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magazin für gitarristen und bassisten
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CD
D: 3 6,90 A: 3 7,90B: 3 8,10L: 3 8,10E: 3 9,50I: 3 9,50CH: SFR 12,00
WORKSHOPSFENDER JAZZMASTERKult abseits von Strat & Tele
TONY IOMMI Gibson, Laney,Birch & Co. – das dunkle Geheimnisdes Sabbath-Sounds
THE BEATLES Sgt. Pepper’s –das größte Album des Rock wird 50!
TEST&TECHNIK
ESP M-II Rusty Iron
VOX AC30 & AC15 Handwired
Porträt: HELLIVER GUITARS
SCHECTER Banshee Elite Extreme-7
Factory-Tour: MARTIN GUITARS
INTERVIEWS & STORYS
Kenny Wayne Shepherd
The Cadillac Three
Rex Brown
Dead Lord
Silverstein
Heft Nr. 208 Ausgabe 9/2017
DAS WARTEN HAT EIN ENDE!
SON
GS
DIE
N
EUEN ÄXTE
FÜR GHOST
THE ROLLINGSTONES The Last Time
KENNY WAYNESHEPHERD She’s $$$
LOVE ADie Anderen
+ guitar-Classic:JIMI HENDRIX
„Hey Joe“She’s $$$
ORIGINALSONG
Die AnderenORIGINALSON
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Böse Zungen behaupten, dass Leo Fender zeit-lebens nie wirklich begreift, welche Bedeutung seine Erfindungen, Instrumente und Verstärker haben, und vor allem für wen. Und auch nicht begreift, welche sie nicht haben. So ist bei-spielsweise zu erklären, wie er es schafft, eine Gitarre namens „Jazzmaster“ zu produzieren, die von kaum einem Jazzgitarristen freiwillig
gespielt wird. Aber der Rock’n’Roll, die prägende Musi-krichtung der 1950er und 1960er Jahre (und streng ge-nommen aller darauf folgenden Jahrzehnte bis heute), ist Leos Ding so überhaupt nicht. Er steht auf Country und leichten Jazz.
Fender steht aber auch auf kommerziellen Erfolg, und er will die Gitarristen, die bis dahin eine Jazz-
box von Gibson spielen, auf die Fender-Schiene holen. Der Anforderungskatalog enthält daher
eine im Sitzen ausgewogen und bequem spiel-bare Gitarre mit einem kurzen, „jazzigen“ Sustain und einem weichen, warmen
Sound. Eine flexible Schaltung sowie ein Vibratosystem sind ebenfalls in den Spezifikationen enthalten. Und ganz wichtig ist, dass sie wertvoll aussieht. Letzteres hat unter anderem zur Folge, dass die Jazzmaster als erste Fender-Seriengitarre mit einem Palisandergriffbrett ausgestattet ist.
Mit dem Korpus der Jazzmas-ter entwirft Leo Fender den ersten Body mit einer so genannten „offset waist“. Er ist asymmetrisch
Die ’50er Jahre des 20. Jahrhunderts sind gute Jahre für Fender – sehr gute. Die Telecaster, der Precision Bass und die Stratocaster schlagen ein wie die sprichwörtlichen Bomben. Leo Fender ist überzeugt: Da geht noch mehr!
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DIE FENDERJAZZMASTER
CD/D
OWNLOAD TRACK 24 – 28
Technik & GeschichteAmerican Pro Jazzmaster MN SNG
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WORKSHOP-SPECIAL
gestaltet und wirkt optisch etwas verschoben. Das verleiht ihm eine ausgezeichnete Balance, speziell wenn man die Gitarre im Sitzen spielt. Allerdings ist die benötigte Holzmenge größer, weswegen die Jazzmaster im Mittel auch schwerer ausfällt als die Telecaster oder die Stratocaster. Genau das sollte eines der K.o.-Kriterien für Jazzgitarristen werden, die lieber bei ihren leichten Vollakustikgitarren bleiben. Übrigens wird diese Korpusform noch bei ei-
nigen weiteren Fender-Gitarren wie der Ja-guar oder dem Bass VI verwendet. Vor allem jedoch stellt sie die Vorstufe zu einem der erfolgreichsten Bässe der Fen-der-Geschichte dar, dem Jazz Bass.
