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ISSUE #072. AUGUST/SEPTEMBER 2014. €5 EUROPEAN SURF/SKATE/SNOW BUSINESS BOARDSPORT PLUS: NEWS, SKATEBOARDING’S RAD DADS, BRAND PROFILES: DIRTY DOG, WEST SNOWBOARDS, OWN SKATEBOARDS UND VIELES MEHR… BIG WIG INTERVIEW: MARK PRICE, CEO VON FIREWIRE TREND REPORTS: SURF APPAREL, WETSUITS, SONNENBRILLEN, CRUISERS TRADESHOW REVIEWS: BRIGHT, JACKET REQUIRED, BREAD & BUTTER

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Zurück zum Wesentlichen Heutzutage zählt vor allem eins im Boardsport: Das Produkt an sich. Auf Besuchen der aktuellen Sommermessen hat sich dieser Eindruck bestätigt. Die Zeiten, in denen man Markennamen mit Erfolg auf irgendwelche beliebigen, austauschbaren Produkte drucken konnte, sind endgültig vorbei. Wer seine Kunden dauerhaft begeistern will, braucht keinen aufwändigen Marketing-Hype, sondern stichhaltige Argumente, welche genauen Vorteile seine Produkte den Kunden bringen können. Durch die rasend schnelle Verbreitung von Informationen im Internet kann sich ein Produkt dementsprechend im Handumdrehen als Top oder Flop erweisen. Den klaren Vorteil haben bei dieser Transparenz jene Marken, die echten Mehrwert bieten. Das gilt vor allem in der Boardsportbranche, wo technische Weiterentwicklungen seit jeher die Branche geprägt haben. Also erwarten die Kunden spürbaren Fortschritt und neue Technologien – keine leeren Versprechungen. Zusätzlich verstärkt die akt

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ISSUE #072. AUGUST/SEPTEMBER 2014. €5

E U R O P E A N S U R F / S K AT E / S N O W BUS INESS

B O A R D S P O R T

PLUS: NEWS, SKATEBOARDING’S RAD DADS, BRAND PROFILES: DIRTY DOG, WEST SNOWBOARDS, OWN SKATEBOARDS UND VIELES MEHR…

BIG WIG INTERVIEW: MARK PRICE, CEO VON FIREWIRE

TREND REPORTS: SURF APPAREL, WETSUITS, SONNENBRILLEN, CRUISERS

TRADESHOW REVIEWS: BRIGHT, JACKET REQUIRED, BREAD & BUTTER

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Zurück zum Wesentlichen

Heutzutage zählt vor allem eins im Boardsport: Das Produkt an sich.Auf Besuchen der aktuellen Sommermessen hat sich dieser Eindruck bestätigt. Die Zeiten, in denen man Markennamen mit Erfolg auf irgendwelche beliebigen, austauschbaren Produkte drucken konnte, sind endgültig vorbei. Wer seine Kunden dauerhaft begeistern will, braucht keinen aufwändigen Marketing-Hype, sondern stichhaltige Argumente, welche genauen Vorteile seine Produkte den Kunden bringen können. Durch die rasend schnelle Verbreitung von Informationen im Internet kann sich ein Produkt dementsprechend im Handumdrehen als Top oder Flop erweisen. Den klaren Vorteil haben bei dieser Transparenz jene Marken, die echten Mehrwert bieten. Das gilt vor allem in der Boardsportbranche, wo technische Weiterentwicklungen seit jeher die Branche geprägt haben. Also erwarten die Kunden spürbaren Fortschritt und neue Technologien – keine leeren Versprechungen.

Zusätzlich verstärkt die aktuelle Wirtschaftslage diesen Prozess: Die Kunden haben weniger Geld zur Verfügung, achten also genau darauf, was sie kaufen und was die Produkte bieten können.

Dementsprechend lassen sich Neuanschaffungen am besten durch echte Leistungsmerkmale und Fortschritte rechtfertigen.

Viele Brands haben bereits ihre Alleinstellungsmerkmale und die einzigartigen Leistungsaspekte ihrer Produkte überarbeitet und dementsprechend klarer positionierte Produktkollektionen mit vereinfachten Werbebotschaften geschaffen.

Auch wir bei der SOURCE stellen die Produkte in den Mittelpunkt: Ab jetzt bietet jede Ausgabe aktuelle Trend Reports, diesmal Cruiser-Boards, Wetsuits, Sonnenbrillen und Surfbekleidung. Zusätzlich zeigen wir auf unserer Website jeweils eine Vorschau der kompletten Saison-Angebote einzelner Marken im Detail. Die Händler, vor allem unabhängige Core-Shops, nutzen unsere Infos und Trend Reports, um fundierte Kaufentscheidungen für die kommende Saison zu treffen.

Und es funktioniert. Insgesamt ist bereits spürbar, wie diese Rückbesinnung auf innovative Produkte mit echtem Mehrwert für den Kunden der gesamten Branche neue Energie verleiht.

Ihr werdet sehen: Ehrlich währt am längsten!

Editor Harry Mitchell [email protected]

Surf & French Editor Iker Aguirre [email protected]

Snowboard Editor Rémi [email protected]

Skate Editor Dirk [email protected]

German Editor Anna [email protected]

Design & Art Direction Owen [email protected]

Design Assistant Roddy [email protected]

Web Media Manager Denis Houillé[email protected]

Market Intel Manager Chelsea Van De [email protected]

ProofreadersInsa Muth, Marie-Laure Ducos, Chelsea van der Merwe

ContributorsDirk Vogel, Asier Zabarte, Benoît Brecq, Gordon Way, Fabien Grisel, Franz Holler, Miriam Deller, Jade Persaud-Walters, Daisy Maddinson, Anna Langer, Holly Gear, William Maddinson, Samuel Peek, Chelsea van der Merwe.

Advertising & [email protected]

Accounts [email protected]

To [email protected]

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Published byESB, 22 Friars Street, Sudbury, Suffolk, UKCO10 2AA

Boardsport SOURCE is published bi-monthly© ESB. All Rights Reserved

www.boardsportsource.com

No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means, or stored in any retrieval system of any nature without prior written permission, except for permitted fair dealing under the Copyright Designs and Patents Act 1988. Application for permission for use of copyright material including permission to reproduce extracts in other public works shall be made to the publishers. Full acknowledgement of author, publisher and source must be given. The views expressed in this publication are not those necessarily held by the Publisher. ISSN # 1478-4777

CONTENT

13. NEWS

15. TRADESHOW PREVIEW

17. RETAILER PROFILE

19. SUNGLASSES SS15 TREND REPORT

22. MEN’S SURF APPAREL SS15 TREND REPORT

28. BUSINESS MIT DEN MIDDLE-AGED SKATERS

31. WOMEN’S SURF APPAREL SS15

35. DER CHINESISCHE MARKT

36. BIG WIG INTERVIEW: MARK PRICE, FIREWIRE

39. CRUISER TREND REPORT

42. GREENROOMVOICE

45. WETSUITS SS15 TREND REPORT

48. BEST SELLERS

51. EINKAUFSWISSENSCHAFT – ABS, FRANCE

52. BRAND PROFILE – DIRTY DOG

54. BRAND PROFILE – WEST SNOWBOARDS

56. BRAND PROFILE – OWN SKATEBOARDS

58. SURF RETAILER HELP BY BRANDWAVE

60. MARKET INTELLIGENCE

68. OPPORTUNITIES

70. EVENTS

72. ONE EYED MONSTER

HALLO #72US

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INDUSTRY NEWS

Die Action-Sports-Reiseagentur All Conditions Media mit Sitz in Brighton hat die Outdoor-Kommunikationsagentur Good Mood Media übernommen. Zu den Kunden von AMC zählen: Dragon, Nike Vision, Nokia, Red Bull, Finisterre, Heimplanet, Picture Organic Clothing, The Snowboard Asylum, McNair Shirts und Big Balls Film. Durch Übernahme von Good Mood Media kommen Arc’teryx, Yeti und Nordisk neu ins Programm.

