beinwell, beinwurz (symphytum officinale (boraginaceae)):

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Die Gerbstoffe wirken zusammenziehend, austrocknend und entgiftend, indem sie toxische Substanzen ausflocken und den Bakterien ihren Nährboden entziehen. Schleimstoffe quellen im Wasser auf und haben eine schützende, umhüllende Wirkung. Schleime sind vor allem Träger von (ätherischer) Lebenskraft, wie etwa in den Sexualsekreten, im Eiweiß der Eier oder im „Schaum“ (Kuckucksspeichel), in dem sich die Zikadenlarven entwickeln. Allantoin wirkt entzündungshemmend, regt die Zellbildung neu an, löst Wundsekrete auf und fördert die Granulation. Cholin stärkt den Kreislauf, erweitert die Gefäße und verbessert die Durchblutung, was natürlich einer Wundheilung zugute kommt. Kiesel (Silizium) vermittelt Lichtkräfte und stärkt das Gewebe.

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Beinwell, Beinwurz (Symphytum officinale (Boraginaceae)):

Volksnamen:

Name Beinwell. „Bein“ ist ein altes Wort für Knochen und "Well" heißt "zusammenheilen".

Der Name „Symphytum“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „zusammenwachsen“,

gleichbedeutend im lateinischen „symphyein“ daher empfahl der Militärarzt „Glaukus“

eine Wurzelbreiauflage bei Kriegs- und Marschverletzungen.

Das Wort „officinale“ deutet darauf hin, daß die Wurzel in der „officinale“, dem Arbeitslabor der

mittelalterlichen Apotheker, vorrätig gehalten wurde.

Ebenso sind diese Namen im Volksmund gebräuchlich – Beinbrechwurz, Beinwurz, Beinheil, Bienenkraut, Bienensaug, Chüechlichrut, Eselohrwurzel, Glotwurzel, Hasenbrot, Hasenlaub,

Heilwurzel, Himmelsbrot, Honigblum, Honigblume, Honigglocke, Hundszunge, Kuchenkraut,

Milchwurz, Scheuerwurz, Schmalwurz, Schmerwurz (wegen seiner speckigen Natur), Speckwurz,

Tschutschalan (bayrisch „tschutschen“ = saugen; die Blüten sind äußerst nektarhaltig), Wallwurz,

Wundallheil, Wottel und Zottel. Sie wird auch Schwarzwurz genannt (nicht zu verwechseln, mit der spanischen Schwarzwurzel).

Im Englischen „bonewell“ oder auch „Comfrey“ genannt, das ist eine Verballhornung des

lateinischen „consolida – festmachen“. Hildegard von Bingen nannte sie ebenfalls „consolida“.

Im Französischen ist er die „racine de consoude“ (die „Wurzel des Zusammenwachsens“).

Drogennamen:

Symphyti radix. (früher: Radix Symphyti oder Radix Consolidae genannt).

Hinweis und Nebenwirkungen:

Da sich die Blätter von denen des giftigen Fingerhuts (digitalis purpurea) nur am Blattrand

unterscheiden, besteht Verwechslungsgefahr. Siehe Abbildung weiter am ende dieses Skripts.

In Untersuchungen erwiesen sich isolierte Pyrrolizidalkaloide als stark toxisch für Leber. Da sie oft nur

in winzigen Mengen vorhanden sind, ist noch unklar, ob sie auch in Arzneien aus der ganzen Pflanze ihre leberschädigende Wirkung entfalten. Die höchsten Konzentrationen werden in der Wurzel

gefunden, während getrocknete Sproßteile häufig sogar frei davon sind. Daher sollte die Wurzel bis

zur Klärung nicht innerlich angewendet werden. (Die oberirdischen Pflanzenteile gelten als

ungefährlich). Innerlich nur unter ärztlicher Aufsicht (Leberwerte überwachen).

Bei Übermäßigen Genuß als Nahrung kann es das zentrale Nervensystem lähmen.

Nicht bei verunreinigten Wunden anwenden, da die rasche Heilung

Schmutz oder Eiter einschließen kann.

Auch bei einer Schwangerschaft ist von Beinwell grundsätzlich abzuraten.

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Heil-Anwendungen mit Beinwell:

Nicht nur die alten Römer, sondern auch die Heilige Hildegard von Bingen,

Paracelsus und Maria Treben, benutzten den Beinwell zur Heilung.

