natech info april 2010
DESCRIPTION
NaTech Info April 2010TRANSCRIPT
Beat W. Zemp
NaTechInfoInformationsbulletin des Vereins NaTech Education
In den nächsten zehn Jahren wird gut ein Drittel der heute aktiven Lehrer-schaft pensioniert. Ein Grund zur Sorge für den Schweizer Lehrerinnen- und Lehrer verband (LCH) – denn der beruf-liche Nachwuchs bleibt aus. Unter den zukünftigen Pensionären befinden sich viele Lehrpersonen mit Erfahrung in den mathematischen und naturwis-senschaftlichen Fächern – dank ihnen schneiden Schweizer Schülerinnen und Schüler beim PISA-Test gut ab.
Die fehlenden Nachwuchskräfte mit naturwissenschaftlichtechnischem Wis sen sind schon lange ein Thema. Der Mangel an gut ausgebildeten Lehrkräften in den Naturwissenschaften und in Mathematik auf der Sekundarstufe 1 und 2 ist chronisch geworden und wird sich noch massiv verschärfen: Bis zum Jahr 2020 müssen wegen der asymmetrischen Alters verteilung in der Lehrerschaft überproportional viele Lehrpersonen
ersetzt werden, so dass der Bedarf gemäss den Prognosen des Bundesamtes für Statistik sprunghaft ansteigen wird. Lag der Anteil der Lehrkräfte über 50 Jahre vor zehn Jahren noch bei 20%, ist er heute bereits auf 35% gestiegen.
Die Schweiz wird versuchen, diesen Mangel an Lehrpersonen durch eine verstärkte Rekrutierung aus den Nachbarländern, insbesondere aus Deutschland und Öster reich, zu beheben. Das dürfte aber sehr schwierig werden, da dort bis 2020 gegen 600‘000 Lehrpersonen in Pension gehen werden. Der Mangel an Lehrpersonen im Bereich
Mathematik und Naturwissenschaften wird sich nochmals markant verschärfen. Die Unterrichtsqualität in diesen Fächern kann aber nur dann auf dem bisherigen Niveau gehalten bzw. noch erhöht werden, wenn es gelingt, für einen hochwertigen Ersatz der abtretenden Generation von Mathematik und Naturwissenschaftslehrpersonen zu sorgen.
Mit den heutigen zu tiefen Einstiegsbesoldungen und den zu hohen Pflichtpensen ist der Lehrerberuf offensichtlich zu wenig attraktiv für mathematischnaturwissenschaftlich begabte junge Menschen. Der Lehrerberuf muss daher wieder attraktiver werden. Doch damit ist es nicht getan: Das Fundament für das naturwissenschaftliche und mathematische Curri culum wird bereits an der Primarschule gelegt. Deshalb muss auch die Ausbildung der Primarlehrpersonen in Mathematik und Naturwissenschaften verbessert werden, damit diese den Erfinder und Forschergeist bei den Schülerinnen und Schülern wecken können. Denn das ist das Fundament für jede Nachwuchsförderung im NaTechBereich! NaTech Education kann hier einen wichtigen Beitrag leisten durch die Unterstützung stufengerechter schulischer Angebote und Förderprojekte im naturwissenschaftlichtechnischen Bereich.
Beat W. ZempPräsident Lehrerinnen und Lehrerverband Schweiz (LCH)
Nr. 8, April 2010
Der Lehrerberuf muss wieder attraktiver werden
Editorial 1Kurz nachgefragt bei ... 2• Dr. Albin ReichlinNaTech Fokus 3 • Die BlackBox 4 Fragen an ... 4• Hanna AukiaAktuelles 5 Die Geschäftsstelle informiert 5Kooperationen 6 • Life Science Learning Center
NaTech Info 01/10
Editorial
Aus dem Inhalt
Präsident Lehrerinnen- und Lehrerverband Schweiz (LCH)
(bmb) Herr Reichlin, seit wann existiert die Plattform «Begabte Naturwissen-schaften»?Über Schweizer Jugend forscht kam ich in Kontakt mit Dr. Hartmann von der MetrohmStiftung in Herisau. Mit verschiedenen Fachleuten entwickelten wir das Konzept der ganzheitlichen Förderung für alle Altersstufen. Dabei wollten wir die Lernenden bewusst zusätzlich aktivieren und damit einen Mehrwert über den ordentlichen Unterricht hinaus schaffen. Dies tun wir nun schon seit Herbst 2005.
