digitale sport medien - august

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DIGITALE SPORT MEDIEN Magazin Digitale Sport Medien Ein Magazin von RESULT Sports Ausgabe 43 | August 2014 Das Fachmagazin für Anwender und Entscheider der digitalen Medien im Sport THEMEN Formel 1, Global Pages Tour de France Rückblick, Wisla Krakow, WM 2014 INTERVIEWS 1. FSV Mainz 05, adidas . DATEN Fanzahlen von Basketball, Eishockey, Fußball & Handball

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Digitale Sport MedienEin Magazin von RESULT Sports Ausgabe 43 | August 2014

Das Fachmagazin für Anwender und Entscheider der digitalen Medien im Sport

THEMENFormel 1, Global PagesTour de France Rückblick, Wisla Krakow, WM 2014

INTERVIEWS1. FSV Mainz 05,adidas

.

DATENFanzahlen von Basketball, Eishockey, Fußball & Handball

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EDITOR’S LETTER

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InhaltsverzeichnisDigitale Sport Medien

3 Editorial

4 Info Informationen zu Global Pages Facebook

5 Mainz goes global Der FSV Mainz 05 und die Einführung der Global Pages auf Facebook

7 1.Bundesliga Fanzahl-Rankings der 1. Fußball Bundesliga

8 Tour Rückblick Unser Rückblick in Bildern aus den sozialen Netzwerken

11 Europäische Top25 Fanzahl-Ranking der europäischen Eishockeyvereine

12 europäische Top 25 Fanzahl-Ranking der europäischen Basketballvereine

13 europäische Top 25 Fanzahl-Ranking der europäischen Handballvereine

14 Konzentration auf das hier und jetzt Adam Koprowski erzählt, wie die digitalen Medien in Polen genutzt werden

17 Social Media in China Europäische Fußballvereine in den chinesischen sozialen Medien

19 Adidas - WM 2014 Oliver Brüggen über Aktivitäten von Adidas

während der WM 2014 in Brasilien

22 Formel 1: Ausgebremst Bestandsaufnamhe des „Digitalen Sport

Medien“-Magazins über den Rennsport

25 2. Bundesliga Fanzahl-Rankings der 2. Fußball Bundesliga

26 3. Bundesliga Fanzahl-Rankings der 3. Fußball-Liga

27 Instagram Fanzahl-Rankings der 1. Bundesliga im Vergleich zur FA Premier League, Top 25 Europa

28 TOPLIGEN DEUTSCHLAND Fanzahl-Rankings der deutschen Basketball-, Eishockey- und Handballclubs

29 Zu GUTER LETZT Fangating vor dem Aus

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UNSERE BEOBACHTUNGEN – AUGUST 2014

Die sportlichen Aktivitäten rücken wieder in den Vordergrund. Die 2. und 3. Fußballliga sind bereits wieder im Pflichtspieleinsatz, die 1. Fußball Bundesliga steht unmittelbar vor dem Saisonstart und die Mannschaften im Basketball, Eishockey und Handball sind in die Vorbereitungen gestartet. Damit ist die „Dürrezeit“ für Inhalte in den digitalen Plattformen vorbei und damit heißen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, herzlich willkommen zur August-Ausgabe des Digitale Sport Medien Magazins.

„Content is king“ heißt es häufig – die Wandlung zum Medienunternehmen durch Generierung eigener Inhalte, all das haben wir schon beschrieben, aber über all dem steht allerdings noch der wichtigste Aspekt: Dass man die Wünsche und Bedürfnisse seiner Zielgruppe, den Fans, versteht!

Die Plattformen der Sozialen Netzwerke sind nicht mehr neu, die Verantwortlichen der digitalen Club Medien haben schon viele Erfahrungen machen können, daher ist es zum Teil doch noch verwunderlich, dass identische Inhalte auf verschiedene Plattformen, z.B. Twitter und Facebook eingestellt werden. Das kann man ja mal im hektischen Betrieb eines Spieltages machen, aber unter der Woche sollte man, ja muss man die Plattformen unterschiedlich bedienen. Eine Plattform wie Twitter, mit einer Zeichenbeschränkung muss komplett anders ‚bedient’ werden als Facebook oder Google+. Die Zeiten, in denen die Fans bzw. die Zielgruppe die Plattformen nutzen sind unterschiedlich. Auch welche Inhalte gepostet werden sollen, entscheidet die Intensität in dersich die Zielgruppe mit dem eingestellten Inhalt auseinandersetzt und die entsprechende Reichweite, die mit dem Posting generiert wird.

Beginnen wir mit dem wohl am kritischsten betrachteten Netzwerk, Google+. Brauche ich das? – Spielt keine Rolle in unseren Planungen? – ‚Geisterstadt’ – all das haben wir schon hören und lesen können.

Man muss aber unbedingt einen oder gar zwei Schritte weiter denken, als nur Interaktion und Anzahl der Fans oder Anzahl der +1, wie bei Google+. Man muss sich mit dem „Eco-System“ Google auseinandersetzen und dann die Frage stellen, ‚will ich bei einer Google-Such-Anfrage bei den aufgeführten Ergebnissen in der rechten Spalte einen Wikipedia-Eintrag sehen oder meine eigene Google+ Seite?’. Dann muss man auch wissen, wenn ein eigener YouTube-Kanal aufgebaut und betrieben wird, erstellt /

reserviert Google automatisch ein Google+-Profil.

Man kann also leicht erkennen, Google+ ist Teil des mehr als großen Eco-Systems von Google und daher sollte die Antwort selbst erklärend und schnell begriffen sein – Google+ kann bzw. ist sehr hilfreich und unterstützend in meinen digitalen Maßnahmen!

Twitter hat sich mit der WM 2014 definitiv weiterentwickelt, nicht als Plattform selbst, aber in der Marktdurchdringung. Fast alles was die Spieler der deutschen Nationalmannschaft kommuniziert haben, wurde nicht nur von den klassischen Medien, sondern von allen Empfängern aufgenommen. Twitter hat uns die geografische und zeitliche Distanz zu Brasilien genommen – wir waren ‚direkt’ verbunden, wurden als erstes informiert. So funktioniert Twitter, es ist der unmittelbare LIVE-Kanal. Hier verzichtet man auf großes Ausschweifen – hier werden in 140 Zeichen die Fakten beschrieben. Je klarer der Inhalt, desto stärker das Verständnis. Anfänglich waren alle Journalisten die ersten Follower bei Twitter - mittlerweile sind es die Journalisten, die verstanden haben, auch in Krisen-Regionen der Welt, mit Twitter sich eine Bekanntheit aufzubauen. Wer viel zu kommunizieren hat, weil so viele interessante Inhalte generiert werden, der muss Twitter zwingend in seine Kommunikationsstrategie integrieren bzw. positionieren. Hier gibt es keine Reduzierung der Reichweite bei vielen Tweets – hier geht es um Aktualität und Relevanz.