Nie Beinwell auf offene Wunden geben, Bei Wundheilung, Beinwellsalbe auf die Wundränder

auftragen; sobald diese verschorft sind, kann ein Beinwell-Breiumschlag verwendet werden.

Zur Wundreinigung kann Aloe-Gel genommen werden.

Mit dem gelb Blühenden Beinwell – Knoten-Beinwell „Symphytum tuberosum“ hat man,

so der Aussagen von Sehern und Heilern, in Einzelfällen wunderbare Heilerfolge bei krebskranken Patienten. Er wird von hellsichtigen Personen als die Pflanze der Zukunft bezeichnet, da man

vermutet, daß er bei der Behandlung etwaiger Strahlenschäden bedeutende Dienste leisten wird.

Es lohnt also die Mühe, gelb blühenden Beinwell in der Umgebung anzusiedeln bzw. ihm im eigenen

Garten, trotz seines ausufernden Benehmens (er hat die Tendenz, dort, wo es ihm gut gefällt, zu wuchern), einen Platz einzuräumen. Er ist ebenfalls eßbar,

spielt jedoch in der Kräuterheilkunde keine rolle.

Daher wird nun anschließend, die Heilwirkungen des Beinwell (Symphytum officinale),

mit den Bläulich bis violetten Blüten eingegangen:

Die Blätter haben einen hohen Tanningehalt und wirken zusammenziehend, blutstillend

und abführend. Auch zum leichten abhusten bei Bronchitis empfohlen.

Die Sproßteile enthalten große Mengen entzündungshemmender und Adstringierender Substanzen.

Er ist Einhüllend und es enthält Allantoin, das die Zellbildung anregt (Verbindungen zwischen

Bändern und Knochen fester werden, Abschürfungen, vertauchten Knöchel) aber auch

Wundsekrete auflöst, verflüssigt Eiter und regt zur Granulation an (verletztes Gewebe regeneriert).

Keine andere Pflanze hat so viel Allantoin wie Beinwell.

Die deutlich entzündungshemmende Wirkung verdankt Beinwell der Rosmarinsäure

und anderen Phenolcarbonsäuren.

~*~

Mit der Beinwurzeltinktur hilft es bei Rheumatismus und Gelenksschwellungen.

Bei Akne die Tinktur aus den Wurzeln unverdünnt auftragen. Umschläge mit Beinwurztinktur

werden bei äußeren und inneren Wunden, bei Verletzungen aller Art, Quetschungen, Blutergüssen

und Knochenbrüchen mit bestem Erfolg angewendet.

Die Beinwurzel-Tinktur mit Wein ist ein hustenstillendes Mittel und wirkt kräftigend,

gewebebildend und schleimlösend. Auch die Einreibung und Umschläge mit der Tinktur mit Wein

wirken bei Gicht- und Rheumaschmerzen. Ebenfalls fördert die Beinwurzel-Tinktur mit Wein oder der Tee die Gewebebildung und stärkt die Knochen des ganzen Körpers, außerdem wird Durchfall

geheilt.

Die Beinwurzelblätter, abgebrüht und als warmer Brei auf gelähmte oder schwache Glieder gelegt,

helfen über Nacht, wenn das Leiden von Überanstrengung, Verrenkung, Verstauchung, Sehnenscheidenentzündung, Blutergüssen, Osteomyelitis oder Schlaganfall herrührt.

Warme Breiumschläge von Beinwurzelmehl helfen bei Knocheneiterung und anderen chronischen Eiterungen. Auch Knöchelausbuchtungen an Händen und Füßen, werden durch solche

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Breiumschläge zur Rückbildung gebracht, selbst bei Querschnittlähmungen können diese

Breiumschläge mit Beinwurzmehl Erleichterungen bringen können. Warme Breiumschläge helfen

auch bei Schwellungen, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Krampfadern, rheumatischen Muskelverdickungen, Muskel- und Knochenverletzungen, Gichtknoten, Geschwülsten,

Nackenschmerzen, bei schmerzenden Amputationsstümpfen und selbst auch bei

Beinhautentzündungen. Pilzinfektionen der Haut werden sie mit einem Breiumschlag,

den sie täglich dick auftragen und 1-2 Stunden einwirken lassen, wieder los. Den Brei in etwas

flüssigerer Form, kann man für Mundspülungen bei Zahn und Zahnfleischproblemen anwenden.