Flach und breitEin Alleinstellungsmerkmal der Jazzmas-ter sind ihre Singlecoil-Tonabnehmer. Die Grundkonstruktion ist identisch mit den bisherigen Pickups von Fender: eine einzelne Spule sowie sechs Stab-magneten als Pole-Pieces. Allerdings ist die Jazzmaster-Spule zum einen sehr breit, zum anderen sehr flach, wodurch
Kennwerte wie Induktivität und Impedanz beeinflusst werden. Der Jazzmaster-Pickup wird häufig mit dem Gibson P-90 verglichen, manchmal auch verwechselt. Das liegt nahe, denn sowohl die äußere Erscheinung als auch der Gleichstromwiderstand sind ähnlich. Nur
sind eben die übrigen Konstruktionsmerkmale völlig anders, denn zum einen besitzt der P-90 einen wesentlich dickeren Spulenkör-per und zum anderen einen zentralen, großen Magneten unterhalb des Pickups mit sechs nach oben führenden Pole-Pieces.
Die Jazzmaster ist schwerer als
Stratocaster oder Telecaster
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fender jazzmaster WORKSHOP-SPECIAL
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Als Frank Anthony Iommi 1948 im Birmingham des zerbombten Nachkriegs-England zur Welt kam, wusste noch niemand um die Bedeutung, die der kleine Draufgänger mal für die Musikwelt bekommen sollte. Seit dem Beginn seiner Musikerkarriere Anfang der Sechziger war er stets auf der Suche nach dem perfekten Equipment, um seine innovativen, düsteren Soundvorstellungen zu verwirklichen –
stetige Begleiter: ein Laney und seine treuen Gibson SGs ...
DIE GESCHICHTE DES SABBATH-SOUNDS
CD/D
OWNLOAD TRACK 29 – 33
Der Name Tony Iommi ist fest verwo-ben mit der Musik und Geschichte der englischen Heavy-Metal-Pioniere Black Sabbath. Schließlich ist der mittlerweile 69-jährige Brite Haupt-songwriter, Mitbegründer und das einzige Mitglied ohne Lücken im Band-Zeitstrahl. Schon früh nahm er
auch auf dem Produzentenstuhl der Sabbath-Studioalben Platz und hatte dementsprechend viel am ikonischen Sound des Vierers mitzu-basteln.
Auch die musikalischen Grundbausteine der Sabbath-Kompositionen – die tonnen-schweren Doom-Riffs also – steuerte der schnauzbärtige Linkshänder nahezu allein den Proberaum-Jams der Bandanfänge bei. Da er darüber hinaus nie in anderen Bands aktiv war und selbst sein erstes geplantes Soloal-bum Seventh Star von 1986 aus Marketing-Gründen als Sabbath-Album veröffentlicht wurde, ist es nicht zu weit hergeholt, die mu-sikalische Entwicklung Black Sabbaths und die ihres Sounds mit derjenigen Tony Iommis gleichzusetzen.
So kennen viele Rockmusik-Fans die Ge-schichte, wie ein gerade mal 17 Jahre alter Tony am letzten Tag seiner Arbeit in einer Schweißerei einen Unfall hat, der seine ganze Gitarrenkarriere beeinflussen wird. Eine Me-tallpresse trennt ihm in einem unaufmerk-samen Moment die Spitzen seines rechten Ring- und Mittelfingers ab – bis auf die Kno-chen. Als Linkshänder ist seine Greifhand da-mit quasi unbrauchbar. Die Ärzte sind sich einig: Das war's mit dem Gitarrespielen.