Und das bringt uns zum ‚Platzhirsch’ Facebook. Die global führende Plattform entwickelt sich immer weiter und besonders in einem Bereich, der zunächst nicht den Fokus hatte und zwar MOBIL!

Und hier macht man sich die Erfahrungen der ‚Zukäufe’, wie z.B. Instagram zu nutze. Instagram findet (fast) ausschließlich mobil statt, am PC oder Laptop kann man nur sein Profil bearbeiten, aber nicht mal ein Posting einstellen. Durch die immer stärker werdende Verbreitung der Smartphones geht die Wandlung zur Mobilität viel schneller als gedacht! Und wir werden die gleichen Diskussionen erleben, wie bei der großen online gegen offline Nutzung. Online, also das Web ersetzt offline, die Zeitschriften und Magazine. In diesem Falle – Smartphones & Tablets ersetzen Desktop & Laptop.

Dass der Wandel zu Smartphones & Tablets schneller vollzogen wird ist sicher, denn hier treffen nicht verschiedene Industriezweige oder Interessensgruppen aufeinander, wie bei

EDITORIAL

„Wünsche & Bedürfnisse der Zielgruppe”„Erfahrung der Club Medien Verantwortlichen“

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online vs. offline. Hier sind es die Endgerätehersteller, die die Vorteile dieses Wandels mit den entsprechenden lokalen „Transportwegen“ (den Mobilfunkanbietern und Kabelnetzbetreibern) der Zielgruppe schmackhaft machen.

Und damit möchte ich den Schwenk zur August-Ausgabe finden. Mit adidas, 1. FSV Mainz 05, Wisla Krakau, Formel 1 und einem Rückblick der Tour de France bieten wir Ihnen wieder vielfältige Gespräche und Fallbeispiele, die Ihnen die Herangehensweise von Clubs und Marken in der Praxis zeigen. Das ist das Ziel unseres Magazins, praxisnah, relevant und für Sie von Mehrwert für ihren (täglichen) Einsatz in der digitalen Welt

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre

IhrMario Leo & das Team von RESULT Sports

EDITORIAL

Onlineanmeldung unter www.digital-sports-entertainment.de

tagesticket

450,- € zzgl. mwst.

kOngress inkl. aller FOren und VerpFlegung

EVENT I DIGITAL SPORTS & ENTERTAINMENT

INFO I GLOBAL PAGES

Bereits in der Ausgabe 07/2014 hatten wir die Global-Pages-Strategie von Schalke 04 vorgestellt. In diesem Magazin ging es um Mainz 05. Sicherlich haben die beiden Beiträge bei einigen Lesern ebenfalls das Interesse an dieser Variante geweckt. Wir wollen daher kurz noch die wichtigsten Punkte rund um die Global Pages klären.

• Aktuell sind die Seiten nur für Betreiber verfügbar, die in direktem Kontakt zu Facebook stehen. Ob die Struktur genutzt werden kann, liegt dann an Facebook selbst.

• Für jede einzelne Seite wird dabei ein eigener Statistikbereich aufgeführt. Die lokalen Auftritte werden nur Statistiken für ihren Bereich sehen, während die globale Seite Einsicht auf die Statistiken für alle Fans hat.

• Die Admins müssen dabei für jede Seite einzeln freigeschaltet werden.• Jede Seite hat dabei eine eigene Wall sowie eine eigene Inbox für die Meldungen der Nutzer• Es können dabei mehrere Länder einer Seite zugewiesen werden. Deutschland, Österreich und Schweiz bspw. einer

deutschsprachigen Seite. Dabei ist jede Seite über eine eigene URL erreichbar.• Ein Fan kann dabei nicht mehrere Updates erhalten – er wird nach der IP-Adresse lokalisiert. Ist eine Lokalisierung unmöglich, wird

er der übergeordneten globalen Seite zugeordnet.• Eine Untergliederung in z.B. Städten ist nicht möglich, ausschließlich in Länder.

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Mainz goes globalNachdem wir in der Ausgabe 07/2014 bereits die Global-Page-Strategie von Schalke 04 vorgestellt haben, präsentieren wir diesmal den Fußball-Bundesligisten Mainz 05. Daniel Haas, Verantwortlicher Neue Medien, über die internationale Aufteilung der 130.000 Facebookfans sowie die nicht ganz ernst gemeinten facebookausgerichteten Transferaktivitäten von 05-Manager Christian Heidel..

ABB. Kreative Fans von Mainz, Quelle: facebook.com/1fsvmainz05 , T. Zimmermann

Herr Haas, Sie haben erst kürzlich als zweiter Verein der Bundesliga (nach dem FC Schalke 04) Ihren Facebook Account auf Facebook Global Pages umgestellt. Ist der FSV Mainz 05 so international?

Ein Blick in unseren Kader und die Anzahl unserer WM-Teilnehmer zeigen zumindest, dass unsere Spieler das sind. Als Verein erhoffen wir uns natürlich, von der Strahlkraft unserer internationalen Spieler zu profitieren.

Wann gab es die ersten Gedankenspiele dazu? (Während der WM und dem Erfolg von Diaz/Costa Rica?)

Schon viel früher. Als wir im Februar mit japanischen und koreanischen Nachrichten auf Facebook und Twitter gestartet sind, hätten wir das am liebsten direkt mit „Global Pages“ umgesetzt. Targeted Posts waren für uns immer nur eine Übergangslösung, in der Hoffnung, den Fans schnellstmöglich die bestmögliche

Plattform dafür zu bieten.

In welche Regionen sind die 05er Global Pages aufgeteilt?

Als globale Seite fungiert weiter die deutsche Sprachversion. Fans aus Großbritannien, Irland, Kanada, Australien und den USA bekommen automatisch die „local page“ in englischer Sprache angezeigt. Fans aus Korea sehen direkt die Seite in ihrer Landessprache, ebenso Fans aus Japan.

