wiederholungstäter in sachen qualität

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JOT 7 | 2002 32 PULVERBESCHICHTEN entsprechenden Anlagen her, sondern betreibt diese auch selber als Lohnbe- trieb. Damit war von vorne herein klar, dass hier nicht nur eine praxisorien- tierte Schulung, sondern auch eine praxisgerechte Wartung zu finden waren. Eine Besichtigung überzeugte voll und ganz – die mehr als sechsjährige Suche ging damit zu Ende. Im Januar 2000 war dann der Bau der neuen Hal- le so weit, dass mit dem Aufbau der Anlage begonnen werden konnte – und seit Juni 2000 läuft die Anlage zur vollen Zufriedenheit des Betreibers. Größtmögliche Flexibilität bei der Duplex-Beschichtung Das Rohmaterial durchläuft vor der Verzinkung eine Vorbehandlung mit alkalischer Entfettung, Spülen, HCL- Beize, Spülen, Flussmittelauftrag und D ie Verzinkerei Waldhelm mit Standorten in Perleberg und Braunschweig, gegründet 1957, be- schäftigt in ihren zwei Verzinkereien und in der Pulverbeschichtung rund 85 Mitarbeiter. Schwerpunkt ist die Bear- beitung von Schlossermaterial und leichtem Stahlbau. In der Verzinkung stehen zwei Anlagen für Teile bis 4 beziehungsweise 6,5 m Länge zur Ver- fügung. Die Feuerverzinkung kann in den meisten Anwendungsfällen als bester und wirtschaftlichster Korrosi- onsschutz angesehen werden. Beim Duplex-Verfahren wird sie mit einer zusätzlichen Pulverlackschicht verse- hen, die die Haltbarkeit um ein mehr- faches verlängert. Zudem sind durch die Farbe gestalterische Möglichkei- ten gewährleistet. Bei Waldhelm können in der Verzin- kerei 2000 kg schwere Werkstücke getaucht werden. Diese meist großen, sperrigen Teile mit Pulver zu beschich- ten, erfordert eine spezielle Anlage. Jeden Tag durchlaufen etwa 100 Auf- träge die Verzinkerei. Grundsätzlich sollte also eine Beschichtungsanlage dieselbe Kapazität aufweisen und rasche, häufige Farbwechsel ermögli- chen – bis zu 20 Farbtöne täglich sind heute die Regel. Schwierige Suche nach der richtigen Anlage Bei der Suche nach der richtigen Anlage ging Waldhelm keine Kompro- misse ein. Lieber länger Suchen, dafür richtig investieren, lautete das Motto. Anfang der 90er Jahre begann ein Spießrutenlauf von Anbieter zu Anbie- ter. Einige zeigten gar kein Interesse, da ihnen das Teilespektrum zu breit gefächert und die Rahmenbedingun- gen zu schwierig erschienen. Erst 1998 kam man auf die Firma Meeh in Wimsheim. Meeh stellt nicht nur die Wiederholungstäter in Sachen Qualität Um bei der Duplex-Beschichtung eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleisten zu können, ver- zinkt und beschichtet ein Braun- schweiger Dienstleister im eigenen Haus. Typische Anwendung für die Pulverbeschichtung von feuerverzinkten, großen und schweren Teilen Bilder: Meeh

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Page 1: Wiederholungstäter in Sachen Qualität

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P U L V E R B E S C H I C H T E N

entsprechenden Anlagen her, sondernbetreibt diese auch selber als Lohnbe-trieb. Damit war von vorne herein klar,dass hier nicht nur eine praxisorien-tierte Schulung, sondern auch einepraxisgerechte Wartung zu findenwaren.

Eine Besichtigung überzeugte vollund ganz – die mehr als sechsjährigeSuche ging damit zu Ende. Im Januar2000 war dann der Bau der neuen Hal-le so weit, dass mit dem Aufbau derAnlage begonnen werden konnte –und seit Juni 2000 läuft die Anlage zurvollen Zufriedenheit des Betreibers.

Größtmögliche Flexibilität bei der Duplex-Beschichtung

Das Rohmaterial durchläuft vor derVerzinkung eine Vorbehandlung mitalkalischer Entfettung, Spülen, HCL-Beize, Spülen, Flussmittelauftrag und

Die Verzinkerei Waldhelm mitStandorten in Perleberg und

Braunschweig, gegründet 1957, be-schäftigt in ihren zwei Verzinkereienund in der Pulverbeschichtung rund 85Mitarbeiter. Schwerpunkt ist die Bear-beitung von Schlossermaterial undleichtem Stahlbau. In der Verzinkungstehen zwei Anlagen für Teile bis 4beziehungsweise 6,5 m Länge zur Ver-fügung.