Umso vernichtender die Diagnose, sollte es doch schon am nächsten Tag mit den Rockin'
„Symptom of the Universe“
Zwischen Fingernund Verstärker
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TRACK 29
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Tony live 1969 mit der SG Special und dem Laney LA100BL im Rücken
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Die „Old Boy“ ist auch heute noch im Einsatz – im Hintergrund thronen die Signature-Laney-Boxen
WORKSHOP-SPECIAL
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Nach außen schienen die Vorzeichen denkbar schlecht zu stehen. Die am 29. August 1966 mit dem Konzert im gerade mal etwas über halb gefüllten Candlestick Park in San Francisco be-endete US-Tour hatte für genug Frust innerhalb der Band gesorgt, so dass man beschloss, das Ende der Beatles als
Live-Act zu verkünden. Die kurze Auszeit im Anschluss an die Tournee nutzten John Lennon und Paul McCartney für Filmprojekte, während Ringo Starr sich um seine Familie kümmerte und George Harrison in Indien unter der An-leitung Ravi Shankars sein Sitar-Spiel weiter pflegte.
Voreilig wurde all dies auch als das Ende der Gruppe interpretiert – eine TV-Sonderaus-gabe am Ende des Jahres beschwor, nachdem man immerhin den Arbeitstitel „Beatles Brea-king-Up Special“ wieder verworfen hatte, das „Ende der Beatlemania“. Niemand hatte eine
Vorstellung davon, wozu die „Fab Four“ noch in der Lage sein würden.
Ende November 1966 fand man sich wie-der in den Abbey Road Studios zusammen, erneut mit Stammproduzent George Martin und dem seit dem vorherigen Album Revolver als Toningenieur beschäftigten Geoff Emerick, der später für seine Arbeit mit den Beatles mit Grammys geehrt werden sollte. Außerdem wartete im Studio bereits eine Reihe neuer Vox-Amps, darunter die frisch entwickelten Modelle Conqueror und Defiant, ihres Zei-chens 70 beziehungsweise 100 Watt starke Topteile, die, mit 2x12“-Boxen kombiniert, die Hauptarbeit der Gitarrenverstärkung auf dem kommenden Album leisteten.
Auch Paul hielt sich bei den Amps weitest-gehend an Vox-Modelle, probierte jedoch auch den Selmer Thunderbird Twin 50 Mark II aus. Welche Gitarren für die Aufnahmen bei welchen Songs benutzt wurden, versuchen
seit jeher Beatles-Nerds anhand von Fotoma-terial zu rekonstruieren. War es bei „Good Morning Good Morning“ nun die Fender Esquire (die Linkshänder Paul einfach anders-herum besaitet hatte) oder eine der Epiphone Casinos (die auch John und George so gerne spielten)? Sein Standardbass war jedenfalls immer noch der speziell für ihn als Linkshän-der entwickelte Rickenbacker 4001S. John und George benutzten neben den Casinos ihre Fender Stratocaster und Gibson-J-160E-Akustikgitarren. George hatte zudem noch die Gibson SG für sich entdeckt, abgesehen davon hatte sich aber seit Revolver gitarrentechnisch nichts verändert.
Unter den ersten drei Songs, die man wäh-rend der Sessions im ausgehenden Jahr an-packte, war „When I’m Sixty-Four“, eine Komposition aus Paul McCartneys Jugend, die eher wie eine naive Kabarettnummer wirkt und musikalisch aus dem subtilen Gesamtbild
Man sollte meinen, zumindest das Gesamtwerk der Beatles und ebenso das vor kreativen Ergüssen schier überschäumende Musikjahr 1967 seien unfehlbar sicher davor, im Schatten eines einzelnen Album-Highlights zu stehen. Andererseits ist Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band unbestreitbar die einzige LP, die diese Theorie nachhaltig ins Wanken bringen könnte.
