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Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles Ein Festival des Zentrums für Verfemte Musik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock im November 2009

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Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

Ein Festival des Zentrums für Verfemte Musik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock

im November 2009

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Inhalt Veranstaltungsübersicht ……………………………………………………………… S. 3 Grußwort des Leiters des Zentrums für Verfemte Musik ......................…………. S. 5 Vortrag I: Von Wien nach L.A.- Lebenswege von Walter Arlen und Erich Zeisl ... S. 6 Biographie von Walter Arlen ………………………………………………………… S. 7 Biographie von Erich Zeisl ……………………………............................................. S. 8 Konzert I: Musik von Erich Zeisl, Walter Arlen und Arnold Schönberg ................. S. 9 Vortrag II: Das Frauenorchester in Auschwitz. Oral History. Literaturverfilmung...S. 11 Konzert II: Musik im Exil.....................................................................………….... S. 12 Vortrag III: Der unentdeckte Komponist Walter Arlen.............………………….... S. 17 Konzert III: Verfemte Musik ..............................................................………...….. S. 19 Die Künstler …………………...…………………………………………………….. S. 22

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles Ein Festival des Zentrums für Verfemte Musik

an der Hochschule für Musik und Theater Rostock

in Kooperation mit Jeunesses Musicales-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern

www.jeunessesmusicales-mv.de

sowie dem Konservatorium Schwerin www.konservatorium-schwerin.de

mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur

des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Informationen und Koordination: Hochschule für Musik und Theater Rostock

Zentrum für Verfemte Musik Volker Ahmels

Beim St.-Katharinenstift 8 · 18055 Rostock Tel. 0381 – 5108 – 0 · www.hmt-rostock.de

Layout: Prof. Dr. Birger Petersen

Redaktion: Andreas Damken, Stefanie Schliebe

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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Veranstaltungsübersicht

Dienstag 03.11.09, 17 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Vortrag:

Von Wien nach Los Angeles - Lebenswege von Walter Arlen und Erich Zeisl

Im Gespräch mit Walter Arlen und Prof. Dr. Barbara Zeisl-Schoenberg

Moderation: Volker Ahmels, Leiter des Zentrums für Verfemte Musik

*

Dienstag 03.11.09, 20 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Konzert:

Welturaufführung von Szenen aus der Oper HIOB von Erich Zeisl, weitere Musikwerke von Walter Arlen, Erich Zeisl und Arnold Schönberg

Moderation: Prof. Dr. Gerold Gruber, Wien

*

Mittwoch 04.11.09, 17 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Vortrag:

Das Frauenorchester in Auschwitz. Oral History - Literaturverfilmung

Referent: Prof. Dr. phil. habil. Hartmut Möller (HMT Rostock) *

Mittwoch 04.11.09, 20 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Konzert:

Musik im Exil. mit Werken von Walter Arlen, Erich Zeisl, Mario Castelnuovo-Tedesco

und Darius Milhaud *

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Donnerstag 05.11.09, 17 Uhr

im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Vortrag: Porträt - Der unentdeckte Komponist Walter Arlen

mit Musikbeispielen von Walter Arlen und Mario Castelnuovo-Tedesco *

Donnerstag 05.11.09, 20 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Konzert:

Verfemte Musik - Junge Preisträger interpretieren Werke von Walter Arlen, Alexandre Tansman, Darius Milhaud, Erich Zeisl

Moderation: Volker Ahmels, Leiter des Zentrums für Verfemte Musik

*

Veranstaltungshinweise:

Freitag 06.11.09, 19 Uhr, im Brigitte Feldtmann Saal des Konservatoriums Schwerin:

Konzert:

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles. mit Werken von Walter Arlen und Erich Zeisl

*

Sonntag 08.11.09, 17 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Vortrag:

„Wann wohl das Leid ein Ende hat“. Briefe, Gedichte und Lieder von Ilse Weber. Ein Abend entworfen und gestaltet von Frau Dr. Ulrike Migdal

Zum Gedenken an die „Reichspogromnacht“ von 1938

*

Freitag 04.12.09, 17 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Vortrag:

Musik im Konzentrationslager Sachsenhausen. Zur Wirksamkeit von Musik in Zwangssituationen

von Dr. Juliane Brauer

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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Grußwort von Volker Ahmels, Leiter des Zentrums für Verfemte Musik

an der Hochschule für Musik und Theater Rostock

Sehr herzlich möchte ich Sie zu dem ersten Festival des Zentrums für Verfemte Musik an der HMT begrüßen. Seit Beginn des Jahres 2008 werden an der HMT im Zentrum für Verfemte Musik Lehrveranstaltungen, Konzerte und internationale Projekte organisiert. Dieses Jahr war für viele Studenten der HMT bereits mit der Konzerttournee nach Kalifornien mit Schwerpunkt Los Angeles ein herausragendes Erlebnis. Dort konnten schon im April persönliche Kontakte zu den Ehrengästen unseres Festivals Walter Arlen und Prof. Dr. Barbara Zeisl-Schoenberg geknüpft werden. Jetzt erwartet uns mit dem „Walter Arlen Festivals“ ein weiterer besonderer Höhepunkt in diesem Jahr. Der Komponist, Musikkritiker und Zeitzeuge Walter Arlen ist als Ehrengast gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Zeisl-Schoenberg, Tochter des Komponisten Erich Zeisl und Schwiegertochter des Komponisten Arnold Schönberg an der HMT zu Gast. Diese besondere Ehre zeigt zugleich das Anliegen des Zentrums:

• Aufführung von Musikwerken vergessener oder unentdeckter Komponisten • Begegnungen mit Zeitzeugen und Überlebenden des Holocaust und • Vernetzung mit internationalen, hochrangigen Kapazitäten in der

