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AIDE-MOI - Entwicklung und Anwendung eines Sturzsensors Erkennung und Meldung von Sturz Phase 2 – Anwendungsphase im Alltag und Gruppeninterview STUDIENINFORMATION

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AIDE-MOI - Entwicklung und Anwendung

eines Sturzsensors

Erkennung und Meldung von Sturz

Phase 2 – Anwendungsphase im Alltag und Gruppeninterview

STUDIENINFORMATION

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Sehr geehrte Damen und Herren

Gerne informieren wir Sie in der vorliegenden Broschüre über die zweite Pha-

se des aktuellen Forschungsprojekts der Berner Fachhochschule BFH: «AIDE-

MOI» - Entwicklung und Anwendung eines Sturzsensors.

Worum geht es in dieser Studie?

Ein Forschungsteam der Berner Fachhochschule, bestehend aus Fachperso-

nen der Gesundheitswissenschaften sowie der Elektro- und Kommunikations-

technik, entwickelt einen am Körper tragbaren Sturzsensor. Dieser registriert

den Sturz und sendet über ein Smartphone automatisch einen Alarm an eine

oder mehrere Personen. Das können zum Beispiel die Tochter, der Sohn, die

Nachbarn, eine Pflegefachperson der Spitex oder die Hausärztin/ der Haus-

arzt sein. Durch den Alarm kann umgehend Hilfe erfolgen. Diese ist von

höchster Priorität, da Stürze negative Auswirkungen auf Mobilität und Le-

bensqualität haben.

Solche Sturzmeldegeräte werden oft ohne ältere Personen entwickelt. Das

möchten wir ändern. Wir denken, dass Sie als mögliche Nutzerin oder mögli-

cher Nutzer am Besten beurteilen können, wie benutzerfreundlich und nütz-

lich ein Sturzsensor ist.

Gemeinsam mit 22 Seniorinnen und Senioren haben wir bereits in der ersten

Studien-Phase, im Sommer 2014, diskutiert, was bei der Entwicklung des

Sturzsensors und der Sturz Applikation (benannt als «AIDE-MOI») besonders

wichtig ist. Diese Ergebnisse wurden in die Entwicklung des AIDE-MOI‘s ein-

bezogen. Ebenfalls wurde das AIDE-MOI im Labor durch junge Menschen ge-

testet. Nun ist das AIDE-MOI für eine Anwendung in der häuslichen Umge-

bung bereit.

Wir suchen Seniorinnen und Senioren wie Sie, die 75 Jahre und älter sind. Sie

haben jetzt die Gelegenheit das AIDE-MOI im Alltag bei Ihnen zuhause zu

verwenden. Ihre Erfahrungen aus der täglichen Nutzung des AIDE-MOIs sind

für uns von grosser Bedeutung. Denn sie zeigen uns, wie benutzerfreundlich

und nützlich das AIDE-MOI im Alltag wirklich ist. Eine Technologie muss nicht

nur zuverlässig funktionieren, sondern sollte auch von den Nutzerinnen und

Nutzern wie Ihnen im Alltag problemlos verwendet werden können.

Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Wir möchten gemeinsam mit

Ihnen einen Sturzsensor entwickeln, der dann möglichst vielen Seniorinnen

und Senioren zu Gute kommt und die Sicherheit im häuslichen Umfeld er-

höht.

Ihre Meinung und Ihr Engagement zählen für uns!

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Wer führt die Studie durch?

Die Studie wird von der BFH, Fachbereich Gesundheit von Pflegefachpersonen

mit wissenschaftlicher Ausbildung durchgeführt. Die technische Entwicklung

erfolgt durch Forschende im Bereich der Elektro- und Kommunikationstech-

nik. Die Studie wurde von der zuständigen unabhängigen Ethikkommission

des Kantons Bern genehmigt. Sie wird in Übereinstimmung mit der schweize-

rischen Gesetzgebung und nach international anerkannten Richtlinien durch-

geführt.

Was wenden Sie an?

AIDE-MOI

Sturzsensor

zur Sturzerkennung

Smartphone

zur Sturzalarmierung

Sturz Applikation AIDE-MOI

zur Sturzalarmierung

Der Sturzsensor ist aus hautverträglichem Material (Biosilikon) und wird am

Körper getragen. Entweder wird der Sturzsensor mit einem Pflaster auf der

Haut befestigt oder in einem Bauchgurt getragen. Bei einem Sturz erfolgt die

Alarmierung automatisch über ein Smartphone, welches sich in der Nähe des

Sturzsensors befindet. Damit die Alarmierung möglich ist, ist auf dem Smart-

phone eine sogenannte Applikation (Sturz Applikation AIDE-MOI) installiert.

