kantonsspital aarau 2015

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Perinatalzentrum 28 Geburtshilfe auf höchstem Niveau Beckenbodenzentrum 22 Von Inkontinenz bis Impotenz Onkologiezentrum Mittelland Gemeinsam gegen Krebs

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Kantonsspital Aarau 2015

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Page 1: Kantonsspital Aarau 2015

Perinatalzentrum 28

Geburtshilfe auf höchstem Niveau

Beckenbodenzentrum 22

Von Inkontinenz bis Impotenz

Onkologiezentrum Mittelland

Gemeinsam gegen Krebs

Page 2: Kantonsspital Aarau 2015
Page 3: Kantonsspital Aarau 2015

Vorwort · 3

Liebe Leserin,

lieber Leser

In den kommenden zwei Jahrzehnten rechnet

die WHO mit einer Zunahme von rund 70

Prozent bei Krebserkrankungen. Als eine der

Ursachen gilt die höhere Lebenserwartung

der Menschen. Nachweislich hat auch der

Lebensstil einen entscheidenden Einfl uss auf

die Entwicklung der Krankheit.

Im Onkologie-Zentrum Mittelland sind

erstmals drei wichtige Teilgebiete – Darm-

zentrum, Brustzentrum und gynäkologisches

Tumorzentrum – seit August 2015 nach

ISO-Normen und den Vorgaben der Deut-

schen Krebsgesellschaft (DKG) zertifi ziert. In

Zukunft sollen weitere Fachgebiete in ihrer

Struktur und Behandlungsqualität überprüft

und zertifi ziert werden. Wir möchten damit

den Behandlungen von Tumorerkrankungen

in unserem Spital zu noch mehr Effi zienz und

Qualität verhelfen.

Ein anderes Thema dieser Ausgabe ist die

Inkontinenz. Nicht nur ältere Menschen leiden

unter dem Tabuthema, es kann auch Jüngere

treffen. Erfahren Sie, wie im zertifi zierten

Beckenbodenzentrum des KSA mit einer

qualifi zierten Abklärung und der richtigen

Wahl der Therapie den meisten Patientinnen

und Patienten geholfen werden kann.

Zufriedene Patienten als höchstes Ziel

Auf welche Weise unser Spital bei Risiko-

schwangerschaften Geburtshilfe auf höchs-

tem Niveau leistet, wird in einem weiteren

Artikel beleuchtet. Das KSA räumt der

natürlichen Geburt, wann immer möglich, den

Vorrang ein – zum Wohl von Mutter und Kind.

Unterdessen schreitet die Erneuerung des

KSA-Campus voran. Alle Neurodisziplinen

werden künftig unter einem Dach vereint.

HNO und Augenklinik haben sich im neuen

Haus 60, an der Eingangspforte West des

KSA, zusammengefunden. Das schafft ein

Plus für die Patienten, gelingt es doch auf

diese Weise, Therapieabläufe noch besser

zu vernetzen und qualitativ fortwährend zu

verbessern.

Unser höchstes Ziel ist und bleibt die

individuelle Zufriedenheit der Patienten. Die

Ergebnisse regelmässiger Befragungen am

KSA belegen, dass wir den richtigen Kurs

eingeschlagen haben.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Robert Rhiner, CEO

Page 4: Kantonsspital Aarau 2015

4 · Inhalt/Impressum

Inhaltsverzeichnis

Impressum

03. Vorwort: Zufriedene Patienten als

höchstes Ziel

07. Onkologiezentrum: Gemeinsam

gegen Krebs

08. Das Gynäkologische Tumorzentrum

des KSA ist schweizweit führend

10. Darmzentrum: Wie sich Darmkrebs

wirksamer therapieren lässt

13. Behandlungs spektrum erweitert

Pankreas- und Leberchirurgie

15. Robert Rhiner: Der neue CEO stellt

sich vor

17. Gastroenterologie: Durchdachter

Umbau

19. Individualisierte Vorsorge für

Prostatakrebs als KSA-Innovation

2 2. Beckenbodenzentrum:

Von Inkontinenz bis Impotenz

25. Fuss-Sprechstunde: Wenn der

Schuh drückt

27. Rauchfrei: Eine weisse Linie für

den blauen Dunst

28. Perinatalzentrum: Geburtshilfe auf

höchstem Niveau

30. Die Neugestaltung des Campus

schreitet voran

33. Orthopädie: Ein Zentrum mit zwei

Standorten sichert hohe Qualität

34. Radiologie: Bessere Röntgenbilder

mit weniger Strahlenbelastung

10

28

34

Herausgeber: MetroComm AG, CH-9001 St.Gallen, Tel. 071 272 80 50, [email protected] Gesamtleitung:

Natal Schnetzer Koordination/Projektleitung KSA: Andrea Rüegg Chefredaktor: Dr. Stephan Ziegler Texte:

Thomas Veser Fotos: Stéphanie Engeler, zVg Anzeigenleitung: Ernst Niederer Layout: Béatrice Lang.

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm AG. August 2015

Kantonsspital Aarau AG

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CH-5001 Aarau

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Page 5: Kantonsspital Aarau 2015

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Page 6: Kantonsspital Aarau 2015

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Page 7: Kantonsspital Aarau 2015

Onkologiezentrum · 7

Dr. med. Martin Wernli

Gemeinsam gegen Krebs

Seit Juli 2015 sind das Darmzen-

trum, das Brustzentrum und das

Gynäkologische Tumorzentrum des

KSA nach Vorgaben der Deutschen

Krebsgesellschaft (DKG) sowie

nach internationalen ISO-Normen

zertifiziert. Das Onkologiezentrum

Mittelland, welches über eine

ISO-Zertifizierung verfügt, bildet

deren Fundament.

Das Kantonsspital Aarau steht für eine hohe

Qualität bei der Behandlung von Tumor-

erkrankungen. Deshalb sollen alle Fachdis-

ziplinen künftig unter einem gemeinsamen

Dach vereint werden. «Das Onkologiezentrum

Mittelland lässt sich anschaulich mit einem

allmählich wachsenden Gebäude verglei-

chen», informiert dessen Leiter und Chefarzt

Dr. med. Martin Wernli: Während dem Zent-

rum die Funktion des Fundaments zukommt,

bilden die auf Krebsbehandlung spezialisier-

ten Organzentren die Säulen.

Derzeit handelt es sich um die Teilgebie-

te Darmkrebs, gynäkologische Tumoren

und Brustkrebs, die bereits nach ISO und

Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft

(DKG) zertifiziert sind. Das Pankreaszent-

rum bereitet sich nach einer erfolgreichen

ISO-Zertifizierung auf den DKG-Prozess vor.

Die Organzentren werden dabei sowohl in

ihren Strukturen und Betriebsabläufen als

auch auf die inhaltlichen und qualitativen

Aspekte der Behandlung von Patientinnen

und Patienten überprüft.

Neue Gebiete sollen hinzukommen

Nach diesen ersten Zertifizierungserfolgen

wird sich Wernlis Worten zufolge, das KSA

mit fünf weiteren Krebsbehandlungsgebieten

auf diesen Prozess vorbereiten. Insgesamt

plant das KSA längerfristig, die Behandlung

von 20 verschiedenen Krebsarten im Onko-

logiezentrum zusammenzuführen und für alle

Gebiete eine Zertifizierung zu erlangen.

«Oftmals erfordert der Prozess mehr Zeit als

zunächst gedacht», erklärt Martin Wernli.

Er beschreibt die Zertifizierung als ständig

laufenden Vorgang, der nie zu Ende gehe,

weil die medizinische Forschung ständig

neues Wissen hervorbringt. «Die Entwicklung

im Gebiet der Tumorerkrankungen ist rasant.

So werden wir in drei Jahren wahrscheinlich

neue Therapien kennen und einsetzen.»