Das Meisterwerk ist fertig (v. l.): Paul McCartney, Ringo Starr, George Harrison, John Lennon
CD/DOWNLOAD
TRACK 34 – 38
THE BEATLES - Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band
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MASTERPIECES
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ALBUM
Produktion: George Martin
Mix: George Martin
Aufnahmen: 6. Dez. 1966 – 21. April ’67
Toningenieur: Geoff Emerick u. a.
Veröffentlichung: 1. Juni 1967 (UK),2. Juni 1967 (USA)
Label: Parlophone (UK u. a.),Capitol (USA), Odeon (andere)
BESETZUNG
John Lennon: Gesang, E-Gitarre,Akustikgitarre, Piano, Hammond-Orgel, Kuhglocke
Paul McCartney: Gesang, E-Gitarre, Bass, Piano, Lowrey-Orgel
George Harrison: Gesang, E-Gitarre, Akustikgitarre, Sitar, Tambura,Percussion, Harmonika
Ringo Starr: Gesang, Schlagzeug,Percussion, Harmonika, Glockenspiel
George Martin: Hammond-Orgel, Lowrey-Orgel, Piano, Pianette, Cembalo, Harmonium, Glockenspiel
Mal Evans: Harmonika, Hammond-Orgel, Piano, Wecker
Neil Aspinall: Harmonika, Tambura
TRACKLIST
1. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band
2. With a Little Help from My Friends
3. Lucy in the Sky with Diamonds
4. Getting Better
5. Fixing a Hole
6. She’s Leaving Home
7. Being for the Benefit of Mr. Kite
8. Within You Without You
9. When I’m Sixty-Four
10. Lovely Rita
11. Good Morning Good Morning
12. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (Reprise)
13. A Day in the Life
the beatles – sgt. pepper’s lonely hearts club band MASTERPIECES
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Hagstrom Fantomen
Der Teufel im Detail
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Der Teufel im Detail
Das Video zum
Test findet ihr auf
www.guitar.de
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GUITAR-DREAMS e-gitarre
Vox AC15HW60
Klangkultur60 Jahre ist dieses Verstärkerdesign alt, und damit beinahe so alt wie die Stratocaster. Beide haben auch nach sechs Jahrzehnten nichts von ihrer ursprünglichen Attraktivität verloren. Im Gegenteil, gerade der AC15 und sein Bruder, der AC30, erweisen sich immer wieder als echte Traumpartner – sei es bei cleanen oder schmutzigen Klängen. Ein Vox passt immer.
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GUITAR-DREAMS verstärker
Bad Cat USA Player Series Cub 40R Combo
Fast wie der GroßeDie US-amerikanische Edelschmiede kombiniert in ihrer USA Player Series Handarbeit mit Platinen-design. Das Ergebnis sind echte Bad-Cat-Amps zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Auf kluge Ideen verzichtet unser Testmodell dabei nicht.
Bad Cat ging zu Beginn des Jahr-tausends aus dem Vermächtnis von Matchless hervor und trug dessen Erbe in puncto Sound und Design weiter: Aus dem DC30 wurde der Black Cat 30, der Lightning mutierte zum Cub. Dieser ist in der Legacy Series mittlerweile als Version III erhältlich – nach wie vor
handverdrahtet und entsprechend hochprei-sig. Um seine Produkte trotz Fertigung in den USA auch für eine weniger betuchte Klientel erschwinglich zu machen, ersannen Präsident John Thompson und sein Team die USA Player Series. Sie wird in derselben Fabrik gefertigt und ist mit vielen hochwertigen Komponenten bestückt, die auch in den High-End-Verstär-kern stecken. Hauptunterschied: Anstelle der aufwendigen Point-to-point-Verdrahtung sitzt im Inneren eine Leiterplatte.
Diese Bauweise, kombiniert mit einigen leichten Änderungen im Design, sorgt dafür, dass die Linie für deutlich weniger Geld über den Tresen gehen kann. Derzeit im Angebot: der Classic Pro 20R mit 6V6-Röhren sowie die beiden Cubs mit 15 oder 40 Watt.
