tk-medienservice "gesund wohnen" (9-2010)
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Dieses Dokument kann für redaktionelle Zwecke und mit dem Hinweis "Quelle: Techniker Krankenkasse" honorarfrei verwendet werden. Eine Nutzung zu Werbezwecken ist ausgeschlossen.TRANSCRIPT
TK-Medienservice "Gesund wohnen" _____________________________________________________
Herausgeber: Techniker Krankenkasse • Pressestelle • Bramfelder Straße 140 • 22305 Hamburg Tel.: 040 - 69 09-17 83 • Fax: 040 - 69 09-13 53 • E-Mail: [email protected] TK-Medienservice im Internet: www.presse.tk.de. Ausgabe: Ausgabe September 2010
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Gesund wohnen
Bei drei von vier Deutschen klappt's mit den Nachbarn – aber zwei Millionen fühlen sich
krank durch Dauerstreit ........................................................................................................... 2
Wenn das eigene Zuhause zur Allergiefalle wird .................................................................... 6
Das richtige Klima zum Wohlfühlen: Jeder Zweite lüftet falsch ............................................... 9
"Vor selbsternannten Fachleuten ist zu warnen" – Interview mit Dr. Julia Hurraß,
Universitätsklinikum Freiburg ................................................................................................ 12
Zimmerpflanzen – Labsal für Augen und Seele .................................................................... 15
Putzen wir uns krank? ........................................................................................................... 17
Der Kühlschrank: täglich genutzt und doch sträflich vernachlässigt ...................................... 19
Richtig lagern, länger genießen ............................................................................................ 20
Infektionen hausgemacht ...................................................................................................... 23
Wohlfühlraum gegen Schlafstörungen .................................................................................. 26
Hexenschuss am Kofferraum – Tipps für einen gesunden Rücken ...................................... 29
Ins richtige Licht gesetzt: Arbeiten am PC............................................................................. 33
Sport geht in der kleinsten Wohnung .................................................................................... 35
Wenn Kids auf Entdeckertour gehen: Erste Hilfe bei Vergiftungen ....................................... 37
Pflegekasse hilft beim pflegegerechten Umbau der Wohnung.............................................. 42
Kurz gemeldet ....................................................................................................................... 45
Informationen der Techniker Krankenkasse
Medienservice September 2010 Themen, Trends und Hintergründe
Hinweis für die Redaktionen:
Einige Illustrationsvorschläge zum Thema haben wir in dieses Dokument eingefügt. Diese und
andere Motive stehen Ihnen ebenso wie Fotos der zitierten Experten honorarfrei unter Angabe der
Quelle "Techniker Krankenkasse" zur Verfügung. Download: www.presse.tk.de
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Bei drei von vier Deutschen klappt's mit den Nachbarn – aber zwei Millionen fühlen sich krank durch Dauerstreit
Der Streit zwischen Nachbarn ist ein Dauerbrenner in Deutschland: Fahrräder
im Treppenhaus oder lästiger Grillgeruch vom Nachbarbalkon sorgen für
Zündstoff, beschäftigen Gerichte und nehmen etlichen Rechtsanwälten die
gröbsten Existenzsorgen. Die meisten Bundesländer haben ein eigenes
Nachbarrechtsgesetz mit bis zu 66 Paragraphen, damit im Streit am Garten-
zaun und im Treppenhaus das Faustrecht zurückgedrängt wird.
Dabei sind die Deutschen gar nicht so streitlustig: In einer Forsa-Umfrage im
Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) gaben immerhin 77 Prozent an, mit
ihren Nachbarn friedlich Seite an Seite zu leben und auch in der Vergangen-
heit noch nie Streit gehabt zu haben. 20 Prozent fühlten sich dagegen durch
Zwist mit den Nachbarn schon gestresst. Für drei Prozent der Bevölkerung
werden ständige Auseinandersetzungen mit den Nachbarn zum echten Pro-
blem – das sind bezogen auf ganz Deutschland rund zwei Millionen Men-
schen.
"Mit den Nachbarn in Frieden zu leben ist wichtig für Gesundheit und körperli-
ches Wohlbefinden. Das eigene Heim sollte ein Ort sein, um Stress abzubau-
en und neue Kraft zu tanken. Wenn es dagegen selbst zum Stressfaktor wird,
drohen massive gesundheitliche Probleme", sagt York Scheller, Diplom-
Psychologe bei der TK. Denn Menschen unter Dauerdruck leiden gegenüber
wenig Gestressten mehr als doppelt so oft unter einer Herz-Kreislauf-
Erkrankung, der häufigsten Todesursache in Deutschland. Auch Rücken- und
Kopfschmerzen, Infekte, psychische Probleme und Schlafstörungen treten
desto häufiger und stärker auf, je größer die Stressbelastung ist.
Wenn sich Nachbarn in die Haare geraten, dann geht es meistens um das
Thema Lärm. Jeder Dritte, der unter Streit mit Nachbarn leidet, gibt an, dass
zu laute Musik oder zu lautes Feiern zu dem Zwist geführt haben. Jeder Fünf-
te hat über Pflanzen oder Bäume auf dem Grundstück gestritten, gefolgt von
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Meinungsverschiedenheiten über Kinder (19 Prozent), Haustiere (17 Prozent),
Autos und andere Fahrzeuge (13 Prozent) sowie Streitigkeiten über ein ver-
schmutztes oder zugestelltes Treppenhaus (13 Prozent).
Der Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigt, dass in Bayern die gute
Nachbarschaft besonders gepflegt wird. Hier haben 84 Prozent der Bevölke-
rung keinerlei Probleme mit den Nachbarn. Besonders streitlustige Bundes-
länder sind dagegen nicht auszumachen. Im Norden und in Nordrhein-
Westfalen wird vor allem der Lärm als Problem genannt. In Bayern und Ba-
den-Württemberg sind es dagegen häufig falsch geparkte Autos, die für Ärger
sorgen. In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern regen sich die
Menschen besonders oft über Haustiere auf wie etwa Hundegebell oder Kat-
zen im Garten.
Aus gesundheitlicher Perspektive ist es wichtig, den Streit nicht eskalieren zu
lassen. Der Gang zum Rechtsanwalt oder vor Gericht sollte die letzte Konse-
quenz sein. "Zunächst sollte man versuchen, sich in freundlicher Gesprächs-
atmosphäre friedlich zu einigen. Nicht hinter jeder Hecke lauert der Feind",
sagt Scheller. Wer sich anderen gegenüber tolerant zeigt, kann auch darauf
Bei der Party auch an die Nachbarn denken
Bei einer Party kann es schon mal etwas lauter werden. Nachbarn fühlen sich schnell gestört – vor allem, wenn sie vorher nicht informiert werden.
Motiv zum Download unter www.presse.tk.de. Quelle: Techniker Krank-enkasse
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vertrauen, dass der Nachbar nicht gleich die Polizei ruft, wenn es bei der Ge-
burtstagsparty mal etwas lauter zugeht.
Wenn das nichts nützt, bleibt noch die Möglichkeit, einen Mediator oder
außergerichtlichen Schlichter einzuschalten. Eine objektive dritte Person sieht
nicht selten neue Möglichkeiten, um eine scheinbar ausweglose Situation wie-
der ins Lot zu bringen. In vielen Bundesländern sind solche Schiedsverfahren
sogar obligatorisch, bevor ein Gerichtsverfahren eingeleitet werden kann. Eine
außergerichtliche Schlichtung ist zudem günstiger und schneller – und bietet
den Vorteil einer einvernehmlichen Lösung ohne Sieger und Verlierer.
Fünf Tipps zur Anti-Ärger-Strategie:
1. Sich selbst die rote Karte zeigen Ein wirkungsvolles Mittel, um Ärger zu bändigen, ist der so genannte "Gedan-
ken-Stopp": Bei den ersten Anzeichen von Stress oder Ärger gibt man sich
innerlich – oder bei Bedarf auch laut – das Kommando „Stopp!“. Der Gedan-
ken-Stopp stört gewohnte, oft unbewusste Gedankenketten und verhindert,
dass sich der Ärger weiter aufschaukelt. Die erzwungene Gedankenpause
lässt sich nutzen, um nach anderen, angemesseneren Verhaltensmöglichkei-
ten zu suchen.
2. Tief durchatmen Wut kann man durch Atmen reduzieren. Denn im Gegensatz zu den meisten
Körpervorgängen wie dem Herzschlag oder der Verdauung kann der Mensch
sein Atmen willentlich beeinflussen – und auf diesem Wege indirekt auch die
Herzfrequenz. Denn je ruhiger die Atmung, desto langsamer schlägt auch das
Herz. Wut und Ärger dagegen lassen das Herz rasen und die Atmung abfla-
chen. Hier hilft die so genannte "3-4-6-Methode": In Ruhe drei Sekunden lang
einatmen, dann die Luft für vier Sekunden anhalten und anschließend sechs
Sekunden ausatmen. Das Ganze kann man so lange wiederholen, bis der
Ärger nicht mehr die Oberhand hat.
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3. Den Ärger-Automatismus unterbrechen Um den Ärger-Kreislauf zu durchbrechen, hilft es, sich folgende Frage zu stel-
len: Ist das vermeintliche Ärgernis es wirklich wert, sich darüber aufzuregen?
Oft neigen wir dazu, unseren Ärger nicht zu hinterfragen, sondern ihm freien
Lauf zu lassen. Die Unterbrechungs-Strategie hilft, in solchen Situationen Ab-
stand zu gewinnen und den Ärger-Impuls zu kontrollieren. Sich bewusst zu
fragen, ob die eigene Reaktion gerechtfertigt ist, verschafft Zeit, um überlegter
zu handeln. Kommt man dabei zu dem Ergebnis, dass die eigene Aufregung
gerechtfertigt ist, hilft es, diese Gefühle sachlich anzusprechen.
4. Ablenken und den Ärger aus dem Kopf verbannen Für viele Menschen ist Ärger deswegen so erdrückend, weil sie ihre Gedan-
ken nicht wieder von ihm lösen können. Um quälendes Grübeln zu vermeiden,
hilft es, sich ganz bewusst von seinem Ärger abzulenken. Ein kleiner Spazier-
gang um den Block kann den Kopf wieder frei machen. Zusätzlich kann man
innere Bilder und schöne Erinnerungen aufrufen. Sich vorzustellen, im war-
men Sand zu liegen oder frische Bergluft zu atmen, vertreibt den Alltagsstress
und drängt den Ärger in den Hintergrund.