Ob die zertifizierten Spitäler den laufenden

Anforderungen entsprechen, wird bei einem

jährlichen Audit abgeklärt, umfangreichere

Revisionen erfolgen im Drei-Jahres-Turnus.

Bessere Übersicht dank VernetzungIm Vorfeld neuer Zertifizierungen, so Martin

Wernli weiter, «ermitteln wir als Erstes, wel-

che Fachleute am KSA in die jeweilige Krebs-

behandlung eingebunden sind». Schätzungs-

weise ein Drittel aller 4‘000 Mitarbeitenden

ist bei der Behandlung von Tumorpatienten

involviert. Danach gelte es abzuklären, wel-

che Kompetenzen das KSA ausweist und wie

sich die einzelnen Krebsbehandlungsgebiete

sinnvoll vernetzen lassen. «Diese Vernetzung

bringt dem KSA, vor allem aber auch den Pa-

tientinnen und Patienten, erhebliche Vorteile»,

fasst Martin Wernli zusammen.

Page 8: Kantonsspital Aarau 2015

8 · Gynäkologisches Tumorzentrum/Brustzentrum

Aarau: Die erste Adresse

für gynäkologische Tumorleiden

Im Gynäkologischen Tumorzentrum

werden Patientinnen mit Unter-

leibstumoren behandelt. Warum

eine Zertifizierung eine bessere

Behandlungsqualität gewährleis-

tet, schildert PD Dr. med. Dimitri

Sarlos, Chefarzt Gynäkologie und

Gynäkologische Onkologie, Leiter

Brustzentrum und Gynäkologi-

sches Turmorzentrum.

Dimitri Sarlos, nach dem Brustzentrum Mittelland hat das Gynäkologische Tumorzentrum seinen Betrieb aufge-nommen. Was hat Sie zur Gründung dieses zweiten Zentrums bewogen? Für die Behandlung von gynäkologischen

Beckentumoren ist eine professionelle und

interdisziplinär ausgerichtete Zusammen-

arbeit ausserordentlich wichtig. Wir wollten

diese Interdisziplinarität, denn sie ermöglicht

uns, die internen Abläufe und damit schluss-

endlich die Behandlungsqualität für unsere

Patientinnen zu optimieren.

Worin unterscheiden sich die Einrich-tungen?Sie sind ähnlich aufgebaut und funktionieren

in den internen Abläufen nach gleichem

Muster. Der wesentliche Unterschied besteht

darin, dass im Brustzentrum, wie der Name

schon sagt, ausschliesslich Krankheiten der

Brust – schwerpunktmässig Brustkrebs –

und im Gynäkologischen Tumorzentrum vor

allem Tumoren der weiblichen Beckenorgane,

also Gebärmutter- und Eierstockkrebs sowie

Tumoren des äusseren Genitals, behandelt

werden. Das Brust- wie auch das gynäkolo-

gische Tumorzentrum sind inzwischen nach

den Richtlinien der Deutschen Krebsgesell-

schaft (DKG) zertifiziert; das Brustzentrum

verfügt zusätzlich über eine Zertifizierung

der EUSOMA (Europäische Gesellschaft für

Brusterkrankungen).

Welche Merkmale sind für das Gynäko-logische Tumorzentrum typisch?Dort wacht ein Team von Spezialisten über

den gesamten Behandlungsablauf. Welche

Therapien die besten Erfolgsaussichten

versprechen, ermitteln wir bei den

«Tumorboards» genannten interdisziplinären

Besprechungen. Bei seinen Entscheidungen

richtet sich das Team konsequent am neues-

ten internationalen Wissensstandard aus.

Im Gynäkologischen Tumorzentrum hat

neben der ärztlichen Expertise auch die

spezialisierte Pflege einen sehr hohen

Stellenwert. Vier hervorragend ausgebilde-

te und spezialisierte Pflegefachfrauen für

Brust- und Gynäkologische Tumorerkrankun-

gen begleiten alle Patientinnen von der Diag-

nosestellung über den stationären Aufenthalt

bis hin zu den nachgeschalteten Therapien,

wozu etwa Chemo- oder Strahlentherapie

zählt. Zudem kümmern sich diese Breast

Care and Cancer Nurses (BCCN) um die

Nach sorge unserer Patientinnen. Dieser

vertrauensbildende Service ist deshalb

so wichtig, weil er den Betroffenen hilft,

die emotionale Stressbelastung besser zu

bewältigen.

Welche Rolle kommt dem Zentrum in der deutschen Schweiz zu und wo liegt der Unterschied zu vergleichbaren Einrich-tungen?Zur Behandlung von gynäkologischen Tumo-

ren kann man sich in der Schweiz in etliche

Spitäler begeben. Zertifizierte Einrichtungen

wie das Gynäkologische Tumorzentrum des

KSA gibt es in der Schweiz derzeit aber nur

drei, deswegen kommt ihm eine Schlüsselrol-

le zu. Wir behandeln auch viele Patientinnen,

die eine lange Anreise in Kauf nehmen, weil

sie für die Behandlungen klar ein zertifiziertes

Zentrum bevorzugen. Letztes Jahr hatten wir

Dort wacht

ein Team von

Spezialisten über

den gesamten

Behandlungsab-

lauf.

Page 9: Kantonsspital Aarau 2015

Gynäkologisches Tumorzentrum/Brustzentrum · 9

PD Dr. med. Dimitri

Sarlos

unter anderem Patientinnen aus dem Tessin,

aus Basel und der Ostschweiz. Zahlreiche

Studien legen den Schluss nahe, dass die

Behandlungsqualität für die Patienten in aus-

gewiesenen Zentren besser ist. Und davon

sind auch wir alle überzeugt.

Die Güte der medizinischen Behandlung

sei messbar, heisst es heute oft. Wie

ermitteln Sie in Ihren Zentren Qualität?

Das wird vor allem über die Zertifizierung

sichergestellt. Auf diese Weise lässt sich

nachweisen, inwieweit wir vorgegebenen

Anforderungen genügen. Unabhängige

Fachliche und emotionale Betreuung

Als speziell geschulte Pflegefachfrauen betreuen «Breast and

Cancer Care Nurses» (BCCN) Patientinnen mit Brustkrebs und

gynäkologischen Tumorerkrankungen. Das Arbeitsfeld bein-

haltet die Begleitung und Beratung der betroffenen Frauen

und deren Angehörigen von der Diagnose über den gesamten

Behandlungsprozess hinweg bis zur Rückkehr ins Alltagsleben.

Auch das KSA verfügt über ein BCCN-Team, deren onkologisch

ausgebildete Mitarbeiterinnen sich den Betroffenen in fachli-

chen wie in emotionalen Angelegenheiten als erste Ansprech-

personen empfehlen.

Auch Familienangehörige werden betreut

Dazu bieten sie spezielle Sprechstunden an, vermitteln Informa-

tionen und leisten persönliche Beratung rund um die Krebsthe-

rapie. Zudem fungieren die BCCN als Bindeglied zwischen

den Patientinnen, deren Familienangehörigen sowie den

Behandlungsteams. Dass sie einen ausgesprochen positiven

Einfluss auf die Genesung haben, ist mittlerweile längst erwie-

sen. Gerade bei der wichtigen psychologischen Nachbetreuung

spielen BCCN eine tragende Rolle. Auch bei Fragen zu Brustim-

plantaten oder zur Narbenpflege vermitteln sie den Frauen

wichtige Tipps. Damit sich die Betroffenen mit ihren Fragen und

Sorgen stets an sie wenden können, sind die Aarauer BCCN

von Montag bis Freitag zu den Bürozeiten telefonisch oder per

Email erreichbar.