Haben Sie denn mit “nur” 130.000 Fans auf Facebook im Rücken keinerlei Bedenken, dass die Interaktion in der einen oder anderen Region dann zu gering ausfallen könnte?

Nicht zuletzt die Entwicklung bei Twitter – unserem japanischen Kanal folgen mittlerweile 27.000 Fans – stimmt uns optimistisch, dass wir in diesen Regionen noch wachsen können. Und durch

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die „Targeted Posts“, die wir seit Februar auf Facebook im Einsatz hatten, haben wir schon Erfahrungswerte sammeln können, die wir nun gerne weiter steigern möchten. Die Interaktion war bei länderspezifischen Posts auch in den vergangenen Monaten schon überdurchschnittlich.

Schalten Sie sich denn von nun auch in die Transferplanungen von Manager Christian Heidel ein, um ihn dazu zu bewegen, dass er womöglich noch den einen oder anderen Spieler aus “facebookstarken” Ländern verpflichtet? ;)

Interessanter Ansatz. Wir haben vielmehr den Eindruck, dass er mit der Erhöhung unseres Kontingents an spanischsprachigen Spielern – durch die Verpflichtung des chilenischen WM-Spielers Gonzalo Jara – selbst neue „Facebook-Märkte“ für uns erschließen möchte. Im Ernst: natürlich beeinflusst das die Transferaktivitäten nicht.

Neue Länderseiten erfordern auch mehr Ressourcen, etwa in der Umsetzung von länderspezifischen Kampagnen. Wie steht es um die Ressourcen des FSV Mainz 05 im Bereich Social Media: auf wie viel Manpower dürfen Sie zählen?

Die Abteilung Medien/PR betreut Social Media gemeinsam, für mich ist es ein Aufgabenschwerpunkt. Bei unseren Aktivitäten in den Fremdsprachen erhalten wir allerdings Unterstützung durch eine Agentur. Sicherlich haben Sie auch unseren Bericht über die Global-Pages-Strategie von Schalke 04 in unserer letzten Ausgabe (07/2014) gelesen. Können Sie, unabhängig von der globalen Verteilung, schildern, wie sich Ihre Arbeit von der Vorgehensweise des S04 unterscheidet?

Da unterscheidet sich unser Ansatz gar nicht so sehr. Wobei sich bei uns die Zielmärkte ganz klar nach den handelnden Personen, den Spielern richtet. Für uns wäre es aktuell undenkbar, eine

Sprachversion zu starten, ohne einen Profi aus diesem Land im Team zu haben. Wir setzen absolut auf die Potenziale, die sich durch die Bekanntheit der Spieler in ihrer Heimat ergeben.

Wie sehen Sie das Potential, über neue Länderseiten auch Sponsoren an den Verein heranzuführen?

Das ist auf jeden Fall ein interessanter Punkt, aktuell geht es uns aber vorrangig erst einmal darum, in den Regionen Reichweite aufzubauen. Dann wird man automatisch auch für Sponsoren attraktiver.

Neben Facebook sind Sie auch auf Twitter und Google+ vertreten. Gibt es auch für diese beiden Netzwerke eine internationale Strategie?

Für Google+ nicht, bei Twitter verfolgen wir die gleiche Strategie und bedienen die gleichen Märkte wie bei Facebook. Unser deutscher Kanal verfügt aktuell über 46.300 Follower, der japanische Kanal über 27.000, gefolgt vom koreanischen und englischen mit jeweils etwa 2.500.

Planen Sie in Zukunft womöglich noch auf anderen Plattformen aktiv zu werden?

Für die Zukunft möchten wir das nicht ausschließen, für die aktuelle Saison planen wir das aber nicht.

Herr Haas, vielen Dank für die ausführliche Beantwortung unserer Fragen!

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ABB. Jeder Fan der Mainzer Facebookseite kann individuell einstellen, welcher Globalen Seite er zugeordnet werden möchte.

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. August 2014 erhoben.

RANKINGS

1. Fussball-Bundesliga

Facebook-Fanzahlen

Google+-Fanzahlen

Twitter-Fanzahlen

Youtube-Fanzahlen

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Tour RückblickVon knapp 2.800.000 Erwähnungen auf Twitter, Fahrer, die ihre Fan Zahl verdoppeln, rasierten Beinen mit Venen, einem royalen Startschuss und siebenfachen deutschem Erfolg: Das ist die Tour de France im RESULT Rückblick.

Aber fangen wir von vorne an:

RÜCKBLICK I TOUR DE FRANCE

Kate Middleton durchschneidet das Startband und gibt die 101. Tour de France frei.

Die Engländer zeigten nach der Olympiade 2012 einmal mehr wie sportbegeistert sie sind. Ein Tour de France Start in England: Ein voller Erfolg!

Auf der fünften Etappe waren fast schon Cyclocross Fähigkeiten gefragt. Die Strecke führte über kleine Straßen und Kopfsteinpflaster, kein Wunder dass der niederländische Cross Spezialist Lars Boom die Etappe gewann. Andrew Talansky ist sichtlich erleichtert, dass die Etappe vorbei ist.

Zwei große Favoriten scheiden aus der Tour aus und machen den Weg für den Italiener Vincenzo Nibali frei. Alberto Contador bekundet das frühe Ausscheiden von Chris Froome als großen Verlust für die Tour. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß ist, dass er selbst ein paar Tage später ausscheiden wird. Zwei Pechvögel mit großem Respekt voreinander.

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RÜCKBLICK I TOUR DE FRANCE

Dieses Photo von Bartosz Huzarski löste einen Shitstorm auf Facebook aus. Huzarski wird übel Beschimpft und sogar des Dopings verdächtigt. In einem Statement schreibt er selbst: „Natürlich habe ich keine Beine wie ein Victoria‘s Secret Modell, Mary vom Gemüseladen von nebenan oder irgendein Angestellter, der in einem Büro arbeitet und 10-km-Radtour oder einstündige Jogging-Runden dreimal die Woche macht“, so Huzarski. „Aber leider funktioniert das so nicht und das sieht man auf dem Bild. Es ist nichts Ungesundes daran.“

Leopold König vom deutschen Team NetApp Endura hat seine erste Tour beendet und hat anscheinend in Zukunft noch viel vor. NetApp Endura hat sich insgesamt gut bei ihrer ersten Tour präsentiert und man darf auf die Zukunft gespannt sein.

