wirkungsorientierte projektplanung und monitoring · ziele setzen 16 wenn man ein projekt aufsetzt,...
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1
Wirkungsorientierte Projektplanung
und Monitoring
Hinweise zur Antragstellung,
Berichterstattung und Projektsteuerung im
Förderbereich des BMZ (Programme der
Entwicklungszusammenarbeit)
Input
Results Framework
2
Inhaltsübersicht
1. Hintergrund von Wirkungsorientierung
2. Wirkungsorientierte Projektplanung in der Praxis
3. Datenerhebung und Berichtslegung
4. Projekte steuern und Wirkung verbessern
5. Weiterführende Informationen
Inhaltsübersicht
3
1. Hintergrund von
Wirkungsorientierung
▪ Wirkung von Projekten
▪ Terminologie
▪ Hintergrund und
internationale
Rahmenbedingungen
▪ Relevanz und Mehrwert von
Wirkungsorientierung
▪ Monitoring und Evaluation
2. Wirkungsorientierte
Projektplanung in der
Praxis
▪ Programmzyklus im DAAD
▪ Programm- und Projektebene
▪ Wirkungsorientierung in der
Antragstellung an den DAAD
▪ Ziele setzen
▪ Wirkungskette
▪ Programm-Wirkungsgefüge
▪ Vom Programm- zum
Projektziel
▪ Ziele messbar machen -
Indikatoren
▪ Vom Programm- zum
Projektindikator
▪ Projektplanungsübersicht
3. Datenerhebung und
Berichtslegung
▪ Über Wirkung berichten
▪ Webbasierte
Berichterstattung
▪ Kernelemente der
Berichterstattung
▪ Beispiel
4. Projekte steuern und
Wirkung verbessern
▪ Lernen, Steuern, Wirkungen
Verbessern
▪ Feedbackmechanismen –
Dialog mit dem DAAD
5. Weiterführende
Informationen
Input
Results Framework
4
1. Hintergrund von Wirkungsorientierung
▪ Wirkung von Projekten
▪ Terminologie
▪ Hintergrund und internationale Rahmenbedingungen
▪ Relevanz und Mehrwert von Wirkungsorientierung
▪ Monitoring und Evaluation
Wirkung von Projekten
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Was meinen wir, wenn wir von Wirkung sprechen?
Im Kontext von wirkungsorientierter Planung und Monitoring spricht man immer dann von
Wirkung, wenn eine Maßnahme zu Veränderungen ...
bei der Zielgruppe (z.B. Studierende),
in deren Lebensumfeld und/oder
in der Gesellschaft insgesamt (z.B. verbesserte Umweltbedingungen) führt.
Die DAAD-Programmziele sind als erwartete kurz- und mittelfristige Wirkungen (Outcomes)
formuliert. Die langfristigen Wirkungen (Impacts) ergeben sich aus der DAAD-Strategie und
sind über ein Monitoring nicht mehr zu überprüfen.
Die geförderten Projekte tragen zur Erreichung der Programmziele bei, verfolgen aber je
eigene, spezifische Projektziele.
Terminologie
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Im DAAD orientieren wir uns an der Terminologie des Development Assistance
Committee der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD-
DAC), die sich über die Entwicklungszusammenarbeit hinaus als internationaler
Standard etabliert hat.
Impacts: Positive und negative, primäre und sekundäre Langzeiteffekte, die direkt oder
indirekt, beabsichtigt oder unbeabsichtigt durch eine Entwicklungsmaßnahme verursacht
werden.
Outcomes: Voraussichtlich oder tatsächlich erreichte kurz- und mittelfristige Wirkungen
der Outputs einer Maßnahme (Projekt-/ Programmziele).
Outputs: Produkte, Investitionsgüter und Dienstleistungen, die Ergebnis einer Maßnahme
sind; hierzu können auch induzierte Veränderungen zählen.
Aktivitäten: Aktionen oder Tätigkeiten, durch die Inputs (finanzielle Mittel, Leistungen der
Zusammenarbeit, andere Arten von Ressourcen) mobilisiert werden.
Inputs: Finanzielle, personelle und materielle Ressourcen, die für eine
Entwicklungsmaßnahme eingesetzt werden
Hintergrund und internationale Rahmenbedingungen
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Warum gewinnen wirkungsorientierte Planung und Monitoring an Bedeutung?
