrpersonen unbedingt verbessert werden. Diese sind verunsichert, da ihre Rolle als Erziehende in Frage gestellt wird. Gleichzeitig werden ihnen immer mehr Aufgaben übertragen, die früher die Familie übernahm. Hier gilt es, mit klaren Aufträgen und einer strikten Aus­wahl eine neue Grundlage zu schaffen.

Wie kann das SBF seinen Einfluss gel­tend machen?Unser Einfluss beschränkt sich praktisch nur auf die Gymnasialausbildung. Der Bund hat uns u.a. den Auftrag erteilt, die Qualität der Maturitätsprüfung zu überdenken und zu sichern. Für die an­deren Belange sind die Kantone zustän­dig, auch wenn unser Einfluss aufgrund der kürzlich vom Volk verabschiedeten Harmonisierung der Bildungsziele etwas gestiegen ist.

Welche Visionen haben Sie persönlich für die Strategie und Aktivitäten Ihres zukünftigen Staatssekretariats?Die Zuständigkeiten der Bundesver­waltung im Bereich des Erziehungswe­sens sind seit Jahren politisch in Frage gestellt. Zurzeit werden Vorschläge für eine neue Organisation auf Bundesebene erarbeitet, die zu einer neuen Struktur führen werden. Deshalb werden bei mir insbesondere Organisationsmassnahmen

und ­fragen im Vordergrund stehen – auch im Sinne der Effizienzsteigerung. Wir werden uns nur subsidiär an der Er­arbeitung von Visionen und Strategien beteiligen. Dies ist auch sinnvoll, weil sich zuzeit in der Schweiz bereits meh­rere politische Instanzen intensiv damit beschäftigen.

Und welche Anliegen haben Sie an die Initiative NaTech Education?Naturwissenschaften und Technik gehö­ren immer mehr zum wesentlichen Kern nicht nur der Allgemeinbildung, sondern auch des Pflichtwissens eines jeden kul­tivierten Menschen; auch wenn dies auf Kosten von Griechisch und Latein geht, die während meiner Schulzeit als Inbe­griff der Kultur galten. Als Jurist gebe ich zudem zu, dass die Entwicklung der Menschheit heute weniger von Recht und Militär abhängt. Vielmehr steht heute die Frage der Machbarkeit und der Tragbarkeit von technologischen Errungenschaften mit Rücksicht auf die Natur und Umwelt im Vordergrund.

Besten Dank für das Gespräch.

Gespräch mit Mauro Dell’AmbrogioDirektor der SUPSI und designierter Staatssekretär für Bildung und Forschung SBF

Mauro Dell’AmbrogioINTERVIEW

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mds Herr Vincent, Sie wirken seit 2001 in der Arbeitsgruppe mit, welche die Entstehung der Initiative NaTech Educa­tion ermöglicht hat. Was war und ist Ihr diesbezügliches Anliegen? Charles Vincent: Ich erachte es als wichtig, dass im Rahmen einer ganzheitlichen Bildung auch das Verständnis für die Technik bzw. für einige wichtige tech­nische Zusammenhänge in der Schule vermittelt werden kann. Es geht dabei keineswegs um die Vermittlung einer kritischen Faszination für die Technik oder um hervorragende technische Werke. Es geht vielmehr um die Ver­mittlung von Einsichten in einfache technische Vorgänge und den Zusam­menhang mit unserem täglichen Leben.

In jüngster Zeit sind viele bildungspoli­tische Entscheide gefallen, welche die Volksschule verändern werden. Wie stark werden diese Entscheide die All­gemeinbildung betreffen? Im Rahmen der Koordinationsbemü­hungen der Schweizerischen Erzie­hungsdirektorenkonferenz (EDK) sollen die Schulsysteme der Kantone in den nächsten Jahren sowohl strukturell als auch inhaltlich einander angenähert werden. Das ganze Vorhaben läuft unter dem Projekt HarmoS (Harmonisierung der obligatorischen Schule). Während heute vor allem noch von der Anglei­chung der Schulstrukturen gesprochen wird, glaube ich, dass sich die inhaltliche Annäherung ebenso stark auswirken wird. Bis 2011 soll ein Deutschschweizer

Lehrplan erarbeitet und in den Kanto­nen eingeführt werden. Im Rahmen der Erarbeitung dieses Lehrplans müssen auch die Anliegen der Technikbildung einfliessen, denn diese gehören zu einer zukunftsorientierten Allgemeinbildung für unsere Kinder und Jugendlichen.

