ienh g schen f int g boden sserchenjusmus · the input of sulfate and nitrogen is highest in stand...
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FORSTLICHE SCHRIFTE NREIHE ... ..
UNIVERSITAT FUR BODENiillLTUR� WIEN
Band3
MARIAN I(AZDA
ZUSAMI\IENH G
SCHEN F INT G�
BODEN SSERCHENJUSMUS ...
BAUI\IERNAHRUNG ...
IN DREI FICHTENBESTANDEN ••
IM BOHMER MD� ...
OBEROSTERREICH
AUS DEM INSTITUT FÜR FORSTÖKOLOGIE . MÄRZ 1990
Kazda, M.; 1989: Zusammenhang zwischen Stoffeintrag, Bodenwasserchemismus und Baumernährung in drei Fichtenb�ständen im Böhmerwald/Oberösterreich. Forstliche Schriftenreihe, Univ. f. Bodenkultur, Wien; Bd. 3, 140 S.; Hersg.: österr. Gesellschaft für Waldökosystemforschung und experimentelle Baumforschung an der Univ. f. Bodenkultur. ISBN 3-900865-02-7 Kurzfassung: Ziel der in drei Fichtenaltbeständen im Böhmerwald durchgeführten Untersuchungen war es, Querverbindungen zwischen den Faktoren Stoffeinträge-Boden-Baumernährung herzustellen. Der Bestand Sl ist nordöstlich, der Bestand S3 südwestlich exponiert. Der Bestand S2 liegt auf einem flachen Rücken. Die Nadelverluste der Bestände Sl und S3 sind geringer als die des auf einer früheren Mähwiese stockenden Bestandes S2. Der Bestand S3 ist expositionsabhängig durch die höchsten Sulfat- und Stickstoffeinträge gekennzeichnet. Auf diesem Standort konnte auch eine Entkoppelung zwischen Stickstoffmineralisierung und -aufnahme während einer Trockenperiode festgestellt werden. Diese Entkoppelung blieb auf den anderen zwei Standorten aus. Daher bestehen beträchtliche Unterschiede in der Zusammensetzung der Bodenlösung. So ist im Bestand Sl Sulfat für die Kationenauswaschung wesentlich, während im Bestand 53 das Nitrat hinzukommt. Am Standort S2 besitzen die Aluminiumionen einen sehr hohen Anteil in der Bodenlösung. Alle Bestände befinden sich im Bereich einer unzureichenden Magnesium- und Kalziumversorgung. Die Stickstoffgehalte sind im Bestand 51 niedrig, in den Beständen 52 und S3 im optimalen Bereich. Die Belastung durch so, aus den nördlichen Richtungen führt zu erhöhten Schwefelgehalten in den Nadeln der Bestände Sl und S2. Eine Gegenüberstellung zwischen Bodenlösung, Xylemsaft und Nadelgehalten zeigte, daß die Bäume auf eine unzureichende Nährstoffversorgung mit intensiven Umlagerungsvorgängen reagieren. Trotz geringer Entfernung zwischen den Standorten von jeweils etwa 4 km kann die Zusammensetzung der Stoffbelastung und deren Auswirkungen im Waldökosystem aus Gründen der Topographie und der vorangegangenen antropogenen Nutzung erheblich variieren. Dies sollte bei Betrachtungen der derzeitigen Waldschäden in Mitteleuropa berücksichtigt werden.
Stichwörter: Aluminium, Bodenlösung, Bodensaugspannung, Kalium, Kalzium, Nährstoffhaushalt, Nährstoffmangel, Nitrat, Magnesium, Schadstoffdeposition, Schwefel, Sickerwasser, Stickstoff, Waldschäden, Xylemsaft.
Kazda, M.; 1989: Interaction between atmospheric input, soil solution chemistry and tree nutrition in three Norway spruce stands in Bohemian Forest of Upper Austria. Forstliche Schriftenreihe, Univ. f. Bodenkultur, Wien; Val. 3, 140 p.; Editor: Austrian Society for Forest Ecosystem Research and Experimental Tree Research at the University of Agriculture in Vienna. ISBN 3-900865-02-7 Abstract: Three Nor#ay spruce stands of different elevation and exposition were selected for investigations of interactions among the atmospheric deposition, soil solution and tree nutrition. Stand Sl is open to the north-east, stand S3 to the south-west. The stand S2 lies on a plateau. The sites of plot 52 had been used as a mowed pasture for several decades. The stands of the plots Sl and 53 exhibit less extended darnage than the stands of the site 52. The input of sulfate and nitrogen is highest in stand S3 on the south-west slope. On this plot, a sharp increase of the nitrate concentrations occured during a dry period. On the other plots, such an increase was not observed. Sulfate possesses the greatest importance for cation leaching from the soil on the plot Sl. On the plot 53, ni trate prevails. The previous management practicies on the site S2 are the main reason for the poor cationic nutrient status, high aluminium concentrations and low calcium-aluminium ratio in the soil solution. Needle analysis showed low calcium and magnesium nutrition of all stands. Nitrogen nutrition is very good in the stands S2 and S3 and low in Sl. Sulfur needle contents show that so2 polluted air masses lead to higher sulfur needle contents on the north-east plot S1 and on the plateau plot S2. Camparisens of nutrient distribution between the soil solution, the xylem sap and the needles showed, that the trees respond to the nutrient supply with mobilisation and retranslocation of nutrients. Potassium was retranslocated to a sufficient extent for the nutrition of current needles. Due to the lower mobility of calcium and magnesium, low nutrient deficiencies of these elements may occur. Despite a distance of only a few kilometers between the stands the influence of atmospheric pollutants and the impact of previous management practicies upon forest stands may vary considerably. This meso scale spatial variability should be considered in research on the forest decline in Central Europe.
Key words: Aluminium, atmospheric deposition, calcium, forest damage, magnesium, nitrate, nitrogen, Norway spruce, nutrient deficiency, nutrition, Picea abies, potassium, Seepage water, soil solution, soil suction potential, xylem sap.
VORWORT
D i e vorliegende Arbeit stützt s ich auf Untersuchungen , d i e in
den Jahren 1984 b i s 19 8 7 im Böhmerwald auf Standorten durchge
führt wurden , die unter der Bezei chnung 11 Schöneben11 aus zahlrei
chen Publikationen der Österreichischen Forschungsinitiative
gegen das Waldsterben bekannt s ind .
Als zu Beginn der Achtzigerjahre i n F i chtenbeständen des Böhmer
waldes Kronenverlichtungen und Nadelvergilbungen verstärkt auf
traten , begannen die Forstliche Bundesversuchsanstalt in Wien
und das Institut für Forstökologi e der Universität für Bodenkul
tur unter der Leitung von Pro f . Dipl . Ing . Dr . Gerhard Glatzel
mit Unterstützung des Amtes der Oberösterreichischen Landesre
gierung in Linz mit Untersuchungen, die den Hergang d i eser S chä
den klären sollten .
Im Jahr 1 9 8 3 wurde vom Amt der Oberösterreichischen Landesregi e
rung e ine N iederschlagsmeSstelle mit e inem o ffenen und e inem
"wet-only11 S ammler aufgestellt , die über mehrere Jahre h indurch
von Obe rförster Proksch betreut wurde. Des weiteren wurden in
d i es em Jahr orientierende Untersuchungen zur Schwermetallbe
lastung des Waldbodens durchgeführt (Kazda et al. , 19 8 6 ) . Im
darauf folgenden Jahr wurde in e inem nordöstlich exponierten
F i chtenaltbestand mit der Probennahme des Bestandesniederschla
ges begonnen (Katzensteiner, 1987 ) .
Als d i e Österreichische Forschungsinit iative gegen das Waldster
ben im Jahre 1984 gegründet wurde , wurden d i e Standorte im
Böhmerwald zu e inem der Stützpunkte ausgewählt . Daraufhi n wurde
im Frühjahr 1985 vom Institut für Forstökologi e e ine weitere De
positionsmeßfläche in e inem Fichtenaltbestand auf der Südwestab
dachung errichtet .
Die Österrei chische Forschungsiniti at ive gegen das Waldsterben ,
bestehend aus zahlreichen Arbeitsgruppen aus mehreren österrei-
chischen Universitäten , hat s i ch zum Ziel gesetzt , in einer
interd i szipl inären Arbeit die ursächlichen Zusammenhänge der
Waldschäden zu klären . Während der Vegetationsperiode 1 9 8 5 wurde
anhand von 11 Pärchenverglei chen" zwischen wenig und stark geschä
digten Individuen vornehml i ch pflanzenphysiologischen Fragest.el
lungen nachgegangen . Für das darauf folgende Jahr wurde eine
verstärkt ökosystemare Ansatzweise eingeschlagen , im Zuge derer
drei Bestände im Böhmerwal d mit unterschiedli chem Schadensausmaß
von mehreren Arbeitsgruppen gleichzei t ig bearbeitet werden sol l
ten . Zu den zwei Untersuchungsf lächen wurde in der Plateaulage
noch ein dritter , stark geschädigter Bestand hinzugefügt. Die
Ergebnisse der Stoffeintrags- und Bodenwassermessungen sollten
mit ernährungskundl iehen und baumphysiologischen Untersuchungen
zu e iner Synthese gebracht werden . Da zu d iesem Zeitpunkt Unter
suchungen zur Wurzel ausbildung und zum Mykorhizzabesatz leider
noch n icht unterstützt wurden , mußte auf einen sehr wichtigen
Bestandteil des Wirkungskomplexes "Waldschäden " verzichtet wer
den . Des weiteren konnten d i e B ioelementvorräte und tei lweise
deren Umsätze , wie z . B . streufal l und Biomassezuwachs, nicht er
mittelt werden , was eine ökosystemare Betrachtungsweise er
schwert .
D i e Koordinierung der Probennahmen der Meßperiode 1 9 8 6 wurde mir
übertragen , und es entwickelte s ich al lmählich eine gute Zusam
menarbei t i nsbesondere mit phys iologisch arbeitenden Gruppen .
Dadurch bekam i ch einen guten Einblick in d i e Querverbindungen
zwischen den e inzelnen Fragestel l ungen . Im Laufe der Auswertun
gen haben wir a l s erstes fachübergrei fend die Zusammenhänge zwi
schen Bodenlösung , Xylemsaft und Nadelgehalten ausgearbei tet
( Kazda und Wei lgony , 1 9 88 ) . Als nächstes wurden d i e von Frau L .
Zvacek untersuchten Mangan- und Aluminiumgehalte i n den Nadeln
i n Zusammenhang mit den Stoffkonzentrationen in der Bodenlösung
gesetzt ( Kazda und Zvacek , 1 9 89 ) . Wei tere Fragen der Ernährungs
störungen in den untersuchten Beständen sollen im Laufe des Jah
res 1 9 8 9 erscheinen ( Kazda , 1 9 8 9a ) . E ine Darstel lung der Zusam
mensetzung der Bodenlösung und ihrer Einflußparameter i s t eben
falls als e ine gesonderte Veröf fent l ichung vorgesehen . Die Er-
gebn i s s e der Depositionsmessungen s ind nach Ablauf weiterer Meß
perioden als eine e igene Pub likat i on geplant ( Katzensteiner , in
Vorbereitung ) .
Es erschien wichtig neben diesen E i nzelarbeiten , e ine umfassende
Arbei t anzufert igen , wei l kompakte Veröffentl ichungen in Fach
zeitschriften oft wenig Mög l i chkeiten für ausführl iche Betrach
tungen der Querzusammenhänge bieten . Zusätz l i ch sol len diese , im
Vergleich zu der Füll e von Daten knapp gehaltenen Ausführungen
für d i e Österrei chische Forschungs initiative gegen das Waldster
ben a l s eine umfassende Darstel lung e i ner ergiebigen Meßperiode
d ienen . Ich möchte hier auch meine Verbundenheit mit der Univer
s ität für Bodenkultur in Wien zum Ausdruck bringen und die Hof f
nung aussprechen , daß i c h mich i h r trotz räuml i cher Entfernung
weiterhin dien l i ch erwei sen kann .
Wien - Düsseldorf , Februar 1 9 8 9
Marian Kazda
I
INHALTSVERZEICHNIS
1 . EINLEITUNG
2 . PROBLEMSTELLUNG UND Z IELSETZUNG
2 . 1 Stoffflüsse mit dem Niederschlag und Pro z esse
im Kronenraum
2 . 2 Zusammensetzung der Bodenlösung und ihre
Einflußgrößen
2 . 2 . 1 Ionenkonz entrationen in der Bodenlösung
und Einfluß der Stoffeinträge und der
Bodensaugspannung
2 . 2 . 2 Bez iehungen zwi s chen Magnesium- , Mangan
und Aluminiumionen und den anorganischen
Anionen in der Bodenlösung
2 . 3 Aluminiumtoxi zität
2 . 4 Nährstoffgehalte und Nährstoffdynamik
2.4 . 1 Makronährstoffe
2 . 4 . 2 Manganernährung
2 . 5 Nährstoffkoppelung :
Bodenlösung-Xyl emsaft-Nadeln
1
3
4
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6
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1 4
I I
3 . METHODEN
3 . 1 Standortsbeschreibung
3 . 2 Erfassung der Niederschläge
3 . 3 Entnahme der Bodenlösung und Bestimmung
der Bodensaugspannung
3 . 4 Nadelprobennahme und Xylemsaftgewinnung
3 . 5 Chemische Analysen
3 . 6 Auswertungen
4 . ERGEBNISSE UND DISKUSSION
4 . 1 Stoffflüsse mit dem Niederschlag und Prozesse
im Kronenraum
4 . 2 Zusammensetzung der Bodenlösung
und ihre Einflußgrößen
4 . 2 . 1 Ionenkonzentrationen in der Bodenlösung
und Einf luß der Stoffeinträge und der
Bodensaugspannung
4 . 2 . 2 Beziehungen zwischen Magnesium-, Mangan
und Aluminiumionen und den anorganischen
Anionen der Bodenlösung
4 . 3 Aluminiumtoxi z ität
4 . 4 Nährstoffgehalte in den Nadeln
und Nährstof�dynamik
4 . 4 . 1 Makronährstoffe
4 . 4 . 2 Manganernährung
1 6
1 6
2 4
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2 8
3 0
3 0
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6 5
7 6
8 5
8 5
9 2
III
4 . 5 Nährstoffkoppelung :
Bodenl ösung-Xylemsaft-Nadeln 98
5. SCHLUSSFOLGERUNGEN 110
6. ZUSAMMENFASSUNG 113
7 . SUMMARY 117
8 . LITERATURVERZEICHNIS 121
DANKSAGUNG 14 3
1. EINLEITUNG
Die mitteleuropäi schen Wälder s ind bereits s e it Jahrhunderten
anthropogenen E i nflüssen ausgesetzt . Seit den ausgedehnten Ro
dungen im M ittelalter wurden viele Wälder in landwirtschaftl i ch
genutzte F lächen umgewandelt . I n relativ d icht besi edelten Ge
bieten s in d Wälder nur auf schlecht zugängl ichen b zw . nährstoff
armen Standorten erhalten geb l i eben . Auch dort wurden s i e j edoch
extensiv zur Hol z nutzung , aber auch a l s Weideflächen und zur
Streugewinnung herangezogen . Aus Biomasseentzug resultierende
Nährstoffverarmung bestimmte die Stab i l ität und d i e Produktivi
tät der verb l eibenden Bestände , deren Zusammensetzung s ich wäh
rend der Jahrhunderte der n i edrigen Stickstoff- und Basenversor
gung angepaßt hat . Durch d i e geänderte l andwirtschaft l iche Nut
zung und später mit dem Begi nn der Industr ia l i s ierung wurden
v iele d i eser degradierten Flächen mit Fichte aufgeforstet . Dies
brachte w iederum e ine e inschnei dende Veränderung des Nährstoff
krei s l aufes . Durch d i e Streuakkumulation und d i e E inengung des
Wurz e lraumes wurden große Antei l e der verfügbaren Nährstoffe dem
Kre islauf entzogen bzw . konnten n icht mehr genutzt werden . Viele
mitteleuropäische Waldökosysteme und insbesondere d i e Fichten
forste befanden s ich daher bereits vor dem dramatischen Anstieg
der Emi s sionen nach dem zweiten Weltkri eg i n e inem l ab il en Zu
stand .
Die Bel astung der Waldbestände durch Luftverunreinigungen wurde
in d i esem Jahrhundert vorerst hauptsächlich a l s e ine Belastung
durch so2 verstanden . Erst relativ spät wurden d i e Ökosystemaren
Folgen der sauer wirkenden Folgeprodukte erkannt ( McFee et a l . ,
19 77; Reuss , 1 9 77; Tamm und Cowl ing , 1 9 77; Ulrich et a l . , 1 9 79 ) .
Reuss ( 1 9 77) machte außerdem auf d i e aus dem Stickstoffeintrag
resultierende Versauerung aufmerksam , d i e in den Jahren der
stark steigenden. so2 -Emissionen nur wenig beachtet worden war ,
und unterstrich den Versauerungseffekt des Ammoniums .
Der ständige Anstieg der Stickoxidemiss ionen i n den l etzten
Jahrz ehnten aus Hochtemperaturverbrennung (wie z . B . bei der
- 2 -
Energieerzeugung und in den KFZ-Motoren ) bewirkte eine beträcht
l i che Zunahme der Nitratfracht in den Niederschlägen und begün
stigte den Aufbau von phytotoxischen Photooxi danti en ( Prinz et
al . , 1 9 8 2 ) . Die Industrialisierung der l andwirtschaft l i chen Pro
duktion , wie die Einrichtung von Massentierhaltungen , hatte
einen rasanten Anstieg der Ammoniakemissionen zur Folge . Ein
träge von Ammonium in die Waldökosysteme verändern die Ernäh
rungss i tuation der Bäume wesent l i ch und wirken zusät z l ich ver
sauernd ( van Breemen et al . , 1 9 8 3 ; Niehlgard , 1 9 8 5 ; Beese,
1 9 86 ) .
Die Veränderungen der industriel l en und l andwirtschaftl ichen
Produktion , der steigende Energieverbrauch und d i e anthropogenen
Eingriffe in den Stoff- und Energi ehaushalt der Landschaft haben
die Rahmenbedingungen vieler Ökosysteme entscheidend beeinflußt .
In mitteleuropäischen Wäldern hat das zusammentreffen dieser
vielen Faktoren bereits seit einigen Jahrzehnten zum Tannenster
ben geführt . In den Fichtenbeständen i st in den l etzten z ehn
Jahren eine rasche Verschlechterung des Gesundheitszustandes
eingetreten . Standortsspez ifisch , oft durch Witterungsextreme
ausgelöst , traten Schadbilder wie Nadelverluste und Nadelvergil
bungen auf . Die derzeitigen Krankheitsbi l der in mitteleuropä i
schen Waldökosystemen s ind daher eine sehr kompl exe Erscheinung ,
d i e auf einem Zusanunentreffen
deren Einwirkungen s i ch auch
haltes widerspiegeln .
mehrerer Stressfaktoren beruht ,
in Störungen des Nährstoffhaus-
- 3 -
2. PROBLEMSTELLUNG UND ZIELSETZUNG
Der Österrei chische Böhmerwal d ist eine südöstliche Fortsetzung
des Fichtelgebirges und des Bayerischen Waldes . Seit Beginn der
8 0 - iger Jahre ist in diesen Mittelgebirgslagen e ine rapide
Verschlechterung des Gesundheitszustandes der dort stockenden
Waldbestände e i ngetreten . Störungen in der Nährelementversorgung
der Bäume wurden in diesem Zusammenhang v i e l fach beschrieben .
Dabei dominiert auf diesen sauren Standorten oft ein akuter
Magnesiummangel ( Bosch et al . , 1 98 3 ; Zech und Popp , 1 9 8 3 ) , der
häufig durch unzureichende Kal z ium- und Z inkversorgung begleitet
wird . Die Stickstof f - und Phosphorgehalte der Nadeln l iegen h in
gegen o ft im optimal en Bereich. I m Fichtelgebirge wurde kür z l ich
der Magnes iummangel und damit verbundene Herabsetzung der Photo
synthese untersucht . Dabei wurden sowohl d i e Mögl i chkeiten e iner
unausgewogenen Ernährung durch den Stickstoffeintrag a l s auch
der Bel astung durch gas förmige Schadstoffe berücksi chtigt . Diese
Faktoren trugen in ihrer Gesamtbei t zu den Schadsymptomen bei
( Lange et al . , 1 9 8 9 ) .
Durch d i e Österreichische Forschungsinitiat ive gegen das Wald
sterben wurden im Böhmerwald im Rahmen interd i s z ipl inärer For
schungsproj ekte drei Fichtenbestände mehrere Jahre l ang unter
sucht , um über den Hergang der Störungen und deren Verbindung
mit den Boden- und Umweltfaktoren e in Bild zu bekommen. Zur
Durchführung dieses umfangreichen Vorhabens wurden vom Institut
für Forstökologie der Universität für Bodenkultur i n W i en auf
den untersuchten Standorten E inrichtungen zur Erfassung der Be
standesniederschläg e , des Bodenwas sers und der Bodensaugspannung
insta l l i ert und über mehrere Jahre betreut. Während der Vegeta
tionsperiode 1 9 8 6 wurden intensive Probennahmen zur Festste l lung
der Nährstoffdynamik vorgenommen . E ine zusät z l iche I nformation
sol lte die Analyse des Xyl emsaftes bringen.
- 4 -
I n der vorliegenden Arbeit werden folgende Tei laspekte des Nähr
stoffhaushaltes der untersuchten F ichtenbestände dargestellt :
1 . Stoff f lüsse mit dem Niederschl ag und Prozesse im Kronenraum
2 . Zusammensetzung der Bodenl ö sung und ihre Einflußgrößen
2 . 1 . Ionenkonz entrationen in der Bodenlösung und Einfluß
der Stoffeinträge und der Bodensaugspannung
2 . 3 . Bez iehungen zwischen Magnesium- , Mangan- und Aluminium
ionen und den anorganischen Anionen in der Bodenlösung
3 . Aluminiumtoxi z ität
4 . Nährstoffdynamik und Nährstoffgehalte in den Nadeln
4 . 1 . Makronährstoffe
4 . 2 . Manganernährung
5 . Nährstoffkoppelung : Bodenlösung-Xylemsaft-Nadeln
In folgenden Abschnitten werden die wichtigsten Literaturangaben
zu diesen Themen angeführt . Von diesen ausgehend , wird in j edem
der oben genannten Unterabschni tte eine Fragestellung formu
l iert .
2 .1 Stoffflüsse mit dem Niederschlag und Prozesse im Kronenraum
Über die Auswaschung von Salzen aus Blättern durch den Nieder
schlag wurde bereits 1 8 0 4 von Saussane ( in Mina, 1 9 6 7 ) beri ch
tet . Die erste forst l i ch bedeutende Arbeit wurde von Tamm ( 1 9 5 1 )
vorgestellt , wobei ein erhebl i cher Anstieg des Kal z iums , Kal iums
und Natriums im Bestandesniederschlag festgesteilt wurde . Eine
umfangreiche Übersicht der Stoffauswaschung aus Pflan z en wurde
von Tukey ( 19 7 0 ) gegeben .
Besondere Bedeutung erlangt die Pflanzenauswaschung mit Zunahme
der N i ederschlags a zidität . Die Säurepuff erung im Kronenraum und
die dadurch verstärkte Abgabe von basischen Nährstoffen wurde
als e iner der wichtigsten Faktoren , welche d i e Baumernährung be
einträchtigen , formuliert ( Tamm und Cowling, 1 9 7 7 ; Johnson et
al . , 1 9 8 2 ; Ulrich , 1 9 8 3 ) . Eine verstärkte Auswaschung aus den
Fichtenkronen wurde auch in mehreren Experimenten mit künst l i
cher saurer Beregnung bestätigt ( Kelly und Strickland , 1 9 8 6 ;
Kreutz er und Bittersohl , 1 9 8 6 ; Mengel et al . , 1 9 8 7 ) .
- 5 -
Einen weiteren verstärkenden Faktor für die Nährstoffverluste
aus den Assimi l ationsorganen ste l lt die Membranschädigung durch
synergistische Wirkung von so2 und o 3 dar ( Prinz et al . , 1 9 8 2 ;
Bosch et al. , 1 9 8 6 ; Seufert und Arndt , 1 9 86 ) . Begasungsversuche
von Seufert und Arndt ( 19 8 6 ) und von Bosch et al. ( 1 9 8 6 ) haben
gezeigt , daß die kombinierte Einwirkung von saurem Nebel und
Ozon , bzw . von so2 und Ozon zu erhöhter Nährstoffauswaschung
führt, Ozonbegasung a l l e ine hingegen nicht.
Die Eros ion der cuticularen wachse könnte ebenfa l l s weitrei
chende Auswirkungen auf den Nährstoffhaushalt der Nadeln haben .
Unter so2-Einf luß ( Cape und Fowler , 1 9 8 1 ; Huttunen und Laine ,
1 9 8 3 ; Gri l l , 1 9 8 5 ) , bei einer Begasung mit Ozon und saurem Nebel
( Magel und Z i eg ler , 1 9 8 6 ) sowie auch beim wiederholten Besprühen
mit "natürl ichem" Nebel ( Kazda und Glatz e l , 1 9 8 6 ) schme l zen die
Wachsstrukturen über die Spaltöffnungen zusammen und die Na
deloberflächen verkahlen . Diese Schäden können negati ve Auswir
kungen wie unkontrol l i erte Wasserabgabe , erhöhte Benetzbarkei t ,
verstärkte Auswaschung bzw . Aufnahme von Stoffen nach sich z ie
hen ( Gl atzel et al. , 1 9 87 ) .
Die Nährstoffaufnahme über die Blattoberflächen spielt besonders
bei der Stickstoffernährung eine wichtige Rol l e . In mehreren
Untersuchungen wurde eine Stickstoffaufnahme im Kronenraum von
Waldbeständen beobachtet. Lovett und Lindberg ( 19 8 4 ) konnten im
Kronenraum von Eichenbeständen im belaubten sowie unbelaubten
Zustand e ine Nitrataufnahme feststel len . In Untersuchungen in
einem Buchenbestand des Wienerwaldes wurde eine negative Kronen
dachdifferenz für Nitrat und Ammonium während der Monate Juni
und Jul i gemessen ( Ka z da et al. , 1 9 8 5 ) . Auch Nadelwaldbestände
können e inen Teil ihres Stickstoffbedarfes aus der Deposi tion
decken . So stel lten Klemendson et a l . ( 1 9 8 3 ) für Pinus ponderosa
und Mil l er ( 19 8 4 ) für Pinus nigra yar. maritima e ine Stickstoff
aufnahme im Kronenraum fest . Bei e iner überoptimalen Stickstoff
versorgung 1 wie s i e in den Pinus nigra Beständen durch e ine
Stickstoffdüngung hergestellt wurde 1 konnte auch e i ne Blattaus
waschung von Stickstoff beobachtet werden ( M i l ler , 1 9 84 ) .
- 6 -
Fragestel lung :
Vorerhebungen im Böhmerwal d haben gez eigt, daß d i e untersuchten
Bestände untersch i ed li cher Schadstoffbela stung ausgesetzt s i nd .
In dieser Arbeit sol l daher aufgez eigt werden , ob s ich aus die
sen topographisch bedingten Diff eren z en Auswirkungen auf den
Nährstoffhaushalt able i ten l assen . Insbesondere sollten Hinwe i se
auf die Nährstoffauswaschung und -aufnahme im Kronenraum gewon
nen werden.
2.2 Zusammensetzung der Bodenlösung und ihre Einflußgrößen
2 . 2.1 I onenkonzentrationen in der Bodenlösung und Einf luß der
Stoffeinträge und der Bodensaugspannung
Der Säureeintrag in den Boden und die daraus resultier enden Ver
änderungen wurden für emittentennahe Lagen bereits zu Beginn
d i eses Jahrhunderts beschrieben , wobei auch eine erfolgreiche
Sanierung durch Kalkdüngung bereits erprobt wurde ( Wieler ,
1 9 25 ) . McFee et a l . ( 1 9 7 7 ) errechneten aus den Daten der Nieder
schlagsmessungen der frühen 7 0 -iger Jahre , daß auch in i ndu
striefernen Walqökosystemen l angfristig mit einer Abnahme der
Basensättigung und des Boden-pH-Wertes zu rechnen ist . Der Nach
wei s einer solchen Bodenveränderung in Österreichischen Wäldern
wurde bereits erbracht ( Stöhr et al . , 1 9 84 ) .
In vielen Experimenten mit saurer Beregnung wurden d i e Folgen
der Säurebel astung auf d i e Nährelementauswaschung und die Frei
setzung von toxi schen Metal l ionen untersucht ( Abrahamsen und
stuanes , 1 986: Bergkvist, 1 9 8 6 ; Cronan , 1 9 8 0 ; Kreutzer et al. ,
1 9 8 6 ; Skeffington und Brown , 1 9 8 6 ; Rasmussen et a l . , 1 988 ) .
Viel fach wurde mit steigender H+ -Be l astung ein Anstieg von Ca,
Mg , K , Na , Mn , Zn und Cd in der Lösung beobachtet . Die Pufferung
durch Aluminiumfreisetzunq konnte in einigen Experimenten nicht
oder nur geringfügig festgesteilt werden , wobei eine zeitl i che
Verzögerung ( Cronan , 1 9 8 0 ) bzw . eine Abnahme des gelösten orga
nischen Kohl enstoffs ( Bergkvi st, 1 9 8 6 ) dafür verantwort l i ch ge
macht wurde . Langzeitbeobachtungen in Sol l i ng ( Matzner und
Ulrich , 1 9 8 7 ) zeigten , daß nach 1 9 7 5 ein starker Ansti eg der
- 7 -
Aluminiumkonzentrationen in der Bodenl ösung in 1 m Tiefe statt
fand . Ein Verglei ch der Puf ferunq in podsol igen Böden im Hubbard
Brook Experimental Forest mit zwei Wal dböden in den Niederlanden
zeigte ( Mulder und van Breemen , 1 9 87 ) , daß während in Hubbard
Brook überwiegend basi sche Kationen freigesetzt wurden , die Puf
ferunq in den zwei niederländischen Böden bis zu 72 % über das
Aluminium erfolgte .
Eine weitere Ursache der Säurebelastung des Bodens kann in öko
systeminterner Säureproduktion l i egen . Entkoppelungen zwischen
Stickstoffmineral isation und Nitrataufnahme in warm-trockener
Witterung können starke Versauerungsschübe auslösen ( Ulrich,
1 9 8 1; Cassens-Sasse, 1 9 8 7 ; Matzner und Ulrich , 1 9 87 ) . In mehre
ren Untersuchungen wurde außerdem eine d irekte Beeinf lussung der
Bodenlösungskonz entrationen durch Bodenaustrocknung angenommen
( Bredeme i er , 1 9 8 7 ; Raben , 1 9 88 ) .
Nicht nur die Stoffeinträge und Entkoppelungen im Ionenkreis
lauf, sondern auch die Bestandesgeschichte üben e inen wichtigen
Einfluß auf d i e Zusammensetzung der Bodenlösung aus . In der Bo
denlösung 4 0 - j ähriger Picea s i tchensi s Aufforstungen in Wales
wurde im Vergleich mit uml iegenden Weideflächen mehr Sulfat aber
weniger Nitrat gefunden ( Reynolds et al . , 1 9 8 8 ) , was auf eine
höhere Interzeptionsdeposi tion des Waldbestandes einerseits und
auf e inen verstärkten Stickstoffeinbau in s ei ne B iomasse
andererseits sch l i eßen läßt . Eine Umwandlung von Mischbeständen
in F ichtenmonokulturen z ieht eine Umvertei lunq der organischen
Substanz im Boden nach s ich . In Fichtenbeständen erster Genera
t ion nach Laubhol z können auf Standorten mit hohem Humusvorrat
mittlere Nitratkonzentrationen in der Bodenlösung zwischen 7 0
und 9 0 mg . l- 1 auftreten ( Kreut z er , 1 98 1 ; Kreutzer e t al . , 1 9 86 ) .
Diese Umverteilunq kann nach diesen Angaben oft e ine ganze
Umtriebs z e i t in Anspruch nehmen .
Fragestellung:
Unterschiede zwischen den untersuchten Standorten hinsi chtl ich
der Stoffeinträge l assen differenz ierte Auswirkungen auf die Zu
s ammensetzung der Bodenlösung erwarten . Es wurde daher ange
strebt , mit hoher z eitl i cher Auflösung ( ereign i sweise Proben-
- 8 -
nahme der Niederschläge , Tensiometerablasunq ca . 2 mal pro Wo
che , wöchentl i che Probannahme der Bodenlösung ) , die Querverbin
dungen zwischen stoffeinträgen , Bodensaugspannung und den Stoff
konzentrationen in der Bodenlösung auf den drei unterschiedlich
bel asteten Standorten herzuste l len . Das Beobachtungs j ahr 1 9 8 6
war durch eine l ang andauernde Trockenperiode während der
Herbstmonate gekennzeichnet . Dagegen war das Jahr 1 9 8 7 relativ
niederschlagsrei ch . Anhand dieser Daten sol lte die Versauerungs
hypothese durch Entkoppelungen im Ionenkrei s l auf ( Ulrich , 1 9 8 1 )
überprüft werden.
2 . 2 . 2 Beziehungen zwischen Magnesium- , Mangan- und Aluminium
ionen und den anorganischen Anionen in der Bodenlösung
Die Bedeutung der Anionen für die Elementauswaschung wurde für
mehrere Anionen bereits beschrieben und im "Modell des bewegl i
chen Anions" auch für Waldböden von Johnson und Cole ( 1 9 8 0 ) zu
sammengefaßt . Der Austrag von Anionen aus dem Ökosystem ge
schieht unter Mitnahme von Kationen . Da im Boden die Sorptions
plätze für Anionen eng l imitiert s ind , i st der erhöhte Eintrag
an anorganischen Anionen in den letzten Jahrzehnten mit Katio
nenverlusten verbunden ( Ulrich , 1 9 8 1 ) .
Die " neuartigen Waldschäden" gehen vielfach mit Magnesiummangel
einher ( Bosch et al. , 1 98 3 ; Z ech und Popp , 1 98 3 ; Zöttl und
Hüttl , 1 9 8 5 ; u . a . ) . Als wesentliche Ursache dafür werden durch
saure Niederschläge verursachte Magnesiumverluste aus dem Boden
angenommen ( Z öttl , 1 9 8 5 ) . In mehreren Experimenten mit saurer
Beregnung wies das Magnesium eine empfindli che Reaktion auf und
es wurde eine hohe Auswaschung beobachtet . Da in F ichtenbestän
den des Böhmerwaldes Magnesiummangel häufig beobachtet wird ,
sollte f estgestellt werden , i nwieweit d i e Zusammensetzung der
Bodenlösung auf e ine Magnesiumauswaschung hinwe i st , und wenn j a ,
welche Anionen am Magnesiumaustrag maßgebl i ch bete i l igt s ind .
Eine weitere Auswirkung der Bodenversauerung i st der Anstieg von
gel östen Manganionen . Bis zu 2 0 mg.l- 1 wurden im Unterboden
eines stark belasteten Fichtenbestandes in Norddeutschland ge-
- 9 -
messen ( Cassens-Sasse , 1 9 87 ) . Diese Werte liegen bis um das
50-f ache höher als in anderen Gebieten ( Matzner und Hetsch ,
1 9 8 1 ; Bergkvist , 1 9 8 7 ) . Aus mehreren Experimenten mit künstl i
eher Bodenversauerung ist bekannt , daß Mangan auf Säurebelastung
besonders empfindlich reagiert ( Hovland et a l . , 1 9 8 0 ; Freiesle
ben und Rasmussen , 1 9 8 6 ; Cresser et al . , 1 9 8 6 ; Rasmussen et al . ,
1 9 8 8 ) . Da die Manganfreisetzung im Boden auch einen Einfluß auf
die Pflanzenernährung ausübt , ist die Manganmobilisierung auch
aus dieser Hinsicht von Bedeutung .
