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ENTWICKLUNGSPOLITIK, WIRTSCHAFTLICHE TRANSFORMATION UND GLOBALISIERUNG Ungleichheit, Einkommen und Wachstum Referentinnen: Maia Gantcheva Elena Lalova den 10.12.03 Ungleichheit, Einkommen und Wachstum Gliederung 1. Einführung 2. Arten der Einkommensverteilung 2.1 Funktionelle Einkommensverteilung 2.2 Personelle Einkommensverteilung

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ENTWICKLUNGSPOLITIK, WIRTSCHAFTLICHE TRANSFORMATION

UND GLOBALISIERUNG

Ungleichheit, Einkommen und Wachstum

Referentinnen:Maia GantchevaElena Lalova den 10.12.03

Ungleichheit, Einkommen und Wachstum

Gliederung

1. Einführung2. Arten der Einkommensverteilung

2.1 Funktionelle Einkommensverteilung2.2 Personelle Einkommensverteilung

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Ungleichheit, Einkommen und Wachstum

3. Indikatoren der ungleichen Einkommensverteilung 3.1 Lorenzkurve

3.1.1 Theoretische Grundlagen3.1.2 Grafische Darstellung

3.2 Gini- Koeffizient3.2.1 Theoretische Grundlagen3.2.2 Grafische Darstellung

3.3 Vor- und Nachteile der Indikatoren

Ungleichheit, Einkommen und Wachstum

4. Ursachen der ungleichen Einkommensverteilung4.1 Vermögensverteilung4.2 Machtverteilung4.3 Familiengröße

5. Die Kuznets`sche U- These 5.1 Aussage der U- These5.2 Grafische Darstellung5.3 Argumente für die Gleichsetzung von Wachstum und Entwicklung

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Ungleichheit, Einkommen und Wachstum

Diskussionsrunde:

Verteilung und Wachstum

Globalisierung

6. Begriff der Globalisierung7. Globalisierung: pro und kontra8. Globalisierung und Umverteilung9. Die Schatten der Globalisierung

9.1 Nike-Sportschuhe9.2 Walt Disney Company9.3 „Sweat- Shops“

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Globalisierung

Diskussionsrunde:

Internationalisierung vs. Globalisierung

Einführung

w Einkommensverteilung als Indikator der wirtschaftliche Entwicklung eines Landes (PKE# ? Entwicklung)

w Ausmaß der Ungleichheit in der Dritten Welt1. hohes Wachstum, angemessene Verteilung (Indien)2. hohes Wachstum, ungleiche Verteilung (El Salvador)3. niedriges Wachstum, gleichmäßige Verteilung (Mongolei)4. niedriges Wachstum, ungleiche Verteilung (Paraguay)5. Länder ohne nennenswertes Wachstum (Zambia)

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2. Arten der Einkommensverteilung

2.1 Funktionelle Einkommensverteilung

w Die Verteilung des Einkommens auf die am Produktionsprozess beteiligten Faktoren:

Ø Arbeit (Lohneinkommen)Ø Kapital (Zins)Ø Boden (Grundrechte)Ø „dispositiver Faktor“( Unternehmensgewinn)

2.1 Funktionelle Einkommensverteilung

w Der produktive Beitrag einzelner Faktorleistungen soll gerecht entlohnt werden, ohne dass nach der daraus resultierenden personellen Einkommensverteilung gefragt wird

w Eine leistungsgerechte Faktorentlohnung führt nur zu einer gerechten personellen Einkommensverteilung, wenn alle Wirtschaftsobjekte die gleiche Leistungsfähigkeit besitzen

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2. Arten der Einkommensverteilung

2.2 Personelle Einkommensverteilung

w Das absolute Einkommen von einzelnen Personen bzw. Personengruppen

w Unterteilung in Bezieher von :Ø kleinemØ mittlerem EinkommenØ hohem

2. Arten der Einkommensverteilung

w Inhaltlicher Zusammenhang zw. personeller und funktioneller Einkommensverteilung:

Ø Die personelle Einkommensverteilung ergibt sich aus der personen- bzw. haushaltsspezifischen Umrechnung der funktionellen Einkommensverteilung und basiert auf der personellen Eigentumsverteilung an Produktionsfaktoren auf einzelne Personen bzw. Haushalte

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3. Indikatoren der ungleichen Einkommensverteilung