Was unterscheidet die Plattform «Be-gabte Naturwissenschaften» von her-kömmlichen Förderungsmassnahmen im NMT-Bereich?Wir fördern ganz bewusst über den Lehrplan hinaus und versuchen auch Lernende von verschiedenen Schulen und aus den Berufsfach und Mittelschulen zusammen zu nehmen. Wir glauben, dass viele Lehrpersonen in bestimmten Bereichen ein breites Expertenwissen haben, das sie mit interessierten Jugendlichen teilen können. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Förderung der Jugendlichen für die NaturwissenschaftsOlympiaden. Da zeigt sich, dass ein Coaching zu sehr guten Erfolgen führt. Wir wollen fördern, anregen und aktiv halten – das schätzen motivierte und leistungsbereite Jungendliche.
Wie vermittelt die Plattform «Begabte Naturwissenschaften» die Faszination der Naturwissenschaften?Für die Primarstufe steht die Unterstützung und Anregung gemäss Konzept «Forscherkiste» (Anm. d. Red.: siehe NaTech Info Nr. 7) im Mittelpunkt. Die Sekundarstufe 1 fördern wir aktiv mit dem mobilen Labor der Pädagogischen Hochschule St.Gallen, dem mobiLLab. Ein wichtiger Effekt dieses Projektes ist auch die Vertiefung des naturwissenschaftlichen Wissens bei den Studierenden der Pädagogischen Hochschulen. 2006/07 hat Metrohm das Technorama mit einem Chemielabor ausgestattet, das bis jetzt weiter unterstützt wurde. Weitere Laborprojekte liegen vor. Parallel dazu bieten wir schulübergreifende Kurse für die Sekundarstufe 2 an, zu denen auch Spezialkurse wie «Astrophysik», «Sonnenlabor», «Nanotechnik» oder «Robolympics» gehören sowie Vorbereitungskurse für die Olympiaden in Chemie, Physik und Mathematik. Die Erfolge an den Schweizermeisterschaften und den Olympiaden bestärken uns in diesen Aktivitäten. Dabei richten wir das Augenmerk auf die zahlenmässig breite Förderung von guten Lernenden und nicht nur auf das Spitzensegment.
Wie ist die Plattform «Begabte Naturwis-senschaften» organisiert?Mit einem Kernteam besprechen wir die geplanten Aktivitäten und schreiben nachher die Kurse direkt und über die Weiterbildungsplattform FORMI aus. Die Aktivitäten der Pädagogischen Hochschule und des Technoramas laufen projektbezogen autonom. Der Einsatz ist wie bei allen Personen in der Begabtenförderung gross, aber auch zielführend.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?Wir wünschen uns eine breitere Basis von Lehrpersonen, die die Lernenden motivieren, an Kursen und Aktivitäten teilzunehmen. Wir erreichen unsere Zielgruppe, begabte und leistungsmotivierte Lernende, noch zu wenig. Daher planen wir für das nächste Schuljahr LehrpersonenKurzkurse in Naturwissenschaften, um die Inhalte und Ziele der Förderungen bekannt zu machen. Zudem sind wir daran, uns über die Ostschweiz hinaus zu vernetzen. Gemeinsam wird alles etwas einfacher.
