gute nacht! - !? schlaf und schlafstörungen dörthe vogelsang märz 2009

46
„Gute Nacht!“ - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Upload: cundrie-wolgemuth

Post on 05-Apr-2015

122 views

Category:

Documents


4 download

TRANSCRIPT

Page 1: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

„Gute Nacht!“ - !?

Schlaf und Schlafstörungen

Dörthe Vogelsang März 2009

Page 2: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlaf und Schlafstörungen

DefinitionUrsachenFolgenPhänomen SchlafSchlafhygieneTherapie

Page 3: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlaf und Schlafstörungen

DefinitionUrsachenFolgenPhänomen SchlafSchlafhygieneTherapie

Page 4: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009
Page 5: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Zahlen

15 – 30% der Bevölkerung (2003)

12% > 6 Monate

häufig von Betroffenen nicht erwähnt

Page 6: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

was ist normal?

AltersabhängigkeitSchlafunterbrechungenSchlaf-Formen

Wahrnehmung „völlig normal“ - „völlig gestört“

Liegedauer

Biorhythmen und LebensumständeEulen und LerchenSchichtarbeit

Page 7: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Definition

mittlere Schlafdauer stark reduziert (individuell, ca. 7h)

verlängerte Einschlafdauer (normal ca. 30 min), Durchschlafstörung ,Früherwachen

herabgesetzte Schlafeffizienz (Schlafdauer im Bett > 85%)

- > schlechte Tagesbefindlichkeit (soziales und Arbeitsleben)

Page 8: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Definition Schlafstörung

Beeinträchtigter Schlaf und

beeinträchtigte Tagesbefindlichkeit

Page 9: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlaf und Schlafstörungen

DefinitionUrsachenFolgenPhänomen SchlafSchlafhygieneTherapie

Page 10: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009
Page 11: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlafstörungen - Ursachen

Psychisch > 30%

Restless legs-Syndrom; Schlafapnoe > 20%

Psychophysiologisch (jüngere Menschen, Frauen) 20%

Alkohol-, Tabletten- und Drogenabhängigkeit ca. 10%

Körperliche Erkrankungen ca. 10%Übrige (z.B. Schlafwandeln) ca. 10%

Page 12: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Ursachen – psychische Krankheiten (30 %)

Depression

Spannungszustände Angststörung, Belastungsstörung, Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie

DelirBewusstseinsstörung ganz verschiedener Ursachen, häufig im Alter

DemenzGedächtnisstörung im Alter

Page 13: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Ursachen (20%)

Restless legs-SyndromGefühlsstörungenBewegungsdrang („Nachtwanderer“)abends, nachts, beim ruhigen Sitzen5-10% der Bevölkerungvererbt oder Stoffwechsel-bedingt

Schlafapnoe-Syndromüberlautes Schnarchen, Unruhe im Schlaf, AtemaussetzerNeigung zu Einschlafen am Taghäufig enge Nasen-Rachen-Verhältnisse, ev. Übergewicht, Bluthochdruck1% d. Bevölkerung

Page 14: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Ursachen – Substanzabhängigkeit (10%)

AlkoholCannabisSchlaf- und BeruhigungsmittelKokain, LSD, ExstasyAmphetamineOpiate

ProblemSchlafstörungen werden mit Substanz „behandelt“ Abhängigkeit, Entzugssymptome, Delir, Folgeschäden

- > Schlafstörungen werden verstärkt!

Page 15: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Ursachen – körperliche Erkrankungen (10%)übrige (10%)

HerzerkrankungenGefässerkrankungen im Gehirn und KreislaufsystemEpilepsieSchmerzweitere (Schlafwandeln, Narkolepsie, …)

Page 16: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlaf und Schlafstörungen

DefinitionUrsachenFolgenPhänomen SchlafSchlafhygieneTherapie

Page 17: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009
Page 18: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Folgen

Risiken vor allem psychischDepressionGereiztheit

Unfälle

Körperliche Folgen oft bei körperlichen Grunderkrankungenz.B. bei Schlafapnoe BluthochdruckÜbergewichtImmunsystem, Herz-Kreislauf, hormonell

Page 19: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Folgen

Kein direkter Zusammenhang von Schlafmangel und Gesundheitsrisiko!

Page 20: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlaf und Schlafstörungen

DefinitionUrsachenFolgenPhänomen SchlafSchlafhygieneTherapie

Page 21: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009
Page 22: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlaf – wissenschaftliche Grundlagen

Schlaf (Lexikon) Eine für das Leben wichtige natürliche Ausgleichstätigkeit, die von einer zentralen Stelle (Schlafzentrum im Zwischenhirn) aus gesteuert wird, messbar durch Hirnströme (EEG)

Konzentration WachzustandSchlafSchlaftiefen

Page 23: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlaftiefen und - zyklen

Wachstadium

Schlafstadium 1 Durchlauf in 90-Minuten-AbschnittenSchlafstadium 2 ca 5x pro Nacht, Schlafstadium 3 und 4 dazwischen REM-Schlaf-Phasen

(Träume), evtl. kurzes Aufwachen

Page 24: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlafstadien und –zyklen (EEG)

n. Dr. P. Young

Page 25: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlaf - Funktion

1. Ruhe2. Erholung3. Verarbeitung von Erlebtem

„eine Nacht drüber schlafen“ Forscher, Künstler

4. Lernen, Gedächtnis „Bücher unter dem Kopfkissen“

5. Entwicklung und Reifung Gehirn (bei Neugeborenen)

Vieles ist noch unbekannt

Page 26: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Der Schlaf

nicht willkürlich steuerbar

vom Gehirn regulierte Ausgleichstätigkeit - Selbstregulation

Balance von An- und Entspannung

Page 27: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlaf und Schlafstörungen

