gladigow 1998 ritual-komplexes

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Gladigow, Burkhard. 1998. “Ritual, komplexes,” in Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, ed. Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Matthias Laubscher. Stuttgart: W. Kohlhammer, 1988-1998. 4, 458–60.

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Page 1: Gladigow 1998 Ritual-Komplexes

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Request Date: 20130506

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Ca" #: BL48 .H25 1988

Location: Thompson Library Grand Reading Room

Journal Title: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe /

Volume: 4 Issue: MonthlYear: , 1998 Pages:458-60

Article Author: Article Title: Gladigow, Burkhard; "Ritual, komplexes"

OCLC Number: 19812039

Notes: Borrowing Notes; ARIEL 129.137.4.238/ British Library acct. no.; 51-1185

Maxcost: 25.001FM Exempt

ILLiad Odyssey : illiad.uc.edu

Email: [email protected]

Library: ILL Borrowing University of Cincinnati Langsam Library 2911 Woodside Dr. Cincinnati OH US 452212-0033

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Page 2: Gladigow 1998 Ritual-Komplexes

4SH Ritual, komplexes

Possession and Exorcism in the Modern World, 1988 (dr. Ekstase - Besessenheit - Dämonen, 1991); dies., Where the Spirits Ride the Wind, 1990 (dr. Trance - der uralte Weg zum religiösen Erlehen. Rituelle Körperhaltungen und ekstatische Erlebnisse, 1992); NElJMA:--JN, E., Kulturent­wicklung und Religion, 1953; STclAL, E, Thc Meaninglessness of Ritual in: Numen 26 (1979) 2-22; ders. Rules without Meaning: Ritual, Mantras, and the Human Scienees, 1989.

Bernhani Lang

--4 Kult, Opfer, Ritual (komplexes)

Ritual, komplexes

1. ])ifferemierung der Rituale 2. Erwarrungen an komplexe Rituale 3. Semiotik und Struk­tur 4. Erweiterung und Komplexität von Ritualen

I. Betrachtet man die Entwicklung bestimmter Rituale über einen längeren Zeitraum, so scheint es einen typischen Entwicklungsprozeß zu geben: Rituale werden differenzierter, zeitlich umfangreicher, aufwendiger. Diese anwachsende Komplexität von Ritualen scheint Teil des allgemeinen Prozesses der Professionalisierung vOD Religion zu sein, in einem doppelten Sinne: Die >Arbeit am Ritual< ist weitgehend Tätigkeit von Spezialisten, die Rituale neuen Bedürfnissen anpassen, und zweitens, die regelrechte Durchführung eines komplexen Rituals wird so schwieng, da{~ sie von den gleichen Spezialisten garan­tiert und überwacht werden muß (>in caerimoniis nihil debet esse ambiguum<)

2. 1m Wechselspiel zur Differenzierung von Ritualen als Ergebnis einer Professionalisie­rung stehen Erwartungen der beteiligten Öffentlichkeit: Die Dramatik des Geschehens, Pracht der Inszenisierung, Freigebigkeit der Bewirtung, Dauer der Veranstaltung, Bestä­tigung der sozialen, religiösen, politischen Bedeutung der Gruppe sind jeweils steige­rungsfähig und müssen sich an früheren und konkurrierenden Veranstaltungen messen lasscl1. Die Hekatombe als Ritual, in dem in einem Prestige-Schema viele Rinder geop­fert werden, kann für die Erweiterung eines Elements, der Menge und Qualität der Opfertiere, stehen, die ludi bei den Römern für eine hochkomplexe, durch viele zusätz­liche Elemente vollzogene Erweiterung auf unterschiedlichen Ebenen. Nicht ohne Bedeutung ist auch, dafs während der Festzeit allgemeiner Friede gelten kann, die Men­schen von Verpflichtungen freigestellt sind, die Arbeit ruht. Die Abstände zwischen den verschiedenen Festen gliedern vielfach den Jahreslauf und erzeugen gewisserma{\cn über die 'profanen< Zeitintervalle ein spezifisches Zeitbewußtsein I.

3, In der Forschung sind Rituale gern als eine Art Sprache1 bezeichnet worden, und die Arten der Kodierung, etwa restringiert oder elaboriert, in Beziehung dazu gesetzt

1 Dazu plakativ LI ACH, Die Zeit und die falschen Nasen. (,ute Auseinandersetzung mit diesem Ansatz bei c. BELL, Ritual Theory 37 H.