Aus den Wurzeln kann man auch einen Tee bereiten, der innerlich bei Bronchialkatarrh,

Beschwerden des Verdauungsapparates, Reizdarm, Magengeschwüren, Magenblutungen und

Rippenfellentzündung, Atemwegserkrankungen, Bronchitis angewendet wird.

Gegen Fieber soll halbstündlich ein Eßlöffel Wurzeltee genommen werden.

Bei Magengeschwüren wird ein Mischtee empfohlen.

Die Beinwurzblätter werden nicht nur zu Auflagen, sondern auch als Badezusatz für Vollbäder bei

rheumatischen Leiden, Gicht, Knochenschmerzen, Durchblutungsstörungen in den Beinen,

Bei Krampfadern und zur Nachbehandlung von Knochenbrüchen werden jedoch Beinwurz-Sitzbäder (in der Badewanne) genommen.

Die Salbe aus Wurzeln verarbeitet, hilft bei Gicht, Rheuma und allen Thrombosen, Quetschungen,

Prellungen, Zerrungen und Knochenverletzungen. Auch bei Hautbeschwerden wie Akne, Furunkel, ist die Salbe oder das Öl aus Beinwell, 2mal täglich und bei Entzündete Hautausschläge,

Schuppenflechte und Narben täglich 2-4 Stunden, sehr hilfreich. Bei Knochenbrüchen die Salbe,

Creme oder Ölextrakt auf dem Bereich des Bruchs mindestens 3mal täglich auftragen.

Aus frischen Beinwellblättern läßt sich ein Wundbalsam herstellen,

damit werden Wunden betupft, kleine Verbrennungen und Ausschläge behandelt.

Der frische Saft der Wurzel lindert starke Verbrennungen und regt die Neubildung von Gewebe bei Wunden und offenen Beinen an.

Das Homöopathikum „Symphytum“ hilft bei Knochen, Wunden und stumpfen Verletzungen,

Gelenksschmerzen und Arthrosen, zur Anregung der Kallusbildung

und Durchblutungsstörungen.

Bei Steifen & Schmerzenden Gelenken ist es sehr zum empfehlen, wenn man 2 ½ TL

Beinwellölextrakt mit 20 – 40 Tropfen ätherischen Lavendelöl mischt und behutsam auf die betroffenen Bereiche einmassiert.

~*~

Ein anderer Tip bei Knochenbrüchen, steht im Buch von „Wolf-Dieter Storl – Mit Pflanzen

verbunden“, daß bei einen Bruch des Schlüsselbeins angewendet wurde:

Man zerreibt die saftige Beinwellwurzel auf einer Reibe, menge das Eiweiß vom frischen

aufgeschlagenen Ei dazu und trägt die klebrige Paste vorsichtig auf das Schlüsselbein auf. Dann wird

die Bandage angelegt, wodurch die Schulter absolut ruhig gestellt wird. Zweimal am Tag, am Morgen und am Abend, wird dieser Umschlag gewechselt. Und jedes Mal, wenn der Umschlag gewechselt

wird, legt man sich eine halbe Stunde lang in die Badewanne – so, daß das heiße Wasser auch die

Schulter mit bedeckte. Je eine Handvoll Braunelle, Schafgarbe und ein Eßlöffel Baldrianwurzeln -,

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die vorher aufgebrüht wurden, kommen als Badezusatz mit hinein. Innerhalb von einigen Tagen

verschwinden dann die subkutanen gelben und blauen Flecken der Prellung allmählich und nach

wenigen Wochen ist auch das Schlüsselbein wieder geheilt. Der Baldrian hilft die Verspannungen der

Muskulatur zu verbessern, damit das Gewebe nicht so sehr auf die scharfen Knochensplitter drücken.

Das lindert nicht nur den Schmerz, sondern verhilft auch zu einem entspannten Schlaf. Die Braunelle

(Prunella vulgaris) und kann als Auflage zerquetschte, geprellte Gewebe reinigen und tonisieren. Die

Schafgarbe ist für seine Fähigkeit als Wunden und Prellungen zu heilen.