NaTech Education konzentriert sich zurzeit vor allem auf die Primarstufe und die Sekundarstufe I, zum Beispiel durch die Weiterführung der von IngCH dank der Gebert Rüf Stiftung initiier­ten Technikwochen an Pädagogischen Hochschulen. Was muss unternommen werden, damit diese Aktivitäten ins Bildungssystem integriert sind und bei den Lehrpersonen nachhaltig wirken?Ich finde es richtig, dass zunächst vor allem über die Ausbildung der Lehr­personen eine Basis für ein aktuelles Technikverständnis und damit für eine zukünftige Technikbildung gelegt wird. Diese Bemühungen, die heute noch pro­jektartig ins Studium eingebaut sind, sollten nun nach den positiven Erfah­rungen mit den Studienwochen in den normalen Studienablauf eingebaut wer­den. Neben dieser Schwerpunktsetzung in der Grundausbildung der Lehrper­sonen sind auch in der Weiterbildung zusätzliche Angebote einzubauen, damit die amtierenden Lehrpersonen ebenfalls für die Thematik sensibilisiert und motiviert werden können.

Um in der ganzen Bildungskette Wir­kung zu erzielen, muss auch die Sekun­

darstufe II vermehrt in den Fokus der Initiative NaTech Education rücken. Wo sehen Sie den grössten Handlungsbe­darf auf dieser Stufe?Als Präsident der Kommission Sekundar­stufe II der Nordwestschweizerischen Er­ziehungsdirektorenkonferenz (NWEDK) und Mitglied anderer regionaler und schweizerischer Gremien, welche die Nahtstelle zwischen der Volksschule und der Sekundarstufe II bearbeiten, habe ich Einblick in die Ausbildung der Sekundarstufe II. Ich sehe in diesem Zusammenhang vor allem Handlungs­bedarf und Handlungsmöglichkeiten bei den Vollzeitschulen (Gymnasien, Fachmittelschulen). In diesen Schulen ist eine Verstärkung der naturwissen­schaftlichen und technikbezogenen Bil­dungselemente notwendig. Ich denke dabei nicht an neue Fächer, sondern wie in der Volksschule eher an einen projektbezogenen Einbau, denn es geht auch hier nicht nur um diese Kenntnisse, sondern um Erkenntnisse im Zusammen­hang mit alltäglichen Phänomenen und Handlungen. Zudem unterstütze ich eine stärkere Gewichtung der entspre­chenden Fachbereiche bei den Prüfungs­reglementen, wie dies bei der aktuellen Revision der Maturitätsregelung gerade unternommen wurde.

Besten Dank für das Gespräch.

Gespräch mit Charles VincentVorsteher des Amts für Volksschulbildung des Kantons Luzern

Charles VincentINTERVIEW

3NaTech Info 01/07

AKTUELLES

Verein NaTech Education

Um flächendeckend und nachhaltig eine Wirkung zu erzielen, ist eine konti­nuierliche Informationsarbeit und Kon­taktpflege zu den Personen entschei­dend, die sich für die Integration von Technik und Naturwissenschaften in die Allgemeinbildung einsetzen. Massnah­men, die ein Bedürfnis aufgreifen und

zur Handlung mo­tivieren sollen, sind wenig wirksam und nicht nachhaltig,

wenn sie punktuell realisiert werden. Aus diesem Gründen wird der Verein NaTech Education ins Leben gerufen. Damit soll eine klare Struktur geschaf­fen und die Wirksamkeit, Nachhaltig­keit und Glaubwürdigkeit der Initiative NaTech Education gesichert werden. Der Verein wird eine wichtige Schnittstelle zwischen Schule, Lehrpersonen, Ausbil­dner von Lehrpersonen, Hochschule und Wirtschaft bilden. Mit einer aktiven In­tegration der Mitglieder sollen die Ziele von NaTech Education erreicht und das Verständnis von Naturwissenschaften und Technik in der Allgemeinbildung ge­fördert werden.