Erinnerungsarbeit. Durch die Kooperation mit ExilArte Wien und der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien unter der Leitung von Universitätsprofessor Prof. Dr. Gerold Gruber kommt es in diesen Tagen zu einer Welturaufführung mit Szenen aus der unvollendeten Oper HIOB von Erich Zeisl. Damit erinnern wir an den 50. Todestag des sehr begabten und immer noch viel zu unbekannten Komponisten Eric(h) Zeisl. Gemeinsam mit dem Landesverband Jeunesses Musicales – Mecklenburg - Vorpommern e.V. wird dieses Festival in Kooperation mit dem Konservatorium Schwerin veranstaltet. Ich wünsche allen interessierten Studentinnen und Studenten, sowie den Kollegen und Musikfreunden aus Rostock und in der Region drei spannende Tage an der HMT Rostock.

Leiter des Zentrums für Verfemte Musik an der HMT Rostock

VOLKER AHMELS

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Dienstag 03.November 2009, 17.00 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Vortrag:

Von Wien nach Los Angeles. Lebenswege von Walter Arlen und Erich Zeisl

Im Gespräch mit Walter Arlen

und Prof. Dr. Barbara Zeisl-Schoenberg (Los Angeles)

Moderation: Volker Ahmels, Leiter des Zentrums für Verfemte Musik

Walter Arlen „Arbeit macht frei“ (*1920)

Psalm (con tristezza) Schlummerlied (con tenerezza) After a vistit to Auschwitz

Johann Blanchard, Klavier

Alexandre Tansman Auszüge aus: Cavatina (1897-1986)

Veronika Grütter, Gitarre

Erich Zeisl Sonata for Viola and Piano a-Moll, 1. Satz (1905-1959)

Pesante - Allegretto - Tempo primo - Lento Aline Cousy, Viola Yuko Mine, Klavier

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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Biographie von Walter Arlen

Walter Arlen wurde am 31. Juli 1920 als Walter Aptowitzer in Wien (Österreich) geboren. Er stammte einer typisch bürgerlichen, jüdischen Familie. Sein Großvater Leopold Dichter besaß eines der großen Kaufhäuser außerhalb des so genannten «jüdischen Gürtels». Im April 1939 floh er in die USA, wo er einen steinigen Karriereweg absolvierte.1 Er studierte zunächst Komposition bei Leo Sowerby, John Vincent, Lukas Foss und Roy Harris und arbeitete vier Jahre lang als Assistent von Roy Harris. Er ist Absolvent des Peabody College und der University of California Los Angeles (UCLA). Er war Gründer und stellvertretender Vorsitzender der Nationalen Vereinigung der Amerikanischen Komponisten und Dirigenten (National Association for American Composers and Conductors). Heute trägt die Vereinigung den Namen National Association of Composers / USA (NACUSA). Er war auch Vorstandsmitglied der Internationalen Vereinigung für zeitgenössische Musik (International Society for Contemporary Music). Von 1955 bis 1980 arbeitete er als Musikkritiker für die Los Angeles Times und schrieb Artikel über viele weltrenommierte Künstler und Komponisten. Von 1961 bis 1970 arbeitete er als Redakteur der Music News bei dieser Zeitung. 1968 gründete er die Musikfakultät (Music Department) an der Loyola Marymont Universität in Los Angeles. Er leitete diese Abteilung und arbeitete dort 20 Jahre als Musikprofessor. Seit Mai 1988 ist er emeritiert. Vor 1968 hatte er Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen, wie Mount St. Mary’s, Cal State Nortridge, Cal State Los Angeles und UCLA. Er war organisatorisch tätig in der Amerikanischen Akademie der Künste (American Academy of the Arts) in Verona (Italien) und war dort zuständig für die Administration und die künstlerische Leitung. Seine Kompositionen umfassen: Das Lied der Lieder für Solisten, Chor und Orchester Klavierwerke Werke für Solostimme und Klavier Werke für Chor

1 Auszüge aus dem Programmheft des Festivals Verfemte Musik 2008

WALTER ARLEN

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Biographie von Erich Zeisl

Erich Zeisl wurde am 18. Mai 1905 in Wien geboren. Bereits in der Kindheit demonstrierte er eine unerschütterliche Entschlossenheit zu komponieren. Gegen den Widerstand der Familie wurde er mit 14 an der Wiener Musikakademie aufgenommen. Zwei Jahre später folgten seine ersten Kompositionen, eine Reihe von Lieder, die sehr eng mit Wien und der österreichischen Landschaft verbunden sind. So scheint es nicht verwunderlich ist, so schreibt seine Tochter Barbara Zeisl-Schoenberg, „und vielleicht auch nicht ohne Bedeutung, dass mit der traumatischen Caesura [Emigration nach Amerika], seine heimatliche Erde auf immer verlassen zu müssen, Zeisl nie wieder ein Lied komponierte.“2 Im November 1938 konnten Erich Zeisl nach Paris fliehen, wo er Darius Milhaud kennenlernte. 1939 erreichte Zeisl New York, dort kam er mit Hanns Eisler zusammen, der es durch seine Empfehlung Zeisl ermöglichte in Hollywood für den Film zu arbeiten. 1942 in Los Angeles angekommen, pflegte Zeisl engen Kontakt zu anderen kalifornischen Emigranten, u.a. Lion Feuchtwanger, Erich Wolfgang Korngold, Gertrud Schönberg, Igor Strawinsky und Alexandre Tansman. Von 1946-1948 hatte er einen Lehrauftrag an der Southern California School of Music und unterrichtete 1948-1956 Tonsatz und Komposition am Los Angeles City College. Während dieser Tätigkeit war er von 1948-1950 Composer-in-residence des Brandeis-Bardin Institute. Am 18. Februar 1959 starb Erich Zeisl unerwartet an einer Herzattacke in Los Angeles.3