ALL CONDITIONS MEDIA ÜBERNIMMT GOOD MOOD MEDIA

Die Bekleidungs-Company Afends drückt im Europäischen Surf- und Streetwearmarkt aufs Gas. Sie verpflichten in Griechenland Sook Distribution, in Spanien übernimmt Azion Systems den Vertrieb und in Portugal Nuno Almeida.

AFENDS MIT NEUER DISTRIBUTION IN GRIECHENLAND, PORTUGAL & SPANIEN

Nixon hat Philippe Gouzes zum Vice President of Sales und General Manager EMEA ernannt. Gouzes arbeitet in der EMEA-Zentrale von Nixon in Hossegor und berichtet direkt an den CEO von Nixon, Nick Stowe. Zuletzt war Gouzes der Senior VP of International Business bei Burton, und zuvor VP of European Sales für alle Burton Marken sowie Channel Islands, und besetzte weiterhin leitende Positionen bei Rossignol.

Billabong Europe hat Jean Kress zum Head of Merchandising and Design ernannt. Nicolas Burger ist neuer Sales Manager. Jean und Nicolas arbeiten mit Sitz in der Zentrale in Hossegor und berichten an Jean-Louis Rodrigues, General Manager Billabong Europe. Kress verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Design und Action Sports, davon 15 Jahre bei Quiksilver. Bis zuletzt war Burger Head of Sales bei Fox EMEA.

Flux Bindings hat einen Vertrag mit Brad Farmer von der Agentur Marketing Farmer zur Durchführung des internationalen Marketings von Flux ab Wintersaison 2014/15 abgeschlossen. Farmer verfügt über langjährige Erfahrung in der Snowboardbranche und hat zahlreiche erfolgreiche Marketingkampagnen für namhafte Marken und Skigebiete umgesetzt.

NIXON ERNENNT PHILIPPE GOUZES ZUM VP OF SALES

BILLABONG EUROPE ERNENNT NEUEN HEAD OF PRODUCT & MERCHANDISING SOWIE HEAD OF SALESFARMER ÜBERNIMMT MARKETING VON FLUX

Rob Drydek hat die Kontrolle über DNA Distribution (Inhaber der Skateboard-Marken Alien Workshop (eingestellt), Habitat und Reflex) zurückerhalten. Zuvor hatte die Investmentfirma Pacific Vector, die vor neun Monaten die Mehrheitsanteile an DNA erworben hatte, Konkurs angemeldet. Inzwischen hat Dyrdek Enterprises wieder die volle Kontrolle über DNA.

ROD DYRDEK KONTROLLIERT WIEDER DNA

Ridgemont Adventure Outfitters hat den erfahrenen Action-Sports-Experten Ally Barr als leitenden Sales Agent für Ridgemont in Großbritannien und Irland verpflichtet. Barr war in den Siebziger- und Achtzigerjahren professioneller Skateboarder und ebenso begeisterter Snowboarder, Surfer, Taucher und Wakeboarder. Barr verfügt über langjährige Erfahrung bei Marken wie Quiksilver, Billabong, Ocean Pacific und Reef.

Jeremy de Maillard hat seine Stelle als VP of Marketing EMEA bei Vans verlassen und ist neuer VP of Marketing EMEA bei The North Face, ebenfalls eine Marke der Dachgesellschaft VF Corporation. De Maillard ist seit 2008 bei der VF Corp und hat entscheidend zum Aufbau der Marke Vans in EMEA beigetragen.

Der Profi-Surfer Alain Riou ist neuer Mitarbeiter beim Vertrieb Stokehouse Europe in deren Sales Team im Südwesten Frankreichs. Nachdem Alain als professioneller Surfer in aller Welt unterwegs war, ist dies der nächste Schritt in seiner Karriere.

RIDGEMONT VERPFLICHTET ALLY BARR ALS MASTER SALES AGENT FÜR GB & IRLAND

JEREMY DE MAILLARD ALS NEUER VP OF MARKETING EMEA BEI THE NORTH FACE

PROFI-SURFER ALAIN RIOU ARBEITET FÜR STOKEHOUSE EUROPE

Nach 35 Jahren im Geschäft stellt DaKine seine erste Kollektion von Surfbekleidung vor. Im Mittelpunkt stehen dabei Boardshorts und Kinderbadebekleidung sowie Webstoffe, Strickteile, Flannel- und Fleecehemden, die zur Saison Frühjahr/Sommer 2015 in die Geschäfte kommen.

Bleed hat seinen ersten Flagship-Store am 7. Juli in Berlin eröffnet. Der Laden entstand in Zusammenarbeit mit der Fingerboard-Marketingfirma Blackriver im Stadtteil Berlin-Friedrichshain.

DAKINE BRINGT ZUR SAISON FS2015 ERSTMALS SURFBEKLEIDUNG

BLEED ERÖFFNET ERSTEN EIGENEN LADEN IN BERLIN

Nach Einstellung der Damenkollektion im Juni 2013 bringt ...LOST zur Saison FS2015 wieder Bekleidung für Damen in den Handel. Anstatt die Produkte wie bisher nur über Lizenz zu vermarkten wird nun alles in Eigenherstellung produziert.

…LOST BRINGT FS2015 WIEDER DAMENKOLLEKTION

Authentic Brands Group, die Dachfirma von Prince, Spyder und TapOut, hat eine Reihe von Marken von Collective Licensing International übernommen, darunter Airwalk, Hind, Vision Street Wear und Above The Rim. Jede einzelne Marke wird weiterhin mit bestehenden Lizenznehmern an der Ausweitung ihrer Marktanteile und Produktangebote arbeiten.

AUTHENTIC BRANDS KAUFT MARKEN VON COLLECTIVE LICENSING INTERNATIONAL

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Amuse Society, die Marke für Damenmode, Strandbekleidung und Bademode unter Leitung von Mandy Fry und Summer App hat die erfahrene PR-Expertin Maria Sass zum Marketing Manager ernannt. Sass verfügt über acht Jahre Erfahrung in den Bereichen PR und Marketing für Marken wie Lexus, BCBG Max Azria und Stance Socks.

AMUSE SOCIETY ERNENNT MARIA SASS ZUM HEAD OF MARKETING

Nach dem großen Erfolg der Plastik-Cruiser steigt Penny Skateboards nun in den Rucksackbereich ein. Das erste Modell heißt „Pouch“. Die Taschen sind über die Penny-Website erhältlich und werden mit einer begleitenden Print- und Online-Kampagne vorgestellt.

PENNY SKATEBOARDS PRODUZIERT RUCKSÄCKE Electric hat ein neues Büro im Gewerbegebiet Olatu Leku bezogen, das unweit

der bisherigen Europazentrale in Landes, Frankreich, gelegen ist. Der Bau des neuen Gebäudes wurde unterstützt durch die Handelskammer der Stadt Bayonne und ist ebenfalls Sitz von Marken wie Fox und Oakley. Die Schwesterfirma von Electric, Volcom, hat ihre Zentrale ebenfalls direkt um die Ecke.

