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Die Honigbiene im Kleingarten Wie uns Bienen helfen - eine kurze Darstellung des Bienen- Wesens, seiner Wohnung und seiner Funktion im Garten

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Page 1: Die Honigbiene im Kleingarten • Auf ihrem Flug merkt sich die Biene auch, in welche Richtung, wie weit und welche Kurven sie geflogen ist. So findet sie auch nach „Langstreckenflügen“

Die Honigbiene im KleingartenWie uns Bienen helfen- eine kurze Darstellung des Bienen-Wesens, seiner Wohnung und seiner Funktion im Garten

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Bienenfleiß und Obstertrag

80 % unserer Blütenpflanzen sind auf die Bestäubungdurch Insekten angewiesen. Einen sehr grossen Anteilhieran haben die Honigbienen (Apis mellifica carnica).Besonders im Obstbau sind Bienen unentbehrlich, ca.90 % der Bestäubungsleistung wird durch Bienen

erbracht.

Keine Bienen ->> kein Obst!

Bienen sind deswegen die viertwichtigste Tierart inDeutschland und die volkswirtschaftliche Bestäubungs-leistung wird nur in Deutschland auf mehr als 3Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.

Nebenstehend ein Vergleich der Erträge mit/ohne Bestäubungsleistung durch die Bienen.

Ohne Bienen geht‘s auch; das sieht dann so aus (Bild aus China):

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Das Leben im Bienenvolk, welche Bienen-arten gibt es denn überhaupt? Wie sehendie Immen aus, welche Arten gibt es?

In einem Bienenvolk sind folgende Bienenwesen zu finden:

Drohne1,5 – 1,7 cm,riesigeFacettenaugen

Königin2,0 – 2,5 cm,langer, dünnerHinterleib

Arbeiterin1,2 – 1,4 cm,verschiedeneAufgaben

Anatomie der Honigbiene

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Bienenwesen

Königin

Drohne

Arbeiterin

So sieht‘s im Stock aus:

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Entstehung der Bienen

Im Leib der Königin befinden sich sowohl (unbefruchtete) Eier, auch Stifte, genannt

und ein grosser Samenvorrat. Nur die Königin kann Eier und damit neue Bienen produzieren. Abhängig vom durch Bienen verwendeten Futter entscheidet es sich, welches Bienenwesen heranwächst.

Eine Königin bekommt über ihre ganze Wachstumsperiode Gelee royal,

Arbeitsbienen und Drohnen nur für eine kurze Zeit nach Ablage der Eier in den

Waben.

Stadien des Bienenwachstums I.

1. Ei (Stift)2. Rundmade3. Larve4. Puppe5. Insekt (kurz vor dem

Schlüpfen

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Stadien des Bienenwachstums II.

Die Entwicklungszeiten sind aus guten Gründen sehr unterschiedlich.-> So ist die Königin zuständig für die Produktion neuer Bienen, bereits nach 16 Tagen voll entwickelt und kann zum Begattungsflug starten. Anschließend beginnt sie mit der Eiablage und baut das Bienen-volk auf. Merksatz: 3, 5, 8 – die Königin ist gemacht.

-> Arbeitsbienen sind nach 21 Tagen „arbeitsfähig“. Die Arbeitsbienen sind für diverse Aufgaben des Volkes zuständig, siehe nachfolgende Folie.

->Die längste Entwicklungszeit haben die Drohnen, sie brauchen 24 Tage bis zur kompletten Entwicklung. (Daraus ergibt sich die Tatsache, dass der häufigste Bienenschädling, die VARROA-Milbe, überwiegend Drohnen befällt.)

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Stadien des Bienenwachstums III. Aufgaben Arbeitsbienen

Die Arbeitsbienen unterscheidet man zwischen Sommer- und Winterbienen.Bienen leben im Sommer ca. 35 – 45 Tage, im Winter ca. 6 Monate.

Aufgaben der Arbeitsbienen im Sommer:• Tag 1 – 3 Reinigen der Zellen• Tag 3 – 10 Füttern älterer und jüngerer Maden mit Gelee Royale. (Ammenbienen)• Tag 6 – 12 Reinigen Bienenstock, Putzen und Füttern anderer Bienen, Heraustragen von

Abfällen (Putzbiene)• Tag 10 – 15 Entgegennahme von Nektar, Pollen, Produktion Honig und Lagerung in den

Zellen• Tag 12 – 18 Entwicklung der Wachsdrüsen und Bau von Waben (Baubiene)• Tag 15 – 19 Erste Orientierungsflüge und Wächteraufgaben vor dem Flugloch –

Außendienst als Sammelbiene• Tag 20 – Tod Kundschafterin, Sammlerin, Heranschaffen von Wasser oder

Nektar

Lebensende nach ca. 35 – 45 Tagen.

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Wie finden Bienen Futter?Wie bereits erwähnt, haben die Arbeits-bienen verschiedene Aufgaben. So sind die Kund-schafter-Bienen für das Aufsuchen von Futterquellen zuständig.Wurden Futter-quellen gefunden, so wird den Sammler-bienen mitgeteilt, wo dieses Futter zu finden ist.Das geschieht durch zwei unterschied-liche Tänze:-> Rundtanz-> Schwänzeltanz

Der Rundtanz, wird ausgeführt, wenn Futter in einer Entfernung von 50 – 80 m gefunden wird.