5. Bekannte Ärger-Fallen vermeiden Die Redensart "Da ist Ärger programmiert" kommt nicht von ungefähr. Viele
tägliche Stress-Situationen mit den Nachbarn sind hausgemacht – und ab-
sehbar: etwa das im Treppenhaus abgestellte Fahrrad oder das Gebell des
Nachbarhundes. Jeder hat seine persönlichen Ärger-Fallen, in die er immer
wieder tappt. Dabei lassen sie sich meist mit wenig Aufwand umgehen. Am
besten beginnt man mit den Situationen, die einen am meisten ärgern. Denn
bereits kleine Dinge können den Alltag viel entspannter werden lassen – wie
etwa ein nettes Gespräch über den Gartenzaun, bei dem sich vielleicht man-
ches ansprechen lässt, bevor ein Konflikt eskaliert.
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Wenn das eigene Zuhause zur Allergiefalle wird
Wer gelegentlich beim Staubwischen niest, muss noch lange kein Allergiker
sein. Tränen aber morgens nach dem Aufstehen oft die Augen, häufen sich
Schnupfen oder Hustenanfälle, kann dies auf eine Allergie gegen Hausstaub-
milben hindeuten. Doch nicht nur die können das traute Heim zur Allergiefalle
werden lassen, auch Tierhaare oder Schimmelpilze sind mögliche Auslöser.
Die Techniker Krankenkasse (TK) gibt einige Tipps, wie man die Allergiebela-
stung in den eigenen vier Wänden möglichst gering hält.
Experten schätzen, dass in Deutschland acht bis zwölf Millionen Menschen
unter einer Hausstaubmilben-Allergie leiden. Die Betroffenen reagieren nicht
auf die Milbe selbst allergisch, sondern auf einen bestimmten Eiweißstoff in
deren Kot. Der befindet sich dort, wo Hausstaubmilben zu Hause sind: in Mat-
ratzen, Bettdecken, Polstermöbeln oder Teppichen. Dort herrschen für die
winzigen, an sich harmlosen Tierchen die besten Lebensbedingungen, denn
Hautschuppen und Partikel von Daunenfedern stehen auf ihrem Speiseplan
ganz oben.
"Die gesamte Bettwäsche muss regelmäßig bei mindestens 60 Grad gewa-
schen werden – nur dies tötet die Milben sicher ab", erklärt Beate Thier, Ärztin
bei der TK. Sie empfiehlt auch, Matratzen spätestens alle acht Jahre auszu-
Allergierisiko Haustiere Entwickelt ein Familienmitglied eine Allergie gegen den vierbeinigen Freund, ist eine Trennung oft die ein-zige Möglichkeit.
Motiv zum Download unter www.presse.tk.de, Quelle: Techniker Krankenkasse
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tauschen. Gerade bei kleinen Allergikern sollten Eltern zudem Kuscheltiere
und -decken von Milben befreien. Heißes Waschen ist hier ebenfalls der effek-
tivste Weg. Ist der "Lieblingsschnuffel" nicht waschmaschinenfest, kann er
auch für 24 Stunden in die Kühltruhe wandern. Dies tötet die Milben ebenfalls
ab, beseitigt allerdings nicht den schon vorhandenen allergieauslösenden Kot.
Schwieriger wird es, wenn ein Familienmitglied eine Allergie gegen Hund, Kat-
ze oder Meerschweinchen entwickelt. "Tierhaare gehören mit zu den häufigs-
ten Auslösern allergisch bedingter Atembeschwerden", sagt Thier. Doch es
sind nicht die Haare selbst, die die Haut zum Jucken bringen oder die Nase
anschwellen lassen. Vielmehr stamme das eigentliche Allergen aus dem
Schweiß, Speichel oder Urin der Tiere, so die Medizinerin. Die Allergene set-
zen sich auf den Tierhaaren und im Hausstaub fest und gelangen so in die
Raumluft. Bei schweren Symptomen bleibt nur, den treuen Vierbeiner abzu-
geben und auch den Kontakt zu Haustieren von Freunden und Verwandten zu
meiden.
Egal ob Milben, Tierhaare oder Pollen die Symptome verursachen: Allergiker
sollten ihre Wohnung möglichst so einrichten, dass sich die Allergieauslöser
nicht sammeln können. Das bedeutet: statt Polstermöbeln lieber Ledermöbel
anschaffen und allergenarme Teppichböden wählen beziehungsweise glattes
Holz, Fliesen oder Laminat bevorzugen. Auch häufiges Wischen ist wichtig –
besonders in der Heizperiode. Staubfänger wie schwere Vorhänge, offene
Bücherregale oder Pflanzen gehören – genau wie Hund, Katze oder Hamster
– nicht ins Schlafzimmer. Auf Textil-Tapeten oder Wandbehänge sollte man
ebenfalls verzichten. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwar möglichst gering sein,
frische Luft ist aber dennoch wichtig. Vor allem im Winter heißt das: viel lüften.
Diese Maßnahmen beugen auch Schimmelpilzen vor, die Allergikern ebenfalls
zum Verhängnis werden können. "Eine Schimmelpilzallergie macht sich nicht
nur bemerkbar, wenn Wände oder die Duschwanne offensichtlich befallen
sind. Es genügen auch Sporen aus Blumenerde oder dem Kompostabfall, um
Symptome hervorzurufen", erklärt die TK-Ärztin. Weitere Quellen sind verdor-
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bene Lebensmittel, Hydrokulturen, Luftbefeuchter oder Klimaanlagen. Beglei-
tend zur Atemwegsallergie kann sich auch eine Nahrungsmittelallergie be-
merkbar machen. Essen Betroffene angeschimmeltes Obst und Gemüse, aber
auch veredelte Nahrungsmittel wie Roquefort, Gorgonzola, Bier oder Wein,
reagieren sie mit Magen-Darm-Problemen. Ein Tabu für Schimmelpilzallergi-
ker sind Gartenarbeiten, da sie dabei mit abgeschnittenen Pflanzenteilen,
Kompost und Erde in Berührung kommen, die mit Sporen belastet sein kön-
nen.
Mehr Informationen zum Thema Allergien finden Interessierte in der gleich-
namigen TK-Broschüre und im Internet unter www.tk.de, Stichwort Allergie.
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Das richtige Klima zum Wohlfühlen: Jeder Zweite lüftet falsch Moderne Architektur, hochwertige Baustoffe und schicke Möbel sind keines-
wegs eine Garantie dafür, dass man sich in den eigenen vier Wänden so rich-
tig wohl fühlt. Denn auch vom Raumklima hängt das Wohlbefinden stark ab.
Es sollte nicht zu warm, nicht zu kalt, nicht zu feucht und nicht zu trocken sein,
und die Luft sollte über ausreichend Sauerstoff verfügen, rät die Ärztin Dr.
Andrea Hoppe von der Techniker Krankenkasse (TK). Doch schon beim The-
ma Lüften scheiden sich die Geister: In einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auf-
trag der TK gab etwa die Hälfte der Befragten an, die Fenster nur zu kippen,
um frische Luft hinein zu lassen. Nur jeder Zweite lüftet demnach so, wie es
die Experten empfehlen: stoßweise mit weit geöffnetem Fenster.
Während sich in Altbauten das Lüften durch undichte Fenster und Fugen
meist von selbst erledigt hat, muss man in Wohnungen mit dichten Türen und
Fenstern nachhelfen. Am schnellsten und effektivsten ist das Stoßlüften. Da-
bei öffnet man das Fenster mehrmals täglich für etwa fünf Minuten weit. In
dieser kurzen Zeit erneuert sich die Raumluft meist komplett. Im Winter emp-
fiehlt es sich, dabei die Heizkörper abzustellen, da sonst wertvolle Energie
verloren geht. Stellt man seine Fenster über längere Zeit nur auf Kipp, klappt
der Luftaustausch nicht. Die Frischluft gelangt nicht in alle Bereiche der Woh-
nung, und in der Nähe der Fenster und am Boden kühlt der Raum zu stark
aus – Umstände, die die Schimmelbildung fördern.
Durch das Kochen, Duschen und Atmen entsteht viel Feuchtigkeit in der
Wohnung, die sich auf kalten Wänden niederschlägt. Wird dann zu wenig ge-
lüftet, ist der Schimmel programmiert. Spätestens wenn es in der Wohnung
muffelig riecht, sollte man sich auf die Suche nach den meist grün-grau-
schwarzen Flecken machen. "Der Schimmelpilz kann die Gesundheit stark
belasten, denn er verteilt seine Sporen über die Luft, die die Menschen dann
einatmen", sagt TK-Ärztin Hoppe. So können zum Beispiel Kopfschmerzen,
Müdigkeit, Schleimhautreizungen, Infekte oder Allergien auftreten. Menschen,
die bereits Asthma haben, sind besonders betroffen.
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Für ein angenehmes Raumklima raten Experten zu einer relativen Luftfeuch-
tigkeit zwischen 40 und 60 Prozent bei Temperaturen von 20 bis 22 Grad Cel-
sius, im Badezimmer dürfen es auch 24 Grad sein. Gemessen wird die Luft-
feuchtigkeit mit einem Hygrometer. Um verlässliche Angaben zu erhalten, ist
allerdings der richtige Standort entscheidend. Am besten hängt man das
Hygrometer an einer Innenwand in einer Höhe von anderthalb Metern auf.
Positioniert man das Messgerät an Außenwänden, im Fensterbereich oder in
der Nähe von Heizungen, kann dies die Werte verfälschen.
Ist die Raumtemperatur hoch und die Luft gleichzeitig besonders trocken,
können die Atemwege austrocknen, und es kann zu Reizungen kommen.
"Trockene Luft durch ständiges Heizen führt dazu, dass in den Wintermonaten
viele Menschen von Husten oder Erkältungen geplagt werden. Bakterien und
Viren werden in der trockenen Luft leichter aufgewirbelt und damit auch leicht-
er eingeatmet", sagt die Ärztin Dr. Andrea Hoppe. "Patienten mit chronischen
Atemwegserkrankungen sind besonders gefährdet, da sich ihre Beschwerden
durch trockene Heizungsluft noch verstärken."
Auch wenn laut TK-Umfrage die Mehrzahl der Deutschen im Winter deutlich
weniger lüftet, muss die verbrauchte Luft regelmäßig ausgetauscht werden.