3.1 Lorenzkurvew Theoretische GrundlagenØ Das Ausmaß der Ungleichheit der Einkommensverteilung wird durch die Erfassung des individuellen Einkommensniveaus in einer Rangordnung gebracht.Ø Im Anschluss daran wird festgestellt, welcher Teil des gesamten Einkommens auf verschiedene, willkürlich gewählte kumulative Empfängergruppen entfällt.Ø Lorenzkurve zeigt an, wieviel Prozent des Gesamteinkommens auf eine bestimmte Prozentzahl der Einkommensbezieher entfallen

3.1 Lorenzkurve

w Grafische Darstellung

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Beispiele

Lorenzkurve Ghana

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20

40

60

80

100

0 20 40 60 80 100

Bevölkerung in %

Ein

kom

men

in %

Beispiele

Lorenzkurve Paraguay

0

20

40

60

80

100

0 20 40 60 80 100

Bevölkerung in %

Eink

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%

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3. Indikatoren der ungleichen Einkommensverteilung

3.2 Gini- Koeffizientw Theoretische GrundlagenØ Der Gini-Koeffizient drückt die relative Einkommenskonzentration in Rangfolgen ausØ ist zwischen Null und Eins definiertBei einer extremen Ungleichverteilung beträgt der Gini-Koeffizient eins, bei einer völligen Gleichverteilung – Null. Je größer der Gini- Koeffizient ist, desto ungleicher ist das Einkommen auf die Empfängergruppen verteilt

3.2 Gini- Koeffizient

w Grafische Darstellung

%

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Beispiele

Gini- Koeffizienten:

w Deutschland 0,300w Japan 0,249w USA 0,408w Vietnam 0,361w El Salvador 0,508w Paraguay 0,577

3.3 Vor- und Nachteile der Indikatoren

w Gini- Koeffizient fasst das Gesamtbild der Verteilunksituation in einer einzigen Messzahl zusammen

w Führt nicht immer zu eindeutigen Ergebnissen: Ein gegebener Gini- Koeffizient kann mit unterschiedlichen Verteilungsstrukturen (verschiedene Lorenzkurven) verbunden sein.

w Eine starke Ungleichheit bei den ärmsten Hälfte der Bevölkerung, verbunden mit einer geringeren Ungleichheit bei der reicheren Hälfte, mag den gleichen Koeffizienten aufweisen wie eine geringere Ungleichheit bei den untern Gruppen, die mit einer großen Ungleichheit bei den oberen Schichten verbunden ist.

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3.3 Vor- und Nachteile der Indikatoren

Einkommen in %

Gleicher Gini-Koeffizient ???

Bevölkerung in %

4. Ursachen der ungleichen Einkommensverteilung

4.1 Vermögensverteilungw RealvermögenØWichtige Komponente in den Entwicklungsländern ist der Besitz an Grund und Boden. Das Vorliegen von Kollektiv-bzw. Individualbesitz ist für die Einkommensverteilung entscheidend.Ø Das größte Unternehmen eines Entwicklungslandes kann „nur“ 10 % des Einkommens erwirtschaften, dafür beansprucht jedoch 50 % des Gesamtvermögens

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4.1 Vermögensverteilung

w Humankapital

Ø Bildung hat bedeutender Einfluss auf Qualität und Produktivität der ArbeitØ gute Ausbildung ermöglicht den Zugang zu den Eliten des Landes

4. Ursachen der ungleichen Einkommensverteilung

4.2 MachtverteilungØMarktmacht führt zur politischen Macht, die zur Verstärkung der ungleichen Einkommensverteilung beiträgtØ Steuersystem und Saatsausgaben rufen zusätzlich

negative Verteilungseffekte hervor. Die Dienstleistungen des Staates sind zum größten Teil in den Städten konzentriert, in denen die Menschen besser gestellt sind als auf dem Land. Dies führt zur Verstärkung der ungerechten Verteilung zu Lasten der Armen.

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4. Ursachen der ungleichen Einkommensverteilung

4.3 Familiengröße

Ø „ the rich get richer and the poor get children !“Mit der hohen Kinderzahl sinkt das Pro-Kopf-Einkommen in der Familie

5. Die Kuznets`sche U- These

5.1 Aussage der U- TheseØ Zeigt den Zusammenhang zwischen dem Gini- Koeffizienten und dem Pro- Kopf- EinkommenØDie Ungleichverteilung verstärkt sich zu Beginn des Entwicklungsprozesses, später jedoch erfolgt eine Umkehr dieses TrendsØMit einem Anstieg des Pro- Kopf- Einkommens (verbesserte materielle Güterversorgung) wird das Verteilungsproblem entschärftØ Die U- These berücksichtigt den Einfluss des Wachstums

auf die Einkommensverteilung

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5. Die Kuznets`sche U- These