Internationaler Diskurs zur Aid Effectiveness (Paris, Accra, Busan)
Steigende Anforderungen der Zuwendungsgeber, insbesondre BMZ
Steigende Ansprüche an Legitimation und Rechenschaftslegung (BHO,
Zuwendungsrecht)
Rechtliche Verpflichtung Effektivität und Effizienz nachzuweisen
DAAD Strategie 2020: DAAD als Wissensträger und Impulsgeber für nachhaltige
Entwicklung – Qualität und Wirkung durch Wirkungsorientierung
Wirkungsorientierte Planung und Monitoring schaffen die Voraussetzung externen
und internen Ansprüchen an Transparenz und Rechenschaftslegung gerecht zu
werden. Andererseits tragen sie auch dazu bei, mehr über Programme und ihre
Wirkungen zu erfahren.
Relevanz und Mehrwert von Wirkungsorientierung I
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Was will man durch eine stärkere Ausrichtung auf
Wirkungsorientierung erreichen?
Transparenz steigern und Rechenschaftslegung gegenüber
Geldgebern und Öffentlichkeit stärken
Lernprozesse anstoßen und eine bessere Grundlage für
Evaluationen schaffen
Wirkungsorientierte Steuerung ermöglichen und Qualität
der Programme verbessern
Erfolge der Programmarbeit kommunizieren und öffentlich
darstellen
Relevanz und Mehrwert von Wirkungsorientierung II
Welche Vorteile hat eine wirkungsorientierte Ausrichtung der Projekte
für die Hochschulen?
Planung: Eindeutigere Zielformulierung für das Programm als Referenzrahmen
Erleichterung der Zusammenarbeit mit den Partnern: gemeinsames
Projektverständnis durch klare Definition der angestrebten Wirkungen und Wege zur
Zielerreichung
Struktur: Geringere Aufwände durch klarere Strukturierung der Berichtslegung entlang
abgestimmter Indikatoren und Fokussierung auf relevante Informationen
Qualitätsverbesserung: Beförderung eines informierten Dialogs zwischen dem DAAD
und den HS
Steuerung: Maßnahmenplanung an Hand von Indikatoren ermöglicht es, den
Projektfortschritt zu bewerten, Meilensteine festzulegen und damit das Projekt erfolgreich
zu steuern
✓ Entwicklung eines gemeinsamen Projektverständnisses
✓ Wirkungsorientierte Projektplanung und -management
✓ Projektmonitoring und webbasierte Berichterstattung
entlang relevanter Indikatoren
✓ Ansätze für informierten Dialog, Lernen und Steuerung
✓ Eindeutige Zielformulierung, SMART Indikatoren
✓ Relevante Daten auf Programm- und Bereichsebene
✓ Rechenschaftspflicht wird erfüllt
✓ Strategiedialog zur Weiterentwicklung der Programme
✓ Wirkungsorientierte Programmsteuerung
Relevanz und Mehrwert von Wirkungsorientierung III
Monitoring und Evaluation
Wie greifen Monitoring und Evaluation ineinander?
Monitoring
▪ Kontinuierlicher Prozess der
Datenerhebung in einem laufenden
Projekt oder Programm
▪ Beobachtung von Veränderungen im
Hinblick auf definierte Projekt- oder
Programmziele
▪ Durchführung durch Programm-/
Projektverantwortliche
Evaluation
▪ Beurteilungen eines geplanten,
laufenden oder abgeschlossenen
Projekts oder Programms
▪ Untersuchung, ob eingetretene
Veränderungen auf eine
Fördermaßnahme zurückzuführen sind
▪ Durchführung durch unabhängige
Gutachter
Wirkungsorientierte Planung +
aussagekräftige Monitoringdaten sind
die Basis für erfolgreiche Evaluationen
Input
Results Framework
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2. Wirkungsorientierte Projektplanung in der Praxis
▪ Programmzyklus im DAAD
▪ Programm- und Projektebene
▪ Wirkungsorientierung in der Antragstellung an den DAAD
▪ Ziele setzen
▪ Wirkungskette
▪ Programm-Wirkungsgefüge – Beispiel: Fachbezogene
Hochschulpartnerschaften
▪ Vom Programm zum Projektziel
▪ Ziele messbar machen - Indikatoren
▪ Vom Programm- zum Projektindikator
▪ Projektplanungsübersicht
Wirkungsorientierte Programmplanung
Antragstellung beim Geldgeber
Ausschreibung des Programms für Hochschulen
Wirkungsorientierte Projektplanung
und Antragstellung der Hochschulen
Projekt-durchführung
Berichterstattung der Hochschulen
Datenauswertung, Projekt- und Progamm-monitoring
Berichterstattung an den Geldgeber
DAAD
Programmzyklus im DAAD
DAADDAAD
DAAD
Reflexions- & Lernprozesse wirkungsorientie
rte Steuerung(intern,
DAAD – HS, DAAD – BMZ)
Kontinuierliche
Beratung
DAAD
DAAD DAAD
Programm- und Projektebene
14
Im Kontext der Antragstellung ist es wichtig, die Programm- und die Projektebene zu
unterscheiden.