Nach Erschöpfung der austauschbaren Alkali- und Erdalkali ionen
wird im Boden vermehrt Aluminium zur Säurepufferung herangez o
gen . Dies kann durch Austausch der am Kationenaustauscher gebun
denen Spe z ies , wie Al3+ , Al ( OH ) 2+ und Al ( OH ) 2+ , durch Auflösung
des vorher gebildeten Aluminiumhydroxysulfates ( Ulrich , 1 9 8 1 ;
Prenz el , 1 98 3 ) oder durch Herauslösung von Zwischenschichtalum i
nium aus Tonmineralen ( Johnson , 1 9 8 7 ) zustande kommen . Für die
Aluminiumfrei setzung wurde vielfach der Sulfateintrag als maß
geblicher Parameter beschri eben ( Cronan , 1 9 8 0 ; Reuss und
Johnson , 1 9 8 5 ; Khanna et al. , 1 9 87 ) . In Gebieten , wo die Säure
belastung auf e inem hohen Stickstoffeintrag beruht , resultiert
dieser ebenfalls in einer gemeinsamen Freisetzung von Aluminium
und Sulfat im Boden ( Mulder und van Breemen , 1 9 87 ) .
Fragestellun g :
Aus der Analyse der Bodenlösung und unter Berücksichtigung der
Eintragss ituation auf den untersuchten Fichtenstandorten im
Böhmerwald sollten Hinweise auf die Art der Mobilisierung von
Magnesium , Mangan und Aluminium gewonnen werden .
2.3 Aluminiumtoxizität
Im Zuge der Säurepufferung im Boden werden Aluminiumionen frei
geset z t , wobei gleichze itig die Kalz ium- und Magnesiumsättigung
der Bodenlösung • abnimmt . Dies führt zu einem Absinken der
Ca/Al-Verhältni s se in der Bodenlösung in e inen Berei ch , wo be
reits Aluminiumtoxi zität wahrscheinlich wird. In mehreren Kul
turversuchen mit Fichtensämlingen wurde eine Wurzelschädigung
durch freie Aluminiumionen bei e inem niedrigen Ca/Al-Verhältni s
- 1 0 -
hervorgerufen (Junga , 1 984; Jorns und Hecht-Buchholz, 1 9 8 5:
Rost-Siebert, 1 9 85 ) . Murach ( 1 9 8 4 ) und Raben ( 1 9 8 8 ) beri chteten
auch über Aluminumschäden an Wurzeln in Fichtenaltbeständen , die
aus niederen Ca/Al-Verhältnissen in den abgestorbenen Wurz eln
und aus hohen Umsatzraten der Wurz elbiomasse abgeleitet werden
konnten . Die chemische Form des Aluminiums in der Bodenlösung
ist für mögliche toxische Effekte von ausschlaggebender Bedeu
tung . Anorganische Spezies wie Al3+ besitzen weitaus höhere
Tox i z ität als organische Komplexe ( Murach , 1 9 8 4; Nilsson, 1 9 85 ) .
Im humusreichen Hor i z onten liegt Aluminium überwiegend organi sch
komplexiert vor ( Deither et al . , 1 9 8 8; David und Driscoll , 1 984;
Nils son und Bergkvist, 1 9 8 3 ) . Im A-Hori zont eines Podsols
betrugen diese organischen Aluminiumverbindungen zwischen 83 und
9 7 % ( Nilsson und Bergkvist , 1 9 8 3 ) . Daher ist mit einer Beein
trächtigung des Wur z elwachstums erst außerhalb des humusreichen
Oberbodens zu rechnen.
Hohe Aluminiumkonzentrationen in der Nährlösung führten vielfach
zum steilen Anstieg der Aluminiumgehalte in den Nadeln von Kon i
ferensämlingen ( Bertiller , 1 98 6; Hutehinsen et al . , 1 9 8 6; Ryan
et al . , 1 9 86 ) . Es könnte daher erwartet werden , daß nadelanaly
tisch ein Nachwei s über mögliche Aluminiumtoxi z i tät erbracht
werden kann . Demgegenüber haben Gehrmann et al . ( 1 9 8 4 ) festge
stellt, daß am Ende der Vegetationsperiode die Aluminiumgehalte
in den Nadeln eines wenig geschädigten Bestandes und die e i ner
Fichte auf stark versauertem Substrat keine Unterschiede
aufwiesen .
Fragestellung :
Ist eine Wurzelschädigung auf den drei Untersuchungsflächen auf
grund der niedrigen Kalzium/Aluminium-Verhältnisse in der Boden
lösung wahrschei nlich , und wenn ja , kann die Nadelanalyse Hin
wei s e auf eine Aluminiumtoxi z ität in Fichtenaltbeständen geben?
2.4 Nährstoffgehalte und Nährstoffdynamik
2 . 4 . 1 Makronährstoffe
In z ahlreichen Untersuchungen wurde i n geschädi gten Beständen
eine unzureichende Ernährung der Bäume insbesondere bei Magne-
- 1 1 -
sium festgestellt ( Rehfuess , 1 98 3 ; Zech und Popp , 1 9 8 3 ; Zöttl
und Hüttl , 1 985� Lange et al . , 1 9 89 ) . Eine umfassende Darstel
lung wurde in Rehfuess ( 19 8 7 ) gegeben . Relativ selten wurde in
diesem Zusammenhang die Nährstoffdynamik während der Vegeta
tionsperiode untersucht . Mies und Zöttl ( 19 8 5 ) analysierten Na
deln der vorherigen Vegetationsperiode von Bäumen unterschiedli
chen Vergilbungsgrades i n e inem jungen Fichtenbestand im
Schwarzwald . Sie stellten im Laufe der Vegetationsperiode eine
Abnahme der Magnesium- , Kalz ium- und Zinkgehalte in älteren Na
deln von stark vergilbten Bäumen verglichen mit grünen Indivi
duen fest . Aus diesen Beobachtungen leiteten s i e intensive Umla
gerungsvorgänge in unzureichend ernährten , vergilbten Bäumen ab .
Da die natürlichen Stickstoffeinträge bei nur einigen wenigen
kg . ha- 1 . a- 1 liegen ( Husar und Holloway , 1 9 8 3 ) , s ind unbelastete
Waldökosysteme überwiegend durch Sti ckstoffmangelsituationen ge
kennzeichnet ( Ellenberg , 1 9 77 ) . Die heutigen Sti ckstoffeinträge
von bis über 60 kg . ha-1 . a- 1 in die mitteleuropäi schen Wälder
übersteigen erheblich die jährlichen E i nbauraten in die Biomasse
( Waring und Schlesinger , 1 9 8 5 ) und führen zu umfangreichen Ver
änderungen der Ökosysteme ( Beese , 1 9 8 6 ; Reuss und Johnson ,
1 9 85 ) . Diese Veränderungen wurden auch durch e i ne Zunahme der
nitrophilen Arten in der Waldbodenvegetation belegt (Witti g ,
1 9 8 9 ) .
Ein besonderes Problem s ind d i e Stickstoffeinträge i n Ammonium
form . Sie stammen aus den Ammoniakemissionen , die beim Abbau der
Biomasse , aus tierischen Exkrementen und aus der Umwandlung von
Stickstoffdüngemitteln entstehen . Nach Buijsmann et al . ( 19 8 5 )
stammen Ammoniakemissionen i n Europa z u 8 1 % aus der Tierhaltung
und zu 17 % aus der Düngemittelverwendung bei der Pflanzenpro
duktion . In Lang z eitmessungen im Solling wurde festgestellt , daß
seit Anfang der 7 0 -iger Jahre d i e Frachten von Ammoniumstick
stoff in die untersuchten Waldökosysteme ständig zugenommen
haben ( Ulrich et al . , 1 9 79 ) .
Durch d i e Assimilati on zu Aminosäuren bzw . durch die Nitr i fika
t ion werden je kmol NH4 ein bzw . zwei kmol H+ erzeugt ( Beese ,
- 12 -
1 9 8 6 ) . In n iederländi schen Gebieten mit hoher Ammoniumdeposition
wird die versauernede Wirkung des Ammoniumflusses mit dem Be
standesniederschlag zwischen 3 , 9 ( van Breemen , 1 98 3 ) und 5 kmol
H+ . ha- 1 ( Roelofs et al . , 1 98 5 ) angegeben . Da die gesamte Stick
stoffdeposition wegen der Aufnahme im Kronenraum noch höher
liegt , wird aus der Umwandlung der jährlich zum Boden gelangen
den Sti ckstoffverbindungen in den obersten 10 cm des Mineralbo
dens eine Säureproduktion von bis zu 1 3 , 8 kmol H+ . ha-1 berechnet
( van Breemen et al . , 198 7 ) .
Durch die vermehrte stickstoffzufuhr wird die oberirdische Bio
massenprodukti on zuerst angeregt, wogegen das Wurzelwachstum re
lati v dazu zurückgeht . Die Bäume reagierten auf d i e verbesserte
Sti ckstoffversorgung der letzten Jahrzehnte mit einer Zuwachs
steigerung ( Seibt , 1 9 81 ) , die allerdings bei gleichbleibender
bzw . durch die Bodenversauerung verminderter Basenversorgung zur
Mangelernährung mit Kalzium und Magnesium führen könnte . Ein
weiterer negativer E ffekt der hohen Stickstoffeinträge i st die
erhöhte Anfälligkeit gegenüber pflanzlichen und tierischen
Schädlingen ( Waring und Schlesinger , 1 9 8 5 ; Roelof s und van Di jk ,
1 9 8 7 ) sowie die Abnahme der Frostre s i stenz ( Levitt , 1 9 72 ) .
Die aus den derzeitigen hohen Stickstoffeinträgen möglicherweise
resultierenden Ernährungsstörungen in mitteleuropäischen Wäldern
wurden von Skef ington und Wilson ( 1 9 8 8 ) in folgenden Punkten
zusammengefaßt:
- Verdünnung von anderen Nährstoffen aufgrund der Wachstums
stimulation und dadurch induzi erte Mangelernährung
- Austausch von Ammonium auf den Blattoberflächen gegen
Magnesium , Kalzium , Kalium u . a .
Antagonistische Effekte durch Ammonium im Boden behindern die
Aufnahme von bas i s chen Kationen
- Reduktion der Mykorh i z z a durch Ammonium und dadurch
verringerte Nährstoffaufnahme
Durch die Lage des Böhmerwaldes im Grenzgebiet zur Tscheche
slowakei werden die Bestände bei bestimmten Wetterlagen durch
hohe so2 -Konzentrationen belastet , die stoßweise als ausgeprägte
- 1 3 -
Spitzenkonzentrationen aus den nördlichen Richtungen kommen ( Amt
der Oberösterreichischen Landesreg ierung, 1 9 86 ) . Die windabhän
gige Auswertung und Tra j ektorienanalyse der Z entralanstalt für
Meteorologie und Geodynamik in Wien ( unveröffentlicht ) wei st als
Ursprungsgebiet das Erzgebirge aus .
Nach der Verordnung gegen forstschädliche Luftverunreinigungen
( Anonym, 1 9 8 2 ) beträgt der Grenzwert für Schwefelgehalte in den
Nadeln 0,11 % der Trockenmass e . Die Ef fekte der Schwefeldioxid
belastung auf Pflanzen und die Akkumulation in den Blattorganen
wurden ausführlich von Halbwachs ( 1 9 8 4 ) besprochen . Die
Schwefelgehalte in den Nadeln wurden daher verwendet, um diese
Belastung zu quanti f izieren . Einen weiteren Hinwei s auf eine
Schwefelakkumulation in den Ass imilationsorganen kann das Schwe
fel/Stickstoff-Verhältni s ( moljmol ) liefern ( Johnson et al.,
1 9 8 2 ) . Dieses Verhältni s beträgt bei ausgewogener Ernährung
0, 0 3 0 ( Kelly und Lambert , 1 9 7 2 ) . Höhere Werte zeigen eine Schwe
felakkumulation an, während niedrigere Verhältnisse auf eine Ak
kumulation von schwefelfreien Aminosäuren ( insb . Arginine ) hin
deuten ( van D i j k und Roelofs, 1 9 87 ) .
Fragestellung :
In den durchgeführten Untersuchungen im Böhmerwald galt es fest
zustellen , ob in den untersuchten Bäumen Nährstoffmängel auftre
ten . Des weiteren sollten eventuelle Unterschiede in der Sti ck
stoffversorgung zwischen den Beständen aufgezeigt werden . Davon
ausgehend sollte untersucht werden, ob hohe Stickstoffeinträge
Ernährungsstörungen induzieren könnten. Da im Böhmerwald tei l
weise hohe so2-Konzentrationen in den Luftmassen auftreten,
sollte aus der Nadelanalyse ein Hinwe i s auf eventuelle
so2-Belastung gewonnen werden. Diese Befunde sollten durch die
Schwefel/Stickstoff-Verhältnisse bestätigt werden .
2 . 4 . 2 Manganernänrung
Der hohe Säureeintrag in Waldökosysteme ruft erhebliche Verände
rungen in der Zusammensetzung der Bodenlösung hervor . Unter
anderem kann es zu einem starken Anstieg der Manganionen in der
- 1 4 -
Bodenl ösung kommen ( Cassens-Sasse , 1 9 8 7 ) . Nach Gärtner ( 1 9 8 5 )
besteht ein enger Zusammenhang zwis chen den Mangankonz entratio
nen in der Bodenlösung und den Mangangehai ten in den Nadeln .
Außerdem konnte eine positive Korrel ation zwischen Mangangehal
ten und Nadelverlusten gefunden werden. Stieten ( 19 8 5 ) und Kei l
et al . ( 1 9 8 6 ) untersuchten die Auswirkungen hoher Mangankonzen
trationen in der Nährlösung auf Fichtensäml inge. Eine Zugabe von
5 , 5 mg. l - 1 reduzierte die Aufnahme von Kal z ium und Magnesium auf
d i e Hälfte . Die von den zweiten Autoren verwendeten Konzentra
tionen von 8 , 5 mg .1-l und 5 1 , 0 mg . 1- 1 bewirkten im Sproß eine
Abnahme des Wassergehaltes und führten zum Phloemkol l aps bei der
höchsten Mangangabe. Diese Ergebnisse bestätigten die manganin
duz ierten Ernährungsstörungen , die bei Kulturpflanzen häufig
beobachtet wurden ( Horst und Marschner , 1 9 78: Kohno et al . ,
1 9 8 4� Macnicol und Becket , 1 9 8 5 ) .
Fragestellung:
Obwohl Fichten sehr hohe Mengen an Mangan in ihren Ass imila
tionsorganen akkumul i eren können ( Nebe, 1 9 6 7 ; Hüttl , 1 9 8 6b ;
Kreutzer und Bittersohl , 1 9 86 ) , sollte festgestellt werden , ob
hohe Mangangehalte in den Nadeln zu finden s ind , und ob s ich
daraus eventuel l e unerwünschte E ffekte ableiten l assen.
2.5 Nährstoffkoppelung: Bodenlösung-Xylemsaft-Nadeln
Daten über die Xyl emsaftanalyse von Waldbäumen s ind in der Lite
ratur relativ selten. Umfangreichere Untersuchungen wurden bis
jetz t nur bei Pinus ponderosa ( stark und Spi tzner, 1 9 8 5 ) und
Pseudotsuga men z i e s i i ( Stark e t al . , 1 985 ) durchgeführt . D i e
Autoren fanden d e n Xyl emsaft a l s s imultanen Indikator für den
Ernährungs- , Wasser- und Energie zustand der Bäume. Sie schlugen
vor , die Xylemsa ftanalyse könnte für eine schn e l l e Beurtei lung
des Baumwachstums herangezogen werden . Eine Gegenüberstel l ung
der Konz entrationen in der Bodenlösung , im Xylemsaft und der Na
delgehalte wurde für Waldbäume bis jetzt nicht vorgenommen.
- 1 5 -
Fragestellung :
Um d i e Verteilung von Kalium , Kalzium und Magnesium zu untersu
chen , wurden Daten der Bodenlösung und der Nadelgehalte in Ver
bindung mit Ergebni ssen der Xylemsaftanalysen gebracht . Dabei
sollte überprüft werden , ob s ich die Schwankungen der Bodenwas
serzusammensetzung auf den Xylemsaft übertragen . Es wurde auch
angestrebt , Gesetzmäßigkeiten der Nährstoffverteilung zwischen
Bodenwasser , Xylemsaft und Nadeln zu f i nden . Aus diesen Ergeb
nissen sollten unter Berücksi chtigung des Ernährungszustandes
Hinweise auf interne Umlagerungsvorgänge gewonnen werden . Arbei
ten von Stark und Spitzner ( 1 9 8 5 ) und Stark e t al . ( 1 9 8 5 ) ließen
erwarten , daß die Xylemsaftanalyse zur weiteren Erklärung und
als ein Indikator der gestörten Nährelementversorgung in Fich
tenbeständen herangezogen werden könnte .
- 1 6 -
3 . METHODEN
3 .1 Standortsbeschreibung
Die Urwälder des Böhmerwaldes unterlagen seit der Koloni s ierung
im späten Mittelalter einer extensiven Nutzung insbesondere für
den Bedarf der Glaserzeugung . seit der Errichtung des Schwarzen
bergkanals am Ende des 1 8 . Jahrhunderts , mit dessen Hilfe das
Holz über die Wasserscheide aus dem Einzugsgebiet der Moldau in
das der Donau geleitet wurde , s ind auch die restlichen zusammen
hängenden urwaldartigen Fichten- , Tannen- , Buchen-Mischbestände
genutz t worden . Beim Ausbleiben der Naturverjüngung wurden diese
Flächen überwiegend mit Fichte aufgeforstet , wobei aber Stand
orte in flachen Kuppenlagen oft für lange Zeiträume als
Mähwiesen bewirtschaftet wurden . Auf diesen durch den ständ i gen
Nährstof fentzug stark verarmten Flächen wurden um die Jahr
hundertwende und vielfach auch noch später Fichtenbestände , oft
aus fremdem Saatgut , begründet . Diese primär schlechtversorgten
Bestände reagieren daher besonders empfindlich auf Veränderungen
des Nährstoffhaushaltes , wie s i e in den letzten Jahrzehnten
durch die erhöhten Einträge von Säure und Stickstoff hervorgeru
fen worden sind .
Seit Beginn der Achtz igerjahre traten in diesen Beständen
verstärkt Nadelvergilbungen und -verluste auf . Diese Schad
symptome errei chten ihre stärkste Intensität in Beständen in
Kuppenlagen , wobei für diese wegen ihrer Lage die stärkste
Interz eption von Luftverunreinigungen angenommen werden kann .
Außerdem wurden diese Standorte vor der Begründung der jetz igen
Bestände vielfach mehrere Jahrz ehnte als Mähwiesen genützt .
Die Versuchsflächen liegen im Österrei chischen Teil des Böhmer
waldes nahe der Grenze zur Tschecheslowakei ( 1 4°00 ' E , 4 8°50'N ) .
Das gesamte Gebiet i st oberhalb ca . 7 0 0 m Seehöhe dicht bewal
det . In drei unterschiedlichen Lagen wurde jeweils ein F ichten
altbestand für d i e Untersuchungen ausgewählt . Abbildung 3 . 1
z eigt die Lage der untersuchten Standorte .
- 1 7 -
--- -------
Abb. 3 . 1 : Lage des Untersuchungsgebietes in Oberösterreich ( Die untersuchten Standorte wurden durch S1, S2 und S3 gekennzeichnet . )
Fig . 3 . 1: Map of the investigated area of the Bohemian Fores t , Upper Austria ( The position of the stands i s ind i cated by S 1 , S 2 and S 3 . )
D i e Auswahl der Untersuchungsbestände erfolgte unter Berücksich
tigung der Exposition und des Schädigungsgrades , um Querverbin
dungen zwischen der Schadstoffbelastung und den Standortsparame
tern herzustellen . Die Bestände S1 und S3 wei s en im Durchschnitt
geringere Nadelverluste auf als der Bestand S 2 . I n der Tabelle
3 . 1 s ind die Bestandeskenngrößen aufgelistet .
- 1 8 -
Tab. 3.1: Ausgewählte Kenngrößen der Untersuchungsbestände ( nach
Erhebungen des Stiftes Schlägl )
Table 3 . 1: Growing characteristics of the investigated stands
( accordi ng to the convent Schlägl )
Standort
Sl
S2
S3
Standort
Sl
S2
S3
Seehllhe
850 m
1020 m
900 m
Baumarten-antei1e
Fi 91, Ta 6, Bu 3
Fi 100
Fi 87. l/1 2' Bu 4, Bah 7
Exposition
NE
Plateu
sw
Bestandes-alter
120
80
90
Neigung
10 %
2 %
14 %
Bestockung
0,6
0,7
0,7
Nadelverluste
10-20 %
30-40 %
10-20 %
Vorrat (Vfm)
490
250
580
Bonität (Abs.)
9
7
11
Im Bestand Sl wurde bereits mehrere Jahre vor Beginn der Messun
gen die Bestockung zur Förderung der Naturverjüngung auf 0 , 6 re
duz i ert und der Bestand wurde großflächig abgezäunt . Diese wald
bauli che Maßnahme hat ein stärkeres Aufkommen der Bodenvegeta
tion und eine ste l l enweise d ichte Naturver j üngung von bis zu
1 , 5 m Höhe bewirkt . Es z e i chnet s i ch hier eine Entwicklung zu
einem zwe i schichtigen Bestand ab. Die Bodenvegetation wird in
dies em Bestand durch Athyrium f i l i x-femina , Polytrichum sp . ,
Nardus stricta , Rubus i daeus ,
myrt i l lus , oxalis acetosell a
Maianthemum bifol ium , Vaccinium
und auch e ine F ichten- und
Tannenverjüngung charakter i s iert .
Der Bestand S 2 stammt aus einer reinen Fichtenauf forstung auf
ehemal iger Mähwiese . Die schlechte Wuchsleistung und häu fige
Wipfelbrüche z eugen von einer Verwendung fremden Saatgutes . Der
- 1 9 -
höhere Schädigungsgrad des Bestandes wird wahrscheinl ich durch
d i e schlechte Anpassung an die Höhenlage mitbestimmt . Eine wei
tere Rol le spielt hier das unz ure i chende Nährstoffangebot des
Standortes . In diesem Bestand sind die Nadelvergi lbungen am
stärksten verbreitet . Die räum l i che Vertei lung der Schadsymptome
ist j edoch z i eml i ch heterogen .
Auf dem Standort S 2 bleibt die Verjüngung aus . In der Boden
vegetation überwiegt mit hohen Deckungsgraden Vaccinium myrti l
lus . Des weiteren kommen Polytrichum commune , P . formosum ,
Blechnum spicant , Deschampsia flexuosa , Luzula s i lvatica und
Oxa l i s acetos e l l a relativ häufig vor .
Der Bestand S 3 ist ein gutwüchs iger autochtoner Fichtenbestand ,
wo der Antei l an anderen Baumarten durch forstliche Maßnahmen
stark herabgesetzt wurde . Die Buche und Bergahorn sind jedoch
ste l l enweise in der zweiten Etage vertreten . Die Naturverjüngung
i st relativ schwach und leidet oft unter Wildverbiss . In der
Krautschicht kommen Athyrium f i l i x- femina , Nardus stricta ,
Maianthemum bifol ium und Oxa l i s acetosel l a häufig vor . Stel len
weise i st bei Untersonnunq Rubus i daeus häufig .
I n j edem der dre i F ichtenbestände wurden auf einer Fläche von
2 0 x 2 0 m in z uf ä l liger Anordnung Einrichtungen zur Erfassung
des Bestandesniederschlages , der Bodensaugspannung und zur Ent
nahme der Bodenlösung instal l iert . Unmittelbar neben j eder Flä
che zur Erfassung der Stofff lüsse wurden nach einer Voruntersu
chung vier Bäume für ein intensives Probennahmeprogramrn ausge
wählt .
Die Belastung des Böhmerwaldes durch gasförmige Luftverunreini
gungen wird seitens des Amtes der Oberösterreichischen Landesre
gierung mit einem in der Plateaulage bei Schöneben aufgestel lten
Meßkontainer seit 1 9 8 4 erfaßt . Die Konz entrationen von so2 und
NOx sind im Somm�rhalbjahr relativ niedrig und l iegen im Mittel
j ewe i l s unter 6 bzw . unter 11 pg . m- 3 . Während des Winters treten
i nsbesondere bei I nversionswetterlagen rni t Nord-Ost-Winden hohe
so2 -Konz entrationen auf . Dies z eigt auch der Mittelwert der
- 2 0 -
so2 -Konz entrati onen für die Monate November bis Mär z I der bei
1 6 �g . m- 3 l i egt . D i e Ozonkonz entrationen sind der Höhenlage ent
sprechend etwas erhöht und betragen im Jahresmittel 7 o pg . m-3
( Amt der Oberösterreichischen Landesregierung , 1 9 8 6 ) .
Die Gebirgsz üge des Böhmerwaldes werden durch krista l l ins Ge
steine der Böhmischen Masse gebi ldet . Grundgestein al l er drei
Untersuchungsflächen ist der Eisgarner Granit, ein saurer Zwe i
gl immergrani t . Während der l etzten alpinen Hochvereisung ent
standen auf den Höhen des Böhmerwal des kleine Kargletscher . Im
übrigen bewirkten die perigla z ialen Klimaeinflüsse eine Sol i
f l uktion der alten Bodenschichten ( Oberhauser , 1 9 8 0 ) . In ebenen
Lagen spielen in den rezenten Bodenbi ldungen j edoch auch die
alten Bodendecken eine Rol le . Die Böden des Böhmerwaldes sind
vielfach saure Braunerden bis Podsol e, wobei in Verebnungen und
Talmulden die Bodenbi ldung durch das Stauwasser geprägt wird . In
diesen Lagen s i nd Stagnogleye und Anmoore zu f i nden .
In der Tabe l l e 3 . 2 ist eine kur z e Profi lbeschreibung der Böden
der drei Untersuchungsstandorte gegeben . S i e werden durch
podsol ige Braunerden bis Braunerde-Podsole gebildet . Für diese
Tabe l l en wurden Daten aus Blum et al . ( 1 9 8 6 ) unter Berück
s i chtigung des Bodentyps der untersuchten Flächen herangezogen .
Es handelt s i ch hierbei um Durchschnittsangaben aus mehreren
Profi lgruben . Eine ausführl iche bodenkundl iehe Beschreibung der
untersuchten Standorte wurde in Blum et al . ( 1 9 8 6 ) gegeben .
- 2 1 -
Tab . 3 . 2 : Beschreibung der Bodenpro f i l e der Untersuchungsf lächen
nach Angaben von Blum et al . ( 1 9 8 6 )
Table 3 . 2 : Description of the soi l profi les of the investigated
plots according to the investigations by Blum et a l .
( 1 9 8 6 )
Standort Hor i zont
Bv bzw . D
Tiefe ( cm )
7 - 6 6 - 1 1 - 0
0- 9
9- 4 0
>4 0
1 0 - 7
7- 4 4- 0
o- 9
9 - 4 5
>45
Beschreibung
Nadelstreu , teilw . Buchenlaub locker bis vernetzt , stark durchwurzelt , bröckel ig bis kompakt , undeutl icher Übergang , stark durchwurzelt l S , schwach kohärente bis blockige Struktur , mittel bis stark porös , einzelne blanke Quarzkörner , undeut l icher Übergang , stark durchwurzelt suL bis l S , teilw . bis zu 3 0 % Grobskel ett , feine bis mittelblockige Struktur , mittelporös , undeutlicher Übergang suL , mittelblockig , hoher Skelettgehalt ( 2 0 % Blockante i l ) , gelb-braun , mittelporös
Nadelstreu , Heidelbeerreste , l ocker b i s verklebt vernetz t bis schichtig , stark durchwurz e l t , bröckel ig bis kompakt , undeutl icher Übergang , stark durchwurz e l t , viele Grobwurzel l S bis sL , mäßig b i s stark humos , Kohärentgefüge , porö s , blanke Quarzkörner und Fah l f lecken , deutl icher zungenförmiger Übergang , mittlere Durchwurz elunq lS bis L , teilw . b i s zu 3 0 % Grobskel ett , dunkelröt l i ch-braun , im Bv-Berei ch gelb-braun kantenrund b i s strukturlos , schwachporös , mittlere Durchwurzelung , Übergang f l i eßend Bv : l S , sehr hoher Skelettgehalt ( 3 0 % Blockantei l ) , gelb-braun , schwach porös D : L , strukturlos , sehr dicht , hel lgelbbraun
- 22 -
Tab . 3 .2 : ( F ortsetzung )
Table 3 . 2 : ( continued )
Standort Hori z ont
Tiefe ( cm )
9- 7 7- 3 3 - 0
0 - 6
6 - 4 5
> 4 5
Beschreibung
Nadelstreu, locker lose, teilw . schichtig, stark durchwurzelt, bröckelig bis lei cht kompakt, undeutlicher Übergang, stark durchwurz elt lS bis sL, schwach kohärente b i s fein blockkige Struktur, mittel bis stark porös, einz elne blanke Quarzkörner , undeutlicher Übergang, stark durchwurz elt lS bis sL, 1 0 bis 3 0 % Grobskelett, feinmittelblockig, kantenrund, mittelporös, mittel bis stark durchwurz elt, undeutlicher Übergang lS, hoher Skelettgehalt ( 30 % Blockanteil ) , mittelblockig b i s liegend prismatisch, gelbbraun, schwachporös
Die physikalischen Bodeneigenschaften und d i e Korngrößenzusam
mensetzung s ind auf allen Standorten sehr ähnlich . Das Grobpo
renvolumen bewegt s i ch um 60 % im A-Hori zont und um 4 0 % im B
Hori zont auf allen Flächen. Der Tongehalt der Böden liegt mei st
zwischen 1 5 und 25 % ( aus Blum et al . 1 9 86 ) . D i e Tabellen 3 . 3 a
und b beinhalten d i e wichtigsten chemischen Kenngrößen der Böden
der untersuchten Standorte .
- 2 3 -
Tab . 3 . 3 : Bodeneigenschaften der Untersuchungsflächen nach Blum
et al . ( 1 9 8 6 ) , Mittelwerte für n Bodenprof i l e
Table 3 . 3 : S o i l characteri stics o f the investigated plots accor
ding to Blum et al . ( 1 9 86 ) , averages for n soil pro
f i les
a) pH , gesamt C , N , Kationenaustauschkapaz ität und Basensät
tigung
a ) pH , total c, N , cation exchange capacity and base saturation
Standort
Horizont
Sl (n=6)
LFH
A(e)h BsviBv
52 (n=3)
LFH
Aeh BhsiBv
S3 (n .. 3)
LFH
A(e)h Bs11/B
Tiefe pH
cm (CaClz)
7 - 0 3.1
0 - 9 3,2
9 -40 4,0
10 - 0 2,9
0 - 9 3,5
9 -45 3,6
9 - 0 3,0
0 - 6 3,0
6 -45 3,9
C tot
"L
28,3
8,8
3,8
38,6
9,0
5,3
29,5
7,0
3,6
N tot CEC
"L mmol IÄ/100 g
1 ,20 58,0
0,34 28,3
0,18 18,8
1 ,58 79,6
0,33 34,0
0,15 29,8
1 '11 54,6
0,42 20,0
0,23 20,6
Basensättigung
mmol IÄ/100 g
4,8
0,7
0,4
2,2
0,3
0,3
5' l
0,6
0,2
- 2 4 -
b ) Gehalte an Ca , Mg , K im Ammoniumacetatauszug sowie oxalat
l ösl i che Aluminium- und Mangangehalte
b ) Ammoniumacetate exchangeable Ca , Mg , K and oxalat soluble Al
and Mn
Standort Tiefe Horizont cm
Sl (n=6) LFH 7 - 0 A{e)h 0 - 9 Bs/Bv 9 -40
52 (n=3) LFH 10 - 0 Aeh 0 - 9
8hs18v 9 -45
53 (n=3) LFH 9 - 0 A(e)h 0 - 6 Bs/Bv 6 -45
Ca Mg
3,0 0,44 0,4 0,09 0,2 0,04
1,0 0,18 0,1 0,04 0,1 0,04
2,6 0,47 0,2 0,08 0,1 0,03
3 . 2 Erfassung der Niederschläge
K -1 mg.g
0,34 0,09 0,07
0,07 0,06 0,05
0,37 0,09 0,05
1,26 0,18 1,45 0' 16 3,46 0,35
7,94 0,02 4,91 0,01
11,03 0,09
0,81 0,13 0,81 0,07 3,79 0,14
In Wal dgebieten mit einer langen Winterperiode i st eine reprä
sentative Erfassung der Stoffdeposition während des Winters mit
großen methodischen und technischen Schwierigkeiten verbunden.
Dies i st auch im Böhmerwal d der Fal l . Nach den ersten Schneefäl
len im November baut sich im Laufe des Winters i n den Beständen
eine Schneedecke von bis über 1 m Höhe auf , die erst gegen Ende
Apri l vol lständig wegschmi l zt. Deshal b werden in diesem Waldge
biet nur einige wenige Forstwege geräumt , was den Zugang zu den
- 2 5 -
Untersuchungsstandorten zum Tei l erhebl ich erschwert . Da die
Untersuchungsf läche S l nahe einer mei st befahrbaren Forststraße
l i egt , konnten dort während des gesamten Beobachtungszeitraumes
Probennahmen der Niederschlagsdeposition vorgenommen werden
( Katzensteiner , 1 9 8 7 ; Glatzel et al . , 1 9 8 8 ) . Da die anderen zwei
Standorte nur mit erheb l i chem Aufwand erreicht werden können ,
mußte auf eine periodische Probennahme während des Winters ver
z i chtet werden . Um aber trotzdem die Gesamtsumme der Stoff f lüsse
während des Winterzeitraumes zu erfassen , wurden in jedem Be
stand drei bzw . auf j eder Fre i f läche ein oder zwei Schneetotal i
satoren e ingegraben ( Glatzel e t al . , 1 9 8 6 ) . I m Winter 1 9 8 5/ 8 6
und 1 9 8 6/ 8 7 haben diese Einrichtungen wegen E i s l insenbildung auf
den Auf fangnetz en die Erwartungen leider nicht erfü l lt . zusät z
l ich wurde i m Winter 1 9 86/87 d i e Entwicklung und Zusammensetzung
der Schneedecke periodisch mit e i ner Schneesonde nach Glat z e l et
al . ( 1 9 8 6 ) überprüft . Da diese Probennahmen im Abstand einiger
Wochen durchgeführt wurden , i st aus diesen Daten wegen Perkola
tion und Auswaschung von Ionen keine genaue E intragsrechnung
mögl i ch . Durchgehende Daten stehen daher nur für die F läche S 1
zur Verfügung . In weiteren Winterperioden haben Schneetotal i
satoren mod i f i z i erten Typs bereits zuverlässige Daten gel iefert .
Diese s o l l en in eine ausführl iche Beschrei bung der Stoffdepo s i
tion im Böhmerwal d einbezogen werden ( Katz ensteiner e t al . , in
Vorbereitung ) .
Auf j eder Meßf läche wurden 1 5 offene Niederschlagssammler
( Durchmesser 1 8 cm ) in einer Höhe von 60 c:m in zuf ä l l iger Anord
nung aufgestel lt ( Glatzel , 1 9 8 3 ) . zugehörig zu j eder Bestandes
meßfläche wurde j ewe i ls auf e iner Frei f läche ein Sammler des
gleichen Typs in e i ner Höhe von 1 8 0 cm über der Bodenoberf läche
angebracht . Die Meßfläche im Bestand S1 wurde im Jahr 1 9 8 4 in
Betrieb genommen . Da die Aufanggefäße auf einem stark geneigten
Unterhang :mit sehr hohem Block- und Grobskel ettantei l angebracht
wurden , wurden vor Beginn der Messungen im Mai 1 9 8 6 die Meßei n
r ichtungen etwa 1 0 0 m weiter auf e i ner f l achen und zur Instala
t ion von Lysimetern und Tensi ometern besser geeigneten F läche
neu in zufäl l iger Anordnung aufgeste l lt . Am Standort S3 wurden
- 2 6 -
die Probennahmen im Mai 1 9 8 5 , am Standort S 2 ein weiteres Jahr
später begonnen .
In der schneefreien Zeit wurden die Sammler nach jedem Ereign i s
beprobt ( im Jahr 1 9 8 5 wöchentl i che Probennahme ) und zu einer
Bestandesmischprobe vereinigt . Während des Winters erfolgte im
Bestand S1 die Probennahme ein- oder zweiwöchentl ich mit einer
Schneesonde bzw . mit
festen und flüssigen
Vorbereitung) .
einer Samme leinrichtung zur Trennung der
Niederschlagsante i l e ( Katzensteiner , i n
3 . 3 Entnahme der Bodenlösung und Bestimmung d e r Saugspannung
des Bodens
zur Gewinnung der Bodenl ösung wurden im Mai 1 9 8 6 auf j edem
Standort Saugkerzenlysimeter ( So i l Meisture Corp . ) in folgenden
Tiefenstufen angebracht ( in Klammern Anzahl der Lysimeter pro
Tiefe ) : 15 cm ( 3 ) , 3 0 cm ( 3 ) , 60 cm ( 4 ) , 90 cm ( 1 ) , 1 2 0 cm ( 1 ) .