Die Feuerverzinkung kann in den meisten Anwendungsfällen alsbester und wirtschaftlichster Korrosi-onsschutz angesehen werden. BeimDuplex-Verfahren wird sie mit einerzusätzlichen Pulverlackschicht verse-hen, die die Haltbarkeit um ein mehr-faches verlängert. Zudem sind durchdie Farbe gestalterische Möglichkei-ten gewährleistet.

Bei Waldhelm können in der Verzin-kerei 2000 kg schwere Werkstückegetaucht werden. Diese meist großen,sperrigen Teile mit Pulver zu beschich-ten, erfordert eine spezielle Anlage.

Jeden Tag durchlaufen etwa 100 Auf-träge die Verzinkerei. Grundsätzlichsollte also eine Beschichtungsanlagedieselbe Kapazität aufweisen undrasche, häufige Farbwechsel ermögli-chen – bis zu 20 Farbtöne täglich sindheute die Regel.

Schwierige Suche nach der richtigen Anlage

Bei der Suche nach der richtigenAnlage ging Waldhelm keine Kompro-misse ein. Lieber länger Suchen, dafürrichtig investieren, lautete das Motto.Anfang der 90er Jahre begann einSpießrutenlauf von Anbieter zu Anbie-ter. Einige zeigten gar kein Interesse,da ihnen das Teilespektrum zu breitgefächert und die Rahmenbedingun-gen zu schwierig erschienen. Erst 1998kam man auf die Firma Meeh inWimsheim. Meeh stellt nicht nur die

Wiederholungstäter in Sachen QualitätUm bei der Duplex-Beschichtungeine gleichbleibend hohe Qualitätgewährleisten zu können, ver-zinkt und beschichtet ein Braun-schweiger Dienstleister im eigenenHaus.

Typische Anwendung für die Pulverbeschichtung von feuerverzinkten, großen und schweren Teilen

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Trockner. Nachdem das Flussmittelverdampft ist, erfolgt das Tauchen im450°C heißen Zinkbad. Anschließendwerden die Teile an der Luftabgekühlt.

Für die Pulverbeschichtung sindTeile mit den Maßen 7000 x 1500 x2800 mm und einem Gewicht bis 1500 kg möglich. Um den Untergrundfür die Farbe optimal vorzubereiten,erfolgt ein Sweepen mit einem minera-lischen Strahlmittel manuell in einerGroßraumkabine oder bei Stangenma-terial in einer Durchlaufanlage. DasMaterial wird zudem noch entfettetund phosphatiert und beim anschlie-

ist die Bearbeitung für jede einzelneTraverse individuell bestimmbar, wasdem Betreiber größtmögliche Flexibi-lität in der Auftragsbearbeitung ge-währleistet. Je nach Anlage und Farb-ton sind Durchlaufzeiten von drei bisfünf Arbeitstagen für Verzinken undPulverbeschichten die Regel.

Keine nennenswertenSchadensfälle

Seit über zwei Jahren betreibt dieFirma Waldhelm die Beschichtungs-Anlage im Werk Perleberg. MichaelWaldhelm, Gesellschafter des Unter-nehmens, ist heute noch glücklich überdie damals getroffene Entscheidung.„Seit Juni 2000 sind wir nicht nur alszuverlässiger Feuerverzinker, sondernauch als qualitativ hochwertigerDuplex-Beschichter mit Pulver be-kannt. In dieser Zeit traten keine nen-nenswerten Schadensfälle auf.

Seit Dezember 2001 läuft eine zwei-te Jumbo-Coat-Anlage von Meeh inunserer Firma in Wedel bei Hamburg.Wir sind glücklich darüber, den Schrittzum Wiederholungstäter in SachenQualität getan zu haben und unsereÜberzeugung, den Schritt mit den rich-tigen Partnern getan zu haben, stehtnach wie vor.“ Robert Lüscher

ßenden Trocknen gleich getempert.Das Behängen des manuellen Trans-portsystems für die Beschichtungs-anlage erfolgt in einer Hebe- undSenkstation. Beschichtet wird mitHandpistolen in einer Großraumkabi-ne (Jumbo-Coat-Anlage von Meeh),deren Unterflur-Absaugung für opti-male Arbeits- und Strömungsverhält-nisse sorgt. Ideal für das Handlingsperriger und schwerer Teile ist dieebenerdig begeh- und befahrbareKabine, womit auch Wartungsarbeitenerleichtert werden.

Da das Fördersystem von Handbedient wird und nicht im Kreis fährt,

Kostengünstige Handbeschichtung in der begeh- und befahrbaren Großraumkabine

Intensive Vorbehandlung: Fett und andere Verunreinigungen lassen sich damitproblemlos entfernen Kontakt: Meeh GmbH, Wimsheim,

Tel. 07044/95151-0