863354 - betriebsführung der komponente vm container (vmc)
TRANSCRIPT
SAP Note
Kopfdaten
Symptom
Die Komponente "VM Container" soll betrieben werden.
Weitere Begriffe
SM51, SM52, SM53, STAD, ST03, ST03G
Ursache und Voraussetzungen
Der "VM Container" (VMC) ist eine im SAP NetWeaver Applikationsserver ABAP integrierte Komponente, welche dort eine J2SE 1.4 kompatible Java-Laufzeitumgebung bietet, nicht zu verwechseln mit dem SAP NetWeaver Applikationsserver Java, welcher eine vollständige J2EE-kompatible Laufzeitumgebung bietet. Bitte entnehmen Sie dem Installations- bzw. Upgrade-Leitfaden Ihrer SAP Lösung, ob für den Betrieb Ihrer Lösung die Komponente VM Container benötigt wird. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn Ihre Lösung den "Internet Pricing and Configurator" (IPC) benötigt. Die Inbetriebnahme des VM Containers, welche einmalig nach der Installation oder dem Upgrade des SAP NetWeaver Applikationsservers ABAP notwendig ist, wird in Hinweis 854170 beschrieben.
Lösung
Inhaltsübersicht
Berechtigungen Starten und Stoppen des VM Containers Monitoring - Funktionsfähigkeit des VM Containers prüfen - Lastanalyse (Teil 1): Snapshot-Analyse - Lastanalyse (Teil 2): Statistiksatzanalyse - Lastanalyse (Teil 3): Last vergangener Tage, Wochen und Monate Software Change Management - Einspielen von Fehlerkorrekturen für den VM Container selbst - Einspielen von Fehlerkorrekturen für Java-Applikationen im VM Container
Berechtigungen
Zur Durchführung der im Folgenden beschriebenen Aufgaben benötigen Sie neben den üblichen Basis-Administrationsberechtigungen noch folgende Berechtigungsprofile oder darauf basierende Rollen:
l Für den Bereich Monitoring: Profil S_VMCADMIN_1 oder S_VMCADMIN_2
l Für den Bereich Software Change Management: Profil S_VMCTRANS
Starten und Stoppen des VM Containers
Ist der VM Container wie in Hinweis 854170 beschrieben in Betrieb genommen worden, dann wird dieser bei jedem Start des SAP NetWeaver Applikationsservers ABAP automatisch mitgestartet. Ob der Start des VM Containers erfolgreich war, lässt sich in der Liste der SAP-Server (Transaktion SM51) überprüfen. Dort wird pro Server-Name mitgeteilt, ob der entsprechende Server mit eingeschalteter Komponente VM Container läuft - in diesem Fall wird der Message-Typ VMC für den Server-Namen ausgewiesen. Der VM Container wird analog zum Starten beim Stoppen des SAP NetWeaver Applikationsservers ABAP automatisch mitgestoppt. Für Supportzwecke kann der VM Container in der VM Übersicht (Transaktion SM52) über VMC > Deaktivieren auch während des Betriebs des SAP NetWeaver Web Applikationsservers ABAP gestoppt werden. Diese Funktionalität sollte im Produktivbetrieb nicht genutzt werden und ist nur für die Fehleranalyse durch den SAP-Support gedacht. Über VMC > Aktivieren in der VM Übersicht lässt sich ein gestoppter VM Container wieder aktivieren.