Inhaltsstoffe:

Verschieden Pflanzensäuren, Allantoin (bis zu 4,7%), Cholin, Asparagin (1 – 3%), Inulin,

Schleim (etwa 29%), Triterpenoide, Phenolcarbonsäuren (Rosmarinsäure),

Pyrrolizidinalkaloide (0,02-0,07%), Phytosterole, Harz, Gerbstoffe (bis 6%), Flavonoide,

Vitamin B12, Kieselsäure, Kalium, Stärke, Gummi, ätherische Öle, Zucker, Alkaloide

und Spuren des Alkaloids Sympho-Cynoglossin.

~*~

Die Gerbstoffe wirken zusammenziehend, austrocknend und entgiftend,

indem sie toxische Substanzen ausflocken und den Bakterien ihren Nährboden entziehen.

Schleimstoffe quellen im Wasser auf und haben eine schützende, umhüllende Wirkung. Schleime

sind vor allem Träger von (ätherischer) Lebenskraft, wie etwa in den Sexualsekreten, im Eiweiß der

Eier oder im „Schaum“ (Kuckucksspeichel), in dem sich die Zikadenlarven entwickeln.

Allantoin wirkt entzündungshemmend, regt die Zellbildung neu an,

löst Wundsekrete auf und fördert die Granulation.

Cholin stärkt den Kreislauf, erweitert die Gefäße und verbessert die Durchblutung,

was natürlich einer Wundheilung zugute kommt.

Kiesel (Silizium) vermittelt Lichtkräfte und stärkt das Gewebe.

Anwendungsarten für die Heilkraft:

Edelsteine, welche die Wirkung von Beinwell unterstützen:

Gold, Saphir, Turmalin, Smaragd, Heliotrop, Bernstein, Granat und Malachit.

Teebereitung mit Wurzeln:

2 Teelöffel kleingeschnittene Wurzeln werden in ¼ Liter Wasser über Nacht kalt angesetzt,

morgens leicht angewärmt und abgeseiht. Schluckweise trinken.

Mischtee (bei Magengeschwüren):

Zutaten: 100 g Beinwurz, 50 g Ringelblume und 50 g Vogelknöterich.

1 gehäufter Teelöffel der Mischung auf ¼ Liter Wasser, brühen und 3 Minuten ziehen lassen.

3 bis 4 Tassen tagsüber schluckweise warm trinken.

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Beinwurzel-Tinktur:

Beinwurzwurzeln werden gewaschen und mit einer Bürste gereinigt, klein geschnitten und locker bis

zum Hals in eine Flasche gefüllt, mit Kornbrandwein oder anderen Obstschnaps übergossen und 14

Tage in die Sonne oder in Herdnähe gestellt. Der Brandwein miß die Wurzeln bedecken.

Beinwurzel-Tinktur mit Wein:

1 Teelöffel Wurzeln wird in 125 ml Wein etwa 5 Minuten gekocht und schluckweise genommen.

Breiauflagen:

Mit den in Deutschen Apotheken, erhältlichen kleingeschnittenen Wurzeln des Beinwell’s, Macht

man das Beinwell-Mehl. Das Mehl benutzt man für die Breiumschläge. Hergestellt wird es, indem

man sie im Backrohr nachtrocknet und dann durch eine Alten-Kaffeemühle (eine Mohnmühle kann

die gleichen Dienste tun) dreht. Die Breiumschläge werden so lange aufgelegt,

bis keinerlei Beschwerden mehr zu verspüren sind.

~*~

Gut getrocknete Wurzeln werden fein gemahlen, in einer Tasse mit sehr heißem Wasser

und einigen Tropfen Speiseöl schnell zu einem Brei verrührt, auf ein Leinentüchlein gestrichen,

warm auf die kranke Stelle gelegt und abgebunden.

Breiauflagen (frisch):

Frische Blätter werden gewaschen, mit einem Nudelwalker auf einem Brett zerwalkt,

auf die betroffenen Stellen gelegt und abgebunden.

Breiauflagen (gebrüht):

Beinwurzblätter werden heiß abgebrüht und warm aufgelegt.

Beinwell-Balsam:

2 bis 3 frische Beinwellblätter klein zerpflücken, mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen,

10 Minuten ziehen lassen, abfiltern und nach der Abkühlung verwenden.

Badezusatz für Vollbad:

500 g Frische oder getrocknete Beinwurzblätter werden über Nacht in ca. 5 Liter Wasser kalt

angesetzt. Am nächsten Tag wird alles bis zum Kochen erhitzt

und die Flüssigkeit dem Badewasser beigefügt.