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Ritual, k()mplexes 4S9

worden. Einen ausgeführten Versuch, nicht nur die Elemente von Ritualen; zu be­stimmen, sondern auch die Regeln ihrer Verknüpfung in der Art einer »Grammatik« oder »Kompositionslehre« von Ritualen zu erkennen, gibt es dem Anschein nach nicht. Auf diesem Feld dominiert die Typologie ritueller Abfolge, die von V. Tl!R:-JER im Anschluß an G. VA'" GENNFp4 entworfen wurde: Das Grundmuster der Abfolge von rites de passage ist durch die Sequenz Segregation, Liminalität, Aggregation charakterisier­bar. Dieses Phasenmodell klassifiziert die Riten freilich nur funktional. Die Attraktivitiit des Modells besteht gerade darin, daß beispielsweise die Segregation durch höchst unterschiedliche Riten vollzogen und annonciert werden kann. Welche konkreten Riten aber nach welchen Konventionen kombiniert werden können, ist gerade nicht Gegen­stand des Modells. Eine >Kompositionslehre< von Ritualen bleibt weiter ein Desiderat.

4. Das Fest ist der typische Fall eines komplexen Rituals, in dem sich hiichst unter­schiedliche rituelle und religiöse (oder ideologische) Elemente verbinden. Im Blick zunächst auf Stammeskulturen hat V. LA:-JTERf'\ARI für feste folgende konstitutive Ele­mente herausgestellt': socialita (Geselligkeit), partecipazione (Mitwirkung), ritualitd (rituelle Organisation), annullamento temporaneo e simbolico deli' ordine ('Leitli<.:h begrenzte, symbolische Aufhebung der Ordnung). Nach diesem Schema, das auch auf Feste der europäischen Traditionen anwendbar ist, werden im Fest Restriktionen und Mängel der >normalen Welt<, die die Teilnehmer bedrücken", aufgehoben und ihre Alternativen in einem Szenario durchgespielt. Das Modell zeigt vor allem im Bli<.:k auf die marginale oder liminale Phase Berührungspunkte mit VAN GFN~EI'S und V. TllRNFRs Drei- oder Vier-Phasen­Modellen. Von ~ Ritualen unterscheiden sich Feste - ohne da{~ man s<.:harfe Gren­zen ziehen könnte - durch eine fast grenzenlose Integrations fähigkeit höchst unter­schiedlicher Elemente. Bestattungsfeiern, Einweihungen und Inaugurationen, sowie Prozessionen erweisen sich als besonders erweiterungsfähig und, wohl aus Prestige­gründen, hesonders häufig reich ausgestaltet. Typisch ist eine Aufnahme von Spiel­elementen und VOll szenischen Darbietungen in ein komplexes Ritual, wobei ge­gebenfalls au<.:h Kritik an der religiösen Relevanz des neuen - oder veränderten Elements - - geübt wurde. Trotzdem scheinen die traditionellen gro{~en Feste einen religiösen Rahmen oder Bezugspunkt beibehalten zu hahenH

, erst die Feste der jüngsten Geschichte lassen sich nicht mehr ohne weiteres einem religiösen Grund­muster zuordnen.

, Eine Auflistung von typischen Bestandteilen eines Rituals Ritus / Ritual B I (nach A. F. C WAl I AG) WAI.I.ACES Klassifikation übersieht, daß etwa Opfer (Nr. 13) seihst aus einer Vielzahl von Handlungselementen zusammengesetzt ist: Das vedische Roßopfer besteht aus mehreren Dutzend rituellen Elementen, seihst das alltägliche antike Tieropfer hat mindestens zwei Dutzend gegen­einander clhgrenzbare und in anderem rituellen Kontext wiedererscheinende Handlungselemente, 4 A. \,\1, CE'.;NEI', Les rites de passage, 1909. V. TIIRNFR, Das Ritual. , V. LANTIRNARI, Spreco, ostentazione, competizione 132-150. (, Diese Aspekte sind völlig vernachlässigt in der ,christlichen Festtheorie< ]. I'IEPEKS, vgl. PIEPER, j., Zustimmung zur Welt. Gegenmodelle sind entworfen worden von./. MOIT\IA'Jl\, Die ersten frei­gelassenen der Schöpfung, 1971 und G. M. MARTII\:, Fest und Alltag. - Klassisch ist die Kritik an den Stoffen der griechischen Tragödie im Rahmen der Dionysos-Feste: Sie hätten nichts mit Dionysos zu tun (ouden pros ton Dimzyson) , Kirchliche Kritik an der Aus­weitung der Kirchweih-Feste im 19. Jahrhundert ist ein verbreiteter Topos, der nun im Schema sa­kral-profan argumentiert. S Dies zentrale These von WUl\ENBER(;ER, La fete, le jeu et le sacre.