Programmebene Projektebene
Der DAAD formuliert Programmziele und
Programmindikatoren
(Wirkungsgefüge und Indikatorenkatalog)
Der DAAD stellt einen Antrag beim geldgebenden
Ministerium, in dem er die Ziele benennt und Indikatoren
angibt, die z.T. auch mit Zielwerten versehen sind.
Der DAAD schreibt das Programm für Hochschulen aus.
(inkl. Handreichung zur wirkungsorientierten Planung und
zum Monitoring)
Die Hochschulen stellen einen Antrag beim DAAD. Darin
formulieren sie Projektziele und Projektindikatoren mit
Zielwerten, die sich an den Programmzielen- und
Indikatoren orientieren (Kohärenz zwischen Programm und
Projekt). Die Hochschule stellt im Antrag dar, wie das
Projekt zur Erreichung der Programmziele beiträgt.
Der DAAD berichtet an das Ministerium zu den Zielen und
Indikatoren, um die Programmfinanzierung sicherzustellen.
Die Hochschulen berichten im Rahmen des jährlichen
Verwendungsnachweises zu ihren Projektzielen und den
Zielen des Programms an den DAAD.
Wirkungsorientierung in der Antragstellung an den DAAD
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Eine wirkungsorientierte Planung ist ein zentraler Aspekte in der Antragstellung an den
DAAD. Programmspezifische Informationen finden sich in der Handreichung zur
wirkungsorientierten Planung und zum Monitoring, die als Anlage der
Programmausschreibung beigefügt ist.
Worauf achtet die Auswahlkommission bzgl. der Wirkungsorientierung der Projekte?
Bezug zum Wirkungsgefüge des Programms und wirkungsorientierte
Projektplanung:
▪ Klarer Bezug der Projektkonzeption bzw. Wirkungslogik des Projekts zum
Wirkungsgefüge des Programms und den dort genannten Zielen
▪ Formulierung von geeigneten Indikatoren, die ein wirkungsorientiertes Monitoring des
Projekts ermöglichen
Ziele setzen
16
Wenn man ein Projekt aufsetzt, sollte man sich zu allererst Gedanken über
die Ziele des Vorhabens machen. Warum?
Ziele helfen, ein gemeinsames Verständnis über das Projekt herzustellen
Je konkreter die Wirkungsziele, desto leichter fallen Monitoring und Steuerung
Ziele ≠ Aktivitäten
Ein Ziel ist nicht: „Eine Veranstaltungen wurde durchgeführt und 50 Personen haben
teilgenommen“
Es ist entscheidend, die Aktivität mit dem Ziel zu verknüpfen: Was wurde mit den
durchgeführten Aktivitäten erreicht, welche Veränderung ist passiert? Welche Wirkung
wurde erzielt?
Zielformulierung:
▪ Benennung der Zielgruppe, des Ergebnisses (Produkt)
▪ Formulierung als Zustand, nicht als Prozess
▪ Positive Formulierungen
Wirkungskette – ein Beispiel
Inputs Aktivitäten Output
EvaluationMonitoring
Outcome Impact
Kurz- &
mittelfristige
Wirkungen
Langfristige
Wirkungen
Input der
Hochschule(n)
Veranstaltungen
werden
durchgeführt
Curricula/
Lehrmodule, die
dem Stand der
Wissenschaft
entsprechen, sind
entwickelt
PartnerHS bieten
Studiengänge an,
die lokalem Kontext
+ Stand der
Wissenschaft
entsprechen
Programm trägt zur
strukturellen
Stärkung der Lehre
an den PartnerHS
bei
Input OutputAktivität Outcome Impact
Implementation
Planung
ResultateRessourcen
Exkurs: Ein ganz anderes Beispiel …
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Input OutputAktivität Outcome Impact
Finanzielle
Ressourcen,
Material
Das Haus
ist gebaut
Das Haus wird
gebaut
Eine Familie
wohnt in
dem Haus
Die Stadt entwickelt
sich zu einem
attraktiven Wohnort
Konkretes
Ergebnis Ziel/ Nutzen
Langfristige
Wirkung
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Input Aktivitäten
Output
(Produkte,
Dienstleistungen,
Veränderungen)
Outcome
(Direkte kurz- und
mittelfristige Wirkungen)
Impact
(Längerfristige Entwicklungswirkungen)
Inputs des DAAD (Programmmittel, Expertise und Beratung)
Inputs der Hochschulen (Personal, Expertise, Infrastruktur)
Inputs weiterer Partner
Das Programm trägt zur nachhaltigen Entwicklung bei
Veranstaltungen werden durchgeführt
Projektbezogene Aufenthalte werden durchgeführt
Strukturelle Voraussetzungen für Studiengänge sind geschaffen
Individuelle Kontakte zwischen den beteiligten Hochschulen und Institutionen sind erweitert und konsolidiert.