Der erste Unterschied zum handverdrahte-ten Pendant ist der Verzicht auf den fünf-
Vox AC15 oder AC30 entdeckt hat, der hat im Fach „Amp-Historie – die Anfänge“ definitiv aufgepasst.) Die Endstufe nennt sich K-Master und arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie beim großen Bruder: Dieses Design funktio-niert ähnlich einem Power-Soak und soll den Sound auch beim Runterregeln erhalten. Auf der Rückseite des offenen Combos sitzen die Schalter für Power und Standby, dazu zwei Lautsprecherausgänge, ein Impedanz-wahlschalter und die Buchsen für den Effekt-weg. Übertragen wird der Ton von einem für Bad Cat hergestellten Celestion-Lautsprecher.
Generell macht der Combo einen sehr massiven und hochwertigen Eindruck: Neben dem schwarzen Standardtolex gibt es den Amp auch in beige-braunem Edeldesign, Wer Verstärker und Box lieber trennt, findet ein entsprechendes Topteil.
Leuchtende KatzenaugenSchaltet man den Cub 40R ein, leuchten die Augen neben dem Logo; löst man dann den Standby aus, wird auch das Logo selbst beleuchtet. Das sieht schon mal toll aus – auch ein Konzept, das Bad Cat einst von Matchless
FAKTEN
Bad Cat USA Player SeriesCub 40R ComboHerkunft USA
Leistung 40 Watt, Class A
Röhren 3 x 12AX7, 1 x EF86, 2 x EL34
Speaker 1 x 12“ Celestion Custom Made
Regler Volume, Bass, Treble, Reverb, Cut, K-Master
Schalter Preamp-Röhre, Fat Switch; Rückseite: On/Off, Standby, Impedanz
Anschlüsse Input; Rückseite: Fußschalter, 2 x Speaker Out, FX Send & Return
Maße 80 x 48,5 x 26 cm (B x H x T)
Gewicht 22,1kg
Internet www.badcatamps.com
Empf. VK-Preis 1.499,- €
Preis-Leistung
Ideen verzichtet unser Testmodell dabei nicht.
Vox AC15 oder AC30 entdeckt hat, der hat im Fach „Amp-Historie – die Anfänge“ definitiv aufgepasst.) Die Endstufe nennt sich K-Master und arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie beim großen Bruder: Dieses Design funktio-niert ähnlich einem Power-Soak und soll den Sound auch beim Runterregeln erhalten. Auf der Rückseite des offenen Combos sitzen die Schalter für Power und Standby, dazu zwei Lautsprecherausgänge, ein Impedanz-wahlschalter und die Buchsen für den Effekt-weg. Übertragen wird der Ton von einem für Bad Cat hergestellten Celestion-Lautsprecher.
massiven und hochwertigen Eindruck: Neben dem schwarzen Standardtolex gibt es den Amp auch in beige-braunem Edeldesign, Wer Verstärker und Box lieber trennt, findet ein entsprechendes Topteil.
Leuchtende KatzenaugenSchaltet man den Cub 40R ein, leuchten die Augen neben dem Logo; löst man dann den Standby aus, wird auch das Logo selbst beleuchtet. Das sieht schon mal toll aus – auch ein Konzept, das Bad Cat einst von Matchless
stufigen Tonschalter, ansonsten liegen die bei-den Ausführungen optisch nah beieinander. Beim Preis sieht das ganz anders aus: 2.449 zu 1.499 Dollar werden offiziell aufgerufen. Da kann man schon von Welten sprechen.