Ein Schwänzeltanz wird vorgeführt, wenn Futterquellen weiter als 80 m entfernt

gefunden werden.Bienen sammeln Futter im Umkreis von bis zu

5 Kilometern vom Bienenstock entfernt.

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Wie finden Bienen ihren Weg?• Honigbienen sind ständig unterwegs, um sich ihren Nachwuchs zu ernähren, müssen die fleißigen Insekten dauernd Pollen,

Nektar und Wasser sammeln und fliegen dazu manchmal an Orte, die weit von ihrem Bienenstock entfernt sind. • Wenn eine junge Honigbiene das erste Mal den Bienenstock verlässt, fliegt sie immer wieder in Bögen zu diesem zurück und

prägt sich dessen Lage ein. Das „Navigationssystem“ der Biene benutzt Merkmale der Landschaft (zum Beispiel die Form eines Hügels oder einen bestimmten Baum) um sich zurechtzufinden. Ihre beiden Facettenaugen (Augen, die aus unglaublich vielen kleinen Einzelaugen bestehen) ermöglichen der Biene dabei einen Rundumblick, ohne dass sie den Kopf bewegen muss. Die Flugbögen der jungen Biene werden immer grösser, so lernt sie immer mehr Landschaftsmerkmale kennen. Wenn sie dann auf Nahrungssuche fliegt, kann sie ihre „innere Landkarte“ mit der Umwelt abgleichen und weiss so, wo sie sich befindet.

• Bienen besitzen nicht nur andere Augen als, sie sehen auch andere Farben. Rot nehmen die Bienen als schwarz oder dunkel-grau wahr, dafür sehen sie für uns unsichtbares UV-Licht. Ausserdem erkennen Bienen die Schwingungsrichtung des Sonnen-lichts, also in welcher Ebene die Lichtwellen in Bezug zur Ausbreitungsrichtung stehen. Neben den Landschaftsmerkmalen brauchen die Insekten nämlich auch den Stand der Sonne als Orientierungshilfe. An sonnigen Tagen kann das ja jeder. Aber was machen die Bienen an bewölkten Tagen? Dann hilft ihnen eben ihre Fähigkeit, die Polarisation des Tageslichtes zu sehen – so können sie den Stand der Sonne sogar dann erkennen, wenn sich diese hinter Wolken versteckt.

• Auf ihrem Flug merkt sich die Biene auch, in welche Richtung, wie weit und welche Kurven sie geflogen ist. So findet sie auchnach „Langstreckenflügen“ auf direktem Weg zum Bienenstock zurück. Und neben der Landkarte im Gedächtnis merkt die Biene sogar, wie viel Zeit vergangen ist – sie besitzt also ein Zeitgedächtnis. Das ist sehr hilfreich, denn Blüten stellen nicht zu allen Tageszeiten gleich viel Nektar her.

• Forscher haben außerdem gezeigt, dass die fleißigen Insekten sogar dann den Heimweg finden, wenn sie eingefangen und mehrere Kilometer entfernt an einem fremden Ort ausgesetzt werden! Allerdings müssen die Bienen dazu mindestens eines der ihnen vertrauten Landschaftsmerkmale (also zum Beispiel einen großen Berg) sehen können. Eine ganz schön beeindruckende Leistung für ein Tierchen, dessen Gehirn etwa so groß ist wie ein Samenkorn.

• Kurz gesagt können sich Bienen hervorragend orientieren und finden ihren Weg anhand von Landschaftsmerkmalen, dem Stand der Sonne und der Polarisationsebene des Lichts und können sich auf ihr eigenes Orts- und Zeitgedächtnis verlassen.

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Bilder von Bienen beim Sammeln Pollen + Nektar Das Sammeln war erfolgreich!

Die Pollenhöschen sind gefüllt!

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Wo wohnen Bienen, wo wird der Honig produziert?Bienen wohnen in sehr unterschiedlichen Behausungen.Traditionell in Bienenstöcken, diese sind jedoch heute aus der Mode gekommen, da unpraktisch und die Gewinnung von Honig ist recht umständlich.

Als Name von Bienenwohnungen hat sich im deutschen Sprach-raum der Begriff Magazinbeute, oder kürzer, Beute durchgesetzt.

Heute sind überwiegend Magazinbeuten im Einsatz, dieaus verschiedenen Elementen besteht. Beuten sind typischerweiseaus Holz, oftmals auch aus Styropor

Als Magazinbeuten sind verschiedene Systeme im Einsatz; in unserer Region sind Zander- oder ‚Deutsch-Normal-Maß‘-Beuten überwiegend vertreten.

In anderen Ländern, Schweiz, Frankreich, USA und anderenLändern gibt es weitere Beutentypen, die hier eher seltenvertreten sind.Natürlich brauchen Bienen keine „Wohnung“, sie können durch-aus ohne Beute ihrem Bautrieb, dem Erhalt des Volkes und die Produktion nachgehen. (sog. Wildbau, oftmals in der freienNatur oder beim Schwärmen zu beobachten)

Bienen im Wildbau Bienenstock(kaum noch verwendet)

Verschiedene Formen von Magazinbeuten

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Elemente einer Bienenbeute Blick in eine Bienenbeute I.

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Blick in eine Bienenbeute II.

Varroa-Milbe

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Blick in meinen Garten Insektenhotel, Sammlerinnen Meine Bienen-Wohnungen

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