Partnerhochschulen bieten Studiengänge an, die dem lokalen Kontext und dem Stand der Wissenschaft entsprechen
Deutsche Hochschulen haben Expertise in der Entwicklungs-zusammenarbeit erworben
Entwicklungsrelevante fachliche Netzwerke zwischen den beteiligten Hochschulen und Institutionen sind etabliert
Das Programm trägt zur strukturellen Stärkung der Lehre an den Partnerhochschulen bei
Das Programm trägt dazu bei, dass sich deutsche HS aktiv als qualifizierte Partner in die Entwicklungszusammen-arbeit einbringen
Das Programm trägt zur Internationalisierung der beteiligten Hochschulen bei
Das Programm trägt zur Verstetigung der Kooperationsstrukturen zwischen den beteiligten HS und Institutionen bei
Curricula/Lehrmodule, die dem lokalen Kontext & dem Stand der Wissenschaft entsprechen, sind gemeinschaftlich (weiter)entwickelt
Das Programm trägt zum Aufbau leistungsfähiger und weltoffener Hochschulen bei
Fort- und Weiterbildungen werden durchgeführt
Lehrpersonal an den Partnerhochschulen ist fachlich und didaktisch qualifiziert
Für die Projektdurch-führung relevante Lehr-/ Lernmaterialien, Verbrauchsmaterialien, Kleingeräte, usw. werden entwickelt bzw. beschafft.
Pro
jektm
anagem
ent
Programm-Wirkungsgefüge
Beispiel: Fachbezogene Hochschulpartnerschaften
Vom Programm- zum Projektziel
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Programmebene Projektebene
Aus den Programmzielen werden die Projektziele abgeleitet. Die Programmziele sind
Teil der Ausschreibung des DAAD. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass ein Projekt
auch über das Wirkungsgefüge hinausgehende Ziele verfolgt, solange diese den
Programmzielen nicht zuwiderlaufen.
Ou
tcom
eO
utp
ut Lehrpersonal an den
Partnerhochschulen ist
fachlich und didaktisch
qualifiziert.
Lehrpersonal an der
Partnerhochschule Universidad de
los Andes in Kolumbien ist im
Bereich Mediendidaktik qualifiziert.
Partnerhochschulen bieten
Studiengänge an, die dem
lokalen Kontext und dem
Stand der Wissenschaft
entsprechen
Der Masterstudiengang
Medienwissenschaften an der
Universidad de los Andes in
Kolumbien ist gemeinschaftlich
überarbeitet und um Blended
Learning Elemente ergänzt.
Ziele messbar machen – Indikatoren I
21
In der Projektarbeit kommt es darauf an, dass kontinuierlich Anhaltspunkte und Hinweise
dafür gesammelt werden, wie sich das Projekt im Verlauf entwickelt und ob die gesteckten
Ziele erreichbar sind. Diese Anhaltspunkte und Hinweise nennen sich Indikatoren.
Anhand von Indikatoren lässt sich feststellen, ob ein bestimmter Sachverhalt oder ein
bestimmtes Ereignis eingetreten ist. Indikatoren geben Aufschluss darüber, welche
Fortschritte ein Projekt macht und ob es wie geplant verläuft.
Exkurs:
Gelbe Blätter an den Bäumen sind ein Indikator dafür, dass der Herbst kommt,
und herumwirbelndes Laub ist ein Indikator für Wind.