Tel.: 062 838 58 43. Mail: [email protected]

Die «Breast Care and

Cancer Nurses» am KSA

Experten aus dem Ausland überprüfen in

Form sogenannter Audits jedes Jahre mehre-

re Tage lang, ob wir mit unseren Leistungen

den festgelegten Standards gerecht werden.

Hierzu werden verschiedene Kriterien wie

etwa die Datenbank, Fallzahlen, interne

Abläufe, die Qualität der Dokumentation und

das Niveau der Versorgung inklusive Psycho-

onkologie und Sozialdienst in die Beurteilung

mit einbezogen. Die vorgegebenen Kennzah-

len sind sehr streng. Um weiterhin zertifiziert

zu bleiben, müssen wir sie bedingungslos

einhalten, daran führt kein Weg vorbei.

Page 10: Kantonsspital Aarau 2015

10 · Darmzentrum

Wie sich Darmkrebs wirksamer

therapieren lässt

Seit Sommer 2015 ist das Darmzentrum des KSA

nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft

(DKG) sowie internationaler ISO-Norm zertifiziert.

Fachliche Kompetenz und Behandlungsqualität

wurden durch externe Fachleute klar bestätigt. Ein

Vorteil für die Patienten.

Im interdisziplinär abgestützten Darmzentrum sind Experten aus acht

ärztlichen und sechs pflegerischen Disziplinen tätig. Gemeinsam wird

nach intensiven Abklärungen die bestmögliche Therapie für jeden

individuellen Fall in Absprache mit den Betroffenen bestimmt. «Denn

wir müssen berücksichtigen, dass kein Tumor wie der andere ist»,

erklärt Professor Dr. med. Walter Richard Marti, Chefarzt der Klinik

für Chirurgie. «Optimale Verhältnisse für eine erfolgreiche Behandlung

werden durch das Zusammenspiel von fachlichen Kompetenzen und

einer umfassenden Rundumbetreuung der Patienten geschaffen.»

Wenn sich nach einer Koloskopie (Darmspiegelung) der Verdacht

auf Krebs erhärtet, muss Martis Worten zufolge das Ausmass der

Erkrankung möglichst schnell und exakt abgeklärt werden. Dies erfolgt

durch eine Computertomographie des Brust- und Bauchraumes. Daran

schliesst sich eine Magnetresonanztomographie des Mastdarms an.

Der Mastdarm ist der letzte Teil des Dickdarms vor dem After. Ist

dieser Darmabschnitt von Krebszellen befallen, bleibt oftmals nur die

vollständige Entfernung inklusive des gesamten Lymphabflussgebiets

sowie aller möglicherweise vom Tumor mitbefallenen Organe.

Schonende Technik verspricht grössere Erfolge

Das ist eine heikle Aufgabe, denn wegen seiner versteckten Lage sind

Operationen am Mastdarm äusserst diffizil. Zudem drohen bei der

völligen Entfernung wesentliche Einschränkungen der Lebensqualität.

Um einen permanenten künstlichen Darmausgang zu vermeiden, ist

vor dem Eingriff eine interdisziplinäre Behandlungsplanung generell

und eine präzise Planung der Operation im Speziellen unabdingbar.

Zur Verbesserung der langfristigen Resultate erfolgt in der Regel eine

Strahlenbehandlung, kombiniert mit einer Chemotherapie vor der

OP. Diese erfordert höchstes Fingerspitzengefühl von den Chirurgen,

um die für die Sexualfunktion wichtigen Nerven zu schonen und den

Tumor trotzdem radikal zu entfernen.

Ausschlaggebend für die Operationsart sind Lage und Ausdehnung

der Geschwulst. Dank der laparoskopischen OP-Methode (Bauch-

spiegelung), die mit einer 30-Grad-Optik die direkte Sicht auf diese

Nerven gestattet, sind Eingriffe am Mastdarm schonender und für den

Patienten erheblich besser erträglich geworden. Am Darmzentrum des

KSA wird diese Operationstechnik mit dem neuen, transanalen lapa-

roskopischen Zugang im dreidimensionalen Verfahren ergänzt. Hierbei

operiert ein Team laparoskopisch «von oben» durch die Bauchhöhle,

während ein zweites Operationsteam gleichzeitig den Tumor «von

unten» durch den After ins Visier nimmt. Der transanale Zugang er-

möglicht den Chirurgen eine direkte Einsicht auf die sensiblen Zonen,

in denen die Nerven für die Sexualfunktion verlaufen.

Operationszeit verringert sich

Dank der Kombination beider Techniken können der fetthaltige Hüllkör-

Page 11: Kantonsspital Aarau 2015

Darmzentrum · 11

Dr. med. Gaudenz Curti Prof. Dr. med.

Walter R. Marti

Plötzliche Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, Blutarmut

und Gewichtsverlust können auf einen Darmkrebsbefall hinwei-

sen. Jährlich erkranken hierzulande rund 4‘000 Menschen an

der nach Prostata- und Brustkrebs am weitesten verbreiteten

Krebsform.

«Ein Darmkrebs schreitet individuell unterschiedlich schnell

voran», informiert Dr. med. Gaudenz Curti, Leitender Arzt

Viszeralchirurgie. Es lasse sich jedoch meist dieselbe Abfolge,

beginnend mit nicht entarteten Vorstufen, beobachten. Dazu

zählen Polypen, die sich im Verlauf der Zeit zur bösartig

wachsenden Krebsform entwickeln können. «Die Mehrheit

der bösartigen Darmkrebse wird nach dem 50. Lebensjahr

diagnostiziert, tendenziell eher bei Männern. Allerdings können

auch jüngere Patienten an Darmkrebs erkranken.»

Da die Entdeckung jeder Krebsart in einem sehr frühen Stadium

bessere Heilungsaussichten eröffne, empfiehlt Gaudenz Curti

jedem Patienten über 50 Jahren, sich einer Dickdarmspiegelung

zu unterziehen. Dieser Eingriff, der in einer leichten Narkose

stattfindet, wird für 50- bis 69-Jährige im Zehnjahres-Turnus

von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung bezahlt.

Im Verlauf dieser «Koloskopie», bei der zur Betrachtung eine

kleine Kamera eingesetzt wird, entfernt man gleichzeitig Poly-

pen und verhindert so, dass sich aus ihnen Krebs entwickeln

kann. Die weitverbreitete Furcht vor der Darmspiegelung sei

unberechtigt, konstatiert Curti. Die risikoarme Untersuchung

dauere etwa eine halbe Stunde und verlaufe in geübten Hän-

den schmerzfrei.

Dem Darmkrebs Paroli bieten

per des Mastdarms (Mesorektum) und die umgebenden Lymphknoten

in deutlich kürzerer Zeit komplett entfernt werden. Die Entfernung

ohne Verletzung der Oberfläche gehört heute zum Standard der

Mastdarmkrebsoperation. Sie ist unabdingbar für eine erfolgreiche

Genesung, denn der Hüllkörper kann versprengte Krebsableger ent-

halten. Die erwähnte Verkürzung der Operationszeit resultiert in einer

Verbesserung des postoperativen Verlaufs: «Je kürzer die Operations-

zeit, desto besser verläuft der Heilungsprozess», weiss Walter Marti.

Page 12: Kantonsspital Aarau 2015

Sie und wir — gemeinsam zum Heilungserfolg!

Medizinische Abklärung und Behandlung Osteoporose-Sprechstunde Rheumatologische Sprechstunde Interventionelle Schmerztherapie

Diagnostik Labor Röntgen und Sonographie EKG/Spirometrie/DXA

Ambulante Therapien Physiotherapie Ergotherapie (inkl. Sturzprävention) Klinische Psychologie Infusionstherapie Medizinische Trainings-Therapie

Ambulante Rehabilitation Interdisziplinäres Rehabilitationsprogramm

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Page 13: Kantonsspital Aarau 2015

Pankreas und Leber · 13

Behandlungsspektrum der Pankreas- und

Leberchirurgie erweitert

KSA und Universitätsspital Zürich arbeiten seit Sep-

tember 2014 auf dem Gebiet hochkomplexer Leber-

und Pankreaseingrif fe eng zusammen.