Dr. Albin Reichlin Kurz nachgefragt bei …
Direktor FHO Fachhochschule Ostschweiz
2NaTech Info 01/10
Begabtenförderung durch die Metrohm-Stiftung: Orientierungsanlass an der Pädagogischen Hochschule des Kantons St.Gallen – Mittwoch, 9. Juni 2010 um 16.30 Uhr. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.natwibegabte.ch
Die Metrohm-Stiftung Herisau setzt ein Schwergewicht in der Förderung Jugendlicher in den Naturwissenschaften. Bei leistungsmotivierten und begabten Jugendlichen will sie die Freude an den Naturwissenschaften fördern. Dabei geht es bei den Jüngeren darum, durch Experimente vor allem das Interesse an den Naturwissenschaften zu wecken, während ab Oberstufe die Wissensvermittlung über den ordentlichen Lehrplan hinaus im Vordergrund steht.
Dr. Albin Reichlin Abb. 1: Arbeiten mit der BlackBox: Lernen durch Handeln und Metakognition Abb. 2 und 3: Teamwork: Nachbauen eines versteckten Hammermechanismus
3NaTech Info 01/10
«Ich sah an einem einfachen Beispiel, welche Probleme sich um das Thema drehen.» «Das wiederum hat mir sehr gut gefallen. Problem und Problem-lösung sind auch im Beruf des Ingenieurs zentral.» «Nach Lösungen suchen, dis-kutieren – perfekt!» Das sind drei Aussa-gen von Schülerinnen und Schüler nach einem halben Tag Technikunterricht. Dieser fand offensichtlich ganz im Sinne des Vereins Deutscher Ingenieure VDI statt, denn für den VDI «trägt der Tech-nikunterricht im Rahmen der Allgemein-bildung dazu bei, Kreativität zu fördern, Begabungen zu entdecken, Freude am Problemlösen zu entwickeln, Interesse an Technik zu wecken sowie für tech-nische Studienfächer und Berufe zu mo-tivieren.»
Wie kam es zu den oben geäusserten Gedanken der Schülerinnen und Schüler aus Interlaken? Seit einigen Jahren arbeiten wir von der PHZ Luzern im Unterricht auf der Sekundarstufe 1 und 2 mit der sogenannten «BlackBox». Das ist eine Holzkiste, unter der sich eine Zahnradübersetzung und ein Hammermechanismus verstecken, von denen die Lernenden nur die Antriebs kurbel und den sich bewegenden Hammer sehen. Die BlackBox orientiert sich an Unterrichtsansätzen, welche die Universität Münster entwickelt
hat, geht aber bewusst darüber hinaus. Im vorliegenden Unterrichtsansatz (vgl. Abb. 1) wird Technik sowohl in einem Entstehungs als auch in einem Verwendungszusammenhang gesehen. Die Schülerinnen und Schüler sind in die Planung, die Umsetzung und die Vermarktung des Objektes involviert. Um die Lernwirksamkeit zu erhöhen wird der Metakognition, also dem kritischen Analysieren und Diskutieren über die Arbeitsschritte, eine hohe Bedeutung beigemessen.
So erkennen die Schülerinnen und Schüler schon rasch, dass die Physiknote oder das Interesse an Physik nichts darüber aussagt, ob das Problem der Hammermaschine gelöst werden kann. Sie führen ganz andere Gründe für den Erfolg oder das Scheitern ins Feld: «Unser Vorteil war die gute Zusammenarbeit in der Gruppe» oder «Wenn man nicht viel Erfahrung mit Lego hat, hatte man ganz klar einen Nachteil.» Sozialkompetenz und Vorerfahrung im Umgang mit Technik sind offensichtlich viel eher matchentscheidend. Sie erkennen auch, dass unterschiedliche Strategien zum gleichen Erfolg führen können. So planen einige Gruppen sehr genau vor dem Baubeginn des Prototyps und bessern diesen aus, andere probieren früh ihre groben Planungen aus und lernen durch Scheitern. Mädchengruppen
neigen eher zum ersten Typ, Jungengruppen zum zweiten (vgl. Abb. 2).
