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Ab sofort und noch bis zum 12.Februar präsentiert sich der Hospizverein Rothenburg ob der Tauber e. V. in der Stadtbücherei. „Wir können den Tod nicht ab- schaffen, würdeloses Sterben schon“ steht auf dem Plakat des Vereins. Darunter macht ein Tisch mit Informationsmaterial und Büchern auf das Anliegen des Hospizvereins aufmerksam. Der Hospizverein begleitet Schwerstkranke und Sterbende und unterstützt auch trauernde Angehörige. Die Mitglieder des Hospizvereins sind ehrenamtlich tätig und werden durch intensive Schulung auf ihren Dienst vorbe- reitet. Auf einer Tafel in der Halle der Stadtbücherei besteht die Möglichkeit, inne zu halten und für sich selbst (und andere) eine Antwort auf die Frage „Was wür- de ich tun, wenn ich morgen ster- ben müsste?“ zu finden und aufzu- schreiben. Auch andere Vereine und Institutionen sind eingeladen, sich für einige Wochen in der Stadtbücherei zu präsentieren. Informationen und Termine unter Telefon (09861) 933870. Thematischer Lesestoff

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Freitag, 5. Februar 2016 FA Nr. 29ROT HEN BURG STADT UND LAND

ROTHENBURG – Das Credo seinesjüngsten Vortrags in Rothenburg hatFritz Gempel auf die Stadtentwick-lung übertragen und die Tauberstadtals Ort der Interkultur und derElektroautos skizziert.

Stadträtin Silke Sagmeister Eber-lein begrüßte als CSU-Ortsvorsitzen-de jenen Referenten zu den „Rothen-burger Diskursen“, der gern nach Ro-thenburg kommt: Fritz Gempel,Unternehmensberater aus Fürth. AmAnfang seines Vortrags erklärte er die„SWOT“-Analyse. Diese verlange dieeigenen Stärken und Schwächen zuerkennen und dann die Chancen undRisiken einer Situation zu erfassen.Weil aber die Ressource Zeit begrenztsei, müssten früh Schwerpunkte ge-setzt werden: „Stärken stärken“ oder„Schwächen abtrainieren“.

Schneller und mit mehr FreudeSeine Empfehlung leitete der Refe-

rent aus der Personalentwicklung inUnternehmen ab: „Es bringt mehr Er-folg, es geht schneller und es machtmehr Freude, wenn ein Mensch dortgefördert wird, wo seine Talente undbesonderen Fähigkeiten liegen“. Hin-gegen sei das Abtrainieren vonSchwächen meist mühselig undfreudlos.

Zum Beleg für die Allgemeingültig-keit gab Fritz Gempel seinen Zuhö-rern einen Glaubenssatz mit auf den

Weg: „Jeder Mensch hat einzigartigeTalente und herausragende Stärken“.Das Problem sei nur, dass viele sichihrer Stärken nicht bewusst seien undniemand je diese Stärken fördere.

Gezielt Stärken nutzen In einer gedanklichen Übung wur-

den die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer zu den Mitarbeitern in einemUnternehmen. Gempel: „Zuerst fin-den wir heraus, wer von uns was her-ausragend gut macht. Dann suchenwir, wo das für die Weiterentwick-lung unseres Unternehmens be-sonders nützlich ist. Dann stärkenwir jeden dort, wo er schon stark ist.So erreichen wir viele Spitzenleistun-gen. In der Summe sind wir dann einviel stärkeres Unternehmen als vor-her und auch stärker, als wenn wirüber das Abtrainieren von Schwä-chen insgesamt alle mittelgut wer-den“.

Das in der Kindererziehung wie imLeistungssport bekannte Entwick-lungsprinzip „Stärken stärken“ be-rücksichtige als Stärken nicht nur for-male Ausbildungen und Qualifikatio-nen, sondern stelle den ganzen Men-schen mit all seinen Interessen, Per-sönlichkeitsmerkmalen und Lebens-erfahrungen in den Mittelpunkt. Einwesentlicher Schlüssel zum Funktio-nieren des vorgestellten Selbstma-nagement-Prinzips sei „freies und In-novatives Denken“. Dabei entstehe

der Fortschritt immer in der angst-freien Auseinandersetzung mit bisherfremden Wissen und fremden Erfah-rungen.

Ebenso funktioniere das Prinzip„Stärken stärken“ in der Produktent-wicklung und im Verkauf (Gempel:„Wir alle wollen irgendetwas verkau-fen“). Erst das vertiefte Wissen umdie Stärken eines Produkts oder einerLeistung ermögliche schließlich eineNutzenargumentation, die den Kun-den überzeuge.

Schwäche Verkehrsinfrastruktur Schon nach etwa 30 Minuten Vor-

trag ging Gempel in die Interaktionmit seinen Zuhörern. Auf weißen undgelben Karten bat er, die Stärken undSchwächen „unserer Stadt“ zu notie-ren. Und alle machten mit. Auf einerPinnwand gruppierte der Referent dieStärken und Schwächen und zeigtejetzt die Praxis des „freien Denkens“und des „Stärken Stärkens“.