Im Meßz eitraum 1 9 8 7 wurde die Anz ahl der Lysimeter in 9 0 cm
Tiefe auf 2 erhöht . Wegen des hohen Skelettantei l s im Unterboden
war es nicht mögli ch , eine größere Anz ahl von Saugkerzen in den
unteren Tiefenstufen zu insta l l i eren . Die Meßergebni s se aus 9 0
und 1 2 0 cm Tiefe können daher nur a l s Anhaltspunkte angesehen
werden . Eine Austragsrechnung war im Rahmen der Projekte vorerst
nicht vorgesehen . Die Lysimeter wurden mit einem leicht höheren
Unterdruck , a l s durch die Tensiometer angezeigt wurde , versehen ,
in ca . einwöchigen Abständen beprobt und einzeln analysiert .
Wegen der Trockenheit ( Bodensaugspannung höher a l s 7 0 kPa ) wäh
rend der Monate September und Oktober 1 9 8 6 war eine Entnahme des
Bodenwassers aus den oberen Hor i z onten nur mit Einschränkungen
mögl ich bzw . konnten wegen des kleinen Probenvolumens die pH
und Gesamtstickstoffmessungen nicht durchgeführt werden . Insge
samt erfolgten 21 Probennahmen auf dem Standort S 1 bzw . 19 Pro
bennahmen auf den Standorten S2 und S3 im Meßzeitraum 1 9 8 6 . Im
Meßzeitraum 1 9 8 7 wurden die Probennahmen auf al len Meßfl ächen 2 6
mal durchgeführt .
- 2 7 -
Die Saugspannung ( Wasserspannung ) des Bodens wurde mit Hi l f e der
Tensi ometer ( So i l Moisture Corp . ) in folgenden Tiefenstufen
bestimmt : ( in Klammern Anz ahl der Tensiometer pro Tief e ) 1 5 cm
( 4 ) , 30 cm ( 4 ) , 45 cm ( 4 ) , 60 cm ( 2 ) , 90 cm ( 1 ) , 1 2 0 cm ( 1 ) . Die
Tensiometer wurden meist zweimal wöchent l ich abgelesen .
Die Austel lunq von insgesamt 1 3 Lysimeter sowie der 2 0 Tensiome
ter pro Standort erfolgte in zufä l l iger Anordnung über die ge
samte Fläche von 20 x 20 m . Die Lysimeter und die Tensi ometer
wurden unabhängig voneinander angebracht . Für diese Messungen
wurden die gesamten zur Verfügung stehenden Lysimeter und
Tens iometer verwendet . Höhere Lysimeterstückzahlen würden die
Aussagekraft der Messungen erhöhen , der zusätz l icher Analyseauf
wand hätte a l l erdings die f inan z i e l len und analytischen Rahmen
bedingungen gesprengt . Da die Streuung innerhalb der Tensi ometer
in den einzelnen Tiefenstufen relativ gering war , erwiesen s i ch
die verwendeten Stückzahlen für die Fragestel lung als ausrei
chend .
3 . 4 Nadelprobennahme und Xylemsaftgewinnung
Die Z i e lsetzung vieler betei l igten Arbeitsgruppen war es , Unter
schiede zwischen wenig und stark geschädigten Individuen festzu
stel len . Daher wurden unmitte lbar neben den Depositionsmeßflä
chen j ewe i l s vier Bäume unterschiedl ichen Schädigungsgrades
( zwei mit Nadelverlusten um 3 0 % , zwei ohne größere Nadelver
luste ) für Wiederholungsprobennahmen ausgewählt . Diese Auswahl
kriterien erschweren a l l erdings in hohem Maße d i e Charakterisie
rung der Nährstoffversorgung des j ewei l igen Bestandes anhand von
Nadel spiegel werten .
Von den ausgewählten Bäumen wurden an fünf Terminen ( 9 . 6 . , 1 . 7 . ,
2 8 . 7 . , 1 . 9 . und 1 4 . 1 0 . 1 9 8 6 ) vier- bis sechs j ährige Zweige aus
dem oberen Kronenbereich ( ca . 7 . Quirl ) entnommen . Zu Begi nn der
Vegetationsperiode wurden kürz ere Abstände gewählt , um mehr In
formationen über die Nährstoffdynamik nach dem Austrieb z u er
halten . Die Proben wurden in Polyäthylen-Säckchen luftdicht ver
packt und über Nacht in Transportkisten nach Wien gebracht , wo
- 2 8 -
s i e unmittelbar . am nächsten Morgen an a l l e betei l igten For
schungsgruppen aufgetei lt wurden . Der größte Tei l der Zweige
wurde für die chemische Analyse zuerst 2 4 Stunden bei 6 o · c vor
getrocknet . Danach wurden Nadeln und Zweige getrennt , wobei die
ersteren noch einmal bei 1 0 5 · c getrocknet wurden .
zur Xylemsaftgewinnung wurden unverletzte , ca . 4 0 cm l ange
Zweige sofort nach dem Transport herange zogen . Sie wurden mit
tels einer Druckbombe ( Scholander et al . , 1 9 6 5 ) bei 3 MPa 1 0 Mi
nuten l ang extrahiert . Aus j edem Zweig wurden zwischen 0 , 3 und
1 , 0 ml Xyl emsaft gewonnen . Weitere Einzelheiten zu dieser
Methode s ind bei Wei lgony ( 1 9 8 6 ) angegeben .
3 . 5 Chemische Analysen
zur Nadelanalyse wurden j ewe i l s 2 g Nadeln in einem Salpeter
säure/Perchl orsäuregemisch aufgeschlossen . Die E l emente Ca , Mg ,
K , Na , Mn und Al wurden in a l l en Proben mittel s Atomabsorptions
spektroskopie ( Perkin-Elmer 3 0 3 0 ) gemessen . Für die Xylemsaft
proben wurde die Mikroi n jektion verwendet . Die Bestimmung von
Phosphor in den Nadel aufschlüs s en erfolgte photometrisch ( ge lber
Farbkomplex ) • Gesamtstickstof f wurde in den Nadelproben mittels
K j e l dahlaufschluß mit nachfolgender automati scher Titration ( Fa .
Tecator ) gemessen . Gesamtschwefel wurde nach Verbrennung bei
1 4oo · c i n o2-strom mittel s nachfolgender Infrarotgasanalyse in
e inem LECO-Sulfur-Determinator S C 1 3 2 bestimmt . Die Analyse der
Ani onen im Niederschlags- und Bodenwas ser wurde mit Dionex 3 0 0 0 i
chromategraphisch durchgeführt . Der gelöste Gesamtstickstoff
wurde mit e inem ANTEK Nitrogen Analyser nach Verbrennung der
Probe bei 1 1 0 0 · c mittel s Chemoluminescens bestimmt . Die Bestim
mung des pH-Werte s erfolgte mit einer Einstabmeßkette .
3 . 6 Auswertungen
Die Dateneingabe , Umrechnungen und die meisten graphischen Dar
ste l lungen erfolgten mit H i l f e selbst erstel lter HP-Basic 3 . 0
Programme auf Hewlett-Packard Tischrechnern der Serie 2 0 0
( HP 9 8 3 6 C und H P 9 8 1 6 ) und am P l otter H P 7 4 7 5A .
- 2 9 -
Die statistische Analyse der Daten wurde mit dem Hewlett-Packard
Statistic Package für Hewlett-Packard Computer der Serie 2 0 0
durchgeführt . Es wurden folgende stati st ische Verfahren angewen
det :
Mehrfacher Mittelwertsverglei ch zwischen den Standorte n :
Scheff e ' s Test für Unterschiede der Konzentrationen in
der Bodenlösung ,
Duncan ' s Test für Elementgehalte in den Nadeln ;
Korrelationsana lyse : Ionenkonz entrationen der Bodenlösung ,
E l ementgehalte in den Nadeln getrennt nach Entnahme
terminen ;
Schrittwei se Regressionsanalyse : Konzentrationen der Bodenlösung
Chlor i d , Nitrat und Sulfat a l s unabhängige und
Magnesium , Mangan und Aluminium a l s abhängige
Vari ablen
Ein-Weg-Kovari anzanalyse zur Bestimmung der Unterschiede im
Anstieg folgender Regressionsgeraden :
Abhängigkei t der Magnesium- , Mangan- und Aluminium
konz entrationen von den Nitrat- und Sul f atkonzen
trationen i n der Bodenlösung
zeitl iche Veränderungen der Konz entrationen im Xylem
saft und der Gehalte in den Nadeln ( Unterschiede
zwischen den E l ementen )
Bestimmung der Unterschiede in der Dynamik der
Kon zentrationen im Xylemsaft und der E lementgehalte in
den Nadeln ( transformi erte Werte )
- 3 0 -
4 . ERGEBNISSE UND DISKUSSION
4 . 1 Stoffflüsse mit dem N iederschlag und Prozesse im Kronenraum
In diesem Abschnitt sol len die Betrachtungen der Stoffflüsse und
der Prozesse im Kronenraum die unterschiedl iche Belastung der
Standorte hervorheben und eine Grundlage für die darauf folgen
den Ausführungen bilden . Die Tabe l l e 4 . 1 zeigt die jährl ichen
Stoffflüsse mit dem Bestandesniederschlag auf den drei Stand
orten ( Gl atzel et a l . , 1 9 8 8 ) und Vergleichswerte aus der Bundes
republik Deutschland ( Dunkl und Rehfuess , 1 9 8 7 ; Matzner und
Tab . 4 . 1 : Jährl i che Stoffflüsse mit dem Bestandesniederschlag
auf den drei Standorten im Böhmerwald ( Glatzel et al . ,
1 9 8 8 ) und Vergleichsdaten für Fichtenbestände aus der
Bundesrepublik Deutschland ( Dunkl und Rehfuess , 1 9 8 6 ;
Matzner und Ulrich , 1 98 4 )
Table 4 . 1 : Annual fluxes i n the throughfal l in the investigated
Norway spruce stands in Bohemian Forest ( Gl atzel et
al . , 1 9 8 8 ) and reference values for Norway spruce
forests in West Germany ( Dunkl and Rehfuess , 1 9 8 6 ;
Mat zner and Ulrich , 1 9 8 4 )
Ca
Böhmerwald S1 I 1 9 8 5 1 3 S 1 I 1 9 8 6 7 S 1 I 1 9 8 7 1 0
S 2 I 1 9 8 7 1 0
S 3 I 1 9 8 7 1 2
Bayern 1 9 8 1 - 1 9 8 4 Bodenmais 14 Landsberg 1 3 Taubenberg 1 4
Mg
8 1 1
1
2
( Dunkl 3 3 3
K
1 7 1 3 1 1
1 4
1 6
und 2 1 1 8 1 6
Na so4 -s N03 -N
kg . ha- 1
3 2 2
2
2
2 5 1 8 1 9
2 8
3 0
6 6 5
7
1 1
Rehfuess , 1 9 8 7 ) 8 4 9 1 4 5 4 0 9 6 3 5 9
NorddeutschlandiSo l l ing ( Matzner et a l . 1 9 8 4 ) ( Fichte) 3 3 5 2 9 1 7 8 5 1 6
N
1 6 1 9 1 4
1 8
2 4
2 6 2 5 1 8
4 0
Cl
1 0 8 5
7
8
1 8 1 4 1 3
3 9
0 , 7 0 , 3 0 , 5
0 , 7
0 , 7
1 , 1 0 , 2 0 , 6
3 , 1
- 3 1 -
Ulrich , 1 9 8 4 ) . Wie bereits erwähnt ( Kap . 3 . 2 ) , standen im Winter
1 9 8 6 / 8 7 für die F lächen S2 und S3 keine ausreichenden Meßdaten
zur Verfügung . Die auf der Fläche S1 gewonnenen Werte für Jänner
bis Apri l 1 9 8 7 wurden auf die anderen zwei Standorte übertragen .
Da die Fläche S1 die geringsten Stoffeinträge aufwei st , s ind d i e
s o ermittelten Jahreswerte a l s die Untergrenze d e r tatsächl ichen
Belastung der Standorte S2 und S3 durch Schadstoffdeposition an
zusehen . Aus mehrmal igen Entnahmen von Schneeprofi len im Winter
1 9 8 6/ 8 7 ( Ka z da , unveröffentl icht ) kann angenommen werden , daß
die unterschied l i che Belastung der Standorte , wie s i e aus den
folgenden Ausführungen hervorgeht , auch während des Winters be
steht .
Die Jahreswerte der Stoffflüsse mit dem Bestandesniederschl ag
l iegen , vergl ichen mit Untersuchungen aus Bayern ( Dunkl und
Rehfuess , 1 9 87 ) , bei Stickstoff in e i ner ähn l i chen Größenord
nung . Die Deposition von Sulfatschwefel und Chlorid ist hingegen
im Böhmerwald um einiges niedriger . Im Vergleich mit Daten aus
dem süddeutschen Raum und Oberösterreich ragt die hohe Belastung
des norddeutschen Soll ings ( Matz ner und Ulrich , 1 9 8 4 ) heraus .
Wegen den im Abschnitt 3 . 2 besprochenen methodi schen Schwier ig
keiten konnte in kur z en Abständen e i ne gleichze i tige Probenahme
auf al len drei Standorten nur von j ewe i l s Mai b i s November er
folgen . In den folgenden Ausführungen werden daher die Ergeb
n isse für diese Maßzeiträume mit wöchent l i chen ( 19 8 5 ) bzw .
ereignisweisen Probennahmen ( 1 9 8 6 und 1 9 8 7 ) besprochen . Auch
wenn diese Daten keine Jahreswerte l i ef ern , s ind s i e gut ge
eignet , Unterschiede zwischen den Standorten darzuste l l en .
Die Tabe l le 4 . 2 zeigt eine nach Beobachtungsperioden gegl iederte
Aufstel lung der Flüsse mit dem Fre i l andniedersch l ag , dem Bestan
desniederschlag und die Kronendachdi f f eren z . Für die Maßperiode
1 9 8 5 stehen nur Maßdaten für die F lächen S l und S3 zur Verfü
gung , da die Maßeinrichtungen auf dem Standort S2 erst im Mai
1 9 8 6 errichtet wurden .
Die Niederschlagsverteilung während der drei Maß z eiträume war
sehr unterschiedli ch . Während in den j ewe i l s sechs Beobachtungs-
- 3 2 -
monaten der Jahre 1 9 8 5 und 1 9 8 7 zwischen 5 7 0 und 7 1 0 mm Nieder
schlag auf den Freiflächen fiel , war die Beobachtungsperiode
1 9 8 6 mit 3 8 0 b i s 4 4 0 mm niederschlagsarm , wobei außerdem d i e er
giebigsten Niederschläge erst Ende Oktober und im November fie
len . Diese Trockenheit bl ieb n icht ohne Auswirkungen auf d i e Bo
densaugspannung und die Bodenwas serkonz entrationen ( siehe Kap .
4 . 2 )
Die Bestände wei sen recht unterschied l i che Niederschlagsinter
z eption auf . S i e ist im Bestand 81 sehr hoch , in den Beständen
82 und 83 relativ niedrig . Ursache hierfür kann n i cht in der Be
stockung bzw . im Vorrat gesucht werden ( vgl . Tab . 3 . 1 ) , sondern
in der unterschiedl i chen Windexpositon der Bestände . Die Bestän-
Tab . 4 . 2 : Flüsse mit dem Fre i land- und Bestandesniederschl ag und
Kronendachdi f f erenz in den sommerlichen Maßperioden
1 98 5 , 1 9 8 6 und 1 9 8 7 auf den Untersuchungsstandorten
Table 4 . 2 : Element f l uxes in the open , in the throughfall and
the difference between the flux with the throughfal l
minus input i n the open on the investigated plots
during the 6 months of the summer periods of 1 9 8 5 ,
1 9 8 6 and 1 9 8 7
Meßperiode Ca Mg K Cl
mm
81 I 2 0 . 5 . -7 . 1 1 . 19 8 5 Fre i l and 7 0 9 1 , 8 0 , 4 1 , 0 0 , 8 2 6 , 0 3 , 2 6 , 7 1 , 7 0 , 1 5 Bestand 3 3 8 5 , 3 3 , 7 9 , 1 0 , 8 8 1 0 , 0 2 , 0 5 , 7 3 , 8 0 , 2 5 Kronendachdi fferenz 3 7 2 3 , 5 3 , 3 8 , 1 0 , 06 4 , 0 - 1 , 2 - 1 , 0 2 , 1 0 , 10
S 3 1 2 0 . 5 . -7 . 1 1 . 1 9 8 5 Frei l and 7 0 4 2 , 4 0 , 5 3 , 6 1 , 1 2 7 , 4 3 , 3 8 , 6 2 , 4 0 , 1 2 Bestand 5 2 9 8 , 6 1 , 4 1 7 , 1 1 , 3 6 1 6 , 0 6 , 4 1 6 , 9 5 , 9 0 , 2 8 Kronendachdi fferenz 1 7 4 6 , 2 0 , 9 1 3 , 5 0 , 2 4 8 , 6 3 , 1 8 , 3 3 , 5 0 , 1 6
- 3 3 -
Tab . 4 . 2 : Fortsetzung
Tab l e 4 . 2 : Continued
Meßperiode ca Mg K Na so4 -s N03 -N N Cl H+
mm kg . ha- 1
S 1 I 1 2 . 6 . -2 2 . 1 1 . 19 8 6 Frei land 4 4 1 0 , 6 0 , 1 0 , 8 0 , 7 7 4 , 5 1 , 7 6 , 7 2 , 4 0 , 07 Bestand 3 1 0 3 , 3 0 , 6 7 , 6 0 , 8 6 8 , 9 3 , 3 9 , 8 4 , 1 0 , 16 Kronendachdifferenz 1 3 1 2 , 7 0 , 5 6 , 8 0 , 09 4 , 4 1 , 6 3 , 1 1 , 7 0 , 09
S2 I 1 2 . 6 . -2 2 . 11 . 19 8 6 Frei land 3 8 3 0 , 6 0 , 1 0 , 8 0 , 6 6 4 , 2 2 , 1 7 , 8 2 , 0 0 , 0 6 Bestand 3 3 3 3 , 3 0 , 5 8 , 0 0 , 89 1 0 , 8 3 , 2 8 , 4 3 , 6 0 , 2 4 Kronendachdi fferenz
5 0 2 , 7 0 , 4 7 , 2 0 , 2 3 6 , 6 1 , 1 0 , 6 1 , 6 0 , 1 7
S 3 I 1 2 . 6 . -2 2 . 11 . 19 8 6 Frei land 4 3 6 1 , 0 0 , 2 1 , 0 0 , 7 4 5 , 4 2 , 2 8 , 3 2 , 9 0 , 12 Bestand 3 5 4 5 , 1 0 , 9 9 , 9 1 , 2 0 Kronendac hd i f ferenz
1 2 , 5 7 , 5 1 5 , 2 5 , 0 0 , 2 2
8 2 4 , 1 0 , 7 8 , 9 0 , 4 6 7 , 1 5 , 3 6 , 9 2 , 1 0 , 10
S 1 I 2 . 5 . -2 0 . 1 1 . 19 8 7 Frei land 5 9 1 1 , 6 0 , 3 1 , 1 0 , 7 1 6 , 4 3 , 1 9 , 7 1 , 6 0 , 2 1 Bestand 3 6 1 3 , 3 0 , 6 6 , 7 0 , 54 Kronendachdifferenz
9 , 7 2 , 7 7 , 0 2 , 4 0 , 2 2
2 3 0 1 , 7 0 , 3 5 , 7 - 0 , 17 3 , 9 - 0 , 4 - 2 , 7 1 , 0 0 , 0 1
S 2 I 2 . 5 . -2 0 . 1 1 . 19 8 7 Frei l and 6 3 0 1 , 9 0 , 3 0 , 4 0 , 67 7 , 2 3 , 8 9 , 0 1 , 8 0 , 2 8 Bestand 5 0 9 6 , 1 0 , 8 1 0 , 7 0 , 90 Kronendachdi f ferenz
1 8 , 7 4 , 4 1 0 , 3 3 , 6 0 , 4 5
1 2 1 4 , 2 0 , 5 1 0 , 3 0 , 2 3 1 1 , 5 0 , 6 1 , 3 1 , 8 0 , 17
S 3 I 2 . 5 . -2 0 . 1 1 . 19 8 7 Frei land 5 7 0 1 , 5 0 , 3 0 , 6 0 , 55 6 , 0 3 , 1 8 , 5 1 , 9 0 , 2 3 Bestand 4 7 6 7 , 1 1 , 1 1 1 , 9 1 , 04 Kronendachdi f ferenz
1 8 , 8 7 , 3 1 5 , 7 4 , 5 0 , 3 9
9 4 5 , 6 0 , 8 1 1 , 3 0 , 49 1 2 , 8 4 , 2 7 , 2 2 , 6 0 , 16
- 3 4 -
de S 2 und S 3 sind aufgrund ihrer Lage den niederschlagsbringen
den Windströmungen und der Auskämmung von tieferen Wolken stark
ausgeset zt , was niedrigere Interzeptionsverluste bewirkt . Demge
genüber l iegt der Bestand S1 relativ windgeschützt . Da die
Auf fangefäße vor Beginn der Meßperiode 1986 auf dem Standort S 1
auf einer auch für Bodenwassermessungen besser geeigneten Fläche
neu aufgestellt wurden , kann eine zweima l i ge randomisierte
nicht-bestandesrepräsentative Anordnung der 15 Sammelgefäße a l s
Ursache für die unterschied l i chen Niederschlagsmengen ausge
schlossen werden .
Durch den Eintrag an freien H+- Ionen ( Tab . 4 . 2 ) ist der Standort
S1 am wenigsten belastet , während die anderen zwei Standorte
etwas höhere F i lterdeposi tion aufweisen . Bei einer Gegenüber
stellung der Meßperioden fällt auf , daß im n i ederschlagreichsten
Zeitraum 1 9 8 7 die höchsten H+-Flüsse mit dem Bestandesnieder
schlag , insbesondere auf dem Standort S 2 , gemessen wurden . Der
Säureeintrag wurde im Kronenraum der Standorte durch teilwei s e
unterschiedl i che Kationen gepuffert . D i e hohe Kronendachdi ffe
renz für Kal z ium und Kal ium deutet auf eine verstärkte Frei
setzung dieser Nährstoffe i m Bestand S 3 hin . I m Bestand S 2 , der
unter e iner mangelhaften Kal zium- und Magnesiumernährung leidet
( si ehe Kap . 4 . 4 . 1 ) , wird hauptsächlich Kal ium zur Kronenraumpuf
ferung bereitgeste l lt . Mit Ausnahme der Vegetationsperiode 1 9 8 5
wurde i m Bestand S 1 eine nur rel ativ geringe Kronendachdi fferenz
bei den Hauptkationen festgestel lt .
zu Beginn der Vegetationsperiode 1 9 8 5 wurden am Standort S 1 auf
f a l l end hohe Flüsse von Magnesium im Bestandesniederschl ag bei
einer hohen Kronendachdi fferenz gemessen ( Abb . 4 . 1 ) . Ebenfa l l s
Kal z ium und Kal ium traten in dieser Periode i m Bestandesnieder
schlag verstärkt auf ( vgl . Tab . 4 . 2 ) . Wie die Abb i ldung 4 . 1 wei
ter z eigt , wiederholte s ich diese Auswaschung in den darauf fol
genden Vegetationsperioden nicht mehr , sodaß ein einma l i ge s
Schadensereign i s m i t nachhaltiger Wirkung angenommen werden
kann .
Eine genaue Betrachtung der Einzelwerte dieser wöchentl ichen
Probennahmen zeigte , daß d i e Kati onensumme d i e Summe der
- 3 5 -
anorganischen Anionen erhebl ich übersteigt . Die pH-Werte des
Bestandesniederschlages l iegen mit 3 , 9 bis 4 , 1 um ca . eine pH
Einheit tiefer als im Frei landniederschlag . Somit kann ein hoher
Antei l von organischen Säuren im Bestandesniederschlag angenom
men werden . Da bei den Analysen Bestandes- und Frei landproben
aus beiden Meßflächen S1 und S3 para l le l in größeren Serien ge
messen wurden , kann ein Analysefehler ausgeschlossen werden .
Eine Kontamination g i lt eben f a l l s wegen gleicher Behandlung
al ler Proben und Sammeleinrichtungen a l s wenig wahrscheinl ich .
Da auch Insektenschäden als Ursache ausgeschlossen werden kön
nen , kann es s i ch hier nur um e ine einmal ige Schädigung der
Zel lmembranen und/oder Nadeloberflächen handeln , die eine Nähr
stoffauswaschung begünstigen . Als Ursache hierfür könnten Episo
den mit hohen so2 - und o 3-Konzentrationen mit nachfolgender Aus
waschung durch saure Deposition ( Prinz et al . 1 98 2 ; Seufert und
Arndt , 1 9 8 6 ) herangezogen werden . Die mit e inem Meßkontainer bei
Schöneben ( Abb . 3 . 1 ) erfaßten mittleren Monatskonz entrationen
von so2 waren im Februar und März 1 9 8 5 mit 3 4 bzw . 17 Mg . m- 3 re
lativ hoch , nahmen in weiteren Monaten auf unter 7 Mg . m- 3 ab
( Amt der Öberösterreichischen Landesregierung , 1 9 86 ) . Da diese
winter l i chen Spitzenkonz entrationen bei Wetterlagen mit schwa
chem turbulentem Austausch aus den nörd l ichen Richtungen kommen ,
kann insbesondere eine Belastung des Nord-Ost exponi erten Be
standes S1 angenommen werden . Die o3-Konz entrati onen lagen in
diesen Monaten in e inem für diese Höhenlage typischen Bereich
zwischen 60 und 1 0 0 Mg . m- 3 .
Andererseits könnten auch e ingetrocknete , stark bel astete Nebel
ereignisse ( Kazda und Glatze l , 1 9 8 6 ) zu Schäden der Nadelober
f l ächen führen . Weitere Ursachen der Oberf lächenveränderungen
wurden von Euteneuer et al . ( 1 9 8 8 ) diskutiert . Die von Kazda und
Wol f ( unveröffentlicht ) durchgeführten rasterelektronenmikrosko
pischen Aufnahmen von Fichtennadeln aus e inem dem Bestand S1
benachbarten Stangenhol z z e igten auf Nadeln der Vegetationspe
r iode 1 9 8 5 extrem starke Erosionen der Oberfl ächenwachse .
Katz enstei ner ( 19 8 7 ; vgl . auch Glatzel et al . , 1 9 8 7 ) untersuchte
i n dieser Periode die Niederschlagszusammensetzung unter e inem
- 3 6 -
stark vergilbte� Baum im Bestand S l . Er stel lte fest , daß im
Traufbereich dieses Baumes im Gegensatz zum übrigen Bestand mehr
Kal z ium und Kal ium , aber weitaus weniger Magnesium zu f inden
war . Daraus kann abgel eitet werden , daß Bäume unter Magnesium
mangel eher Kal zium und Kal ium z ur Säurepufferung freisetzen .
Die hohen Magnesiumflüsse mit dem Bestandesniederschlag bedeuten
eine p l ötzl i che Nährstoffzufuhr für Boden und Wurzeln . Diese am
gesamten Magnes iumvorrat im Ökosystem gemes senen Magnesiummengen
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HAI JUN JUL RUG SEP OKT NOV
-- 5 1 B e s t and ------ 52 B e s t and - - - 53 Best and
Abb . 4 . 1 : Kumulative Magnesiumflüsse mit dem Bestandesniederschlag auf den Untersuchungsflächen S1 , S2 und S3 in den Beobachtungsperioden 1 9 8 5 , 1 9 8 6 und 1 9 8 7
Fig . 4 . 1 : Cumulative fluxes of magnesium in the throughf a l l on the investigated plots S 1 , S2 and S3 duri ng the sampl ing periods 1 9 8 5 , 1 9 8 6 and 1 9 8 7 .
- 3 7 -
s ind jedoch re l ativ gering und s i e werden an den Sorptions
plätzen im Boden wahrscheinl ich wieder e ingetauscht , sodaß
größere Ökosystemare Magnes iumverluste nicht zu erwarten s i nd .
Da d i e Aufnahmes e l ektivität der Wurzel für Magnesium nicht be
sonders hoch i st , muß der Magnesiumbedarf der neu gebi l deten
Biomasse größtenteils durch Retranslokation gedeckt werden
( s iehe Kap . 4 . 5 ) .
Aus der Kronendachdi fferenz in der Tabe l l e 4 . 2 geht hervor , daß
die Auswaschungsverluste während der Vegetationsperiode 1 9 8 5 mit
3 kg . ha -1 angesetzt werden können . Diese Magnesiumverluste aus
dem Kronenraum entsprechen fast der doppelten Magnesiummenge ,
die j ährl ich mit dem Streufa l l auf den Wal dboden gelangt ( Brede
meier , 1 9 87 ) . Um die Versorgung der photosynthetisch aktivsten
jüngsten Nadeln aufrecht zu erhalten , müssen Magnesiumverbindun
gen aus den ä lteren Blattorganen herausverlagert werden . Die
daraus resultierende schlechte Magnesiumversorgung kann eine Re
duktion der gesamten Nadelmasse sowie e ine Abnahme der photosyn
thetischen Leistung zur Folge haben . Diese Überlegungen anhand
der Meßdaten von 1 9 8 5 zeigen , daß ein einmal iges Schadstof f er
e ignis die Nährelementversorgung eines Bestandes erheblich be
einf lussen kann . Zu e inem späteren Zeitpunkt könnten Messungen
außer Vergilbungen bzw . einer Reduktion der Benadelung keine
Hinweise auf deren Hergang l iefern .
Die Abbi ldung 4 . 2 z eigt eine kumul ative Darstel lung der Sul fat
f lüsse unter dem Kronendach. Diese Abb i ldung z eigt deut l i ch d i e
weitaus höhere Belastung d e r Standorte S 2 u n d S 3 . Im Bestand S l
wurden im " Sommerhalbjahr " in al len Meßperioden wesent l ich nied
rigere Sul fatflüsse unter dem Kronendach gemessen . Die Interz ep
tion von stark belasteten Nebelereign issen sowie die Zufuhr von
Luftmassen mit hohen so2 -Kon zentrationen aus den nördl ichen
Richtungen können a l l erdings im Winterhalbjahr zu einer stärke
ren Belastung des Standortes S1 führen ( Katzensteiner , 1 9 87 ) . Im
Winterhalbjahr s ind auch im Bestand S3 wegen seiner Exposition
hohe Schadstoffeinträge gemessen worden ( Glatzel et a l . , 1 9 88 ) .
Für die Meßperiode 1 9 8 7 fällt der identische Verlauf der Sulfat
f lüsse mit dem Bestandesniederschlag in den Beständen S2 und S 3
- 3 8 -
auf . Für die anderen gemessenen Stoffe tri fft dies nicht zu , was
bedeutet , daß je nach Art des Stoffes unterschi edliche Deposi
tionsmechani smen vorherrschen . D i e Ursache dafür kann d i e un
glei che Vertei lung der Elemente über das Spektrum der Partike l
durchmesser ( Höfken e t al . , 1 9 8 1 ; Martinson e t al . , 1 9 8 4 ) und
die unterschiedl i che Vertei lung der Stofffrachten in den einzel
nen Depositionsarten wie Regen , starkregen , Nebel usw . ( Ka zda ,
1 9 8 6 ) sein .
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MAI JUN JUL RUG SEP OKT NOV
5 1 B e s t and 52 Be s t an d 5 3 B e s t an d
Abb . 4 . 2 : Kumulative Sulfatflüsse mit dem Bestandesniederschlag auf den Untersuchungsf lächen S1 , S 2 und S 3 in den Beobachtungsperioden 1 9 8 5 , 1 9 8 6 und 1 9 8 7
Fig . 4 . 2 : cumulative fluxes of sulfate i n the throughfa l l on the i nvestigated plots S1 , S2 and S 3 during the sampl ing periods 1 9 8 5 , 1 9 8 6 and 1 9 8 7 .
- 3 9 -
Besonderer Aufmerksamkeit bedürfen im Hinbl ick auf den Nähr
stoffhaushalt die F lüsse von Stickstoff im Bestandesnieder
schl ag . D i e Summenkurven für die Flüsse von Nitratstickstoff im
Bestandesniederschlag sowie für die Kronendachdi fferenz ( KDD)
s ind in der Abbi ldung 4 . 3 dargeste l lt . Wie aus der Tabe l l e 4 . 2
hervorgeht , besteht in den Vegetationsperioden 1 9 8 5 und 1 9 8 7 im
Bestand S l für Stickstoffverbindungen eine negative Kronendach
differenz ( d . h . höhere Sti cksto f ffrachten im Fre i land- a l s im
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5 ! KDD 52 KDD 53 KDO
Abb . 4 . 3 : Kumulat ive Flüsse von N itrat-stickstoff mit dem Bestandesniederschlag und die Kronendachdi fferenz in den Beobachtungsperioden 1 9 8 5 , 1986 und 1 9 8 7
F i g . 4 . 3 : cumulat ive f luxes of n itrate-nitrogen i n the throughf a l l and the difference between the f lux with the throughfall minus input in the open during the sampl ing periods 1 9 8 5 , 1 9 8 6 and 1 9 8 7 .
- 4 0 -
Bestandesniedere;chlag ) . Daraus geht hervor , daß im Kronenraum
dieses Bestandes eine intensive Stickstoffaufnahme stattfindet .
Trotzdem l i egen die Stickstof fgehalte von 1 , 3 % TM in ein
jährigen Nadel n der Vegetationsperiode 1 9 8 6 ( Kap . 4 . 4 . 1 , Tab .
4 . 1 3 ) im Bereich einer niedrigen Versorgung . Die negative
Kronendachdi fferenz für den Gesamtstickstoff von fast 3 kg . ha - 1
für die Meßperiode 1 9 8 7 ( Tab . 4 . 2 ) bedeutet , daß dieser Bestand
einen Tei l seines Stickstof fbedarfes aus der Deposition deckt .
Im Bestand S2 kann auf Grund der relativ geringen Kronendachdi f
ferenz auch eine Stickstoffaufnahme i m Kronenraum angenommen
werden . Demgegenüber i st die Kronendachdi fferenz auf dem Stand
ort S3 durchgehend sehr hoch . Die Flüsse von Sti ckstoffverbin
dungen mit dem Bestandesniederschlag sind in diesem Bestand sehr
viel höher a l s auf den anderen zwei Untersuchungsfl ächen , was
nicht ohne Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Bodenlösung
und d i e Baumernährung bleibt ( si ehe Kap . 4 . 2 und 4 . 4 . 1 ) .
Die Aufnahme von Stickstoffverbindungen im Kronenraum von Wald
beständen wurde bereits in mehreren Untersuchungen beschrieben
( Klemendson et al . , 1 98 3 ; Kaz da et al . , 1 9 8 5 ; Lovett und Lind
berg , 1 9 8 4 ; Mil ler , 1 9 84 ) . Im Bestand S1 wurde sie auch während
der Vegetationsperiode 1 9 8 4 von Katzensteiner ( 1 9 8 7 ) beobachtet .
In Fällen , wo die Stickstof fversorgung der Bestände durch eine
Düngung erhebl i ch verbessert wurde , kann ein Teil des Stick
stoffs im Bestandesniederschlag auch aus der Blattauswaschung
entstammen ( Mi l ler , 1 9 84 ) .
In der niederschlagsarmen Meßperiode 1 9 8 6 i st d i e Kronendachdi f
ferenz im Gegensatz zu den niederschlagsrei chen Meßperioden 1 9 8 5
und 1 9 8 7 auch in den Beständen S 1 und S2 positiv . Einer der
Gründe dafür könnte die warm-trockene Witterung der Meßperiode
1 9 8 6 sein . Da in sol chen Perioden die Sti ckstoffmineral i s ierung
begünstigt wird , was zu einem Anstieg der Nitratkonz entrationen
in der Bodenl ösung führt ( Ulrich , 1 9 8 1 ; Matzner und Ulrich ,
1 9 87 ) , dürften die Bestände einen größeren Tei l ihres Stick
stoffbedarfes aus der Bodenlösung gedeckt haben . Der Einfluß der
Witterung auf die Zusammensetzung der Bodenlösung wird in den
folgenden Abschnitten d iskut iert .