Ein ganz großer verlässt die Bühne: Jens Voigt hat zum 17. Mal an der Tour de France teilgenommen und verabschiedet sich somit als einer von drei Rekordhaltern. Er ist vor allem durch seine aggressive und offensive Fahrweise berühmt geworden, obwohl er es nur zweimal geschafft hat, als erster über die Ziellinie bei einer Tour Etappe zu fahren.

Marcel Kittel hat auf drei Etappen Siege eingefahren, bevor er sich als Sprinter über den Tourmalet quälen muss. Schließlich holt er sich noch den letzten Sprint auf der Champs Elysee und holt somit zusammen mit Tony Martin (2 Siege) und Andre Greipel (1 Sieg) den siebten deutschen Tour Erfolg.

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RÜCKBLICK I TOUR DE FRANCE

Die 101. Tour de France ist Geschichte. Auch wenn der Kampf um das Gelbe Trikot nicht besonders spannend war, kann man doch von einer aufregenden Tour sprechen. Auch auf Twitter passierte einiges: Knapp 2.800.000 Mal wurde mit #tdf getwittert, der Sieger Vincenzo Nibali wurde am häufigsten erwähnt und Tejay Van Garderen hat seine Twitter Follower um 104% und Jean Christoph Peraud um 65% erhöhen können. Allgemein schob die Tour de France die Fan und Follower aller Beteiligten gewaltig an, wie man auf der RESULT Grafik deutlich sehen kann

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. August 2014 erhoben.

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Europäische Top 25

Top 25 - Eishockey

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. August 2014 erhoben.

RANKINGS

Europäische Top 25

Top 25 - Basketball

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. August 2014 erhoben.

RANKINGS

Europäische Top 25

Top 25 - Handball

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Konzentration auf das hier und jetztWährend wir sonst den Schwerpunkt unserer Berichterstattung eher immer auf die deutschen bzw. westlichen Sportvereine legen, werfen wir diesmal einen Blick in unser Nachbarland Polen. Dort erzählt uns Adam Koprowski aus dem Pressebüro von Wisla Krakau, wie es derzeit in den sozialen Netwerken um den polnischen Fußballerstligisten bestellt ist.

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Beginnen wir mit dem Wisla Krakau Facebook Account. Wann haben Sie ihr Profil eröffnet? Haben Sie vor dem Start ihre Ziele und Richtwerte festgelegt und schließlich auch erreicht?

Unser Facebook Auftritt wurde im Juli 2011 eröffnet. Unser Hauptziel war es die Marke Wisla Krakau bei allen jungen Unterstützern bekannt zu machen und mit ihnen in Kontakt zu treten. Das haben wir zu 100% erreicht. Seit dem Beginn unserer Facebook Seite haben wir einen konstanten Anstieg unserer Fanzahlen bemerkt.

Dennoch war der größte Sprung in den letzten beiden Jahren. Internet und Facebook breiten sich immer mehr aus, was bedeutet, dass auch immer mehr Leute unser Angebot wahrnehmen. Um es einmal klar zu machen: Juli 2011 – 53.000 Fans, Januar 2012 – 77.000

Fans. Juli 2012 – 95.000, Januar 2013 – 108.000, Juli 2013 – 121.000, Januar 2014 – 158.000, Juli 2014 – 222.000 Fans

Welche Abteilung ist für Aktivitäten in den Sozialen Medien verantwortlich und werden regelmäßig Aktionen mit anderen Abteilungen durchgeführt?

Unser Pressebüro ist für alle Social Media Aktivitäten verantwortlich, allerdings steuert unsere Marketing Abteilung die Events auf Facebook.

Haben Sie Social Media Guidelines für Spieler oder die Crew herausgegeben?

Wir versuchen unseren Spielern beizubringen, wie wichtig der Umgang mit Fans in den Sozialen Medien ist.

ABB. Twitter-Profil der Wisla Krakau

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ABB. Adam Koprowski, Press Office Wisla Krakau

Die Reaktion unterscheidet sich oft. Einige haben ihren eigene Auftritt auf Facebook, Twitter oder Instagram und kümmern sich um regelmäßige Updates. Anderen ist das Thema eher unwichtig. Wie sieht so ein Unterricht für ihre Spieler aus?

Wir führen Einzelgespräche über Dinge, die man veröffentlichen kann und welche eben nicht. Die Spieler sind Personen des öffentlichen Lebens und ihnen muss klar sein, dass nicht alles für die Öffentlichkeit bestimmt ist, wie z.B. Fotos aus den Umkleiden, oder private Photos. Photos auf denen der Spieler seine Liebe zum Club zeigt, bekommen am meisten „Likes“.

Welcher ihrer Posts war am Erfolgreichsten?

Gemessen an unseren Club Posts war der Beitrag am erfolgreichsten, der unseren Sieg Krakau gegen Cracovia gezeigt hat. Und wenn wir über Spieler Posts sprechen war der Post am besten, indem man die Spieler in der Kabine nach dem gleichen Spiel feiern sieht. Das zeigt wie wichtig sportlicher Erfolg für den Erfolg in den digitalen Medien ist.

Fokussieren Sie sich auf die Steigerung der Fan Zahlen oder ist Ihnen der Dialog und Interaktionen mit den Fans wichtiger?

Beides ist sehr wichtig für uns. Wir müssen immer bedenken, dass mehr Fans und Likes eine höhere Reichweite zur Folge hat.

Führen Sie spezielle Kampagnen oder Marketing Aktionen während der Saison durch?

Ja machen wir, allerdings in Selbstregie. Wir kaufen keinen Ads oder Kampagnen auf Facebook.

Kann Facebook oder generell Social Media Umsatz für Wisla Krakau generieren? Wenn ja, wie gelingt Ihnen das?

Einkommen aus Social Media ist schwer zu generieren, weil wir nicht genau ausrechnen können, wie wertvoll ein Post gegenüber dem anderen ist. Trotzdem steigt das Ansehen und das Image des Clubs, was natürlich unbezahlbar ist.

Bietet Wisla Krakow seinen Fans Mobile Lösungen an?

Im Moment haben wir keine Mobile Applikation, sind jedoch gerade in der Entwicklungsphase.