2 Auszug aus dem Biographical Essay von Barbara Zeisl-Schoenberg auf www.schoenberglaw.com/zeisl/ 3 Vgl. dazu www.doblinger-musikverlag.at

ERICH ZEISL

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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Dienstag 03.November 2009, 20.00 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Konzert:

Welturaufführung von Szenen aus der Oper HIOB von Erich Zeisl, weitere Musikwerke von Walter Arlen, Erich Zeisl und

Arnold Schönberg

mit Studenten der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Moderation: Prof. Dr. Gerold Gruber, ExilArte Wien

Walter Arlen Five Songs of Love and Yearning (*1920) (Text aus: Gedichte von St. John of the Cross)

1. O Living Flame of Love 2. Shepherds, You Who Wander 3. Upon a Night of Darkness 4. Ah, Who Can Cure Me 5. The Strange and Distant Islands

Marelize Gerber, Sopran Lea Fink, Klavier

Arnold Schönberg Klavierstück op. 11 Nr. 2 (1874-1951)

Lea Fink, Klavier

Arnold Schönberg Fantasie für Violine und Klavier op. 47

Pauline Reguig, Violine Lea Fink, Klavier

*Pause*

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Erich Zeisl Szenen aus der Oper HIOB (UA) (1905-1959) nach dem gleichnamigen Roman von Joseph Roth Eintritt des Wunderrabbi

Deborah (Sopran) Mendel (Tenor) Schemariach (Bariton) Rabbi (Bass) Kapturak (Bass)

Szene 3

Deborah Schemariach

Szene 4

Deborah Mendel Kapturak

Marelize Gerber, Sopran Florian Ehrlinger, Tenor Lukas Haselböck, Bass

Claudia Schwarzl, Violine I Anna Dekan, Violine II Robert Pokorny, Viola Jakob Gisler, Violoncello Ksenija Basic, Flöte Jörg Eixelsberger, Klarinette Lea Fink, Klavier

Leitung: Prof. Dr. Gerold Gruber

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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PROF. DR. PHIL. HABIL. HARMUT MÖLLER

Mittwoch 04.November 2009, 17.00 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Vortrag:

Das Frauenorchester in Auschwitz. Oral History - Literaturverfilmung

Referent: Prof. Dr. phil. habil. Hartmut Möller (HMT Rostock)

Prof. Dr. phil. habil. Hartmut Möller, 1953 in Stralsund geboren, studierte Violoncello, Philosophie, Musik und Liturgiewissenschaft in Detmold, Berlin, Wien, München und Mainz. 1986 promovierte er am musikwissenschaftlichen Institut der Universität Mainz. 1997 erfolgte dann die Habilitation im Fach Musikwissenschaft mit einer Arbeit über Methoden der Musikgeschichtsschreibung. Nach Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Ludwig Finscher und als Assistent von Prof. Hermann Danuser unterrichtete er von 1993 bis 1999 an der Universität Rostock und der neugegründeten Hochschule für Musik und Theater. 1999 übernahm er an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg die Professur für Musikwissenschaft. Im Mai 2001 wurde er auf die neugeschaffene Professur für Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und Theater Rostock berufen. Er hat zweimal von Australien aus die Weit topdown betrachtet und war von 2001 bis zur Einführung des Studiengangs "Popularmusik" im Jahr 2004 Rektor der HMT. Weiterhin ist er Mitglied des Rostocker DFG-Graduiertenkollegs "Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs", daneben ist er Cellist der Arabisch-deutschen Musikgruppe Ourud Elmahabbe. Seine bisherigen Forschungsgebiete sind neben der Musikgeschichte des Mittelalters und des 15./16. Jahrhunderts, die unterschiedlichen Musiken nach 1945 sowie Probleme der Ästhetik und der Musikgeschichtsschreibung.4

4 Vgl. dazu www.hmt-rostock.de

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Mittwoch 04.November 2009, 20.00 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Konzert:

Musik im Exil

Studenten der Hochschule für Musik und Theater Rostock interpretieren Werke von Walter Arlen, Erich Zeisl, Mario Castelnuovo-Tedesco und Darius Milhaud

Walter Arlen Aus: Zyklus Endymion (*1920)

Nr. 3 “As much as you can”

Even if you cannot shape your life the way you like, at least try as much as you can not to taint it by too much contact with the world and all its traffic and talk. Do not degrade it by dragging it along, taking it around and exposing it so often to the daily foolishness of meetings and gatherings until it comes to seem unbearable, no longer your own.

Nr. 4 “Morning sea”

I will stop here, and I will look at nature for awhile. The brilliant blue of the morning sea, of the cloudless sky, the shore yellow; all lovely, all bathed in light. I will stand here. And I will make myself believe that I really see all this (I did see it for a minute when I first stopped) and not my endless day-dreams, here too, memories, images of sensuality.

Claudia Roick, Sopran Sefuri Sumi, Klavier

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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Erich Zeisl Sonata for Viola and Piano a-Moll, 1. Satz (1905-1959)

Pesante - Allegretto - Tempo primo - Lento

Aline Cousy, Viola Yuko Mine, Klavier

Mario Castelnuovo-Tedesco Capriccio Diabolico op. 85 (1895-1968)

In Choi, Gitarre

Darius Milhaud Aus: Poèmes juifs op.34 (1892-1974)

Nr. 6 «Chant d'Amour»

En même temps que tous les bourgeons la Rose de mon coeur se réveille, elle aussi, aux chants des étoiles matinales et nocturnes, la Rose de mon coeur s'épanche, elle aussi. Lorsque le rossignol fit entendre sa voix, Mon coeur se fondit en larmes; Lorsque la nature s'endormit autour de moi, mes rêves se réveillèrent. Des myriades d'étoiles sont là haut au ciel, unique est l'Étoile qui éclaire mes ténèbres.