- 4 1 -
4 . 2 Zusammensetzung der Bodenlösung und i hr e Einflußgrößen
4 . 2 . 1 Ionenkonz entrationen in der Bodenlösung und Einfluß der
Stoffeinträge und der Bodensaugspannung
Die Tabe l l e 4 . 3 und die Tabe l l e 4 . 4 z e igen zusammenfassend die
Mittelwerte der Ionenkonz entrationen in der Bodenlösung auf den
Untersuchungsf l ächen während der Meßperiode 1 9 86 bzw . 1 9 8 7 . Die
in diesen Tabel len angeführten Mittelwerte stützen s i ch auf
Meßwerte von 3 bzw . 4 Lysimetern pro Standort und Tiefenstufe .
Wegen der hohen Vari ab i lität im Waldboden s ind diese Stückzahlen
für eine genaue Charakteri s ierung der einzelnen T i efenstufen zu
gering . Wenn aber die Gesamtheit von 10 Saugkerz en pro Standort
berücks i chtigt wird , können Unterschiede zwischen den Standorten
mit ausreichender Genauigkei t ermittelt werden .
Es wurde eine getrennte Darstel lung der beiden Meßjahre gewählt ,
da es s ich um Perioden mit unterschiedlicher N i ederschlagshöhe
handelte . Das Jahr 1 9 8 6 war relativ niederschlagsarm mit e iner
l angen Trockenperiode im September/Oktober , während das Meßjahr
1 9 8 7 durch häufige und ergi ebige Niederschläge gekennz e i chnet
war . Infolge der durch Wärme und Trockenheit bedi ngten Mineral i
s ierung der organi schen Substanz und zugleich infolge geringer
Bodenwas sergehalte l iegen die Konz entrationen vieler Ionen in
der Bodenlösung während der Maßperiode 1 9 8 6 bis um das Doppelte
höher . Dies tri fft i nsbesondere für das Kal z ium , Magnesium und
Mangan auf den Standorten S2 und S 3 z u . Gleichzeitig wei s en die
meisten Ionenkonz entrationen in diesem Zeitraum e ine höhere
Streuung auf . Besonders auff a l lend s ind die Unterschiede zwi
schen den beiden Meßjahren für Nitrat , das in Perioden hoher Hu
musmineral is ierung im Zuge der Entkoppelungen im I onenkrei s l auf
verstärkt auftritt ( Ulrich , 1 9 8 1 � s iehe auch weiter unten ) .
Im Vergleich der Standorte f ä l l t auf , daß für d i e meisten Stoffe
d i e höchsten Kon zentrationen in der Bodenlösung auf dem Standort
S3 gernessen wurden . Eine Ausnahme bi ldet hier das Aluminium , das
im Oberboden auf dem Standort S2 die höchsten Werte aufwe ist . Um
d i e Unterschiede zwischen den Standorten zu überprüfen , wurden
- 4 2 -
Tab . 4 . 3 : Mittel.werte der Ionenkonz entrationen in der Bodenlö-
sung auf den Untersuchungsflächen in 1 5 , 3 0 und 6 0 cm
Tiefe für die Beobachtungsperiode 1 9 8 6 ( Standardabwei -
chung in Klammern )
Table 4 . 3 : Means of e lement concentrations in the soil solution
on the investigated plots in 1 5 , 3 0 and 6 0 cm soil
depth during the sampling period 1 9 8 6 ( standard
deviation in parentheses )
a ) K , Ca , Mg, Na , Mn
Standort K Ca Mg N a Mn Tiefe mg . l - 1
S 1 1 5 cm 3 , 8 7 ( 2 , 4 9 ) 1 , 06 ( 0 , 5 5 ) 0 , 69 ( 0 , 3 0 ) 0 , 88 ( 0 , 3 7 ) 0 , 5 1 ( 0 , 2 7 ) 3 0 cm 2 , 67 ( 3 , 4 0 ) 0 , 8 8 ( 0 , 6 0 ) 0 , 6 6 ( 0 , 3 3 ) 0 , 8 4 ( 0 1 3 1 ) 0 , 4 4 ( 0 , 3 1 ) 6 0 cm 1 , 05 ( 0 , 8 6 ) 0 , 4 9 ( 0 , 4 9 ) 0 , 59 ( 0 , 2 7 ) 1 , 3 3 ( 0 , 74 ) 0 , 3 4 ( 0 , 2 9 )
S 2 15 cm 1 , 5 7 ( 1 , 3 3 ) 0 , 4 1 ( 0 , 5 0 ) 0 , 4 0 ( 0 , 2 5 ) 1 , 4 0 ( 0 , 8 8 ) 0 , 11 ( 0 , 07 ) 3 0 cm 3 , 03 ( 2 , 2 0 ) 0 , 4 1 ( 0 , 4 1 ) 0 , 4 2 ( 0 , 2 0 ) 0 , 63 ( 0 , 2 5 ) 0 , 17 ( 0 , 09 ) 6 0 cm 1 , 16 ( 1 , 7 9 ) 0 , 2 8 ( 0 , 5 0 ) 0 , 2 8 ( 0 , 2 2 ) 0 , 99 ( 0 , 3 9 ) 0 , 0 2 ( 0 , 14 )
S 3 1 5 cm 7 , 4 5 ( 4 , 56 ) 1 , 4 7 ( 0 , 9 7 ) 0 , 9 3 ( 0 , 64 ) 2 , 0 6 ( 1 , 4 5 ) 0 , 4 0 ( 0 , 3 9 ) 3 0 cm 4 , 2 1 ( 2 , 08 ) 2 , 2 3 ( 2 , 19 ) 1 , 2 9 ( 0 , 54 ) 1 , 9 3 ( 1 , 2 0 ) 0 , 62 ( 0 , 2 2 ) 6 0 cm 5 , 3 1 ( 4 1 6 8 ) 1 , 5 1 ( 1 , 0 9 ) 1 , 3 6 ( 0 , 7 5 ) 1 , 53 ( 0 , 8 3 ) 0 , 59 ( 0 , 3 6 )
b ) Al , Cl , N03 , so4 und pH
Standort Al Cl N03 so4 pH Tiefe mg . l - 1
S 1 15 cm 1 , 64 ( 0 , 6 5 ) 3 , 05 ( 2 , 3 4 ) 4 , 3 3 , 5 ) 1 4 , 7 6 , 4 ) 4 , 5 0 ( 0 , 3 2 ) 3 0 cm 1 , 2 7 ( 0 , 55 ) 2 , 64 ( 3 , 14 ) 4 , 5 4 , 5 ) 1 1 , 7 5 , 4 ) 4 , 7 7 ( 0 , 3 1 ) 6 0 cm 1 , 9 5 ( 1 , 2 4 ) 1 , 3 3 ( 0 , 7 1 ) 3 , 4 2 , 5 ) 1 7 , 3 9 , 7 ) 4 , 8 2 ( 0 , 3 3 )
S 2 1 5 cm 2 , 5 0 ( 0 , 9 2 ) 0 , 9 5 ( 0 , 8 2 ) 1 5 , 5 7 , 6 ) 1 1 , 3 9 , 7 ) 4 , 58 ( 0 , 2 9 ) 3 0 cm 2 , 6 6 ( 1 , 57 ) 1 , 7 4 ( 0 , 9 2 ) 9 , 6 6 , 2 ) 1 4 , 6 6 , 3 ) 4 , 67 ( 0 , 2 3 ) 6 0 cm 2 , 19 ( 1 , 0 0 ) 1 , 4 1 ( 0 , 7 3 ) 1 0 , 5 9 , 0 ) 1 0 , 8 4 , 7 ) 4 , 6 8 ( 0 , 3 2 )
S 3 1 5 cm 1 , 3 3 ( 0 , 8 1 ) 3 , 05 ( 2 , 3 9 ) 1 5 , 9 ( 12 , 6 ) 1 3 , 7 9 , 4 ) 4 , 9 8 ( 0 , 6 1 ) 3 0 cm 1 , 7 2 ( 1 , 0 6 ) 3 , 18 ( 3 , 14 ) 1 8 , 0 ( 1 1 , 2 ) 17 , 4 5 , 7 ) 4 , 5 6 ( 0 , 53 ) 6 0 cm 3 , 3 3 ( 1 , 8 3 ) 3 , 4 4 ( 4 1 0 3 ) 3 0 , 5 ( 18 , 3 ) 1 6 , 9 8 , 5 ) 4 , 4 4 ( 0 , 2 3 )
- 4 3 -
Tab . 4 . 4 : Mittelwerte der Ionenkonz entrationen in der Bodenl ö-
sung auf den Untersuchungsf lächen i n 1 5 , 3 0 und 6 0 cm
Tiefe für die Beobachtungsperiode 1 9 8 7 ( Standardabwei-
chung in Klammern )
Table 4 . 4 : Means of element concentrations in the soi l solution
on the i nvestigated plots in 1 5 , 3 0 und 6 0 cm soil
depth duri ng the samp l i ng period 1 9 8 7 ( standard
deviation in parentheses )
a ) K , Ca , Mg , Na , Mn
Standort K Ca Mg Na Mn Tiefe mg . l-1
5 1 15 cm 2 , 0 2 ( 2 , 0 3 ) 0 , 7 9 ( 0 , 5 3 ) 0 , 4 4 ( 0 , 2 4 ) 0 , 62 ( 0 , 2 4 } 0 , 25 ( 0 , 17 ) 3 0 cm 1 , 17 ( 0 , 4 2 ) 0 , 6 0 ( 0 , 3 0 ) 0 , 4 8 ( 0 , 3 0 ) 0 , 6 9 ( 0 , 2 5 ) 0 , 27 ( 0 , 15 ) 6 0 cm 0 , 9 8 ( 1 , 3 6 ) 0 , 3 5 ( 0 , 2 2 ) 0 , 5 1 ( 0 , 2 3 ) 1 , 17 ( 0 , 8 1 ) 0 , 2 4 ( 0 , 17 )
5 2 1 5 cm 0 , 6 6 ( 0 , 3 4 ) 0 , 2 2 ( 0 , 2 6 ) 0 , 2 4 ( 0 , 1 0 ) 0 , 62 ( 0 , 3 0 ) 0 , 07 ( 0 , 0 5 ) 3 0 cm 2 , 4 7 ( 1 , 4 9 ) 0 , 3 0 ( 0 , 1 8 ) 0 , 3 2 ( 0 , 10 ) 0 , 56 ( 0 , 2 2 ) 0 , 10 ( 0 , 04 ) 6 0 cm 0 , 6 3 ( 0 , 3 8 ) 0 , 11 ( 0 , 13 ) 0 , 2 2 ( 0 , 07 ) 0 , 6 3 ( 0 , 11 ) 0 , 08 ( 0 , 0 4 )
5 3 1 5 cm 3 , 6 1 ( 2 1 0 5 ) 0 , 7 8 ( 0 , 7 5 ) 0 , 4 5 ( 0 , 2 5 ) 0 , 8 8 ( 0 , 2 8 ) 0 , 2 4 ( 0 , 14 ) 3 0 cm 4 , 13 ( 1 , 7 7 ) 1 , 1 4 ( 0 , 5 6 ) 0 , 69 ( 0 , 3 4 ) 1 , 1 6 ( 0 , 5 6 ) 0 , 3 8 ( 0 , 1 6 ) 6 0 cm 5 , 2 1 ( 3 , 2 2 ) 1 , 12 ( 0 , 9 2 ) 0 , 8 3 ( 0 , 2 7 ) 1 , 3 0 ( 0 , 57 ) 0 , 4 2 ( 0 , 17 )
b ) Al , Cl , N03 , so4 und pH
Standort Al Cl N03 so4 pH Tiefe mg . l- 1
5 1 1 5 cm 0 , 87 ( 0 , 4 0 ) 1 , 7 7 ( 1 , 6 3 ) 1 , 7 2 , 3 ) 1 0 , 0 4 , 3 ) 4 , 3 7 ( 0 , 4 4 ) 3 0 cm 1 , 0 4 ( 0 , 5 3 ) 0 , 7 4 ( 0 , 5 1 ) 2 , 1 3 , 9 ) 1 1 , 1 5 , 2 ) 4 , 6 1 ( 0 , 3 2 ) 6 0 cm 1 , 9 4 ( 1 , 3 0 ) 1 , 08 ( 0 , 69 ) 2 , 7 3 , 2 ) 1 6 , 9 8 , 7 ) 4 , 64 ( 0 , 2 6 )
5 2 1 5 cm 1 , 7 2 ( 0 , 7 9 ) 0 , 5 8 ( 0 , 4 9 ) 1 1 , 2 6 , 9 ) 7 , 6 3 , 6 ) 4 , 3 9 ( 0 , 4 3 ) 3 0 cm 1 , 9 6 ( 0 , 5 5 ) 0 , 9 9 ( 0 , 53 ) 5 , 9 3 , 3 ) 1 2 , 4 4 , 2 ) 4 , 5 1 ( 0 , 25 ) 6 0 cm 2 , 3 1 ( 0 , 6 1 ) 0 , 7 3 ( 0 , 2 4 ) 8 , 0 2 , 7 ) 1 2 , 9 3 1 9 ) 4 , 5 8 ( 0 , 3 0 )
5 3 1 5 cm 0 , 9 2 ( 0 , 3 3 ) 1 . 4 9 ( 0 , 9 4 ) 8 , 5 4 ' 6 ) 9 , 2 6 , 6 ) 4 , 3 6 ( 0 , 2 8 ) 3 0 cm 1 , 2 6 ( 0 , 3 4 ) 2 , 16 ( 0 , 9 4 ) 1 1 , 3 ( 6 , 9 ) 1 3 , 6 6 , 1 ) 4 , 3 6 ( 0 , 3 9 ) 6 0 cm 2 , 4 8 ( 1 , 10 ) 1 , 7 0 ( 1 , 5 2 ) 1 8 , 8 ( 1 1 , 0 ) 1 5 , 6 5 , 2 ) 4 , 2 0 ( 0 , 3 4 )
- 4 4 -
d i e Mittelwerte . einem Scheffe ' -Test unterzogen . Es konnte bestä
tigt werden , daß auf der F läche S2 in 15 cm Tiefe für Kal ium ,
Kal z i um , Magnesium und Mangan signifikant niedrigere Konz entra
tionen gemessen wurden als auf den anderen zwei Standorten . Ähn
l iches gi lt mit Ausnahme von Kal ium auch für 30 cm und 60 cm
Tiefe .
Die Mittelwerte der Anionenkonz entrationen zeigen eine unter
schied l i che Dif ferenz ierung der Standorte . So treten die nied
rigsten Chiaridwerte im Boden des Standortes S2 auf . Die
Nitratkonz entrationen sind am Standort S 1 sign i fikant niedriger
a l s in den anderen zwei Beständen . Die Sul fatkonz entrationen
z eigen hingegen keine signifikanten Unterschiede , weder zwischen
den Standorten , noch zwischen den T i efenstufen .
Die pH-Werte l i egen auf al len Standorten zwischen 4 , 0 und 5 , 5
( si ehe auch Abb . 4 . 1 3 ) und ihre Mittelwerte ( Tab . 4 . 3 und 4 . 4 )
z eigen trotz beträchtlicher Gegensätze in der Ionenzusammen
setzung der Bodenlösung zwischen den Standorten keine auffal l en
den Unterschiede . Auf den Fläche S1 und S 2 f indet mit der Tiefe
e i ne leichte Zunahme des pH-Wertes statt , während am Standort S3
die T i efenfunktion umgekehrt verl äuft . Vergl ichen mit Angaben
aus Norddeutschland ( Matzner und Ulrich , 1 9 8 7 ) l i egen die pH
Werte der Bodenlösung im Böhmerwal d um mehr als eine halbe pH
Einheit höher . Auch in anderen Nadelwaldbeständen auf s i likati
schem Ausgangssubstrat bef i nden s ich die pH-Werte in einem
Bereich zwischen 4 , 0 und 4 , 5 ( Cronan , 1 9 8 0 ; Reynolds et al . ,
1 9 88 ) .
Vergl i chen mit Literaturangaben für mit Unterdrucklysimetern ge
wonnene Bodenlösung l i egen die Konzentrationen von Kal z ium , Ma
gnesium und Kal ium etwas höher als in den meisten Untersuchungen
aus mäßig belasteten Nadelwaldbeständen ( Cronan , 1 9 8 0 ; Mol l iter
und Raynal , 1 98 2 ; Reynolds et al . , 1 9 88 ) . S i e s i nd j edoch um ein
Mehrfaches niedriger als in
Bundesrepublik Deutschland
Ulrich , 1 9 8 7 ) .
stark belasteten Ökosystemen
( Bredemeier , 1 9 8 7 , Matzner
der
und
- 4 5 -
Die im Böhmerwal d gemessenen Mangankonz entrationen i n der Boden
l ösung befinden s ich in einem Bereich , den auch Bergkvist ( 19 8 7 )
für F ichtenstandorte auf Grani t in Südschweden angegeben hat .
Andere Böden können unter dem Säureeintrag weitaus höhere Mengen
an Mangan in die Bodenlösung freisetzen , wie von Gärtner ( 19 8 5 )
mit 1 0 mg . l- 1 und von Cassens-Sasse ( 1 9 8 7 ) mit 2 0 mg . l- 1 beri ch
tet wurde .
Ähnl i ches gilt auch für die Aluminiumkonzentrationen , die a l l er
d ings durch die Art der Pufferungsvorgänge im Boden ( Ulrich ,
1 9 8 1 ) , stark mitbestimmt werden . Im Unterboden des Fichtenbe
standes im Soll ing lagen d i e Aluminiumkonz entrationen im Unter
suchungszeitraum 1 9 7 7 bis 1 9 8 2 bei 16 mg . l- 1 ( Khanna et a l . ,
1 9 87 ) . Cassens-Sasse ( 1 9 8 7 ) berichtete über Monatsmittelwerte
von bis zu 3 0 mg . 1 - 1 in einem anderen Fichtenbestand in Nord
deutschland .
Die Anionenzusammensetzung der Bodenlösung i st für die Element
auswaschung maßgeb l i ch , da bei der n iedrigen Anionenaustauschka
paz ität der Böden die Anionen unter Mitnahme von Kationen ausge
waschen werden . In einer Viel z ahl von Untersuchungen war Sul f at
das dominierende Anion der Bodenl ösung , wobei d i e meisten Kon
z entrationen zwi schen 10 mg . l- 1 ( Cronan , 1 9 8 0 ; Moll iter und
Raynal , 1 9 8 2 ) und 2 0 mg . l- 1 ( Reynolds et al . , 1 9 8 8 ) lagen und
somit den im Böhmerwald gemessenen Werten entsprachen . Demgegen
über betrugen die Sulfatkonz entrationen im Sol l i ng ( Fichtenbe
stand ) im Durchschnitt 85 mg . l - 1 ( Khanna et a l . , 1 9 8 7 ) . In e i nem
anderen stark belasteten Fichtenbestand im Spanbeck ( Nord
deutschl and ) wurden Werte zwischen 7 5 und 1 8 0 mg . l- 1
( Bredemeier , 1 9 8 7 ) gemessen .
Im Zuge der ständig steigenden Stickstoffeinträge in Wälder , ge
winnen d i e Nitratkonz entrationen i n der Bodenlösung an Bedeu
tung . In den meisten Untersuchungen aus Nordamerika lagen d i e
N itratkonz entrationen in der Bodenlösung u m 1 mg . 1 - 1 ( Cronan ,
1 9 8 0 ; Mol l iter und Raynal , 1 9 8 2 ) ; auf Aufforstungsflächen in
Wales deut l i ch darunter ( Reynolds et al . , 1 9 88 ) . Werte von bis
z u 2 , 6 mg . l- 1 ergaben Messungen zwischen 1976 und 1979 i n
- 4 6 -
klärschlammbehandelten Fichtenbeständen i n Bayern ( Hüser , 1 9 8 1 ,
in Rehfuess , 1 9 81 ) . Nitratkonzentrationen im Boden des Bestandes
S3 im Böhmerwald l iegen dagegen je nach Meßperiode und Tiefe im
Mittel zwischen 16 und 31 mg . 1- 1 . Sie zeigen bereits eine Re
aktion auf die hohen Stickstoffeinträge . Andererseits i st dieser
Standort wegen seiner Exposition auch wärmebegünstigt , was hö
here Umsetzung der organischen Substanz an s ich z ieht . Außerdem
könnte auch die Bestandesgeschichte bei den Ni tratkonz entratio
nen in der Bodenlösung eine Rol l e spielen . Kreutzer ( 1 9 8 1 ) fand
in Fichtenbeständen auf Löß erster Generation nach Laubhol z
mittlere Nitratkonz entrationen in der Bodenlösung von 9 0 mg . l- 1 .
Dies führte er auf hohe Nitrif i z ierung und fehlende Aufnahme in
die Bodenvegetation zurück . Auf sauren Standorten ermittelte er
in F ichtenbeständen erster Generation wegen zu geringer Nitrif i
z ierung mittlere Nitratkonz entrationen von unter 5 mg . l - 1 . D a in
dieser Höhenlage der Laubho l z antei l n i e so hoch war , wie bei den
Tiefl agenaufforstungen in Bayern , s i nd auf dem Standort S3 die
hohen Stickstoffeinträge für die Nitratkonz entrationen in der
Bodenl ösung von größerer Bedeutung a l s eventuel l e Umverte i l unq
der organischen Substanz im Bodenpro f i l . Andererse i ts treten auf
diesem Standort Entkoppelungen zwischen Nitratfreisetzunq und
- aufnahme statt , wie der Verlauf der Nitratkonz entrationen in
der Bodenlösung zeigt ( si ehe weiter unten , Abb . 4 . 6 und Abb .
4 . 1 2 ) .
Um eine bessere Übersi cht der Zusammensetzung der Bodenlösung zu
ermögl i chen , wurden getrennt nach Meß j ahren Ionenbi lanzen für
d i e Untersuchungsflächen aufgeste l lt ( Abb . 4 . 4 und 4 . 5 ) . Hierfür
wurden auch die Daten für 90 und 1 2 0 cm Tiefe herangezogen , ob
wohl s i e aufgrund der geringen Wiederholungsanz ahl von Lys ime
tern ( wegen des hohen Grobskelettgehaltes ( vgl . Tab . 3 . 2 ) war
eine höhere Anz ahl nicht möglich ) nur eine beschränkte Aussage
kraft besitzen . Für die Beschaf fenheit der Bodenlösung unterhalb
des durchwurzelten Bereiches können sie j edoch wertvol l e Hin
wei s e l i efern . Diese Aufste l l ung i st a l l erdings mit einigen
meßtechnischen und methodischen Ungenauigkeiten behaftet . So
wurden die Aluminiumkonz entrationen vereinfachend a l s Al 3+
- 4 7 -
berechnet . Der als " org . N " ausgewiesene Balkentei l entspricht
der D i fferenz zwischen Gesamt-Stickstoff und Nitrat-stickstoff ,
sch l i e ßt a l so den Ammonium-Stickstoff sowie den gelösten organi
schen Stickstoff ein . Eine Messung von Eisen und Z ink sowie der
organischen Säuren würde ebenf a l l s die Aussagekraft dieser Bi
l an z en erhebl ich verbessern . Die zwei Abb i l dungen s ind j edoch
imstande , Unterschiede zwischen den Standorten auf einen B l ick
erkennbar zu machen .
Wie schon oben besprochen , l i egen die Stoffkonzentrationen in
der Meßperiode 1987 wesent l i ch n i edriger a l s im Jahr 1 9 8 6 . Dies
z eigt auch d i ese zusammenfassende Darstel l ung . Zwar s i nd im
Oberboden die Konz entrati onen im Meßjahr 1 9 8 7 niedr iger , die re
lativen Ionenantei l e haben s ich j edoch trotz der unterschied l i
chen Witterung kaum verändert . Nur d i e Antei l e von Nitrat l i egen
im kühl-feuchten Jahr 1 9 8 7 am Standort S3 erwartungsgemäß etwas
niedriger . Eben f a l l s die Aluminiumantei le nahmen gegenüber der
Meßperiode 1 9 8 6 ab , was den Befunden von Matzner und Ulrich
( 19 87 ) entspricht .
Im Boden des Standortes S 1 betragen die Ionenäquivalente des
Aluminiums meistens weniger als 5 0 % der Kationensumme . Eine
Ausnahme bi ldet hier die Bodenlösung aus 6 0 cm Tiefe , wo in bei
den Maßperioden gle i chzeitig hohe Aluminium- und Sulfatkonzen
trationen auftreten . Dies könnte auf eine Auflösung des Alumi
niumhydroxysulfates hinweisen , da zusät z l ich d i e SulfatjChlo
rid-Verhältnisse sehr weit werden ( Ulrich , 1 98 1 ; Prenzel , 1 9 8 3 ) .
I n den tieferen Bodenschichten nehmen die Aluminiumkonz entratio
nen deutl ich ab .
Im Bestand S 1 bildet das Sul fat den überwiegenden Teil der Anio
nen der Bodenlösung . Diese Ergebnisse stimmen s ehr gut mit ande
ren Untersuchungen überein , wo das Sul f at das Hauptanion der Bo
denlösung darstel lte ( Cronan , 1 9 8 0 ; Mol liter und Raynal , 1 98 2 ;
V itousek , 1 9 8 4 ; Cassens-Sasse , 1 9 87 ) . Auf den Standorten S 2 und
i nsbesondere auf S3 steigt der Antei l des Nitrats tei lweise b i s
über d e n des Sul f ats an . Dies trifft trotz d e r noch weitaus hö
heren N itratkonz entrationen in der Bodenlösung der F ichtenbe-
- 4 8 -
s 1 / 1 986 1 5cm � K 30cm
� Ca llliJ Mg
60 cm 001 Na
lll Mn
90 cm § Al III org. N
20cm
s 2 / 1 986 1 5 cm
30cm
60 cm
90 cm
120 cm
s 3 / 1 986 1 5 cm
30cm
60 cm
90 cm
1 20 cm
1 ,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 ,0
meq.l" - 1
Abb . 4 . 4 : Mittlere Kationen- und Anionenkonzentrationen in der Bodenlösung auf den Untersuchungs flächen für die Meßperiode 1 9 8 6
Fig . 4 . 4 : Mean cation and anion concentrations in the soil solution of the investigated plots during the sampl ing period 1 9 8 6
- 4 9 -
s 1 / 1 987 1 5 cm � K
lll!B Ca mn Mg
30cm
Im Na
l.!llJ Mn 60 cm
§ Al
m org. N 90 cm
120cm 111111 H +
s 2 / 1 987 1 5cm
30 cm
60 cm
90 cm
120cm
s 3 / 1 987 1 5cm
30cm
60 cm
90 cm
1 20 cm
1 ,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0
meq.l "' - 1 Abb . 4 . 5 : Mittlere Kationen- und Anionenkonzentrationen in der
Bodenlösung auf den Untersuchungsflächen für die Meßperiode 1 9 8 7
F i g . 4 . 5 : Mean cat ion and anion concentrations in the soil solution of the i nvestigated plots during the sampl ing period 1 9 8 7
- 5 0 -
stände in Norddeutschland für die dortigen Standorte nicht zu .
Dort bleibt das Sulfat weiterhin das dominierende Anion der Bo
denl ösung ( Bredemeier , 1 9 8 7 ) . Dies wurde bis j etzt in Wald
ökosystemen nur wenig beobachtet . Nur aus gestörten Waldöko
systemen mit hoher Stickstoffmineral isierung ( Vi tousek , 1 9 8 4 )
und nach Bestandesumwandlungen ( Kreutzer , 1 98 1 ) i st ein überwie
gender Nitrataustrag bekannt . Da der Stickstoffeintrag ( molar
gerechnet ) den Sulfateintrag auf den Standorten S 2 und S 3 über
stei gt ( si ehe Kap . 4 . 1 ) , und da es in d iesen Beständen bereits
Anz e ichen einer Stickstoffsättigung gibt ( si ehe Kap . 4 . 4 . 1 ) , ist
ein entsprechender Stickstoffaustrag zu erwarten . Des weiteren
kommen auf diesem Standort Entkoppelungen im Stickstoffkreis lauf
und interne Versauerungsschübe ( Ulrich , 1 98 1 ) vor .
Auf dem Standort S 2 ist Aluminium unter den Kationen in al len
Tiefenstufen am meisten vertreten . Die gesamten übrigen Kationen
betei l igen s ich zum Tei l mit weni ger als 3 0 % an der Kationen
summe . Daraus ergeben s i ch weitreichende Konsequenzen für den
Ernährungszustand der Bäume ( siehe weitere Abschnitte ) . Der
Schadstoffeintrag l i egt auf diesem Standort j edoch n iedriger als
im Bestand S 3 . Die Ursache für den schlechten Gesundheitszustand
der Bäume und die für das Pflanzenwachstum extrem ungünstige Zu
sammensetzung der Bodenlösung , ist daher anges ichts des gleichen
Ausgangssubstrates in der früheren Bewirtschaftung dieses Stand
ortes zu suchen . Da es s i ch bei diesen Flächen um Aufforstungen
auf ehemal i gen Mähwiesen handelt , spielen in der Nährstoffbilanz
dieser Standorte die früheren Biomasseentzüge eine ausschlag
gebende Rol le . Aus diesen Entz ügen kann j ährl i ch e ine Ökosyste
mare Versauerunq von einigen kmol H+ . ha- 1 resultieren . Weitere
Versauerunq des Bodens wird durch den Einbau von Kationen in die
Biomasse hervorgerufen ( Ni l sson et al . , 1 9 8 2 ) .
I n der Biomasse eines nachfolgenden Fichtenbestandes können in
100 Jahren j e nach Bonität bis weit über 100 kmol H+ Äquivalente
pro Hektar in kationischen Nährstoffen festgelegt werden
( Glatzel et al . , 1 9 8 5 ) . Diese Säuremenge wird bei der Nährstoff
aufnahme als Protonen an den Boden abgegeben . Dazu kommt die aus
- 51 -
der Bildung der organi schen Auflage resultierende Versauerunq ,
die für eine 1 9 - j ährige Fichtendickung j e nach Bestandesdichte
zwischen 25 und 44 kmol H+ . ha-1 bez i ffert wurde ( Hager , 1 9 88 ) .
Auf dem Standort S 2 kann daher seit der Bestandesgründung eine
aus der Biomassebi ldung resultierende Säureabgabe an den Boden
von mindestens 1 0 0 kmol H+ . ha-1 geschätzt werden . Auf den Stand
orten S1 und S3 , die - soweit bekannt - nur für reine Hol zpro
duktion gedi ent hatten , kann aus den früheren Biomasseentzügen
( entrindetes Hol z ) nur eine sehr geringe jährliche Versauerunq
von ca . 0 , 2 kmol H+ . ha-1 ( Glatzel et al . , 1 9 8 5 ) zugrunde gelegt
werden .
Aus diesen Tatsachen ergibt s ich , daß es auf dem bereits
schl echt nährstoffversorgten Standort S2 durch die Bestandes
gründung zu einer weiteren Verknappung des verfügbaren Nähr
stoffvorrates im Boden gekommen i st . Die bei der Nährstoffauf
nahme abgegebenen Protonen konnten daher nur mehr über eine Alu
miniumfrei setzunq abgepuffert werden . In diesem Fall genügen be
reits mäßige Säureeinträge , um den Ernährungs zustand des Bestan
des nachhaltig negativ zu verändern . Bei gleichzeitiger Stick
stoffzufuhr kann durch eine Wachstumsstimulation der Nährstoff
bedarf weiter steigen , was die Nährstoffbi lanz weiter ver
schl echtert ( s iehe Kap . 4 . 4 . 1 ) .
Der Standort S 3 ist den höchsten Einträgen ausgesetzt . Dies
spiegelt s ich auch in der Zusammensetzung der Bodenlösung wider
( Abb . 4 . 4 und 4 . 5 ) . In der niederschlagsreichen Meßperiode 1 9 8 7
s ind i n 1 5 und 3 0 cm Ti efe d i e Stoffkonzentrationen um einiges
niedriger als im Jahr 1 9 8 6 . Dies dürfte mit dem ver zögerten
Streuabbau während der feucht-kühlen Witterung zusammenhängen .
Demgegenüber schienen während der zweiten Meßperiode mehr
H+ - Ionen in der Bodenlösung auf . Im Oberboden sind vorwiegend
Kalium , Ka l zium und Magnesium an der Säurepufferunq bete i l i gt .
Mit zunehmender Tiefe werden in verstärktem Maße Aluminiumionen
freigesetzt . Inwieweit die hohen Nitratwerte der Bodenlösung auf
diesem Standort für die Aluminiummobilisierung verantwortlich
s i nd , wird im Abschnitt 4 . 2 . 2 diskutiert .
- 5 2 -
Wie schon weiter oben besprochen , unterscheiden sich die beiden
Beobachtungs jahre auffäl lig in der Niederschlagsmenge während
der Me.ßperiode . So war das Jahr 1 9 8 6 relativ ni ederschlagsarm
mit e iner fast sechswöchigen Trockenperiode im September und Ok
tober . Die Me.ßperiode 1 9 8 7 war hingegen durchgehend nieder
schl agsreich . Die Saugspannung des Bodens charakterisi ert diese
Unterschiede eindeutig . Während es im Laufe der Trockenperiode
1 9 8 6 auf allen Flächen bis zu einer Tiefe von 60 cm bei e iner
Saugspannung von über 75 kPa in einigen Tens iometern zu
Unterbrechungen der Wassersäule kam , wurden im Jahr 1 9 8 7 die
Werte von 30 kPa kaum überschritten . Nur kurz fristig konnten im
Bestand S1 in 15 cm Tiefe Saugspannungen um 50 kPa gemessen wer
den .
Die Abbi ldung 4 . 6 z eigt den Jahresgang der Nitratkonzentrationen
in 60 cm Tiefe auf den drei Untersuchungs flächen . In dieser Ab-
('I"J 0 z
1 0 0
5 0
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5 1 52 53
MA I JUL 5EP NOV JAN MÄR MA I JUL 5 E P NOV 1 9 8 6 1 9 8 7
Abb . 4 . 6 : Jahresgang der mittleren Nitratkonz entrationen in 6 0 cm Tiefe auf den drei Untersuchungsflächen für die Me.ßperioden 1 9 8 6 und 1 9 8 7
Fig . 4 . 6 : Means o f nitrate concentrations in 6 0 cm soil depth on the three investigated plots in course of the sampling periods 1 9 8 6 and 1 9 8 7
- 5 3 -
bildung kommen die Unterschiede zwischen den Standorten und den
zwei Untersuchungsj ahren deutl ich zum Ausdruck . Während die Ni
tratkonz entrationen in der Bodenlösung in den Beständen S1 und
S 2 über den gesamten Zeitraum auf einem gleichmäßigen Niveau
verbl eiben , bauen sich im Boden des Bestandes S3 im Laufe der
Vegetationsperiode 1 9 8 6 Nitratkonzentrationen bis 50 mg . l-1 auf ,
die nach einer kurzen Befeuchtung im Mittel bis auf 100 mg . l-1
anste igen . Demgegenüber fal len die Konzentrationsschwankungen im
Beobachtungs j ahr 1 9 8 7 eher bescheiden aus . In der Meßperiode
1 9 8 7 sind daher Entkoppelungen im Ionenkre is lauf ( Ulrich , 19 8 1 )
kaum zu erwarten .
Für die Fragestellung , inwiewei t die Stoffeinträge bzw . die Bo
denaustrocknung und die daraus resultierenden Versauerungsschübe
( Ulrich , 1 9 8 1 ) die Zusammensetzung der Bodenlösung beeinflussen ,
wurden daher nur die Ergebn isse der Meßperiode 1 9 8 6 berücksich
tigt .
Die Abbi ldung 4 . 7 ze igt den Verlauf der Mittelwerte der Kal ium
konz entrationen in der Bodenlösung und dazu die Mittelwerte der
Bodensaugspannung ( Wasserspannung ) für die jeweil ige Tiefe . Im
oberen Tei l der Abbildung sind a l s Balken die Kaliumfrachten im
Bestandesniederschlag dargeste l l t . Um besser auf zeigen zu kön
nen , i nwieweit die Konzentrati onen in der Bodenlösung auf die
Schwankungen der Saugspannung des Bodens reagieren , wurde die
Saugspannung so aufgetragen , daß steigende Saugspannung ( =abneh
mende Wasserpotentiale im trockeneren Boden ) mit steigenden Kon
zentrationen gleichgerichtet ist .