Monitoring
Mit Hilfe der beschriebenen Monitoring-Funktionen können Sie feststellen, ob der VM Container funktionsfähig ist und darauf basierende Anwendungen prinzipiell funktionsfähig sind. Weiterhin werden einfache Maßnahmen zur Lastanalyse des VM Containers aufgezeigt. Prinzipiell kann ein
863354 - Betriebsführung der Komponente "VM Container"
Version 9 Gültigkeit: 17.05.2010 - aktiv Sprache German
Freigegeben am 25.05.2010 07:42:39
Freigabestatus Released for Customer
Komponente BC-VMC Virtual Machine Container
Priorität Recommendations / Additional Info
Kategorie Consulting
Applikationsserver entweder durch zu viele einzelne gleichzeitig auszuführende Aufgaben oder durch zu lange dauernde Aufgaben (oder auch beides) überlastet sein. Die im Folgenden beschriebene "Snapshot-Analyse" dient dazu festzustellen, ob dies im betrachteten Moment der Fall ist. Mit Hilfe der weiter unten beschriebenen Statistiksatzanalyse lässt sich dann feststellen, welche Anwendungen dazu beigetragen haben. Wir beschränken uns hier auf Aspekte für Anwendungen, welche den VM Container nutzen. Wie im Nachhinein festgestellt werden kann, ob eine Überlastsituation vorhanden war und ob Anwendungen mit Nutzung des VM Containers daran beteiligt waren, wird in den Abschnitten Lastanalyse (Teil 2) und Lastanalyse (Teil 3) beschrieben.
Funktionsfähigkeit des VM Containers prüfen
Ob der VM Container eingeschaltet und prinzipiell funktionsfähig ist, lässt sich mit Ausführung des Reports RSVMCRT_HEALTH_CHECK prüfen. Dieser sollte als Ergebnis der Ausführung ausschließlich grüne Ampeln anzeigen. Ist der VM Container nicht aktiv oder wurde er deaktiviert, wird dies durch eine graue Ampel als Ergebnis dargestellt (s.a. Abschnitt Starten und Stoppen). Sind einige der angezeigten Ampeln rot, dann liegt ein Fehler vor und sollte SAP gemeldet werden. Der VM Container stellt zur Ausführung von Java-Code so genannte "Virtuelle Maschinen" (VMs) zur Verfügung, welche bei Bedarf in einen Workprozess eingebunden werden. Eine Übersicht über die verfügbaren VMs wie auch über die von ihnen genutzten Speicherbereiche im Shared Memory wird in der VM Übersicht (Transaktion SM52) angezeigt. Für die korrekte Funktion des VM Containers sind folgende Randbedingungen gültig:
l Es sollten immer genügend VMs zur Verfügung stehen (die Differenz aus der Zahl der genutzten VMs und der maximalen Anzahl VMs sollte mehr als 1 sein). Gegebenenfalls muss der Wert REM für Profilparameter rdisp/max_jvm erhöht werden.
l Der VM Container nutzt zur Verwaltung des Shared Memorys eine automatische Garbage Collection (genannt "Shared Garbage Collection" oder auch "Shared GC"). Diese ist nach dem Start des Applikationsservers noch nicht aktiv, beginnt aber ihre Arbeit nach Ausführung einiger Applikationen. Sie sollte möglichst nicht im Eskalationsmodus arbeiten, welcher durch die Anzeige Shared GC Aktiv, VMs müssen beitragen angezeigt wird (nicht zu verwechseln mit der Anzeige Shared GC Aktiv, VMs sollen beitragen). Ist die Shared GC häufig im Eskalationsmodus, dann ist der konfigurierte Speicherbereich im Shared Memory zu klein und muss über Parameter vmcj/option/ps vergrößert werden.
l Es sollten in der Regel keine Fehler (siehe Anzahl aufgetretene Fehler) bei der Ausführung von Anwendungen auftreten. Falls doch, stehen nach Auswahl des Menüeintrags VMC > Fehlerinfo weitere Informationen zur Verfügung. Insbesondere kann dort festgestellt werden, in welchem Workprozess der Fehler aufgetreten ist, damit eventuell dort im Developer-Trace weitere Informationen vom SAP-Support gefunden werden können.
Weitere Schritte zur Fehleranalyse im VM Container: Mit der Java-Loganzeige, welche in der VMC Systemadministration (Transaktion SM53) im Navigationsbereich unter Log-Administration > Log-Anzeige zu finden ist, können Fehlermeldungen, welche während der Java-Ausführung aufgetreten sind, eingesehen werden. Zur Selektion von Meldungen im VM Container Framework sollte dabei die Kategorie System (unter /)in der Log-Auswahl angekreuzt werden. Zur Selektion von Meldungen in der Applikation, welche den VM Container nutzt, kreuzen Sie bitte die Kategorie Applications an. Um nur die fehlerrelevanten Log-Einträge zu selektieren, sollten Sie als Schweregrad (Feld Severity) den Wert ERROR auswählen.