Übersetzung:

Liebeslied Gleichzeitig mit allen Knospen erwacht die Rose meines Herzens. Morgendlich und nächtlich ergießt sich auch sie zum Gesang der Sterne. Die Rose meines Herzens. Als die Nachtigall ihre Stimme hören ließ, schmolz mein Herz in Tränen. Als die Natur um mich herum einschlief, erwachten meine Träume. Myriaden von Sternen stehen hoch am Himmel

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Einzigartig ist der Stern der meine Dunkelheiten erhellt.

Nr. 7 « Chant de Forgeron »

Près du Jourdain il y a une maison de forgeron. Un forgeron alerte comme un cavalier fait sa besogne. Et en soufflant il attise la flamme. Souffle. Souffle. Cela entretient la flamme le feu éternel qui brûle dessous. Que fais-tu là ô forgeron? Je suis en train de préparer le fer pour le cheval du Messie.

Übersetzung:

Schmiedelied In der Nähe des Jordan gibt es ein Schmiedehaus. Ein Schmied, wachsam wie ein Ritter, tätigt dort sein Tagewerk. Und blasend facht er die Flamme an. Bläßt Bläßt. Dies unterhält die Flamme, das ewige Feuer, das darunter brennt. Was tust du da, oh Schmied? Ich bereite gerade das Eisen für das Pferd des Messias.

Claudia Roick, Sopran Sefuri Sumi, Klavier

Darius Milhaud Saudades do Brazil sorocaba leme gavea

Jing Li, Klavier

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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Erich Zeisl Aus: Sieben Lieder für Sopran und Klavierbegleitung

Nr. 1 „Vor meinem Fenster“ (Arno Holz)

Vor meinem Fenster singt ein Vogel, still hör ich zu, mein Herz vergeht. Er singt, was ich als Kind so ganz besaß und dann vergessen, vergessen. Vor meinem Fenster singt ein Vogel.

Nr. 6 „Der Fiedler“ (Richard von Schaukal)

Ein Spielmann auf seiner Geige strich, es klang so rot, so königlich, das harte Kinn lag auf der Fiedel. Ein Knabe ging und stand und blieb und jeder Strich war ein Peitschenhieb, den andern war es nur ein Straßenliedel, den andern war es nur ein Straßenliedel. Ein Spielmann auf seiner Geige strich, es klang so rot, so königlich.

Nr. 7 „Die fünf Hühnerchen“ (Victor Blüthgen)

Ich war mal in dem Dorfe, da gab es einen Sturm, da zankten sich fünf Hühnerchen um einen Regenwurm. Und als keine Wurm mehr war zu sehn, da sagten alle: Piep! Da hatten die fünf Hühnerchen einander wieder lieb, da hatten die fünf Hühnerchen einander wieder lieb, wieder lieb, wieder lieb.

Claudia Roick, Sopran Sefuri Sumi, Klavier

Walter Arlen Saudades Do Milhaud

Katharina Groß, Klavier

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Mario Castelnuovo-Tedesco Sonata op.77 (in memoriam Boccherini)

1. Allegro con spirito 2. Andantino, quasi canzone 3. Tempo di Minuetto 4. Vivo de energico

In Choi, Gitarre

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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Donnerstag 05. November 2009, 17.00 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Vortrag

Porträt: Der unentdeckte Komponist Walter Arlen

Walter Arlen im Gespräch mit Volker Ahmels

mit Musikbeispielen aus dem Oeuvre Walter Arlen, u.a.

Walter Arlen Sonetto pastorale für Oboe (*1920)

Julius Kleindienst, Oboe Irina Bivol, Klavier

Walter Arlen Aus: Zyklus Endymion Nr. 3 “As much as you can”

Even if you cannot shape your life the way you like, at least try as much as you can not to taint it by too much contact with the world and all its traffic and talk. Do not degrade it by dragging it along, taking it around and exposing it so often to the daily foolishness of meetings and gatherings until it comes to seem unbearable, no longer your own.

Nr. 4 “Morning sea”

I will stop here, and I will look at nature for awhile. The brilliant blue of the morning sea, of the cloudless sky, the shore yellow; all lovely, all bathed in light. I will stand here. And I will make myself believe that I really see all this (I did see it for a minute when I first stopped) and not my endless day-dreams, here too, memories, images of sensuality.

Claudia Roick, Sopran Sefuri Sumi, Klavier

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Mario Castelnuovo-Tedesco “Ein Quartett-Satz” (on the name (1895-1968) Walter Arlen) - „Greeting Cards“

op. 170 Nr. 28

Sornitza Patchinova, Violine Karlis Norde, Violine Aline Cousy, Viola Christina Lüdicke, Violoncello

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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Donnerstag 05.November 2009, 20.00 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock:

Konzert:

Verfemte Musik - Junge Preisträger interpretieren Werke von Walter Arlen, Alexandre Tansman, Darius Milhaud und Erich Zeisl

Studenten der Hochschule für Musik und Theater Rostock, Young Academy Rostock

Moderation: Volker Ahmels, Leiter des Zentrums für Verfemte Musik

Walter Arlen Sonett für Violine und Klavier (*1920)

Sornitza Patchinova, Violine Mayuko Miyata, Klavier

Erich Zeisl Sonata for Violin and Piano (“Brandeis Sonata”) (1905-1959) 2. Satz

Andante religoso

Sornitza Patchinova, Violine Mayoko Miyata, Klavier

Alexandre Tansman Cavatina (1897-1986)