Die Behandlung von Tumoren der Bauchspeicheldrüse und der Leber

verbessern sich stetig. Sowohl Tumoren der Bauchspeicheldrüse als

auch der Leber, welche noch vor Jahren nicht operabel waren, können

heute mit gut abschätzbarem Risiko in heilender Absicht behandelt

werden. Am Universitätsspital Zürich wurde vor zehn Jahren das

«Swiss HPB Center» für hepatobiliäre Chirurgie gegründet, das sich

ausschliesslich der operativen Behandlung von Leber- und Bauchspei-

cheldrüsenerkrankungen in Lehre und Forschung widmet.

Das eigene Spektrum erweiternInzwischen gehört auch das KSA diesem Zentrum an. Aus gutem

Grund: «Die Bauchspeicheldrüsen- und Leberchirurgie hat sich

als hochspezialisierter Medizinbereich in den letzten Jahren stark

entwickelt; es gibt heute viel mehr Möglichkeiten, vielschichtige und

umfangreiche Eingriffe vorzunehmen», sagt Dr. med. Oliver Tschalèr,

Leitender Arzt Viszeralchirurgie. In der vertraglich vereinbarten Koope-

ration ist vorgesehen, dass komplexe Fälle im Rahmen eines «Tumor-

boards» gemeinsam besprochen werden und Experten des KSA und

des USZ sowohl in Zürich als auch in Aarau wechselseitig operieren.

Die für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit «gestattet uns, das

eigene Spektrum hochkomplexer Therapien im Bereiche der Leber

oder Bauchspeicheldrüse zu erweitern und qualitativ zu verbessern»,

resümiert Oliver Tschalèr.

Dr. med. Oliver Tschalèr

Page 14: Kantonsspital Aarau 2015

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Page 15: Kantonsspital Aarau 2015

Neuer CEO · 15

«Das KSA schrittweise und nach

Augenmass erneuern»

Das Kantonsspital Aarau gehört zu den acht grössten Spitälern der Schweiz. Damit dies so bleibt, setzt sich

CEO Dr. med. Robert Rhiner persönlich ein. Das Spital, in dem er zum Facharzt ausgebildet wurde, liegt ihm

am Herzen.

Robert Rhiner zählt zweifellos zu den ausgewiesensten Kennern des

grössten Spitals im Aargau. Dort begann seine Karriere. Nachdem

er während seines Studiums als Nachtpfleger und Ambulanzfahrer

in einem Regionalspital tätig war, liess er sich am KSA zum Facharzt

weiterbilden. Die enge Bindung an das KSA und seine Kenntnisse

des Spitalalltags haben sich für ihn als Politiker und Chefbeamter im

kantonalen Gesundheitswesen stets als vorteilhaft erwiesen. «Es hat

mich schliesslich wieder ans KSA zurückgezogen», betont Rhiner, den

in seiner Rolle als CEO grosse Herausforderungen erwarten.

Keine geringe Rolle spielt dabei der laufende Masterplan, über den

durch Umbau und Neubau die Erneuerung des Spitals vorangetrieben

wird. «Wir werden die Umsetzung der Einzelschritte den finanziellen

Möglichkeiten des KSA anpassen und mit Augenmass anpacken»,

erklärt Rhiner. Der Spitalchef hat bereits angekündigt, dass er sich

intensiver mit der Frage beschäftigen will, welche Behandlungen die

Bevölkerung überhaupt benötigt. «Wir werden alles daran setzen, die

Qualität der von uns angebotenen Leistungen weiter zu steigern.»

Künftig gelte das Motto: «Wir müssen nicht alles machen, aber was

wir machen, tun wir richtig.»

Das KSA als Zentrumsspital im Mittelland«Als achtgrösstes Krankenhaus der Schweiz ist und bleibt das KSA

mit seinen 30 A-Kliniken für uns das Zentrumsspital im Mittelland. An

diesem Anspruch wollen wir uns auch künftig ausrichten.» Als Haupt-

aufgaben beschreibt Rhiner die medizinische Grundversorgung in der

Region Aarau, die spezialisierte im Kanton und die hochspezialisierte

medizinische Versorgung der Patienten im Mittelland. Künftig sollen

auch noch mehr Patientinnen und Patienten aus anderen Kantonen

von KSA-Leistungen profitieren.

Kooperation mit Universitätsspitälern

Besonderen Stellenwert misst Rhiner der engen Zusammenarbeit mit

Universitätsspitälern bei: «Auf dem Gebiet der hochspezialisierten

Medizin (HSM) können und müssen auch wir Beiträge leisten.» Er

verweist auf die Kooperation mit der Universität Basel, mit welcher

die medizinische Universitätsklinik am KSA assoziiert ist. Grosse

Bedeutung besitzen auch die Kooperationen in Gefässchirurgie, HNO,

Augenheilkunde, Strahlentherapie und Kardiologie – ebenso wie das

Herzzentrum, in dem sich die kardiologischen KSA-Kompetenzen mit

den herzchirurgischen Stärken der Aarauer Klinik Hirslanden wirkungs-

voll ergänzen.

CEO Robert Rhiner (*1959) hat in Basel Medizin studiert. Als

Chirurg war er in den Spitälern Zofingen, Olten und Aarau tätig.

Von 1999 bis 2004 stand er der Stabsabteilung im Kantons-

spital Baden vor. Anschliessend übernahm Rhiner für ein halbes

Jahrzehnt die Leitung des Zofinger Spitals. Als FDP-Mitglied

arbeitete er zunächst im Einwohnerrat Zofingen und wirkte

anschliessend bis 2010 als Angehöriger des Grossen Rates.

Vier Jahre lang leitete er sodann die Gesundheitsversorgung

des Kantons Aargau. Robert Rhiner ist verheiratet und hat drei

erwachsene Kinder.

Arzt, Politiker, Chefbeamter

Page 16: Kantonsspital Aarau 2015

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Page 17: Kantonsspital Aarau 2015

Umbau Gastroenterologie · 17

Gastroenterologie: Durchdachter Umbau

Um die Anforderungen an ein modernes Spital noch

besser zu erfüllen, werden im Zuge des Masterplans

einzelne Kliniken neu gestaltet. Darunter auch die

Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie.

Die Gastroenterologie und Hepatologie beschäftigt sich mit Diagnos-

tik, Therapie und Prävention von Erkrankungen der Speiseröhre, des

Magens, des Darmes, der Leber, der Gallenorgane und der Bauchspei-

cheldrüse. Schwerpunkt der Tätigkeit sind endoskopische Untersu-

chungen und damit verbundene Eingriffe wie Blutstillung, Resektion

von Darm-Polypen, Entfernung von Steinen aus den Gallenwegen und

Stenteinlagen. Spezialsprechstunden für chronische Darmerkrankun-

gen und Leberleiden sind ein weiterer wichtiger Teil des Spektrums.

Die zentrale Lage im Hauptgebäude ist sowohl für ambulante als auch

für stationäre Patienten sehr vorteilhaft. In kritischen Situationen ist

die Nähe der Gastroenterologie zu Notfallstation, Intensivstationen und

Operationssälen entscheidend.

Vorbildliches Herzstück

Im Sinne effizienterer Abläufe nach zeitgemässen Kriterien musste

auch die Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie verändert

werden. Auf gleichbleibender Gesamtfläche entstand als vorbildliches

Herzstück ein Raum, in dem medizinische Geräte aufbereitet werden.

Dieser entspricht den höchsten Ansprüchen an Hygiene und sichert

einen reibungslosen Ablauf des Klinikbetriebes.