Ziele messbar machen – Indikatoren II
22
Indikatoren setzen
Richtungssignale
Indikatoren geben Informationen
zu Veränderungen im
Entwicklungsverlauf
Indikatoren dienen bei Monitoring
und Evaluation der Überprüfung,
ob und in welchem Maße eine
Entwicklung in Richtung
Zielerreichung stattgefunden hat
Ziele messbar machen – Indikatoren III
Aufgaben von Indikatoren
Indikatoren geben Auskunft darüber
▪ wie sich etwas verändert
▪ was erreicht wurde
▪ wie etwas funktioniert
▪ welche Wirkung etwas hat
Indikatoren ermöglichen Vergleiche
▪ Mehrere Messwerte über einen Zeitverlauf (Vorher-Nachher)
▪ Festgelegte Zielwerde (Soll-Ist)
▪ Annahmen über Zusammenhänge (Wenn- Dann)
Ziele messbar machen – Indikatoren IV
24
Anforderungen an Indikatoren
▪ Theoretische Anforderungen: Indikatoren müssen das nicht direkt messbare Konstrukt
abbilden (Validität).
▪ Methodische Anforderungen: Indikatoren müssen möglichst objektiv und reliabel
messen.
▪ Praktische Anforderungen: Indikatoren müssen unter den gegebenen
Rahmenbedingungen anwendbar sein.
▪ Soziale Anforderungen: Indikatoren müssen von den Stakeholdern akzeptiert sein.
Ziele messbar machen – Indikatoren V
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Qualitätskriterien von Indikatoren
Specific
präzise und eindeutig hinsichtlich der
Qualität / Quantität
(wer? was? wie?)
Measurablemit angemessenem Aufwand und zu
angemessenen Kosten messbar
Attainable realistisch zu erreichen
Relevantaussagekräftig hinsichtlich der
intendierten Veränderungen
Time-
Boundklarer zeitlicher Rahmen
Ziele messbar machen – Indikatoren VI
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Wertbestückung von Indikatoren (Zielwerte)
Orientierungshilfen:
▪ Vorangegangene/Erfahrungswerte: Bisher gibt es X Lehrkräfte, die in einem bestimmten
Fachgebiet fachlich qualifiziert sind, Steigerung um Y Lehrkräfte realistisch?
▪ Normen: Mindestens X zu schaffende Studienplätze in einem neuen Studiengang laut
Vorgaben der Hochschule
▪ Benchmarks: Vergleichbare Studienprogramme haben X Studierende, daran will
man sich orientieren
▪ partizipative Stakeholderschätzung: gemeinsame Einschätzung durch die Stakeholder
(z.B. Hochschulpartner), auf Basis der vorliegenden Fakten
▪ Expertenschätzung: Experten beurteilen, was in einem gegebenen Kontext möglich ist
Vom Programm- zum Projektindikator I
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Programmebene Projektebene
Partnerhochschulen bieten
Studiengänge an, die dem
lokalen Kontext und dem Stand
der Wissenschaft entsprechen
Der Masterstudiengang
Medienwissenschaften an der
Universidad de los Andes in
Kolumbien ist gemeinschaftlich
überarbeitet und um Blended
Learning Elemente ergänzt.
Anzahl der abgestimmten oder bereits
eingeführten und angebotenen Curricula,
Lehrmodule, Lehrveranstaltungen oder
sonstigen Studienangebote
differenziert nach
- Art (z.B. Curriculum, Lehrveranstaltung)
- Titel/Thema
- Neu oder überarbeitet
- Level (BA/MA)
- Umsetzungsstand (z.B. im Entwurf
vorliegend)
- Einbeziehung außeruniversitärer
Akteure nach Bereich (z.B. Wissenschaft,
Wirtschaft, Politik)
- Anzahl der Partnerinstitutionen, die das
Studienangebot nutzen
2 Lehrmodule im Masterstudiengang
Medienwissenschaft sind bis zum Ende der
Förderung an der Universidad de los Andes
überarbeitet und akkreditiert.
Eine neue Lehrveranstaltung - Blended
Learning gemeinsam mit mindestens einem
kolumbianischen Partner aus der
Privatwirtschaft - ist bis zum Ende der
Förderung an der Universidad de los Andes
hochschulintern abgestimmt.
spezifisch
messbar, realistisch
relevant
zeitlich festgelegt
Ou
tco
me
Ou
tco
me-I
nd
ikato
r
Vom Programm- zum Projektindikator II
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Programmebene Projektebene
Lehrpersonal an den
Partnerhochschulen ist
fachlich und didaktisch
qualifiziert.
Lehrpersonal an der
Partnerhochschule Universidad
de los Andes in Kolumbien ist
im Bereich Mediendidaktik
qualifiziert.
Anzahl der qualifizierten Lehrkräfte
(inkl. lehrender DoktorandInnen) (im
Berichtsjahr), differenziert nach Art
der Qualifizierung:
▪ Fachlich
▪ Didaktisch
▪ Überfachlich
10 Lehrkräfte, DozentInnen und
ProfessorInnen, der Universidad de los
Andes in Kolumbien bis Ende des 2.