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Badezusatz für Sitzbad:

Wie bei Vollbad, jedoch nur 200 g Blätter.

Beinwurz-Salbe:

4 bis 6 Frische, gewaschene Beinwurzwurzeln, je nach Größe, werden feinst geschnitten und in etwa

250 g reinem Darmfett vom Schwein kurz ausgebraten, über Nacht stehengelassen, am nächsten Tag angewärmt, durch ein Tuch geseiht und ausgepreßt. Gleich in kleine, saubere Behälter füllen und im

Kühlschrank aufbewahren. Die Beinwurzsalbe kann statt eines Breiumschlages angewendet werden.

Für Wundbehandlungen bei Mensch und Tier unentbehrlich!

Beinwurz-Wein:

2 bis 5 Frische, gewaschene Wurzeln werden fein geschnitten und in 1 Liter echtem Weißwein

5 bis 6 Wochen angesetzt. Ein ausgezeichnetes Mittel bei Lungenleiden!

Beinwurz-Säfte:

Für 2 Personen: junge Beinwellblätter mit Wasser bedecken, mindestens 3 Stunden stehen lassen,

dann im Mixer passieren und anschließend abseihen. Den Rückstand ausdrücken. Mit dem Saft von

2 Orangen (oder 2 Ribiseln, Obst der Wahl) vermengen. Ein köstliches Getränk.

Anwendung in der Homöopathie:

„Symphytum“ D6 und höher. Bis 5mal täglich 5 bis 10 Tropfen.

Verwendung in der Küche:

Warnungen und Nebenwirkungen:

Obwohl in manchen Publikationen vor dem inneren Genuß der Beinwellpflanze insbesondere deren

Wurzeln gewarnt wird (wohl aufgrund der enthaltenen Pyrrolizidinalalkaloide, die giftig sind

und auf die Leber gehen können). Muß ich nochmals erwähnen, daß Menschen mit Leberproblemen,

vor den Wurzeln zum Essen, darauf verzichten sollten.

Und Menschen die die Wurzeln zu Heilzwecken nutzen, ihre Leberwerte überwachen lassen.

Nicht anwenden in der Schwangerschaft.

Geschmack:

Die meisten Vertreter dieser Familie, haben einen leicht Jodartigen Geschmack, der an Austern

erinnert. Der Grundgeschmack der Wurzeln ist dem der Schwarzwurzel ähnlich. Die oberirdischen

Pflanzenteile schmecken im zarten Zustand gurkenartig, unverarbeitet sind sie etwas pelzig.

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Rezepte:

Durch die enthaltenen Schleimstoffe ist Beinwell ein Eindickmittel für Suppen und Gemüsespeisen (ähnlich wie mit Tapioka).

Die Wurzeln, deren schwarze Haut leicht zum entfernen sind, schmeckt roh und gekocht sättigend,

voller Vitalstoffe und ausgezeichnet. Roh verwendet man sie geraspelt als Bereicherung der

Rohkostplatte, gedünstet als Gemüse. Der rohe oder gedünstete Beinwell eignet sich besonders gut

zum Kombinieren mit Eierspeisen, also als Füllung in Teig ausgebacken (Fritatten, Palatschinken, Omeletten). Getrocknet und geschrotet kann er zu Kaffee geröstet werden. Von September bis ins

Frühjahr kann man, sofern der Boden nicht gefroren ist, die Wurzeln ernten.

In manchen Gegenden werden Beinwurzblätter in Fritattenteig getaucht und ausgebacken,

das erinnert geschmacklich an Plattfisch. Die Wirkstoffe dieser Heilpflanze kommen dadurch der

ganzen Familie zugute. Große und kleine, weiche Blätter werden von April bis Juli gehackt zu Kräutermischungen oder geschnitten zu Salaten und Salatsaucen beigegeben. Man verarbeitet sie

aber auch als Blattgemüse oder Blattroulade. Als Spinat gekocht. Oder man gibt sie als milderndes Gemüse zu strengeren, stark bitteren, scharfen oder sehr sauren Gerichten. Auch kann man sie

entsaften und ihren grün färbenden, mineralstoffreichen Saft, Limonaden und anderen

Mixgetränken oder Säften zugeben. Die jungen Blätter werden am besten gekocht genossen,

da sie ziemlich hart sind.