Am neu konzipierten und gestalteten Empfang wird der Ablauf der

Behandlungen koordiniert. Beim Umbau hat man die vorgegebene

Aufgabe, einen funktional geprägten und Diskretion sichernden Ort zu

schaffen, mit sichtbarem Erfolg in die Praxis umgesetzt. Weiter ent-

stand ein neuer Warteraum, der durch ein freundliches und angeneh-

mes Ambiente überzeugt. Durch die vollumfängliche Neugestaltung ist

es in Zukunft möglich, allen Patientinnen und Patienten ein professio-

nelles Umfeld zu bieten, das kontinuierlich verbessert wird.

Dr. med. Franz Lammer im neuen Aufbereitungsraum für medizinische Geräte

Page 18: Kantonsspital Aarau 2015
Page 19: Kantonsspital Aarau 2015

Urologie · 19

Individualisierte Vorsorge

für Prostatakrebs als KSA-Innovation

Nur etwa 20 Gramm schwer, macht die Prostata über 50-jährigen Männern öfters zu schaffen. Mit einer neu

entwickelten App lässt sich die Vorsorge optimieren.

Auch bei dieser Krebsart haben sich die Heilungschancen und die

Aussicht auf eine gute und längerfristige Lebensqualität verbessert.

Wenn bösartige Tumoren früh aufgespürt werden, lassen sich die

Heilungsmöglichkeiten als gut bewerten.

Vorsorgeuntersuchung für den informierten Mann

Wer ab 50 Jahren mehr Gewissheit will, unterzieht sich einer Vorsor-

geuntersuchung. Allerdings gibt die gängige und nicht unumstrittene

PSA-Messung im Blut (Prostataspezifisches Antigen) lediglich Aus-

kunft darüber, ob mit der Vorsteherdrüse eventuell etwas nicht stimmt.

Bei erhöhten Werten müssen weitere Untersuchungen folgen. Dabei

wird durch eine Biopsie Gewebe aus der Prostata entnommen. Rein

statistisch gesehen stösst man jedoch nur bei jedem vierten Mann mit

erhöhten PSA-Werten auf einen Krebs.

v.l.n.r. Professor Dr. med. Franz Recker und Professor Dr. med. Stephen Wyler

Therapeutische Wege

Wird die Diagnose Prostatakrebs gestellt, muss nicht in jedem Falle

behandelt werden. Bei gewissen Tumoren, die als weniger

aggressiv beurteilt werden, empfiehlt sich auch die Beobachtung.

Aktive Überwachung

Sie ist bei wenig aggressivem Prostatakrebs möglich. Mit regelmäs-

sigen PSA-Tests und gelegentlichen Kontrollbiopsien der Prostata

können kleine Tumoren beobachtet werden und erfordern keine

Behandlung.

Strahlentherapie (Radiotherapie)

Prostatatumoren werden entweder von aussen durch radioaktive

Strahlen behandelt oder man bringt die radioaktiven Strahlen in die

Page 20: Kantonsspital Aarau 2015

Haarausfall durch Chemotherapie

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Neu auf dem Markt ist die App «ProstateCheck», welche Professor Dr. med. Franz Recker,

Chefarzt Urologie, und Oberarzt Dr. med. Maciej Kwiatkowski entwickelt haben. Sie

dient dazu, eine mögliche Krebs erkrankung im frühen Stadium und damit rechtzeitig zu

entdecken. Sie kann aber auch helfen, ohne Einbusse von Sicherheit bei Patienten mit

niedrigem Risiko für einen Prostatakrebs die Kontrollintervalle zu verlängern.

Aus Angaben wie Alter, familiäre Vorbelastung, Drüsengrösse sowie PSA-Wert erfolgt

eine individualisierte Risikoberechnung. Auf dieser Grundlage errechnen die Algorithmen

der App das Risiko, in den nächsten vier, acht oder zwölf Jahren an Prostatakrebs zu

erkranken.

«Die ProstateCheck-App trägt dazu bei, die Vorsorge zu verbessern und Kosten einzuspa-

ren», sagt Professor Dr. med. Stephen Wyler, Leitender Arzt und stellvertretender Chefarzt

Urologie. Damit können seinen Worten nach Kontrollabstände bis zu sieben Jahre verlän-

gert werden. Die App ermögliche zwar innerhalb weniger Sekunden eine individualisierte

Vorsorgeanalyse, den Gang zum Hausarzt könne sie jedoch nicht ersetzen, gibt er zu

bedenken.

Urologie · 21

Prostata ein und behandelt den Krebs auf

diese Weise direkt. Diese Methode zeigt im

Frühstadium gute Heilungsaussichten.

Vollständige EntfernungDie chirurgische Entfernung der Prostata,

die sogenannte radikale Prostatektomie, gilt

dann als sicherer Weg, wenn die Erkran-

kung auf dieses Organ beschränkt ist. Am

KSA wird dieser Eingriff minimal-invasiv mit

dem Da-Vinci-Operationsroboter durchge-

führt. Das Operationsteam des KSA gehört

landesweit zu den Zentren mit der grössten

Expertise. So können optimale Resultate

für den Erhalt von Kontinenz und Potenz

erzielt werden. Durch einen intraoperativen

Schnellschnitt, also der mikroskopischen

Untersuchung der Prostata durch den Patho-

logen während der Operation, wird höchste

Sicherheit für den Patienten gewährleistet,

und die für die Erektion zuständigen Nerven

werden weitgehend geschont.

Page 22: Kantonsspital Aarau 2015

22 · Beckenbodenzentrum

Von Inkontinenz bis Impotenz

Beckenbodenbeschwerden wie Inkontinenz oder Störung der Sexualfunktion sind häufig. Trotzdem werden

diese Beschwerden noch viel zu häufig tabuisiert. Nicht so im interdisziplinären Beckenbodenzentrum, wie Prof.

Dr. med. Gabriel Schär, Chefarzt Frauenklinik/Urogynäkologie und Mitglied der Geschäftsleitung, im Interview

erläutert.

Gabriel Schär, Inkontinenz zählt zu den Tabuthemen. Wie kann das Team Pati-enten allfällige Schamgefühle nehmen?Am wichtigsten ist der offene, empathi-

sche und professionelle Umgang mit den

Betroffenen. Dabei muss das kommunika-

tive Verhalten der Fachpersonen Erfahrung

und Kompetenz vermitteln. Geht man im

Gespräch mit dem Themenkreis Inkontinenz

und Beckenbodenbeschwerden, aber auch

Sexualität und Partnerschaftsprobleme,

natürlich um, fördert das bei den Patien-

tinnen die Bereitschaft, Beschwerden und

Erwartungen offen darzulegen. Durch unsere

Informationsveranstaltungen zeigen wir zu-

dem die Aufgeschlossenheit, ohne Tabu über

die Probleme zu reden und laden Betroffene

dazu ein, sich mit uns an die Abklärung und

Behandlung ihrer Beschwerden zu wagen.

Warum haben Sie am KSA überhaupt ein Beckenboden-Zentrum ins Leben gerufen?Damit wurde lediglich umgesetzt, was wir im

Klinikalltag schon lange gelebt haben. Wir

werden von aussen schon seit geraumer Zeit

als spezialisierte Einheit mit vielfältiger Fach-

kompetenz wahrgenommen und erhalten ent-

sprechende Zuweisungen. Dabei war bei uns

die Anzahl komplexer Krankheitsbilder mit

Inkontinenz und Beckenboden-Deszensus,

also Senkung des Beckenbodens, schon viele

Jahre lang sehr hoch. Offensichtlich traut

man uns zu, neben den Routineabklärungen

und -behandlungen auch komplexe Probleme

zu lösen. Dank der vorhandenen Kompetenz

konnten unsere versierten Spezialisten das

bereits vorhandene Angebot noch besser

strukturieren, geregelte Vorgehensweisen

festlegen und anhand von Standards die

Qualität überprüfen.