So verknüpfte er die am häufigstengenannte Stärke Rothenburgs, denTourismus, mit der häufig genanntenSchwäche, der Mobilität und Ver-kehrsinfrastruktur. Seine Idee:„Wenn Rothenburg von Besuchernwie ein Disneyland wahrgenommenwird, in dem auch noch echte Men-schen leben, dann prüfen wir dochdie Mobilitätslösungen der großenFreizeitparks für den Bereich inner-halb der Stadtmauern. Wir stellen

uns vor: Alles wasstinkt und lärmtbleibt draußen undes gibt ab der Stadt-mauer 100 ProzentElektroautos. Auto-matisch würde so fürden Tourismus nochmehr qualitativesWachstum möglich“.

Nicht weniger mu-tig ging Gempel mitden von den Teil-nehmern des AbendsaufgeschriebenenStärken im BereichWeltoffenheit undInterkultur um. „Wirkönnen als Rothen-burg in einem bunterwerdenden Deutsch-land eine Führungs-rolle einnehmen und diese Buntheitdann nicht nur zäh-neknirschend hin-nehmen, sondern sieals Alleinstellungs-merkmal unsererStadt werbend verwenden.“

Seine Schlussfolgerung: „In derStadtverwaltung könnte es dann et-wa ein Willkommensamt geben, dasdas Tourismusbüro und das Einwoh-nermeldeamt integriert und grund-sätzlich zu den Menschen sagt: Will-kommen in Rothenburg, egal ob ihr

hier arbeitet oder Urlaub machenwollt“.

Aus dieser „moralischen Überle-genheit einer solchen Menschen-freundlichkeit und Willkommenskul-tur erwachse zwangsläufig auch wirt-schaftliche Stärke für die Stadt undihre Menschen“. fg

Stadtentwicklung unter anderem AspektFritz Gempel gibt mit seinem jüngsten Vortrag „Stärken stärken“ Anstöße für Rothenburger Gedankenspiele

Fritz Gempel mit Diskurs-Verantwortlicher Johanna Kätzel (Mit-te) und CSU-Ortsvorsitzender Silke Sagmeister-Eberlein.

Ab sofort und noch bis zum12.Februar präsentiert sich derHospizverein Rothenburg ob derTauber e. V. in der Stadtbücherei.„Wir können den Tod nicht ab-schaffen, würdeloses Sterbenschon“ steht auf dem Plakat desVereins. Darunter macht einTisch mit Informationsmaterialund Büchern auf das Anliegendes Hospizvereins aufmerksam.Der Hospizverein begleitetSchwerstkranke und Sterbendeund unterstützt auch trauerndeAngehörige. Die Mitglieder desHospizvereins sind ehrenamtlichtätig und werden durch intensiveSchulung auf ihren Dienst vorbe-reitet. Auf einer Tafel in der Halleder Stadtbücherei besteht dieMöglichkeit, inne zu halten undfür sich selbst (und andere) eineAntwort auf die Frage „Was wür-de ich tun, wenn ich morgen ster-ben müsste?“ zu finden und aufzu-schreiben. Auch andere Vereineund Institutionen sind eingeladen,sich für einige Wochen in derStadtbücherei zu präsentieren.Informationen und Termine unterTelefon (09861) 933870.

Thematischer Lesestoff

ROTHENBURG – Friedrich Auern-hammer, Sicherheitsberater der So-zialversicherung für Landwirtschaft,Forsten und Gartenbau (SVLFG), be-sichtigt nun landwirtschaftliche Be-triebe in der Stadt Rothenburg sowieden dazugehörigen Ortsteilen. Zielist es, dadurch Arbeitsunfälle zu ver-hindern.

Die Land- und Forstwirtschaft isteiner der unfallträchtigsten Berufs-zweige Deutschlands. Tausende vonLandwirten verunglücken jährlich,einige tödlich. Unfallursache ist – ne-ben Stress, Hektik oder Nachlässig-keit im Umgang mit Maschinen oderTieren – häufig auch technisches Ver-sagen von Maschinen oder Einrich-tungen.

Hinweise direkt vor OrtGerne stellen die Sicherheitsbera-

ter der Landwirtschaftlichen Berufs-genossenschaft (LBG) bei dem ge-meinsamen Gang über den Hof ihrFachwissen zur Verfügung. Direkt vorOrt zeigen sie den Versicherten, wiesie die notwendigen sicherheitstech-nischen Anforderungen auf dem eige-nen Betrieb umsetzen können.

Die eigens dafür ausgebildetenLBG-Mitarbeiter verstehen sich als

Berater und Partner der Landwirte.Oberstes Ziel der Prävention ist es,Unfälle zu vermeiden noch bevor siepassieren können. Ein besonderesAugenmerk legt Friedrich Auern-hammer auf sichere Betriebs- und Ar-beitswege. Denn der Unfallschwer-punkt „Sturz und Fall“ zieht sich wieein roter Faden durch die Unfallsta-tistik.