Die kleinen UnterschiedeSo schlicht das Bedienfeld auf den ersten Blick auch wirken mag – Bad Cat wäre keine Boutique-Company, wenn sie ihren Amps nicht ein paar Besonderheiten mitgegeben hätte. Beim Cub liegt die erste Option in der Vorstufe: Hier lässt sich die 12AX7-Röhre per Wahlschalter durch ein EF86-Modell ersetzen. Dazu wird die EQ-Sektion mit Bass und Treble in der USA Player Series von einem Fat-Switch ergänzt, der die Mitten boostet. Beide Funktionen können ebenfalls über den mitgelieferten massiven Fußschalter abgerufen werden. Abgespeckt wurde beim Hall: Statt einer Spiralvariante wie beim „großen“ Cub arbeitet hier ein Plattenhall.
In der Master-Sektion sitzt ein Cut-Regler, der die ultrahohen Frequenzen verwaltet und damit die Gesamtschärfe regelt – man könnte ihn auch „Cut through“ nennen. (Wer bis dato die eine oder andere Ähnlichkeit mit einem
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TEST & TECHNIK verstärker
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Schecter Banshee Elite-7 Extreme
Metal-Biest im EinsatzSchecter ist bekannt dafür, scharfe Äxte für den Metal-Bereich herzustellen. 2013 wurde die Banshee-Serie ins Leben gerufen. Vorliegen haben wir nun das Modell Banshee Nummer 7 – und zwar in der Variante „Extreme“ mit einem Humbucker und zwei Singlecoils unter der Haube.
Die Schecter Banshee Extreme unter-scheidet sich vor allem preislich von der Variante ohne „Extreme“. Trotzdem kann sich die Extreme optisch sehen lassen. Die Decke besteht aus Wölk-chen-Ahorn, das mit einem grauen „Holzkohle-Burst“-Finish überzogen wurde. Das Wölkchen-Ahorn findet
sich auch auf der Kopfplatte wieder, der Hals besteht ebenfalls aus Ahorn. Die Mechaniken weisen eine Erhöhung im Knopf auf, die die Kollegen angenehm griffig macht.
UFOs weisen den WegOptisch fallen als nächstes die Griffbrett-Inlays ins Auge. Bei der hochpreisigeren Banshee-Elite-7 leuchten sie sogar im Dunkeln, bei der Extreme-Variante muss man sich auf den Anblick bei Licht beschränken. Dennoch kommen die pfeilähnlichen Inlays aus Pearloid und die darunter liegenden,
UFO-ähnlichen Abalone-Einlagen auf dem Griffbrett aus Palisander gut zur Geltung und veredeln das Aussehen zusätzlich.
Hinzu kommt ein schickes Ahorn-Binding. 24 Bünde gewähren auf sieben Saiten eine weite Tonpalette – vom tiefen B bis zum hohen E in viereinhalb
Oktaven Entfernung. Ihre Tonal-Power wird die Extreme durch zwei hauseigene
Schecter Diamond-Singlecoils und einen Schecter Diamond Plus-Humbucker los. Durch ihren flachen Hals mit C-Profil ist es ein Leichtes, auf der Extreme blitzschnelle Licks oder Soli runterzubrettern. Offene
Akkorde und Barré-Griffe über alle Saiten sind etwas unbequemer zu greifen, wenn man den ultrabreiten C-Hals nicht gewohnt ist. Hier habenwir keine Hof- und Wiesenklampfe(wie der Kollege Hildebrand zusagen pflegt), sondern ein Metal-Tier, das nach Zähmung verlangt.Shredding und Tapping machenauf ihr dafür umso mehr Spaß.
Trotz HSS-Pickup-Bestückung ist die Banshee in Sachen Regler
minimalistischer ausgestattet: Ein Vo-lume-Regler und ein Tone-Regler müssen
hier ausreichen. Bei drei Pickups eigentlich eine Selbstverständlichkeit, ist der Fünfweg-schalter wie folgt verdrahtet:
1. Hals-Singlecoil2. Hals- & Mittel-Singlecoil3. Mittel-Singlecoil4. Mittel-Singlecoil & Steg-Humbucker5. Steg-Humbucker
Bei letzteren beiden Stellungen empfiehlt es sich, den Diamond-Humbucker via Push/Pull-Funktion des Tone-Reglers zu splitten – das kann Clean- und Crunch-Sounds eine Portion mehr Luftigkeit verleihen.