Page 4: Gladigow 1998 Ritual-Komplexes

460 Rolle

Literatur

BIll., c:., Ritual Theory, Ritual Practice, 1992; BIA~CO, c.; NI~NO M. DEI. (Hrsg.), festa, antro~ pologia e semiotica. Relazioni presentate al Convegno di studi »Forme e pratiche della festa, I '!H 1; BIR[), F., The Nature and Function of Ritual Forms, in: Studies in Religion 9 (I '!HO) 387-402; CAIIHm, R., L'homme et le sacre, 1950; COPPET, D. H., Understanding Rituals, 1992; DIImIUl, C., La societe du spectacle, 1967; EICHHFRl" H.; alii (Hrsg.), Massenspiele. NS~Thing~ spiel, Arbeiterweihespiel und olympisches Zeremoniell, 1977; GASTER, Tl!. H., Thespis. Ritual, Mvth and Drama in the Ancient Near East, 1950; HAUe;, W.; WARNING, R. H., (Hrsg.), Das Fest, Poetik und Hermeneutik XIV (1990); HOJ\KO, 1., Zur Klassifikation der Riten, Temenos II (1975) 61-77; Hu(;c;FR, P. (Hg), Stadt und fest. Zur Geschichte und Gegenwart europäischer Fötkultur, 1987; ders., Das Fest - Perspektiven einer Forschungsgeschichte, in: ders. (Hrsg.), Stadt und Fest 9-24; L, F()~1AINI, J. S .. Initiation. Ritual Drama and Secret Knowledge across the World, 1 'lH5; LA~G, ß., Kleine Soziologie religiöser Rituale, in: H. ZI~Sfl( (Hrsg.), Religions~ wissensch'lft. Eine Einführung, 1988, 7.3-95; L\"ITFR~;\RI, v., La grande festa. Vita rituale e sistemi di produ,zione nelle societ:l tradizionali (1959),1976; ders., Spreco, ostentazione, compe~ ti7lone. Antropologia dei comportamento festivo, in: BIA~((); DU, NI~N(), Festa, antropologia e serniotica i 32-150; ders., Celebration, Studies in Festivity and Ritual, 1982; LAws()~, E. T., Ritual as Language, Religion 6 (1976) 123-139; LIAUI, E. R., Die Zeit und die falschen Nasen, in: W. E. MI'I II ,\I;\~J\; E. W. MlIUER (Hrsg. I, Kulturanthropologie 1966, 402-407; :-'1\R 11'<, G. M., Fest und Alltag. Bausteine zu einer Theorie des Festes, 1973; PIEPER, J., Zustimmung zur Welt. Fine Theorie des Festes, 1963; SCHULlL, U. (Hrsg.), Das Fest. Eine Kulturgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart, 1988; STRO~(., R., Feste der Renaissance 1450-1650. Kunst als Instru~ nll'nt der Macht, 1991; TIJR,<FR, V. (Hrsg.). Celebration. Studies in Festivq and Ritual, 1982 ders., Das Ritual. Struktur und Anti~Struktur (engl. 1969), 1989; WU'JFI"'BFRUR, J.~J., La fete, le jeu er le sacre, 1977.

Burkhard GladiRoU'

---+ Kult, Ritus / Ritual

Rolle

A Hcgriffsbestirnmur,g, ßegriffsgeschichte B Theorie I. Soziologische und sozialpsychologi~ sehe Aspekte I. Reiigiiise P()sitions~ und Rollensysteme 2. Vorübergehende und "totale« Rol~ Icn .3. Privilegierte Positionen 4. Rollensignale 5. Rollenübernahme 6. Rollenkonflikte 7. Intensität im Rollenverhalten 8. Ein Grenzfall: Individuelle Rollen 11. Sundens Rollentheo~ rie religiöser Erfahrung I. Die Fragestellung 2. Ühernatürliche Wesen als Rollenträger .1. Vorstrukturiertheit von Wahrnehmung 4. Die Bedeutung von Lernprozessen S. Religiöse Frtahrung 6. Wissenschaftlicher Status der Theorie

A Begriffsbestimmung, Begriffsgeschichte

Unter Rolle wird ein Verhaltensmuster verstanden, das mit einer sozialen Position, einem Amt oder Status in einem bestimmten sozialen System oder einer bestimmten Situation verbunden ist. Als Beispiel mag die soziale Position des Pfarrers in einer Kir~ chengemeinde dienen. Wenn Herr X. diese Position innehat, dann erwartet man von