Für alle Gruppen, die mit der BlackBox arbeiten, stellt sich früher oder später das Problem der Materialbeschränkung. Die zur Verfügung gestellten Materialien sind bewusst so zusammengestellt, dass die naheliegenden Lösungswege nicht beschritten werden können. Der schnelle Teilerfolg trügt deshalb oft. Auch diese Hürde dient zur bewussten Abgrenzung von Naturwissenschaft und Technik. Nicht alles, was naturwissenschaftlich machbar scheint, kann technisch umgesetzt werden. Ökonomische Aspekte – hier die Materialbeschränkung – oder soziale bzw. ökologische Aspekte bedingen eine Suche nach alternativen Lösungen. Das Arbeiten mit der BlackBox entspricht folglich in weiten Teilen der traditionellen Auslegung technischen Handelns, das zwischen Kerntätigkeiten mit Entwerfen, Konstruieren, Messen/Prüfen, Testen und erweiterten Fähigkeiten mit Präsentieren, Auswählen, Bedienen/Anwenden, Pflegen/Reparieren unterscheidet.
Um das technische Handeln in der Schule noch besser operationalisieren zu können, hat der VDI zusammen mit Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern Bildungsstandards mit fünf Kompetenzbereichen
Mit der Black-Box an den Kompetenzen im Bereich Technik arbeiten von Prof. Dr. Markus Wilhelm, Fachleiter Naturwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz Luzern
NaTech Fokus
NaTech Info 01/10
Abb. 2 und 3: Teamwork: Nachbauen eines versteckten Hammermechanismus
4
Hanna Aukia
(is) Was ist für Sie als angehende Lehr-person für den Technikunterricht an der Sekun darschule wichtig?Damit die SchülerInnen den Technikun-terricht spannend und lehrreich erleben, erscheint mir der Alltagsbezug entschei-dend. Für Mädchen ist der Zugang zur Technik-Welt manchmal etwas schwierig. Im Gegensatz dazu können sich die Kna-ben auch für abstraktere Technik-Themen begeistern. Die Einführung eines neuen Themas auf der Basis des Vorwissens und der Interessen der SchülerInnen kann dieser Genderproblematik entgegenwir-ken. Der Zugang zum Thema ist das eine, die Anwendbarkeit für die SchülerInnen in ihrem Leben das andere. Sehen die Ler-nenden keinen Sinn im Gelernten bzw. erkennen dessen Zweck für ihre Zukunft nicht, bleibt der Unterrichtserfolg aus.
Wie werden Sie die Technik mit den Schü-lerInnen konkret gestalten?Ich hatte bisher nur in den Praktika die Gelegenheit, das Gelernte umzuset-zen. Die ganzheitliche Vertiefung in ein technisches Thema, wie wir es in der Technikwoche erlebt haben, stellt aber eine gute Möglichkeit dar, dies in einer stufen gerechten Form in einer Klasse umzusetzen. Zum Beispiel könnte man eine Arbeitswoche in der Schule gestalten oder ein Projekt über eine längere Zeit in der Klasse bearbeiten. Diese Arbeiten, die in Gruppen stattfinden könnten, ermögli-chen eine Einsicht in die Umsetzung eines Projekts von Anfang bis zum Ende, wie wir es in der Technikwoche gemacht haben.
Welche zusätzlichen Informationen und Hilfestellungen wünschen Sie sich?Gerade für den Einstieg in den Lehrerberuf kann man nie genug simple Lektionsplanungen mit entsprechenden stufengerechten Experimenten haben. Dazu gehören auch Empfehlungen für dazu passende Exkursionen mit spezifischen Adressen.