Dr. Andreas Steiner, Präsident der For­schungskommission von economiesuisse und aktives Mitglied von IngCH Engi­neers Shape our Future, hat sich bereit erklärt, für das Präsidium des Vereins NaTech Education zur Verfügung zu ste­hen. Kandidatinnen und Kandidaten für den Vorstand des Vereins werden der­zeit evaluiert.

Technikwochen an der Pädagogischen Hochschulen

Die Pädagogische Hochschule des Kan­tons Zürich hat die Technikwochen für die Sekundarstufe 1 obligatorisch erklärt und arbeitet an einem Gesamt­Konzept für die Lehrerbildung in Sachen Technik­verständnis und Naturwissenschaften.

Symposium «Education et Technique: relevons le défi ensemble!»

20. Februar 2008, EPF Lausanne

Der Einbezug der Technik in alle Lebens­bereiche hat weit reichende Konse­quenzen. Wir sind alle gefordert, Tech­nik in unseren Alltag zu integrieren, und wir müssen uns aktiv damit auseinander setzen, wohin die technische Entwick­lung führt. In der politischen Diskussion nehmen technische Themen erheblichen Raum ein, insbesondere wenn es um viel versprechende Innovationen oder um reale oder vermutete Gefährdungs­potenziale geht. Der Graben zwischen Bildung und gesellschaftlicher Entwick­lung ist tief, und bedarf einer Korrek­tur. Wollen wir uns rechtzeitig auf die Anforderungen der Zukunft einstellen, muss das Interesse an Technik geweckt und Technikverständnis schon früh und kontinuierlich aufgebaut werden. Die Initiative NaTech Education, in Koopera­tion mit der EPFL, nimmt die Herausfor­derung an, indem der Dialog zwischen der Welt der Bildung und der Welt der Technik gefördert wird. Das Symposium am 20. Februar 2008 (an der EPFL) rich­tet sich an Lehrpersonen, Dozierende von Pädagogischen Hochschulen, Bil­dungsverantwortliche der kantonalen Erziehungsdirektionen sowie an Vertre­terinnen und Vertreter aus der Industrie. Detailinformationen und das Programm werden im November vorliegen.

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Die Pädagogischen Hochschulen von Zürich und der Nordwestschweiz ha­ben Forschungsprojekte zum Technik­verständnis in der Allgemeinbildung lanciert und die PH Nordwestschweiz baut ein Institut für Technikdidaktik auf, das unter der Leitung von Prof. Peter Labudde stehen wird.

Und last but not least: Es entstehen Projekte und Plattformen, die den Schülerinnen und Schülern und Lehr­personen der Primar­ und Sek1­Stufe konkrete Lernanlässe zur Verfügung stellen, welche das Interesse der Schülerinnen und Schüler an der eigen­ständigen Erarbeitung von natur­wissenschaftlich­technischen Problem­lösungen fördern (z. B. www. explore­it.ch und www.do­it­werkstatt. ch).

NaTech Education hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2011 das Technik­verständnis und die Naturwissen­schaften im offiziellen und verbind­lichen Deutschschweizer Lehrplan für Volksschule zu verankern – damit der Werkplatz Schweiz auch in Zukunft attraktiv und das gute Image der Schweiz in Forschung und Technik er­halten bleibt.

Das neue Bulletin von NaTech Educa­tion wird drei Mal pro Jahr erscheinen und über die Entwicklung unserer Ak­tivitäten berichten.