5.2 Grafische Darstellung

5. Die Kuznets`sche U- These

5.3 Argumente für die Gleichsetzung von Wachstum und EntwicklungØ trickle- down- effectDie Wachstumsgewinne werden über die Märkte automatisch bis zu der armen Bevölkerungsschicht übertragenØ Staatliche EingriffeDurch progressive Einkommensbesteuerung und Finanzierung von Sozialleistungen wird der Nutzen aus dem Wachstum zu den Armen weitergeleitet, d.h. der trickle- down- effect wird vom Staat erzwungen

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5.3 Argumente für die Gleichsetzung von Wachstum und Entwicklung

Ø Vorteile der ungleichen Einkommensverteilung

Die ungleiche Einkommensverteilung begünstigt höhere Spar- und Investitionsquoten und ist somit in früheren Entwicklungsphasen vorteilhaft für das Wachstum. Eine nachhaltige Politik der Kapital- und Einkommensförde-rung führt kurzfristig zur Verschärfung der Einkommens-kluft zwischen Arm und Reich, nachhaltig würden jedoch die Gewinne der Reichen die Innovationen, Ersparnis- und Investitionsbildung anreizen und somit der Wohlstand der gesamten Gesellschaft erhöhen.

Diskussionsrunde: Verteilung und Wachstum

Die Einkommensverteilung beeinflusst die Sparquote, die wiederum auf die Wachstumsraten

einwirkt.

wJe gleicher das Einkommen verteilt ist, desto geringer die Sparquote. Je geringer die Sparquote, desto geringer sind Investitionen und die Wachstumsrate

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Diskussionsrunde: Verteilung und Wachstum

Die Einkommensverteilung kann Wirkungen auf die Anreize der Wirtschaft haben.

wEine ungleiche Einkommensverteilung verhilft zu einem stärkeren Wachstum, weil dadurch den ärmeren Schichten Anreize gegeben werden, ihre Arbeitsproduktivität zu steigern. Je höher die Ungleichheit, desto größer die Möglichkeit wirtschaftlichen Wachstums.

Globalisierung

Ein Spiel mit vielen Verlierern und weinigen Gewinnern

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Globalisierung

Globalisierung

6. Begriff der Globalisierung

w Global heißt: weltumspannend; auf die gesamte Welt bezogen (Duden Fremdwörterbuch)

w Globalisierung ist die Ausdehnung bestimmter Phänomene auf alle Länder dieser Erde

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Globalisierung

w „ Globalisierung ist nichts Neues, aber die heutige Ära unterscheidet sich deutlich von früheren. Sie lässt Zeit und Raum schrumpfen und Grenzen wegfallen, daher werden die Verbindungen zwischen den Menschen enger, intensiver und direkter als je zuvor.“ (UNDP, Bericht über die menschliche Entwicklung 1999)

w „ Prozess, durch den Märkte und Produktion in verschiedenen Ländern immer mehr voneinander abhängig werden- dank der Dynamik des Handels mit Gütern und Dienstleistungen und durch die Bewegung von Kapital und Technologie.“ (OECD)

Globalisierung

7. Globalisierung: pro und kontra

w Globalisierung ist der Weg zu einem effizienterem Wirtschaften durch den Abbau von Handels- und Wettbewerbsbeschränkungen.

w Globalisierung ermöglicht den Technologietransfer durch die dramatischen Fortschritte in der Informations- und Kommunikationstechnik.

w Globalisierung bietet größere Wachstumschancen durch die Übertragung von Wissen und Know- how der ausländischen Tochtergesellschaften auf die Wirtschaft des Entwicklungslandes ( Spillover- Effekte)

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Globalisierung

7. Globalisierung: pro und kontra

w Insgesamt konnte die Gruppe der Entwicklungsländer von der stärkeren weltweiten Integration von Handel, Produktion und Kapital profitieren.

w Sie konnten ihren Anteil am Welthandel von 23 Prozent (1985) auf 29 Prozent (1995) erhöhen, erhielten 1996 sechsmal soviel Auslandsinvestitionen wie durchschnittlich zwischen 1983 und 1989 und konnten ihr reales Pro-Kopf-Einkommen in den letzten dreißig Jahren verdoppeln.

Globalisierung

7. Globalisierung: pro und kontra

w Globalisierung verringert dagegen die staatlichen Steuerungsfähigkeit und Regulierung, da ihre Akteure (weltweit operierende Unternehmen) keiner wirksamen gesellschaftlichen Kontrolle unterworfen sind => die Konzerne sorgen für politische und wirtschaftliche Instabilität sowie zunehmende soziale Ungleichheit in und zwischen den Staaten.