Sie nahmen vor 1½ Jahren an der Tech-nikwoche teil, welche Impulse daraus sind für Ihren Unterricht von Bedeutung?Da die Woche von Naturwissenschaftsdozierenden und Dozierenden des Fachbereichs Werken geleitet wurde, fand eine interessante Verknüpfung dieser beiden Schulfächer statt. Da ich Werken und Natur sowie Technik in meinem Fächerprofil habe, war das besonders lehrreich. Die Mischung aus handlungsorientiertem Lernen und Vorträgen von Fachpersonen brachte eine gute Abwechslung in die Woche. Und die Möglichkeit der Interaktion mit externen Personen zeigte mir, wie wertvoll es ist, Exkursionen mit Schulklassen durchzuführen. Gerade auf der Sekundarstufe kommt Exkursionen eine weitere Bedeutung zu: Das Kennenlernen von verschiedenen Betrieben ist im Prozess der Berufsfindung ein wichtiges Element und kann manchmal dazu führen, dass man seinen zukünftigen Lehrmeister kennen lernt.
Besten Dank!
Studentin an der PH Zürich, über Technik-unterricht an der Sekundarschule
4 Fragen an …
für den Technikunterricht erstellt. Es handelt sich aber (noch) nicht um offizielle Bildungsstandards und schon gar nicht um solche für die Schweiz. Trotzdem werden diese Bildungsstandards die Unterrichtsentwicklung in «Technik und Natur» auch hierzulande beeinflussen. Es lohnt sich also, etwas genauer hinzuschauen, was die Bildungsstandards bieten und wie sie im Unterricht umgesetzt werden können. Die Unterrichtseinheit mit der BlackBox ermöglicht ein Arbeiten an allen fünf Kompetenzbereichen (Technik verstehen, Technik konstruieren und herstellen, Technik nutzen, Technik bewerten, Technik kommunizieren) und zwar auf dem mittleren von drei Anforderungsniveaus.
Aktuelles
Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln wird sich NaTech Education als Ansprechpartner in der Bildungspolitik und als Kooperationsstelle bei den relevanten Organisationen weiterhin stärker po
sitionieren. Im neuen Geschäftsjahr werden wir die Beiratsmitglieder vermehrt proaktiv in Diskussionen und für die Unterstützung einzelner Projekte einbinden.
Ein wichtiges Mitglied des Beirats, Prof. Hansjürg Mey (em. Prof. Uni BE), NaTechExperte der ersten Stunde, verzichtete auf eine Wiederwahl. Lieber Hansjürg, ganz herzlichen Dank für deine wertvolle Unterstützung. Mit deiner Fachkenntnis und Deinen innovativen Ansätzen hast du nicht nur die Gründung von NaTech Education, sondern auch die Entwicklung des Vereins nachhaltig geprägt.
Für das Geschäftsjahr 2010 sind folgende Veränderungen im Beirat zu vermerken: Siegfried Gerlach vertritt Siemens Schweiz AG anstelle von Dr. Hubert Keiber und neu dabei ist die Berner Fachhochschule mit Prof. Dr. Guido Bucher.
Bald wird der Bericht «Expertise Naturwissenschaft und Technik in der Allgemeinbildung im Kanton Zürich» veröffentlicht. Dieser wird auf der Website von NaTech Education zum Download bereit gestellt. Um weiterhin ein starkes Netzwerk zu pflegen und in den Schweizer Bildungskreisen Brücken zu schlagen, wird NaTech Education zu den Ergebnissen der Initiative eine lebhafte Diskussion anregen.
Aus finanziellen Gründen wird unsere Publikation NatechInfo künftig noch zweimal pro Jahr erscheinen.