Sämtliches benötigte Material, auch das Smartphone, stellen wir Ihnen für die

Dauer der Anwendungsphase zur Verfügung. Das AIDE-MOI ist noch kein auf

dem Markt erhältliches Produkt und somit noch nicht käuflich erwerblich.

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Sie bestimmen selbst, an welche Personen der Alarm im Falle eines Sturzes

gesendet wird. Damit schnelle Hilfe gewährleistet werden kann, ist es wich-

tig, dass diese Personen einen Wohnungs-/Haustürschlüssel besitzen, bezie-

hungsweise wissen, wo sich dieser befindet.

Wie läuft die Studie ab?

In der jetzigen Phase geht es darum den Sturzsensor im Alltag anzuwenden.

Wir möchten von Ihnen erfahren, wie benutzerfreundlich und nützlich das

AIDE-MOI für Sie ist. Sie haben die Gelegenheit, unter der Betreuung von

Fachpersonen aus der Pflege und Elektro- und Kommunikationstechnik, den

neu entwickelten Sturzsensor «AIDE-MOI» in Ihrem eigenen Wohnumfeld wäh-

rend acht Tagen zu verwenden.

Sobald Sie sich für die Studie angemeldet haben, laden wir Sie zu einer Ein-

führungsveranstaltung an der Berner Fachhochschule in Bern ein. An dieser

Einführungsveranstaltung instruieren wir Sie im Umgang mit dem AIDE-MOI.

Sie erhalten alle wichtigen Informationen, die Sie für die Anwendungsphase

benötigen. Gleichzeitig geben wir Ihnen an dieser Veranstaltung sämtliches

Material ab: Sturzsensor, Smartphone mit Sturz Applikation AIDE-MOI, Lade-

gerät, Pflaster und / oder Bauchgurt, Tagebuch, Infoheft. Sie haben Zeit, sich

das AIDE-MOI anzuschauen, auszuprobieren und Ihre Fragen zu stellen.

Nach der Einführungsveranstaltung starten Sie die Anwendungsphase bei

Ihnen zu Hause.

Acht Tage lang verwenden Sie den Sturzsensor tags- und nachtsüber. Der

Sturzsensor wird bei allen Aktivitäten getragen, also z.B. auch unter der Du-

sche, denn extra dafür ist er gemacht. Während der Anwendungsphase bitten

wir Sie jeden Tag einige Angaben zur Handhabung des AIDE-MOI in einem

Tagebuch festzuhalten.

Am zweiten Tag Ihrer Anwendungsphase besucht Sie eine Pflegefachperson

mit wissenschaftlicher Ausbildung bei Ihnen zu Hause. Bei diesem Besuch

schauen wir gemeinsam mit Ihnen wie Sie zurechtkommen, beantworten Ihre

Fragen und schauen, ob das AIDE-MOI wie vorgesehen funktioniert. Ebenfalls

werden wir einen kurzen Fragebogen zu verschiedenen Themen

(z.B.Wohnsituation, Mobiliät, Nutzung von Technik) mit Ihnen ausfüllen.

Während der gesamten Anwendungsphase können Sie bei Fragen zum AIDE-

MOI rund um die Uhr mit uns Kontakt aufnehmen: 031 848 45 64

Nach acht Tagen endet Ihre Anwendungsphase. Am Tag darauf findet ein cir-

ca zweistündiges Gruppeninterview an der Berner Fachhochschule in Bern

statt. Mit Ihnen werden circa drei weitere Seniorinnen und Senioren daran

teilnehmen. Im Gruppeninterview möchten wir von Ihnen erfahren, wie die

Nutzung im Alltag für Sie lief, was am Sturzsensor «AIDE-MOI» gut entwickelt

ist und was noch verbessert werden könnte. Das Gruppeninterview wird digi-

tal aufgezeichnet, das heisst das Gesagte wird auf „Tonband“ aufgenommen.