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Globalisierung

w Tatsache ist

Ø dass einige multinationale Konzerne „die mächtigsten politischen Kräfte unserer Zeit“ geworden sind

Ø dass von den 100 führenden Wirtschaftseinheiten der Erde 52 Konzerne und 48 Staaten sind

Ø dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird=> eine beständige Umverteilung von unten nach oben

stattfindet

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Globalisierung

8. Globalisierung und Umverteilung

w Globalisierung verläuft großräumig und grenzüberschreitend, aber keineswegs universal

w Entwicklungsländer haben nicht die notwendigen Voraussetzungen für eine Marktwirtschaft (vor allem rechtsstaatliche Ordnung und funktionierende Institutionen) und können sich gegenüber der Konkurrenz entwickelter Industrieländer nicht behaupten.

Globalisierung

8. Globalisierung und Umverteilung

w Globalisierung verschärft die ohnehin schon bestehende wirtschaftliche Kluft zwischen den Industriestaaten und Entwicklungsländern

w Historisch gesehen vergrößerte sich das Gefälle zwischen dem Durchschnittseinkommen im reichsten Land der Erde und demjenigen im ärmsten Land von 9 zu 1 am Ende des 19. Jahrhunderts auf 60 zu 1 (1997): Das durchschnittliche Familieneinkommen ist heute in den USA 60mal größer als in Äthiopien.

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Globalisierung

Quelle: UNDP

Globalisierung

9. Die Schatten der Globalisierung

Die Globalisierung hat jedoch ihre Kehrseite.

w Ricardos Theorie der komparativen Kostenvorteile zeigt die positive Wirkung des freien Handels für die beteiligten Wirtschaften

w Umstritten ist die Theorie hingegen, was den Handel zwischen „entwickelten“ und „wenig entwickelten“ Ländern betrifft.

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Globalisierung

9. Die Schatten der Globalisierung

Ø Nike-Sportschuhe Die 50 000 Arbeiter der Yue-Yen-Fabrik in China müssten 19 Jahre lang arbeiten, um das zu verdienen, was Nike in einem Jahr für Werbung ausgibt.

ØWalt Disney CompanyEin Haitianischer Arbeiter, der 28 Cent die Stunde verdient, müsste 16,8 Jahre lang arbeiten, um den Stundenlohn des Disney-Managers Michael Eisner zu verdienen, für dessen Firma er arbeitet: 9783 Dollar.

Globalisierung

Ø „Sweat- Shops“ Rund um den Globus sind in Vietnam, China, Indonesien, auf den Philippinen oder in Honduras sog „Sweat- Shops“ (wörtlich: „Schweiß-Geschäfte“) entstanden, oft in abgerie-gelten, von Militär bewachten „Sonderwirtschaftszonen“.Dort arbeiten meist jüngere, ledige Angestellte fast rund um die Uhr, um die teuren Markenprodukte für die Reichen herzustellen. 14-Stunden-Tage sind keine Seltenheit, Überstunden werden kaum bezahlt, aber oft eingefordert (wer nicht mitmacht, braucht am nächsten Tag nicht mehr zu kommen), manchmal wird auch die Nacht durchgearbeitet.

9. Die Schatten der Globalisierung

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Globalisierung

Es sind Fälle bekannt, wo Arbeiterinnen vor Überarbeitung starben oder Fehlgeburten hatten (weil die Frau nicht zum Arzt durfte). In einer chinesischen Fabrik ist sogar das Lächeln verboten, das Sprechen ohnehin.

Ob Nike, Wal-Mart, Starbucks, Adidas oder Microsoft – wer von den großen Konzernen etwas auf sich hält, hat kaum noch Angestellte und produziert längst keine Waren mehr, sondern: eine Marke!

Diskussionsrunde: Globalisierung

Internationalisierung vs. Globalisierung

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Literaturliste

w Lachmann, W.: Entwicklungspolitik, München 1994, Band I und II

w Hemmer, H-R.: Wirtschaftsprobleme der Entwicklungsländer, 3. Auflage, München

w Klein, N.: No Logo!, München, 2001w Zinn, K. G.: Gewinner und Verlierer der Globalisierung?,

Hamburg, 2000w Rodrik, D.: Grenzen der Globalisierung, Frankfurt/Main, 2000 w Sell, F.: Ökonomie der Entwicklungsländer, Frankfurt/Main,

1993