zur frage von form und farbe als bedeutungsträger für das verhalten von betta splendens regan

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G. VOGEL -" Das Verhalten yon Betta splendens REGAN 143 Es zeigte sich jedoch, dall tI/imoglobin nach Injektion bei Kanin- chen in der gleiehen Zeit bei phenolisierten und nicht-phenolisierten Tieren aus dem Blute versehwand. Auch die Nierenfunktionen waren bei beiden Gruppen gleich. Die nach HALP]~RN U. Mitarb. durchgefiihrten Versnehe mit markiertem Toxin und S. typhi Bakterien zeigten keine Unterschiede in der Clearance bei mit Phenol vorbehandelten und Kontrollmausen. Somit dfirfte der ~echanismns der durch Phenol-Gaben erzeugten erh6hten Resistenz nicht auf einer Stimulation des RES zu beruhen. Die Frage der differenten Wirkung yon SLO auf den IIb-Spiegel bei der in vivo-H/imolyse durch Phenol ist noeh nicht gekl/irt. Der allgemeine Mechanismus hat anscheinend seine Ursache in der Wirkung yon Phenol auf Gewebe. Am isolierten Darm yon phenolisierten Meerschweinchen konnten wir zeigen, dal3 durch die Phenolisation die Frei- setzung yon Stoffen wie Histamin am sensibilisierten Organ weitgehend verhindert ist. ])as ist im Einklang mit Mo~oARs in vitro-Versuchen. G. VOe]~L (K61n) : Zur Frage yon Form und Farbe als BedeutungstrSger fiir das Verhalten yon Betta splendens R~GAN Die Kampfreaktion yon Betta splendens R~GA~ (siamesiseher Kampf- fisch) und ihre ~nderung k6nnen zur Beurteflung zentral-depressiver Substanzen herangezogen werden. Die bisher vorliegenden verhaltens- physiologischen Analysen 1-7 ]assen einige Fragen often, insbesondere solehe nach der Form als Bedeutungstr/iger des ,,Konkurrenten". Wit prfiften durch Verhalten geeigneter Phantome (Reaktion war das typisehe ,,Einstellen" auf einen Konkurrenten) die Bedeutung yon Farbe, Grauwert, Gr61]e (Erseheinnngswinkel des 0bjekts), Form (fiseh/ihnliche, offene, gesehlossene Form) und Bewegungstyp des Phantoms fiir das Verhalten des Fisehes. Als positive Kriterien, deren Intensit/it naeh einem subjektiv zu bewertenden Punktsystem abgestuft wurde, gelten : Farbwechsel, Kiemendeckelspreizen, Entfaltung der Flos- sen, Intensivierung ihrer Bewegungen, Kampfstellung und -bewegung. Die Versuche ergaben: Betta tplendens spricht vorwiegend auf dunkle (dunkelrote, blau-violette bis schwarze) Phantome an. Auf solehe analoger Helligkeitswerte tritt die gleiche Reaktion ein. Die Farbe scheint demnach als Bedeutungstr/~ger keine Rolle zu spielen, obwohl -- wie Dressurversuche zeigen 8 _ ein Farbnnterseheidungsverm6gen existiert. Auf ru~ende Phantome erfolgt keine merkbare Reaktion, ebenso nieht auf sehr raseh bewegte, der Fiseh sprieht am besten an auf die Be- wegungsgeschwindigkeit, die seiner eigenen bei langsamem, ziellosem Herumsehwimmen entsprieht. ])or optimale Erscheinnngswinkel des Objekts betr£gt etwa 40 °, entsprechend einem 4 cm langem Phantom in

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G. VOGEL -" Das Verhalten yon Betta splendens REGAN 143

Es zeigte sich jedoch, dall tI/imoglobin nach Injektion bei Kanin- chen in der gleiehen Zeit bei phenolisierten und nicht-phenolisierten Tieren aus dem Blute versehwand.

Auch die Nierenfunktionen waren bei beiden Gruppen gleich. Die nach HALP]~RN U. Mitarb. durchgefiihrten Versnehe mit markiertem Toxin und S. typhi Bakterien zeigten keine Unterschiede in der Clearance bei mit Phenol vorbehandelten und Kontrollmausen.

Somit dfirfte der ~echanismns der durch Phenol-Gaben erzeugten erh6hten Resistenz nicht auf einer Stimulation des RES zu beruhen. Die Frage der differenten Wirkung yon SLO auf den IIb-Spiegel bei der in vivo-H/imolyse durch Phenol ist noeh nicht gekl/irt.

Der allgemeine Mechanismus hat anscheinend seine Ursache in der Wirkung yon Phenol auf Gewebe. Am isolierten Darm yon phenolisierten Meerschweinchen konnten wir zeigen, dal3 durch die Phenolisation die Frei- setzung yon Stoffen wie Histamin am sensibilisierten Organ weitgehend verhindert ist. ])as ist im Einklang mit Mo~oARs in vitro-Versuchen.

G. VOe]~L (K61n) : Zur Frage yon Form und Farbe als BedeutungstrSger fiir das Verhalten yon Betta splendens R~GAN

Die Kampfreaktion yon Betta splendens R~GA~ (siamesiseher Kampf- fisch) und ihre ~nderung k6nnen zur Beurteflung zentral-depressiver Substanzen herangezogen werden. Die bisher vorliegenden verhaltens- physiologischen Analysen 1-7 ]assen einige Fragen often, insbesondere solehe nach der Form als Bedeutungstr/iger des , ,Konkurrenten".