Beeinflusst das Wachstum der Social Media Kanäle den Traffic auf der Webseite? Wenn ja, wie?

Ja es hat einen Einfluss, da jede Nachricht auf der Webseite auch auf Facebook oder Twitter geteilt wird. Heutzutage ist Social Media das schnellste Instrument, Informationen zu verbreiten, deshalb bieten diese große Möglichkeiten auch für den Traffic auf der Webseite.

Wie verhält sich der Fan Wachstum zu sportlichem Erfolg?

Im Sport ist es so, dass Erfolg interessant macht. Bisher haben uns immer nur die Zahlen der verkauften Tickets im Stadion interessiert. Mittlerweile interessieren uns

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auch die Zahlen auf Facebook.

Bietet Wisla Krakow auch andere Social Media Plattformen an?

Ja, wir bieten Facebook, Twitter, Instagram und YouTube an.

Bieten Sie individuelles Content an, oder nutzen Sie ”Cross-Posting”

Facebook wird von uns als Hauptkanal genutzt. Hier posten wir Content, welches man auch auf der Webseite findet.

Twitter bespielen wir nur mit Kurznachrichten. Auf Instagram posten wir Photos, die sich mit dem Leben rund um den Club befassen. Diese Bilder findet man sonst nirgends.

Können Sie uns ihre Pläne für die Zukunft verraten? Was möchten Sie noch in den Digitalen Medien Erreichen? Im Moment planen wir die Einführung der Wisla Krakau App, die alle Online-Aktivitäten des Clubs zusammenführen soll. Sie soll den Fans erlauben

ABB. So sieht der Instagram-Account von Wisla aus.

ABB. Auch auf Facebook ist Wisla sehr aktiv

immer und überall beim Club zu sein. Wir versprechen uns daraus eine neue Form von Werbung und Brandbuilding.

Wir konzentrieren uns ansonsten auf das hier und jetzt und versuchen so viel Menschen wie möglich anzusprechen. Das wird uns als Marke Wisla Krakau weiter bringen.

Danke für das Gespräch, Herr Koprowski!

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. August 2014 erhoben.

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Social Media in China

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ADVERTORIAL I GLOBAL SPORTS JOBS

GlobalSportsJobs

The specialist digital media & talent platform for the International Sports Industry

Eine Kooperation zwischen Result Sports & GlobalSportsJobs

Sehr geehrter Leserinnen und Leser,

wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen auch in dieser Ausgabe wieder eine Auswahl an sehr interessanten nationalen und internationalen Jobs in Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner

GlobalSportsJobs bieten können.

Bei Fragen, wenden Sie sich bitte direkt an GlobalSportsJobs.

Tobias Trombik +49 (0) 89 2109 3320 oder [email protected]

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München, DeutschlandJETZT BEWERBEN

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Guten Tag Herr Brüggen, haben Sie sich inzwischen vom WM-Stress gut erholt? Adidas als Marke war ja über Teams und Athleten hinweg auf zahlreichen Social Media Accounts gut vertreten. Immerhin wurde das Turnier auch als die „WM der sozialen Netzwerke“ bezeichnet. Da hatten Sie vor Ort doch sicherlich einiges zu tun, oder?

Während der gesamten WM war adidas mit einem globalen Newsroom in Rio de Janeiro vertreten. Von dort aus steuerten mehrere Dutzend adidas-Mitarbeiter aus der ganzen Welt unsere Social-Media-Kanäle. In Echtzeit konnten wir somit auf Spielverläufe reagieren. Als etwa Mats Hummels das Siegtor gegen Frankreich köpfte, posteten wir ein Bild von dem Verteidiger mit der Überschrift „Schach Mats“. Ein Volltreffer, das Motiv wurde

tausendfach geteilt, selbst klassische Medien griffen es auf.

Wie wertvoll sind inzwischen denn die Social-Media-Auftritte der einzelnen Spieler für Adidas selbst?

Selbstverständlich spielen die Social-Media-Kanäle unserer Vertragsspieler eine wichtige Rolle in der Kommunikation. Schauen Sie sich nur die Reichweiten an: Mesut Özil erreicht allein auf Facebook mittlerweile nahezu 24 Millionen Menschen. Wenn er ein adidas-Video postet, nehmen die Klickzahlen deutlich zu.

Stimmen Sie folgender These zu? „Die Anzahl der Fans bzw. Follower in den sozialen Netzwerken sind ein wichtiger Indikator für die einzelnen Sportler in der Zusammenarbeit

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Die Adidas-WM 2014Über die WM der sozialen Netzwerke berichteten wir bereits in unserer DSM-Ausgabe 07/2014. Oliver Brüggen, PR Direktor Central Europe bei adidas, äußert sich nun im Gespräch mit unserem Redakteur Florian Greß über die Aktivitäten von adidas auf Facebook und Co. rund um das Fußballturnier im Sommer 2014 in Brasilien.

ABB. Offizielles Profil von adidas auf Facebook

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ABB. Oliver Brüggen, adidas PR Direktor Central Europe

mit Adidas.“

Ich stimme zu, allerdings ist diese Anzahl nur ein Indikator unter vielen. Natürlich wägen wir auch jenseits von Social-Media-Reichweiten ab, ob ein Sportler zu unserer Marke passt oder nicht.

Hand auf’s Herz: Haben Sie dann bei Adidas auch gehofft, dass Ihre Aushängeschilder wie Messi (Argentinien) und Mesut Özil (Deutschland) möglichst weit im Turnier kommen und Spieler anderer Ausrüster – etwa Cristiano Ronaldo – demzufolge früher das Turnier verlassen müssen?

Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass wir in erster Linie den Spielern und Teams die Daumen drücken, deren Werdegang wir als Partner teilweise schon viele Jahre begleiten. Wir sind aber alle noch Fußballfan genug, um auch die Leistungen anderer Spieler und Mannschaften zu würdigen.

Adidas war offizieller Sponsor der WM. Doch dann gewann mit dem DFB-Team auch noch eine Mannschaft das Turnier, die von Adidas gesponsert wird und überdies mit zahlreichen bei Adidas unter Vertrag stehenden Spielern ausgestattet ist. Nicht zuletzt wurde Lionel Messi (ebenfalls Adidas) zum besten Spieler des Turniers gekürt. Nike-Aushängeschild und Weltfußballer Cristiano Ronaldo schied mit Portugal schon in der Vorrunde aus. Kann die WM2014 also auch als die „Adidas-WM“ bezeichnet werden?