Marina de SenarclensGeschäftsführerin IngCH

AKTUELLES

Bildungsziele zum Technik­verständnis

Im Auftrag von NaTech Education erar­beitet Professor Hansjürg Mey, ehema­liger Präsident der Fachhochschulkom­mission und Professor für Informatik der Universität Bern, Bildungsziele zum Tech­nikverständnis für alle Schulstufen. Diese sollen im Projekt HarmoS einfliessen. Die Bildungsziele werden an der Gründungs­versammlung des Vereins vorgestellt.

Fortsetzung Editorial

NaTech Info 01/07

NaTech Info 01/07

Seit etwa fünf Jahren erleben wir in Deutschland einen Boom von Initiativen an der Schnittstelle von Schule und For­schung, vor allem für den naturwissen­schaftlichen Unterricht. Auf bildungs­politische Massnahmen wollen Eltern, Wissenschaftler und Lehrpersonen nicht länger warten, so unzureichend er­scheint ihnen das, was Lehrpläne den Schülerinnen und Schülern bieten. Mit dem Förderprogramm «NaT­Working Na­turwissenschaften und Technik: Schüler, Lehrer und Wissenschaftler vernetzen sich» stösst die Robert Bosch Stiftung di­ese Initiativen seit dem Jahr 2000 mass­geblich an.

Das Programm NaT­Working setzt auf den persönlichen Kontakt von Jugend­lichen mit den «Begeisterten», den Wissenschaftlern. Die Stiftung fördert inzwischen über 115 gemeinsame Vor­haben von Schulen mit Naturwissen­schaftlern und Ingenieuren und hat seit 2000 dafür 6,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit ist NaT­Wor­king das grösste Programm seiner Art. In NaT­Working­Projekten werden aus

gelangweilten Schülerinnen und Schü­lern eigenständig denkende, neugierige Menschen. Sie erhalten Zugang zur For­schung und haben Kontakt mit begeis­terten Wissenschaftlern. Sie treffen Leh­rerpersonen, die solche Beziehungen pflegen, diese für den Unterricht nutzen und bei den Schülerinnen und Schülern mehr als Fakten und Methodenwissen fordern und fördern.

Den Erfolg dieses Ansatzes belegt jetzt eine Evaluation durch Professor Manfred Prenzel, Direktor des Leibniz­Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) in Kiel und Leiter der deutschen PISA­Studien. Er bezeichnet NaT­Wor­king als herausragende Initiative der «Public Understanding of Science»­Be­wegung und der Nachwuchsförderung, die Standards für andere Vorhaben setzt. Aus der Broschüre «NaT­Working Naturwissen­

schaften und Technik: Schüler, Lehrer und Wissen­

schaftler vernetzen sich», Robert Bosch Stiftung.

www.bosch­stiftung.de/content/language1/

html/3454.asp/

Projekt im NaT­Working Programm der Robert Bosch Stiftung

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INTERNATIONALESQuelle Robert Bosch Stiftung, Foto Rainer Geue

Quelle Robert Bosch Stiftung, Foto Björn Hänssler

NaTech Info 01/07

IMPRESSUM

Redaktion Brigitte Manz­BrunnerMarina de SenarclensNaTech­Educationc/o IngCH Engineers Shape our FutureFreigutstrasse 8, 8027 Zürichwww.natech­education.ch

Korrektorat KLARtext, Joachim G. Klar, LuzernGestaltung, Layout, Realisationwww. visum­design.ch BernDruckKaelin Produktion AG, ZürichAuflageF 500, D 1000 Exemplare ErscheinungsweiseDrei Mal jährlich

0416_technik.indd 12 16.4.2007 21 41 0 Uhr

Mit diesem Buch wurde das Thema Nachwuchsförderung um einen aus­sergewöhnlichen Baustein erweitert. Eine Schweizer Kultfigur nimmt sich der Technik an und zeigt Kindern, wie span­nend die Technik ist!

Mit der Genehmigung des Globi­Verlags stellen wir einen Ausschnitt des Buchs «Technik mit Globi» vor: heute aus dem Kapitel «Frühjahrputz – was kann Bionik?»

Technik mit Globi – Wissen wie’s funktioniert!

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