Lastanalyse (Teil 1): Snapshot-Analyse
Mit der Prozessübersicht (Transaktion SM50) können Sie feststellen, welche Anwendungen gerade auf einem Applikationsserver ausgeführt werden und wie lange deren Ausführung bisher gedauert hat. Sind z. B. alle Workprozesse des Typs Dialog belegt, oder werden für Dialog-Workprozesse einige sehr lange laufende Anwendungen angezeigt, dann könnte das System im Moment überlastet sein. Ob eine Anwendung gerade eine Java-Anwendungskomponente im VM Container ausführt, können Sie daran erkennen, dass in der Spalte Report nicht wie üblich der Name eines ABAP-Programms angezeigt wird, sondern vielmehr der Name des Java-Funktionsbausteins vorangestellt wurde, also z. B. "Function SPC_GET_PRICING_PROCEDURE". Weitere entwicklungsseitige Informationen zu diesem Java-Funktionsbaustein sind unter dem gegebenen Namen des Bausteins im Function Builder (Transaktion SE37) einzusehen. Hat sich so herausgestellt, dass die Anwendung Java-Funktionsbausteine im VM Container ausführt, können Sie mit Hilfe der VM Übersicht (Transaktion SM52) genauer analysieren, wie der Ausführungsstatus im VM Container ist.
Lastanalyse (Teil 2): Statistiksatzanalyse
Für jeden Dialogschritt wird ein Statistiksatz mit ggf. mehreren Untersätzen erzeugt, wobei insbesondere bei Nutzung des VM Containers auch Untersätze mit Informationen zu dessen Nutzung erzeugt werden. Soll analysiert werden, ob vor kurzem (zum Beispiel am gleichen Tag) Überlastsituationen vorhanden waren, dann können mit der SAP Workload Einzelsatzanalyse (Transaktion STAD) die Ausführungszeiten und der Ressourcenverbrauch mit Hilfe der sog. Statistiksätze untersucht werden. In der dort angezeigten Liste der Statistiksätze sind solche mit Nutzung des VM Containers daran zu erkennen, dass in der Spalte VMC elapsed time Zeiten größer 0 ms angezeigt werden. Durch Doppelklick auf die entsprechende Zeile und Drücken der Drucktaste VMC sind die Details zur Ausführung im VM Container einsehbar.
Lastanalyse (Teil 3): Last vergangener Tage, Wochen und Monate
Im Systemlastmonitor (Transaktion ST03) wie auch in der Globalen Systemlastanalyse (Transaktion ST03G) finden Sie vielfältige Informationen zu Zeit- und Ressourcenverbräuchen in folgenden Analyseaggregaten:
l Systemlastübersicht (Ressourcenverbrauch pro Tasktyp (Dialog, Verbuchung etc.))
l Top Antwortzeit
l Transaktionsprofil (Ressourcenverbrauch genutzter Anwendungen)
l Zeitprofil (Ressourcenverbrauch je nach Tageszeit)
l VMC Profil (sehr detaillierte Aufschlüsselung der Ressourcenverbräuche je nach Tageszeit)
Insbesondere wird in letzterem der Speicherverbrauch im VM Container ausgewiesen, sowie Informationen zur Garbage Collection im Heap der genutzen Java VMs wie auch im Shared Memory ("Shared Garbage Collection" oder auch "Shared GC").
Software Change Management
Da der VM Container eine Laufzeitumgebung für Java-Applikationen zur Verfügung stellt, müssen zwei unterschiedliche Arten von Fehlerkorrekturen ("Patch") unterschieden werden: Zum einen das Einspielen von Fehlerkorrekturen für den VM Container selbst und zum anderen das Einspielen von Fehlerkorrekturen für Java-Applikationen im VM Container.