Wie beurteilen Sie den Bedarf an Leis-tungen, die solch ein Zentrum erbringt?Durch die steigende Lebenserwartung

nehmen Krankheitsbilder wie Inkontinenz,

Senkung der inneren Organe und des

Beckenbodens sowie Störungen der Darm-

und Blasenentleerung stetig zu. Da sie oft

zusammen auftreten, sind Darmspezialist,

Urologe, Frauenärztin, Neurologin und weitere

Spezialisten gefordert. Weil die Komplexität

bei älteren Menschen durch gleichzeitig auf-

tretende Leiden oder durch medikamentöse

Therapien hoch ist, wird für ihre Behandlung

oftmals ein interdisziplinäres Team benötigt.

Welchen Einfluss hatte das auf die Zertifizierung Ihres Zentrums?Es begünstigte einen Lernprozess, der uns

in die Lage versetzte, die Bedingungen für

eine Zertifizierung durch externe Auditoren

kostensparend und sehr effizient zu erfüllen.

Wir wollten uns nicht nur einfach Zentrum

nennen, sondern auch entsprechend zerti-

fiziert sein. Dadurch haben alle Beteiligten

schon in der Vorbereitungsphase, aber dann

auch während der Zertifizierungsphase, neue

Erkenntnisse gewonnen. Und diese sind

wiederum in die Behandlung der von uns

betreuten Patienten eingeflossen.

Welche Vorteile versprechen Sie sich vom interdisziplinären Ansatz?Weil das Wissen in der Medizin fortwährend

zunimmt, steigt die Zahl der Spezialisten. In

Zentren zusammengefasst, ergänzen sie sich

durch ihre Kompetenzen. Unsere Interdiszi-

plinarität ermöglicht kürzere und effizientere

Wege im Behandlungsablauf. Gemeinsame

Absprachen tragen erheblich dazu bei, die

Behandlungssicherheit zu erhöhen. Ausser-

dem tauscht man sich im Team über medika-

mentöse Therapien aus, diese können dazu

beitragen, Nebenwirkungen abzuschwächen.

Im Beckenbodenzentrum können verschiede-

ne Experten an ein und derselben Patientin

nötige Operationen miteinander kombinieren

und in einem Schritt durchführen. Schliess-

lich zeichnet sich ein Spezialistenteam durch

eine Zweitmeinungskompetenz aus. Auch

Therapien aus dem Bereich Physiotherapie

oder Spezialpflege anstelle einer Operation

werden dabei erwogen.

Wann bewährt sich dieser Ansatz besonders, können Sie einen konkreten

Fall schildern?

Nehmen wir etwa eine Patientin, die neben

einer Störung der Darm- und Blasenentlee-

rung zudem unter Urin-und Windinkontinenz

leidet. Im ersten Schritt der Abklärung stellen

Am wichtigsten ist

der offene,

empathische und

professionelle

Umgang mit den

Betroffenen.

Page 23: Kantonsspital Aarau 2015

Beckenbodenzentrum · 23

Prof. Dr. med. Gabriel Schär (4. von links) mit dem Team des Beckenbodenzentrums

Urologe, Frauenärztin und Darmchirurg die

Diagnose. Der Radiologe unterstützt mit

seiner Untersuchung im MRT (Magnetre-

sonanztomographie) die Diagnostik. Eine

komplexe Urodynamik- und Manometriestudie

durch die spezialisierten Pflegefachfrauen

vermittelt ergänzende Informationen. Die

Befunde werden zusammengetragen und mit

allen Beteiligten des Beckenbodenzentrums

diskutiert. Gemeinsam suchen wir dann nach

Lösungen.

Im ersten Schritt wird eine Physiotherapeutin

mit der Patientin darauf hinarbeiten, die

Beckenbodenmuskulatur zu stärken und

Körperhaltung sowie Verhaltensweise zu ver-

bessern. Die Urogynäkologie-Fachfrau macht

die Patientin mit Hilfsmitteln vertraut. Mit

Diätberatung und Abführmitteln lässt sich die

Darmentleerung fördern und mit Medikamen-

ten die Blaseninkontinenz verringern.

Page 24: Kantonsspital Aarau 2015

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Page 25: Kantonsspital Aarau 2015

Fuss-Sprechstunde · 25

Wenn der

Schuh drückt

Langfristig erhöhte Zuckerwerte können Fussnerven so schädigen,

dass ihr Schmerzempfinden nachlässt. Gleichzeitig wirken sich

Nikotinkonsum, hoher Blutdruck oder hohe Blutfettwerte längerfris-

tig schädigend auf die Durchblutung aus. Wenn Betroffene zudem

ungeeignetes Schuhwerk tragen, kann es zu Wunden kommen, die

unbeachtet zu grossen Komplikationen bis zu einer Amputation führen

können. Weil sie nicht schmerzen, nehmen die Betroffenen sie oftmals

nicht ernst genug.

Möglichst früh zum Arzt

Damit es gar nicht erst so weit kommt, bietet das KSA eine

«Fuss-Sprechstunde» für Diabetiker an. Wer als Diabetiker eine ein-

geschränkte Schmerz- oder Berührungsempfindung oder Wunden am

Fuss hat, wird in der interdisziplinären Fuss-Sprechstunde für Diabeti-

ker umfassend betreut. «Wenn ein Geschwür am Fuss aufgetreten ist,

gilt es, keine Zeit mehr zu verlieren», bekräftigt Dr. med. Anne Katrin

Borm, Leitende Ärztin Endokrinologie/Diabetologie und Metabolismus.

Bei der Erstuntersuchung wird abgeklärt, welche Spezialisten im

nächsten Schritt gefordert sind. Zudem werden erste dringende Mass-

nahmen, etwa die richtige Entlastung des Fusses und eine Durch-

blutungsabklärung, eingeleitet. Nach Vorliegen der Befunde wird das

weitere Vorgehen mit dem Hausarzt vereinbart. «Das Angebot findet

guten Zuspruch», freut sich die Ärztin. «Es wäre aber wünschenswert,

dass sich die Betroffenen bei Gefühlsstörungen oder Wunden früher

bei uns melden und sich vor allem bei der Diabetesberatung gut darü-

ber informieren, wie man Wunden am Fuss von Anfang an vermeiden

kann.»

Dr. med. Anne Katrin

Borm

Diabetiker sollten ein besonderes Augenmerk auf ihre

Füsse richten. Durch frühzeitiges Handeln können

Komplikationen durch Wunden vermieden werden.

Page 26: Kantonsspital Aarau 2015

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Page 27: Kantonsspital Aarau 2015

KSA Rauchfrei · 27

Praktisch rauchfreies Areal

Im Zuge der neuen Rauchfrei-

strategie soll das KSA schrit tweise

zu einer mehrheitlich tabakfreien

Gesundheitsinstitution werden.

Leidenschaftliche Raucher, die ständig über

die gesundheitlichen Gefahren lesen, so

meinte einmal der legendäre Zigarrenraucher

Winston Churchill, hörten auf – zu lesen. Um

den blauen Dunst im Spitalareal so weit wie

möglich zu reduzieren, setzt das KSA auf die

Implementierung von nachhaltigen Unterstüt-

zungsangeboten sowie auf die Umsetzung

international anerkannter Rauchfrei-Stan-

dards in Einzelschritten.

Rauchende Mitarbeitende, Besucher sowie

Patientinnen und Patienten sollen nicht diskri-

miniert, sondern Schritt für Schritt mittels

Präventions- und Informationskampagnen auf

das Ziel der «Rauchfreiheit» auf dem Areal

vorbereitet werden. In einem ersten Schritt

wurden die zahlreichen Raucherecken aufge-

hoben und durch klar beschriftete Raucher-

pavillons (z. B. im Bereich der Veloständer)

ersetzt.