Dass uns der Turnierverlauf in die Karten spielte, liegt auf der Hand. Mit Deutschland und Argentinien erreichten zwei Teams das Finale, die langjährige adidas-Partner sind. Und auch, dass unter den zehn Nominierten für den „Goldenen Ball“ - den besten Spieler des Turniers – acht adidas-Spieler waren, spricht für sich.

Diese sportlichen Erfolge spiegeln sich auch in den Umsätzen wider. adidas wird insgesamt mehr als 8 Millionen WM-Trikots verkaufen und damit deutlich mehr als bei der WM 2010 (6,5 Millionen). Spitzenreiter ist das Trikot der deutschen Nationalmannschaft mit einem Rekordabsatz von mehr als 2 Millionen Stück. Bei „brazuca“ kalkulieren wir mit 14 Millionen verkauften Bällen. Insgesamt erwarten wir, den Umsatz der Fußball-Artikel in 2014 auf zwei Milliarden Euro anzuheben.

Dennoch einmal anders gefragt: Wenn die WM morgen mit Ihren jetzigen Erfahrungsstand erst starten würde: Würden Sie in den vier Wochen irgendetwas anders machen?

Nein.

Was sind für Sie die positivsten und vielleicht auch negativsten Überraschungen in den sozialen Netzwerken

auf den unterschiedlichen Plattformen während des Turniers gewesen?

Auffällig war, welche Ausmaße die Social-Media-Kommunikation während der WM angenommen hat – noch mal eine deutliche Steigerung zu vergangenen Turnieren. Und mal abgesehen vom Social-Media-Marketing großer Marken: Die Vielfalt an kreativem Content von Bloggern und Digital Natives war enorm. Denken Sie nur nur an die zahlreichen Animationen, Grafiken und Videos zu dem sagenhaften Flugkopfball von Robin van Persie, die im Netz kursierten.

Wie können wir uns bei Adidas (International) das Social-Media-Netzwerk in der Sportbranche vorstellen? Wie sind dort die Abläufe untereinander? Wie arbeiten Sie in der Praxis mit Teams und Spielern zusammen?

Sehr eng und vor allem sehr kooperativ. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: brazuca, der offizielle WM-Spielball, hat einen eigenen Twitter-Account. Kurz nach Turnierbeginn erreichte brazuca eine Million Follower - mittlerweile sind es übrigens mehr als 3,4 Millionen. Spontan drehten wir in Brasilien mit dem Smartphone ein Video, in dem Lukas Podolski dem Ball zu seinem Social-Media-Erfolg gratulierte.

Der DFB war informiert und verbreitete den Clip über seine Kanäle, genauso wie der Spieler selbst und natürlich adidas. Ein perfektes Beispiel dafür, wie man ganz unkompliziert guten Content kreieren kann, wenn mit Spielern und Verband eine echte Partnerschaft gelebt wird.

Welche Aktionen hat Adidas rund um die Integration des

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Hashtags „#allin “ durchgeführt und was können Sie uns über deren Erfolg berichten?

Der Hashtag „#allin“ war zentraler Bestandteil unserer gesamten Social-Media-Strategie. Kein Tweet, kein Facebook-Post wurde durch adidas oder einen unserer Partner abgesetzt ohne die Verwendung des Hashtags. Diese Vorgehensweise wurde mit großem Erfolg konsequent umgesetzt: „#allin“ von adidas wurde auf Twitter 917.000 Mal erwähnt – das sind mehr als drei Mal so viele Erwähnungen wie bei jeder anderen Marke während des Turniers. adidas Fußball verzeichnete im Laufe des Turniers mit 14,5% den höchsten Community-Zuwachs in den sozialen Medien (über alle Sportmarken hinweg).

Der adidas „Share of Voice” in sämtlichen wichtigen sozialen Medien während des Turniers lag ebenfalls 22 Prozentpunkte höher als bei der nächstplatzierten Sportmarke. Bis zum Ende der WM war adidas die dominierende Marke auf den sozialen Kanälen. Nahezu 1,6 Millionen Konversationen mit Bezug auf adidas verzeichneten unsere Experten während des Turniers.

Vor und während des Turniers kam man kaum an den verschiedenen neuen Adidas-Werbespots vorbei, die über Media und auch diversen Social-Media-Kanäle der Spieler zu sehen waren. Wie viele Views konnten denn mit den einzelnen Videos generiert werden und wie zufrieden war Adidas damit?

Insgesamt erreichte adidas mit seinem Video-Content auf youtube mehr als 38 Millionen Views – ausschließlich mit Clips, die während der WM veröffentlicht wurden. Damit waren die Drei Streifen in diesem Zeitraum die meistgesehene Sportmarke auf youtube.

Im Vorfeld der WM war Adidas Testimonial Lukas Podolski auf einem Werbemotiv für das „Battle Pack“ martialisch mit einem Schweineherz (es war ein Rinderherz) in der Hand abgebildet, was in Deutschland zu kontroversen Diskussionen geführt hat, wie weit Werbung gehen darf. Inwieweit hatten Sie mit diesem kollektiven Aufschrei kalkuliert, als Sie die Kampagne veröffentlicht hatten?

Dass das Motiv zu Kontroversen führen würde, war uns bewusst. Und wenn eine unserer Kampagnen so viel Aufmerksamkeit erzeugt, können wir nicht viel falsch gemacht haben. Allerdings war es nicht unsere Intention, gegen das Tierschutzgesetz zu verstoßen. Das Herz wurde regulär in einem Metzgerei-Fachgeschäft gekauft und war für Kunden im Laden erhältlich. Wir wollten die Bilder so kraftvoll wie möglich gestalten, um die Leidenschaft der Spieler für die Weltmeisterschaft zu unterstreichen.

Abschließend noch ein Blick in die Zukunft: Auf welche Social-Media-Kampagnen können wir uns in der Zukunft noch bei Adidas freuen? Wird Adidas aufgrund der immer mehr wachsenden Bedeutung von Social Media in der Sportwelt womöglich noch mehr Ressourcen in die sozialen Netzwerke investieren?