Einspielen von Fehlerkorrekturen für den VM Container selbst
Der VM Container ist Teil des Kernels des SAP NetWeaver Applikationsserver ABAP. Korrekturen werden daher über Kernelpatches eingespielt. Weitere Informationen zum Einspielen von Kernelpatches erhalten Sie in Hinweis 19466.
Einspielen von Fehlerkorrekturen für Java-Applikationen im VM Container
Fehlerkorrekturen von Java-Applikationen im VM Container werden über die bekannten SAP NetWeaver Applikationsserver ABAP Support Packages der Anwendungen regelmäßig zur Verfügung gestellt. Sollte es notwendig sein, Fehler in Support-Packages zu korrigieren, können wie folgt Notkorrekturen eingespielt werden:
1. Die Notkorrekturen stehen als "Software Component Archive" (SCA-Datei) auf dem SAP Service Marktplatz (http://service.sap.com/swdc) zur Verfügung. Bitte entnehmen Sie den Dokumenten zur Betriebsführung Ihrer Anwendung, wo diese auf dem Service Marktplatz zu finden sind, und laden Sie diese Datei auf Ihren lokalen Arbeitsplatzrechner herunter.
2. Melden Sie sich in Ihrem Entwicklungs- oder Korrektursystem (je nach Systemlandschaft und Transportwegen) an.
3. Führen Sie das Programm RSVMCRT_UPLOAD_SCA_FROM_PC aus. Tragen Sie im erscheinenden Selektionsbild den absoluten Pfad und Dateinamen der SCA-Datei in die entsprechenden Felder ein und drücken Sie im Anschluss die Drucktaste Ausführen (F8).
4. Die angegebene SCA-Datei wird nun eingelesen und es wird dabei geprüft, ob die Notkorrektur in Ihr System eingespielt werden kann. Dabei wird geprüft, ob die Notkorrektur zum Kernel-Patchlevel wie auch zu den Support-Package-Ständen der zu korrigierenden Anwendungskomponenten passt. Ist dies nicht der Fall wird die Installation der Notkorrektur verweigert und im Protokoll auf die Inkompatibilität hingewiesen. Bei erfolgreicher Kompatibilitätsprüfung und Installation der Notkorrektur wird im Anschluss die Registrierung der betroffenen Objekte im Korrektur- und Transportsystem vorgenommen. Dabei wird beim allerersten Einspielen der aktuellen SCA-Datei ein Fenster zur Auswahl eines bestehenden oder zum Anlegen eines neuen Workbench-Auftrages eingeblendet. Die Installation der Notkorrektur wird nun abgeschlossen und das System zeigt an, welche Teilkomponenten der Anwendung korrigiert wurden.
5. Nach erfolgreichem Einspielen der Notkorrektur kann diese in Folgesysteme weitertransportiert werden. Dazu müssen im Transport Organizer (Transaktion SE09) die entsprechenden Aufgaben und Aufträge freigegeben und in die Folgesysteme importiert werden. Bitte beachten Sie dabei, dass in den Folgesystemen keine weitere Kompatibilitätsprüfung erfolgt. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass Sie keine Systemlandschaft mit unterschiedlichen Kernel-Patchlevel und Support-Package-Ständen betreiben.
Gültigkeit
Support Packages & Patches
Referenzen
Dieses Dokument verweist auf:
SAP-Hinweise
Softwarekomponente Von Release Zu Release Und Folgende
SAP_BASIS 700 700
Support Packages
Softwarekomponente Release Support Package
SAP_BASIS 700 SAPKB70008
1076668 Falsches Bis-Datum für Konfigurationsmodelle in CRM
1267462 Ablegen kundenspezifischer Daten im VMC-Cache
1541210 CPE: Angebotszeitraum f. zuk. Preisfindgsdaten n. ermittelt
Auf dieses Dokument wird verwiesen von:
SAP-Hinweise (10)
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