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Übersicht Ablauf der Studie Dauer Ort

Einführungsveranstaltung, Materialbezug ca. 2 Stunden BFH, Bern 8 Tage

Start Anwendungsphase

Besuch am 2. Tag ca. 1 Stunde Zuhause

Ende Anwendungsphase

Gruppeninterview und Materialrückgabe ca. 2 Stunden BFH, Bern

Wie nehmen Sie an der Studie teil?

Sie sind 75 Jahre oder älter und wohnen in Ihrer gewohnten, häuslichen Um-

gebung im Kanton Bern (nicht Pflege- oder Altersheim). Ihre Mobilität erlaubt

es Ihnen ohne die Hilfe einer Person ausserhalb Ihrer Wohnung/ Ihres Hauses

unterwegs zu sein. Für eine Teilnahme an der Studie benötigen Sie keine

spezielle Vorkentnisse im Bereich Technik / Smartphone.

Ihre Teilnahme an der Studie ist freiwillig. Sie können jederzeit und ohne An-

gabe von Gründen Ihre Teilnahme widerrufen oder die Anwendungsphase

abbrechen.

Was wird mit den Daten, die wir erheben, gemacht?

Wir halten alle gesetzlichen Regeln des Datenschutzes ein. Wir verwenden

Ihre Daten nur im Rahmen der Studie. Alle Beteiligten unterliegen der

Schweigepflicht.

Das Gruppeninterview wird digital aufgenommen und anschliessend pseudo-

nymisiert verschriftlicht. Dies bedeutet, dass z.B. der Name der Stadt Bern

nur mit dem Begriff „Stadt“ verschriftlicht wird. Namen von Personen werden

mit Herr X. oder Frau Y. beschrieben. Da mehrere Menschen an einem Grup-

peninterview teilnehmen, ist ein Rückschluss auf Ihre Person so nicht mög-

lich. Die mittels Fragebogen und Tagebuch gesammelten Daten werden ver-

schlüsselt. Verschlüsselung bedeutet, dass alle Angaben, die Sie identifizie-

ren könnten (z.B. Name, Vorname), durch einen Code (Schlüssel) ersetzt wer-

den, sodass Rückschlüsse auf Ihre Person nicht mehr möglich sind für Perso-

nen, die den Code nicht kennen. Innerhalb der angewandten Forschung &

Entwicklung Pflege können die Daten nur durch eine dafür bestimmte Person

eingesehen werden, welche die Verschlüsselung verwaltet.

Wenn Sie nicht mehr an der Studie teilnehmen möchten d.h. die Teilnahme

widerrufen, werden diejenigen Daten, die wir bis dahin von Ihnen erhoben

haben, trotzdem ausgewertet. Da die Studie ansonsten ihren Wert verlieren

würde. Anschliessend wird Ihre Verschlüsselung endgültig gelöscht, d.h. ein

Rückschluss auf Ihre Person ist nicht mehr möglich und niemand wird erfah-

ren können, welche Daten von Ihnen stammten.

Die Bewegungsdaten, die vom Sturzsensor und Smartphone aufgezeichnet

werden, werden nach Abschluss der Anwendungsphase von den Geräten ge-

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löscht. Diese Daten werden anonymisiert ausgewertet und so aufbewahrt,

dass Sie nur dem Forschungsteam zugänglich sind.

Die Unterlagen werden verschlossen aufbewahrt und sind nur dem For-

schungsteam zugänglich. Die Kantonale Ethikkommission kann zu Prüf- und

Kontrollzwecken Einsicht in Ihre Daten nehmen, jedoch unter strikter Einhal-

tung der Vertraulichkeit. Alle Personen, die mit der Studie in irgendeiner Wei-

se zu tun haben, müssen absolute Vertraulichkeit wahren. Wir werden Ihren

Namen nirgends; in keinem Bericht, keiner Publikation, weder in gedruckter

Form noch elektronisch z.B. im Internet veröffentlichen.

Welchen Nutzen hat die Studie für Sie?

Sie können sich aktiv in die Entwicklung eines Sturzsensors einbringen.

Durch den direkten Kontakt mit Fachpersonen aus der Pflege und der Infor-

matik können Sie Ihr Wissen bezüglich der Thematik Sturz und Sturzmeldung

erweitern. Sie haben die Gelegenheit, einen neu entwickelten Sturzsensor bei

sich zu Hause zu verwenden. Das kann Ihnen helfen, einen Eindruck zu ge-

winnen, ob ein solcher Sturzsensor für Sie persönlich in Ihrem Alltag nützlich

ist. Für die Teilnahme am Forschungsprojekt erhalten Sie eine Entschädigung

in Form eines Einkaufgutscheins für die Stadt Bern.