Der große Erfolg unserer „allin or nothing“-Kampagne und die klare Dominanz auf den Social-Media-Kanälen während der WM bestärken uns darin, diesen Weg weiter zu gehen. Lassen Sie sich überraschen, Sportfans werden adidas auch in Zukunft in einer Art und Weise erleben, wie sie es bislang noch nicht kannten.

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Herr Brüggen!

ABB. Brazuca, der WM-Ball, hatte sogar seinen eigenen Twitter-Account

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Bei den Rennboliden von Rosberg und Co. zaubert die in Deutschland beliebteste Motorsportart jedes Jahr aufs Neue die innovativsten Rennwägen aus dem Hut, doch in der digitalen Welt befindet sich die Formel 1 alles andere als auf der Überholspur. Ausgebremst! Eine Bestandsaufnahme des „Digitalen Sport Medien“-Magazins!

ABB. Offizieller Auftritt des Formel1-Piloten Lewis Hamilton

F1: Ausgebremst!

CASE STUDY I FORMEL 1

„Ich glaube, die Veränderung, die gerade passiert, ist äußerst kurzlebig. Diese Social-Media-Leute beginnen gerade zu realisieren, dass das Ganze nicht so gut ist, wie sie gedacht haben“, behauptete Formel1-Boss Bernie Ecclestone vor einigen Wochen in der „Autosport“. Ob er den Social-Media-Boom auf Facebook und Twitter rund um die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 (die „Digitale Sport Medien“ berichteten 07/2014) mitbekommen hat, ist uns allerdings nicht überliefert.

Mit dieser Meinung steht Ecclestone zwar ziemlich alleine da, doch was tun, wenn genau er das Sagen hat und stattdessen lieber weiterhin auf die traditionelle TV-Vermarktung setzt statt zusätzlich auch auf Innovationen wie Video-On-Demand oder eben Social-Media zu bauen?

Schließlich besitzt die Formel1 beispielsweise nicht einmal einen eigenen offiziellen Facebookkanal. Doch nicht nur deshalb wetterte Formel1-Legende Niki Lauda in der „Welt“: „Wenn

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wir diesen Weg so weitergehen, interessiert die Formel 1 bald niemanden mehr. Es ist schon fünf Minuten nach zwölf.“ Nach der Meinung des 65-Jährigen wird die Formel1 nicht mehr zeitgemäß vermarktet – u.a. eben auch, da man die Neuen Medien außen vor lasse. „Wir erleben in der Formel 1 gerade einen gravierenden Kulturwandel“, schildert Lauda seine Sichtweise. „Das Publikum nimmt Sport anders wahr als früher. Beschleunigt wird das durch das rasante Wachstum neuer Kommunikationsmittel. Es ist logisch, dass die jungen Leute heute andere Prioritäten setzen als wir früher. Alles ist in Bewegung, nur die Formel 1 ist immer noch da, wo sie war.“

Doch das scheint alles Ecclestone nicht weiter zu interessieren. Stattdessen hält er sogar am TV-Rechte-Vermarktungsmodell fest, dass es ohne Lizenz nicht gestattet, selbstgedrehte Amateurvideos aus dem Fahrerlager zu publizieren. Maßnahmen wie diese sind natürlich Gift für Facebook oder Twitter.

Auch wenn man die Social-Media-Aktivitäten der derzeit 22 Formel1-Fahrer unter die Lupe nimmt, fällt auf: Gerade einmal elf Fahrer besitzen einen eigenen Facebook- und Twitteraccount (siehe

Tabelle). Auf Facebook gelingt es nur zwei Fahrern die Ein-Mio-Fanmarke zu durchbrechen. Der Brite Lewis Hamilton (Mercedes) Ist der „Facebook-König“ der Formel1 mit 2.41 Mio. „Gefällt mir“-Angaben und hat auch auf Twitter mit 2.23 Mio. Followers die höchste Anzahl (alle Daten Stand 27.072014). Ferrari-Pilot Fernando Alonso liegt mit 1.27 Mio. Facebook-Fans und 2.12 Mio. Followers auf Twitter auf Platz 2.

Der derzeit Führende der Formel1-Weltmeisterschaft Nico Rosberg steht hingegen nur bei 553.989 Fans auf Facebook und 725.000 Followers auf Twitter – das sind schwache Werte für einen möglicherweise zukünftigen Weltmeister.

An Authentizität mangelt es den Rosberg-Kanälen dennoch nicht. Das sieht auch Christian Nimmervoll, Chefredakteur von „Formel1.de“ und „Motorsport-Total.com“ gegenüber dem „Digitale Sport Medien“- Magazin so. „Als positiv bewerten wir sicherlich den Auftritt von

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ABB. Twitter von Fernando Alonso

ABB. Nico Rosberg auf Facebook

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Nico Rosberg auf Twitter und Facebook sowie insbesondere mit seinen recht authentisch wirkenden YouTube-Filmchen nach jedem Rennen, die wir teilweise sogar redaktionell verarbeiten.“

Sowieso hat Nimmervoll wenig Verständnis dafür, wenn manche Sportler nach wie vor die Sozialen Netzwerke meiden: „Aus rein professioneller, medien- und marketingtechnischer Sicht muss ich sagen: Als prominenter Sportler auf die sozialen Netzwerke und ihr gigantisches PR-Potenzial zu verzichten, ist eine ausgelassene Chance.“

Bei Nimmervolls Portalen „Forme1.de“ und dem „Motosport-Total.com“ sind die Social-Media-Beiträge inzwischen nämlich nicht mehr aus dem Redaktionsalltag wegzudenken: „Das Verfolgen aller Fahrer, Teams, Fahrermanager, sonstigen Team-Mitarbeiter und auch anderer Journalisten ist für unsere redaktionelle Arbeit insbesondere in den letzten zwei Jahren zur absolut unausweichlichen Pflicht geworden. Das geht so weit, dass unsere IT-Abteilung eine eigene Software-Lösung entwickelt hat, maßgeschneidert für unsere redaktionellen Bedürfnisse, um die sozialen Netzwerke ressourcenoptimiert monitoren zu können“, erklärt Nimmervoll die innovative Vorgehensweise seiner Redaktionen.