1. Preludio 2. Sarabande 3. Scherzino 4. Barcarole

Veronika Grütter, Gitarre

Walter Arlen Sonetto pastorale für Oboe

Julius Kleindienst, Oboe Irina Bivol, Klavier

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Walter Arlen „Arbeit macht frei“

Psalm (con tristezza) Schlummerlied (con tenerezza)

After a vistit to Auschwitz

Johann Blanchard, Klavier

Erich Zeisl Aus: Sieben Lieder für Sopran und Klavierbegleitung

Nr. 1 „Vor meinem Fenster“ (Arno Holz)

Vor meinem Fenster singt ein Vogel, still hör ich zu, mein Herz vergeht. Er singt, was ich als Kind so ganz besaß und dann vergessen, vergessen. Vor meinem Fenster singt ein Vogel.

Nr. 6 „Der Fiedler“ (Richard von Schaukal)

Ein Spielmann auf seiner Geige strich, es klang so rot, so königlich, das harte Kinn lag auf der Fiedel. Ein Knabe ging und stand und blieb und jeder Strich war ein Peitschenhieb, den andern war es nur ein Straßenliedel, den andern war es nur ein Straßenliedel. Ein Spielmann auf seiner Geige strich, es klang so rot, so königlich.

Nr. 7 „Die fünf Hühnerchen“ (Victor Blüthgen)

Ich war mal in dem Dorfe, da gab es einen Sturm, da zankten sich fünf Hühnerchen um einen Regenwurm. Und als keine Wurm mehr war zu sehn, da sagten alle: Piep! Da hatten die fünf Hühnerchen einander wieder lieb, da hatten die fünf Hühnerchen einander wieder lieb, wieder lieb, wieder lieb.

Claudia Roick, Sopran Justus Barleben, Klavier

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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Mario Castelnuovo-Tedesco Aus: 24 Caprichos de Goya para la (1895-1968) guitarra op. 195

“Obsequio a el Maestro”

Veronika Grütter, Gitarre

Mario Castelnuovo-Tedesco “Ein Quartett-Satz” (on the name Walter Arlen) - „Greeting Cards“

op. 170 Nr. 28

Sornitza Patchinova, Violine Karlis Norde, Violine Aline Cousy, Viola Christina Lüdicke, Violoncello

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Die Künstler

Justus Barleben wurde 1992 in Berlin geboren. Mit 7 Jahren erhielt er den ersten Klavierunterricht in Stendal bei Tatjana Hohenberg, später bei Bernd Werner. Seit 2005 wird er von Volker Ahmels am Konservatorium unterrichtet. Justus ist Mitglied der Studienvorbereitenden Abteilung und hat seit 2002 sehr erfolgreich auf allen Ebenen des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ teilgenommen. Seit 2009 ist er Mitglied der Young academy Rostock (yaro) bei Prof. Stefan Imorde. Er ist ein gefragter Kammermusikpartner und nahm zweimal am Nordland-Kammermusikkurs in Rendsburg teil. Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Essen 2009 gewann er einen ersten Preis für die Klavierbegleitung sowie einen dritten Preis im Duo Gesang. Außerdem gewann er gemeinsam mit Claudia Roick in der Kategorie „Verfemte Musik“ den Sonderpreis beim Wettbewerb WESPE (Wochenende der Sonderpreise vom Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“). Johann Blanchard, 1988 in Frankreich geboren, lebt seit 1992 in Deutschland. Er begann das Klavierspiel im Alter von 6 Jahren und erhielt Unterricht von Prof. Sigrid Lehmstedt. Seit 2006 studiert er bei Prof. Matthias Kirschnereit an der HMT Rostock und zusätzlich seit Oktober 2007 bei Prof. Karl-Heinz Will. Er erhielt Stipendien der Oscar und Vera Ritter-Stiftung und der Gisela und Erich Andreas-Stiftung. Er gewann zahlreiche erste Preise, u.a. beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert", bei "Concours de Montrond les Bains" (Frankreich) und beim Wettbewerb "Verfemte Musik". Konzerte und Festivals führten ihn durch Europa, in die USA und nach Südamerika, u.a. Buenos Aires und Santiago de Chile. Neben dem Studium besuchte er Meisterkurse bei Prof. Michel Beroff, Prof. Bernard Ringeissen, Prof. Antonio de Raco und Prof. Stenzl.

Irina Bivol wurde am 01.09.1960 in Sankt-Petersburg geboren. Von 1967 bis 1979 besuchte sie die Spezialmusikschule in Chisinau, Moldau. Anschließend studierte sie von 1979 bis 198 an der Hochschule für Kunst und Musik, Chisinau, Moldau, bei Professor Alexandr Sokownin. Er war Schüler von Professor Leonid Nikolajew, dem Gründer der Meisterklasse für Klavier der Musikhochschule in Sankt-Petersburg. Seit 1984 war Irina Bivol als Korrepetitorin und Klavierlehrerin an der Spezialmusikschule in Chisinau tätig und konzertierte als Korrepetitorin und Solistin des Kammerensembles der Philharmonie in Moldau. Seit 2003 ist sie Lehrerin für Klavier und Korrepitition am Konservatorium Schwerin.