Förderjahres im Bereich Mediendidaktik
qualifiziert.
spezifischmessbar,
realistisch
relevant
zeitichfestgelegt
Ou
tpu
tO
utp
uti
nd
ikato
r
Projektplanungsübersicht I
29
Teil der Antragstellung ist die Anlage „Projektplanungsübersicht“, die als Tool für die
Projektplanung der Hochschulen dient. Diese entspricht einem sogenannten Logical
Framework. Ziele, angestrebte Ergebnisse und Aktivitäten werden nicht - wie im
Wirkungsgefüge - mit dem dazugehörigen Ursache-Wirkung-Zusammenhang dargestellt,
sondern in tabellarischer Form aufgelistet.
Selbstverständlich ist es den Hochschulen freigestellt,
zur Visualisierung zusätzlich ein Wirkungsgefüge zu erstellen.
Die zugrundeliegenden Fragen sind:
Outcome-Ebene: Wozu wollen wir beitragen? Was sind die spezifischen Ziele?
Output-Ebene: Was sind die Voraussetzungen dazu, dass wir die Ziele erreichen?
Welchen konkreten Ergebnisse sollen zu den Projektzielen führen?
Aktivitäten: Was tun wir?
Projektplanungsübersicht II
30
Der Studiengang
Medienwissenschaften an der
Universidad de los Andes in
Kolumbien ist bis zum Ende der
Förderung gemeinschaftlich
überarbeitet und um Blended
Learning Elemente ergänzt.
Lehrpersonal an der
Partnerhochschule Universidad
de los Andes in Kolumbien ist
im Bereich Mediendidaktik
qualifiziert.
2 Lehrmodule im Bereich der
Medienwissenschaft sind bis zum
Ende der Förderung an der
Universidad de los Andes
überarbeitet und akkreditiert. Eine
neue Lehrveranstaltung - Blended
Learning (+ Wirtschaftspartner) ist
hochschulintern abgestimmt.
Modulplan,
Erstellungsunterlagen zum
neuen Lehrangebot
Akkreditierungsdokumente,
Abstimmungsdokumente
Voraussetzung: Unterstützung
der Hochschulleitung
Risiko: Personalwechsel auf
Ebene der Fachbereichsleitung
10 Lehrkräfte, DozentInnen
und ProfessorInnen, der
Universidad de Los Andes in
Kolumbien sind bis Ende 2020
im Bereich Mediendidaktik
qualifiziert.
Befragung der Teilnehmenden,
Liste der Teilnehmenden,
Programm der Veranstaltung
Voraussetzung: Kapazität zur
Teilnahme an der Fortbildung.
Risiko: Zu wenig qualifizierte
Bewerbungen für die Teilnahme
Projektplanungsübersicht III
31
Workshop zur didaktischen Elementen
in der Medienanalyse
Teil I, Juli 18 Teil II, Feb. 19 Zweiteiliger WS, 1x
in Kolumbien, 1x in
Deutschland
Input
Results Framework
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3. Datenerhebung und Berichtslegung
▪ Über Wirkung berichten
▪ Webbasierte Berichterstattung
▪ Kernelemente der Berichterstattung
▪ Beispiel
Über Wirkung berichten
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Kommunikation über die Zielerreichung und die Wirkung eines Projekts ist ein zentraler
Bestandteil der Projektdurchführung.
Die Berichterstattung dient dabei nicht nur der Rechenschaftslegung (Anforderungen des
Zuwendungsrechts und der Bundeshaushaltsordnung), sondern auch dazu, Transparenz
über den Projektverlauf herzustellen. Nur durch eine kontinuierliche Berichterstattung
werden gemeinsames Lernen und Steuern von Projekten und Programmen möglich
(siehe Abschnitt 4).
In der jährlichen Berichterstattung an den DAAD als Förderorganisation geht es vornehmlich
um die Ergebnisse und Wirkungen des Projekts, die Kontrolle der Zielerreichung, um
einen Überblick über den Projektverlauf sowie um ein kontinuierliches Feedback.
Die Aufbereitung von Wirkungen eines Projekts – in jeglicher Form – kann darüber hinaus
auch für die Kommunikation von Erfolgen innerhalb der eigenen Hochschule oder nach
außen genutzt werden.