ELECTRIC ERÖFFNET NEUE ZENTRALE IN ANGLET, FRANKREICH

Der Inhaber der Marke DVS, Sequential, übernimmt die Firma Galaxy Brand Holdings und deren Marken Avia (Fitness), AND1 (Basketball), Nevados (Outdoor) und Linens ‘N Things (Heimtextilien). Sequential spezialisiert sich zunehmend auf Lizenzvereinbarungen und kontrolliert nach Aufkauf von Galaxy insgesamt zwölf Marken, die rund $2 Milliarden Jahresumsatz im Einzelhandel erwirtschaften.

Auf der Hauptversammlung der TTR in Barcelona wurde eine neue Snowboard World Tour vorgestellt, das Tour Concept 2.0. Demnach soll die Vergabe von TV-Rechten und Sponsorverträgen vor allem das allgemeine Wachstum des Sports unterstützen. Zum neuen Konzept gehört eine vereinfachte Wertung ähnlich der ASR Surfing World Tour, ohne die bisherigen ASR-Star-Events, und die Medienrechte werden nicht wie bisher einzeln vergeben, sondern zentral über die große Sportmedienagentur IMG. Die TTR hat eine eigene Marketingagentur für ihr neues Tourkonzept gegründet.

Der kalifornische Wetsuit-Hersteller Matuse arbeitet mit dem britischen Fachgroßhandel für Surfprodukte, Global Wetsuit Supplies, an der Markteinführung seiner Produkte in Großbritannien und Irland sowie einzelner Ländern auf dem europäischen Kontinent zusammen.

SEQUENTIAL KAUFT GALAXY BRAND HOLDINGS

TTR TOUR CONCEPT 2.0

MATUSE WETSUITS KOMMT IN GB UND IRLAND AUF DEN MARKT

ANIMAL ERÖFFNET NEUEN SHOWROOM IN MANCHESTERMitten in der Innenstadt von Manchester, England, hat Animal einen neuen Showroom eröffnet. Diese Maßnahme belegt das anhaltende Wachstum der Marke, die erst zu Anfang des Jahres einen Showroom in London eröffnet hat.

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Am 26. Juni feierte GoPro seinen Börsengang und am ersten Tag stieg der Wert der Aktien am NASDAQ um 31%. Damit kletterte der Wert der Firma auf $3,9 Milliarden. Ein sehr beeindruckendes Ergebnis, zumal der Gründer der Marke, Nick Woodman, das Unternehmen ganz allein von seinen Anfängen als Anbieter von Kamerariemen für Surfer im Jahr 2002 aufgebaut hat. GoPro ist der erste am Wertpapiermarkt gehandelte Elektronikanbieter im Action-Sportbereich seit Börsengang von Skullcandy im Jahr 2011, und Anbieter des weltweit bestverkauften Camcorders. In den ersten drei Monaten dieses Jahres steigerte GoPro seine Umsätze um 8% auf $235,7 Millionen. Neuer Präsident der Firma ist Tony Bates, ehemals Executive Vice President bei Microsoft.

GOPRO-AKTIEN STEIGEN AM ERSTEN TAG UM 31% – INHABER IST MILLIARDÄR

Nach zwei Jahren als National Sales Manager übernimmt Perkins die Leitung von Sunset Skateboards, nachdem er maßgeblich daran beteiligt war, die Marktanteile im Einzelhandel entscheidend auszubauen. Zusammen mit seinem Team hat Perkins wichtige Beziehungen im Vertrieb und Einzelhandel geschaffen und will die Marke mit den im Dunkeln leuchtenden Rollen nun international erweitern.

SUNSET SKATEBOARD CO. ERNENNT PERKINS ZUM PRESIDENT & CEO

Die Umstrukturierungen bei Quiksilver gehen weiter. Jetzt hat die Firma strategische Lizenzvereinbarungen für einzelne Produktkategorien abgeschlossen, darunter Kinderbekleidung von Roxy und Quik’ mit der Parigi Group, Uhren mit der E. Gluck Corporation, Socken und Strumpfhosen mit Planet Sox, Gepäck mit Travel Plus International, Strandhandtücher mit The Northwest Company sowie Surfboards mit SARL Euroglass und deren Partner Equity Bell, die weiterhin Cruiser- und Longboards unter dem Markennamen Quiksilver herstellen und vertreiben werden.

QUIKSILVER SCHLIESST STRATEGISCHE LIZENZVEREINBARUNGEN

Bei MATIX fanden einige interne Umstrukturierungen statt, die zur Stärkung des internationalen Vertriebs und Marketing dienen. MATIX hat Daran Godfrey zum Global Sales Director ernannt. Jaime Fernandez ist neuer International Sales Manager und Nick Evennou übernimmt eine leitende Rolle im Vertrieb und Marketing.

MATIX VERSTÄRKT INTERNATIONALEN VERTRIEB

Die Konferenz fand erstmals 2012 in Lech Zürs, Österreich, statt und bietet umfassende Informationen zu mehr Sicherheit im Wintersport. Vom 5.–7. Dezember vermittelt die Messe ein Workshop-Angebot für Einzelhändler und Verkaufspersonal zum Thema Sicherheit im Wintersport und entsprechende Produkte.

SNOW & SAFETY CONFERENCE BIETET ZUSAMMEN MIT ISPO SEMINARE FÜR HÄNDLER

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Angesichts des Messetermins zeitgleich zur Fußball-Weltmeisterschaft und der entsprechenden WM-Stimmung auf der Sommerausgabe der Bread & Butter stellte sich mir die Frage: Ist die Messe vielleicht mit der brasilianischen Nationalmannschaft zu vergleichen, deren goldenen Momente bereits in der Vergangenheit liegen? Jedenfalls ließ mich die große Nachricht, dass die BBB nun im Sommer in Berlin und im Winter in Barcelona stattfinden wird, größtenteils kalt. Auch trotz dem tollen Slogan: „It’s always summer in the BBB world.“ Zwar bedeutet das für die Marken, dass auf der Barcelona-Messe viel mehr Händler aus Südeuropa zu Besuch kommen, aber die Frage bleibt: Kommt diese Art von Rettungsaktion nicht etwas zu spät? Die Messe war doch schon längst in Barcelona – wäre ein komplett neuer Veranstaltungsort nicht spannender gewesen? Verliert BBB momentan den Anschluss, vor allem da sich die

Modebranche immer wieder neu erfindet? Wir werden sehen! Zurück zur Sommermesse in Berlin: Diese war zwar weniger gut besucht und bot weniger Ausstellungsfläche als in den Vorjahren, zieht aber immer noch als größte Messe der gesamten Berlin Fashion Week eine Vielzahl von Händlern an. Marken aus dem Action-Sport-Bereich waren zahlreich vertreten und insgesamt allesamt zufrieden mit der Messe. Diese Marken richten sich insgesamt an ein breiteres Publikum, als szenenahe Messen wie Bright erreichen können. Hierzu zählen unter anderem Bench, Barts, Ocean Minded, Deus ex Machina, Dickies, Herschel Supply Co, Hex, Lightning Bolt, Maui and Sons und WeSC. Die nächste Ausgabe der BBB findet vom 8.–10. Januar 2015 in Barcelona statt.