Die Saugspannung we ist auf al len Standorten einen ausgeprägten
Jahresgang auf . Sie ist auf dem Standort Sl fast durchgehend am
höchsten ( ni edrigste Wasserpotential e ) . In den obersten Bodenho
r i z onten kam es periodisch bei einer Saugspannung über 75 kPa
zur Unterbrechung der Wassersäule in den Tensiometern . Für diese
Meßgeräte wurde dann der Wert von 100 kPa für die Mittelwertbil
dung angenommen . Mittelwerte der Saugspannung über 7 5 kPa sind
daher mit großen Ungenauigkeiten behaftet . Insbesondere während
der Trockenperiode im September/Oktober des Beobachtungs j ahres
Abb . 4 . 7 : Mittelwerte der Kal iumkonz entrationen in der Bodenlösung , bzw . der Bodensaugspannung und im oberen Teil Flüsse von Kal ium im Bestandesniederschlag in den Beständen S l , S2 und S 3 während der Meßperiode 1 9 8 6
F ig . 4 . 7 : Mean potass ium concentrations i n the soil solution , mean soil water suction potential and in the upper part potassium fluxes in the throughfall in the stands S l , S2 and S3 dur ing the sampling period 1 9 8 6
N 1 2 0 < E 8 0 ' rn E 4 0
�
' 2 0 rn E
1 0
�
' 2 0 m E
1 0
�
6, 2 0 E
1 0
S I 52 53
MA I JUN J U L AUG S E P O K T N O V M A I JUN JUL AUG S E P OKT N O V MA I J U N J U L A U G S E P O K T NOV
KONZENTRAT I ON SAUGSPANNUNG
1 00
7 5 "' n. ..:{.
5 0
2 5
7 5 "' n. ..:{. 5 0
2 5
7 5 "' n. ..:{. 5 0
2 5
0
- 5 5 -
1 9 8 6 , wo im Bestand S1 die Saugspannung mit 1 0 0 kPa angegeben
wird , muß eine noch weitaus stärkere Bodenaustrocknung angenom
men werden .
Die Niederschlagsmengen des Bestandesniederschlages s ind während
der Meßper iode 1 9 8 6 auf dem Standort S1 um 2 3 bzw . um 4 4 mm
niedriger als auf den Standorten S 2 bzw . S 3 ( siehe Kap . 4 . 1 ) .
Außerdem können die ni edrigen Bodenwasserpotentiale im Bestand
S1 aus einer höheren Transpirati onsleistung resultieren , da d i e
aufgekommene Ver jüngung und der hohe Deckungsgrad der Boden
vegetation an der hohen Saugspannung mitbete i l igt s ind .
Die Saugspannung im Oberboden reagiert auf allen Standorten re
lativ empfindlich auf Befeuchtung durch die Niederschl äge . Diese
Schwankungen übertragen sich in abgeschwächter Form auch auf d i e
Bodentiefe 3 0 bzw . 60 cm . Durch die geringe Neigung und Nässe
ze iger unwe it der Fläche S2 wurden vorerst i n diesem Bestand d i e
niedrigsten Saugspannungen erwartet . I m Laufe der Messungen hat
s ich diese Annahme j edoch nicht bestätigt .
Betrachtet man die Verläufe der Kaliumkonzentrati onen und die
der Saugspannung ( Abb . 4 . 7 ) , so ist kaum ein Zusammenhang zwi
schen diesen beiden Größen ers i chtl ich . Lediglich während der
Monate September und Oktober kann be im Ansteigen der Saug
spannung mit einer gewissen Verz ögerung eine Zunahme der Konzen
trationen beobachtet werden .
Eine Korrelationsanalyse zwischen den Konzentrati onen der unter
suchten Elemente in der Bodenlösung und den Mitte lwerten der
Saugspannung für die der Probennahme der Bodenlösung vorausge
hende Zeitspanne ze igte ebenfalls keine Zusammenhänge .
Wie schon im Abschnitt 4 . 1 ge zeigt wurde , unterscheiden sich die
Standorte hins ichtl ich der Kal iumflüsse mit dem Bestandesni eder
schlag relativ wenig . Dies gi 1 t j edoch nicht für die Bodenlö
sung , wo auf der Fläche S2 die niedrigsten Konzentrationen auf
treten ( Abb . 4 . 7 ) . Anscheinend wird das aus dem Bestandesnieder
schlag und der Mineralisierung stammende Kalium sofort wieder
- 56 -
aufgenommen . Hoher Kaliumumsatz wird in diesem Bestand auch aus
der Gegenüberstel lung der Konzentrationen in der Bodenlösung , im
Xylemsaft und der Nadelgehalte angenommen ( siehe Kap . 4 . 5 )
In 1 5 cm Tiefe kommt es während der Trockenperiode im Bestand S 2
z u einer Abnahme der Kaliumkonzentrationen in der Bodenlösung .
Dieser Konzentrationsabfall erfaßt mit Ausnahme von Nitrat alle
untersuchten Elemente . Diese Abnahme fällt am stärksten für Kal
z ium aus (Abb . 4 . 8 ) , sodaß die Konz entrationen unter die Nach
weisgrenze der Flammen-AAS-Messung abgesunken sind . Erklärungen
für diese auffäll ige Abnahme können nur hypothetisch genannt
werden . Theoreti sch wäre be i einer höheren Saugspannung ein
Rücktausch an den Austauscherstellen möglich , andererseits
könnte auch eine verstärkte selektive Nährstof faufnahme über die
Wurzel mitbetei l igt sein .
Wie die Abbi ldung 4 . 8 zeigt , s ind im Bestand S 2 in allen Tiefen
stufen die Kal z iumkonzentrationen durchgehend sehr niedrig 1 und
s i e reagieren weder auf die Zufuhr mit dem Bestandesniederschlag
noch auf die Schwankungen der Bodensaugspannung . Ob angesichts
des akuten Kal ziummangels auf di esem Standort das gesamte zuge
führte und mineral i s i erte Kal z ium bevorzugt aufgenommen wird ,
könnte nur durch eine gesonderte Untersuchung gekl ärt werden .
Auf den anderen beiden Flächen i st die Trockenperiode mit einem
Minera l i s ierungsschub verbunden , der die Kalz ium- ( Abb . 4 . 8 ) so
wie Magnesiumkonz entrationen (Abb . 4 . 9 ) anste igen läßt . Im Be
stand S3 treten zu diesem Zeitpunkt sehr hohe Konzentrationen
von Kalium und Magnesium in 60 cm Tiefe auf , die auf einen ver
stärkten Austrag dieser Elemente hinwe isen .
Da von Chlorid angenommen wird 1 daß es wenig in den internen
Kre i slauf einbe zogen wird ( Ulrich , 1 9 8 1 ) , müßten die Chloridkon
zentrationen auf die Einträge mit dem Bestandesniederschlag so
wie auf Änderungen der Bodensaugspannung besonders empfindlich
reagieren . Es zeigt s ich j edoch ( Abb . 4 . 1 0 ) , daß bei relativ
gleicher Chiaridfracht mit dem Bestandesni ederschlag auf den
Untersuchungsflächen die Chi aridkonzentrat ionen nur auf den
Abb . 4 . 8 : Mittelwerte der Kal z iumkonzentrat ionen in der Bodenlösung , bzw . der Bodensaugspannung und im oberen Teil Flüsse von Kal z ium im Bestandesniederschlag in den Beständen S l , S2 und S3 während der Meßperiode 1 9 8 6
Fig . 4 . 8 : Mean calc ium concentrations in the soil solution , mean soil water suction potential and i n t.he upper part calc ium fluxes in the throughfall in the stands S l , S 2 and S 3 during the s ampl ing period 1 9 8 6
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Abb . 4 . 9 : Mittelwerte der Magnesiumkonzentrationen in der Bodenlösung , bzw. der Bodensaugspannung und im oberen Teil Flüsse von Magnesium im Bestandesniederschlag i n den Beständen S 1 , S2 und S 3 während der Meßperiode 1 9 8 6
F ig . 4 . 9 : Mean magnesium concentrations in the soil solution , mean soil water suction potential and i n the upper part magnes ium fluxes in the throughfall in the stands S 1 , 8 2 and 8 3 dur ing the sampl ing period 1 9 8 6
S I 52 53 C\J < E
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Abb . 4 . 10 : Mittelwerte der Chloridkonzentrationen in der Bodenlösung , bzw . der Bodensaugspannung und im oberen Teil Flüss e von Chlorid im Bestandesniederschlag in den Beständen S l , S2 und S 3 während der Meßperiode 19 8 6
F ig . 4 . 10 : Mean chloride concentrations i n the soil solut ion , mean soil water suction potential and in the upper part chloride fluxes in the throughfall in the stands S l , S2 and S3 during the sampl ing period 19 8 6
5 1 52 53 N 8 0 T----------------------.----� y---------------------------, < E 6 0 ' g' 4 0
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KONZENTR AT I ON SAUGSPANNUNG
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- 6 0 -
Standorten Sl und 5 3 in ihrem Verhalten relativ ähnl ich sind .
Hingegen bleiben die Chloridkonzentrationen auf dem Standort 52
trotz beträchtlicher Schwankungen der Bodensaugspannung z i emlich
konstant . Besonders auffallend i st auf diesem Standort die Ab
nahme der Chloridionen in der Bodenlösung aus 1 5 cm Bodenti efe
des Standortes 52 während der Trockenperiode . Sie würde eher für
einen Rücktausch als für verstärkte Wur zelaufnahme sprechen .
Obwohl die Einträge von Sulfat-Schwefel auf dem Standort Sl
einerseits und auf den Standorten S 2 und S 3 andererseits be
trächtl iche Unterschiede aufwei sen ( s iehe Abb . 4 . 2 ) , l i egen die
Sulfatkonzentrat ionen in der Bodenlösung in einem ähnl ichen Be
reich ( s iehe Tab . 4 . 3 und Tab . 4 . 4 ) . Wie die Abbildung 4 . 11 je
doch zeigt , unterscheiden sich die Sul f atkonzentrat ionen in der
Bodenlösung beträchtlich hinsichtlich ihrer Reaktion auf eine
Änderung der Bodenwasserpotential e . Während im Bestand S1 und S 2
diesbezügl ich nur geringfügige Schwankungen auftreten , haben
sich die Sul fatkonzentrationen in allen Tiefenstufen im Bestand
S3 bei der Bodenaustrocknung mehr als verdoppelt . Nach Versuchen
von Janz en und Bettany ( 1 9 8 7 ) hängt die Schwefeloxidat i on im Bo
den von der Wechselbe z i ehung zwischen Bodenwasserpotential und
Bodentemperatur ab . Für die für Waldböden relevanten Temperatur
vari anten von 3 ° und 15 ° c wurden die höchsten Umwandlungsraten
bei Wasserpotentialen zwischen - 3 0 und - 3 0 0 kPa erzielt . Obwohl
im Bestand 53 auf Grund der Süd-West-Exposition höhere Bodentem
peraturen angenommen werden können , müßte am Standort S1 im Zuge
der relativ starken Bodenaustrocknung ebenfal ls eine hohe
Sulfatfreisetzung vorherrschen . Dies i st aber nicht der Fal l .
Wie die Flüsse von Nitratstickstoff mit dem Bestandesnieder
schlag im oberen Teil der Abbildung 4 . 1 2 zeigen , unterscheidet
s ich der Bestand S3 ganz wesentlich von den anderen zwei Stand
orten S1 und S 2 . Auch die Deposition von Gesamtstickstoff mit
dem Bestandesniederschlag i st im Bestand 53 in der Summe meist
erhebl i ch höher als in den anderen zwei Beständen .
Während der Trockenperiode ist auf allen Standorten zumindest im
Oberboden ein Anstieg der Nitratkonzentrationen in der Bodenlö-
Abb . 4 . 1 1 : Mittelwerte der Sul fatkonz entrationen in der Bodenlösung , bzw . der Bodensaugspannung und im oberen Tei l Flüsse von Sul fat-Schwe fel im Bestandesniederschlag in den Beständen S 1 , S2 und S 3 während der Meßperiode 1 9 8 6
F ig . 4 . 1 1 : Mean sulfate concentrations in the s o i l solut ion , mean s o i l water suction potential and in the upper part sul fate-sulfur fluxes in the throughfa l l in the stands 8 1 , S2 and S3 during the sampl ing period 1 9 8 6
5 1 52 5 3 N 1 5 0 ,---,-----------------------� < � 1 0 0 m E
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KONZENTRA T I ON ............ - SAUGSPANNUNG
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Abb . 4 . 12 : Mittelwerte der N itratkonzentrati onen in der Bodenlösung, bzw . der Bodensaugspannung und im oberen Te i l Flüsse von Nitrat-stickstoff im Bestandesniederschlag in den Beständen S 1 , S2 und S 3 während der Meßperiode 1 9 8 6
Fig . 4 . 12 : Mean n itrate concentrations in the soil solut ion , mean s o i l water suction potential and in the upper part fluxes of nitrate nitrogen in the throughfa l l i n the stands S l , S 2 and S 3 duri ng the sampl ing period 1 9 8 6
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- 6 3 -
sung zu verzeichnen . So nehmen auf dem mit Stickstoff mäßig ver
sorgten Standort S1 die Nitratkon z entrationen nur auf ca .
2 0 mg . l - 1 zu , während sie im Bestand S 3 , der die höchsten Stick
stoffeinträge aufwei st , bis auf 1 0 0 mg . l- 1 ansteigen . Obwohl auf
diesem Standort die Konz entrationen aller El emente zu dieser
Zeit stark zunehmen , konnte der aus der Stickstoffminera l i s i e
rung resultierende Versauerungsschub ( Ulrich , 1 98 1 ; Matzner und
Ulrich , 1 9 8 7 ) durch di e Kationenfre i setzunq nicht ausreichend
abgefangen werden , sodaß eine Absenkung des pH-Wertes der Boden
lösung auftritt ( si ehe Abb . 4 . 1 3 ) .
Aus diesen Unterschi eden zwischen den Standorten in der Nitrat
frei satzung zeigt sich , daß die von Ulrich ( 1 9 8 1 ) formu l ierte
Entkoppe lung zwischen Stickstoffmineral i sierung und -aufnahme
einerseits von der Witterung , andererseits auch von der Stick
stoffversorgung des j ewe i l i gen Standortes mitbestimmt werden . So
wird im mit Stickstoff nur mäßig versorgten Bestand S 1 trotz der
stärksten Bodenaustrocknung fast das gesamte mineral i s ierte Ni
trat anscheinend wieder aufgenommen . Hingegen treten im Bestand
S 3 , der hohe Stickstoffeinträge aufweist , erhebli che Entkoppe-
lungen während der Trockenperiode auf , die zu sehr hohen Nitrat
kon zentrationen im gesamten Bodenprofil führen .
eines starken Humusabbaus und Entkoppelungen des
Die Gefahren
Stickstoff-
kre islautes ( Ulrich , 1 9 8 1 ; Matzner und Ulrich , 1 9 8 7 ) müssen da
her vor dem Hintergrund der Stickstoffversorgung des j ewe i l igen
Standortes gesehen werden . Denn wie auch von Rehfuess ( 19 8 1 ) ge
z eigt wurde , s ind auf vielen Standorten trotz vorangegangener
Trockenperioden keine erhöhten Nitratkon z entrationen in der Bo
denlösung feststel lbar .
In der Abbildung 4 . 1 3 ist der Verlauf der pH-Werte in der Boden
lösung während der Meßperiode 1 9 8 6 dargestellt . Im oberen Tei l
der Abbi ldung 4 . 1 3 wurde als Depositionsgröße die aus dem Be
standesniederschlag resultierende potentielle versauernde Wir
kung in H+ Äquivalenten aufgetragen . Hierfür wurde ereigniswe i se
von der Summe der anorgani schen Anionen und des Nicht-Ni
trat-Stickstoffs die Summe der bas ischen Kationen abgezogen . Die
Abb . 4 . 13 : Mittlere pH-Werte der Bodenlösung , Mittelwerte der Bodensaugspannung und im oberen Teil d i e potentielle vers auernde Wirkung des Bestandesniederschlags in den Beständen S 1 , S2 und S3 während der Meßperiode 1 9 8 6
Fig . 4 . 13 : Mean pH values o f the soil solution , mean soil water suction potential and in the upper part acidi fication potential of the throughfal l in the stands S 1 , S2 and S 3 during the sampl ing period 1 9 8 6
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- 6 5 -
unterschiedliche Höhe der versauernden Wi rkung des Bestandesnie
derschlags wirkt s ich auf die pH-Werte des Bodenwassers nicht
unmittelbar aus . Es könnte a l lerdings vermutet werden , daß Er
eignisse mit hohem Säureeintrag im Boden des Bestandes S3 die
pH-Werte in der Bodenlösung aus 15 cm Tiefe etwas nach unten
drücken .
Während auf den anderen zwei Standorten trockenheitsbedingte
pH-Wert-Schwankungen kaum zu finden s ind , ist im Bestand S3 in
15 cm Tiefe ein beträchtl iches Abs inken der pH-Werte während der
Trockenperiode 1 9 8 6 zu beobachten . Dort wei sen die pH-Werte auch
die höchste Amplitude auf . Dies stimmt auch mit Messungen von
Matzner und Ulrich ( 1 9 8 7 ) gut überein .
4 . 2 . 2 Bez i ehungen zwischen Magnes ium- , Mangan- und Aluminium
ionen und den anorgani schen Anionen der Bodenlösung
In diesem Abschnitt werden die Zusammenhänge des Auftretens von
Magnesium , Mangan und Aluminium und den anorganischen Anionen in
der Bodenlösung unter besonderer Berücks ichti gung der Unter
schi ede zwi schen den Standorten dargeste l l t . In den folgenden
stati sti schen Berechnungen wurden Werte der be iden Meßperioden
als ein Datenkol l ektiv behande lt .
Die Tabe l l e 4 . 5 z eigt die Korre lationskoeffi z i enten zwi schen den
Magnesiumkonz entrationen und Konz entrationen der anderen Ionen
in der Bodenlösung auf den Untersuchungsflächen in 1 5 , 30 und 60
cm Tiefe . Auf eine gesamte Korrelationsmatrix für j eden Standort
und j ede Tiefe wurde aus P l at z - und Übersichtlichkeitsgründen
ver z ichtet . Magnesium , Kal z ium und Mangan z eigen hohe Korre la
tionskoef f i z i enten , dies bedeutet , daß diese Kationen gemeinsam
in der Bodenlösung auftreten . Mit Chlorid besteht ebenfa lls auf
allen Flächen in al len Tiefenstufen eine gute Korrelation . Dem
gegenüber ist in mehreren Tiefenstufen kein Zusammenhang zwi
schen Magnesium und Nitrat bzw . Sulfat festzustel len . Es besteht
außerdem keine Korrelation zu den H+-Konzentrationen in der
Bodenlösung .
- 6 6 -
Tab . 4 . 5 : Korrelat ionskoeff i z i enten zwischen Magnes iumkon zentra
tionen und Konz entrationen der übrigen gemessenen In
haltsstoffe der Bodenlösung in 1 5 , 30 und 60 cm Tiefe
auf den drei Untersuchungsflächen
Tabl e 4 . 5 : Corre lation coeffici ents between the concentrations
of magnesium and concentrations of other measured
elements in the soi l so lution from 1 5 , 3 0 and 60 cm
soil depth on the investigated plots
Standort
Sl
15 3 0 6 0
S 2
1 5 3 0 6 0
S 3
1 5 3 0 6 0
n= 7 3 n = 8 9 n=1 4 8
n= 9 9 n=1 0 8 n=1 3 3
n= 7 5 n= 6 0 n=1 2 2
K
0 , 65 0 , 6 8 0 , 50
0 , 7 7 0 , 21 0 , 65
0 , 5 4 0 , 09 0 , 2 7
Ca
0 , 7 5 0 , 52 0 , 64
0 , 9 2 0 , 69 0 , 6 9
0 , 81 0 , 6 3 0 , 2 2
Na
0 , 71 0 , 56 0 , 61
0 , 5 3 0 , 55 0 , 55
Mn
0 , 9 2 0 , 8 7 0 , 6 4
Al
0 , 7 1 0 , 6 3 0 , 40
0 , 78 -0 , 07 0 , 7 1 0 , 25 0 , 8 3 0 , 2 3
0 , 78 0 , 80 0 , 6 2
0 , 6 1 0 , 41 0 , 5 9
Cl
0 , 6 0 0 , 6 3 0 , 50
0 , 7 8 0 , 56 0 , 5 7
0 , 5 4 0 , 52 0 , 6 2
0 , 66 0 , 6 2 0 , 1 1
0 , 04 0 , 4 1 0 , 61
0 , 8 1 0 , 6 0 0 , 6 2
0 , 8 4 0 , 2 2 0 , 6 4 -0 , 1 5 0 , 6 3 0 , 1 7
0 , 6 3 0 , 3 8 0 , 1 8
0 , 7 3 0 , 56 0 , 4 3
0 , 0 3 0 , 2 8 0 , 02
Um die Beziehungen zwischen Magnesiumkonzentrationen und Konzen
trationen der Anionen Cl , N03 und so4 weiter zu untersuchen und
insbesondere um die Unterschiede zwischen den Standorten her
vorzuheben , wurde zwischen diesen Variablen eine schrittweise
Regress ionsanalyse berechnet , deren Ergebnisse i n der Tabel l e
4 . 6 dargestellt sind . Diese Berechnungen , sowie auch a l l e ande
ren statisti schen Analysen wurden zunächst für die Meßperiode
1 9 8 6 durchgeführt . Verglichen mit di esen Ergebni ssen ergaben Be
rechnungen für Daten beider Meßperioden fast identische Regres
s ionsparameter und zum Tei l auch leicht höhere Bestimmtheitsmaße
( R2 ) , wobei die F-Werte in der Berechnung für den großen Daten
satz beider Meßperioden beträchtl ich gestiegen s ind . Die in die
sem Abschnitt dargestellten Ergebnisse be z i ehen s ich daher auf
den großen Datensatz beider Meßperioden .
- 6 7 -
Tab . 4 . 6 : Ergebnisse der schrittwei sen Regressionsanalyse für
Magnes iumkonzentrationen in der Bodenlösung : Als unab
hängige Vari ablen wurden Chlorid , N itrat und Sul fat in
die Berechnung einbezogen ( * ** kennzeichnet S ignifi
kanz auf 9 9 , 9 % Niveau )
Table 4 . 6 : Results of the stepwise regress ion analys is for the
concentrations of magnesium as dependent variable and
chloride , nitrate and sul fate as i ndependent va
riables for the soil solution from 15 , 3 0 and 60 cm
soil depth ( * * * denotes s ignificance at 9 9 . 9 % lev e l )
Standort Tiefe
Sl 1 5 cm
30 cm
60 cm
82 15 cm
3 0 cm
6 0 cm
S 3 15 cm
3 0 cm
6 0 cm
Element Regr . Koeff .
Cl N03 504 Konst .
Cl 504 Konst .
Cl Konst.
Cl Konst.
Cl N03 Konst .
N03 Konst .
Konst.
0 , 03 7 0 , 0 3 4 0 , 03 2
0 , 0 6 0 0 , 0 1 9 0 , 02 8 0 , 0 8 5
0 , 1 0 5 0 , 0 1 4 0 , 174
0 , 2 1 3 0 , 15 4
0 , 1 1 3 0 , 2 1 4
0 , 09 0 0 , 0 1 0 0 , 0 5 7
0 , 0 3 2 0 , 02 0 0 , 09 0
0 , 0 2 4 0 , 03 3 0 , 14 9
0 , 0 2 3 0 , 5 0 1
F-wert
5 5 , 4 1 64 , 2
1 7 4 , 8
8 2 , 7 2 4 , 2 84 , 5
1 07 , 5
2 0 , 1 61 , 2
64 , 9
1 04 , 7
10 4 , 7
4 8 , 3
4 8 , 3
2 1 , 1 3 0 , 3
54 , 5
4 4 , 3 l l , l
8 7 , 8
1 6 , 3 11 , 0
2 5 , 4
7 6 , 2
7 6 , 2
S i g n .
* * * 0 , 8 3
* * * 0 , 7 9
* * * 0 , 47
* * * 0 , 51
* * * 0 , 3 1
* * * 0 , 4 6
* * * 0 , 7 0
* * * 0 , 4 6
* * * 0 , 3 8
- 6 8 -
Die Einbe z iehung einer unabhängigen Variablen in das Regres
sionsmodel l bedeutet j edoch nicht , daß die anderen Anionen an
der Freisetzung des betreffenden Kations nicht bete i l i gt wären 1
sondern daß das einbez ogene Ani on die Streuung der Konz entratio
nen der abhängigen Vari ablen ( Kations ) am besten erklären kann .
Das Ani on , wel ches all eine in einem Regressionsmodell auf
sche int , umfaßt somit wegen eventueller Interkorrelati onen zwi
schen den "unabhängigen " Variablen den gesamten Bei trag dieser
zur Erklärung der Streuung der abhängigen Variablen . Fa lls zwei
oder mehrere Anionen in ein Model l einbez ogen wurden , erklären
s i e komplementär die Konz entrat ionsschwankungen des untersuchten
Kations .
In der Tabel l e 4 . 6 kommen die standortsspez i f i schen Unterschiede
in der Bete i l igung der Anionen starker Säuren an der Magnesium
freisetzung deutlich zum Ausdruck . In der Berechnung für Magne
siumkon z entrationen im Bestand S1 bes itzt Sulfat die höchsten
F-Werte in allen Tiefen , was bestätigt , daß die Sul fationen hier
bei der Magnesiumfrei setzung und -auswaschung die höchste Bedeu
tung bes itzen . Dies wird auch anhand der Darstel lung der Ionen
bilanzen ( siehe Abb . 4 . 4 und 4 . 5 ) verständ l i ch . Das Nitratanion
trägt hier j edoch ebenfa l l s trotz seiner mengenmäßig geringen
Ant e i l e zur Magnesiumfrei set zung bei . Wi e das R2 von 0 , 8 3
( r=0 , 9 1 ) in 1 5 cm Tiefe zeigt , erklären a l leine Sul fat und Ni
trat über 8 0 % der Streuung der Magnes iumkonz entrationen in der
Bodenl ösung . Unter Berücksichtigung des Model l s des "bewegl i chen
Anions" ( Johnson und Cole , 1 9 8 0 ) kann angenommen werden 1 daß im
Oberboden der Bestände S1 und S 3 zwischen 7 0 und 8 0 % des Magne
s iums in Anwesenheit von Nitrat und Sul fat ausgewaschen werden .
Am Standort S 3 i st das Nitrat für die Magnes iumauswaschung von
größter Bedeutung , wie auch die hohen F-Werte bestätigen . Diese
Festste llung unterstreicht die Kaus alität des Säureeintrages in
Waldökosysteme , aber auch der i nternen Säureproduktion in bezug
auf den Nährstoffmange l ( Ulrich , 1 9 8 1 ; Zöttl , 1 9 8 5 ) . D i e rela
tive Bedeutung der einzelnen Anionen für die Elementauswaschung
hängt dabei von der Belastungss i tuation der Standorte ab .
- 6 9 -
Im Oberboden des Standortes S 2 können die Chloridionen die
Streuung der Magnes iumkonzentrationen am besten erklären . Hier
sind die Konzentrationen von Magnesium in der Bodenlösung be
reits so gering , daß das Mangel e l ement Magnes ium bei den relativ
großen Schwankungen der Ni trat- und Sulfatkonzentrationen nicht
mehr mithalten kann . Dies bedeutet j edoch nicht , daß die Anionen
Nitrat und Sulfat an einer Magnesiumauswaschung nicht betei ligt
wären .
Eine Kovarianzanalyse wurde gerechnet , um Unterschiede zwischen
den Standorten im Anstieg der Regress ionsgeraden der Be ziehung
zwischen Magnesium und Nitrat bzw . zwi schen Magnesium und Sulfat
zu untersuchen . Dabei zeigte s ich , daß der Anstieg der Magne
s iumkonzentrationen im Boden des Standortes S2 in fast a l len
Tiefen weniger steil verläuft , als auf den anderen zwei Stand
orten . Des weiteren ging aus diesen Berechnungen hervor , daß im
Oberboden der Standorte S1 und S 3 die Magnesiumkonzentrationen
mit Zunahme der Nitrat- bzw . Sulfatkonzentrationen am stei lsten
anste igen , wogegen diese Zunahme im Unterboden nur sehr flach
ist .
Die Tabe l l e 4 . 7 zeigt die Korrelationskoeffizienten zwi schen
Mangankonz entrationen und Konzentrationen der anderen in der Bo
denlösung gemessenen Ionen . Es zeigen sich durchwegs hohe Korre
lationskoeffi z i enten mit den Kationen Kal ium , Kal z ium und Magne
sium . Der Zusammenhang mit Chlorid ist etwas schwächer als bei
Magnesium . Mit Nitrat und Sulfat bestehen mit einer Ausnahme auf
der Fläche S2 gute Beziehungen .
Die Ergebnisse der schri ttweisen Regression ( Tab . 4 . 8 ) bestäti
gen , daß Mangan auf den Säureei ntrag besonders empf indl ich re
agiert ( Cresser et al . 1 9 8 6 ; Rasmussen et al . 1 9 8 8 ) . Dies zeigt
sich auch daran , daß in die meisten Regress ionen mehrere An ionen
einbe zogen wurden , die j ewe i l s e inen Tei l der Streuung erklären
können . Dies führt zu Bestimmtheitsmaßen von oft über 70 % . Die
Kovarianzanalyse für die Konzentrationen in der Bodenlösung
ze igte einerseits im Bestand S2 den langsamsten , im Bestand S 1
- 7 0 -
Tab . 4 . 7 : Korrelationskoeffiz ienten zwischen Mangankon zentratio
nen und Konz entrationen der übrigen gemessenen In
haltsstoffe der Bodenlösung in 1 5 , 30 und 60 cm Tiefe
auf den drei Untersuchungsflächen
Table 4 . 7 : Cerre l ation coeff icients between the concentrations
of manganese and concentrations of other measured
elements in the soi l solution from 1 5 , 3 0 and 60 cm
soil depth on the investigated plots
Standort Tiefe
S l
15 n= 73 3 0 n= 8 9 6 0 n=1 4 8
S 2
1 5 n= 9 9 3 0 n=108 6 0 n=1 3 3
SJ
15 n= 75 3 0 n= 60 60 n=1 2 2
K
0 , 4 5 0 , 7 2 0 , 6 4
0 , 71 0 , 6 3 0 , 8 9
0 , 6 2 0 , 3 1 0 , 73
Ca
0 , 3 1 0 , 69 0 , 2 3
0 , 78 0 , 73 0 , 64
0 , 64 0 , 6 9 0 , 67
Mg
0 , 78 0 , 80 0 , 6 2
Na Al
0 , 62 0 , 5 5 0 , 5 7
0 , 69 -0 , 0 3 0 , 17 0 , 3 4 0 , 2 7 0 , 4 8
0 , 1 6 0 , 4 0 0 , 65
0 , 65 0 , 3 1 0 , 4 3
Cl
0 , 4 2 0 , 3 5 0 , 3 5
0 , 69 0 , 51 0 , 4 5
0 , 1 0 - 0 , 0 9 0 , 5 5 0 , 5 2 0 , 4 5 0 , 8 2
0 , 2 1 0 , 0 8 0 , 5 9
0 , 8 5 0 , 6 6 0 , 80
0 , 7 7 -0 , 3 1 0 , 7 1 0 , 0 3 0 , 6 0 0 , 1 7
0 , 7 0 0 , 1 7 0 , 7 2 -0 , 0 6 0 , 2 6 0 , 1 7
0 , 8 3 0 , 2 5 0 , 5 4 - 0 , 07 0 , 58 0 , 15
den s ignif ikant ste i lsten Anstieg der Mangankonz entrationen für
die Regressionsgeraden mit Ni trat bzw . Sulfat a l s unabhängige
Vari ablen . Inwi ewei t es durch e ine verstärkte Manganfrei setzung
zu nachtei l i gen Auswirkungen auf die Bestände kommen könnte ,
wird im Kap . 4 . 4 . 2 d i skutiert .
- 7 1 -
Tab . 4 . 8 : E rgebni sse der schrittweisen Regress ionsanalyse für
Mangankonz entrat ionen in der Bodenlösung : Als unabhän
gige Variablen wurden Chl orid , N itrat und Sul fat in
die Berechnung e inbezogen
Table 4 . 8 : Results of the stepwise regression analysis for the
concentrations of manganese as dependent variab l e and
chloride , nitrate and sul fate as independent va
riables for the soil solution from 1 5 , 3 0 and 6 0 cm
soil depth
Standort E l ement Reg r . Koef f . F-Wert S ig n . R2 Tiefe Konst .
Sl 15 cm N03 0 , 0 3 7 55 , 2
so4 0 , 0 2 5 8 8 , 6 Konst . - 0 , 0 3 5
1 18 , 0 * * * 0 , 7 7
3 0 cm Cl 0 , 0 5 3 8 1 , 2 so4 0 , 0 3 2 14 1 , 8 Konst . - 0 , 093
1 2 6 , 2 * * * 0 , 74
60 cm N03 0 , 0 3 0 44 , 4 so4 0 , 014 8 8 , 9 Konst . - 0 , 04 6
7 4 , 8 * * * 0 , 51
52 15 cm so4 0 , 0 0 6 9 0 , 4
Konst . 0 , 03 4 9 0 , 4 * * * 0 , 4 8
3 0 cm Cl 0 , 0 5 8 6 6 , 0 so4 0 , 0 0 4 19 , 2 Konst. - 0 , 0 0 8
1 23 , 2 * * * 0 , 7 0
6 0 cm Cl 0 , 04 6 3 2 , 3 N03 0 , 0 1 0 1 8 5 , 4 so4 0 , 0 0 4 18 , 8 Kon st . - 0 , 091
158 , 3 * * * 0 , 79
53 1 5 cm N03 0 , 0 1 6 5 8 , 3
so4 0 , 0 1 7 4 4 , 3 Konst. - 0 , 0 6 8
1 7 6 , 4 * * * 0 , 8 3
30 cm Cl 0 , 0 3 2 12 , 9 N03 0 , 0 0 8 1 0 , 5 so4 0 , 0 1 2 1 0 , 2 Konst . 0 , 12 6
2 8 , 7 * * * 0 , 59
60 cm N03 0 , 0 1 2 1 4 7 , 3 so4 0 , 0 1 1 24 , 1 Konst . 0 , 022
1 4 3 , 5 * * " 0 , 7 0
- 7 2 -
Tab . 4 . 9 : Korrelationskoeff i z i enten zwischen Aluminiumkonz entra
tionen und Konzentrationen der übrigen gemessenen In
haltsstoffe der Bodenlösung in 1 5 , 30 und 60 cm Tiefe
auf den drei Untersuchungsflächen
Tabl e 4 . 9 : Cerrelation coefficients between the concentrations
of aluminium and concentrations of other measured
el ements in the soi l solution from 1 5 , 3 0 and 60 cm
soi l depth on the investigated plots
Standort K Ca Tiefe ( cm )
81
1 5 n= 73 30 n= 89 6 0 n=1 4 8
82
0 , 45 0 , 3 1 0 , 28 0 , 2 2 0 , 4 2 - 0 , 1 2
1 5 n= 9 9 0 , 1 7 -0 , 0 7 3 0 n=1 0 8 - 0 , 0 7 -0 , 06 6 0 n=1 3 3 0 , 5 2 0 , 0 3
8 3
1 5 n= 7 5 3 0 n= 6 0 6 0 n=l 2 2
0 , 3 1 0 , 3 9 0 , 1 9 0 , 04 0 , 2 5 - 0 , 1 6
Mg Na
0 , 71 0 , 6 9 0 , 6 3 0 , 4 0 0 , 40 -0 , 06
Mn
0 , 0 4 0 , 2 3 - 0 , 0 4 0 , 2 5 0 , 1 8 0 , 3 4 0 , 2 3 - 0 , 0 3 0 , 4 8
0 , 6 1 0 , 4 1 0 , 5 9
0 , 5 1 0 , 1 1 0 , 4 7
0 , 6 5 0 , 3 1 0 , 4 3
Cl
0 , 4 2 0 , 5 7 0 , 4 7
0 , 1 0 0 , 5 5 0 , 6 9
0 , 5 7 0 , 08 0 , 58
0 , 3 3 0 , 4 0 0 , 2 5
0 , 7 4 0 , 7 0 0 , 4 0
0 , 7 5 -0 , 0 3 0 , 7 0 0 , 1 9 0 , 5 7 0 , 3 6
0 , 0 7 0 , 1 7 0 , 4 1
0 , 5 4 0 , 2 2 0 , 2 9 0 , 4 2 0 , 6 4 - 0 , 1 4
Wie die Tabe l l e 4 . 9 z eigt , konnten auf den Standorten 81 und S 3
relativ gute Korre lationen zwi schen Aluminium einerseits und
Magnesium , Natrium und Mangan andererseits errechnet werden .