Der Beinwell zeigt von Mai bis Juli seine Blütenknospen und Blüten. Diese können roh gegessen

oder über Salate, zum Beispiel Gurkensalat, gestreut werden. Die Blütenknospen eignen

sich gegart auch als Gemüse.

Junge, noch elastische Stengel und Triebspitzen kann man, geschält und von Fasern befreit, roh in Salate schneiden oder als kurz gebratenes, leicht gesalzenes Pfannen- und Backgemüse zubereiten.

Sammeln und Aufbewahren:

Sammelzeit:

Wurzeln werden von März bis Mai (Frühling), am besten im Herbst geerntet,

wenn der Allantoingehalt am größten ist.

Blütezeit:

Frühling bis Herbst.

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Verwendete Teile:

Junge Blätter und Wurzeln.

Boden & Standort:

Schatten, Halbschatten, Feuchter Boden (nassen Wiesen und Gebüschen), Feldrainen,

in feuchten Gräben und entlang von Gewässern, wir finden sie auch an Zäunen und auf Schutthalden.

Beschaffenheit:

Raublattgewächs, verwandt mit Borretsch, Vergißmeinnicht, Lungenkraut,

Hundszunge und Natternkopf.

Mehrjährig, Höhe 50 cm bis 1 Meter;

Der Stengel ist vierkantig und behaart;

Die Blätter sind groß, behaart und lanzettförmig;

Die Blüten sind glockenförmig, schmutzig, hell-purpurfarbenen, schmutzig rotvioletten, violetten,

aber auch weiße und gelbe Blüten sind anzufinden, sie wachsen als Trauben in den Blatt-Achsel;

Die Wurzeln sind dick, außen schwarz und innen schleimig weiß.

Vermehrung:

Wurzelteilung von Oktober bis März, Stecklinge.

Aussaat im Frühling.

Konservieren und Aufbewahren:

Man erntet die Blätter vor der Blühperiode. Man reinigt die gegrabenen Wurzelstöcke, schneidet sie

in Teile, fädelt diese wie Apfelringe auf eine Schnur und läßt sie im Schatten trocknen.

In Porzellan- oder Glasbehältern Lagern.

Magisches, Brauchtum und alte Überlieferungen:

Aus getrockneten Blättern stellte man früher eine Rauchtabakmischung her.

~*~

Beinwell wurde bei Brüchen eingesetzt, man grub die Wurzel aus, brach sie in zwei Teile, bandagierte

sie und stellte sie in eine Ecke. Ein Analogzauber, der des Kranken Genesung fördern sollte. Eine

zweite Möglichkeit ist es, den Kot eines Bruchkranken gemeinsam mit einer Beinwellwurzel an der

Ostecke des Hauses mit den Worten „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“

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zu vergraben. Sobald die Wurzel austreibt und das erste Blatt erscheint, ist der Bruch geheilt.

Das Rezept kann auch bei Tieren angewandt werden.

~*~

Das Bad in einem Absud der Wurzel soll dazu führen,

daß junge Frauen ihre Jungfräulichkeit wiedererlangen.

~*~

K`Eogh schrieb in seinem „Irish Herbal“ (1735), daß es „alle inneren Wunden und Brüche heilt“.

~*~

Die mittelalterlichen Gelehrten stellten Pflanzen mit kieselhaltigen, rauen „Haaren“ und dunkle,

graue oder himmelblaue Blüten besitzen, unter die Herrschaft des Saturns. Der blaue Himmel am

äußeren Rand der Schöpfung galt als „Saturnsphäre“. Dieser Planetengott, der oft als Knochenmann,

als Skelett mit Stundenglas, dargestellt wurde, zieht seine Bahn tief im Himmel, am äußersten Rand

der sichtbaren Planetensphären. Im menschlichen Mikrokosmos wirkt Saturn ebenfalls bis in die tiefsten Tiefen hinein, bis in die Knochen und der Milz. Ebenfalls wird der Beinwell

dem Planeten Jupiter zugeordnet.

~*~

Ein Schotte namens Lawrence Hill hatte sie bekannt gemacht, er war sozusagen der Prophet des

Beinwell´s. Voller Enthusiasmus predigte er die frohe Botschaft der Pflanze: Sie sei nicht nur praktisch

ein Allheilmittel, man könne die mineral- und vitaminreichen jungen Blätter

auch als Viehfutter verwenden.