Wit prfiften durch Verhalten geeigneter Phantome (Reaktion war das typisehe ,,Einstellen" auf einen Konkurrenten) die Bedeutung yon Farbe, Grauwert, Gr61]e (Erseheinnngswinkel des 0bjekts), Form (fiseh/ihnliche, offene, gesehlossene Form) und Bewegungstyp des Phantoms fiir das Verhalten des Fisehes. Als positive Kriterien, deren Intensit/it naeh einem subjektiv zu bewertenden Punktsystem abgestuft wurde, gelten : Farbwechsel, Kiemendeckelspreizen, Entfaltung der Flos- sen, Intensivierung ihrer Bewegungen, Kampfstellung und -bewegung.

Die Versuche ergaben: Betta tplendens spricht vorwiegend auf dunkle (dunkelrote, blau-violette bis schwarze) Phantome an. Auf solehe analoger Helligkeitswerte t r i t t die gleiche Reaktion ein. Die Farbe scheint demnach als Bedeutungstr/~ger keine Rolle zu spielen, obwohl -- wie Dressurversuche zeigen 8 _ ein Farbnnterseheidungsverm6gen existiert. Auf ru~ende Phantome erfolgt keine merkbare Reaktion, ebenso nieht auf sehr raseh bewegte, der Fiseh sprieht am besten an auf die Be- wegungsgeschwindigkeit, die seiner eigenen bei langsamem, ziellosem Herumsehwimmen entsprieht. ])or optimale Erscheinnngswinkel des Objekts betr£gt etwa 40 °, entsprechend einem 4 cm langem Phantom in

144 B. WIEOERSHAUSE~T: Pharmakologische Eigenschaften yon Staphylolysin

5 cm Entfernung vom Tier. Das wirkungsvollste Phantom ist ein elliptisches von etwa FischgrSBe (gr52ter Durchmesser: 3,5--4,5 cm, kleinster Durchmesser 1,0--2,0 cm). Auch auf kreisfSrmige Phantome (entsprechend der Vorderansicht des Konkurrenten) kommt es zur Reaktion, dabei betr~gt der optimale Durchmesser 1,5--2,5 cm bei einer Entfernung yon 5--10 cm. Zu kleine Phantome erwecken kein Interesse, auf zu grol~e erfolgt Fluchtreak~ion. Der Fisch differenziert nieht zwischen einem Kreis (r ~ 1,0 cm) und einem 8zackigen Stern sowie einem Balkenkreuz gleichen Fl~eheninhalts. Es sei bemerkt, dal~ Kampfbewegungen h6chster Intensit~t bei Phantomversuchen nicht beobachtbar sind; wird der Erregungszustand des Tieres in 5 Stufen eingeteilt, dann sind Stadium 3 oder (ausnahmsweise) 4 erreiehbur.

I)~raus folgt : Ffir Betta splendens wird der Konkurrent zun~chst als dunkles rundes oder elliptoides Etwas, das einen bestimmten Bewegungs- ablauf zeigen rauB, wahrgenommen. Die Gr61]e des Objekts ist mal3- gebend als Bedeutungstriiger. Zwischen offenen und geschlossenen Formen wird nicht differenziert, sofern die Phantome in der optimalen Gr6f~e dargeboten werden. Kampfbewegungen maximaler Intensit~t entwickeln sieh nur im Kampfgeschehen zweier ann£hernd gleich- wertiger Partner; dafiir ist demnach ein Bewegungsspiel notwendig, das sich mit einem Phantom nicht nachahmen l£f~t.

Literatur 1 ABR~SO~, H. A., and L. T. ErAs-S: Science 120,990 (1954). 2 ABRAMSON, H. A., B. SKLAROFSKY, M. O. BARON and H. H. GETTNER: Science

125, 377 (1957). a BElgie, M. : Z. vergl. Physiol. 18, 437 (1933). a BE~VIO, M.: Z. vergl. Physiol. 19, 724 (1933). a EvANs, L. T., L. H. GERON12VIUS, C. KORNETSKY and H. A. ABYsses: Science

128, 26 (1956). LIss~x~, H.-W. : Z. vergl. Physiol. 18, 65 (1933). WALASZ~K, E. J., and L. G. ABOOD: Science 124, 440 (1956).

B. WIEGERSH-kUSEN (Berlin-Buch, z. Z. Prag) : t~ber einige pharmako- logische Eigensehaften yon Staphylolysia

BakterieUe Lysine zeichnen sich nicht nur durch ihre hiimolytische Aktivit/it aus, sondern verffigen auch fiber pharmakologische Eigen- schaften. Eine pharmakologische Analyse yon Staphylolysin (S) wurde begonnen, und eine Reihe isolierter Organe auf ihr Verhalten gegeniiber S geprfift. Das uns vom Insti tut ffir Sera und Vaccine, Prag, iiberlassene S (Wood 46, It .L. 240) zeigte innerhalb yon 2 Monaten keine wesentliche iimderung der Toxieitiit bei weiften Miiusen.

Charakteristisch ist bei allen Organen, die S-empfindlich sind, die kontraktionsfSrdernde bzw. -anregende Wirkung yon S. Sp~smolytische