Brigitte Manz-BrunnerGeschäftsführerin NaTech Education
5NaTech Info 01/10
Die Geschäftsstelle informiert
NaTech Education zu Gast bei Siemens Am 11. März 2010 fand die zweite Generalversammlung des Verbands statt. Gastgeber war Siemens Schweiz in Zürich. In seinem Einstiegsreferat stellte Siegfried Gerlach, CEO Siemens Schweiz AG und Delegierter des Verwaltungsrates, das Bildungsprogramm «Generation21» vor. Im Anschluss an den offiziellen Teil führte Astrid Tönnies durch das Siemens Inforama. Ein reichhal tiger Apéro rundete die Versammlung ab. Ein grosses Dankeschön gilt Herrn Gerlach und seinem Team für den herzlichen Empfang.
Ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2009 liegt hinter uns. Der Leitende Ausschuss unter Vorsitz seines neuen Präsidenten, Prof. Jürg Christener, setzte weiterhin einen grossen Teil seiner Energie in die Sensibilisierung von Naturwissenschaft und Technikverständnis auf politischer und Bildungsebene. Dank des wertvollen und professionellen Engagements der Pädagogischen Hochschulen wurden im Jahr 2009 sechs Technikwochen in den Kantonen Luzern, Thurgau, Aargau, Zürich und Wallis erfolgreich durchgeführt. Die Rückmeldungen von Dozierenden und Studierenden sind sehr positiv. Ungefähr 200 angehende Lehrpersonen nahmen an diesen Veranstaltungen teil. Zudem führte NaTech mit Unterstützung des Vereins «exploreit» drei Techniktage mit insgesamt über 150 Kindern zum Thema «Schokolade dank kreativer Technik» durch.
Der Geschäftsbericht NaTech Education 2009 ist auf unserer Webseitewww.natecheducation.ch abrufbar.
NaTech Education unterstützt den «Lernkoffer»Christoph Brandenberger und Thomas Stuber entwickelten 2006 das Lehrmittel «Phänomenales Gestalten: Schwachstrom und Magnetismus», das Wege zu fächerverbindendem, lehrplanorientiertem Handeln aufzeigt und naturwissenschaftlichtechnische Sachverhalte auf Schulniveau transferiert.
NaTech Education ermöglichte es nun den beiden Autoren, einen Lernkoffer zu diesem Lehrmittel zu konzipieren. Angesprochen werden damit Lehrpersonen im Technischen Gestalten oder dem Fach NaturMenschGesellschaft, Schulen und Pädagogische Hochschulen sowie interessierte Eltern und Kinder.
Der Lernkoffer beinhaltet das erwähnte Lehrmittel, Experimentbeschreibungen samt Material, Informationen zu Geschich te, industrieller Herstellung, aktueller Forschung, Anleitungen zur Umsetzungen im Technischen Gestalten und einen Ordner für Lehrpersonen inkl. CDROM mit Unterrichtsmaterialen.
Die Autoren sind nun noch auf der Suche nach Sponsoren, die sich an den Herstellungskosten beteiligen. Der Materialaufwand des Prototyps ist beträchtlich: Geplant sind in diesem Pilotversuch 30 Unterrichtskoffer.
Der Lernkoffer als Lehrmittel fördert das Technikinteresse und das Technikverständnis wie im Schweizerischen Lehrplan 21 vorgesehen.
RedaktionBrigitte ManzBrunner, Sabine Braun, Inci SatirNaTech Education, Freigutstrasse 8, 8027 Zürich, www.natecheducation.chGestaltung, Layout, Realisationwww.visumdesign.ch, BernDruck Kaelin Produktion AG, ZürichAuflage F 500, D 2000 ExemplareErscheinungsweise Zweimal jährlich
Life Science Learning Center (LSLC)
Neugier erhalten, Interessen wecken und Potenziale fördern
Editorial 1Kurz nachgefragt bei ... 2• Dr. Albin ReichlinNaTech Fokus 3 • Die BlackBox 4 Fragen an ... 4• Hanna AukiaAktuelles 5 Die Geschäftsstelle informiert 5Kooperationen 6 • Life Science Learning Center
6
Das Life Science Learning Center (LSLC) der ETH und Universität Zürich ist einerseits eine Plattform für Aus und Weiterbildungsveranstaltungen von Lehrper sonen der Gymnasialstufe aus dem Bereich der Life Sciences. Das Schülerlabor andererseits vermittelt mit Praktika für Schulklassen aller Stufen, Schülerinnen und Schüler sowie die interessierte Öffentlichkeit einen spannenden Einblick in die Forschungswelt.