www.breadandbutter.com

Die zweite Ausgabe der Bright im ehemaligen Warenhaus Jandorf im Herzen von Berlin Mitte erwies sich als Erfolg. Auf der Bright wird im Vergleich zu den größeren Messen der Berlin Fashion Week mehr auf „Back to the Roots“ gesetzt und die Marken aus dem Streetwear- und Boardsportbereich fühlen sich im neuen Veranstaltungsort anscheinend sehr wohl. Im dritten Stock wurde diesmal zusätzliche Ausstellungsfläche geboten, wodurch deutlich mehr Brands vertreten sein konnten, die diesmal nach Themenkategorien verteilt waren. So waren im zweiten Stock vorwiegend Marken vertreten, deren Wurzeln in der Mischung aus Kunst, Musik und Skateboarding zu finden sind. Unter den 300 Marken der Bright waren neue und wieder zurückgekehrte Brands dabei wie Reebok, Kangaroos, King Apparel, Alis, Qhuit, Dope, Obey, Converse, Altamont, Primitive, Sweet und C1RCA. Mittlerweile gilt die Bright international als feste Größe im Streetwearbereich und wer sich als Händler einen Überblick der aktuellen Trends und heißen Marken verschaffen will, kommt an der Messe nicht vorbei. Besucher aus Deutschland machten die Hälfte der Gäste aus, bei den internationalen Besuchern lag Großbritannien an erster Stelle, dicht gefolgt von Holland, Frankreich, Österreich, Italien und der Schweiz. Zwar lief zeitgleich

die Agenda Messe in Long Beach, dennoch fanden viele der gewohnten Gesichter aus den Vereinigten Staaten ihren Weg nach Berlin auf die Bright, was den internationalen Stellenwert der Messe belegt. Die Besucherzahlen legten im Vergleich zum Vorjahr leicht zu. Leider kamen einige der Begleitveranstaltungen wie das C1RCA Death Race durch den sintflutartigen Regen in Bedrängnis, doch rechtzeitig zur Feier des unglaublichen 7:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien konnte mit den DJs der LookyLooky Crew gebührend gefeiert werden. Am letzten Abend fand im Rahmen des Bright X Cons Project Berlin ein Skatecontest in einem ehemaligen Supermarkt in Mitte statt, wobei die musikalische Unterhaltung von Flatbush Zombies aus Brooklyn und den Palace DJs aus London übernommen wurde. Und keine Angst: Die Bright bleibt auch im kommenden Winter in Berlin, anstatt der BBB nach Barcelona zu folgen. Wie die Veranstalter richtig feststellten: Für die Bereiche Skateboarding, Streetwear und Sneaker ist und bleibt Berlin einfach der allerbeste Messestandort in ganz Europa. Die nächste Bright geht vom 19.–21. Januar 2015 über die Bühne.

www.brighttradeshow.com

Das Londoner East End ist bekannt als heißes Pflaster für Mode, Hipster und die Messe Jacket Required, die sich als feste Größe für Marken und Händler aus dem Boardsportbereich etabliert hat. Zur aktuellen Sommerausgabe war eine gesunde Anzahl von Marken aus der Branche vertreten, darunter Altamont, Dickies, Electric, Volcom, Santa Cruz, Captain Fin Co, Urbanears, Komono, Stance, Deus Ex Machina, Poler, BRSH, Raen, WeSC, RVCA, Addict, Makia, Element, Globe, Herschel und Lightning Bolt. Die Marken aus dem Boardsport waren im zweiten Stock direkt vor der Hauptmessehalle konzentriert. Durch die leeren, weißen Wände der Halle und einheitlich gestalteten Messestände mit jeweils zwei einfachen Garderobeständern lag

das Hauptaugenmerk auf den eigentlichen Produkten – ohne Ablenkung durch überzogene Marketinginszenierungen. Bei allen Marken aus dem Boardsport herrschte die ganze Messe über großer Andrang seitens der Händler. Der Trend aus dem letzten Jahr zur stolzen Rückbesinnung der Marken auf ihre Wurzeln im Boardsport setzte sich fort. Diesmal lag verstärktes Augenmerk auf der Fertigungsqualität der Produkte sowie liebevolle Details wie Stickmuster, während immer mehr Brands ihre Produkte in Europa fertigen lassen.

www.jacket-required.com

BREAD & BUTTER SUMMER EDITION, BERLIN, 8.–10. JULI 2014

BRIGHT SUMMER EDITION, BERLIN, 8.–10. JULI 2014

JACKET REQUIRED SUMMER EDITION, LONDON, 30.–31. JULI 2014

TRADESHOW REVIEWS

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Glückwunsch zum Jubiläum, gib doch bitte mal einen kurzen Abriss der Shopgeschichte.Mitte der Achtzigerjahre gründete Roger Povey ein Geschäft namens Starboard Surf. Das war ein Wohnanhänger, aus dem er am Strand von Scarborough Wetsuits und Boards zum Verleih anbot. 1989 zog Roger dann in einen Laden in der Hanover Road und änderte den Namen auf Secret Spot. Der winzige Shop, in dem kaum mehr als fünf Boards und ein Dutzend Wetsuits Platz hatten, wurde für Surfer aus der Gegend wie ein Wallfahrtsort, wo sie dicht aufeinander gequetscht Surfvideos schauen und die Wettervorhersage auf BBC fürs Wochenende sehen konnten. Im Jahr 1991 nahm sich Roger den hiesigen Surfer Paul „Tomo“ Tomlinson zum Partner und zog mit dem Shop in die heutige Adresse in der Pavilion Terrace. Im Jahr 2006 zog sich Roger aus dem Geschäft zurück und Tomo wurde alleiniger Eigentümer von Secret Spot. Heute haben wir drei Niederlassungen: Den Laden in Scarborough, die Surfschule und Shop in Cayton Bay und unsere Zentrale für Online-Handel mitsamt Lager in Wykeham.

Wie viel Prozent Eurer Umsätze macht Ihr über Online-Handel verglichen mit Verkauf im Geschäft?Ich würde sagen 50% Online und 50% stationärer Handel, die Surfschule nicht mitgerechnet. Wir haben zwei stationäre Läden und eine Online-Präsenz, also ist es ziemlich ausgeglichen.

Haben sich Eure Umsätze in diesem Jahr eher gesteigert oder verschlechtert?Insgesamt hat es sich gesteigert. In den Läden ging es zurück, aber dafür hat Online stark zugelegt. Die Läden sind sehr vom Surfen abhängig und das Wetter war alles andere als günstig, was uns leicht beeinflusst hat. Aber insgesamt war es ein positives Wachstum.

Wodurch hebt sich Euer Shop von der Konkurrenz ab?Wir sind ein authentischer Surf-Shop und darauf spezialisiert, das beste auf dem Markt erhältliche Zubehör zu verkaufen. Die Art von Local-Shop,

in den man einfach reinkommen und mit den Jungs über Surfen quatschen kann. So etwas stirbt momentan aus! Wir sind alle Surfer und reden den ganzen Tag mit Begeisterung über Surfen und helfen gern unseren Kunden. Was uns von anderen Surf-Shops abhebt, ist unsere langjährige Tradition und das damit verbundene Know-How. Es ist schon unglaublich, wie viele andere Shops von Geschäftsleuten und nicht von Surfern geführt werden.