Nur so gelangen lästige Keime nach draußen und – je nach Wetterlage – not-
wendige Feuchtigkeit nach drinnen: "Sie sorgt dafür, dass unsere Nasen- und
Mundschleimhäute nicht austrocknen und schützt uns so vor Attacken von
Erkältungs- und Grippeviren sowie Bakterien", erklärt die TK-Ärztin. Wenn
auch die Außenluft zu trocken ist, helfen Wasserschalen oder feuchte Tücher
auf den Heizkörpern.
Gerüche können das Wohlbefinden ebenfalls stark beeinflussen. "Wer die
Raumluft in den eigenen vier Wänden verbessern möchte, sollte jedoch nicht
auf chemische Düfte aus Raumsprays zurückgreifen", rät Hoppe. "Diese Mittel
überlagern lediglich die unangenehmen Gerüche und können die Atemwege
reizen und zu Kopfschmerzen und allergischen Reaktionen führen", so die TK-
Ärztin. Grünpflanzen können helfen, die Raumluft zu verbessern: Viele Zim-
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merpflanzen sind regelrechte Schadstofffilter, reinigen die Luft und produzie-
ren nebenbei noch Sauerstoff. Besonders an heißen Sommertagen kommt
noch ein willkommener Effekt hinzu – das Verdunsten kühlt die Luft nämlich
auch zusätzlich ab.
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"Vor selbsternannten Fachleuten ist zu warnen" – Interview mit Dr. Julia Hurraß, Universitätsklinikum Freiburg
Wie viele Menschen tatsächlich unter schädlichen Inhaltsstoffen aus
Baumaterialien, Farben oder Möbeln leiden, ist ungewiss. Immerhin
zwei Drittel der Deutschen haben jetzt aber bei einer aktuellen For-
sa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) angege-
ben, dass sie beim Renovieren darauf achten, gesundheitsverträgli-
che Materialien, Farbe und Lacke zu verwenden. Dr. Julia Hurraß,
Leiterin des Bereichs Wohnmedizin am Institut für Umweltmedizin
und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Freiburg, be-
schäftigt sich mit der Frage, wie und warum Wohnraumfaktoren den
Menschen beeinträchtigen.
Frage: Wie kann Wohnen krank machen? Was sind die häufigsten Auslö-
ser für Beschwerden?
Dr. Julia Hurraß: Eine chemische Belastung finden wir häufig in neuen
beziehungsweise gerade renovierten Gebäuden, in denen zum Beispiel
Baumaterialien und Einrichtungsgegenstände Lösungsmittel in die Raum-
luft abgeben. Es gibt aber auch in alten Gebäuden gesundheitsbezogene
Beschwerden, etwa wegen Holzschutzmitteln, die in der Vergangenheit in
großen Mengen verwendet wurden, oder asbesthaltigen Baumaterialien.
Diese Altlasten fallen meistens dann als Problem auf, wenn neue Eigentü-
mer oder Nachmieter Räume anders nutzen oder umbauen.
Bei den biologischen Belastungsfaktoren stehen Mikroorganismen wie
Schimmelpilze und Allergene wie Hausstaubmilben oder Tierhaare im Vor-
dergrund. Bei den physikalischen Faktoren dominieren Beschwerden über
ein unangenehmes Raumklima, also zum Beispiel über zu hohe Tempera-
turen oder zu trockene Luft. Auch Lärm oder die Lichtverhältnisse in einem
Raum können krank machen.
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Frage: Welche Symptome treten bei den Betroffenen auf?
Dr. Julia Hurraß: Reizungen von Augen, Nase und Rachenraum, Haut-
reaktionen sowie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen
oder ein generelles Unwohlsein kommen am häufigsten vor. Da diese
Symptome eher unspezifisch sind, ist es meistens sehr schwierig, die Ur-
sache eindeutig festzustellen. Wenn in den entsprechenden Räumen meh-
rere Personen von vergleichbaren Symptomen betroffen sind und diese
abklingen, sobald die Betroffenen das Gebäude verlassen oder länger ab-
wesend sind, lässt sich eine Innenraum-Belastung vermuten.
Frage: Eine Forsa-Umfrage der TK hat ergeben, dass in Deutschland be-
reits jedes fünfte Kind unter einer Allergie leidet. Gehören sie zur Risiko-
gruppe?
Dr. Julia Hurraß: Ja, Allergiker sowie Menschen mit einem geschwächten
Immunsystem oder chronischen Erkrankungen stellen eine besonders sen-
sible Gruppe dar. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf weitere Substanzen
– wie zum Beispiel Schimmelpilz-Bestandteile – allergisch reagieren, ist
deutlich höher. Aber auch Personen, die sich besonders viel in ein und
demselben Raum aufhalten, können stärker von Innenraumluftbelastungen
betroffen sein. Dazu gehören sicherlich kleine Kinder und ältere Menschen.
Frage: Wie können Sie Betroffenen helfen?
Dr. Julia Hurraß: Unser Vorgehen hängt immer vom einzelnen Fall ab.
Manche Betroffene wissen, dass sie bestimmten Schadstoffen ausgesetzt
waren. Wir klären dann medizinisch ab, ob dadurch gesundheitliche Folgen
auftreten oder später zu erwarten sind. Andere nehmen zum Beispiel in der
neu bezogenen Wohnung einen auffälligen Geruch wahr und beauftragen
uns damit, die Belastung messtechnisch zu erfassen. Wir grenzen dann die
Quelle ein und geben Sanierungsempfehlungen. In vielen Fällen ist es aber
besonders zielführend, wenn sich die Betroffenen von einem Facharzt
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untersuchen lassen und wir gleichzeitig die Räumlichkeiten auf mögliche
Ursachen für ihre Beschwerden untersuchen.
Frage: Immerhin zwei Drittel der Befragten haben bei einer aktuellen For-
sa-Umfrage im Auftrag der TK angegeben, dass sie Farben und Lacke mit
gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen meiden.
Was sollte jeder beim Bauen, Renovieren, und Einrichten beachten?
Dr. Julia Hurraß: Es kommen ständig neue Baumaterialien und -produkte
auf den Markt, so dass es für den Einzelnen kaum möglich ist, sich einen
Überblick über alle Inhaltsstoffe und deren mögliche gesundheitliche Aus-
wirkungen zu verschaffen. Helfen können dabei Produktlabel wie der
„Blaue Engel“ oder Beratungen durch unabhängige Experten, die sich in
diesem Themenfeld auskennen. Allerdings möchte ich vor selbsternannten
Fachleuten warnen, die nur ihr eigenes, angeblich besonders gesundes
Bauprodukt verkaufen wollen. Hier sollte man kritisch hinterfragen und An-
gebote vergleichen.
Probleme können auch durch die Architektur eines Hauses entstehen:
Gerade bei den neuen energiesparenden Bauweisen muss für einen aus-
reichenden Luftaustausch gesorgt sein. Sonst reichern sich Schadstoffe
und abgeatmetes Kohlendioxid an. Auch Schimmelpilze gedeihen dann
besonders gut.
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Zimmerpflanzen – Labsal für Augen und Seele
Für die meisten Menschen gehören Zimmerpflanzen genauso ins Haus
oder in die Wohnung wie Möbel und die Einbauküche. Aus gutem Grund:
Pflanzen sind nicht nur Labsal für die Augen und die Seele, sondern sorgen
auch für gesundes Klima in den eigenen vier Wänden. Sie können sogar
Schadstoffe aus der Luft filtern – wenn auch in bescheidenem Umfang.
Darauf weist die Techniker Krankenkasse (TK) hin.
Vor allem im Winter zeigen die grünen Mitbewohner, was sie können. Denn
trockene Heizungsluft ist eine der Ursachen für Atemwegserkrankungen;
Zimmerpflanzen wirken dagegen als natürliche Luftbefeuchter. Etwa 90 Pro-
zent des Gießwassers verdunsten Zimmerpflanzen über ihre Blätter als keim-
freien Wasserdampf. Dabei gilt: Je größer die Blattfläche, desto mehr Wasser
kann die Pflanze in die Raumluft abgeben.
Grünzeug
Pflanzen in der Wohnung sind gut für das Raumkli-ma und helfen beim Ent-spannen.
Motiv zum Download unter www.presse.tk.de. Quelle: Techniker Krank-enkasse
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Pflanzen sind also hervorragende Klimaanlagen. Zudem sind sie gute Staubfil-
ter. Insbesondere elektronische Geräte wie Computer wirbeln durch ihre Lüf-
tungsventilatoren Staub auf. Zimmerpflanzen können den Staub bis zu einem
gewissen Umfang binden. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn die Pflan-
zen regelmäßig mit destilliertem Wasser „geduscht“ werden. Gerade in Ar-
beitszimmern sollte man deshalb ein Plätzchen für Pflanzen reservieren, emp-
fiehlt die TK.
Die entspannende Wirkung von Zimmerpflanzen lässt sich sogar wissen-
schaftlich erklären: Beim Anblick von Grün kommt das Auge zur Ruhe, denn
es muss beim Betrachten dieser Farbe im Vergleich zu anderen am wenigsten
Energie aufwenden. Außerdem kann das Auge über 1.000 Grüntöne unter-
scheiden. Im Bereich Rot und Blau sind es nur wenige Hundert. Grünpflanzen
werden deshalb garantiert nicht langweilig.
Doch trotz der vielen positiven Effekte können Zimmerpflanzen keine Wunder
vollbringen. Zwar sind sie durchaus in der Lage, Benzol, Formaldehyd, Trich-
loräthylen und andere Giftstoffe abzubauen. Dieser Effekt ist allerdings in
Wohnungen kaum messbar. Und Nikotin kann selbst von noch so vielen Efeu-
pflanzen oder Orchideen nicht aufgelöst werden. Rauchen sollte deshalb in
der Wohnung absolut tabu sein. Damit Pflanzen ihre positive Wirkung für die
Gesundheit entfalten können, sollte man einige Dinge beachten:
• Sowohl in Topfpflanzen als auch in Hydrokulturen können sich Schimmel-
pilze bilden, die Allergien auslösen können. Daher sollte man nicht zu häu-
fig gießen, die Pflanzen gut belüften und auf die Erde im Topf gefallene
trockene Blätter regelmäßig entfernen. Pilze haben zudem wenig Chan-
cen, wenn die Erdoberfläche immer wieder gut abtrocknet.
• Pflanzen, die mit Hydrokultur gehalten werden, sollten nicht dauernd im
Wasser stehen, sondern ab und zu für kurze Zeit ganz abtrocknen.
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Putzen wir uns krank?