Volle PulleKlare Sache, dass bei dieser Power-Schecter erst einmal volle Pulle aufgedreht werden muss. Bevor man sich, lediglich zur journalis-tischen Vollständigkeit dieses Tests, ein wenig widerwillig dem cleanen Klang widmet …
Insbesondere der Humbucker am Steg überzeugt im High-Gain-Bereich auf ganzer Länge. Hier liefert er viel Sustain, eine saubere Auflösung und einen fetten Sound – also al-les, was man braucht, um im Hartwurst- und
FAKTEN
Schecter Banshee Elite-7 ExtremeHerkunft Indonesien
Korpus Mahagoni
Decke Wölkchen-Ahorn
Hals Ahorn
Griffbrett Palisander
Griffbrettradius 16‘‘
Sattelbreite 48 mm
Bünde 24 x-Jumbo ( 2,4 x 1,1)
Mensur 673 mm/26,5“
Pickup 2 x Schecter Diamond Singlecoil,
1 x Diamond Plus Humbucker
Hardware Chrom, Schecter Custom
Internet www.schecterguitars.com
Gewicht 3,9 kg
Empf. VK-Preis 689,- €
Preis-Leistung
Schecter Banshee Elite-7 Extreme
Metal-Biest im EinsatzSchecter ist bekannt dafür, scharfe Äxte für den Metal-Bereich herzustellen. 2013 wurde die Banshee-Serie ins Leben gerufen. Vorliegen haben wir nun das Modell Banshee Nummer 7 – und zwar in der Variante „Extreme“ mit einem Humbucker und zwei Singlecoils unter der Haube.
Die Schecter Banshee Extreme unter-scheidet sich vor allem preislich von der Variante ohne „Extreme“. Trotzdem kann sich die Extreme optisch sehen lassen. Die Decke besteht aus Wölk-chen-Ahorn, das mit einem grauen „Holzkohle-Burst“-Finish überzogen wurde. Das Wölkchen-Ahorn findet
sich auch auf der Kopfplatte wieder, der Hals besteht ebenfalls aus Ahorn. Die Mechaniken weisen eine Erhöhung im Knopf auf, die die Kollegen angenehm griffig macht.
UFOs weisen den WegOptisch fallen als nächstes die Griffbrett-Inlays ins Auge. Bei der hochpreisigeren Banshee-Elite-7 leuchten sie sogar im Dunkeln, bei der Extreme-Variante muss man sich auf den Anblick bei Licht beschränken. Dennoch kommen die pfeilähnlichen Inlays aus Pearloid und die darunter liegenden,
UFO-ähnlichen Abalone-Einlagen auf dem Griffbrett aus Palisander gut zur Geltung und veredeln das Aussehen zusätzlich.
Hinzu kommt ein schickes Ahorn-Binding. 24 Bünde gewähren auf sieben Saiten eine weite Tonpalette – vom tiefen B bis zum hohen E in viereinhalb
Oktaven Entfernung. Ihre Tonal-Power wird die Extreme durch zwei hauseigene
Schecter Diamond-Singlecoils und einen Schecter Diamond Plus-Humbucker los. Durch ihren flachen Hals mit C-Profil ist es ein Leichtes, auf der Extreme blitzschnelle Licks oder Soli runterzubrettern. Offene
Akkorde und Barré-Griffe über alle Saiten sind etwas unbequemer zu greifen, wenn man den ultrabreiten C-Hals nicht gewohnt ist. Hier haben wir keine Hof- und Wiesenklampfe (wie der Kollege Hildebrand zu sagen pflegt), sondern ein Metal-Tier, das nach Zähmung verlangt. Shredding und Tapping machen auf ihr dafür umso mehr Spaß.