Welche Trends beobachtet Ihr momentan im Boardsport?Momentan besinnt sich alles wieder auf Surfen. Der Sport ist wieder cool – für uns war er das immer – und lange Zeit haftete Surfen eine Art Negativimage an, das langsam verschwindet. Der altgediente „Surfer-Look“ ist tot und die Leute verlangen nach schickerer, einfacherer Kleidung und Hartware.

Welchen Rat würdet Ihr unabhängigen Händlern geben, die sich gegen große Warenhausketten durchsetzen müssen?Versucht nicht, mit denen mitzuziehen sondern macht Euer eigenes Ding. Sowieso folgen die großen Händler eher dem, was die unabhängigen Shops machen. Wer also deren Vorgabe bei Trends folgt, macht etwas verkehrt. Bleibt bei Euren Wurzeln.

Sponsert Euer Shop auch Fahrer und Contests, usw.? Wir veranstalten einen jährlichen Contest namens East Coast Classic, der uns und den beteiligten Marken großen Nutzen bringt. Das ist ein echtes Gemeinschaftsding, bei dem jeder mitmachen kann. Wir wollen damit Surfen bekanntmachen und den Leuten gute Unterhaltung bieten.

Wenn Du die Zeit fünf Jahre zurückdrehen könntest, was würdest Du anders machen?Mehr surfen, weniger arbeiten! Aber im Ernst, vielleicht vorausschauender im Online-Bereich einsteigen. Wir waren schon immer fortschrittlich mit der Website, aber wahrscheinlich hätten wir mehr investiert um den heutigen Stand noch schneller zu erreichen!

Der Secret Spot Surf-Shop in England feiert zurzeit 25-jähriges Bestehen. Es gibt sicher nur wenige Surf-Shops, die bereits ein Vierteljahrhundert dabei sind. Wir sprachen mit Manager John Bagnall über das Erfolgsgeheimnis und Strategien, trotz

Internet im stationären Einzelhandel relevant zu bleiben.

SECRET SPOT SCARBOROUGH, GROSSBRITANNIEN

WWW.SECRETSPOT.CO.UK

retailer profile

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RAHMEN„Neu aufgelegte Klassiker“ sind DER Trend 2015, meinen einhellig Electric und Smith. Dragon unterstützt den Vintage-Vibe mit der neuen „Fit For Living“ Kollektion sowie „klassischen Modellen in kleineren Passformen“ für die jüngeren Athleten, die viel reisen. Otis arbeitet ebenfalls mit „runden Gläsern, die von alten Klassikern inspiriert sind“. Electric bringt „halbrunde Drahtrahmen und tropfenförmigen Azetatgestelle“, D’Blanc „vintage-inspirierte Details und moderne rahmlose Varianten“, während Smith, Oakley, O’Neill, Otics sowie Cébé sich von ihren eigenen Kollektionen aus vergangenen Zeiten inspirieren lassen. „Flacher Nasensteg“ (VonZipper) und „flache Unisex-Rahmen mit Metall am Nasensteg“ (D’Blanc) sind ebenfalls gute Beispiele moderner Rahmenvarianten.

Die klassischen „Leather Side Glacier Shields“ von D’Blanc schlagen die Brücke zum nächsten großen Trend 2015: Performance-orientierte Brillen mit supermodernen High-Tech Rahmen. Sonnenbrillen mit Seitenschutz und „breiten Bügeln an den Schläfen schützen vor Sonne, Sand und Wind“ (Smith) und sind gleichermaßen „stylish wie funktionell“. Diese „Wrap-Around“-Modelle bieten auch Spy, Bollé und Gul. Nike Vision verlässt sich komplett auf Funktionalität und konzentriert sich „nicht zu sehr darauf, was ‚in’ ist, sondern nur, was den Athleten am meisten dabei hilft, ihre Leistung zu verbessern.“ Melon und Cébé steuern noch ein paar eckige Modellen bei, während Dragon als Pionier des #weareframeless Looks die neue rahmenlose ‚Shadow Collection’ präsentiert. Dirty Dog und D’Blanc experimentieren ebenfalls mit rahmenlosen sowie geometrischen

Designs. Electric und Sinner gehen noch einen Schritt weiter zu „post-apokalyptischen/futuristischen Themen“ (Electric). Daher hat Sinner die Werbekampagne zur neuen Kollektion sogar beim verrücktesten Festival der Welt, dem Burning Man in den USA produziert. Von Dragon wird es in dieser Richtung zukünftig auch noch mehr zu bestaunen geben, sobald die technischen Innovationen der APX (Advanced Project) Goggle Reihe auch auf die Brillen übertragen werden. Das „nächste Level der nahen Zukunft!“

Und Oakley? Neben ein paar der „verrückten Designs, die man aus den frühen Oakley-Jahren kennt“, sind auch ein paar schlichte Lifestyle-Modelle im Programm, genau wie die minimalistischen Looks von Ashbury nach dem Motto „Weniger ist Mehr“.

FARBENFarben bleiben weiterhin ein wichtiges Thema, egal ob Vintage, Modern oder Sport-spezifisch. Neff meint sogar, dass 2015 die „bislang farbenfrohste Kollektion“ kommt und Spy schwört ebenfalls auf „Spaß und fröhliche Farben“, genau wie Nike Vision, O’Neill, Cébé und Bollé. Im nächsten Jahr nimmt VonZipper farbige Versionen der Bestseller mit in die Kollektion auf und Oakley setzt mit bunte Rahmen in Kombination mit „kontrastfarbenen Inserts und Bügeln“ noch einen drauf. Bollé, O’Neill und Melon spielen ebenfalls mit den verschiedensten Kombinationen, während Nectar mit denen „Hydrodipped“-Modellen die Farbe direkt ins Material integriert. Wer es etwas subtiler mag, wird bei den „durchsichtig getönten ‘60er-Jahre Rahmen mit kontrastierten Spectra-Gläsern“ von Spy oder den „Farbverläufen und Batikmustern“ von Neff fündig.

Obwohl es in der Mode jede Saison etwas Neues gibt, kann man das Rad nicht Jahr für Jahr neu erfinden. Das muss auch nicht sein, denn 2015 drängen vor allem viele Varianten und Neuauflagen alter Klassiker in die Brillenregale.

Von Anna Langer

SUNGLASSES SS15 TREND REPORT

trend report

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Electric frischt dunkleren Modelle dagegen nur mit ein paar „Farbspritzern“ auf und auch VonZipper sowie Sinner setzen auf gesetzte, erdige Farben. Cébé peppt dunkle Rahmen mit farbigen Spiegel-Gläsern auf, während Dirty Dog die Farbe ganz weglässt und komplett durchsichtige Brillen anbietet, wie auch Melon mit ihren semi-transparenten Ausführungen.

Grafik-Muster reichen von Neffs „Hard Fruit Collection“ aus bunten, digitalisierten Früchten über texturierte Rahmen von O’Neill sowie Hawaiianischen Blumen, Hula Prints und eine außergewöhnliche Artist Collaboration mit Schoph von Dragon. Aber auch klassisches Schildpatt feiert 2015 ein großes Comeback bei Spy, VonZipper, O’Neill, Melon und Sinner, die es als konstanten Verkaufsschlager sehen und mit „bunten Spectra Gläsern“ (Spy) oder Matt-Finish (Melon) aufwerten. Matte Oberflächen scheinen sich nach einem leichten Hype im letzten Jahr dagegen nicht zu behaupten und sind nur noch bei Melon und O’Neill vertreten.