Webbasierte Berichterstattung
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Berichterstattung der Hochschulen an den DAAD
▪ Berichtslegung online
▪ In den Programmen, die Ihre Projekte über das DAAD-Portal administrieren, erfolgt der
Zugang ebenfalls über das DAAD-Portal (unter der Rubrik Verwendungsnachweis des
jeweiligen Jahres) – die Projekte werden informiert, sobald das Tool zur Berichtslegung
geöffnet ist (i.d.R. im Sommer/Herbst des Berichtsjahres)
▪ Berichtsstruktur angelehnt an das Programmwirkungsgefüge / Programmindikatoren
▪ Projektfortschritt (Projektziele und –indikatoren) auf einen Blick
▪ Kollaboratives Ausfüllen von Sachberichten – Weiterleitung an Partner oder Kolleginnen
und Kollegen, die keine Projektassistenz innehaben
▪ PDF-Export
Im Nutzerhandbuch finden sich alle relevanten Informationen zum Gebrauch des
Monitoring-Tools. Technische Fragen können an [email protected] gerichtet werden,
bei inhaltlichen fragen hilft das zuständige Fachreferat.
Kernelemente der Berichtslegung
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Was wird im jährlichen Sachbericht abgefragt:
Grunddaten zu den Projekten, z.B. Veränderungen in der Partnerstruktur
Grad der Zielerreichung bezüglich der projektspezifischen Ziele und Indikatoren (Soll-
Ist-Vergleich).
Angaben zur Verausgabung der Mittel (zuwendungsrechtliche Anforderung).
Programmindikatoren, da der DAAD auf dieser Basis die Programme übergreifend
beobachten kann und zu diesen Indikatoren gegenüber den Geldgeber
rechenschaftspflichtig ist. Dies sind z.B.
▪ Informationen zu durchgeführten Aktivitäten, z.B. Fortbildungsveranstaltungen
▪ Informationen zu Ergebnissen und Wirkungen bezogen auf die Programmziele, z.B.
Umsetzungsstand von Prozessen und „Produkten“, Ausbau von Netzwerken, etc.
Beispiel I – Grunddaten zum Projekt
36„Universidad de los Andes“ „Kolumbien“
„Wissenschaft/Forschung“ „Mit MoU“ „Konsolidiert“
„Sprach- und Kulturwissenschaften“ „Lateinamerika“
37
Beispiel II - Soll-Ist-Vergleich der projektspezifischen
Ziele und Indikatoren
„Der Masterstudiengang
Medienwissenschaften an der
Universidad de los Andes in
Kolumbien ist bis zum Ende der
Förderung gemeinschaftlich
überarbeitet und um Blended
Learning Elemente ergänzt.“
„2 Lehrmodule im Masterstudiengang
Medienwissenschaft sind bis zum
Ende der Förderung an der
Universidad de los Andes
überarbeitet und akkreditiert. Eine
neue Lehrveranstaltung - Blended
Learning (+ Wirtschaftspartner) ist
hochschulintern abgestimmt.“
„1 Lehrmodul wird derzeit
bereits erprobt, 1 weiters
befindet sich noch in der
Konzeptionsphase
Es wurden erste Workshops
zu Blended Learning
Optionen durchgeführt.“
„Im Zeitplan“
(siehe Ist-Stand)
„Nicht erreicht“
- aber im Zeitplan
(Zielerreichung erst
für Projektende
vorgesehen)
„Lehrpersonal an der
Partnerhochschule Universidad
de los Andes in Kolumbien ist
im Bereich Mediendidaktik
qualifiziert.“
„10 Lehrkräfte, DozentInnen und
ProfessorInnen, der Universidad
de Los Andes in Kolumbien sind
bis Ende 2020 im Bereich
Mediendidaktik qualifiziert.“
„Workshop I mit 10 Dozenten
hat stattgefunden.“
„Erreicht.“„Im Zeitplan“
Beispiel III - Durchgeführte Aktivitäten
38
Workshop zur didaktischen
Elementen in der
Medienanalyse
Kolumbien 10. Juli 2018 5 Tage didaktisch 10 Lehrkräfte
Beispiel IV - Ergebnisse und Wirkungen (a)
39
Hier sind z.B. die Professoren
und Lehrkräfte gemeint, die aktiv
am Projekt mitarbeiten
Falls im Berichtsjahr neue
Kontakt hinzugekommen sind,
wird ebenfalls nochmal die
Anzahl abgefragt.