Trotz HSS-Pickup-Bestückung ist die Banshee in Sachen Regler
minimalistischer ausgestattet: Ein Vo-lume-Regler und ein Tone-Regler müssen
PREIS-LEISTUNGS-EMPFEHLUNG
AUSGABE 9/17
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TEST & TECHNIK e-gitarre
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Djent-Sektor zu punkten. Wahlweise bietet der obere Singlecoil ein warmes Attack und ein wenig mehr „Blues“-Touch.
Im Crunch-Bereich ergeben sich vor allem mit den Singlecoils bei zurückhaltendem Gain oldschoolige und bluesige Klänge. Bezieht man nun die zusätzliche tiefe H-Seite in die
Riffarbeit mit ein, dann drückt es nur so aus dem Test-Amp heraus – egal, bei welcher Poti-Stellung, besonders stark erwartungsgemäß beim Humbucker.
Die tiefe H-Saite muss dabei nicht zwangs-läufig zum Einsatz kommen, aber ihr Vorhan-densein ermöglicht das blitzschnelle Gleiten
in tiefere Tongefilde. Sicherlich nützlich, wenn man hauptberuflich im Death-Metal oder Djent unterwegs ist oder gern mit tiefen Tönen experimentiert. Für alle anderen eher ein Goodie, das man hier und da einsetzen kann. Eine solche Gitarre muss schon zum ei-genen Stil passen, andererseits schadet es ja auch nicht, etwas (in diesem Fall die tiefe H-Saite) zu haben, um sie einsetzen zu können, wenn man denn mag …
Nach einiger Zeit fordert der ultrabreite Hals seinen Tribut – zumindest von den Fin-gern der Testerin, die sich sonst eher schma-leren Hälsen zuwendet. Ideal dennoch für die-jenigen, die ihre Finger in Windeseile wie Spinnenbeine über mehrere Bünde ausbreiten können – oder dies üben wollen.
Um ein wenig zu entspannen, ab in den Clean-Kanal: Hier bietet die Extreme reichlich Knack und liefert einen etwas rauchig-war-men Sound, wenn die Singlecoils in Stellung 1 und 3 einzeln angespielt werden. Glockiger klingen die Zwischenstellungen.
Das bleibt hängenDieses Schätzchen entfaltet im Gain-Bereich seine wahren Stärken. Durch den ultrabreiten Hals, die zusätzliche Saite sowie die kraftvolle Pickup-Bestückung dürfte sie die Wünsche von Metal-Freunden erfüllen. Und das zu einem absolut fairen Preis!
Natalie Meyer
e-gitarre TEST & TECHNIK
Die Hagstrom Fantomen ist den namen-losen Ghouls der Band Ghost gewidmet und dennoch alles andere als unscheinbar. Ihre prägnante Form, die Retro-Pickups, das
Griffbrett aus hauseigenem Resinatorwood sowie die schwedischen Pickups machen
diese scharfe Gitarre und ihren Sound aus. Einen detaillierten Testbericht zu den Ghoul-Gitarren findet ihr auf den nächsten Seiten.
Das Instrument wurde uns freundlicherweise
von der Firma Musik Meyer zur Verfügung gestellt.
PICKUP
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Einsendeschluss ist der 20.9.2017 (Datum des Poststempels). Mitarbeiter der PPVMEDIEN GmbH und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen; der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.
An der Verlosung könnt ihr online unter www.guitar.de teilnehmen, oder indem ihr eine Postkarte, einen Leserbrief, eine Statement-Karte oder einen Abo- oder Testabo-Coupon mit dem Wunschgewinn an folgende Adresse schickt: PPVMEDIEN GmbH, Stichwort „Fantomen“, Postfach 57, 85230 Bergkirchen.
Die Charvel San Dimas aus Ausgabe 7/17 hat gewonnen:
Josephine S. aus Dortmund
HAGSTROMFantomen
Jetzt bestellen!
www.guitar.de