Reibungslose Umstellung«Die Umstellung verlief reibungsloser als

erwartet und fand allgemein Zustimmung»,

freut sich Sergio Baumann, Leiter Betrieb.

Ab 1. September 2015 wurde das gesamte

Areal zur rauchfreien Zone erklärt. Boden-

markierungen und Infotafeln machen auf die

Neuerungen im Zugangsbereich des KSA

aufmerksam. Das Rauchen bleibt in den

geschaffenen Raucherzonen möglich.

BASEL | BERN | GENÈVE | LAUSANNE | LUGANO | ST. GALLEN | ZÜRICH BERLIN | GREIFSWALD | LUXEMBOURG

Page 28: Kantonsspital Aarau 2015

28 · Risikoschwangerschaften und -geburten

Geburtshilfe auf höchstem Niveau

Nicht nur bei normal verlaufenden Schwangerschaften empfiehlt sich das Perinatalzentrum als verlässlicher

Partner. Auch bei Risikoschwangerschaften dürfen die Frauen auf die bestmögliche medizinische Versorgung in

Aarau zählen.

Babys kommen normalerweise mit dem Kopf voran zur Welt. Bei fünf

Prozent der Neugeborenen ist dies jedoch nicht der Fall – sie befin-

den sich in sogenannter Steisslage. Bei der Geburt geht dann nicht

der Schädel als Körperteil mit dem grössten Durchmesser voran,

sondern das Beckenende oder die Füsse. In diesem Fall spricht man

von einer «Beckenendlagengeburt» oder volkstümlich «Steissgeburt».

Sie zählt neben Frühgeburt und Mehrlingen zu den sogenannten

Risikogeburten.

Ausgezeichnete Betreuungsqualität«Wir bieten am KSA Geburtshilfe auf höchstem Niveau – auch bei

Risikogeburten», erklärt Dr. med. Monya Todesco Bernasconi,

Chefärztin Geburtshilfe und Perinatalmedizin. «Die Qualität der

Betreuung beginnt bei der Schwangerschaft und erstreckt sich über

die Geburt und die Zeit im Wochenbett.»

Genau 1620 Kinder haben 2014 im KSA das Licht der Welt erblickt.

Neben 63 Zwillingsgeburten kamen zwei Drillingspaare zur Welt.

Insgesamt 29 Prozent der Geburten erfolgten durch Kaiserschnitt, in-

formiert Monya Todesco Bernasconi. 14 erfolgreiche Spontangeburten

erfolgten aus Steisslage. Am KSA fällt der Anteil der Kaiserschnittge-

burten vergleichsweise gering aus. «Wir sind und bleiben konsequent

auf das möglichst natürliche Gebären ausgerichtet, zum Wohle von

Mutter und Kind», sagt Todesco Bernasconi.

174 Kinder frühgeboren

Frühgeburten werden von Monya Todesco Bernasconi zusammen mit

ihrem Kollegen, Dr. med. Philipp Meyer, Chefarzt Neonatologie, im ge-

meinsamen Perinatalzentrum vor, während und nach der Geburt betreut.

Die KSA-Neonatologie wird ausserdem herbeigezogen, wenn Wachs-

tumsprobleme bei Neugeborenen auftreten oder Säuglinge krank sind.

Page 29: Kantonsspital Aarau 2015

Risikoschwangerschaften und -geburten · 29

Je nach Problemlage beschäftigen sich weitere Experten, wie beispiels-

weise Kinderchirurgen oder Kinderkardiologen, mit den Familien.

Todesco Bernasconi wertet diese interdisziplinäre Zusammenarbeit mit

regelmässigem Erfahrungsaustausch als Trumpf. An den Gesprächen

mit den Eltern beteiligen sich stets zwei Experten. «Dieses Vorgehen

schätzen die Frauen ganz besonders. Es fördert das Vertrauen, denn sie

fühlen sich am sichersten, wenn sie sich schon vorab mit uns über die

Geburt und die Folgen für das Kind austauschen können», erklärt sie.

Heute kann das KSA-Perinatalzentrum, abgesehen von vorgeburtlichen

Operationen, auf die gesamte Bandbreite der Pränataldiagnostik und

-therapie zurückgreifen. Die Neonatologie verfügt mit Level III über den

höchsten Versorgungslevel und kann sich mit dem Niveau von Uni-

versitätsspitälern messen. 2015 wurde die Abteilung mit zusätzlichen

Intensivbetten ausgestattet. Vorteilhaft sei auch, dass die Familien

aus der Region beim Besuch ihrer Kinder keine langen Fahrten nach

Basel oder Zürich auf sich nehmen müssten, gibt Philipp Meyer zu

bedenken. Bei längeren Aufenthalten – wie in der Neonatologie üblich

– eine grosse Entlastung. Und auch diese Klinik setzt auf Natürlichkeit:

«Unsere Frühgeborenen unter 1500 Gramm erhalten, wenn nötig,

Spendermilch von Frauen, die im KSA geboren haben.»

Dr. med. Philipp Meyer und Dr. med. Monya Todesco Bernasconi

Page 30: Kantonsspital Aarau 2015

30 · Haus 4/Haus 60

Die Neugestaltung des Campus

schreitet voran

Mit dem Bau von Haus 60 und dem Anbau von Haus 4 trit t die Umsetzung des KSA-Masterplans wie vorge-

sehen in die nächste Phase. Während das erste Gebäude die HNO- und Augenklinik beherbergt, werden im

zweiten Haus sämtliche Neurodisziplinen erstmals unter einem Dach vereint.

Im neuen Anbau von Haus 4 werden die

Gebiete Neurologie, Neuroradiologie,

Neurochirurgie, Hirntumor-Zentrum sowie

das Schweizerische Zentrum für Verhaltens-

neurologie in Form des interdisziplinären

Neurozentrums räumlich zusammengefasst.

Der moderne Bau mit seinen schön struktu-

rierten, dunkelrot schimmernden Fassaden

wird aller Voraussicht nach im Frühling 2016

in Betrieb genommen werden.

Einzelabläufe optimierenBislang waren die Neuro-Disziplinen, die sich

mit Kopf- und Rückenmarksverletzungen so-

wie den verschiedenen Erkrankungen dieser

Körperteile beschäftigen, über das ganze

Campusareal in unterschiedlichen Häusern

untergebracht. In der nächsten Phase ist vor-

gesehen, im bisherigen Teil von Haus 4 eine

zusätzliche Bettenstation einzurichten. Die

erlaubt es, alle Betten für die Neuro-Kliniken

zu zentralisieren. «Die räumliche Nähe der

Kliniken zu den Betten erleichtert nicht nur

die Behandlung der Patientinnen und Patien-

Bauskizze von Haus 4

Page 31: Kantonsspital Aarau 2015

Haus 4/Haus 60 · 31

tetes modernes Gebäude mit Dachterrasse

zur Verfügung, das sich harmonisch in die

Parklandschaft einfügt. Insgesamt weist

das 4-stöckige Gebäude eine Gesamtfläche

von 3000 Quadratmeter auf. Es befindet

sich im Besitz des Architekturbüros Frei

Architekten AG, Aarau. Das KSA nützt das

Gebäude im Mietverhältnis. Im Frühjahr

2016 werden dort die Klinik für HNO, Hals-

und Gesichtschirurgie sowie die Augenklinik

einziehen. Das Haus wird darüber hinaus

mit einem Operationssaal ausgestattet, der

beiden Kliniken Eingriffe in Lokalanästhe-

sie in nächster Nähe des Ambulatoriums

ermöglicht.

Sergio Baumann

ten», weiss Sergio Baumann, Leiter Betrieb

und Mitglied der Geschäftsleitung. «Auf diese

Weise lassen sich auch die einzelnen Abläufe

optimieren.»