Gleichzeitig besteht meist ein guter Zusammenhang zwischen den
Aluminiumkonzentrationen und Ni trat- bzw . Sul fatkon zentrat ionen
in der Bodenlösung . Korre lationsanalytisch konnte keine Bez i e
hung zwischen Aluminium und H+- I onen in der Bodenlösung gefunden
werden .
Die Ergebnisse der schrittwei sen Regression zwischen Aluminium
als abhängige und Chlorid , Nitrat und Sul fat als unabhängige Va
riablen zeigen deutl ich , wie unterschi edl ich die Standorte be
züglich der Aluminiumfreiset zunq s i nd . Während Sulfat am Stand-
- 7 3 -
Tab . 4 . 1 0 : Ergebnisse der schrittweisen Regressionsanalyse für
Aluminiumkonz entrat ionen i n der Bodenlösung : Als un
abhängige Variablen wurden Chlorid , N itrat und Sul fat
in die Berechnung e i nbezogen
Table 4 . 1 0 : Results of the stepwise regress ion analys i s for the
concentrations of aluminium as dependent variable
and chloride , n itrate and sul fate as independent
variables for the soi l solution from 1 5 , 3 0 and 6 0
cm soil depth
Standort Element Regr . Koef f . F-Wert Sign . R2
Tiefe Kons t .
Sl 15 cm so4 0 , 09 3 9 2 , 3
Konst . 0 , 1 1 1 9 2 , 3 * * * 0 , 5 7
30 cm Cl 0 , 0 6 2 14 , 1 so4 0 , 06 9 8 5 , 0 Konst . 0 , 2 5 7
5 4 , 4 .. .. .. 0 , 5 6
60 cm so4 0 , 07 9 6 9 , 1 Konst . 0 , 59 1
6 9 , 1 * * * 0 , 32
82 15 cm N03 0 , 09 2 1 2 0 , 1
Konst . 0 , 87 8 1 2 0 , 1 * * * 0 , 55
30 cm N03 0 , 12 4 4 9 , 3 so4 0 , 0 6 4 14 , 3 Konst . 0 , 4 5 7
6 3 , 8 " * * 0 , 55
60 cm N03 0 , 05 0 5 0 , 9 so4 0 , 12 0 1 3 9 , 8 Konst . 0 , 3 6 1
95 , 5 * * " 0 , 6 0
83 15 cm N03 0 , 04 0 4 9 , 2
Konst . 0 , 64 2 49 , 2 * * * 0 , 4 0
3 0 cm N03 0 , 04 7 2 5 , 6 Konst . 0 , 8 0 9
2 5 , 6 * * * 0 , 3 0
60 cm N03 0 , 0 3 0 17 , 4 so4 0 , 1 1 1 4 5 , 9 Konst . 0 , 3 4 4
5 6 , 6 * * * 0 , 49
- 74 -
ort Sl die Streuung der Aluminiumkonz entrationen in der Bodenlö
sung am besten erklären kann , ging das Ni trat i n Berechnungen
für den Standort S 2 und insbesondere für S3 mit hohen F-Werten
in die Regressionsmodel l e ein . Dies verdeutl icht erneut die Be
deutung der Stickstoffeinträge und -minera l i s ierung am Standort
S3 für die Aluminiummobilisi erung im Boden .
Wi e die Bestimmtheitsmaße dieser Regressionsmodel l e z eigen ,
erkl ären die anorgan i schen Anionen me ist um 5 0 % der Streuung
der Aluminiumkonz entrati onen ( Korrelationskoeffi ziente zwischen
0 , 55 und 0 , 7 7 ) . Somit i st dieser Zusammenhang tei lweise etwas
schwächer als bei Magnesium und Mangan . Dies dürfte aus der Be
tei l igung der organischen Komplexbi ldner an der Aluminiumverla
gerung resultieren ( Ni l sson , 1 9 8 5 ; Dethier et al . , 1 9 8 8 ) . Die
Einbe zi ehung des gelösten organi schen Kohlenstoffs in die
Berechnungen würde die Mode l l e zur Aluminiumfreisetzunq erheb
l ich verbessern .
Die Kovarianzanalyse bestätigte , daß die Pufferung im Boden des
Standortes S2 in großem Umfang über eine Aluminiummobi l i s ierung
stattfindet . Die Regress ionskoeff i z i enten zwischen Aluminium und
Nitrat bzw . zwi schen Al uminium und Sul fat zeigen auf diesem
Standort häuf ig den stei l sten Anstieg .
Beim Vergle ich der Regressionen der drei untersuchten Kationen
( Tab . 4 . 6 , 4 . 8 , und 4 . 1 0 ) z eigt s ich , daß in die Regress ionsmo
del le je nach Kation tei lweise unterschi edl iche Anionen einbe zo
gen wurden . Dies unterstreicht die elementspe z i fische Dynamik
der Auswaschung . Als wichtiges Ergebnis dieses Abschnittes s ind
die Unterschiede in den Regressionen zwi schen den Standorten an
zusehen . Während auf der nord-östlich orientierten Fläche S1
hauptsächlich Sulfat die Streuung der Kationenkonzentrationen am
besten erklärt , werden am Standort S3 die Konzentrationen der
untersuchten Kationen durch das Nitrat am besten ausgedrückt .
Da in vielen Experimenten mit künstl icher saurer Beregnung die
pH-Absenkung nur mit H2so4 durchgeführt wurde , i st ein Vergl eich
der Untersuchungen im Böhmerwald mit diesen Daten wenig s inn-
- 75 -
vol l . In Experimenten mit Bodenmonol ithen werden durch das Aus
bleiben der Wurzelaufnahme und durch eine verstärkte Minerali
s ierung Bedingungen geschaffen , die eine Übertragung dieser Er
gebnisse auf Fre i l andversuche mit ungestörten Bodenbedingungen
e i nschränken . Dies sollte bei den fo lgenden Ausführungen berück
s i chtigt werden .
I n umfangreichen Messungen konnten Fester et al . ( 1 9 8 6 ) fest
ste l l en , daß bereits relativ geringe Jahreseinträge von Stick
stoff bzw . Schwef e l von j eweils unter 10 kg . ha- 1 . a-1 zu Ökosy
stemaren Verlusten an Kal z ium , Magnesium und Kalium führten . Sie
haben die Nährstoffauswaschung den organi schen und anorgani schen
Anionen ( so 4 und N03 ) im Oberboden zugeschrieben . Im Unterboden
waren a l leine die Anionen Sul fat und Nitrat für d i e Kationenaus
waschung maßgebl ich .
Cresser et al . ( 1 9 8 6 ) fanden nach experimentel ler saurer Bereg
nung den höchsten Anstieg der Mangan- und Magnesiumkonzentratio
nen in der Perkolationslösung . Rasmussen et a l . ( 19 8 8 ) beobach
teten auch in ihren Versauerungsexperimenten die höchste Fre i
setzung von Mangan . Aus Daten des Fi chtenbestandes im Sol l ing
( Matzner und Ulrich , 1 98 1 ) geht hervor , daß gegen Ende der
7 0-iger Jahre der Vorrat an Mangan abgenommen hat . Somit wurde
eine Aufzehrung der Manganpufferung angenommen .
Die Problematik der Aluminiumfreisetzung im Zuge der Bodenver
sauerung wurde bereits in zahlreichen Publ ikationen beschrieben .
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang der sprunghafte
Anstieg der Aluminiumkonzentrationen im Fichtenbestand des Sol
lings seit 1 9 7 5 ( Matzner und Ulrich , 1 9 87 ) . Die Ursachen dieser
Zunahme l iegen in der Auf lösung von Aluminiumhydroxysulfaten
während fortschreitender Bodenversauerung ( Prenzel , 198 3 ) . Die
organischen Kohlenstoffverbindungen wirken bei der Aluminiumver
lagerung mit . Dethier et a l . ( 1 9 8 8 ) haben gute Korrel ationen
zwi schen Konzentrationen von Aluminium , Sulfat und ge löstem or
ganischem Kohlenstoff in den Mineralbodenhorizonten E , B, BC und
c gefunden .
- 7 6 -
Die in diesem Abschnitt aufge z e i gten Beziehungen zwischen Ni
trat- und Aluminiumkonz entrationen in der Bodenlösung des Stand
ortes S3 könnten ebenfalls auf einer Auflösung von Alumi
niumhydroxysulfaten beruhen , die durch den stickstoffbedingten
Säureeintrag hervorgerufen wurden . Ähnl iches wurde auch von
Mulder und van Breemen ( 1 9 8 7 ) für zwei durch hohe Stickstoffein
träge belastete Böden in den Niederlanden beschrieben . Die
gleich hohen Sulfatkon zentrationen in der Bodenlösung aller drei
Untersuchungsstandorte sprechen allerdings gegen eine hohe Be
tei l i gung solcher Prozesse am S tandort S 3 , da bei einer solchen
Reaktion Sulfat verstärkt in Lösung gehen würde . Die Pufferung
des versauernden Stickstoffeintrages findet auf dem Standort S 3
ohne Zweife l zu einem erheblichen Antei l durch Aluminiumfrei
setzung statt . Auch Laborexperimente mit Zugabe von NH4No 3 zu
Bodenmonol ithen ( Jarvi s , 1 98 7 ) haben eine Verdoppelung der Alu
miniumkonzentrationen in der Perkol ations lösung hervorgerufen .
4 . 3 Aluminiumtoxizität
Abbildung 4 . 1 4 z eigt die Aluminiumkonz entrationen in der Boden
lösung auf den drei Untersuchungsflächen und die Werte der Bo
densaugspannung . Im oberen Tei l ist a l s Balken in H+-Äquivalen
ten die Ökosystemare Versauerungswirkung des Bestandesnieder
schlags dargeste llt . Die Aluminiumkonzentrationen we isen auf
allen Flächen einen ähnlichen Trend auf , wobei die höchsten
Werte im Juni und insbesondere Ende Oktooer nach Wie-
derbefeuchtung durch ein kurzes Niederschlagsereignis während
einer lang andauernden Trockenperiode vorkamen . Diese Wiederbe
feuchtunq mit gleichzeitiger Ankurbelung der Humusumsetzung
( Ulrich , 1 98 1 ; Matzner und Ulrich , 1 9 8 7 ) führte jedoch nur zu
einem schwachen Anstieg der Aluminiumkonz entrationen auf den
Standorten S1 und S2 . Da die Aluminiumfreisetzunq durch einen
Minera l i s ierungsschub als Folge hoher Nitratkonz entrationen in
der Bodenlösung hervorgerufen wird ( Matzner und Ulrich , 1 9 8 7 ) ,
bestätigen die gleichzeitig niedrigen Nitratwerte auf den Stand
orten S1 und S2 ( si ehe Abb . 4 . 6 und 4 . 1 2 ) diesen Zusammenhang .
Gleichzeitig führen die hohen Nitratkonz entrationen auf dem
Abb . 4 . 14 : Mittelwerte der Aluminiumkonz entrationen in der Bodenlösung , bzw. der Bodensaugspannung und im oberen Teil die potentielle Versauerungswirkung des Bestandesniederschlages in den Beständen S 1 , 82 und S 3 während der Meßperiode 1 9 8 6
Fig . 4 . 14 : Mean aluminium concentrations i n the s o i l solution , mean soil water suction potenti a l and in the upper part acidi ficat ion potential of the throughfall in the stands S l , S2 and S3 during the sampl ing per iod 1 9 8 6
5 1 5 2 53 {\) 2 5 .,-----------------. .,----------------, .,----------------, � 2 1il ;. 1 5
:cr: l lil +
' Cl E
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M A I JUN JUL AUG SEP OKT NOV MA I JUN JUL AUG SEP OKT NOV M A I JUN JUL AUG SEP O K T N O V
- - - - KONZENTRA T I ON SAUGSPANNUNG
l lil0
75 .. a. "" 5 0
2 5
7 5 .. a. .:< 5 0
2 5
0
75 .. a. .:{. 5 0
2 5
0
-....! -....!
- 7 8 -
Standort S 3 in allen Tiefenstufen zu einem starken Anst ieg der
Aluminiumkonz entrationen .
In Perioden der starken Aluminiumfreisetzung sinken die Kal
z i um/Aluminium-Verhältnisse ab ( Cassens-Sasse , 1 9 87 ) , sodaß ver
mehrt Bedingungen für eine Aluminiumtoxi z i tät gegeben s ind . Wie
die Abbi ldung 4 . 1 5 zeigt , i st die Reaktion der Kal z i um/Alumi
nium-Verhältnisse auf die Veränderungen der Bodensaugspannung
auf den Standorten durchaus verschieden . So nehmen im Boden des
Bestandes 81 die Kal z i um/Alumi nium-Verhältnisse zunächst ab ,
steigen aber gegen Ende der Trockenperiode wieder an und errei
chen Maximalwerte gleichz eitig mit dem Einsetzen der herbstl i
chen Niederschläge . I m Bestand S2 herrschen durchgehend die
niedrigsten Kal z ium/Al uminium-Verhältni sse , wobei die Kal
z iumkonz entrationen in der Bodenlösung auf der Fl äche S 2 in 1 5
cm Tiefe während der Trockenperiode bis unter d i e Nachwei sgrenz e
abgesunken s ind . Die ni edrigen Kal z ium/Aluminium-Verhältnisse
resultieren hier daher ni cht aus einer überdurchschnittlichen
Aluminiumfrei setzung ( vgl . Abb . 4 . 1 4 ) , sondern aus der Abnahme
der Kal z iumkonzentrationen in der Bodenlösung . Im Bestand S 3
steigen die Kal z ium/Aluminium-Verhältnisse ebenfalls während
dieser Trockenperiode an , sodaß d i e Basenfrei setzung während der
Perioden mit hohen Mineralisierungsraten die versauerungsbe
dingte Aluminiumfreisatzung mehr als wettmacht . Die Beobachtung
aus den Waldökosystemen in Norddeutschland ( Cassens-Sasse , 1 9 8 7 ;
Matzner und Ulrich , 1 9 8 7 ) bezüglich der Abnahme der Kal z ium/Alu
minium-Verhältnisse während Entkoppelungen im Ionenkrei s l auf
konnten auf den Untersuchungsstandorten im Böhmerwald nicht be
stätigt werden .
Das Wurzelwachstum des Bestandes S 2 wi rd kontinuierlich durch
die n i edrigsten Kal z ium/Aluminium-Verhältnisse beeinträchtigt
( Abb . 4 . 15 ) . Da die Aluminiumionen in oberen humosen Boden
schichten als untoxische Organekompl exe vorliegen ( Hue et al ,
1 9 8 6 ; Murach , 1 9 8 4 ; Nil sson , 1 98 5 ; Tan und Binger , 1 9 8 6 ) , ist
die Wahrscheinlichkeit einer Wurzelschädigung im Unterboden viel
höher .
Abb . 4 . 15 : M ittelwert e der Kal z ium/Aluminium-Verhältnisse (moljmo l ) in der Bodenlösung , bzw . der Bodensaugspannung und im oberen Tei l die potentielle Versauerungswirkung des Bestandesniederschlages in den Beständen S 1 , S 2 und S 3 während der Meßperiode 1 9 8 6
F ig . 4 . 15 : Mean calciumj aluminium ratio (moljmo l ) in the soil solution , mean soil water suction potential and in the upper part acidi fication potential of the throughfa l l in the stands S l , S2 and S 3 duri ng the sampl ing period 1 9 8 6
5 1 52 5 3 1\J 2 5 ..---------------, ,-----------------, � 2 0
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C a /A l SAUGSPANNUNG
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2 5
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- 8 0 -
Um das Schädigu�gspotential der Aluminiumionen auf diesen Stand
orten darzustel l en , wurden die ermittelten Kal z i um/Aluminium
Verhältnisse in Toxizitätsklassen nach Meiwes et al . ( 1 9 8 6 ) auf
gete i lt ( Tab . 4 . 1 1 ) . Diese Aufstellung zeigt , daß in der Häl fte
a l l er Fäl le die Wurzelschäden im Bestand S2 sehr wahrsche inlich
s ind und daß auch in den anderen zwei Beständen negative Ef fekte
der Aluminiumionen nicht ausgeschlossen werden können . Da die
Kal z ium- und Magnesiumkonz entrationen in der Bodenlösung auf dem
Standort S2 sehr niedrig s ind (Kap . 4 . 2 . 1 ) und die Nadelgehalte
in einem Mangelbere ich l iegen ( Kap . 4 . 4 . 1 ) , kann nicht beurteilt
werden , inwieweit hier Aluminiumtoxizität an den Nadelverlusten
bete i l igt i st .
Tab . 4 . 1 1 : Häufigkeit der Werte ( Meßperi ode 1 9 8 6 ) für Kalzium;
Aluminium-Verhältnisse in der Bodenlösung in Klassen
nach Meiwes et al . ( 19 8 6 ) ( aus Kazda und Zvacek ,
198 9 )
Tabl e 4 . 11 : Frequency of calciumja luminium ratio i n the soil
solution ( sampl ing period 1 9 8 6 ) in classes according
to Meiwes et al . ( 1 98 6 ) ( from Kazda and Zvacek ,
1 9 8 9 )
Ca/A l - Verh�l tni s Schädi gung
a ) 1 5 cm Tiefe
1 . 0 kaum
0. 3- 1 . 0 mög l i e h
0 . 1 -0 . 3 wahrsc he i n l i ch
0 . 1 s . wah rschei n l i c h
b ) 30 cm Tiefe
1 . 0 kaum
0 . 3- 1 . 0 mög l i c h
0 . 1 -0 . 3 wahrsche i n l i c h
0 . 1 s . wa hrschei n l i c h
S l
4
17
1 6
0
7
23
4
1 0
52
1
6
1 1
2 1
1
9
1 2
28
53
14
22
6
0
1 2
22
2
0
- 8 1 -
Tabel l e 4 . 12 gibt zusammenfassend mittlere Aluminiumkonzentra
tionen und Ka l z ium/Aluminium-Verhältnisse in der Bodenlösung
während der Beobachtungsperiode 1 9 8 6 sowie die Aluminiumgehalte
in ein- und zwe i j ährigen Nade ln und die Kal z iumjAluminium-Ver
häl tnisse der Nadelgehalte wieder . Die Aluminiumkonz entrationen
l i egen im gleichen Bereich , wie sie von N i ls son ( 19 8 5 ) für
schwedische Fichtenstandorte auf S i l ikatgestei n angegeben wur
den . Auch Matzner und Hetsch ( 19 8 1 ) haben Konzentrationen bis zu
4 mg . l -1 in verschiedenen Waldökosystemen in Norddeutschland ge
messen . Cassens-Sasse ( 1 9 8 7 ) berichtete über Aluminiumkon zentra
tionen von bis zu 40 mg . l- 1 in ei nem Fichtenbestand nahe Göttin
gen . Trotz dieser Extremwerte sind dort wegen hoher Ka lz iumfre i
setzung die Kal z ium/Aluminium-Verhältnisse nicht unter 0 , 3 abge
sunken . Unter Berücksichtigung dieser Untersuchungen und der Ge
gebenheiten am Standort S2 kann angenommen werden , daß extrem
niedrige Kal z ium/Aluminium-Verhältnisse in der Bodenlösung n icht
primär durch einen hohen Säureeintrag und eine hohe Aluminiu:m
freisetzung hervorgerufen werden , sol ange Kal z ium in entspre
chendem Maße vorhanden und freigesetzt wird . Demgegenüber können
auf Standorten , die über sehr niedrige Kal z iumvorräte verfügen ,
auch ohne hohen Säureeintrag wahrscheinl ich bereits seit mehre
ren Jahrzehnten ni edrige Kal z ium/Aluminium-Verhältnisse in der
Bodenlösung vorherrschen .
In mehreren Experimenten mit Fi chtenpflanzen in Kulturlösung
wurde eine aluminiumbedingte Abnahme der Kal z iumgehalte in den
Nadeln festgeste l lt ( Jorns und Hecht-Buchho l z , 1 9 8 5 ; Junga ,
1 9 8 4 ; Rost-si ebert , 1 9 8 5 ; Ryan et al . , 1 9 86 ) . Die Tabel l e 4 . 1 2
z e igt allerdings , daß weder e ine Be z iehung zwischen den
Aluminiumkonz entrationen in der Bodenlösung noch zwi schen den
Kal z ium/Aluminium-Verhältnissen i n der Bodenlösung und den
Aluminiumgehalten in den Nadeln besteht . Die gemessenen
Kalz iumgehalte in Nadeln des letzten Probennahmeter:mins der drei
untersuchten Fichtenaltbestände korre lieren keines falls mit den
mittleren Kal z ium/Aluminium-Verhältnissen in der Bodenlösung und
s i e zeigen nur eine schwache Korrelation ( r=0 , 48 bzw . r=0 , 53 für
ein- und zwe i j ährige Nade ln ) zu den Kal z iumkon z entrationen in
Tab . 4 . 12 : Mittelwerte der Aluminiumkonz entrationen und der molaren Kal z ium/Aluminium
Verhältnisse in der Bodenl ösung für die Meßperiode 1 9 8 6 und der Aluminiumge
halte sowie der Kal z ium/Aluminium-Verhältnisse in e in- und zweij ährigen
Nadeln der Probennahme im Oktober ; Standardabweichung in Klammern ( Kazda und
Zvacek , 198 9 )
Table 4 . 12 : Means o f aluminium concentrations and o f the molar calcium;aluminium ratio
in the soil solution for the samp l ing period 1 9 8 6 as wel l as the aluminium
contents and the calciumjaluminium ratio in one and two year old needles at
the l ast sampl ing in October ; standard devi ation in parentheses ( Kazda and
Zvacek, 198 9 )
Al ( mg . 1 - 1 ) Ca/Al ( mo l a r ) A l ( IJg . g - 1 ) Ca/Al (mo l a r )
Boden 1 ösung Bode n l ös u ng Nade l n Nade l n
1 5 cm 30 cm 1 5 cm 30 cm 1 j . 2 j . 1 j . 2 j .
s 1 1 . 6 ( 0 . 7 ) 1 . 3 ( 0 . 6 ) 0 . 50 ( 0 . 40 ) 0 . 68 ( 0 . 56 ) 78 ( 1 3 ) 1 1 6 ( 1 7 ) 1 6 ( 8 ) 15 ( 5 ) n 33 39 33 39 4 4 4 4
s 2 2 . 5 ( 0 . 9 ) 2 . 7 ( 1 . 6 ) 0 . 14 ( 0 . 23 ) 0 . 20 ( 0 . 27 ) 83 ( 1 2 ) 1 18 ( 7 ) 5 ( 1 ) 7 ( 3 ) n 49 50 49 50 4 4 4 4
s 3 1 . 3 ( 0 . 8 ) 1 . 7 ( 1 . 1 ) 1 . 8 1 ( 5 . 64 ) 1 . 1 9 ( 1 . 3 9 ) 8 3 ( 1 3 ) 1 2 1 ( 14 ) 1 1 { 3 ) 1 2 ( 4 ) n 42 36 42 36 4 4 4 4
(X) l\)
- 8 3 -
der Bodenlösung . Mehrere Faktoren wie Kationenversorgung aus dem
Boden ( Hüttl , 1 9 8 6 b ; Kazda und Wei lgony , 1 98 8 ; Zöttl , 1 9 85 ) ,
Nährstoffauswaschung aus den Nade ln ( Ulrich , 1 9 8 3 ; Zött l , 1 985 )
sowie Nährstoffverdünnung durch hohe Stickstoffversorgung ( s iehe
Kap . 4 . 4 . 1 ) überlagern unter Fre i landbedingungen die antagoni
stischen Effekte der Alumin iumi onen bei der Nährstoffaufnahme .
a ) - 1 5 0 I < rn rn
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JUN JUL RUG 5 E P O C T
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JUN JUL RUG 5 E P O C T
5 1 -··--- 5 2 - - - - 5 3
Abb . 4 . 1 6 : Jahresgang der Aluminiumgehalte in dies j ährigen Nadeln ( a ) und Nadeln der vorherigen Vegetationsperiode ( b ) auf den Untersuchungsflächen ( Querbalken z eigen die Standardabweichung ) ( aus Kazda und Zvacek , 1 98 9 )
Fig . 4 . 16 : Aluminium content i n current needles ( a ) and i n needles from the previous vegetation period ( b ) on the investigated plots ( bars indicate standard deviation ) ( from Kazda and Zvacek , 1 9 8 9 )
Da hohe Aluminiumkonzentrationen in der Nährlösung in vi elen
Versuchen zu einem signifikanten Anstieg der Aluminiumgehalte in
den Nadeln von Jungpflanzen geführt haben ( Bert i l ler , 198 6 ; Ryan
et al . , 1 9 8 6 ) , wurde zur Überprüfung dieser Abhängigkeit der
- 8 4 -
Jahresgang der Aluminiumgehalte in den Nadeln der untersuchten
Bäume dargestellt ( Abb . 4 . 1 6 ) . In beiden Nadel jahrgängen ist auf
den Standorten S 2 und S3 eine hohe Variabi l ität bei der zwei ten
und dritten Probennahme auffä l l ig . Da die Nadeln vor der Analyse
nicht gewaschen wurden , wäre eine Kontamination durch anhaften
den Bodenstaub ( Krivan und Schadl ach , 1 9 8 7 ) mögl ich , ist aber in
diesen geschlossenen Waldbeständen wenig wahrscheinl ich . Da zu
sät z l ich die Variabi lität der Aluminiumgehalte gegen Ende der
Vegetationsperiode wieder abnimmt , konnte für diese Schwankungen
keine Erklärung gefunden werden .
Diese Ergebnisse ze igten außerdem ( Abb . 4 . 1 6 ) , daß zum Zeitpunkt
der regul ären Probennahme für Nährstoffuntersuchungen im Oktober
keine Unterschiede in den Aluminiumgehalten bestehen . Ähnliches
konnten auch Gehrmann et al . ( 1 9 8 4 ) beim vergleich von Bäumen
auf unterschi edlich versauerten Böden feststel len . Diese den Ex
perimenten mit Kulturlösungen entgegengesetzten Befunde beruhen
darauf , daß Altbäume unvergleichl ich mehr Bindungsste l l en für
Aluminiumionen aufweisen als Fichtensämlinge .
Zvacek ( 1 9 8 8 ) untersuchte auch die Aluminiumgehalte in älteren
Nadel j ahrgängen in si eben Fichtenaltbeständen in Österreich . Für
drei - und vier j ährige Nadeln konnte sie eine s ignif ikante Korre
lation zu den Aluminiumkonz entrationen im Bodensättigungsextrakt
ermitteln . Dies wäre ein Hinwei s darauf , daß im Zuge mehrerer
Vegetationsperi oden auch eine Aluminiumverlagerung in die Nadeln
von Altbäumen stattfinden könnte . Die Untersuchungen im Böhmer
wald zeigten j edoch , daß eine routinemäßige Nadelanalyse des
jüngsten Nadel j ahrganges zur Beurtei lung potentieller Aluminium
tox i z ität im Boden ungeeignet ist .
- 8 5 -
4 . 4 Nährstoffgehalte in den Nadeln und Nährstoffdynamik
4 . 4 . 1 Makronährstoffe
In den Abschnitten 4 . 4 und 4 . 5 werden Ergebnisse dargestel lt ,
die be i den wiederho lten Nade lprobennahmen während der Vegeta
tionsperiode 1 9 8 6 gewonnen wurden . Diese Probennahmen wurden so
gestaltet , daß auch mehrere , vornehmlich pflanzenphysiologisch
arbeitende Gruppen die gleichen Proben mit ihren zum Tei l sehr
aufwendigen Methoden bearbeiten könnten . Da für manche Frage
stel lungen alle vorhandenen Nadel j ahrgänge analysiert wurden ,
war es aus Kapaz itätsgründen nicht möglich , mehr als vier
Probennahmebäume auf j edem Standort zu untersuchen . Diese Anz ahl
von Bäumen war all erdings zu gering um die Variabil ität inner
halb des Bestandes ausreichend genau zu erfassen . Da die Ziel
setzung vieler beteil igten Gruppen war , Unterschiede im Jahres
gang verschiedener physio logi scher und morphologischer Parameter
zwischen weniger und stark geschädigten Individuen aus zuarbei
ten , ist eine nachträgliche ernährungskundliehe Bestandescharak
teristik aus diesen Daten etwas problematisch . In den folgenden
Ausführungen werden vor al lem Werte aus der l etzten Probennahme
im Oktober besprochen , wobei nur bei ausgeprägten Unterschieden
zwischen weniger und stark geschädigten Bäumen diese erwähnt
werden .
Im Herbst 1 9 8 7 wurden im gesamten Österreichischen Böhmerwald
mehr als fünfzig Fichtenstandorte mit hoher stichprobenanzahl
beprobt , um daraus e inen genauen Einblick in den Ernährungs zu
stand der Bestände in Verbindung mit den Bodenparametern zu be
kommen . Diese Daten sol len a l l e rdings erst später im Rahmen
einer Dissertation ( Katzensteiner , in Vorbere itung ) vorgeste l lt
werden .
Die ersten drei Reihen der Tabe l le 4 . 1 3 zeigen die mittleren Ge
halte an Makronährstoffen in e i n j ährigen Nade ln auf den drei
Standorten sowie in der vorlet zten Reihe Referenzwerte für opti
male und in der letzten Reihe für mange lhafte Versorgung nach
Hüttl ( 19 8 6a ) . Vergl ichen mit diesen Werten verfügen alle drei
- 8 6 -
Tab . 4 . 1 3 : Nährstoffgehalte in e i n j ährigen Nadeln ( letzte Pro
bennahme im Oktober ) der untersuchten Bestände und
Referenzwerte nach Hüttl ( 19 8 6a ) ; Buchstaben zeigen
sign i f ikante Unterschi ede in Duncan ' s-Test , Stan
dardabweichung in Kl ammern
Table 4 . 13 : Nutri ent contents in one year old needles ( l ast
sampl ing in October ) of the investigated stands und
reference values according to Hüttl ( 1 9 8 6a ; defi -
ciency in the l ast row ) ; letters indicate differen-
ces by Duncan ' s-Test , standard deviation in paren-
theses
N p K Ca Mg s
% TM
Sl 1 , 3 a 0 , 1 5 a 0 , 54 a 0 , 18 b 0 , 08 b 0 , 1 1 a ( 0 , 1 ) ( 0 , 0 3 ) ( 0 , 08 ) ( 0 , 09 ) ( 0 , 0 1 ) ( 0 , 0 1 )
S2 1 , 5 b 0 , 15 a 0 , 56 a 0 , 06 a 0 , 05 a 0 , 12 a ( 0 , 1 ) ( 0 , 0 2 ) ( 0 , 1 4 ) ( 0 , 0 2 ) ( 0 , 0 1 ) ( 0 , 0 2 )
53 1 , 6 b 0 , 16 a 0 , 58 a 0 , 13 a b 0 ,07 a b 0 , 10 a ( 0 ' 1 ) ( 0 , 0 1 ) ( 0 , 1 3 ) ( 0 , 0 4 ) ( 0 , 00 ) ( 0 , 0 1 )
Optimum 1 , 5 0 , 1 5 0 , 60 0 , 30 0 , 10 ( HUttl , 1 986a )
Mangel 1 , 2- 1 , 3 0 , 1 1 -0 , 1 2 0 , 40-0 , 45 0 , 10-0 , 20 0 , 07-0 , 08 ( Hütt l , 1986a )
Bestände über genügend Phosphor und Ka l ium . S i e s ind j edoch mit
Kal z ium und Magnesium nur unzure ichend bzw . mangelhaft ( insbe
sondere die stärker geschädigten Bäume ) versorgt , wobei der
Standort S3 eine Mittelstellung einnimmt . Dies ste l lt eine Dis
krepan z zu den Kon zentrationen di eser Kationen in der Boden lö
sung dar , da diese am Standort S3 signif ikant höher liegen als
auf den anderen zwei Standorten ( vgl . Kap . 4 . 2 . 1 ) .
Die Nadelanalyse zeigte deutl i che Unterschiede in der Stick
stof fversorgung der Bestände . Zum Schädigungsgrad der Einzel
bäume besteht a l lerdings keine Bez i ehung . Während sich die
- 8 7 -
Stickstoffgeha lte im Bestand S1 an der Grenze zu einer Mangeler
nährung befinden , sind die anderen zwei Bestände sehr gut mit
Stickstoff versorgt . Die Bestände unterscheiden sich auch hin
sichtlich der Stickstoffdynamik in den Nadeln . I nsbesondere am
Anfang der Vegetat ionsperiode treten in den Beständen S 2 und SJ
hohe Werte auf , wogegen die Nade lgehalte im Bestand S 1 auf einem
niedrigen Niveau verbleiben . Diese Befunde z eigen , daß die
Stickstoffeinträge und die Stickstoffkonzentrationen in der Bo
denlösung einen beträchtlichen Einfluß auf die Stickstoffversor
gung der Bestände ausüben ( vgl . Kap . 4 . 1 und 4 . 2 . 1 ) .
Da der Bestand S 2 auf einer früher als Mähwiese genut zten Fläche
stockt 1 ist der Nährstoffvorrat auf diesem Standort durch den
häuf igen Biomasseentzug stark herabgesetz t . Dies traf sicherlich
auch für Stickstoff zu . Die Stickstoffeinträge haben zwar rez ent
das Stickstoffde f i z it ausgeglichen ( Glatzel et al . , 1 9 8 7 ) 1 die
fortschreitende Versauerung hat j edoch gleichzeitig zu einer
weiteren Abnahme der Kationenvorräte im Ökosystem geführt
( Ulrich , 1 9 8 5 ; Fo ster et al . , 1 9 8 6 ; Abrahamsen et al . 1 9 77 ) . Aus
diesen Gründen könnte es leicht zu einer unausgewogenen Ernäh
rung kommen .
Um eine ausgewogene Ernährung zu ermitte ln , untersuchte Ingestad
( 1 979 ) den Mineralstoffbedarf der Säml inge von Pinus sylvestris
und Picea abies und drückte die Nährstoffgehalte als Gewichts
proz ente von Stickstof fgehalt aus . Da die Säml inge zu Ende des
Experimentes nur zwi schen 6 und 9 Wochen alt waren , sind diese
Verhältnisse auf die reifen Nadeln von Altbäumen nicht übertrag
bar . Dies gilt insbesondere für Nährstoffe wie Kal zium mit
niedrigsten Gehalten nach dem Austrieb , während Stickstoff zu
d iesem Zeitpunkt die höchsten Geha lte aufweist . Es wurden daher
die Gehalte für Altbestände ( Hüttl , 1 9 8 6 a ) als Maß für eine aus
gewogene Ernährung herange zogen .
Die Tabel l e 4 . 1 4 gibt die El ementgehalte der Tabe lle 4 . 1 3 in Re
l ation zum Stickstoffgehalt wieder . Die Nährstoffe Phosphor und
Kal ium z eigen auch in dieser Auf ste llung ausgewogene Gehalte .
Demgegenüber sind insbesondere in den Beständen S2 und S J die
- 8 8 -
Tab . 4 . 1 4 : Rel ation der Massengehalte von P , K , Ca und Mg in den
einjährigen Nadeln der untersuchten Bestände und der
Referenzwerte von Hüttl ( 1 9 8 6 a ) ( s i ehe Tab . 4 . 1 3 ) zum
Stickstoffgehalt ( Massengehal t N = 1 0 0 )
Table 4 . 14 : Relation of bulk contents of P , K , Ca and Mg in one
year old needles of the investigated stands and of
the reference values ( Hüttl , 1 9 8 6 a ) ( see Table 4 . 1 3 )
to the bulk nitrogen content
( nitrogen content = 1 0 0 )
N p K Ca Mq
Re l a t i ve Ma ssengeha l te ( St i c ks toff = 100 )
s 1 100 1 2 42 1 4 6
s 2 100 10 37 4 4
s 3 100 10 37 9 4
Opt imum 100 10 40 20 7
Mangel 100 9 34 1 2 6
Gehalte an Kal z ium und Magnesium in bezug auf Stickstoff sehr
gering . Im Bestand S3 kann daher eine unausgewogene Ernährung
angenommen werden . Als Ursache für die hohen Stickstoffgehalte
in den Nadeln kann die hohe Stickstoffdeposition auf di esen
Standorten sowie di e hohe Stickstoffmineral i sierung in der
warm-trockenen Witterungsperiode 1 98 6 , die zu hohen Stickstoff
konz entrationen in der Bodenlösung führten ( s iehe Kap . 4 . 1 und
4 . 2 ) , herangez ogen werden . G i l l und Lavender ( 1 9 8 3 ) haben nach
zahlreichen Düngungsversuchen mit Harnstoff ebenfalls eine Ver
dünnung anderer Nährstoffe beobachtet und nahmen an , daß die Ab
nahme der Nadelgeha lte von mehreren Nährstoffen eher auf eine
unzure ichende Nährstoffaufnahme zurückgeht als auf die Ver
dünnungseffekte durch gestiegene Biomasseproduktion . Dies könnte
erklären , warum im Bestand S 3 trotz der höchsten Kal z iumkonzen
trationen in der Bodenlösung innerhalb der Standorte , die Bäume
- 8 9 -
ni cht imstande sind , ihre Nadelgeha lte entsprechend anzuheben .