DefinitionUrsachenFolgenPhänomen SchlafSchlafhygieneTherapie

Page 28: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009
Page 29: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Tipps für einen gesunden Schlaf

Schlafzeit

• Bett nur zum Schlafen benutzen (nicht zum Fernsehen, Essen, …)• Morgens immer zur gleichen Zeit aufstehen• Schlafzeit den persönlichen Bedürfnissen angleichen

Page 30: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Tipps für einen gesunden Schlaf

Schlafraum

• 15 –17° sind ideal• Bett, Matratze, Bettdecke und Kopfkissen sollen auf die persönlichen

Bedürfnisse zugeschnitten sein

Page 31: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Tipps für einen gesunden Schlaf

Der Tag

• Am Tag nicht schlafen, kein Mittagsschlaf• Regelmäßige körperliche Aktivität am Morgen oder frühen Nachmittag• Kaffee, kolahaltige Getränke, Kakao und Schokolade sollen nach 15.00 Uhr

nicht mehr genossen werden • Rauchen sollte vermieden werden

Page 32: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Tipps für einen gesunden Schlaf

Der Abend

• 90 Minuten vor dem Zubettgehen ein heißes Bad• In den letzten zwei Stunden vor dem Zubettgehen keine schweren

Mahlzeiten - eventuell aber leichte Snacks (Joghurt, Käse oder Kekse)• Während der letzten drei Stunden vor dem Zubettgehen keine

alkoholhaltigen Getränke • Entspannung ( zB Gewohnheiten einrichten)

Page 33: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Tipps für einen gesunden Schlaf

Die Nacht

• nicht länger als 30 Minuten wach im Bett liegenbleiben – dann aufstehen und entspannenden Tätigkeiten nachgehen, bis Müdigkeit auftritt

• nicht dauernd auf die Uhr schauen (wegdrehen)

Page 34: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlaf und Schlafstörungen

DefinitionUrsachenFolgenPhänomen SchlafSchlafhygieneTherapie

Page 35: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009
Page 36: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Abklärung und Behandlung der Ursachen

Was teilt mir meine Schlafstörung mit?

Was sagen mir meine Träume?

Brauche ich Hilfe, um Antworten zu finden?

Was würde passieren, wenn ich eine Nacht lang nicht schlafen dürfte?

Page 37: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Abklärung und Behandlung der Ursachen

Psychisch

Restless legs-Syndrom; Schlafapnoe

Psychophysiologisch

Substanzabhängigkeit

Körperliche Erkrankungen

Übrige (z.B. Schlafwandeln)

Page 38: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Schlafhygiene

Persönliche UmsetzungDisziplin und ZeitIndividuelle Anpassungkann durch nichts anderes (Medikamente etc.) ersetzt werdenverhilft zu mehr Entspannung und kreativem Umgang mit schlaflosen Zeiten

RitualeSelbst zu entwickeln

Page 39: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Medikation

Pflanzliche SchlafmittelTeesAntihistaminika

BenzodiazepineNicht-BenzodiazepineAntidepressivaAntipsychotikaMelatonin

Schlafentzug

Page 40: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Körperliche Entspannung

am Tag körperliche Betätigung, Sport, Bewegung

am Tag frische Luft, viel Licht

EntspannungsübungenProgressive Muskelentspannung nach JakobsonAutogenes Training

Page 41: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Gedankliche Entspannung

Schöne Erinnerung(Welche Vorstellung, welche Tatsache, lässt mich zur Ruhe kommen?)

Aktiver Umgang mit negativen Annahmen über den Schlaf (machen Unruhe und stimmen meistens nicht)

durch Informationen über den Schlaf (ist selbstregulierend)durch eigene Formulierungen von hilfreichen Gedanken

Page 42: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Gedankliche Strukturierung

Gedankenstuhl (Aufstehen und Ort wechseln)Tagebuchstunde (am nächsten Tag)Systematisches Problemlösen (aufschreiben)

GedankenstoppKörperliche und gedankliche Entspannung

-> ggf. Aufsuchen einer Psychotherapeutischen Behandlung

Page 43: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

„Der Herr segne Dich und behüte Dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir

und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht über Dich

und gebe Dir Frieden.“

4. Mose 6, 24 – 26

Page 44: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Zusammenfassung

Ein gestörter Schlaf ist noch keine Störung – Schlaf ist individuell verschieden

Ursachen sollten gesucht werden

Gestörter Schlaf schadet nicht unbedingt – falsche Sorgen jedoch schon

Schlaf – ein Gleichgewicht – der Körper reguliert sich selbst!

Guter Schlaf braucht gute Tagesgestaltung - Schlafhygienische Massnahmen

Auch in den Gedanken braucht es Ausgewogenheit und Entspannung

Therapie - und Lebensgestaltung – beides ist wichtig

Page 45: Gute Nacht! - !? Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009

Literatur„Schlafstörungen bewältigen“Riemann und Backhaus, Beltz-Verlag

„Energiekompetenz“Veronika Steiner

„Die Kunst des Schlafs“S. De Sivry und Ph. Meyer, Brandstätter-Verlag, Wien- München

Dr. W. Entenmann, Klinik für Schlafmedizin, Zurzach, CH

Prof. Dr. U. Vorderholzer, Universitätsklinik Freiburg i. Breisgau, D