Wintersemester 2009 / 2010 Hochschule für Musik und Theater Rostock

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Der aus Südkorea stammende Gitarrist In Choi erhielt seinen Bachelor für Musik an dem Music College of Seoul National University. In Korea nahm er an allen wichtigen Wettbewerben teil und gewann, u.a. den 2. Platz beim Korean Guitar Association Competition und den 2. Platz beim the National String Competition of Korean Chamber Orchestra. Ab 2005 studierte er bei Prof. Raphaella Smits im Lemmensinstituut in Belgien und schloss mit dem Master ab. Sein Aufbaustudium absolvierte er seit 2007 bei Prof. Thomas Offermann an der HMT Rostock und schloss mit dem Konzertexamen ab. Daneben besuchte er Meisterkurse u.a. bei Carlo Domeniconi, Alvaro Pierri, Hubert Käppel und David Russell. Die Sopranistin Marelize Gerber wurde in Südafrika geboren und erhielt mit vier Jahren ersten Geigenunterricht und sang später im Kinderchor der Pretoria Staatsoper. Nach Abschluss ihres Bachelors in Musicology setzte sie ihr Gesangsstudium in Wien fort und schloss dieses mit einem Masters in Music ab. Durch zahlreiche Meisterkurse vervollkommnete sie ihr Studium. Im Rahmen ihrer Konzerttätigkeit bereiste sie die USA, Europa, Asien und Afrika. Sie ist regelmäßiger Gast hochkarätiger, internationaler Festivals und renommierte Spielstätten, wie die Wiener Kammeroper, wurden ihr zweites Zuhause. Ihr Hauptaugenmerk gilt der Oper und ihr Repertoire umfasst Partien von Cavalli bis R. Strauss. Ein weiterer künstlerischer Schwerpunkt ist das Oratorienfach. Veronika Grütter wurde 1986 in Bocholt, NRW geboren. Mit neun Jahren begann sie mit dem Gitarrenspiel. Nach dem Abitur ging sie nach Berlin in die Studienvorbereitung bei Pia Gazarek-Offermann, um im Sommersemester 2007 das Studium bei Prof. Thomas Offermann an der Hochschule für Musik und Theater Rostock zu beginnen. Neben dem Studium hat sie Meisterkurse u. a. bei Judicael Perroy, Fabio Zanon, Hubert Käppel und Hopkinson Smith besucht. Seit 2009 ist sie zusammen mit ihrer Duopartnerin (Saxophon) Stipendiatin bei der Stiftung Live Music Now.

Walter Arlen und die Emigranten von Los Angeles

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Die 18-jährige Katharina Groß erhielt bereits im Alter von vier Jahren ihren ersten Cellounterricht und ist derzeit Schülerin von Prof. Peter Buck an der MH Stuttgart. Parallel dazu begann sie mit sechs Jahren mit dem Klavierspiel, zuletzt erhielt sie von Karl-Wilhelm Berger Unterricht an der MH Stuttgart. Seit dem WS 09/10 studiert sie an der HMT Rostock bei Prof. Stephan Imorde und Matthias Kirschnereit. Sie erhielt mehrere erste. und zweite. Preise beim Bundeswettbewerb "Jugend-musiziert", beim internationalen Grotrian-Steinweg Klavierwettbewerb und beim internationalen Yamaha Festival in Bad Herrenalb. Zudem gewann sie den Sonderpreis der Berthold Hummel Stiftung für die beste Interpretation eines Werkes der klassischen Moderne. Lukas Haselböck wurde 1972 in Wien geboren und erhielt schon früh Klavierunterricht. Ab 1990 studierte er Gesangspädagogik und Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie Musikwissenschaft an der Universität Wien. Seit 1997 vervollständigte er seine Gesangsstudien und nahm mehrfach an Meisterkursen teil. 1997 folgte die Promotion zum Dr. phil. im Fach Musikwissenschaft und 1999 das Diplom im Fach Komposition. Haselböck nahm an zahlreichen Aufführungen des Arnold Schönberg Chors Wien teil und war Mitglied des Ensembles Il Diletto Moderno sowie weiterer Ensembles. Als Solist debütierte er im Wiener Musikverein und nahm Heinz Kratochwils Kirchenoper Franziskus (ORF-Edition ZEITTON) auf CD auf. Parallel zu seiner künstlerischen Tätigkeit ist er seit 2000 als Assistenzprofessor am Institut für Analyse, Theorie und Geschichte der Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien tätig. Julius Kleindienst wurde 1992 geboren und erhielt schon mit 7 Jahren ersten Unterricht auf der Sopran- später auf der Altblockflöte. 2003 begann er seine Ausbildung am Konservatorium Schwerin und wechselte zur Oboe. Seit 2007 spielt er in einem Trio und ist Mitglied des Jugendsinfonieorchesters des Konservatoriums. Julius nahm mehrmals sehr erfolgreich am Regional - und Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ teil. Dem Komponisten Walter Arlen begegnete er 2008 erstmals und brachte dessen Stück "Sonetto pastorale für Oboe" zur Uraufführung auf. Im selben Jahr war er Teilnehmer am Europäischen Jugendparlament in Deutschland wie auch in Norwegen.