Die Life Sciences gewinnen zunehmend an gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung. Immer wichtiger wird dabei die Vernetzung mit anderen Disziplinen. So arbeiten z.B. im Bereich Bionik Biologie und Physik Hand in Hand, in der Nanotechnologie werden biologische Erkenntnisse verknüpft mit Technikwissen und in der Systembiologie geht nichts mehr ohne vertiefte Kenntnisse aus der Informatik. Mit dem LSLC wollen ETH und Universität Zürich die Life Sciences als eine der Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts in Schule und Gesellschaft stärker verankern.
«Science is hard fun» sagt man im angloamerikanischen Sprachgebrauch, d.h. Wissenserwerb ist mitunter anstrengend, kann und soll aber durchaus auch Freude machen. Das Lernzentrum versteht sich als Ergänzung des Schulunterrichts. Mit seinen Praktika möchte es Kinder und
Jugend liche dazu motivieren, sich vertiefter mit den Themen der Life Sciences zu beschäftigen. Eingebettet in einen Hochschulcampus, vermittelt es einen Eindruck von Wissenschaft: Es kann aufzeigen, wie sie im Forschungsalltag abläuft und was für Menschen dahinter stecken.
Lehrpersonen stehen weiterhin im Mittelpunkt, wenn es darum geht, den Lernenden eine solide Wissensbasis für die nächsthöhere Schulstufe zu vermitteln. Sei es vom Übertritt der Primarschule in die Sekundarschule, in das Gymnasium oder beim Wechsel an die Hochschulen. Das bestehende Weiterbildungsangebot wird mit Aktivitäten für Lehrpersonen von Primarschulen und der Sekundar stufe 1 ergänzt. Ausgehend von Praktika im Lernzentrum werden zum Transfer in den eigenen Unterricht Materialien und eine begleitende Beratung angeboten.
Die positiven Rückmeldungen zeigen, dass sich das Engagement lohnt, auch wenn es schwierig ist, den unmittelbaren Nutzen in Zahlen auszudrücken. Beispiele weisen aber auf die Bedeutung vom persönlichen Austausch Jugendlicher mit den Forschenden. So hat kürzlich ein Gymnasiast nach der Teilnahme an einem Praktikum seine MaturaArbeit zu diesem Thema geschrieben. Betreut wurde er dabei vom jungen Kursleiter aus der Molekularbiologie.
NaTech Info 01/10
Dr. Peter Jann, Life Science Learning Center
Kooperationen
Werden Sie Mitglied von NaTech Educa tion und leisten Sie einen Beitrag zur Förderung der Naturwissenschaften und des Technikverständnisses in der Allgemeinbildung!
Einzelmitgliedschaft: CHF 100.–Kollektivmitgliedschaft: CHF 750.–Gönnermitgliedschaft: ab CHF 5000.–
Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Webseite unter www.natecheducation.ch/mitgliedschaft.html oder per EMail: info@natecheducation.ch.
Der Verein NaTech Education • setzt sich für die Förderung der Na
turwissenschaften und des Technikverständnisses auf der Primarschul und Sekundarstufe I ein,
• fördert die Schaffung von geeigneten Lehrmitteln für das Technikverständnis in der Volksschule,
• engagiert sich, damit die Bildungsziele, die zum Verständnis von Technik und Naturwissenschaften führen, auf der Ebene der Volksschule im Lehrplan verankert sind.Machen Sie mit!
Impressum
Mitgliedschaft
Über NaTech Education