Den Kampf gegen Flecken, Schmutz und Krümel führen die Bundesbürger
zunehmend mit der chemischen Keule. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im
Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) achtet jeder Zweite bei der Auswahl
seiner Putzmittel eher auf die Wirksamkeit als auf gesundheits- und umwelt-
verträgliche Inhaltsstoffe. Mehr noch: Nach dem Schrubben und Wischen soll
es in Deutschlands Küchen und Badezimmern nicht nur sauber, sondern auch
möglichst keimfrei sein. Ebenfalls die Hälfte der Befragten gab an, dass bei
ihnen öfter Desinfektionsmittel oder antibakterielle Reinigungsmittel zum Ein-
satz kommen. Besonderen Wert auf klinische Sauberkeit legen die Baden-
Württemberger. Hier benutzen fast zwei Drittel der Befragten entsprechende
Produkte. Im benachbarten Bayern sind dagegen die Puristen zu Hause: Je-
der Vierte gab an, ausschließlich Naturprodukte wir Kernseife oder Essig zu
verwenden, bundesweit sagen das nur 15 Prozent.
Beate Thier, Ärztin bei der TK: "Eine absolut keimfreie Umgebung ist nicht
erstrebenswert. Im Gegenteil: Alle, die die Reinheit übertreiben, schwächen
ihr Immunsystem." Denn Keime, die normalerweise im Haushalt vorhanden
sind, trainieren die körpereigene Abwehr. Thier weiter: "Studien zeigen, dass
Kinder, die 'keimfrei' aufwachsen, später eher zu Allergien neigen als andere."
Scharfe Reiniger und Putzsprays können außerdem die natürliche Hautflora
durcheinander bringen, wenn sie direkt auf die Haut gelangen. Zumal laut TK-
Umfrage nur jeder Zehnte beim Spülen und Putzen Schutzhandschuhe trägt.
Allergische Reaktionen, Ausschläge und Ekzeme sind die Folge. Noch
schlimmer sind ätzende Inhaltsstoffe, die Haut und Atemwege schädigen.
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Mit herkömmlichen Reinigungsmitteln, die Fett oder Eiweiß lösen, gelingt es
schon, die Wohnung oder das Haus so sauber zu halten, dass es gesundheit-
lich unbedenklich ist. Denn 90 Prozent der Oberflächenkeime überleben beim
Reinigen mit "normalen" Mitteln nicht. Die TK empfiehlt, auf umweltschonende
Putzmittel zurückzugreifen. Vier Produkte reichen für den üblichen Haushalts-
putz schon aus: ein Neutralreiniger für Fußböden und glatte Oberflächen,
Scheuermilch für die schwierigeren Schmutzfälle, Spülmittel für die Fenster,
und gegen den Kalk helfen Zitronensäure beziehungsweise Haushaltsessig.
Letzteren sollte man allerdings nicht für empfindliche Oberflächen wie Marmor,
Messing und Aluminium einsetzen. Außerdem gilt es zu beachten, dass auch
harmlose und gut abbaubare Mittel wie Essig in größeren Mengen das Ab-
wasser belasten. Daher sollte man auch die natürlichen Saubermacher mög-
lichst sparsam dosieren.
Putzhandschuhe schützen Scharfe Reiniger und Putzsprays können die natürliche Hautflora durch-einander bringen. Allergische Reaktio-nen, Ausschläge und Ekzeme sind die Folge. Schutz bieten Putzhandschuhe. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse
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Der Kühlschrank: täglich genutzt und doch sträflich vernachlässigt
Es soll ja Menschen geben, die mit ihrem Kühlschrank sprechen - wie zum
Beispiel der Journalist Axel Hacke mit seinem Freund "Bosch". So viel Auf-
merksamkeit bekommt das unverzichtbare Haushaltsgerät allerdings selten.
Selbst das von Hygieneexperten vorgegebene Minimalziel – einmal monatlich
mit Essigwasser reinigen – erreichen wenige. Nur jeder dritte Deutsche putzt
seinen Kühlschrank einmal im Monat oder öfter. Jeder Fünfte reinigt die kalte
Lagerstätte für Verderbliches nur ein- bis zweimal im Jahr. So das Ergebnis
einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).
Knapp zwei Drittel der Befragten räumen ihren Kühlschrank komplett aus, um
ihn sauberzumachen, der Rest reinigt abschnittsweise nach Bedarf. Beson-
ders in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern leben die Freunde
der flüchtigen Reinigung (57 Prozent), während ihre Nachbarn in Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen überdurchschnittlich oft die gründliche Metho-
de bevorzugen (70 Prozent).
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Richtig lagern, länger genießen
Herrscht Chaos im Kühlschrank, erschwert das nicht nur die Suche. Auch die
Qualität der Lebensmittel kann darunter leiden, und manches verdirbt schnel-
ler als nötig. Außerdem liegen oft Dinge im Kühlschrank, die dort eigentlich
gar nicht hingehören. Wie man Äpfel, Butter, Käse und Co. am besten lagert,
damit diese ihre wertvollen Inhaltsstoffe behalten und nicht zur Gesundheits-
gefahr werden, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Nicole Battenfeld von der
Techniker Krankenkasse (TK).
"Auch wenn der Kühlschrank eine wunderbare Möglichkeit bietet, Verderbli-
ches länger aufzubewahren, gilt: nicht überfüllen!", sagt Battenfeld. Wenn kein
Platz mehr zwischen den einzelnen Produkten bleibe, könne die Luft nicht
ausreichend zirkulieren. Die Folge ist, dass die Lebensmittel nicht optimal ge-
kühlt werden und schneller verderben. Bei herkömmlichen Geräten ist die
Temperatur im Kühlschrank nicht überall gleich. Am kältesten ist es in der Nä-
he des so genannten Verdampfers, also an der Rückwand und der darunter-
liegenden Glasplatte. Nach oben hin wird es kontinuierlich wärmer. Auch in
den Gemüse- und Türfächern herrschen mildere Temperaturen. "Damit die
Lebensmittel länger haltbar sind, gehört jedes Produkt an den richtigen Platz",
erklärt die TK-Ernährungsexpertin:
• Obst und Gemüse in den dafür vorgesehenen Fächern aufbewahren – am
besten getrennt.
• Leicht verderbliche Produkte wie Fisch, Frischfleisch oder Wurst auf der
Glasplatte lagern.
• Eine Etage höher lassen sich Milchprodukte wie Joghurt und Sahne gut
aufbewahren.
• Ganz oben haben Käse, zubereitete Speisereste oder Geräuchertes ihren
Platz.
• Lebensmittel, die nur leicht gekühlt werden müssen, wie Butter, Eier oder
Marmelade, sind in der Kühlschranktür am besten aufgehoben. Auch Ge-
tränke, Dressings oder Tuben finden dort ihren Platz.
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Brot oder Speiseöl muss nicht in den Kühlschrank. Auch manche Obst- und
Gemüsesorten reagieren auf die darin herrschenden Temperaturen mit Kälte-
schäden oder verlieren ihr Aroma. Ananas, Avocados, Bananen, Mangos,
Papayas, Zitrusfrüchte und Melonen sollten in einer möglichst dunklen und
kühlen Ecke aufbewahrt werden, falls kein Keller oder keine Speisekammer
verfügbar ist. Und: "Äpfel müssen immer getrennt von anderem Obst oder
Gemüse gelagert werden, da sie das Reifehormon Ethylen produzieren", er-
klärt Nicole Battenfeld. Umgekehrt könne man gezielt eine schnellere Reifung
von noch grünen Bananen oder Tomaten bewirken, wenn man sie neben Äp-
fel legt. Tomaten gehören übrigens ebenso wenig in den Kühlschrank wie Au-
berginen, Gurken, grüne Bohnen, Kartoffeln, Kürbis, Paprika und Zucchini.
"Pflanzliche Lebensmittel schmecken frisch am besten und haben nur dann
ihren vollen Nährstoffgehalt. Hier gilt: lieber öfter kleinere Portionen einkaufen
und direkt verzehren", rät die TK-Expertin.
Speisereste sollte man schnell abkühlen und in fest verschlossenen Behältern
in den Kühlschrank stellen. Grundsätzlich ist es besser, Lebensmittel immer
gut verpackt zu lagern. So vermeidet man, dass etwa Wurst oder Käse aus-
trocknen und Milchprodukte fremde Gerüche annehmen. "Auch aus hygieni-
schen Gründen gehören Frischfleisch oder Fisch in verschließbare Verpak-
kungen. Geöffnete Konserven sollte man umfüllen", empfiehlt Battenfeld. Ist
Kühlzonen nutzen Für jedes Lebensmittel gibt es die optimale Kühlzone. So bleiben Aro-ma, Frische und Vitamine am besten erhalten. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse
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Fleischsaft oder Auftauwasser im Kühlschrank ausgetreten, sollte man das
Malheur schnell beheben. Sonst besteht die Gefahr, dass Lebensmittel, die
nicht erhitzt werden, mit Salmonellen oder anderen gefährlichen Keimen in
Kontakt kommen. Hygiene-Experten empfehlen, den Kühlschrank mindestens
alle vier Wochen zu reinigen. Dieser Empfehlung kommen laut einer aktuellen
Forsa-Umfrage im Auftrag der TK aber nur ein Drittel der Deutschen nach.
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Infektionen hausgemacht Montezumas Rache schlägt nicht nur auf Reisen zu. Auch in Deutschland er-
kranken jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen durch Durchfallerreger wie
Campylobacter, Salmonellen und Co. Die Dunkelziffer ist hoch. Nicht nur die
Lasagne auf dem Straßenfest oder der Grießbrei aus der Kantine sind schuld
daran, die Gefahr einer Lebensmittelinfektion lauert auch in der heimischen
Küche. Wie man sich davor schützen kann, erklärt Ernährungswissenschaftle-
rin Nicole Battenfeld von der Techniker Krankenkasse (TK).
"Besonders bei der Zubereitung von Geflügelfleisch ist Vorsicht angesagt,
aber auch beim Umgang mit rohen Eiern, Fisch oder Hackfleisch", sagt
Battenfeld. Diese Lebensmittel sind besonders häufig von Bakterien besiedelt,
die erst Kerntemperaturen von 70 bis 80 Grad Celsius zuverlässig abtöten.
Eine Untersuchung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hat erge-
ben, dass mehr als sechs von zehn getesteten Schlachthähnchen mit
Campylobacter und fast 20 Prozent mit Salmonellen besiedelt waren. "Man
kann das Fleisch trotzdem essen, es muss aber gut durchgegart sein", erklärt
Battenfeld. Für damit zubereitete Speisen gelte: schnell abkühlen, verschlos-
sen im Kühlschrank aufbewahren und möglichst bald gut erhitzt aufessen.