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Jing Li wurde 1983 in Dalian (China) geboren. Im Alter von sechs Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht. Seit April 2003 studierte sie an der HMT Rostock, zunächst im Hauptfach Klavier bei Prof. Stephan Imorde und Prof. Karl-Heinz Will. Nach erfolgreichem Abschluss studiert sie seit April diesen Jahres Liedgestaltung bei Prof. Karola Theill. Jing Li war beim Internationalen Wettbewerb „Verfemte Musik“ 2006 in Schwerin in der Kategorie Klavier solo mit dem 2. Preis die erfolgreichste Teilnehmerin, ein 1. Preis wurde nicht vergeben. Mit ihrem Klavier-Duo-Partner Helge Aurich erhielt sie den 1. Preis beim Wettbewerb „HMT- Musikpreis 2008“. Eine rege Konzerttätigkeit, solistisch wie kammermusikalisch, führte sie durch Prag, die USA, ganz Deutschland und China. Christina Lüdicke erhielt mit 7 Jahren den ersten Cellounterricht und begann ihre professionelle musikalische Ausbildung an der Spezialschule für Musik in Weimar. Ihr Studium an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar schloss sie 1982 mit dem Staatsexamen als Diplom-Musikerin ab. Seit 1981 ist sie am Konservatorium Schwerin als Pädagogin und seit 1992 als stellvertretende Direktorin und Leiterin der Studienvorbereitenden Abteilung tätig. Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ bis zur Bundesebene sowie beim Internationalen Wettbewerb „Verfemte Musik“ ist sie seit vielen Jahren eine gefragte Jurorin. Als Mitglied verschiedener Kammermusikensembles führten sie internationale Gastspielreisen nach Frankreich, Tschechien, Israel und in die USA. Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires mit dem ROSENBUSCH - Quartett hat sie auch regelmäßig Kammermusikwerke verfemter Komponisten in die Konzertsäle gebracht. Mit dem Ensemble TANGO 3 entwickelte sie ein multimediales Piazzolla- Projekt, dessen Aufführungen mehrere Male ausverkauft waren. Mayuko Miyata wurde 1981 in Japan geboren und erhielt mit fünf Jahren ihren ersten Klavierunterricht. 2001 begann sie ihr Studium an der HMT Rostock bei Prof. Bernd Zack. Nach ihrem Vordiplom 2003 studierte sie ein Jahr bei Lidia Grychtolowna in Polen, um dann ihrer Klavierausbildung 2005 an der HMT fortzusetzen, die sie 2007 mit Bestnote und Auszeichnung abschloss. Im gleichen Jahr begann sie ihr Aufbaustudium „Kammermusik“ bei Prof. Stefan Imorde und Mario Alarcon. Ihre Ausbildung ergänzte sie durch zahlreiche Meisterkurse, u.a. bei Mathias Kirschnereit, Kemel Gekic, Katarzyna Popowa-Zydron und Kevin Kenner. Seit 2001 tritt sie regelmäßig in solistisch in Japan, Polen und Deutschland in Erscheinung und konnte 2006 als Semifinalistin beim 8. Europäischen Chopin-Klavier-Wettbewerb in Darmstadt nachdrücklich auf sich aufmerksam machen.

© Harald Kruse

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Karlis Norde, 1988 in Riga (Lettland) geboren, begann mit sechs Jahre Geige zu spielen. Seit dem Wintersemester 2007 ist er Student an der Hochschule für Musik und Theater Rostock in der Klasse von Prof. Petru Munteanu sowie Mitglied des CONCERTINO Ensembles. Er war Teilnehmer bei nationalen und internationalen Wettbewerben und gewann 2005 den III. Preis beim nationalen Wettbewerb in Lettland. 2006 erhielt er beim internationalen Violinwettbewerb ‘Remember Enescu’ in Sinaia, Rumänien eine Auszeichnung. Neben dem Studium nahm er an internationalen Meisterkursen in Kloster Schöntal, Montpellier (Frankreich) und im Haus Marteau bei Prof. Petru Munteanu teil. Sornitza Patchinova wurde in Bulgarien geboren. Nach ihrer Abitur in der Nationale Musikschule "Ljubomir Pipkov" in Sofia studierte sie in HMT Rostock Violine und Violinpädagogik in den Klassen von Prof. Petru Munteanu und Frau Ulrike Bals. Seit 2006 hat sie einen Lehrauftrag als Violinlehrerin im Konservatorium "Johann Wilhelm Hertel" Schwerin. Sornitza Patchinova beteiligte sich erfolgreich in verschiedenen Wettbewerben und Meisterkursen. Im Jahr 2008 war sie Finalistin beim HMT Musikpreis in der Kategorie Kammermusik.

Pauline Reguig (Frankreich) erhielt ihren ersten Unterricht am Konservatorium von Toulouse und nahm 1997 ihr Studium am Conservatoire National de Paris auf. Seit 2003 studiert sie an der HMT Rostock bei Prof. P. Munteanu. Meisterkurse u.a. bei P. Vernikov, E. Wulfson, T. Tanaka, R. Masin, V. Pikaysen ergänzen ihre Ausbildung. Im Oktober 2009 schloss sie ihre Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Mehrfach wurde sie bei nationalen Wettbewerben ausgezeichnet und errang u.a. 1. Preise im Leopold-Bellan-Wettbewerb (Paris), im Jugend-Musikwettbewerb von Radio France, den „Felix Mendelssohn Bartholdy-Preis 2007“, darüber hinaus war sie Finalistin beim internationalen Wettbewerb „Vibrarte“ (Paris). Pauline Reguig erhielt Einladungen zu mehreren Musikfestivals in Deutschland und Frankreich. Sie tritt als Solistin mit der Norddeutschen Philharmonie Rostock in Erscheinung und ist Konzertmeisterin des CONCERTINO Ensemble. Sie spielt auf einer Geige von Claude Pirot aus dem Jahr 1806.

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Claudia Roick,1988 geboren, begann ihre musikalische Ausbildung 1994 mit der Violine am Konservatorium in Schwerin. 2003 kam die Gesangsausbildung hinzu, die sie erfolgreich an Wettbewerben teilnehmen ließ, u.a. den 2. Platz beim internationalen Wettbewerb „Verfemte Musik“ im Oktober 2008 und den Sonderpreis mit Justus Barleben bei WESPE 2009 in Freiburg. Meisterkurse, zuletzt bei Norman Shetler und Konzerte führten sie nach Tel Aviv, Prag, Wien, Berlin und Los Angeles. Seit 2006 brachten sie Projekte wie das israelisch-deutsche Musiktheaterprojekt „Zitra“ und auch Unterricht bei Prof. Mira Zakai nach Israel. Das Repertoire der verfemten Komponisten nimmt für sie eine besondere Stellung ein. Seit Oktober 2009 studiert sie Gesang bei Christiane Bach-Röhr an der HMT Rostock. Sefuri Sumi, geboren in Osaka/Japan, studierte an der Folkwang Hochschule Essen und an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, wo sie ihre Ausbildung mit dem Konzertexamen abschloss. Zu ihren Lehrer gehören Prof. Till Engel, Prof. Stephan Imorde und Prof. Matthias Kirschnereit. Seit 2008 wird sie gefördert vom Zentrum für Verfemte Musik Rostock und konzertierte mit der Musik verfolgter Komponisten in Deutschland , in Frankreich und in den USA.