~*~

Gärtner könnten die üppigen Blätter der äußerst vitalen Pflanze mehrmals im Jahr ernten, sie in

Regenfässern und Bottichen mit Regenwasser verjauchen und damit Gemüse und Obstbäume düngen. Diese Jauche stärke die Abwehrkräfte der damit gedüngten Pflanzen dermaßen,

daß man auf andere Schädlingsvertilger verzichten könne.

~*~

Die Nonnen der Abtei Fulda sahen es als ihre Mission an, die Kunde vom „Gottesgeschenk“ an die Gärtner schriftlich zu verbreiten (Abtei Fulda, 1972).

~*~

Selbst wenn man die zerhackten Wurzeln und sind sie noch so klein,

in die Erde eingräbt, sollen daraus neue Pflanzen erwachsen.

~*~

Der Beinwell soll vor allem durch die Abstrahlung ihrer überschüssigen ätherischen Energie so heilkräftig sein. Ein Umschlag aus geraspelten, vor Leben strotzenden Beinwellwurzeln hilft (um es

mit den Worten Rudolf Steiners zu sagen) dem Ätherleib – dem „Energieleib“, der das Muster oder

den Organisationsplan des Körpers enthält -, die archetypische Form des jeweiligen verletzten

Körperteils wiederherzustellen. Daß illustriert auch eine Geschichte, die ein Bergbauer den

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Schamanen „Wolf-Dieter Storl“ erzählte. Der Bergbauer hat einen Hof oberhalb des Vierwaldstätter

Sees. Beim Heuen hielt er die Deichsel des Wagens und winkte dem Zugmaschinenfahrer zu,

rückwärts zu fahren. Dabei geriet die Hand zwischen Deichsel und Kuppel und wurde zerquetscht.

„Die rechte Hand war nur noch Matsch“, erzählte er. Der Fahrer des Traktors wollte sofort den

Rettungshubschrauber rufen. Er aber sagte: „Nein, ruf meine Frau. Sie soll mir zerriebene

Beinwellwurzeln bringen, damit ich meine Hand darin einpacken kann.“ So geschah es auch. Nach

drei Tagen, fuhr er fort, habe die Hand schon wieder ihre richtige Form angenommen, und nach

sechs Wochen habe er sie wieder frei bewegen können.

Bücherquellennachweis:

Diese Informationen, über den Beinwell, habe ich Auszugsweise, aus den Büchern:

Maria Treben

„Gesundheit aus der Apotheke Gottes“

vom Ennsthaler Verlag – ISBN 3-85068-090-8

&

„Die Kräuter in meinen Garten“

vom freya Verlag – ISBN 3-901279-77-6

&

„Die BLV Enzyklopädie der Heil Pflanzen“

vom BLV- Verlag – ISBN 3-405-15938-5

&

„Das große Buch der Heilpflanzen“

von Weltbild Verlag ISBN 3-8289-1839-5

&

Wolf-Dieter Storl „Mit Pflanzen verbunden“

von HEYENE Verlag ISBN 978-3-453-70100-7

&

„Eßbare Wildpflanzen“

von AT - Verlag ISBN 978-3-03800-335-9

&

Page 12: Beinwell, Beinwurz (Symphytum officinale (Boraginaceae)):

Seite 12 von 16 / Beinwell

„Grün, wild und schmackhaft“

von HANS-Nietsch Verlag ISBN 978-3-86264-180-2

Foto und Zeichnungen der Beinwellarten:

Knoten-Beinwell (Symphytum tuberosum)

Page 13: Beinwell, Beinwurz (Symphytum officinale (Boraginaceae)):

Seite 13 von 16 / Beinwell

Beinwell (Symphytum officinale)

Junge Blätter vom Beinwell.

Page 14: Beinwell, Beinwurz (Symphytum officinale (Boraginaceae)):

Seite 14 von 16 / Beinwell

Blüten des Beinwell (Symphytum officinale)

Blüten des Knoten-Beinwell.

Page 15: Beinwell, Beinwurz (Symphytum officinale (Boraginaceae)):

Seite 15 von 16 / Beinwell

Beinwell (Symphytum officinale)

Fingerhut (digitalis purpurea)

Page 16: Beinwell, Beinwurz (Symphytum officinale (Boraginaceae)):

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Fingerhut (digitalis purpurea)