Besonders gefährlich ist die so genannte Kreuzkontamination, bei der Keime
von der Ursprungsquelle auf andere Zutaten übergehen: Verarbeitet man bei-
spielsweise eine Putenbrust, dürfen die dabei verwendeten Utensilien nicht
mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, die nicht mehr erhitzt werden. Deshalb
sollte man Schneidebrett, Küchenmesser und Ähnliches direkt heiß ausspülen
oder austauschen. Holzbretter können übrigens quellen und Bakterien in Ris-
sen einschließen, die so die Reinigung überleben. Kunststoffbretter quellen
nicht, sollten aber ebenfalls erneuert werden, wenn sie übermäßig zerkratzt
sind." Wer gerne und viel kocht, nutzt am besten farblich unterschiedliche
Kunststoffbretter für Fleisch, Fisch und Gemüse. Auch Auftauwasser, Marina-
de oder Verpackungen sollten nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung
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kommen", empfiehlt die TK-Ernährungsexpertin. Sinnvoll sei es deshalb, kriti-
sche Lebensmittel generell zum Schluss zu verarbeiten.
Persönliche Hygiene ist wichtig, auch wenn es mal schnell gehen muss. Das
Hände waschen ist vor der Zubereitung von Lebensmitteln genau so unerläss-
lich wie nach dem Toilettengang. Auch zwischen den Arbeitsschritten ist es
häufig nötig – beispielsweise nach dem Aufschlagen von Eiern oder wenn
man rohes Fleisch oder Fisch angefasst hat. Unbeabsichtigt kann der Koch
oder die Köchin sonst zur Keimschleuder werden, auch mit scheinbar harmlo-
sen Erkrankungen oder Verletzungen. "Natürlich muss man wegen einer klei-
nen Erkältung oder eines Schnitts im Finger nicht jegliche Küchentätigkeit ein-
stellen, aber die Wunde sollte mit Pflaster oder einem Einmalhandschuh ver-
schlossen sein. Benutzt man ein Taschentuch, ist danach Hände waschen
angesagt", so die TK-Expertin. Tierliebhaber sollten zudem ihren kleinen Lieb-
ling aus der Küche verbannen, wenn sie dort Essen zubereiten, oder ihn zu-
mindest zwischendurch nicht streicheln. Auch das Berühren des eigenen
Mundes, der Nase und der Haare ist beim Kochen tabu.
Infektionen hausgemacht Für kleine Kinder, Schwangere und ältere Menschen sind Lebensmittel-infektionen besonders gefährlich. Deshalb sollte in der heimischen Küche besonders auf Hygiene geachtet werden. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse
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Ein nicht zu unterschätzendes Keimreservoir sind Spülschwämme, Handtü-
cher und Putzlappen. "Für Hände und Geschirr sollten verschiedene Tücher
genutzt werden, am besten aus unterschiedlichem Material", empfiehlt Nicole
Battenfeld. Wichtig sei es, sie so aufzuhängen, dass sie gut durchtrocknen
können. Häufig sieht man Spülschwamm oder -lappen feucht und zusammen-
geknüllt am Beckenrand liegen: Unter solchen Bedingungen fühlen sich Bak-
terien besonders wohl und vermehren sich fleißig. Richtig ist dagegen, den
Spülschwamm unter heißem Wasser auszuwringen, bis dieses klar ist, und
anschließend offen zu trocknen. Außerdem sollte man benutzte Lappen und
Tücher alle drei Tage bei 60 Grad Celsius waschen. Verkleckert man Auftau-
wasser, Fleischsaft oder rohes Ei, ist es besser, das Missgeschick mit einem
Küchentuch zu beseitigen und dieses direkt zu entsorgen.
Mehr Informationen zur Behandlung und Vorbeugung von Lebensmittelinfek-
tionen finden Interessierte im Internet unter www.tk.de, Stichwort Salmonellen.
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Wohlfühlraum gegen Schlafstörungen
Jede zweite Frau und jeder vierte Mann in Deutschland leiden unter Schlaf-
problemen – und immer mehr schlucken regelmäßig Schlafmittel. Nach einer
Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) greift jeder fünfte
Betroffene zur chemischen Schlafhilfe. Die sollte jedoch das allerletzte Mittel
bleiben, rät York Scheller, Diplom-Psychologe bei der TK. Er empfiehlt statt-
dessen, zunächst die eigenen Schlafgewohnheiten, das Schlafzimmer und
den Tagesablauf gründlich unter die Lupe zu nehmen. Denn Schlafprobleme
können viele Ursachen haben: Während bei Frauen laut der TK-Studie private
Sorgen und gesundheitliche Probleme die größten Schlafräuber sind, setzt
Männern hauptsächlich beruflicher Stress zu. Aber auch das Schlafumfeld
kann die nächtliche Ruhe stärker beeinflussen, als manchem bewusst ist.
"Wenn das Schlafzimmer vom Arbeitsplatz dominiert wird oder eher an eine
Abstellkammer erinnert, ist Umgestalten angesagt", rät Scheller. Insbesondere
elektrische Geräte haben im Schlafzimmer nichts zu suchen. Auch wenn nicht
endgültig bewiesen ist, dass elektromagnetische Strahlung den Schlaf stört,
empfehlen Experten, auf Fernseher, Computer, Telefon oder Handy am Bett
zu verzichten. Wenn das nicht möglich ist, sollten zumindest strahlungsarme
Produkte gewählt werden. Unabhängig davon birgt das gemütliche Fernsehen
im Bett weitere Risiken: "Wer während des Spielfilms einschläft, bekommt die
schnellen Bildfolgen und akustischen Reize unbewusst trotzdem mit. Diese
Störsignale sind ungünstig für einen erholsamen Schlaf", so der TK-
Psychologe. Jegliche Ruhestörung, auch Verkehrslärm oder ein schnarchen-
der Partner, beeinträchtige die Erholung. Notfalls helfen Ohrstöpsel, um stö-
rende Geräusche zu dämpfen.
Wer kann, wählt am besten den ruhigsten Raum der Wohnung als Schlafzim-
mer. Für eine Wohlfühlatmosphäre sorgen warme Farben, schöne Bilder, lufti-
ge Vorhänge, hautfreundliche Bettwäsche und eine dezente Beleuchtung.
Insbesondere Allergiker verzichten besser auf Pflanzen. Blumenerde oder
Hydrokulturen sind oft mit Schimmelpilzen belastet. Auch Blütenpollen oder -
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düfte können den Schlaf beeinträchtigen. Wer häufig mit Verspannungen auf-
wacht, sollte sich über eine neue Matratze oder ein ergonomisch geformtes
Kissen Gedanken machen. Wichtig ist aber vor allem das Raumklima: "Mor-
gens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen lüften und die
Zimmertemperatur bei 16 bis 18 Grad halten", rät York Scheller.
Wer trotz optimal eingerichtetem Schlafzimmer gelegentlich schlecht schläft,
kann folgende Tipps für eine erholsame Nachtruhe ausprobieren:
• Ein voller Magen vertreibt den Schlaf genauso wie ein leerer. Große Mahl-
zeiten sowie fette und scharf gewürzte Speisen sollte man abends meiden,
ein leichter Imbiss dagegen kann das Einschlafen verbessern.
• Kaffee, schwarzer Tee und Cola regen an. Wer unter Schlafschwierigkei-
ten leidet, sollte ab dem späten Nachmittag besser darauf verzichten.
• Nichts fördert die Nachtruhe so gut wie tagsüber Sport zu treiben – am
besten an der frischen Luft. Allerdings nicht zu spät, denn der Körper kann
nicht auf Knopfdruck von Aktivität auf Ruhe umschalten. Deshalb sollte
man den Tag ruhig ausklingen lassen und geistige, seelische sowie körper-
liche Anstrengung vor dem Schlafengehen vermeiden.
Ruhiger Schlaf? Schlafprobleme können viele Ursa-chen haben: Während bei Frauen private Sorgen und gesundheitliche Probleme die größten Schlafräuber sind, setzt Männern hauptsächlich beruflicher Stress zu. Auch das Schlafumfeld, genauso wie übri-gens ein kleiner Bettgast, können die nächtliche Ruhe beeinflussen. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse
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• Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskel-
entspannung lassen den Stress des Tages vergessen. Es hilft auch schon,
sich vor dem Einschlafen auf angenehme Vorstellungsbilder wie einen
Palmenstrand oder einen Waldspaziergang zu konzentrieren.
• Schwitzen in der Sauna oder ein warmes Bad lassen die Augen abends
schwer werden. Beim Baden sollte das Wasser 35 bis 38 Grad warm sein,
zehn bis 20 Minuten reichen aus. Zugesetzte Melisse, Hopfen, Lavendel
oder Heublumen entspannen und machen schläfrig.
• Einschlafrituale wirken sich beruhigend auf den Schlaf aus. Zum Beispiel
können Nachteulen abends noch einen beruhigenden Kräutertee trinken,
spazieren gehen, die Kleidung für den nächsten Tag zurechtlegen oder
anstehende Aufgaben vor dem Schlafengehen zu Papier bringen.
• Der Schlafrhythmus lässt sich trainieren. Wer möglichst oft zur gleichen
Zeit ins Bett geht und morgens den Wecker immer auf die gleiche Uhrzeit
stellt, schläft besser.
• Nicht lange unglücklich im Bett wälzen – Schlaf lässt sich nicht erzwingen.
Ganz im Gegenteil: Die krampfhafte Anstrengung einzuschlafen, vertreibt
den Schlaf erst recht. Wer nachts aufwacht und nach einer guten Viertel-
stunde noch nicht wieder einschlafen kann, sollte das Licht anmachen und
zu einem Buch greifen oder quälende Gedanken aufschreiben, um sie aus
dem Kopf zu verbannen. Noch besser ist, das Bett zu verlassen – Musik
hören oder auch bügeln machen schläfrig. Zurück unter die Decke geht's
erst, wenn die Augen schwer werden.
• Nachts nicht auf die Uhr schauen – das übt Druck aus und hält wach.
Mehr Tipps und Informationen zum Thema Schlaf finden Interessierte im
Internet unter www.tk.de, Stichwort "Erholsames Schlafen".