Aline Cousy , 1986 in Bourg-en-Bresse (Frankreich) geboren, begann bereits mit 7 Jahren mit dem Violinespiel am Konservatorium in Nizza. 2003 erhält sie dort den ersten Preis in den Fächern Violine, Kammermusik sowie Tonsatz und Gehörbildung. Nach dem Abitur beginnt sie mit dem Violinestudium bei Prof. Petru Munteanu und 2007 erhält zusätzlich Violaunterricht in der Klasse von Prof. Karin Wolf. Seit 2008 hat sie sich für dieses Instrument entschieden, und studiert Viola als Hauptfach. Sie absolvierte zahlreiche Meisterkurse bei Prof. Olivier Charlier (Paris), Prof. Boris Garlitzky (Paris), Prof. Munteanu (Rostock) und mit dem Talich Quartett. Aline ist auch Preisträgerin des Internationalen Wettbewerbs für Streicher in Epernay. Ihr Interesse gilt auch der Kammermusik, so spielt sie in einem Streichquintett, das 2008 den 2. Preis vom HMT Musikpreis gewann. Die in Japan geborene Yuko Mine begann ihr Studium im Fach Klavier an der Toho-Gakuen-Hochschule für Musik in Tokio. Nach ihrem ersten Diplom setzte sie ihr Studium im Jahr 2000 an der HMT bei Matthias Kirschnereit fort, wo sie ihr Konzertexamen 2005 mit Auszeichnung absolvierte. Zusätzlich studierte sie Kammermusik, welches sie ebenfalls mit Auszeichnung beschloss. Bei internationalen Wettbewerben gewann sie zahlreiche Preise, so beim Viotti-Wettbewerb in Vercelli, dem Bösendorfer-Wettbewerb in Sofia sowie dem Concorso "Citta di Marsala" auf Sizilien. Als Solistin wie engagierte Kammermusikerin trat sie u.a. beim Rheingau Musikfestival und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern auf und konzertierte u.a. mit der Polnischen Kammerphilharmonie, dem Orchestra Sinfonica di San Remo und der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Seit 2005 lehrt sie als Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater Rostock.

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Prof. Gerold W. Gruber, 1958 geboren, studierte Musikwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien, Stimmbildung an der damaligen Hochschule (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien sowie Pantomime bei Samy Molcho. Im Jahr 1982 promovierte Gerold W. Gruber an der Universität Wien und widmete sich sodann Projekten am Anton Bruckner Institut Linz (ABIL), der Kommission für Musikforschung (Österreichische Akademie der Wissenschaft) sowie der Herbert von Karajan-Stiftung (über perzeptive Vorgänge im Gehirn bei Musikhören und Musikausübung).Seit 1983 ist Gerold W. Gruber Mitglied des Instituts für Musikanalytik (heute: Institut für Analyse, Theorie und Geschichte der Musik) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie seit Wintersemester 1991/1992 auch Dozent für Musikanalyse an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und unterrichtet Music Theory am Institute for European Studies (IES). Gerold W. Gruber ist Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft, Mitglied des Advisory Board der International Association for Word and Music Studies, und Mitglied von CEPLA. Außerdem ist er Mitglied im redaktionellen Gremium der Österreichischen Musikzeitschrift (ÖMZ) sowie „corresponding member“ von Analisi und Music Theory Online. Gerold W. Gruber ist Initiator und Gründer von ExilArte. Volker Ahmels absolvierte sein Klavierstudium an der Musikhochschule Lübeck bei Hartmut Leistritz. Nach Abschluß des Studiums nahm er an internationalen Interpretationskursen teil, wobei sein besonderes Interesse der zeitgenössischen Musik galt. Durch die Begegnung mit dem Komponisten Luigi Nono im Jahr 1990 in Avignon inspiriert, entstand das musikalisch-literarische Konzertprojekt „Fluchtpunkt Venedig“. Zusammen mit dem Schauspieler Christoph Bantzer führte es beide zu vielen Konzerten und Festivals, so mehrfach zum Schleswig-Holstein Musikfestival. Auch sein internationales Debüt gab er am Théâtre du Châtelet in Paris mit dem Klavierstück „... sofferte onde serene ...“ von Luigi Nono. Als Solist, Kammermusiker und im Klavierduo mit Friederike Haufe konzertiert er regelmäßig in Deutschland, Europa und den USA. Die Erinnerung an Theresienstadt und seine Künstler bildet einen besonderen Schwerpunkt in seiner pianistischen und pädagogischen Arbeit: Er entwickelte gemeinsam mit israelischen und tschechischen Partnern die internationalen Meisterkurse „History, Music & Remembrance“, die in Israel, Schwerin und Prag stattfanden, und führt den internationalen Wettbewerb „Verfemte Musik“ regelmäßig in Schwerin durch. Volker Ahmels leitet das Schweriner Konservatorium und ist seit 2009 Leiter des Zentrums für Verfemte Musik.

Änderungen vorbehalten. Redaktionsschluss: 01.11.09