ueber die eigenschaften und den desinfectionswerth des abietineentheeres und des acetum pyrolignosum

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3. Auf Physiologie und Pathologie bez~gliehe. 469 Ueber die Eigenschaften und den Desinfectionswerth des Abietineentheeres und des Acetum pyrolignosum hat W. A d o 1 p h i ~) ausgedehnte Versuehe angestellt, auf die ich hier gleichfalls nut hin- weisen kann. 3. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliehe Methoden. Von K. Spiro. Zur Bestimmung des Ammoniaks ~m Ham hat P h i 1 i p p S h a f f e r ~) folgendes festgestellt : Bei Ausf~hrung der S e hl 5 s i n g'schen Methode sind die Gefiisse so zu w~ihlen, dass der Harn eine nur 2~ tiefb Schicht bildeL well sonst die Austreibung des Ammoniaks zu langsam erfolgt. Die Ab- spaltung des Ammoniaks aus seinen Salzea erfolgt langsam mit Magnesia, schneller mit Kalkmilch und mit Soda. Kalkmilch f~hrt nameatlich bei hSherer Temperatur zur Zersetzung von stickstoffhaltigen Uriubestand- theilen und Ammoniakabgabe. Die Methode wird gm besten so aus- gef~ihrL dass man zu 25 cc filtrirten Urins 1/2 g Soda und zur Verhatung yon Faulniss so viel Kochsalz zusetzt, dass die LSsuug damit gesattigt ist. Nach 3--4t~igigem Stehen in einer Sehale yon 15--17 cm Durchmessel, bei 20 0 (oder mehr) ist dana alles Ammoniak ausgetrieben, doeh sind die so erreichten Resultate nur ann~hernd genau, wie aus dem Vergleich mit einer neuen F olin'scheu ~ethode und mit der Vacuumdestillation hervorgeht. Folin bringt 25--50cc Urin mit 8--16g Kochsalz und 1--2g Soda in einen etwa 45 c~ hohen Cylinder yon 5 cm Durchmesser und leitet bei 22--250 C. einen 700 1 in der Stunde betragenden Luftstrom ll/a--ll/~ Stunden lung hindureh. Zwischeu Urin und S~iurevorlage wird ein Wattefilter oder ein Pfropf dicht gestopfter Glaswolle eingesehaltet, um mitgerissenes Alkali aufzufangen. Die S~iurevorlage sell doppelt sein. -- Die Destillation im Vacuum zur Bestimmung des Ammoniaks ist zuerst yon Boussingault ~) angegeben worden. Die Methode wird am besten so ausgefahrL dass 50 cc garn mit 15--20g Kochsalz und etwa 1) Pharmac. Ztschr. L Ru~sIand 33, 548. ~) American Journal of Physiology 8, 330- 354. a) Annales de Chimie et de Physique 19, 472 (1850).

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Page 1: Ueber die Eigenschaften und den Desinfectionswerth des Abietineentheeres und des Acetum pyrolignosum

3. Auf Physiologie und Pathologie bez~gliehe. 469

Ueber die Eigenschaf ten und den Desinfect ionswerth des Abiet ineentheeres und des Acetum pyrol ignosum hat W. A d o 1 p h i ~)

ausgedehnte Versuehe angestellt, auf die ich hier gleichfalls nut hin-

weisen kann.

3. A u f P h y s i o l o g i e und P a t h o l o g i e b e z f i g l i e h e M e t h o d e n .

Von

K. Spiro.

Zur Bes t immung des Ammoniaks ~m H a m hat P h i 1 i p p S h a f f e r ~)

folgendes festgestellt :

Bei Ausf~hrung der S e hl 5 s i n g 'schen Methode sind die Gefiisse

so zu w~ihlen, dass der Harn eine nur 2 ~ tiefb Schicht bildeL

well sonst die Austreibung des Ammoniaks zu langsam erfolgt. Die Ab-

spaltung des Ammoniaks aus seinen Salzea erfolgt langsam mit Magnesia,

schneller mit Kalkmilch und mit Soda. Kalkmilch f~hrt nameatlich

bei hSherer Temperatur zur Zersetzung von stickstoffhaltigen Uriubestand-

theilen und Ammoniakabgabe. Die Methode wird gm besten so aus-

gef~ihr L dass man zu 25 cc filtrirten Urins 1/2 g Soda und zur Verhatung

yon Faulniss so viel Kochsalz zusetzt, dass die LSsuug damit gesattigt ist.

Nach 3--4t~igigem Stehen in einer Sehale yon 1 5 - - 1 7 cm Durchmessel,

bei 20 0 (oder mehr) ist dana alles Ammoniak ausgetrieben, doeh sind

die so erreichten Resultate nur ann~hernd genau, wie aus dem Vergleich

mit einer neuen F o l i n ' s c h e u ~e thode und mit der Vacuumdestillation

hervorgeht.

F o l i n bringt 2 5 - - 5 0 c c Urin mit 8 - - 1 6 g Kochsalz und 1 - - 2 g

Soda in einen etwa 45 c~ hohen Cylinder yon 5 cm Durchmesser und

leitet bei 2 2 - - 2 5 0 C. einen 700 1 in der Stunde betragenden Luftstrom

l l / a - - l l / ~ Stunden lung hindureh. Zwischeu Urin und S~iurevorlage

wird ein Wattefi l ter oder ein Pfropf dicht gestopfter Glaswolle eingesehaltet,

um mitgerissenes Alkali aufzufangen. Die S~iurevorlage sell doppelt

sein. - - Die Destillation im Vacuum zur Bestimmung des Ammoniaks ist

zuerst yon B o u s s i n g a u l t ~) angegeben worden. Die Methode wird am

besten so ausgefahrL dass 50 cc ga rn mit 1 5 - - 2 0 g Kochsalz und etwa

1) Pharmac. Ztschr. L Ru~sIand 33, 548. ~) American Journal of Physiology 8, 330- 354. a) Annales de Chimie et de Physique 19, 472 (1850).