Wie aus der hohen Kronendachdifferenz ( si ehe Kap . 4 . 1 ) angenom
men werden kann , dürften Auswaschungsverluste aus dem Kronenraum
an den relativ niedrigen Ka l ziumgehalten mitbete i l igt sein .
Peseoller und Albert ( 19 8 9 ) untersuchten die Ionenzusammen
setzung von Buchenblättern auf 1 3 Standorten im Wienerwa ld und
auf 1 2 anderen Flächen in verschiedenen Gebieten Österreichs ,
darunter auch auf Standorten unwe it der Untersuchungsf lächen im
Böhmerwal d . Auf den Standorten S3 und S2 fanden sie die höchsten
bzw . die zweithöchsten Gehalte an frei em Ni trat in den Buchen
bl ättern . Obwohl die Stickstoffdepos ition im Wienerwald höher
liegt als im Böhmerwald ( Glatzel et al . , 1 9 8 8 ) , wurden dort be i
gleichzeitig
Nitratgeha lte
besserer Basenversorgung nur
festgeste l l t . Unausgewogene
weitaus geringere
Stickstoffernährung
ist daher auf Standorten , die über eine niedrige Kationenversor
gung verfügen , viel wahrscheinlicher .
Die Tabel l e 4 . 1 5 zeigt Korrelationskoeffiz ienten zwischen ausge
wählten Elementen für die untersuchten Bäume zu den fünf Proben
nahmeterminen . Kal z ium- und Stickstoffgehalte in den Nadeln zei
gen durchwegs eine negative Korrel ation , was bedeutet , daß mit
Tab . 4 . 15 : Korre lationskoeffiz ienten zwischen ausgewählten Nähr
stoffen in dies j ährigen Nadeln zu den fünf Probennah
meterminen ( n=1 2 )
Table 4 . 1 5 : Cerre lation coeffici ents between sel ected nutrients
in current needles in course of the five sampl ings
( n=1 2 )
El emente
Mg x Ca
Ca x N
Mg x N
S X N
1
0 , 47
- 0 , 77
-0 , 42
0 , 97
Probennahmetermi n
2 3
0 ,87 0 , 86
- 0 , 6 5 -0 , 28
-0 , 44 -0 , 12
0 , 53 0 , 09
Nr .
4 5
0 , 89 0 , 90
-0 , 18 - 0 , 5 1
-0 , 27 0 , 16
0 , 50 -0 ,04
- 9 0 -
Stickstoff gut versorgte Bäume niedrige Kal z iumgehalte aufwei
sen . Dies trifft teilweise auch für Magnesium zu . Die negative
Korrelation zwi schen Stickstoff und diesen zwei Kationen ste l lt
eine weitere Bestätigung der unausgewogenen Nährel ementversor
gung dar . Stickstoff und Schwefel we isen kurz nach dem Austrieb
eine gute Korrelation auf , die aus dem Nährstoffschub in die neu
gebi ldete Biomasse resultiert . Wegen äußerer Einf lüsse , wie
so 2-Deposition und dem daraus resultierenden Anstieg der Schwe
felgehalte , geht dieser Zusammenhang jedoch bald verl oren .
Obwohl die mittleren Schwefelgeha lte in den Nadeln ( Tab . 4 . 1 3 )
der Bestände S 1 und S 2 über dem Grenzwert von 0 , 11 % TM l i egen ,
können wegen der geringen Anzahl von Probebäumen und der hohen
Streuung der Schwefelnadelgehalte keine s ignifikanten Unter
schiede festgest e l l t werden . Es könnte j edoch aus diesen Werten
etwas stärkere so2-Belastung der Standorte S1 und S 2 angenommen
werden . Diese unterschiedl ichen Gehalte entsprechen jedoch n icht
den Sul fatflüssen mit dem Bestandesniederschlag auf den Stand
orten . so s ind die Sulfateinträge auf dem Standort S3 am
höchsten ( siehe Kap . 4 . 1 ) , die Schwefelgehalte in den Nadeln je
doch am ni edrigsten .
Der Zeitpunkt der Probannahme übt auf die Schwefelgehalte in den
Nadeln einen bedeutenden Einf luß aus . Sie sind , ähnl ich wie die
stickstoffgehalte , zum Austriebs zeitpunkt am höchsten , sinken
rasch ab , können aber später unter so2 -Einfluß wieder ansteigen .
Dies i st auch i n den Beständen S1 und S 2 der Fal l . Höhere Schwe
felgehalte in den stärker geschädigten Bäumen der Bestände S 1
und S 2 z eugen von einer Bete i l i gung der so2 -Immissionen a n den
Schadbi ldern . Demgegenüber gab die Nadelanalyse auf dem Standort
S3 keinen Hinwei s auf eine Beeinflussung durch so2 .
Die Schwefe l/St ickstoff-Verhältnisse in den Nadel n können eben
fal l s a l s I ndikator für die so2 -Belastung herangez ogen werden
( Johnson et al . , 1 9 8 2 ; Kelly und Lambert , 1 9 7 2 ) , wobei Verhält
nisse über 0 , 0 3 0 auf eine übermäßige Schwefelakkumulation hin
weisen . Diese Be z i ehung zwischen Schwefel und Stickstoff in den
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Abb . 4 . 17 : Beziehung zwischen Stickstoff- und Schwefelgehalten in den Nadeln der untersuchten Bestände ( Di e durchgezogene Linie kennz e ichnet das ausgewogene Schwefel/Stickstoff-Verhältnis ( mo ljmol ) von 0 , 0 3 0 . Symbole 1 , 2 , 3 kennzeichnen Werte aus den Beständen 81 , S2 bzw . S3 . ) a ) Werte für die erste Probennahme der dies jährigen Nadeln b ) alle Werte der dies jährigen Nadeln c) alle Werte der Nadeln der vorherigen Vegetationsperiode
Fig . 4 . 17 : Re lation between nitrogen and sul fur in needles of the investigated stands ( The l ine indicates the balanced sul furjnitrogen ratio ( moljmol ) of 0 . 0 3 0 . Numbers 1 , 2 , 3 indicate values from the stands S1 , 8 2 , 83 , respective ly . ) a ) Values for the f irst sampling of current needles b) All values for the current needles c) Al l values for the needles of the previous vegetation period
- 9 2 -
Nadeln ist in der Abbildung 4 . 17 dargestellt . Nach dem Austrieb
( Abb . 4 . 1 7a ) l i egen alle Werte nahe der Linie für das molare
Schwefel/Stickstoff-Verhältnis von 0 , 03 0 , wie auch durch die
hohe Korrelation zwischen diesen Elementen bei der ersten Pro
bennahme ( si ehe Tab . 4 . 1 5 ) zum Ausdruck kommt . Wie d i e Werte für
alle Probennahmen der dies jährigen Nadeln zeigen ( Abb . 4 . 1 7b ) ,
zeichnet sich im Bestand S 1 bere its eine Akkumulation des Schwe
fels ab , die in den Nadeln der vorherigen Vegetationsperiode
( Abb . 4 . 17c ) besonders deutlich wird . Diese Schwefel akkumulation
im Nadel jahrgang 1 9 8 5 ist wahrscheinl ich die Folge einer langen
Kälteperiode im Jänner 1 9 8 6 ( Monatsmitte lwert - 1 0 , 5 o C ) . Die bei
ausgeprägten Inversionen aus den nördlichen Ri chtungen kommenden
Luftpakete sorgten für mittl ere monatliche so2 -Konz entration von
70 �g . m- 3 ( Amt der Oberösterreichi schen Landesregi erung , 198 6 ) .
Wegen der schlechten Ausbreitungsbedingungen wurden die nörd lich
exponierten Bestände am stärksten betroffen . Störungen im
Schwefelhaushalt von Fichtennadeln konnten auch Lange et al .
( 19 8 9 ) bei Untersuchungen im Fichtelgebirge feststel len .
In den Beständen S 2 und S 3 treten teilweise SchwefeljStickstoff
Verhäl tnisse unter 0 , 0 3 0 auf . Dies kann ebenfalls als ein Hin
wei s auf eine unausgewogene Stickstoffernährung gewertet werden .
4 . 4 . 2 Manganernährung
Die Nährstof fentzüge und zum Te i l auch eine schl echtere Entwäs
serung als auf den anderen zwei Standorten haben auf der Fläche
S2 zu einer Abnahme der Mangangeha lte im Boden geführt ( vgl .
Tab . 3 . 3b ) . Die Tabelle 4 . 16 z e i gt zusammenfassend für die Meß
periode 1 9 8 6 die Mittelwerte der Mangankonz entrationen in der
Bodenlösung , die Mittelwerte der Mangangehai te in den Nadeln
sowie die mittleren Kalzium/Mangan-Verhältnisse in der Bodenlö-
sung und in den Nadeln .
( r=0 , 7 2 bzw . r=0 , 7 6 für
Signifikante Korrelationskoeff i z i enten
einjährige bzw . zwe i j ährige Nadeln )
konnten zwischen den Mittelwerten der Mangankonz entrationen in
der Bodenlösung aus 15 cm Tiefe und Mangannadelgehalten am Ende
der Vegetationsperiode errechnet werden .
Tab . 4 . 1 6 : Mittelwerte der Mangankonz entrationen und der Kal z ium/Mangan-Verhältnisse i n
d e r Bodenlösung für d i e Meßperiode 1 9 8 6 und Mangangehalte sowie Kal
z ium/Mangan-Verhältn i s s e i n ein- und zwe i j ährigen Nadeln der Probennahme im
Oktober ( Standardabweichung in Klammern ) ( Kazda und Zvacek , 198 9 ) Table 4 . 16 : Means o f mangane s e concentrations and o f the calciurnjmanganes e ratio in the
s o i l solution for the sampl ing period 1 9 8 6 as well as the manganese contents
and the calciumjmanganese ratio in one and two year old needles at the s amp
l ing in October ( standard devi ation in parentheses ) ( Kazda and Zvacek , 1 9 8 9 )
Mn ( mg . J - 1 ) Ca/Mn ( mo l ar ) M n (JJg . g- 1 ) Ca/Mn ( mo l a r )
Boden 1 ösung Bode n l ösung Nade l n Nade l n
1 5 cm 30 cm 15 cm 30 cm j . 2 j . 1 j . 2 j .
s 1 0 . 5 1 ( 0 . 27 ) 0 . 44 ( 0 . 31 ) 2 . 8 ( 1 . 2 ) 3 . 0 ( 1 . 8 ) 704 ( 389 ) 935 ( 430 ) 3 . 5 ( 0 . 8 ) 3 . 7 ( 1 . 2 ) n 33 39 33 28 4 4 4 4
s 2 0 . 1 1 ( 0 . 07 ) 0 . 17 ( 0 . 09 ) 4 . 1 ( 4 . 0 ) 3 . 2 ( 1 . 9 ) 103 ( 40 ) 1 5 1 ( 56 ) 8 . 2 ( 1 . 1 ) 1 1 . 2 ( 1 . 8 ) n 49 50 49 44 4 4 4 4
s 3 0 . 40 ( 0 . 39 ) 0 . 62 ( 0 . 22 ) 6 . 1 ( 4 . 8 ) 4 . 9 ( 2 . 6 ) 462 ( 246 ) 628 ( 3 1 4 ) 4. 4 ( 1 . 4 ) 5 . 4 ( 1 . 2 ) n 44 37 44 33 4 4 4 4
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b )
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Abb . 4 . 18 : Jahresgang der Mangangehalte in dies jährigen Nadeln ( a ) und Nadeln der vorherigen Vegetationsperiode ( b ) auf den Untersuchungsf lächen ( Querbalken z eigen die Standardabweichung )
Fig . 4 . 18 : Manganese content i n current needles ( a ) and in needles from the previous vegetation period ( b ) on the investigated plots ( bars indicate standard devi ation )
Die Entwicklung der Mangangehalte in den Nadeln zeigt die Abbi l
dung 4 . 1 8 . Auf den Standorten S 1 und S 3 nehmen die Mangangehalte
in den dies j ährigen Nadeln im Laufe der Vegetationsperiode kon
tinuierlich zu , während s i e im Gegensatz da zu im Bestand S 2
niedrig bleiben . In den zwei jährigen Nadeln ändern s ich d i e Ge
halte während der Vegetationsperiode kaum , obwohl wegen des
ständigen Antransports in die Assimilationsorgane eine Zunahme
zu erwarten wäre . Obwohl aus mehreren Untersuchungen eine Anrei
cherung in älteren Nadeln bekannt ist ( Nebe , 1 9 6 7 ; Hüttl , 1 9 8 6 b ;
Kreut z er und Bittersohl , 1 9 8 6 ) , können Auswaschungsverluste aus
- 95 -
den Blattorganen ( Mayer , 1 9 8 1 � Kreut zer und Bittersohl , 1 9 8 6 ;
Kazda , 1 9 8 9 b ) diesen Transport anscheinend in der Waage halten .
Im Gegensatz zu Aluminiumgeha lten weisen die Mangangeha lte in
den Nadeln eine große Variationsbreite auf , welche die kleinräu
mige Variabi l ität der Manganverfügbarkeit im Boden widerspiegeln
dürfte .
D i e Gehalte an Ka l zium und Mangan in diesj ährigen Nadeln wei sen
auffall end hohe Korrelationskoeff i z ienten auf , die s ich während
der fünf Probennahmetermine zwischen 0 , 8 3 und 0 , 97 bewegen
( n=12 ) . Die Be z i ehung zwischen Kal z ium und Mangan ist in der Ab
bildung 4 . 19 graphisch dargesteilt . Für die Werte j edes Stand
ortes wurde e ine eigene Regress ions linie errechnet . Wie die
Steigung dieser Regressionsgeraden z eigt , nehmen die Kal z iumge
halte auf der unterversorgten Fl äche S 2 in bezug auf die Mangan
gehalte viel schnel ler zu als auf den anderen zwei Standorten .
Da hohe Manganaufnahme imstande ist , d i e Kalz iumaufnahme z u be
hindern ( Ke i l et al . , 1 9 8 6 ; Stieten , 1 9 8 5 ) , müßte eine n icht
l i neare Regressionsgleichung diese Interaktion besser erklären .
Dies trifft für die zwe i j ährigen Nadeln zu . Mit e inem höheren R2
für eine quadratische Gleichung ( R2=o , 7 9 ) als für eine l ineare
Regression ( R2=o , 7 4 ) kann dieser Zusammenhang etwas besser be
schrieben werden . Dies könnte bedeuten , daß eine weitere Zunahme
der Mangangehalte mit negativen Auswirkungen auf die Kal z iumer
nährung gekoppelt sein könnte .
Für eine gute Korre lation zwischen Kal z ium und Mangan gibt es
bereits einige Hinweise in der Literatur . Van Diest und Schuf fe
Ien ( 19 6 7 ) fanden , daß Mangan in den Wurzeln von Sonnenblumen
durch zwe i Carrier aufgenommen wird , wobei zwischen Mangan und
Kal z ium an einem der beiden Carr i er ein kompetitiver Antagonis
mus besteht . Für Buche errechnete Prenzel ( 1 9 7 9 ) die gleichen
Aufnahmeraten di eser zwei Elemente und er hat ebenfal ls aktive
Aufnahmemechanismen postu l i ert . In mit Mangan
Fichtenbeständen hat Nebe ( 1 9 67 ) auch eine
gut versorgten
gute Kal z ium-
versorgung ermittelt . Umfangrei che ernährungsphysiologi sche
Untersuchungen im Fichtelgebirge ( Lange et al . , 1989 ) haben
- 9 6 -
ebenfal l s ähnliphes Verhalten von Ka lz ium und Mangan festge
ste l lt . Auch die Ergebnisse der Untersuchungen im Böhmerwa ld ha
ben hohe Korrel ationen zwischen diesen zwei E l ementen in der Bo
denlösung ( Kap . 4 . 2 . 1 ) und in den Nadeln gezeigt . Daraus ergibt
s ich , daß diese zwei Elemente auf sauren Böden eine ähnliche
Dynamik aufwei sen dürften .
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Abb . 4 . 1 9 : Bez i ehung zwi schen Mangan- und Kalz i umgehalten in dies jährigen Nadeln ( a ) und Nade ln der vorherigen Vegetationsperiode ( b ) ( Symbole 1 , 2 , 3 kennzeichnen Werte aus den Beständen 81 , 82 bzw . 8 3 . )
Fig . 4 . 1 9 : Rel ation between contents of manganese and calcium in current ( a ) and previous Vegetation period needles (b) ( Numbers 1 , 2 , 3 indicate values from the stands 81 , 82 and S 3 , respectively . )
- 9 7 -
Die Mangantoxi z ität ist bei landwirtschaftl ichen Pflanzen hin
reichend dokumenti ert (Marschner , 1 9 8 6 ) . Es wurden für viele
Kulturarten Toxi z itätsgrenz en der Mangangehalte in Blattorganen
ermittelt ( Macnicol und Becket , 1 9 8 5 ) . Mangantoxi z ität bei Wald
bäumen wurde bis j etzt kaum beschri eben . Hoyle ( 1 9 7 2 ) gab Blatt
bzw . Wurzelgehalte von 1 5 0 0 �g . g- 1 bzw 1 5 0 �g . g- 1 als Grenzwerte
für Mangantoxi z ität bei Betula a l l eghaniens i s an . G l at z e l und
Kazda ( 1 9 8 5 ) untersuchten das Wachstum und die Mineralstoffer
nährung von Fagus sylvatica und Acer platanoides auf versauertem
und schwermetallbel astetem Substrat aus dem Einsickerungsbereich
des Stammabflußwassers . S i e fanden Wuchsdepressionen mit g l eich
z eitig stark gestiegener Manganaufnahme , die zu mittleren Blatt
geha lten von 2 6 0 0 pg . g-1 in Buchen- bzw . 1 6 0 0 �g . g-1 in Ahorn
bl ättern führte . Schöne ( 1 9 8 7 ) hat in geschädigten Beständen von
Pseudotsuga taxifolia in der Eifel Nade lgehal te bis zu
1 0 . 0 0 0 pg . g- 1 gemessen und berichtete über induzierte E i senchlo
resen in den Blattorganen . Die Fichte i st j edoch imstande , rela
tiv hohe Mangangehalte in den Nade ln zu akkumuli eren . Mehrere
Autoren ( Nebe , 1 9 6 7 ; Gärtner , 1 9 8 5 ; Hütt l , 1 9 8 6 b ; Kreutzer und
Bittersohl , 1 9 8 6 ) berichteten von Nade lgehal ten von bis zu
4 . 0 0 0 pg . g-1 in älteren Nade l j ahrgängen . Die Untersuchung einer
größeren Anzahl von Fichtenbeständen in Süddeutschland ( Hüttl ,
1 9 8 6b ) zeigte , daß verglichen mit e iner ähnlichen , acht Jahre
früher durchgeführten Untersuchung , d i e mittleren Gehalte in
einjährigen Nadeln um 150 pg . g- 1 auf 9 0 0 pg . g- 1 gestiegen s ind .
D i e Maximalwerte haben s ich s ogar um 1 . 00 0 pg . g- 1 auf
2 . 9 4 0 j.lg . g-1 erhöht . Dies deutet auf eine verstärkte Manganfrei
setzung i m Zuge der Bodenversauerung der letzten Jahrzehnte hin .
Nach Murach ( 19 8 4 ) führt unzurei chende Ka l z iumversorgung der
Feinwurzeln zu einem verstärkten Mangantransport in die Grobwur
zeln . Daher wird erst bei unzureichendem Kal z iumangebot im Boden
der Manganaufnahme eine Bedeutung zukommen . Dies wird bei den
viel fach belegten Auswaschungsverlusten von Kal z ium und Magne
s ium aus dem Boden durch s aure Deposition ( vgl . Kap . 4 . 2 . 2 ) in
europä i schen Waldbeständen verstärkt der Fall sein . Ergebnisse
von Hüttl ( 1 9 8 6 b ) zeigten außerdem , daß Nadelvergi lbungen in
- 98 -
e inem der von l,hm untersuchten Bestände mit hohen Mangannadel
werten zusammenhängen könnten . Da in diesem Bestand das molare
Kal z ium/Mangan-Verhältnis in den Nadel n bei 1 , 4 lag , könnte die
ses Verhältnis als Maß für potentielle Mangantoxi z ität herange
z ogen werden .
4 . 5 Nährstoffkoppelung : Bodenlösung-Xylemsaft-Nadeln
Als ein wesentlicher Beitrag zum Verständni s der Nährstoffdyna
mik wurde die Gegenüberstellung der Konzentrationen im Bodenwas
ser und im Xyl emsaft mit den El ementgehalten in den Nadeln ange
sehen . Wegen der geringen Ausbeute von Xylemsaft aus den Fich
tenzweigen konnten nur die Kationen Kalium , Kal z ium und Magne
Eine umfangreiche Darstel lung der Xylem
von Wei lgony ( 1 98 6 ) gegeben . Weitere
sium analys iert werden .
Saftuntersuchungen i st
Aspekte der nachfolgend
Kazda und Wei lgony ( 1 988 )
besprochenen Zusammenhänge
veröffent l icht .
wurden von
Die Abbildung 4 . 2 0 zeigt den Jahresgang der Kaliumkonzentratio
nen i n der Bodenl ösung , bzw. im Xylemsaft und die mittleren Na
delgehal te der untersuchten Bäume auf den drei Standorten für
die Probennahmen der Vegetati onsperiode 1 9 8 6 . Die Konzentratio
nen in der Bodenlösung ändern sich sehr rasch , und es besteht
offenbar kein Zusammenhang zwischen den durch äußere Einflüsse
bestimmten Schwankungen der Bodenwasserkonz entrationen und den
baumphysiologisch gesteuerten Xylemsaftkonzentrati onen . Diese
wei sen bei allen untersuchten El ementen Maximalwerte zum Zeit
punkt des Austriebs auf . Auch während der Trockenperiode im Sep
tember/Oktober 1 9 8 6 s ind die Xyl emsaftkonzentrationen trotz ho
her Werte in der Bodenlösung nicht gestiegen . Gez ielte Untersu
chungen der Xylemsaftkonzentrationen in zwei Cornus mas und �
nus sanguinea Beständen in bezug auf unterschiedliche Was server
sorgung ( We ilgony , 1 9 8 6 ) z eigten ebenfa l l s keine auf Trocken
streB zurückgehende Konzentrationserhöhung .
- 9 9 -
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s K N l K X K N 2 K
Abb . 4 . 20 : Kalium : Jahresgang der Konzentrationen in der Bodenlösung ( S K ) , im Xylemsaft ( X K ) und Gehalte in diesj ährigen Nadeln ( Nl K) und i n Nadeln der vorherigen Vegetationsperiode ( N2 K ) auf den Standorten S l , S 2 und 83 ( Kazda und Wei lgony , 1 9 8 8 )
Fig . 4 . 20 : Potassium : Seasonal changes in soil solution concentrations ( S K ) , xylem sap concentrations ( X K ) and content in the current ( Nl K ) and previous year needles (N2 K ) ( Kazda and Weilgony , 1 9 8 8 )
- 1 0 0 -
Die Abbi ldung 4 .. 2 1 zeigt eine der Abbildung 4 . 20 entsprechende
Gegenüberstel lung für das Kalz ium . Obwohl die Kal ziumkonz entra
tionen in der Bodenlösung auf der Fläche S2 sehr niedrig l iegen ,
unterscheiden sich dort die Xylemsaftwerte kaum von den anderen
Fl ächen . Demgegenüber zeigen die Nadelgeha lte des Bestandes S 2
sehr niedrige Werte , d i e unterhalb des Gren zwertes für eine man
gelhafte Versorgung liegen . Das Kal z ium weist im Xylemsaft und
in den Nadeln einen gegenläufigen Jahresgang auf . Während die
Kal ziumkonz entrationen im Xylemsaft abnehmen , steigen die Kal
ziumgehalte in den Nadeln kontinuierl ich an .
Auch die Magnesiumkonz entrationen in der Bodenlösung sind auf
der Fläche S2 wesentlich niedriger als auf den anderen zwei
Standorten ( siehe Kap . 4 . 2 ) . Der Jahresgang der Magnesiumkon z en
trationen im Xylemsaft zeigt Maximalwerte zu Beginn der Vegeta
tionsperiode . Wie bei den anderen zwe i El ementen , übertragen
s ich d i e Schwankungen der Bodenwasserkonzentrationen auf die des
Xylemsaftes nicht ( Abb . 4 . 2 2 ) .
Die j ahres z eitl ich abhängigen Verläufe der Xyl emsaftkonz entra
tionen s ind bereits für Actidinia chinensis ( Ferguson et a l . ,
1 9 8 3 ) und für Cornus mas und Cornus sanguinea ( Weilgony , 19 86 )
beschrieben worden , wobei ebenfa l l s die höchsten Konzentrationen
zum Ze itpunkt des Austriebs gemessen wurden .
um d i e Nährstof fanlieferung in die frisch gebi ldete Biomasse
besser beurte ilen zu können , wäre es wichtig festzustel len , ob
die Entwicklung der Gehalte in den Nadeln parallel mit der den
Konzentrationen im Xyl emsaft verläuft . In di esem Fal le würden
die Nadel gehalte di rekt an die Xylemsaftkonzentrationen gekop
pelt sein . Ist die Abnahme der Xylemsaftkonz entrationen schnel
ler als die der Nadelgehalte , würde dies bedeuten , daß nach dem
Nährstoffschub während des Austriebs die Nährstoffe nicht mehr
in einem so hohen Maße angel i efert werden und die Entwicklung
der Nadelgehalte eher auf die wachstumsbedingte Verdünnung
zurückgeht .
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S C a X C a
N l C a N2 C a
Abb . 4 . 21 : Kal z ium : Jahresgang der Konzentrationen in der Bodenlösung ( S Ca ) , im Xylemsaft ( X Ca ) und Gehalte in dies jährigen Nadeln ( N1 Ca ) und in Nadeln der vorherigen Vegetationsperiode { N2 Ca ) auf den Standorten S1 , S2 und S 3 ( Kazda und Wei lgony , 1988 )
Fig. 4 . 2 1 : Calcium : Seasonal changes in soi l solution concentrations ( S Ca ) , xylem sap concentrations ( X Ca ) and content in the current ( Nl Ca ) and previous year needles ( N2 Ca ) ( Kazda and Wei lgony , 1 9 8 8 )
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s M g N ! M g X M g N 2 M g
Abb . 4 . 2 2 : Magnesium : Jahresgang der Konz entrationen in der Bo-denlösung ( S Mg ) I im Xyl emsaft ( X Mg ) und Gehalte in dies j ährigen Nadeln ( Nl Mg ) und in Nadel n der vorhe-rigen Vegetationsperiode ( N 2 Mg ) auf den Standorten 81 , 8 2 und 8 3 ( Kazda und Weilgony , 1 9 8 8 )
Fig . 4 . 2 2 : Magnes ium : Seasonal changes in soil solution concen-trations ( S Mg ) ' xyl em sap concentrations ( X Mg ) and content in the current ( Nl Mg ) and previous year needles ( N 2 Mg ) ( Ka zda and We ilgony , 1 9 8 8 )
- 1 0 3 -
Tab . 4 . 1 7 : Ergebnisse der Ein-Weg-Kovarianzanalyse für Regres
sionen der probennahmeterminbe zogenen Xylemsaftkon
zentrationen und Regress ionen der probennahmetermin
be zogenen Nade lgehalte in dies jährigen Nade ln ( n=6 0 ,
trans formierte Werte ) ( aus Kazda und Weilgony , 1 9 8 8 )
Table 4 . 17 : One-way analysis of covariance for regress ions for
xylem sap concentration changes in time vs . regres
sions for seasonal changes in nutrient contents in
current needles ( n=6 0 , transformed variables )
Ka 1 i um
Ka l z i u m
( from Kazda and Wei lgony , 1 98 8 )
Ko rr . Koeff . Reg r . Koeff. Homoge n i tät P( F)
Xyl ems aft - 0 , 7 3 D i e s j . Nade l n -0 , 80 Gesamt - 0 , 7 2
Xyl emsaft D i e s j . Nade l n Gesamt
-0 , 38 0 , 39
-0 , 10
-0 , 28 -0 , 16 -0 , 22
- 0 , 2 1 0 , 11
- 0 , 0 5
0 , 0028
0 ,0000
t4agnes ium Xyl emsaft D i e s j . Nadel n Gesamt
-0 , 44 -0 , 37 -0 , 37
- 0 , 25 -0 ,06 -0 , 15 0 , 0079
Ges . Regr . Koeff. P ( F )
0 , 0000
0 , 2533
0 ,000 1
I n der Tabe l l e 4 . 17 sind die Ergebnisse der Kovar i anzanalyse für
Regressionskoef f i z ienten der probennahmeterminbe zogenen Konzen
trationsänderungen im Xylemsaft und für Regress ionskoef fiz ienten
der probennahmetermi nbe zogenen Kationengehalte in dies j ährigen
Nadeln angeführt . In diesen Berechnungen wurden alle Daten der
drei Bestände als ein Kol lektiv behandelt . Um die absoluten
Unterschi ede der Werte zwischen Xyl emsaftkonzentrationen und Na
delgehal ten auszugleichen , wurden die Variablen transformiert .
Die Einzelwerte der Xylemsaftkonz entrationen wurden durch die
Mittelwerte der Xy lemsaftkonzentrationen im Bestand Sl divi
diert . Ähnlich wurden auch die Nadelgehalte umgerechnet . Die
nachfolgenden Ergebnisse bez iehen s ich daher auf relative Verän
derungen der Werte .
- 1 0 4 -
D i e Regressionskoeff i z ienten betragen -o , 2 8 für das Kal ium im
Xyl emsaft und - o , 1 6 für das Kalium in dies j ährigen Nade l n . Sie
z e igen eine Homogenität von nur 0 , 2 8 % (Tab . 4 . 1 7 ) . Dies bedeu
tet , daß die Konz entrationen im Xylemsaft signifikant schnel l er
absinken a l s d i e Gehalte in den Nadeln . Ähnliche Verteilungs
muster gelten auch für Magnesium .
Die Kalz iumkonz entrationen im Xyl emsaft nehmen während der Vege
tationsperiode ähnl ich denen der anderen zwei Kationen ab . In
den Nadeln nehmen die Kal z iumgehalte j edoch zu . Da das Xylem in
der bereits gebildeten Biomasse nicht ausrei chend entwickelt
ist , erhebt sich die Frage , ob die fri sch gebildeten Triebe von
dem Maximum der Kal ziumkonzentrationen im Xylemsaft während des
Austriebs profitieren können .
Die Kal z i umzul ieferung in die neuen Blätter übersteigt den Was
sertransport beträcht l i ch , da die neuen Austauschplätze in den
Apoplasten große Sinkfunktion bes itzten ( Koontz und Foote , 1 9 6 6 ;
Marschner und Ossenberg-Neuhaus , 1 9 7 7 ) . Da der Anstieg der Kal
z iumgehalte in den Nadeln allerdings erst bei relativ ni edrigen
Kal z iumkonzentrationen im Xyl emsaft stattfindet , :müßte es auch
später zu einem überdurchschnitt l i chen Kal z iumantransport kom
men , oder es müssen andere Transportwege für das Ka l zium berück
sichtigt werden . Ferguson und Bol l ard ( 1 9 7 6 ) berichteten , daß
die Kalziummobi l ität in verhol ztem Gewebe verglichen mit anderen
Elementen eingeschränkt war . S i e beobachteten weiters einen
seitlichen Transfer in das Phl oem . Obwohl die Mobi lität des Kal
ziums im Phloem sehr gering ist ( Marschner , 1 9 8 6 ) , konnten i:m
Phloem Kalziumkonz entrationen von 8 3 :mg . l-1 gemessen werden , die
etwa halb so hoch lagen wie die im Xylem ( Hocking , 1 9 80 ) . Einen
weiteren Einfluß auf die Kal ziumernährung übt se ine Affinität
zu:m Lignin aus , wobei diese für die Akkumulation in den älteren
Blattorganen verantwortlich gemacht wird ( Shear und Faust ,
1 9 7 0 ) . Sie fanden , daß wenn die Ka l z iumverfügbarkeit im Wuchsme
dium eingeschänkt ist , junge Bl ätter in deren Versorgung benach
tei ligt werden . Diese Erscheinung könnte für den Mangel standort
S2 von Bedeutung sein .
- 1 0 5 -
Wie weitere kovar ianz analytische Berechnungen z eigten , l iegt die
Homogenität der Regressionskoeff i zi enten für die Konzentrations
abnahme im Xylemsaft während der Vegetationsperiode für a l l e
untersuchten El emente bei etwa 70 % . D i e s imp l i z iert , d a ß die
Mobil isierung und Anlieferung der Nährstoffe durch den Xylemsaft
in die neu gebi ldete Biomasse für alle Elemente ähnlich ver
läuft . Die Entwicklung der Kationengehalte in den Nade ln ist
hingegen für die drei Elemente signifikant verschieden .
Eine wichtige Information über den internen Nährstoffumsatz und
Nährstoffmobi lisierung kann aus der Gegenüberstel lung der Kon
z entrationen in der Bodenlösung mit denen des Xy lemsaftes einer
seits und der Xyl emsaftkon zentrationen mit Elementgehalten dies
j ähriger Nadeln andererseits gewonnen werden . Diese Gegen
überstel lung zeigt die Tabe l l e 4 . 1 8 , wobei die Verhältnisse XIS
den Konz entrationsanstieg von der Bodenlösung zum Xylemsaft dar
s te l len . Hohe XIS-Werte können sowohl eine hohe Aufnahmeselekti
v ität als auch intensive interne Umlagerungsprozesse bedeuten .
Die NIX-Werte sind im Gegensatz zu XIS-Verhältnissen nicht di
mens ion slos sondern drücken in 0 , 1 l . g- l aus , wieviel Xylemsaft
zur Bildung von 1 g Biomasse theoreti sch erforderl ich wäre . Die
NjW-Werte werden stark durch die Transpirationslei stung und die
Biomass ebi ldung bestimmt . Allerdings konnte die neugebi ldete Na
delmasse nicht erfaßt werden , was die Aussagekraft dieses Ver
hältnisses einschränkt . Da die aus Mittelwerten der Vegetations
peri ode errechneten NIX-Werte die Transpirationsl e istung stark
überschätz en würden , ist dies eine weitere Bestätigung für einen
Nährstoffschub während des Austriebs .
Kalium weist die höchsten XIS-Verhältnisse unter den drei Katio
nen auf . Dies bringt die hohe interne Mobil ität di eses Elementes
zum Ausdruck , die es ermög l i cht , trotz höchst unterschiedl icher
Kal iumkon zentrationen in der Boden lösung fast idente Konzentra
tionen im Xylemsaft auf al len drei Standorten zu erreichen . Der
XIS-Wert von 44 im Bestand S2 ze igt den hohen Grad der internen
Umlagerung bzw . die Größe des internen Kaliumumsatzes , um e ine
optimale Versorgung des jüngsten Nadel j ahrganges zu ermögl ichen .