Wichtiges und UnwichtigesImmer wieder gibt es Kleinigkeiten,

die können repariert werden, wenndie Zeit dafür günstig ist. MancheMängel sind jedoch so schwerwie-gend, dass sie sofort beseitigt werdenmüssen, denn von ihnen geht eineGefährdung aus, die Leib und Lebenbedroht.

Dazu gehören fehlende oder defek-te Absturzsicherungen an Bodenöff-nungen, Treppen, Güllegrubenöff-nungen, und so weiter. Auch fehlen-des Leiterzubehör wie etwa Leiterha-ken, -spitzen und -stützen sowie Si-cherungen gegen das Auseinander-ziehen der Leiter sind oft Ursache vonUnfällen.

Weiter auf der Liste gefährlicherUnzulänglichkeiten: Fehlende oderdefekte Aufstiege an Schleppern, An-hängern oder Maschinen, fehlende

Zapf- und Gelenkschutz -wellenvorrichtungen,fehlende und unvoll-ständige Schutzvorrich-tungen, etwa bei Kreis-sägen, Förderschneckenoder Wellen, Rutsch-und Stolperstellen aufBetriebswegen undTreppen.

Hinzu kommen oftfehlende persönlicheSchutzausrüstung wieHelm, Gesichts-, Au-gen-, oder Gehörschutzund Schnittschutzho-sen für Waldarbeitensowie Sicherheitsschu-he. Auch sind Schutz-maßnahmen gegen aus-schlagende Rinder so-wie Torsicherungen oftnicht vorhanden

Arbeitsunfälle verhindern helfenSicherheitsberater der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft besucht Höfe

Friedrich Auernhammer, LBG-Sicherheitsberater, besucht ab jetzt die landwirtschaftlichen Betriebe in derStadt Rothenburg sowie in den jeweils dazugehörigen Ortsteilen und gibt dabei wertvolle Tipps.

ROTHENBURG – Wer sind dieHelden der Kinder? Ist es die Hand-werkerin oder der Fußballer? EinKuscheltier oder ein Kinderserien-star? Die angehenden Kinderpflege-rinnen hatten sich am Tag der „Wei-berfastnacht“ originell verkleidetund geschminkt.

Ihre männlichen Kollegen kanntenhingegen nur ein Thema: Fußball –selbst Abteilungsleiter ThomasAmann kam im sportlichen Outfit.Lustig ging es zu im Schulhaus, alssich die Polonaise vom zweiten Stockaus kommend durch die verschiede-nen Klassenzimmer bewegte und da-bei für Stimmung sorgte. Es wurde ge-

spielt und getanzt, gesungen und vielgelacht.

Schließlich lobte man den Spiele-sieger aus, natürlich einen drahtigenFußballer, und eine Jury prämiertedie schönsten Kostüme. Bunte Salate,dazu Obst- und Gemüsespieße hattendie Schüler vorbereitet und sie ließendie jungen Flüchtlinge an den lecke-ren Gaben teilhaben.

Die Schüler der Berufsfachschulefür Kinderpflege haben – wie in je-dem Jahr – die sechs närrischen Tageeingeleitet und sie werden den Fa-schingsendspurt genießen – schließ-lich gibt es ein paar Tage Ferien undauch in den Praktikumskindergärtennoch viel Helau! -sw-

Die närrischen TageAn der Berufsschule ging es an „Weiberfastnacht“ rund

Die Polonaise schlängelte sich durchs ganze Schulhaus und sorgte für Stimmung. Foto: sw

MännerfrühstückROTHENBURG – Zum 8. Mal lädt

die evangelisch-freikirchliche Ge-meinde zum „Rothenburger Männer-frühstück“ ein. Dr. Jürgen Spiess wirddas Thema „Wahrheit und Toleranzin einer pluralistischen Gesellschaft“aus seiner Sicht als Althistoriker be-trachten. Es gibt ein Frühstück, Mu-sik und ein Projekt, das unterstütztwerden kann. Beginn ist am Samstag,20. Februar, um 9.30 Uhr, in derEvangelisch Freikirchlichen Gemein-de, Schweinsdorfer Straße 66.

Verkauf von KindersachenROTHENBURG – Im Kindergarten

Heckenacker findet am Samstag, 27.Februar, von 14 bis 16 Uhr, ein Ver-kauf von gebrauchten Kindersachenstatt. Die Anmeldung ist bei SteffiHille unter Telefon (09861) 8755072bis Freitag, 5. Februar, möglich.

Tag der offenen TürROTHENBURG – Zum „Tag der of-

fenen Tür“ lädt am Samstag, 20. Fe-bruar, von 14 bis 16.30 Uhr, der Kin-dergarten St. Johannis in der Erlba-cher Straße ein. Bei Kaffee und Ku-chen, Spaß und Spiel gibt es Infosüber die pädagogische Arbeit.

Pfarrbrief abholbereitROTHENBURG – Die neue Ausga-

be des Pfarrbriefs „Frankenhöhe“ istfertig gestellt. Die Zusteller könnendie Pakete in der Sakristei von St.Laurentius und St. Johannis abholen.

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