GLÄSERBei den Gläsern geht es 2015 ebenfalls wieder bunt zu. Verspiegelte Variationen werden nach wie vor in allen Kollektionen vertreten sein, von Electric bis O’Neill, in blauen und bronzefarbenen Schattierungen von Smith, Cébe und Bollé; Rosegold und Himmelblau in kontrastfarbigen Rahmen von Sinner sowie doppellagige Gläser von Bollé. Und auch Dragon schließt sich mit drei neuen Gläsern in Rosegold, Himmelblau und Plasma diesem Trend an.

Etwas weniger grell und trotzdem nicht weniger stylish sind die Farbverlauf-Gläser, mit denen Electric, O’Neill und D’Blanc ihre Vintage-(Electric) und Lifestyle-Modelle (O’Neill) austatten.

Was Materialien angeht, schwören Ashbury und Melon auf hochwertige Zeiss-Gläser, während Otis mit Mineralglas arbeitet, das ihrer Ansicht nach „das optisch korrektestes, verzerrungsfreiestes und kratzfestestes“ Material für Sonnenbrillen ist. Ähnliche Qualitäten weist auch das NXT von Bollé auf, „ein hochwertiges Trivex-Material, das für eine kristallklare Optik sorgt, wie sie sonst nur Glas hat.“ Electric setzt weiter auf Melanin, das „mit am besten ganz natürlich vor den schädlichen Einflüssen der Sonne schützt“ und sowohl 100% der UV-Strahlen, als auch 98% des blauen Lichts filtert und die Kontraste verstärkt, ohne die natürliche Farb-Wahrnehmung zu beeinträchtigen. Dies ist besonders im Sportbereich wichtig und sowohl von Smiths ChromaPop als auch Spys Happy Lens Technology abgedeckt, was beide Marken 2015 noch verstärken. Für optimale Leistung in allen Bereichen werden die Gläser bei Oakley je nach Bedarf variiert und für „bestimmte Umgebungen und Sportarten“ optimiert.

MATERIALIENDie meisten Marken verwenden weiterhin vor allem Grilamid/TR90 (Electric, VonZipper, Otis, O’Neill, Melon Optics, Gul & Dirty Dog), vor allem für Performance-orientierte Modelle, da es sich „auch bei Hitze nicht verformt und immer perfekten Sitz garantiert“ (Electric). Gloryfy bleibt den G-Glex Rahmen und I-Flex Gläsern auch 2015 treu, die ihre Brillen unzerbrechlich machen. Dragon hat sich in den letzten Jahren ebenfalls stark mit Materialien beschäftigt und erweitert nächsten Sommer die H20 Kollektion mit noch mehr im Wasser schwimmenden Modellen, was auch bei Gul ein wichtiger Faktor ist, die ihren Modellen noch eine „Leash für sicheren Halt“ hinzugeben.

Weiterhin gibt es 2015 ein paar echte Innovationen, da sich der „Optikbereich jeden Tag weiter entwickelt“ (Spy). Zu den Beispielen zählt Oakleys NanOmatter, das im Oktober vorgestellt wird, ein „ganz neues Material, das sehr dünn und ebenso super stark ist.“ Auch Filtrate hat eine Überraschung auf Lager „die noch nie da war!“ Genaueres dazu wird allerdings leider erst nächsten Sommer verraten. Und auch Shred revolutioniert zwar nicht das Material, aber seine Verwendung mit der neuen NOWEIGHT™ Technologie, die aus dem „Hoch- und Tiefbau abgeleitet ist und weniger Material verbraucht, während Stabilität und Performance der Brille maximiert werden.“

Ein Anstieg ist auch bei handgemachtem sowie pflanzenbasiertem Azetat

aus Italien spürbar (Electric, Otis, D’Blanc & VonZipper), zum Teil auch mehrschichtig (Sinner) oder sogar mit Bambus kombiniert (Shred). Smith verwendet mittlerweile außerdem für 95% der Kollektion das biologisch abbaubare Rilsan Clear Material und Spy pflanzliche Polysacharid-Stoffe.

Metal in den verschiedensten Ausführungen von Titan (Smith) bis Nickel (VonZipper) erfreut sich ebenfalls weiter großer Beliebtheit, wird mit TR90 oder Acetate (Dirty Dog) kombiniert und peppt alte Klassiker auf (O’Neill & Otis).

KORREKTURBRILLENDie meisten befragten Marken sind sich einig, dass die Nachfrage an Korrekturbrillen von Boardsport-Firmen in Zukunft weiter zunehmen wird und sich zu einer „wichtigen Erweiterung des Sortiments“ (VonZipper) entwickeln könnte. Marken, die große, traditionelle Brillenfirmen wie Marchon/VSP (Dragon & Nike Vision) oder die Safilo Group (Smith) im Hintergrund haben, können auf deren Erfahrung sowie Wissen zurückgreifen und neben hochqualitativen Brillen auch den entsprechenden Service anbieten. Für Nike Vision ein logischer Schritt: „Wir haben gerade eine sehr fitness- und sportbegeisterte Gesellschaft, der wir entsprechende Möglichkeiten bieten müssen, vor allem wenn diese fitte Generation älter wird und Sehschwächen zunehmen.“ Shred setzt dagegen ganz auf die Kraft ihrer Rahmen, die sich Kunden selbstständig mit Korrekturgläsern ausstatten lassen können: „Wenn ein Rahmen in Sachen Style und Performance überzeugt, ist die Tönung der Gläser zweitrangig.”

AUSBLICKAuch wenn nächsten Sommer mit allen möglichen Trends, Formen, Farben, Materialen und Kombinationen experimentiert wird, bleibt doch ein gemeinsamer Konsens: „Das ewige Streben nach Style und Performance“ wie Shred es zusammenfasst. In unserer sportbasierten Industrie gibt es hier längst kein Entweder-Oder mehr, sondern nur noch ein Wie. Ob das versteckte Gummieinsätze für besseren Halt an der Nase sind (D’Blanc), oder die gleichen Stabilitäts- und Performance-Standards bei Sport- wie Lifestyle-Brillen, „heute müssen sich die Kunden nicht mehr zwischen technischen Features oder Style entscheiden” (Shred). Das hebt diese Marken und ihre Produkte auch von regulären Herstellern ab, die vielleicht die Looks und Designs kopieren, aber meilenweit von deren jahrelanger Erfahrung und umfassender Expertise entfernt sind.

NEUAUFGELEGTE KLASSIKER – moderne Varianten klassischer ModelleSPORT-SPECIALS – Performance-orientierte SpezialbrillenREGENBOGEN – verspiegelte Gläser in allen Farben & Schattierungen MATERIALIEN – ökologische & technische Innovationen

EYEWEAR TRENDS AT A GLANCE

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EYEWEAR EDITORIAL TEAM EXPOSURE RANKINGJAN – JUN 2014, GLOBAL WEB PRESS

Rank Brand Editorial Team Exposure Clipping Pages

1 Oakley 1 213 554¤ 2086

2 Quiksilver 1 191 673¤ 2439

3 Dragon 716 780¤ 1222

4 Von Zipper 505 388¤ 1068

5 Electric 372234¤ 682

Source: Rideometer.

“Editorial Team Exposure” gathers the value all the brand’s team riders editorial exposure on websites over the period in that specific product category. The value is based on the advertising equivalency method.