Welche Risiken hat die Studie für Sie?

Der Sturzsensor wurde von Spezialisten aus dem Bereich Technik und Infor-

matik so entwickelt, dass er Stürze möglichst zuverlässig erkennt und mel-

det. Wir können jedoch NICHT ausschliessen, dass ein Sturz fälschlicherweise

vom Sturzsensor nicht erkannt und nicht gemeldet wird und wir können

NICHT garantieren, dass die Technik einwandfrei funktioniert.

Trotzdem kann ein funktionierender Sturzsensor, der sachgerecht angewen-

det wird eine zusätzliche Sicherheit im Falle eines Sturzes geben, da auf-

grund der automatischen Alarmierung Hilfe schnell eintreffen kann.

Wer finanziert die Studie?

Die Studie wird von der Berner Fachhochschule finanziert.

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Ihre Erfahrungen sind uns wichtig!

Wir wissen, dass der Sturzsensor nur dann gut ist, wenn Sie ihn auch nutzen.

Deshalb sollen Ihre Ideen, Bedürfnisse und Fragen frühzeitig in die Entwick-

lung einfliessen. Wir wollen Seniorinnen und Senioren ein Hilfsmittel zur Ver-

fügung stellen, das ihr Sicherheitsgefühl erhöht und zu ihrer Lebensqualität

beiträgt.

Es würde uns sehr freuen, wenn Sie uns Ihre Aufmerksamkeit und Zeit zur

Verfügung stellen und an der Studie teilnehmen.

Haben Sie Fragen?

Falls Sie weitere Informationen zur Studie möchten, zögern Sie nicht, uns zu

kontaktieren. Frau Selina Bilger oder Frau Friederike Thilo sind gerne für Sie

da und beantworten Ihre Fragen.

Sie erreichen uns telefonisch unter der Nummer: 031 848 45 64 (Montag bis

Freitag, jeweils 08h – 16h) oder per Mail: [email protected].

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ANMELDUNG

Sie können sich entweder per Post oder via Internet für die Studie anmelden.

Sobald wir Ihre Anmeldung erhalten haben, bestätigen wir Ihnen die Teil-

nahme und lassen Ihnen weitere Informationen zu den nächsten Schritten

zukommen.

Per Post:

Antwortkarte (beiliegend) ausfüllen und an folgende Adresse schicken:

Berner Fachhochschule

Angewandte Forschung & Entwicklung Pflege

z. Hd. Frau Friederike Thilo

Murtenstrasse 10

3008 Bern

Via Internet:

Gehen Sie auf folgenden Link: www.inscription-facile.com/AIDE-MOI

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Das Projektteam von der Berner Fachhochschule

Fachbereich Gesundheit, Disziplin Pflege

Projektleiterin

Gesundheit

Telefon: 031 848 35 08

Prof. Dr. Sabine Hahn

Angewandte Forschung & Entwicklung

Pflege

Murtenstrasse 10

3008 Bern

[email protected]

Wissenschaftliche

Mitarbeiterin,

Pflegefachfrau

Friederike Thilo

Angewandte Forschung & Entwicklung

Pflege

Murtenstrasse 10

3008 Bern

[email protected]

Wissenschaftliche

Assistentin,

Pflegefachfrau

Selina Bilger

Angewandte Forschung & Entwicklung

Pflege

Murtenstrasse 10

3008 Bern

Departement Elektro- und Kommunikationstechnik

Projektleiter

Elektro- und

Kommunikationstechnik

Martin Kucera

Technik und Informatik

Jlcoweg 1

3400 Burgdorf

[email protected]

Experte

Signalverarbeitung

Rolf Vetter

Technik und Informatik

Jlcoweg 1

3400 Burgdorf

[email protected]

Wissenschaftlicher

Assistent

Kevin Schwab

Technik und Infromatik

Jlcoweg 1

3400 Burgdorf

Wissenschaftlicher

Assistent

Marcel Bärtschi

Technik und Informatik

Jlcoweg 1

3400 Burgdorf

Berner Fachhochschule

Gesundheit

Murtenstrasse 10

3008 Bern

gesundheit.bfh/forschung