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Hexenschuss am Kofferraum – Tipps für einen gesunden Rücken
Das bisschen Haushalt ist doch kein Problem ‒ sollte man meinen. Doch
manche scheinbar leichte Tat hat schwere Folgen: Endlich Feierabend, jetzt
nur noch schnell die Kiste Sprudel aus dem Auto holen. Und plötzlich bohrt
sich ein reißender Schmerz in den Rücken – Hexenschuss. Nach Hochrech-
nungen des Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse (TK) verursach-
ten Rückenerkrankungen allein im Jahr 2009 in Deutschland mehr als 30 Mil-
lionen Arbeitsunfähigkeitstage. Dabei sind Rückenleiden oft vermeidbar.
"Zahlreiche Studien belegen, dass die richtige Balance zwischen Anspannen
und Entspannen und regelmäßige Bewegung Rückenschmerzen vorbeugen
können. In acht von zehn Fällen ist Bewegungsmangel der Grund für chroni-
sche Rückenschmerzen", sagt Uwe-Folker Haase, Diplom-Sportlehrer bei der
Hexenschuss am Kofferraum Wenn der Rücken untrainiert ist, kann ungewohntes Bücken, Heben und Tragen den Halteapparat überstrapa-zieren. Schon eine ruckartige Bewe-gung kann dann ausreichen, um sich zu verheben. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse
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TK. Für alle Lebenslagen gilt: Was man sich zumuten kann, hängt vom Fit-
nesszustand ab. Wer sich im Alltag so viel wie möglich bewegt, zum Beispiel
Treppen steigt statt mit den Aufzug zu fahren und generell viele Wege zu Fuß
oder mit dem Rad zurücklegt, tut seinem Rücken schon viel Gutes. "Noch
besser ist es, regelmäßig Sport zu treiben. Kursangebote wie Walking oder
Wirbelsäulengymnastik sind ein sinnvoller Einstieg. Zudem gibt es Sportarten
wie Schwimmen und Rad fahren, mit denen man seine Muskulatur gelenk-
und rückenschonend stärken kann", so der TK-Bewegungsexperte.
Nach einigen Stunden Hausarbeit oder Gartenpflege zwickt es am Abend
schon mal im Rücken. Vor allem das Heben und Tragen von Kisten, Wäsche-
körben und Gartengeräten, aber auch Staubsaugen und Schneeschaufeln
belasten die Rückenmuskulatur oft stark. "Ist dann der Rücken nicht genug in
Form, kann ungewohntes Bücken, Heben und Tragen den Halteapparat über-
strapazieren. Schon eine ruckartige Bewegung kann dann ausreichen, um
sich zu verheben", erläutert Haase.
Denn je nach Körperhaltung schwankt die Belastung der Bandscheiben
enorm: Schon durch das Vorbeugen beim Sitzen werden aus 90 schnell 170
Kilogramm, die auf die kleinen Puffer zwischen den Wirbelkörpern wirken. Und
Bewegung schützt vor Rückenschmerzen
Wer regelmäßig Sport treibt, beugt Rückenschmerzen vor. Denn Be-wegungsmangel ist in acht von zehn Fällen der Grund für chroni-sche Rücken-schmerzen. Zahlrei-che Studien belegen, dass man Rückenschmerzen durch die richti-ge Balance zwischen Anspannen und Entspannen sowie durch re-gelmäßige Bewegung vorbeugen kann. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse
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falsches Heben und Tragen kann den gesamten Halteapparat sogar mit 340
bis 500 Kilogramm Gewicht belasten. Daher ist es wichtig, bei allen Tätigkei-
ten auf die richtige Haltung zu achten.
Die TK hat drei einfache Verhaltenstipps, mit denen man die Belastung auf
den Halteapparat verringern und den Rücken entlasten kann.
• Beim Bücken – beispielsweise wenn man etwas vom Boden aufheben
möchte – in die Knie oder Hocke gehen und die Kraft der Beinmuskeln
nutzen. Beim Fegen, Staub saugen oder Schnee schippen auf eine auf-
rechte Körperhaltung und einen geraden Rücken achten. Knie- und Hüft-
gelenke sollten dabei leicht gebeugt sein.
• Zum Heben schwerer Gegenstände sollte man sich zunächst nah an die
Last heran stellen. Dann geht man in die Knie, neigt den Oberkörper mit
geradem Rücken nach vorn, bis man das Gewicht nah am Oberkörper hal-
ten kann. Vor dem Hochheben die Rücken- und Bauchmuskeln anspan-
nen, um die Wirbelsäule zu stabilisieren. Den Gegenstand nah am Körper
tragen, den Körper aufrecht halten und während des Tragens den Rumpf
Auf die richtige Haltung kommt es an Schon beim entspannten Sitzen muss die Bandscheibe etwa 50 Kilo aushalten. Wer mit geradem Rücken und gestreckten Armen eine Last anhebt, drückt die Bandscheibe mit einem Druck von 500 Kilogramm zusammen. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse
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nicht verdrehen. Während des Tragens und Hebens gleichmäßig weiter
atmen.
• Gewichte möglichst gleichmäßig verteilen ‒ zwei leichte Taschen tragen
sich leichter als eine schwere. Hier hilft auch ein Rucksack. Lieber zweimal
gehen, statt zu viel auf einmal zu tragen.
Auf der Internetseite www.tk.de gibt es viele Informationen zum Thema
"Rücken". Einfach im Suchfeld den Webcode "6547" eingeben. Eine umfang-
reiche Broschüre steht zum Download bereit. Außerdem kann man testen, wie
funktions- und leistungsfähig der eigene Rücken ist.
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Ins richtige Licht gesetzt: Arbeiten am PC
Computer, Laptop & Co. sind heute aus dem Büro und auch der Freizeit nicht
mehr wegzudenken. Vier von zehn Erwachsenen in Deutschland nutzen PC,
Internet oder Videospiele täglich oder fast täglich. Bei den 18- bis 25-Jährigen
sind es sogar drei von vier. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag
der Techniker Krankenkasse (TK).
Eine Reise buchen, die Steuererklärung ausfüllen, schnell eine Adresse
heraussuchen ‒ Internet und PC sind inzwischen auch zu Hause zum alltägli-
chen Arbeitsmittel geworden. "Vor allem wer freiberuflich tätig ist, einen Hei-
marbeitsplatz hat oder studiert, sitzt zu Hause oft viele Stunden am Bild-
schirm", sagt Dr. Gabriele Oberdoerster, Ärztin für Arbeitsmedizin bei der TK.
Und das kann ganz schön anstrengend sein ‒ vor allem für die Augen: "Ar-
beitsmedizinische Untersuchungen zeigen: Bis zu 17.000 Mal am Tag müssen
sich die Augen bei der Bildschirmarbeit auf den Wechsel zwischen hell und
dunkel einstellen", so die TK-Expertin weiter.
Das passiert zum Beispiel, wenn man gleichzeitig ins Helle blickt, beispiels-
weise auf die Fensterfront, und auf den dunkleren Bildschirm. Denn das
Außenlicht ist schon unter normalen Wetterverhältnissen bis zu 13mal stärker
als das Licht des Monitors. Wenn zudem Lichtreflexe blenden, verlangt das
den Augen viel ab. "Wer geblendet wird, versucht bewusst oder unbewusst,
dem Licht auszuweichen. Dadurch entstehen oft Zwangshaltungen, die zu
Schmerzen und Verspannungen führen können", erläutert Oberdoerster.
"Wenn man das Licht richtig nutzt, hilft das also nicht nur den Augen, sondern
auch dem Rücken. Oft kann man mit ein paar kleinen Veränderungen schon
viel erreichen", so die TK-Ärztin weiter.
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Damit das Außenlicht nicht blendet oder sich auf dem Bildschirm spiegelt, soll-
te der Monitor so stehen, dass die Blickrichtung auf den Bildschirm parallel
zum Fenster verläuft und man nicht in Richtung Fenster schaut. Deshalb ist es
besser, den Bildschirm nicht direkt an das Fenster zu stellen ‒ zumindest
dann nicht, wenn kein Blendschutz wie Gardinen oder Jalousien vorhanden
ist.
Wer mehr Stellmöglichkeiten hat, sollte dies nutzen und den Schreibtisch am
besten zwischen zwei Deckenleuchten aufstellen und nicht direkt unter einer
Lampe. Dadurch fällt das Licht von der Seite ein und blendet weniger. "Es ist
wichtig, auch am helllichten Tag das Deckenlicht einzuschalten. Eine Schreib-
tischlampe allein reicht hier nicht aus, sonst müssen sich die Augen ständig
an die unterschiedlichen Lichtverhältnisse in der Umgebung anpassen", so der
Hinweis der TK-Ärztin. Nicht zuletzt ist es auch zu Hause notwendig, regel-
mäßig Pausen zu machen und dabei die Augen zu entspannen.
Mehr Informationen zum gesunden Arbeiten am heimischen PC gibt es
unter www.tk-online.de mit dem Stichwort "Richtiges Licht".
Arbeit am PC belastet die Augen Experten der Techniker Krank-enkasse (TK) empfehlen: Bei der Arbeit am PC auf die richtigen Lichtverhältnisse achten. Das entlastet die Augen und hilft Kopfschmerzen und Verspan-nungen zu vermeiden. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse
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Sport geht in der kleinsten Wohnung Ob laufen, toben oder Ball spielen: Natürlich ist es für Kinder und auch Er-
wachsene ideal, wenn neben Haus oder Wohnung ein großer Garten vorhan-
den ist, in dem die ganze Familie ihren Bewegungsdrang befriedigen kann.
Doch auch wenn ein Stück Grün fehlt oder das Wetter nicht mitspielt, ist in der
Wohnung niemand dazu verdammt, untätig vor dem Fernseher oder Computer
zu sitzen. Ganz im Gegenteil: Mit etwas Fantasie und wenigen erschwingli-
chen Hilfsmitteln bieten auch kleine Wohnungen vielfältige Bewegungsmög-
lichkeiten, so die Techniker Krankenkasse (TK).
Zunächst sollte man das Kinderzimmer entrümpeln und von überflüssigen
Möbeln und Spielsachen befreien, die der Nachwuchs schon längst nicht mehr
gebraucht. Zu viele Spielsachen im Kinderzimmer brauchen nicht nur Platz,
sie erdrücken und überfordern die Kinder. Es ist besser, die Spielsachen re-
gelmäßig auszutauschen und den frei werdenden Platz anderweitig zu nutzen.