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„In den kommenden Saisons kehren die Kunden wieder zurück zu echten Surf- oder Skate-Marken. Sie suchen wieder nach dem Unterschied im Lifestyle wie es ihn in den Neunzigerjahren und früher gab, um sich abzuheben. Also besinnt sich Surfbekleidung wieder auf ihre Wurzeln und unterscheidet sich zunehmend von Streetwear“, sagt Nicolas Perceval, Head Designer for Men’s Apparel bei Billabong.

Letztendlich geht es um Abgrenzung vom klischeehaften „Surfer-Look“ und seinen auf dem Massenmarkt erhältlichen Auswüchsen. Zur Saison Frühjahr/Sommer 2015 nutzen traditionelle Surfmarken die eigene Markengeschichte als Inspiration. „Man kann sich über verschiedene

Arten hervorheben, und muss nicht immer besonders laut sein. Es reicht auch, sich selbst als Marke treu zu bleiben“, sagt Jacob Byrne, Design Manager von Rhythm Clothing. Ähnlich sieht das auch Maël Armellini, Men’s Surfwear Product Manager von Rip Curl: „Was die Kollektion angeht haben wir den Umfang etwas reduziert um sicher zu gehen, dass die Designer sich 100% darauf konzentrieren, wofür Rip Curl als Marke steht und was echte Surfer brauchen. Nämlich die bequemsten Boardshorts, die besten Surf-Jacken und Produkte von hoher Qualität.“

Nach 35 Jahren im Boardsportbusiness steigt Dakine nun mit einer Kollektion für FS2015 in den Surfbekleidungsbereich ein. Die

Als die Surfkultur noch in den Kinderschuhen steckte, war speziell zum Surfen gestaltete Kleidung noch eine Ausnahmeerscheinung. In den späten Fünfzigerjahren gab es Surf-Shorts – Vorläufer heutiger Boardshorts – lediglich bei einigen in der Szene bekannten Schneidern zu kaufen, etwa dem legendären M. Nii auf Hawaii. Eingeweihte Surfer konnten auch in Surf-Shops wie Ray’s Cabana in Malibu maßgeschneiderte Surf-Shorts bestellen, die unter dem Ladentisch verkauft wurden. Surfmode war ein Insidergeschäft, hoch individualisiert – und nur für echte Surfer.Heutzutage ist alles anders: Jedermann will sich kleiden wie ein Surfer, und nie zuvor war es leichter, Surfbekleidung zu kaufen – oder einen Abklatsch für den Massenmarkt von Hollister & Co. Momentan setzen authentische Surfmarken verstärkt auf anspruchsvolle, individuelle und qualitätsorientierte Produkte, um sich abzuheben: Das Ergebnis ist ein Update der Surfmode mit originellen Designs, fortschrittlichen Stoffen und trendgerechten Schnitten von Marken mit festen Wurzeln im Boardsport. Von Dirk Vogel

FS2015 TREND REPORT SURFBEKLEIDUNG FÜR HERREN

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Kollektion bietet Boardshorts für Herren, Badehosen für Kinder sowie jede Menge Hemden, Strickteile, Flannelhemden und Fleece-Stücke. Hierzu Mike Madlener, President von Dakine Hawaii Surf: „Die neue Frühjahrskollektion basiert auf der Tradition von Dakine für Qualität, Performance und Innovation. Gleichzeitig fließen die Wurzeln der Marke auf Hawaii und das Aloha-Feeling mit ein – das ist für die Marke sehr wichtig. Unser Team hat rund um die Uhr gearbeitet, um diese Kollektion auf den Markt zu bringen, die sicher im Fachhandel und bei den Endkunden auf gute Resonanz als relevante, gut durchdachte Bekleidung mit positiver Message stoßen wird.“

STRAND STATT STRASSETotal „Out“ sind große Logos und standardmäßige Shorts, T-Shirts und Hoodies. Angesagt sind sonnengebleichte Stoffe, raffinierte Strickteile, kunstvolle Drucke und gut versteckte Performance-Technologien. Zur Saison FS15 vollzieht sich auch eine konsequente Trennung zwischen Surfbekleidung und Streetwear.

Hierzu Jan Lindeboom von O’Neill: „Der größte Unterschied zwischen Surfbekleidung und Streetwear ist der Kunde. Wir bei O’Neill beobachten gerne Streetwear-Trends und binden auch einiges in unsere Designs ein, fragen aber immer: Würde ein Surfer so etwas anziehen? Einige Streetwear-Trends sind für uns als Marke zu weit weg!“

Während Streewear inspiriert wird von urbaner Kultur und Leben in der Großstadt, geht es im Surfbereich vor allem um aktiven Spaß an der frischen Luft, wie die neue kalifornische Marke Iron & Resin beweist: „Wir lassen uns inspirieren von unseren gemeinsamen Abenteuern hier unterm freien Himmel im Westen. Unsere Inspiration besteht zu gleichen Teilen aus Bergen, Wüste und Küste“, sagt Jackson Chandler, Mitbegründer von Iron & Resin.

Gleichzeitig bemerkt der European Brand Manager von Afends, Alexei Obolensky: „Surfbekleidung und Streetwear sind für uns immer enger verbunden. Die Marken werden Streetwear-Marken mit Surfeinfluss. Aber Surfen ist immer noch ein negativ besetztes Wort in Regionen ohne Core-Surfszene wie Paris oder London, also müssen sich Marken vorsichtig positionieren.“ Laut Reef verschwimmen die Grenzen zwischen Surf- und Streetwear ohnehin.

KREATIVE FREIHEITWas Styling und Farbgebung angeht, folgt Surfbekleidung seit jeher einer anderen Entwicklung als Streetwear. So sind Neonfarben und sonnegebleichte Stoffe am Strand, umgeben von blauem Himmel und weißem Sand, voll in ihrem Element, während sie in der Großstadt eher fehl am Platz wirken. „Der Hauptunterschied zwischen unseren Streetwear- und Surfkollektionen liegt in der Farbwahl. Im Surfen geht es greller zu, als in der Streetwear“, sagt Mathieu Santoni at Volcom.

Genau das sagt auch Pepe Šetele, Head Designer von Horsefeathers: „Streetwear ist weniger laut, da stehen Erd- und Grüntöne im Mittelpunkt sowie Drucke in ähnlichen Farbtönen. In der Surfbekleidung geht es um knallige Farben, starke Motive und Druckmuster. Da sind den Designern keinerlei Grenzen gesetzt.“ Neonfarben setzen starke Akzente in den Shorts von Brunotti und O’Neill, während Oakley mit Neon als Farb-Block spielt, etwa beim neuen 1080 Windbreaker.

Gleichzeitig bewegen sich Streetwear und Surfbekleidung in die gleiche Richtung, was die Schnitte und Materialien angeht, sagt Pepe von Horsefeathers: „Die Schnitte sind momentan sehr ähnlich. Kürzere und engere Hosenbeine sieht man immer mehr. Stretch-Stoffe sorgen für mehr Tragekomfort bei engeren Passformen.“

Höhepunkt der Rusty SS15 Kollektion ist deren ANTIFIT Linie: „Der tief sitzende Schritt ist im Moment richtig angesagt. Weltweit lösen sich die

Jugendlichen von dem Stil, den ihre Eltern tragen!“

Technische Performance und funktionelle Stoffe sind seit jeher fester Bestandteil der Surfbekleidung. Auch die erste Generation Surf-Shorts von M. Nii und Konsorten bediente die Ansprüche der Surfer mit funktionellen Eigenschaften. „Der Unterschied zur Streetwear liegt vor allem bei den technischen Komponenten. Surfbekleidung bietet sehr viele funktionelle Eigenschaften wie Stretch-Materialien und per Laser geschnittene Löcher und geklebte Nähte“, sagt Joffrey Delfgaauw, Design Manager von Protest.