Er fügt hinzu: „Zudem gibt es seit kurzem in unserer Redaktion einen täglichen „Chef des Monitorings“ oder „CdM“, der ausschließlich mit Monitoring-Aufgaben und dem Bestücken eines Social-Media-Live-Tickers betraut ist. Social-Media-Live-Ticker heißt in unserem Fall: Wir embedden (und kommentieren) interessante, unterhaltsame, witzige Social-Media-Beiträge aus dem Formel-1-Umfeld, die für sich isoliert genommen keinen ausreichenden Nachrichtenwert hätten - sozusagen ein Sammelbecken mit „Infotainment light“, so der Chefredakteur der beiden Portale weiter.

Man darf gespannt sein, ob sich in naher Zukunft bei der Vermarktungsstrategie der Formel1 noch einiges bewegt. Formel1-Chef Bernie Ecclestone dürfte in diesen Tagen jedoch erst einmal noch andere Sorgen haben: Der 83-Jährige zahlte erst kürzlich 100 Millionen Dollar, damit in einem Bestechungsskandal nicht mehr gegen ihn ermittelt wird …

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Teams Facebook Fans Twitter Follower

Lewis Hamilton 2.407.398 2.230.000Fernando Alonso 1.286.289 2.120.000

Jenson Button 527.425 1.840.000Nico Rosberg 553.989 725.000Sergio Perez 113.079 620.000

Daniel Ricciardo 263.903 293.000Romain Grosjean 106.564 281.000Nico Hülkenberg 93.753 292.000Jean-Eric Vergne 85.164 141.000

Max Chilton 89.866 111.000Valtteri Bottas 26.526 98.900

Stand: 01.08.2014

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. August 2014 erhoben.

RANKINGS

2. Fussball-Bundesliga

Facebook-Fanzahlen

Google+-Fanzahlen

Twitter-Fanzahlen

Youtube-Fanzahlen

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. August 2014 erhoben.

RANKINGS

3. Fussball-Liga

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. August 2014 erhoben.

RANKINGS

1. Fußball Bundesliga

Top 25 Europa

FA Premier League

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. August 2014 erhoben.

RANKINGS

Topligen Deutschland

Beko Basketball Bundesliga DKB Handball Bundesliga

Deutsche Eishockey Liga 2. Deutsche Eishockey Liga

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ZU GUTER LETZT

Digitale Sport Medien

München, August 2014

IMPRESSUM

DIGITALE SPORT MEDIEN:

DAS Fachmagazin für das digitale Sport Business. Dieses Magazin erscheint monatlich und widmet sich dem Einsatz, den Anwendungen, der Nutzung, sowie den Entwicklungen und Trends der digitalen Medien im Sportbereich.

Als ‘digitale Medien’ bezeichnen wir die mobile Kommunikation, die unterschiedlichen Plattformen der Sozialen Netzwerke und die Websiten. Das Magazin wird in enger Zusammenarbeit zwischen der Lehre und Praxis erstellt und von der RESULT Sports herausgegeben.

REDAKTION

Mario LeoGeschäftsführerRESULT Sports

Hubert RaschkaManaging Partner

RESULT Sports

Florian GressSocial Media Manager

RESULT Sports

Hanna KavalevichProjektmanagerRESULT Sports

Andy EyringProjektmanagerRESULT Sports

Dennis WegnerHaimspiel Media

Robert BurkhardtFreier Mitarbeiter

ABONNEMENT

Sie können sich auf unserer Website www.result-sports.de eintragen oder einfach eine Nachricht an [email protected] senden. Alternativ oder für sonstige Fragen stehen wir unter +49 (0) 89 / 5454 0789 zu ihrer Verfügung

Das Aus für das Fangate

Nein, aus dem Nichts kam diese Meldung nicht wirklich. Dennoch ist sie nun endgültig beschlossene Sache: Ab November 2014 wird die Fangate-Funktionalität auf Facebook eingestellt. Somit wird die Bedeutung von Page Tab Apps für die Betreiber von Fanpages noch einmal geringer. Mobil sind sie schon jetzt nicht mehr verwendbar.

Der Grund für das Ende der Fangates ist offensichtlich: Apps, die ohne jeglichen Mehrwert für den Nutzer Fangates zur Gewinnung neuer Likes einsetzen, sind für den Nutzer lästig geworden. Doch auch der Seitenbetreiber selbst muss sich mit der Frage auseinandersetzen: Was bringen mir Fans, die z.B. für ein Gewinnspiel die Page liken müssen, sich aber überhaupt nicht für den Content interessieren? So hatten die Fangates zwar stets erst einmal eine positive Wirkung, indem die Fananzahl durch ein Gewinnspiel stark anstieg. Doch letztendlich

hatte der Seitenbetreiber dann später mit dem Facebookalgorithmus zu kämpfen aufgrund einer möglicherweise zu hohen Anzahl an inaktiven Fans, die im Grunde kein wirkliches Interesse für die Aktivitäten aufbringen konnten.

Ab dem 5. November verlieren dann also alle Apps mit einem Fangate die Funktionalität. „Der Nutzer hat die Page geliked“, wird von diesem Tag an stets übermittelt – und zwar unabhängig davon, ob das wirklich der Fall ist. Die Fangate-Programmierung wird somit zwecklos! Deshalb gilt jetzt noch einmal umso mehr: Die App-Aktion sollte den Nutzer so begeistern, dass er freiwillig ein Fan der Page wird – ganz ohne Zwang und ohne Fangate, wovon am Ende beide Seiten profitieren sollten …

ABB. Beispiel eines Fangates auf Facebook

ABB. Beispiel eines Fangates auf Facebook

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„Digitale Sport Medien“ ist ein Magazin von RESULT Sports

RESULT SPORTS - CLUB MEDIEN REPORTANALYSEN UND REPORTING = WISSEN

WISSEN = OPTIMIEREN MIT STRATEGIE

• Der Club Medien Report umfasst alle digi-talen Club Medien in einem Wochen- oder Monatsreport. Woher kommen ihre Besu-cher? Welche Wünsche und Vorlieben hat ihre Online-Community? Gibt es Synergien zwi-schen Web&Mobil oder Web&Social?

• Au� istung aller o� ziellen Auftritte, inkl. Web, Mobil und Social Media Pro� len

• optional: Werbe- und Banner-Reporting

• optional: Ticketing und Shop

• Neben einer übersichtlichen und analyti-schen Aufbereitung in Gra� ken und Tabellen-form, erfolgt eine interpretation der zahlen, inklusive RESULT Handlungsempfehlungen.

Ihr Ansprechpartner für weitere Unterlagen:

Mario LeoE: [email protected]

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