Da bieten sich beispielsweise Gymnastikwände mit Stangen und Seilen an,
die in allen Preisklassen erhältlich sind. Doch nicht nur die Wände lassen sich
nutzen: In jeden stabilen Türrahmen passen Reckstangen, an denen Kids
hängen und schaukeln können. Solche Stangen sind flexibel einsetzbar und
halten in der Regel auch Klimmzüge von Erwachsenen aus.
Bewegung im Kinder-zimmer Wenn Kinderzimmer von überflüssigen Möbeln und Spielsachen befreit wer-den, sind selbst dort sportliche Aktivitäten möglich. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de. Quelle: Techniker Krank-enkasse
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Strickleiter und Kletterseil, die an der Decke befestigt werden, brauchen eben-
falls wenig Platz. Schaumstoffwürfel, Matratzenelemente und Teppichfliesen
lassen sich schnell zu Bewegungs- und Balancierlandschaften umbauen. Sie
haben zudem den Vorteil, dass sie nicht statisch sind. Die Kinder können alle
Elemente immer wieder nach Belieben neu kombinieren.
Neben sportlichen Aktivitäten brauchen insbesondere gestresste Kinder Ent-
spannung. Einer Forsa-Umfrage im Auftrag der TK zufolge leidet bundesweit
jedes vierte Kind unter Konzentrationsstörungen. Allein schon deshalb sollten
Kinderzimmer und die gesamte Wohnung nicht überladen sein, sondern reiz-
freie Rückzugsmöglichkeiten bieten wie eine Höhle, Schaukel oder Hängemat-
te.
Klettern, balancieren, hüpfen und springen – alles lässt sich in der Wohnung
machen. Wichtig dabei: Sicherheit muss gewährleistet sein, sonst verkehrt
sich der gewünschte Effekt schnell ins Gegenteil. Alle Geräte und Installatio-
nen sollten deshalb gut befestigt und tragfähig sein. Eltern sollten die Stabilität
vorher sorgfältig überprüfen. Im Fall der Fälle empfiehlt es sich auch, mit den
Nachbarn zu sprechen. Falls hüpfende Kinder für unerwünschte Geräusche in
der Wohnung nebenan sorgen, sollte auf diese Art der Bewegung besser ver-
zichtet werden. Ansonsten droht gesundheitsschädigender Stress mit den
Nachbarn.
Tipps für Bewegungs- und Konzentrationsspiele mit Kindern finden Inter-
essierte im Internet unter www.tk.de, Stichwort "Besser lernen mit Bewe-
gung".
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Wenn Kids auf Entdeckertour gehen: Erste Hilfe bei Vergiftungen
Kaum erwachen Klein Lisa oder Junior Max aus dem Mittagsschlaf,
geht es auf Erkundungstour. Ob Blumenschale, Kühlschrank oder
Fernbedienung ‒ nichts ist vor den kleinen Rackern sicher. Wenn Kin-
der robben, krabbeln oder laufen lernen, beginnt für die Eltern eine
bewegte Zeit. "Entdeckungsdrang und Neugier sind gut und wichtig,
damit Kinder sich gesund entwickeln. Doch Eltern müssen in dieser
Zeit besonders aufmerksam sein und ihren Nachwuchs stets im Blick
behalten", sagt Maria Schwormstedt, Ärztin bei der Techniker Krank-
enkasse (TK). Denn wenn Kleinkinder ihre Umwelt entdecken, tun sie
dies mit allen Sinnen. Fast alles, was sie finden, stecken sie auch in
den Mund.
Dabei können die Kleinen schnell in Gefahr geraten, denn zwischen
harmlosen und gefährlichen Stoffen können sie noch nicht unterschei-
Vergiftungen vermeiden Die Mehrzahl der Vergiftungen wird durch Haushaltschemikalien verursacht. Wenn Kinder mobil werden, müssen die Eltern Medi-kamente und andere giftige Substanzen wegschließen. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse
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den. Jedes Jahr schlucken etwa 94.000 Kinder potenziell giftige Sub-
stanzen. Nach Angaben von Experten sind die Ein- bis Dreijährigen
hiervon am stärksten betroffen. Die Mehrzahl der Vergiftungen verur-
sachen dabei Haushaltschemikalien wie etwa Allzweckreiniger oder
Geschirrspülmittel, Medikamente und Pflanzenteile. "Zum Beispiel
Schlaftabletten oder Herz-Kreislauf-Präparate können schon in gerin-
gen Mengen für ein Kleinkind Lebensgefahr bedeuten. Und auch Che-
mikalien, Zigarettenkippen und giftige Pflanzen können für Kinder le-
bensbedrohlich sein", sagt die TK-Ärztin.
Aber wie können Eltern erkennen, ob ihr Kind etwas Giftiges herunter-
geschluckt hat? Maria Schwormstedt nennt die Anzeichen: "Die Alarm-
glocken sollten bei Eltern läuten, wenn ihr Kind sich plötzlich unge-
wohnt verhält, sich zum Beispiel unwohl fühlt, müde oder blass ist, ei-
nen unsicheren Gang hat oder gar unter Bewusstseinseintrübungen
leidet. Auch Erbrechen, Kopfschmerzen, krampfartige Bauchschmer-
zen, Durchfall oder Atemstörungen bis hin zum Schock können auf
eine Vergiftung hinweisen."
Was tun im Notfall? Verschluckt ein Kind etwas potenziell Gefährliches, gilt dies sofort als
Notfall. Denn: Die Dosis macht das Gift. Treten Anzeichen einer Vergif-
tung auf, sollten Eltern sofort unter der Rufnummer 112 den Notarzt
alarmieren. Anschließend gilt es, schnellstens eine Giftinformations-
zentrale anzurufen (Telefonnummern siehe unten) – auch, wenn die
Eltern direkt mitbekommen, wie ihr Kind eine giftige Substanz schluckt
oder nur vermuten, dass es etwas Giftiges gegessen haben könnte.
Beim Giftnotruf erfahren sie, welche Auswirkungen der verschluckte
Stoff hat und welche Gegenmaßnahmen sie selbst ergreifen können.
Bei Spülmittelvergiftungen hilft beispielsweise ein Entschäumer. Er ist
rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und sollte in jeder Hausapotheke
vorhanden sein – vor allem, wenn Kinder im Haushalt leben. Das Glei-
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che gilt für medizinische Kohle, sogenannte Aktivkohle, mit der Giftstof-
fe im Magen-Darm-Trakt gebunden werden können.
Wichtige Angaben beim Anruf in der Giftnotrufzentrale:
• Art und Menge der aufgenommenen Substanz
• Zeitpunkt der Aufnahme
• Alter und Gewicht des Kindes
• Symptome
Erstmaßnahmen: Was Eltern tun können Bevor man handelt, sollte man sich anhören, was das Giftinformations-
zentrum empfiehlt. Denn: Bei jeder Vergiftung sind die Umstände an-
ders. Daher gibt es keine allgemeingültige Empfehlung, wie man sich
bei akuten Vergiftungen verhalten soll. Generell sollten jedoch folgende
Regeln beachtet werden:
• Immer zunächst den Notarzt und/oder das Giftinformationszentrum
anrufen.
• Ganz wichtig: Ruhe bewahren. Übereiltes Handeln kann gefährli-
cher sein als die eigentliche Vergiftung.
• Hände weg von Milch. Sie ist kein Gegengift, sondern beschleunigt
in vielen Fällen die Aufnahme des Giftes aus dem Darm.
• Keinesfalls das Kind selbst zum Erbrechen bringen und auch kein
Salzwasser einflößen. Erbrochenes kann in die Lunge gelangen
oder die Speiseröhre ein zweites Mal schädigen. Außerdem kann
schon eine geringe Menge Salzwasser bei unvollständigem Erbre-
chen zu einer lebensbedrohlichen Kochsalzvergiftung führen.
Gefahrenquellen aus dem Haushalt verbannen Eltern können nicht immer mit Augen und Ohren bei ihrem Kind sein.
Umso wichtiger ist es, die Umgebung kindersicher zu machen. Darum
ist es sinnvoll Wohnung, Keller und Garage von Zeit zu Zeit gezielt
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nach Gefahren abzusuchen. "Dabei sollte man auch einmal auf die
Knie gehen und so die Welt aus der Kinderperspektive betrachten", rät
Maria Schwormstedt. Giftige Substanzen sollten Eltern kleiner Kinder
am besten gar nicht erst im Haus haben. Wo sich dies nicht vermeiden
lässt, gilt: "Damit Kinder nicht aus Versehen danebengreifen, sollte
man giftige Stoffe keinesfalls zusammen mit Lebensmitteln aufbewah-
ren oder in Saft- oder Wasserflaschen abfüllen", so die TK-Ärztin.
Familien mit kleinen Kindern sollten zudem unbedingt einen abschließ-
baren Arzneischrank haben, denn dort gehören Medikamente hinein –
auch wenn man sie täglich einnehmen muss. Wichtig ist dabei, den
Schrank so anzubringen, dass die Kleinen ihn nicht erreichen können.
Am besten ist er für die Kinder gar nicht sichtbar, denn sonst ist der
Entdeckerdrang der Kleinen geweckt: Schnell suchen sie eine Kletter-
hilfe, um an den vermeintlichen "Schatz" heranzukommen. So droht
nicht nur eine Vergiftung, sondern auch ein Sturz vom Stuhl oder
Schränkchen.
Sind Eltern bei ihrem Rundgang in Bad und Toilette angekommen, gilt
es oft auch, den Schrank mit den Badezimmerutensilien neu zu sortie-
ren. Putzmittel, Abfluss- und WC-Reiniger, aber auch Kosmetika wie
etwa Duschgel, Nagellack und Haarfärbemittel müssen hinter ver-
schlossenen Türen verschwinden, wo Kinder sie nicht erreichen kön-
nen.
Wenn die Kleinen dann schon etwas mobiler sind und Garten und Ga-
rage erkunden, sorgt auch hier ein prüfender Blick für mehr Sicherheit.
So kann viel Zeit und Geld sparen, wer schon beim Pflanzenkauf dar-
auf achtet, dass diese ungiftig sind. Und für den Heimwerker gilt: Lak-
ke, Dünger und Unkrautvernichter nach dem Benutzen sofort sicher
wegräumen.
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Auch nach Geburtstagsfeiern, einer lustigen Runde mit den Nachbarn
oder dem feucht-fröhlichen Abend mit Freunden heißt es für Eltern:
Erst aufräumen ‒ dann ab in die Falle. Denn wenn am nächsten Mor-
gen noch Alkoholreste, alkoholgefüllte Pralinen oder Zigaretten offen
herumliegen, können diese schnell in Kinderhände gelangen.