Harmonisch in den Park eingefügt

An der Herzogstrasse unweit des Aarauer

Hauptbahnhofs markiert Haus 60 neu den

westlichen Eingangsbereich des 20 Hektare

umfassenden und historisch gewachse-

nen KSA-Campus. Die entsprechenden

Bauarbeiten hatten bereits 2013 begonnen.

Das Ergebnis kann sich mittlerweile sehen

lassen: Mit Haus 60 steht dem Spital ein

aus Spritzbeton-Elementen und Glas errich-

Bauskizze von Haus 60

Page 32: Kantonsspital Aarau 2015

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Page 33: Kantonsspital Aarau 2015

Orthopädiezentrum · 33

Ein Zentrum mit zwei

Standorten sichert hohe

Qualität

Zweifellos zählt die Gelenkorthopädie zu jenen medi-

zinischen Teilgebieten, die durch die beachtlichsten

Fortschrit te von sich reden machen. Mitte September

2015 wird das Orthopädiezentrum voraussichtlich

als erste Schweizer Klinik für die Gelenk-Prothetik

zertifiziert.

Die Kantonsspitäler Aarau und Baden führen gemeinsam das Orthopä-

diezentrum. Seit einem Jahr widmen sich gegenwärtig sechs standort-

übergreifend wirkende Teams den Gelenkbereichen Schulter/Ellbogen,

Wirbelsäule, Hüfte/Becken, Knie, Fuss sowie der Kinderorthopädie. In

langen Jahren erworbene Erfahrungen sowie das nötige Fachwissen

befähigen die Fachärzte, sowohl in Aarau als auch in Baden Eingriffe

auf qualitativ hohem Niveau durchzuführen.

Ärzte als Pendler

Dieses Grundprinzip hat sich von Anfang an bestens bewährt: Die Ärzte

pendeln zwischen den beiden Standorten, wo sie jeweils an zwei Tagen

tätig sind. Patienten und Patientinnen ihrerseits lassen sich an dem Ort

behandeln, mit dem sie am besten vertraut sind. Das hat sich inzwi-

schen herumgesprochen: Als eine der sieben besten eidgenössischen

Ausbildungsstätten auf orthopädischem Gebiet übt das Zentrum bereits

jetzt eine starke Anziehungskraft auf den Orthopäden-Nachwuchs aus.

Gelenke ersetzen – Gelenke erhalten

Zu den stärksten Trümpfen des Orthopädie-Zentrums zählen mittler-

weile Revisionen. Wenn etwa eine Knie- oder Hüftprothese bei älteren

Patienten ersetzt werden muss, werden überdurchschnittlich gute Er-

gebnisse erzielt. Einen wesentlichen Anteil an diesem Erfolg können

Anästhesie und Infektiologie beanspruchen. Zudem kann sich das Zen-

trum glücklich schätzen, dass sich eine leistungsstarke Intensivstation

rund um die Uhr im Bedarfsfall um ältere Personen mit internistischen

Problemen kümmert.

Die Spezialisten des Orthopädiezentrums setzen nicht nur neue Edel-

stahlgelenke ein, sie sondieren auch die Möglichkeiten, das eigene

Gelenk nach Möglichkeit zu erhalten. Bisweilen lässt sich z. B. durch

eine minimal-invasive Arthroskopie (Gelenkspiegelung) ein neues Ge-

lenk aus Edelstahl vermeiden. Auch im Bereich der Wirbelsäulenchirur-

gie arbeiten beide Standorte eng zusammen, nicht nur geographisch,

über beide Häuser, sondern auch in interdisziplinärer Form zwischen

Orthopädie und Neurochirurgie. Wie wichtig dieses Spezialgebiet ist,

zeigt der sich bereits abzeichnende Anstieg altersbedingter Wirbelsäu-

len-Erkrankungen.

Orthopädiezentrum

bald Klasse A1

Die Schweiz besitzt insgesamt 75 orthopädische Ausbil-

dungskliniken für angehende Fachärzte, die in verschiedene

Kategorien eingeteilt werden. Die Bewertung erstreckt sich

von hochspezialisierten A1-Kliniken bis hin zu C2-Kliniken, die

nur ein sehr eingeschränktes Spektrum abdecken. Ab 2017

soll das Orthopädie-Zentrum zu den aktuell sechs A1-Kliniken

gehören. Diese sind so spezialisiert, dass sie aufgrund der

hohen Fallzahlen alle Teilgebiete der orthopädischen Chirurgie

und Traumatologie abdecken können.

Dr. med. Philippe

Lindenlaub

PD Dr. med. Karim Eid

Dr. med. Philippe Lindenlaub und Dr. med. Christof Abächerli

Page 34: Kantonsspital Aarau 2015

34 · Radiologie

Bessere Röntgenbilder mit weniger

Strahlenbelastung

Technisch verbesserte radiologische Untersuchungs-

techniken liefern heute eine hohe Bildqualität und

brauchen dazu deutlich weniger Energie in Form

möglicherweise gesundheitsschädlicher Strahlung.

Wichtige Aufschlüsse über erkrankte innere Organe verschaffen sich

Mediziner mit der Röntgentechnik. Dank Computertomographen (CT)

und sogenannten Interventions- und Angiographie-Anlagen lassen sich

heutzutage zwar die besten Ergebnisse erzielen, aber es gibt auch eine

Kehrseite der Medaille: die bisweilen hohe Strahlendosis.

«Diese Untersuchungen gleichen einem Balanceakt. Je höher die Strah-

lung, desto besser die Sichtbarkeit», erläutert Prof. Dr. med. Thomas

Roeren, Bereichsleiter Zentrale Medizinische Dienste, Chefarzt Ra-

diologie und Mitglied der Geschäftsleitung. «Herauszufi nden, welches

Mindestmass an Strahlen ein optimales Ergebnis liefert, das ist die He-

rausforderung», fasst er zusammen.

Wenn Strahlen durch den Körper gehen

Für diese heikle Frage liefern moderne Röntgenanlagen inzwischen

die Antwort: Sie erlauben beste Resultate auch bei deutlich geringe-

ren Strahlendosen. Bei den herkömmlichen Untersuchungsgeräten

gelangen die Strahlen durch den menschlichen Körper und erzeugen

auf einem digitalen Detektor ein Bild. Dabei wird die Strahlung abge-

schwächt: Einen Teil absorbiert der Körper, ein weiterer Teil wird beim

Röntgen gestreut.

Die Streustrahlung hat auf die Sichtbarkeit einen störenden Einfl uss, sie

verwischt analog zum Rauschen bei akustischen Geräten das jeweilige

Bild. Um diese visuelle Störung so gut wie möglich zu reduzieren, muss-

te man bislang die Strahlendosis erhöhen.

Der störende Bestrahlungsanteil wird eliminiert

Mit den neuen Geräten entfällt dieser Schritt. Sie sind mit digitalen

Algorithmen ausgestattet, womit Thomas Roeren zufolge die störende

Streustrahlung zumindest «teilweise herausgerechnet werden kann und

daraus eine höhere Bildqualität resultiert.»

Die so eingesparten Strahlenmengen können sich sehen lassen: Sie

bewegen sich bei Interventions- und Angiographie-Anlagen zwischen

20 und 80 Prozent, bei der CT verzeichnet man Werte zwischen 30 und

70 Prozent. Bei mammographischen Untersuchungen werden etwa 30

Prozent weniger Energie fällig. Deswegen hat das KSA in den vergan-

genen Jahren die sieben Hochdosis-Anlagen zum Wohle der Patienten

entweder entsprechend modernisiert oder ersetzt.

Prof. Dr. med.

Thomas Roeren

Page 35: Kantonsspital Aarau 2015

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Page 36: Kantonsspital Aarau 2015

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