„Netzwerk freie Medien
Lateinamerika“„Sprach- und
Kulturwissenschaften“„Lateinamerika“
„Austausch zu aktuellen
Themen“
Beispiel V - Ergebnisse und Wirkungen (b)
40
LehrmodulBlended Learning:
Medienanalyse
Neu Master
Im Entwurf
vorliegendWirtschaftspartner
2
Lehrmodul Media Analysis
40 0
Input
Results Framework
41
4. Projekte steuern und Wirkung verbessern
▪ Lernen, Steuern, Wirkungen verbessern
▪ Feedbackmechanismen – Dialog mit dem DAAD
Lernen, Steuern, Wirkungen verbessern I
42
Um aus Erfahrungen zu lernen und ein Projekt wirkungsorientiert zu steuern muss man sich
regelmäßig und kritisch mit den Ergebnissen und dem Fortschritt des Projekts
auseinandersetzen. Die zentrale Frage ist:
▪ Ob und inwieweit bewegt sich das Projekt (noch) in Richtung seiner angestrebten
Wirkungsziele?
Wenn lediglich Daten erhoben werden, diese aber nicht hinterfragt werden und kein Lernen
erfolgt, besteht die Gefahr, dass das Projekt stagniert.
Ziele von Lernen sind:
▪ Prozesse und Abläufe kontinuierlich verbessern
▪ Wirkung sicherstellen
▪ Wissen aufbauen und teilen
▪ begründete Entscheidungen treffen
Lernen ist ein dynamischer Prozess, der während der gesamten Projektlaufzeit stattfindet.
Ohne Lernen keine Wirkung!
Lernen, Steuern, Wirkungen verbessern II
43
Voraussetzungen für Lernprozesse:
▪ Offene Kommunikation & Transparenz (Dialog mit den Projektpartnern und dem
DAAD)
▪ Fehlerkultur
▪ Klare Verantwortlichkeiten im Projektteam,
▪ Wissensmanagement (insbesondere bei Personalwechsel)
Lernformate:
▪ Regelmäßige Treffen im Projektteam
▪ Lernrunden auf Basis der Monitoringdaten: Inwieweit wurden die Ziele erreicht und falls
es eine Abweichung vom Plan gibt – warum?
▪ Austausch mit dem DAAD
▪ Austausch mit anderen geförderten Projekten (z.B. im Rahmen von Netzwerktreffen)
Lernen, Steuern, Wirkungen verbessern III
44
Im nächsten Schritt geht es darum, konkrete Handlungsschritte abzuleiten, d.h. das Projekt
zu steuern.
Im Rahmen des Projekts sind Steuerung und damit auch Verbesserungen durch die
Anpassung von Prozessen, Aktivitäten und Zielvorgaben möglich.
Selbst wenn nur wenige Monitoringdaten vorliegen, können Entscheidungen evidenzbasierter
und reflektierter getroffen werden.
Lernen muss zu Steuerung und Verbesserungen führen. Ein Projekt ohne Anpassungen
fortzuführen, obwohl Erkenntnisse vorliegen, die Änderungen im Projektverlauf nahelegen ist
wenig sinnvoll.
Lernen, Steuern, Wirkungen verbessern IV
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Voraussetzungen für Steuerungsprozesse:
▪ Identifizieren von Erfolgen und Chancen, aber auch von Fehlern
▪ Klarheit über das Ausmaß von Problemen, realistische Einschätzung
Steuerungsmechanismen:
▪ Anpassung der Ziele oder der Aktivitätenplanung in Abstimmung mit dem DAAD
▪ Überprüfung und Anpassung der vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen (z.B.
im Bereich Projektmanagement)
Feedbackmechanismen und Dialog mit dem DAAD
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Das Lernen über ein Projekt ist ein gemeinsamer Prozess zwischen den Partnern, den
beteiligten Hochschulen und dem DAAD.
Es geht auch darum, Förderprogramme bedarfsgerecht zu gestalten, Erfolgskriterien zu
identifizieren und Ziele realistisch einschätzen zu können.
Feedbackinstrumente:
▪ (Rechtzeitige) Kommunikation bei Änderungen im Projektverlauf (Finanzen, externe und
interne Faktoren, die die Zielerreichung beeinflussen könnten, etc.)
▪ Jährliche Berichterstattung an den DAAD
▪ Projektleitertreffen/Netzwerktreffen
▪ Projektbesuche und persönliche Treffen mit den DAAD-Kolleginnen und –Kollegen
DAAD
DAAD
DAAD
Weiterführende Links
47
▪ FAQ zum wirkungsorientierten Monitoring der BMZ-finanzierten
Programme in der Projektförderung
▪ Informationsblatt für Hochschulen
▪ Wirkung lernen