Telefonnummern der regionalen Gift-Notrufzentralen: Baden-Württemberg: Vergiftungs- Informationszentrale Freiburg 07 61 -192 40
Bayern: Giftnotruf München 0 89 - 192 40
Giftnotrufzentrale Nürnberg 09 11 - 398 24 51
Berlin und Brandenburg: Institut für Toxikologie Giftnotruf Berlin 0 30 -192 40
Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein: Giftinformationszentrum- Nord Göttingen 05 51 -192 40
Hessen und Rheinland-Pfalz: Giftinformationszentrum Mainz 0 61 31 -192 40
Nordrhein-Westfalen: Informationszentrale gegen Vergiftungen Bonn
02 28 -192 40
Saarland: Informations- und Beratungszentrum für Vergiftungsfälle
Homburg/Saar 0 68 41 -192 40
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen: Gemeinsames Giftinformationszentrum Erfurt 03 61 - 73 07 30
(Stand: September 2010)
Weitere Erste-Hilfe-Tipps und Informationen finden Interessierte im Internet
unter www.tk.de, Stichwort Kindernotfälle.
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Pflegekasse hilft beim pflegegerechten Umbau der Wohnung
Plötzlich ist alles anders: Nach einem Schlaganfall oder einer schweren
Krankheit kommen viele Patienten nicht mehr ohne Pflege aus. Was im eige-
nen Heim gestern noch komfortabel und bequem war, erweist sich dann oft
als unüberwindbares Hindernis. Die Türen sind beispielsweise für den
Rollstuhl zu schmal, der Badewannenrand zu hoch. Wer pflegebedürftig ist
und deshalb seine Wohnung umbauen lassen muss, kann von seiner Pflege-
kasse einen Zuschuss von bis zu 2.557 Euro erhalten. Darauf weist die Tech-
niker Krankenkasse (TK) hin.
Von den rund 2,25 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wer-
den rund zwei Drittel zu Hause gepflegt. Dies ist häufig nur möglich, weil die
Wohnung entsprechend den Bedürfnissen der Pflegepatienten umgebaut
wurde. Die Pflegeversicherung bezuschusst einen Umbau, wenn bestimmte
Voraussetzungen erfüllt sind: Zunächst einmal müssen Pflegeexperten vom
Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) oder ambulanten Pfle-
gediensten ihre Zustimmung erteilen. Die Fachleute schauen sich die Woh-
nung an und achten vor allem darauf, ob ein Umbau
• die häusliche Pflege überhaupt erst ermöglicht oder erheblich erleichtert,
• die Überforderung von Pflegebedürftigen und Pflegekräften vermeidet oder
• Pflegebedürftigen wieder ein möglichst selbstständiges Leben bietet.
Ein Antrag über die geplanten Maßnahmen wird zusammen mit einem Ko-
stenvoranschlag an die Pflegekasse gesandt. Geprüft wird außerdem, ob nicht
andere Einrichtungen wie zum Beispiel das Sozialamt zuerst finanziell ein-
springen müssen, bevor die Pflegekasse an der Reihe ist. Eine ärztliche Ve-
rordnung ist dagegen nicht nötig. Ganz ohne eigenes Zutun geht es allerdings
auch nicht. Der Eigenanteil liegt bei zehn Prozent der Kosten, maximal müs-
sen die Pflegebedürftigen jedoch 50 Prozent ihrer monatlichen Bruttoeinnah-
men aufwenden. Wenn keine eigenen Einnahmen vorhanden sind, entfällt der
Eigenanteil natürlich. Die Einnahmen von Familienangehörigen spielen keine
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Rolle. Bevor die konkreten Planungen beginnen, müssen die Pflegepatienten
oder ihre Angehörigen noch die Zustimmung der Wohnungseigentümer oder
des Vermieters einholen. In manchen Fällen ist auch die Zustimmung der
Baubehörde notwendig. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, können die
Umbauarbeiten beginnen. Möglich sind beispielsweise folgende Maßnahmen.
• Türen vergrößern,
• Rampen und Treppenlifter einbauen,
• Wasseranschlüsse einrichten,
• individuelle Liftsysteme im Bad einbauen,
• Küchenoberschränke absenken,
• Höhen bei Spüle, Kühlschrank oder Herd verändern,
• Badewanne durch eine Dusche austauschen.
Dabei muss nicht alles in einem Zug erfolgen. Die geplanten Aktivitäten lassen
sich in mehrere Einzelschritte aufteilen. Ebenfalls wichtig zu wissen: Auch der
Umzug in eine pflegegerechte Wohnung gilt als "wohnumfeld-verbessernde
Maßnahme" und wird von den Pflegekassen finanziell unterstützt. Dies gilt
etwa beim Umzug von einer Dachgeschoss- in eine Parterrewohnung. Wer für
den Wohnungswechsel nicht den kompletten Zuschuss benötigt und in der
neuen Wohnung weitere Umbauten notwendig sind, kann die restlichen Mittel
dafür einsetzen.
Pflegegerechte Wohnung Pflegebedürftige Menschen benöti-gen oft besondere Voraussetzungen in der Wohnung. Die Pflegekassen können den Umbau mit einem finan-ziellen Zuschuss unterstützen. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse
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Wenn sich der Zustand des Pflegebedürftigen deutlich verschlechtert und da-
durch die Wohnung erneut verändert werden muss, steht einer weiteren finan-
ziellen Förderung nichts im Weg. Grundsätzlich gilt: Immer wenn Wohnungen
umgebaut werden müssen, sollten Pflegepatienten und ihre Angehörigen im
Vorfeld die Pflegekasse einschalten. Sie haben hier einen gesetzlichen An-
spruch auf Beratung.
Übrigens: Wer seine Wohnung oder sein Haus pflege- und behindertenge-
recht einrichten möchte, bevor der Pflegefall eintritt, hat nicht nur den Vorteil,
dies ohne Zeitdruck machen zu können, sondern kann dafür zinsverbilligte
Kredite von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank) in Anspruch neh-
men. In etlichen Kommunen gibt es zudem die Möglichkeit, barrierefreie Mu-
sterwohnungen zu besichtigen.
Weitere Informationen zum Thema "Wohnumfeldverbesserung" sind im Inter-
net unter www.tk.de abrufbar.
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Kurz gemeldet Unfälle im Haushalt: Alle zwölf Sekunden passiert's ***Stürze, Verbrennungen oder Schnittverletzungen – etwa alle zwölf Sekun-
den passiert in privaten Haushalten in Deutschland ein Unfall. Jährlich sind
das nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
2,7 Millionen Unfälle. 2008 endeten etwa 6.800 davon tödlich, damit fordern
Unfälle im Haushalt die meisten Todesopfer. Bei Verkehrsunfällen starben
2008 4.500 Menschen. Viele Haushaltsunfälle gelten als vermeidbar, denn oft
passieren sie aus Unkenntnis oder Unaufmerksamkeit und weil Sicherheits-
vorschriften nicht beachtet werden. Die Techniker Krankenkasse (TK) rät des-
halb, auch bei der Hausarbeit auf Gefahrenquellen zu achten und sich für die
einzelnen Tätigkeiten ausreichend Zeit zu lassen, denn schnell wird aus ei-
nem in der Eile stehengebliebenen Putzeimer eine Stolperfalle.***
Welche Farbe für welchen Raum? Tipps von Altmeister Goethe ***Wer sich eine Wohnung einrichtet, denkt nicht in erster Linie an Johann
Wolfgang von Goethe. Doch der war nicht nur ein begnadeter Dichter und
Schriftsteller. Er hat sich auch intensiv mit Farben und deren Wirkung auf die
Unfälle Ob Stürze oder Verbren-nungen, Schnittverletzun-gen oder Verätzungen: In Deutschland verletzen sich die meisten Menschen im Haushalt ‒ jährlich mehr als 2,7 Millionen. Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krank-enkasse
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Menschen beschäftigt. Vor 200 Jahren hat er seine Farbenlehre veröffentlicht,
die nach Einschätzung der Techniker Krankenkasse (TK) ein interessanter
Wegweiser bei der Frage sein kann, welche Farbe für welchen Raum geeignet
ist. Die TK hat die zentralen Aussagen des Altmeisters der deutschen Klassik
zu den psychologischen und ästhetischen Aspekten von Farben zusammen-
gestellt:
Blaue Wände? Nichts für Depressive Diese Farbe ist nicht nach Goethes Geschmack: "Zimmer, die rein blau austa-
peziert sind, erscheinen gewissermaßen weit, aber eigentlich leer und kalt."
Blau ist laut Goethe "vom Schwarzen abgeleitet und führt immer etwas Dunk-
les mit sich." Wer depressiv veranlagt ist, sollte sich also für eine andere Far-
be entscheiden.
Wie sieht's mit Gelb aus? "Die Farbe Gelb führt in ihrer höchsten Reinheit immer die Natur des Hellen
mit sich und besitzt eine heitere, muntere, sanft reizende Eigenschaft. In die-
sem Grade ist sie als Umgebung, es sei als Kleid, Vorhang, Tapete, ange-
nehm", meint Goethe zustimmend. Die Farbe wirkt also sozusagen als
Stimmungsaufheller.
Grün verschafft dem Auge eine "reale Befriedigung" Grün beruhigt das Universalgenie: "Unser Auge findet in derselben eine reale
Befriedigung. Man will nicht weiter und man kann nicht weiter. Deswegen für
Zimmer, in denen man sich immer befindet, die grüne Farbe zur Tapete meist
gewählt wird."
Rot ist für Jung und Alt geeignet Wer die Farbe Rot wählt, macht nichts falsch. "Die Wirkung dieser Farbe ist so
einzig wie ihre Natur. Sie gibt einen Eindruck sowohl von Ernst und Würde als
von Huld und Anmut", schreibt Goethe euphorisch. Kein Wunder also, dass er
sich "die Würde des Alters" ebenso wie "die Liebenswürdigkeit der Jugend"
sehr gut in einer roten Umgebung vorstellen kann.
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Wie immer man sich entscheidet – ob man den Empfehlungen des Geheim-
rats folgt oder seinen eigenen Vorstellungen vertraut: Für ein gutes Wohnge-
fühl sollte man Farben wählen, die nicht nur momentan als schick gelten, son-
dern mit denen man auch über einen längeren Zeitraum gut leben kann, emp-
fiehlt die TK. ***