- 1 0 6 -
Tab . 4 . 18 : Mittelwerte der Konzentrationen in der Bodenlösung ,
bzw. im Xylemsaft und mittlere Nadelgehalte für die
Beobachtungsperiode 1 9 8 6 sowie Verhältnisse zwischen
Konzentrationen im Xylemsaft und in der Bodenlösung
( X/S ) und N/X-Werte zwischen mittl eren Nade lgehalten
und Konzentrationen im Xylemsaft ( aus Kazda und
Wei lgony , 1988 )
Table 4 . 18 : Averages of nutrient concentrations in the soil so
lution and in xylem sap and mean needl e contents for
the vegetation period 1 9 8 6 as wel l as ratios between
concentrations in xylem sap and in soil so lution
( X/S ) and N/X-values for mean needl e contents and
concentrations in xylem sap ( from Kazda and Weil
gony , 1 98 8 )
Bodenlösung XIS
- 1 mg . l
Ka l i um
s 1
s 2
s 3
Ka l z i um
s 1
s 2
s 3
Magne s i um
s 1
s 2
s 3
3 , 9
1 , 6
7 , 4
1 , 1
0 , 4
1 , 5
0 ,68
0 , 40
0 , 9 3
1 7
44
9
7
1 6
6
7
9
4
Xyl emsaft NIX
- 1 mg . 1
68
70
70
7 , 5
6 , 7
8 , 5
4 ,7
3 , 5
3 , 9
105
1 1 1
107
16 1
76
1 17
1 74
1 74
205
d iesj . Nade l n
%
0 , 72
0 ,78
0 , 75
0 , 1 2
0 ,0 5
0 ' 1 0
0 ,08
0 ,06
0 ,08
2 j . Nade l n
%
0 , 45
0 , 46
0 , 49
0 , 24
0 ' 10
0 , 24
0 , 06
0 ,04
0 ,06
- 1 0 7 -
D i e Aufnahmeselektivität für das Kalium trägt allerdings auch zu
a l lgeme in höheren XIS-Verhältnissen bei . Prenz e l ( 1 9 7 9 ) berech
nete die Massenflußkoeff i z i enten ( MFC ) für die Elementaufnahme
in e i nem Buchenbestand im Sol ling . Er postu l ierte selektive Auf
nahme für Kal ium mit MFC=8 , 3 ( d . h . 8 , 3 mal höhere Aufnahme als
durch den Massenfluß zu den wurzeln ermittelt wurde ) . Auch wenn
d i e Aufnahmeraten bei der Fichte nicht identi sch sein müssen ,
erlaubt der Vergleich zwi schen Massenf lußkoeff i z i enten und den
XIS-Verhältnissen , den Umfang der internen Umlagerungsprozesse
besser abzuschätzen . So ist die Kal iumaufnahme vermutl ich aus
reichend im Bestand S3 ( MFC=8 , 3 ; XIS=9 ) , wogegen im Bestand S2
e i ne über die Aufnahmeselektivität weit hinausgehende Konzentra
t i onserhöhung im Xylemsaft auftritt .
Die NIX-Werte für das Kalium s ind in al len drei Beständen sehr
ähnlich. Daß sie unter den drei untersuchten Kationen am nied
r igsten l i egen , ist durch die hohe Phloemmobi l i tät des Kaliums
( Marschner , 1 9 8 6 ) leicht zu erkl ären .
Im Bestand S 2 konnten auch für das Kalz ium die höchsten
XIS-Verhältnisse ermittelt werden ( Tab . 4 . 1 8 ) . Verglichen mit
dem Massenflußkoeff i z i enten von 2 , 2 ( Prenze l , 1 9 7 9 ) z eigt s i ch ,
daß auch bei diesem Element i ntens ive Umlagerungsvorgänge statt
f inden . Bei weniger mobi lem Kal z ium reichen s i e aber nicht aus ,
die gleichen Xylemsaftkonzentrationen auf al len drei Standorten
zu gewährlei sten . Die Reihenfolge der Kalziumgeha lte in den Na
deln unter den Standorten · geht weder mit der Reihenfolge der
Konzentrationen im Bodenwasser noch mit der im Xyl emsaft paral
l e l . Dies wird durch d i e sehr verschiedenen NIX-Werte verdeut
l icht , die in der gleichen Re ihenfolge wie die Nadelgehalte ab
nehmen . Wie aus der Darstel lung der Bodensaugspannung ( Kap .
4 . 2 . 1 ) ersicht l i ch ist , kann eine geringere Wasserverfügbarkelt
im Boden für eine herabgesetzte Transpirationsl e istung der Be
stände S2 und S3 und einen dadurch bedingten ni edrigeren Kal
z iumantransport mit dem Xylemsaft in die Ass imi l ationsorgane
nicht verantwortl ich gemacht werden . Wie auch Werk et a l . ( 1 9 8 8 )
f eststel lten , unterscheiden sich Bestände verschi edener Schädi-
- 1 0 8 -
gungsgrade hinsichtlich ihrer Transpiration nicht . Am ehesten
könnte außer Auswaschungsverlusten aus den Nadeln durch die
s aure Deposition auf den stärker belasteten Standorten S2 und S3
( s iehe Kap . 4 . 1 ) die sehr gute Stickstoffversorgung dieser Be
stände zu einer Verdünnung des wenig mobilen Ka l z iums führen .
Ähnl ich wie bei Kal z ium treten auf dem Standort S 2 bei Magnesium
trotz des höchsten XIS-Verhältnisses die niedrigsten Konz entra
tionen im Xylemsaft auf . Da der Massenflußkoeffi z i ent für Magne
s i um mit 1 , 7 mehrfach kleiner ist als die XIS-Verhältnisse , kann
insbe sondere auf den Standorten S 2 und S3 mit intens iven Umlage
rungen gerechnet werden . Magnes ium z eigt die höchsten N/X-Werte
innerhalb der drei untersuchten Kationen . Trotz dieses anschei
nend intensiven Magnesiumantransports mit dem Xylemsaft sind
a l l e drei Bestände unzureichend mit Magnesium versorgt .
Wegen der geringen internen Mobil i tät und Aufnahmesel ektivität
von Kal z ium und Magnesium s ind die Bäume nicht imstande , diese
Nährstoffe in ausreichendem Umfang mit dem Xyl emsaft den neu ge
bildeten Nadeln zur Verfügung zu ste l l en . Daher treten bereits
im jüngsten Nadel jahrgang Mangelerscheinungen auf , obwohl Nähr
stoffe aus den älteren Nadeln herausverlagert werden ( Mies und
Zöttl , 1 9 85 ) .
stark und Spitzner ( 1 985 ) fanden in einem Pinus ponderos a Be
stand auf Kalk signifikant mehr Kal zium und Magnesium , aber we
niger Kal ium verglichen mit einem anderem Bestand auf S i likat .
Auch ein Vergleich der hier vorgestel lten Xylemsaftkonz entratio
nen mit anderen aus Kalkstandorten ( We ilgony , 1 9 8 6 ) z eigte ähn
l iche Differenzen . Wie die Untersuchungen der drei auf annähernd
gleichem Bodentyp stockenden Bestände im Böhmerwald z eigten , er
geben sich aus der Xylemsaftanalyse keine Hinweise auf eine man
gelhafte Kal iumanl ieferung aus der Bodenlösung . Die Reihenfolge
der Xylemsaftkonzentrationen von Kalz ium und Magnesium auf den
drei Standorten entspricht zwar den Konzentrationen in der Bo
denlösung , die deutlichen Unterschiede in der Bodenlösung werden
j edoch im Xyl emsaft durch die internen Umlagerungsvorgänge und
den ausgeprägten Jahresgang stark verwischt .
- 1 0 9 -
Die j ahreszeitlichen Schwankungen der Xylemsaftkon z entrationen
und die internen Umlagerungsvorgänge schränken die Aussagekraft
der Xylemsaftana lyse im Hinbl ick auf den Ernährungs zustand von
Waldbäumen ein . Da die Elementgehalte in den Nadeln außer durch
Xylemsaftkonz entrat ionen durch viele andere Faktoren bestimmt
werden , ist die Xylemsaftanalyse zur Beurteilung des Ernährungs
zustandes von Waldbeständen kaum geeignet .
- 1 1 0 -
5 . SCHLUSSFOLGERUNGEN
D i e Untersuchungen in drei Fichtenaltbeständen im Böhmerwald
z eigten , wie stark der Ernährungszustand und der Mineralstoff
haushalt der Wal dökosysteme in Mittel europa von zwei vonei nander
unabhängig wirksamen Faktoren , der Standortsgeschichte und der
Stoffdeposition , geprägt werden .
D i e durch mehrere Jahrhunderte fortdauernden Nährstoffentzüge
haben viel fach zur Abnahme der Nährstoffvorräte im Ökosystem und
zur Bodenversauerung geführt . Durch Umwandlung degradierter ,
vornehmlich landwirtschaftlich genutzter Standorte in Fich
tenre inbestände ist es auf Grund der Nährstoffestlegung in der
Biomasse zu einer weiteren Verknappung der verfügbaren Nähr
stoffe gekommen . Die ständig steigenden Stickstoffeinträge haben
durch ihre wachstumsfördernde Wirkung zu einer Zunahme des Be
darfes an bas ischen Nährelementen geführt . Der Säureei ntrag be
wirkte , daß gleichzeitig Nährsto ffe aus dem durchwurzelten Raum
verloren gingen .
Die Untersuchungen am stark geschädigten Bestand S 2 haben diese
Zusammenhänge bestätigt . Dort hat näml ich die Nährstoffaufnahme
und -festlegung in die Biomasse und organische Auflage nach der
Bestandesgründung auf einer alten Mähwiese zu fortschreitender
Bodenversauerung geführt . Obwohl der Bestand S2 früher sicher
l ich unter Stickstoffmangel zu leiden hatte , haben die durchge
führten Untersuchungen bere its eine gute Stickstoffversorgung
festgestellt . Die Nadelgehalte von weniger mobi len Kationen wie
Kal z ium und Magnesium waren hingegen im Mangelbereich , wobei die
Bäume durch intens ive Umlagerungsvorgänge eine optimale Kalium
versorgung des jüngsten Nade l j ahrganges zu gewährleisten ver
mochten .
Da diese Bestände oft aus standortsfremdem Saatgut begründet
wurden , könnte die mangelhafte Anpassung auf die Standerstbedin
gungen der Mittelgebirgslagen einen zusätz l i chen Faktor für die
Vitalitätsverluste darstel len .
- 1 1 1 -
In der Bestandesgeschichte kann j edoch auch eine andere Ursache
für weitreichende Umgestaltungspro zes s e gefunden werden , näml ich
die Umwandlung von Laubmischbeständen in Fichtenreinbestände
( Kreutzer , 1 9 8 1 ; Chen und Glatzel , 1 9 88 ) . Dieser Baumartenwech
sel z i eht eine Umverte ilung der organischen Substanz im Boden
prof i l nach sich , und er führt zu hohen Auswaschungsraten von
Nitrat . Diese Prozesse könnten t e i lweise die höheren Nitrat
konz entrati onen in der Bodenlösung des Standortes S3 erklären ,
da hier wegen der Süd-West-Exposition ein höherer Laubhol z ante il
in der früheren Bestockung anzunehmen ist . Andererseits wirken
auf diesem Standort die Stickstoffeinträge , die oft doppel t so
hoch liegen wie auf den anderen zwei Flächen , mit . Sie haben
auch in di esem Bestand für eine gute Stickstoffversorgung der
Bäume gesorgt . Dabei wurden die Stickstoffverhältnisse zu Kal
z ium und Magnesium in den Nadeln in e inen ungünstigen Bere ich
verschoben . Zusätz l ich kommen auf diesem Standort die von Ulrich
( 1 9 8 1 , 1 98 5 ) formuli erten Entkoppelungen im I onenkreislauf voll
zum Tragen . Der steile Anstieg der Nitratkonz entrationen in der
Bodenlösung im Zuge einer Trockenperiode und die gleichze itige
Abnahme der pH-Werte bestätigen diese zusammenhänge . Diese Pro
zesse bleiben a l l erdings im wesentlichen auf diesen Standort
( S 3 ) beschränkt . Auf dem Standort S 3 spielt somit der Einfluß
des zweiten der oben genannten Faktoren , näml ich der Stoffein
träge , eine gewichtigere Rol le .
Die Schadstoffdeposition beeinflußt den Nährstoffhaushalt des
nord-östl ich exponi erten Bestandes beträchtl ich . So konnte aus
der Kronendachdifferenz für die Monate Mai und Juni 1 9 8 5 eine
Magnes iumauswaschung aus dem Kronenraum von fast 3 kg . ha- 1 ange
nommen werden . Des weiteren tragen die aus nördl ichen Richtungen
kommenden , mit hohen so2 -Konzentrationen belasteten Luftmas sen
zu der Schadstoffbel astung bei . Durch die Nadelanalyse konnten
in diesem Zusammenhang höhere Schwefel/Stickstoff-Verhältnisse ,
die auf eine so2-Belastung hinwe isen , gefunden werden . Auf die
sem Standort ist daher die Zusammensetzung der Schadstoffbe la
stung und ihrer Auswirkungen von den anderen zwei Standorten
unterschiedl ich .
- 1 1 2 -
Die Schadstoffdeposition beeinflußt den Mineralstoffhaushalt der
mitteleuropäi schen Waldökosysteme in einem beträchtl ichen Aus
maß . Da leider e i ne rasche Reduktion des Schadstoffaustoßes kaum
zu erwarten i st , wird eine Sanierung und Kompensationsdüngung in
manchen Gebieten unumgängl ich . Diese darf aber nur nach einer
eingehenden , Ökosystemaren Untersuchung des betreffenden Waldbe
standes erfolgen . Denn wie in di eser Arbeit gezeigt werden
konnte , können die Ursachen und Wirkungsmechani smen der Wa ld
schäden von Bestand zu Bestand beträchtl ich vari ieren . Würde
diese Variabi lität außer Acht ge lassen , konnte eine ungeeignete
Maßnahme zu weiteren Schäden und Destabilis ierung des Ökosystems
Wald führen .
Das wichtigste Ergebnis dieser Arbeit l i egt daher in der Fest
stel lung der Heterogenität der den Mineralstoffhausha lt von
Waldbeständen beeinflussenden Faktoren innerhalb eines kleinen
Gebietes . Es muß hervorgehoben werden , daß die untersuchten Be
stände nur etwa 4 km voneinander entfernt s ind . Würde man die
Schadensursachen in jedem dieser Bestände einzeln untersuchen , .
könnte für jeden Bestand eine eigene i n sich schlüssige nwald
schadenstheori e 11 gefunden und ver i f i z i ert werden . Dabei kann
sehr leicht unberücksichtigt bleiben , daß s i ch die Zusam
mensetzung der Stressfaktoren aus Gründen der Topographie , der
Bestandesgeschichte , des Bestandesaufbaus , der Depositionsbedin
gungen usw . s ehr rasch ändern kann . Es wäre daher wünschenswert ,
wenn d i es e Ergebnisse zu einer vielschichtigen und multikausalen
Betrachtung der Entwicklung mitteleuropä ischer Wa ldökosysteme
beitragen könnten .
- 1 1 3 -
6 . ZUSAMMENFASSUNG
Im Österreichischen Teil des Böhmerwaldes treten seit Anfang der
Achtz igerj ahre vermehrt Nade lvergi lbungen und -verluste auf .
Durch die Österreichische Forschungs initiative gegen das Wald
sterben und das Institut für Forstökologie der Universität für
Bodenkultur in Wien wurden in diesem Waldgebiet umfangreiche
Untersuchungen eingele itet .
Ziel der hier vorgeste llten Arbeit war es , Querverbindungen zwi
schen den Faktoren Stoffeinträge - Boden - Nade linhaltsstoffe
herzustel l en . Es wurde untersucht , ob es zwischen den Standorten
expos itionsabhängige Unterschi ede in der Schadstoffbelastung
gibt und wie sich diese auf die Zusammensetzung der Bodenlösung
und die Baumernährung auswirken . Des weiteren wurde untersucht ,
in welchem Umfang die Ionenkonz entrationen in der Bodenlösung
auf die Änderungen der Bodensaugspannung reagieren und ob wäh
rend einer warm-trockenen Witterung Entkoppelungen zwischen der
Mineralisi erung der organi schen Substanz und Ionenaufnahme vor
kommen . In diesem Zusammenhang wurde auch die Wahrscheinl ichkeit
einer Aluminiumtox i z ität untersucht . Die Nadelana lysen sol lten
eine Information über mögl iche Ernährungsstörungen geben . Eine
Gegenüberstel lung der Daten der Bodenlösung und der Nade lgehalte
mit der Analyse des Xylemsaftes sollte einen Einblick in die in
ternen Uml agerungsvorgänge bringen .
Die Versuchsflächen l i egen im Österreichischen Teil des Böhmer
waldes , nahe der Gren z e zur Tschecheslowakei . In drei unter
schi edlichen Lagen wurde j ewe i l s ein Fichtena ltbestand für die
Untersuchungen ausgewählt . Die Auswahl der Bestände erfolgte
unter Berücks ichtigung der Exposition und des Schädigungsgrades ,
um Querverbindungen zwischen der Schadstoffbelastung und den
Standortsparametern herzuste l len . Der Bestand Sl befindet sich
auf e inem gegen Nordosten orientierten unterhang , der Bestand S 3
liegt hingegen auf der Süd-West-Abdachung . Auf halber Entfernung
zwischen diesen Standorten wurde in e iner flachen Kuppenl age ein
weiterer Bestand ( S 2 ) ausgewählt . Die Bestände Sl und S3 weisen
im Durchschnitt geringere Nadelverluste auf als der Bestand S 2 .
- 1 1 4 -
Dieser Bestand ,mit den ausgeprägtesten Schadbi ldern und ei ner
geringen Wuchs leistung stockt auf einer früher a l s Mähwiese ge
nutzten Fläche . Die möglicherweise standerstfremde Herkunft
dieser Aufforstung kann an den Vi tali tätsverlusten mitbetei l igt
sein .
Das Grundgestein al ler drei Untersuchungsflächen ist der
Eisgarner Granit . Die Böden s ind saure Braunerden bis Braun
erde-Podsole . Wegen der früheren Nutzungsart ist der Nährstoff
vorrat im Boden des Standortes S2 stark reduzi ert .
In j edem der drei Fichtenbestände wurden auf einer Fläche von
20 x 20 m Proben des Bestandesni ederschlages und der Bodenlösung
entnommen . Die Bodensaugspannung wurde mit Hi l fe von Tens iome
tern gemessen . Außerhalb dieser Meßfl ächen wurden j ewe i l s vier
Bäume unterschiedl ichen Schädigungsgrades ausgewählt . Von diesen
Bäumen wurden während der Vegetat ionsperiode 1 9 8 6 fünf mal Na
delproben gewonnen .
Wie die Auswertungen der Depositionsmessungen zeigten , wird die
Schadstoffbe lastung der drei untersuchten Bestände maßgebl ich
von der Topographi e bestimmt . Der Süd-West exponierte Bestand S 3
ist durch d i e höchsten Sul fat- und Stickstoffeinträge gekenn
z eichnet . Demgegenüber sind die Flüsse dieser Verbindungen mit
dem Bestandesniederschlag im Nord-Ost exponierten Bestand S 1
während des Sommerzeitraumes oft nur halb so hoch . D i e negative
Kronendachdifferenz während der Sommermonate z eigt , daß hier die
Bäume einen erheblichen Teil ihres Stickstoffbedarfes aus der
Deposition decken . Die Stickstoffgehalte in den Nadeln liegen
trotzdem bei nur 1 , 3 % TM .
Die unterschi edl iche Belastungss ituation findet ihren Nieder
schlag auch in der Zusammensetzung der Bodenlösung . So wurden im
Bestand S1 mittl ere Nitratkonz entrationen in der Bodenlösung
unter 5 mg . l -1 gemessen , wogegen diese im Bestand S3 zwischen 1 0
und 3 0 mg . l -1 betrugen . Auf diesem Standort reagi erten sie auch
empfindlich auf den Anstieg der Bodensaugspannung während einer
lang andauernden Trockenperiode . Dabei traten Werte bis um
- 1 1 5 -
1 0 0 mg . l-1 auf . Auf den anderen zwei Standorten konnte hingegen
keine nennenswerte Entkoppelung zwischen der stickstoffmineral i
sierung und -aufnahme festgestel lt werden . D i e Wahrscheinl ich
keit einer Entkoppelung im Ionenkreislauf hängt daher außer von
der Witterung auch von der Stickstoffversorgung des jewe i l igen
Standortes ab .
Der rel ative Anteil der Ani onen in der Bodenlösung beeinf lußt
auch deren Betei l igung an der Kationenauswaschung . Regressions
analyti sch konnte festgestel l t werden , daß im Bestand S1 Sulfat
die Streuung der Kationenkonz entrationen am besten erklärt , wo
bei im Bestand S3 das Nitrat diese Rol le übernimmt .
D i e Standortsgeschichte übt ebenfalls einen Einfluß auf den Er
nährungszustand der Bäume und die Zusammensetzung der Bodenlö
sung aus . Am Standort S2 , der vor der Bestandesgründung für
l ange Zeit a l s Mähwiese genutzt wurde , s ind die Nährstoffkonz en
trationen in der Bodenlösung mit Ausnahme von Nitrat sehr n i ed
rig . Die Aluminiumionen hingegen besitzen einen sehr hohen An
teil . Daraus resulti eren in der Bodenlösung niedrige Kalz ium;
Aluminium-Verhältnisse , die tei lwe i s e bis unter 0 , 1 abs inken .
Dabei ergeben sich extrem ungünstige Bedingungen für das Wurzel
wachstum . Im Gegensatz zu Experimenten mit Nährlösungen , wo bei
e iner Aluminiumtoxiz ität die Nadelgehalte an Aluminium zugenom
men haben , gabt hier die Nade lanalyse keinen Hinweis auf Alumi
niumtoxiz ität im Boden . Die Nadelgeha lte in ein- bzw . zwe i �
j ährigen Nadeln lagen i m Bestand S 2 i m gleichen Bereich w i e auf
den anderen zwei Standorten . Da die Kal z ium- und Magnesiumver
sorgung auf dem Standort S2 sehr ni edrig i st , kann nicht beur
teilt werden , inwi eweit Aluminiumtoxi z ität die Schadsymptome
mitverursacht .
Wi e die Nadeluntersuchungen z eigten , befinden s ich a l l e Bestände
im Bereich niedFiger Magnesium- und Kal z iumversorgung . Dies
trifft insbesondere für den Standort S2 zu . Die Stickstoffge
halte ze igen eine andere Differenz ierung der Bestände . Sie sind
im Bestand S1 relativ niedrig , in den Beständen S2 und S3 hinge
gen im optimalen Bereich . Die Verhältnisse zwischen Stickstoff
- 1 1 6 -
und den Nährstoffen Magnesium und Kal z ium deuten in diesen Be
ständen auf eine Verdünnung dieser Nährel emente auf Grund des
überoptimalen Stickstoffangebotes hin . Die Nadelgehalte an
Schwefel z eigen eine andere expositionsabhängige Vertei lung . Die
zeitweise erhebl iche so2 -Belastung der Luftmassen aus den nörd
l i chen Richtungen führt zu Schwefelgehalten über 0 , 1 1 % TM in
den Nadeln des Bestandes Sl und des in der Kuppenlage gelegenen
Bestandes S 2 .
Eine Gegenüberstel lung der Konzentrationen in der Bodenlösung ,
im Xylemsaft und der Nadelgehalte ze igte , daß die Bäume auf eine
unzureichende Nährstoffversorgung mit intensiven Uml agerungsvor
gängen reagieren . Wegen der hohen Kaliummobi lität sind sie trot z
zum Teil niedriger Konzentrationen in der Bodenlösung imstande ,
e ine optima l e Versorgung des jüngsten Nadel jahrganges mit Kal ium
zu gewährlei sten . Bei den weniger mobi len Elementen Kal z ium und
Magnesium ist trotz Uml agerungen bereits eine unzureichende Ver
sorgung mögl ich . Im Gegensatz zu den Nadelgeha lten besitzen alle
drei untersuchten Kationen im Xylemsaft einen ähnl ichen Jahres
gang , der intern gesteuert wird . Aus diesen Gründen und wegen
der Umlagerungsvorgänge ist die Xylemsaftanalyse zur Beurteilung
der Nährstoffversorgung von Waldbeständen kaum gee ignet .
Die Ergebnisse der Untersuchungen im Böhmerwald zeigten , daß
eine Reihe von Faktoren den Nährstoffhaushalt von Waldbeständen
simultan und in lokal variierender Zusammensetzung beeinflussen
kann . Es konnte gez eigt werden , daß trotz geringer Entfernung
zwischen den Standorten von j ewe i l s etwa 4 km die zusammen-
setzung der Stoffbelastung und deren Auswirkungen im Waldöko-
system aus Gründen der Topographie und der vorangegangenen
anthropogenen Nutzung erhebl i ch verschieden sein können . Dies
sollte bei Betrachtungen der im Zusammenhang mit der z eitigen
Waldschäden in Mittel europa stehenden Ernährungsstörungen stets
bedacht werden .
- 1 1 7 -
7 . SUMMARY
Neddle yellowing and needle losses have occured in the Austrian
part of the Bohemian Forest s ince the early eighties . The
"Austrian Research Initiative Agai nst the Forest Decline" and
its member , the Institute of Forest Ecology at the Univers ity of
Agriculture in Vienna , Austria establ i shed an extensive research
program in this highly forested area. in 1 9 8 5 .
The main aim of thi s publication was to investigate interactions
between atmospheric depos ition , soil solution and tree nutrition
and thei r importance for the forest darnage . The i nfluence of
soil suct ion potential on the changes of ion concentrations i n
the s o i l solution was a l s o investigated since i n periods of warm
and dry weather the mineral i sation of organic matter may lead to
high nitrate leaching from the soil . The aluminium concentrati
ons in the soil solution and the r isk of aluminium toxicity due
to low calciumjaluminium ratio were . also to be i nvestigated . The
needle ana lys is should give an evidence concerni ng nutritional
status of the trees . The compari son of nutrient concentrations
in the soil solution and in xylem s ap with the needle contents
should allow to assess nutrient trans locati on and mobi l i ty .
The investigated Norway spruce stands are s i tuated in the
Bohemian Forest in Upper Austria , near to the C zechos lovakian
border ( F ig . 3 . 1 ) . Three sites of different elevation and expo
s ition were selected with regard to the darnage status . Stand S 1
i s s i tuated o n a lower slope open to the north-east . Stand S 3
was selected o n the south-west slope . Stand S 2 o n the plateau
l ies in about half a distance between the two other plots . The
stands of the plots S1 and S3 exhibit less extended damage . The
stands of the s ite S2 show pronounced s igns of forest dec l ine
such as substantially reduced needl e mass and needle discolora
tion . Whereas the exploitation of the s ites Sl and S3 was mostly
logging , the sites of the plot S2 were used as a mowed pasture
for several decades . About 90 years ago , Norway spruce stands
were also establi shed on these si tes . The use of unknown plant
mater ial probably unsui ted to these high elevation si tes may
also contribute to the lower vitality .
- 1 1 8 -
Al l pl ots have , a similar soi l type , namely a podsolic brown
earth ( spodosol ) developed on " E i sgarner " grani te ( Tab . 3 . 2 and
3 . 3 ) . The soils of the s i te 82 exhibit severe nutrition deple
tion due to the previous agricul tural practicies and built-in of
nutrients into the forest biomass .
Precipitation was sampled by randomly placed precipitation samp
lers on each plot ( 2 0 x 2 0 m ) . The soi l solution was obtained by
ceramic cup tension lysimeters in five different soi l depths .
The soil water suction potential was estimated by the means of
tens iometers . Four trees of different damage were selected for
needle sampl ing close to the sampl ing area on each plot . Needle
samples from these trees were taken five times during the vege
tation period 1 9 8 6 .
The pol lutant load on the invest igated sites depends to a l arge
extent on the topography . The stand 83 on the south-west s lope
receives the highest sulfate and nitrogen input ( Tab . 4 . 2 ) . In
contrast , the stand 81 , exposed towards north-east , often exhi
bits only half of these inputs . The trees of this stand absorb
signif icant amounts of nitrogen in the canopy in order to cover
their demand ( Fig . 4 . 3 ) . Despite of this uptake in the canopy ,
the needle analys is showed only low nitrogen nutrition . ( Tab .
4 . 1 3 )
The differences in the element i nput with the precipitation are
a lso reflected in the composition of the soil so lution ( Tab . 4 . 3
and 4 . 4 ) . In stand 81 , rather low ni trate concentrations were
found in the soi l solution . Nitrate concentrations were up to
ten times higher in the soil of the stand 83 on the south-west
slope . On this plot , a sharp increase of the nitrate concentra
tions took place in the course of a long dry period . No such in
crease occurred on the other plots 81 and 82 , though the soil
water sucti on potential was at l east as high as on the plot 83
( Fig . 4 . 6 and 4 . 1 2 ) . The probability , nitrification exceeds the
nitrate uptake from the soil , does not only depend on the
weather factors but also on the nitrogen status of the stands .
- 1 1 9 -
The relative abundance of anions in the soil solution i s impor
tant for the cation leaching from the soil . Stepwise regress ion
analys is showed that sul fate concentrations are able to express
a great deal of the vari ance of cation concentrations in the
soil so lution on the plot S1 . On plot S 3 , which exhibi ts high
nitrate concentrations in the soil solution , nitrate receives
the greatest importance ( Tab . 4 . 6 , 4 . 7 and 4 . 8 ) .
The previous managernent practices of the forest s i tes largely
determine the nutrient status of the recent stands even now . On
sites ( S 2 ) where the nutri ent reserves were depleted due to the
removal of biernass , the nutrition of the forest stands become
very low . High level s of nitrogen input into the forests during
the last decades cornpensate the nitrogen losses . Due to stimula
ted growth and further soil acidification , they may have led to
the dilution of other nutrients , however ( Tab . 4 . 1 4 ) . Thi s i s
the appropriate reason for the bad cationic nutrient status and
for the h igh aluminium concentrati ons in the soil solution of
the stand S 2 . The calciumjalurniniurn ratio ( rnoljmo l ) in the soi l
solution was very low on thi s plot and dropped periodical ly
below 0 . 1 ( Fig . 4 . 15 ) . This produces high probabil ity of root
darnage due to aluminiurn toxic ity ( Tab . 4 . 1 1 ) . Despite different
dynarnics , alurninium reaches alrnost identical values in the need
les of a l l stands at the end of the vegetation period ( Fig .
4 . 1 6 ) . Therefore needle analys i s is not an useful tool to esti
mate possible aluminiurn effects in the soi l . Since the calc ium
and rnagnesium supply and nutrition is very poor on the S 2 s ite ,
i t cannot be decided now , to which extent the aluminiurn ions
contribute to the high degree of tree darnage .
Needle analys i s showed low calcium and magnesiurn nutrition for
all stands , especi a l ly in stand S 2 ( Tab . 4 . 1 3 ) . On the other
hand , the nitrogen nutrition is very good in the stands S2 and
S3 and low in S l ; The ratio of calcium and rnagnesium to nitrogen
i ndicates di lution of these nutrients in the stands S2 and S3
( Tab . 4 . 1 4 ) . The sul fur needle contents ( Fi g . 4 . 1 7 ) show the in-
- 1 2 0 -
fluence of the topography upon the distribution of so2 pol luted
a i r masses coming mostly from the northern directions . There
fore , sul fur needle contents are higher on the north-east plot
S1 and on the plateau plot S 2 .
Comparisons of the distribution of calcium , magnesium and potas
sium between the soil solution , the xylem sap and the needl es
showed , that the trees respond to the low nutrient supply from
the soi l solution in mobili sation and retrans location of nutri
ents ( Tab . 4 . 18 ) . Potassium could be relocated to a sufficient
extent for nutri tion of current needles . Due to the lower mo
bil ity of cal cium and magnesium , trees of the most deficient
stand S2 were not able to increase the needle contents of these
nutri ents up to the levels of the other stands . The highest nu
trient concentrations in xyl em sap occur at the time of the bud
break and decrease gradually during the vegetation period . The
trees show s imilar trends of nutrient concentrations in xylem
sap , regardless of the nutri tional status of the plot . Due to
its high seasonal variabil ity and its dependence upon internal
processes , such as retranslocation and mobi l is ation of nutri
ents , xylem sap is not appropriate for estimating the nutritio
nal status of forest sites .
The results of these investigations in the Bohemian Forest show
ed that several factors influence simultaneously and to a
locally varying extent the mineral nutrition of the forest
s ites . Even within a di stance of only few kilometers the influ
ence of atmospheric pol lutants and the impact of previous mana
gement practicies may vary considerabl y . In terms of interpre
ting possible causes of the forest decl ine in the central
Europe , this meso scale vari abi l ity should always be taken into
account .
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DANKSAGUNG
Diese Arbeit wäre ni cht möglich gewesen ohne d i e Anregung und
Unterstützung seitens des Institutsvorstandes des Institutes für
Forstökolog i e , Herrn Prof . Dipl . Ing . Dr . Gerhard Glatzel . Er hat
mir die Koordination und die Durchführung eines Teiles der For
schungspro j ekte der Forschungs initiative gegen das Waldsterben
im Böhmerwald übertragen . Ihm habe ich die Ökosystemare und
ganzheitliche Betrachtungswe ise , die ich mich bemüht habe in
diese Arbe it einfl ießen zu lassen , zu verdanken . Diese Ansätz e
möchte ich auch i n meiner künftigen Forschungsarbeit weiterver
fo lgen .
Rückblickend möchte ich mich auch bei a l len Kol l egen , Freunden
und Mitarbe itern für ihre Unterstützung und für ihre Anregungen
in zahlreichen Diskussionen bedanken , namentl ich bei Herrn Univ .
Do z . Dipl . Ing . Dr . Herbert Hager für seine offene und gleicher
maßen herz l i che Kr i ti k , bei Herrn .Dipl . Ing Klaus Katzensteiner
für seine Hilfe bei den Auswertungen , für die zahlreichen Dis
kuss i onen und auch für die Unterstützung während der let z ten
Phase der Zusammenstel lung dieser Schrift , die mehrere Fahrten
zwischen Düsse ldorf und Wien notwendig machte . Frau Dr . Monika
Si eghardt , Frau Gerl inde Mi ste lherger und Herrn Petr Zabransky
danke ich für die genaue und zuverlässige Durchführung der Ana
lysen .
Dem Amt der Oberösterreichischen Landesregierung i n Linz gebührt
für die Unterstützung der :t<'!essungen eine besondere Anerkennung .
Die durchgeführten Arbe iten wurden vom Stift Schlägl als Wald
besitzer während der gesamten Lauf zeit großzügig unterstüt z t . An
dieser Ste l l e sei Herrn OFM Dipl . Ing . H . Reininger für sein Ver
ständni s für die langjährigen Messungen und sein geduldiges War
ten auf Ergebnisse gedankt . Insbesondere ist unsere gesamte Ar
be i tsgruppe Herr!) OFÖ Wal ter Proksch und seiner Frau für :mehr
j ährige , zuverlässige Betreuung e iner Meßfl äche mit Dank ver
pfl ichtet .
- 1 4 4 -
Ich hoffe auch , daß diese Arbeit bei den unterstütz enden Gremien
des Bundesmini steriums für Wissenschaft und Forschung ( Pro jekte
Nr . BMWuF 3 6 . 0 3 6/2-23/8 5 , GZ 3 6 . 0 4 1/ 2 - 2 3 /8 6 ) und beim Fonds zur
Förderung der wissenschaftl i chen Forschung in Österreich ( Pro
jekt Nr . 5 1 6 9 ) den Umfang unserer Arbeiten und den Bedarf an
weiterer ökologi scher Forschung dar zustellen vermag .
Nicht zuletzt möchte ich auch einen Dank an meine Verwandten
richten , daß sie meinem Arbeitseinsatz immer Verständnis entge
genbrachten . Dies gilt insbesondere für meine Mutter Frau Mag .
Marie Kazdova , die mein Interes s e für umwe ltökologi sche Frage
stellungen gefördert hat , für meinen Vater , Priv . Doz . Dr .
Jindrich Kazda und meinen Schwiegervater , Univ . Prof . Dr . Helmut
Paul , die mir auf me iner wissenschaftl ichen Laufbahn mit Wort
und Tat beiseite stehen . Herrn Dkfm . Dr . Hermann Holf eld danke
ich für die herzl iche Aufnahme in seinem Haus , das mir während
meiner vergangenen und künftigen Au fenthalte in Wien zur Verfü
gung stand und stehen möge . Diese Arbe it hätte sicher nicht ent�
stehen können , wenn mir me ine Frau nicht ein idee lles und harmo
ni sches Zuhause geschaffen hätte . Ihr danke ich auch für das
Korrekturlesen des Manuskri pts .
Wien - Düsseldorf , Februar 1 9 8 9
Marian Kazda