VINTAGE ODER TECHNIK?Zum Thema leistungsorientierte Technik bleibt jedoch anzumerken: Dieser Trend bedeutet keinesfalls ein Revival des „Super Tech“-Styles aus den Neunzigerjahren. In der Saison FS15 ist die Technik dezent versteckt, wie das bereits seit einigen Jahren im Schuhbereich verbreitet ist. Der daraus entstehende Look ist gleichzeitig progressiv und traditionsbewusst.

Das bestätigt auch Peter Smith, General Manager von Hurley Europe: „Es gibt starke Einflüsse aus den Anfangsjahren der Surfszene, aber überarbeitet mit modernen Passformen und Materialien. Ich denke, die Grenzen zwischen Surfen und Skaten verschwimmen, da der Markt sich immer freier entfaltet.“ Zu den Highlights der FS15-Saison zählen Collabos mit JJF und Julian Wilson sowie neue Walkshorts mit Nike Dri Fit.

Selbst Chino-Pants sind nicht mehr bloß in der Großstadt zu finden, sondern lernen Schwimmen. Bestes Beispiel sind die Hybrid-Shorts von Brunotti: „Die Calvise Boardshort sieht aus wie eine Chino, ist aber eine technische Boardshort. Also kann man sie in der Stadt und auf dem Board anziehen. Der traditionelle Reißverschluss sowie die Gürtelschlaufen und Kleingeldtasche sorgen für einen Streetwear-mäßigen Look. Die Shorts sind wasserabweisend, also trocknen sie leicht“, sagt Lonneke Mulder, Marketing Manager von Brunotti Europe.

Ein Paradebeispiel für die aktuelle Mischung aus Vintage und Technik ist die Kollektion von Oakley, einer Marke deren Firmengeschichte aufgebaut ist auf neuen Erfindungen und technischen Entwicklungen. Die Oakley Factory Pilot-Serie ist „ eine frische Kollektion, die sich an junge Core-Kunden wendet mit Surf- und Streetwear-mäßigen Schnitten und zeitgemäßen Designs“, sagt James Harrison, Oakley EMEA Apparel Brand Manager.

Auf aktuelle Technologien angesprochen meinte Harrison: „Unsere meisten Shorts bieten Hyperdry und trocknen extrem schnell. Der Ausgangspunkt war unsere Hydrofreak, die am schnellsten trocknende Boardshort der gesamten Surfbranche.“ Zur Saison FS15 haben die Surfmarken gelernt, Performance-Technologien wie Stretching, Quick-Dry, Belüftung und Feuchtigkeitsdurchfuhr so gut zu verstecken, dass der Style der Kleidung nicht darunter leidet.

DRUCKE UND GRAPHICSTreue Hollister-Kunden laufen scharenweise mit einer riesigen Möwe auf der Brust durch die Gegend, aber echte Surfmarken setzen längst nicht mehr auf übergroße Markenzeichen. Großflächige Drucke liegen zwar nach wie vor im Trend, aber eher anspruchsvolle Kunstwerke oder Fotodrucke aus der Surfkultur. Fotos von Palmen, Wellen und kalifornischer Sonnenuntergangsstimmung finden sich auf den T-Shirts authentischer Marken wie Brunotti, Volcom, Iron & Resin sowie Horsefeathers.

Sogenannte „Monogramm“-Drucke – geometrisch arrangierte Wiederholungen gleicher, kleiner Symbole – liegen ebenfalls voll im Trend. Der zweite große Trend im Grafikbereich erobert seit einem Jahr große Marktanteile im Schuhbereich: Blumenmuster und Hawaii-Drucke sind unverzichtbarer Bestandteil aller Surfbekleidungskollektionen der Saison FS15.

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Gleichzeitig erlebt auch das klassischste aller Muster aus der Seefahrt ein großes Comeback auf T-Shirts, Langarmhemden und Sweatshirts von Marken wie Volcom, O’Neill, Horsefeathers und Iron & Resin: Die Rede ist von Seefahrerstreifen, auch als „Surfer-Streifen“ bekannt. Hierzu eine historische Begebenheit: Im 17. Jahrhundert waren weiße Pullover mit dunklen Querstreifen die Standarduniform für Matrosen und andere Seeleute niedrigen Ranges. Der Grund: Damals konnten nur wenige Leute schwimmen, und durch das Muster war ein „Mann über Bord“ leichter auf hoher See erkennbar. So entstanden die Seefahrerstreifen.

DAS GUTE ALTE LIEBLINGS-SHIRTJeder hat es, jeder braucht es: Das besondere Lieblings-T-Shirt, das an gute Zeiten und Abenteuer erinnert. Die neue Generation von Surf-T-Shirts bietet das eingelebte, vertraute Tragegefühl bereits vom ersten Tag an: „Sehr wichtig bei den T-Shirts ist das weiche Gefühl, als wäre es schon alt“, sagt Lonneke Mulder von Brunotti. Bei Horsefeathers werden „alle Teile der T-Shirt-Kollektion mit der ‚Cold-Dye’-Technik gewaschen, was den Shirts einen klassischen, Vintage-mäßigen Look verpasst.“

Den eingelebten Look unterstützen auch sonnengebleichte Farben. Mit hellen Farbakzenten und gebleichten Spritzern von Salzwasser verpassen Marken wie Volcom und Iron & Resin ihren Shirts raffinierte Details.

Bei Billabong heißt die Bleich-Methode „Washed Out Daze“, erklärt Nicolas Perceval: „Wir bringen damit frische Akzente in die Kollektion ein. Batik-Muster sind immer noch ein starkes Thema dieser Saison, diesmal in Verbindung mit gleichtönigen Farbkombinationen.“ Auch die Stücke der neuen Garage Collection von Billabong sind „gebleicht, um einen Vintage-Look zu erzielen.“

SURF SHORTS 2.0Während Surf-Shorts bei Möchtegern-Surfmarken nach wie vor an die übergroßen, bis unters Knie reichenden Modelle aus dem Jahr 2000 erinnern, tendieren authentische Surfmarken zu engeren Passformen und kürzeren Hosenbeinen. Volcom setzt laut Mathieu Santoni auf „Boardshorts mit kürzerem Außenbund um die 17–18 Zoll Länge.“ Dieser Trend findet sich auch bei Brunotti, kombiniert mit grellen, poppigen Farben, oder auch bei Iron & Resin in Modellen wie der „Canyon“-Short, die aus Kordstoff(!) gefertigt ist.

Dabei ist Kord längst nicht das einzige ungewöhnliche Material in aktuellen Surf-Short-Kollektionen. Horsefeathers und Volcom bringen Jean-Shorts auf den Markt, die bislang ein eher negatives Image in der Öffentlichkeit genießen (Googelt zum Spaß mal „Jorts“). Diese neue Art von Surf-Jeans bietet natürlich Performance-Eigenschaften wie Stretching und Quick-Dry. Die Boardshorts von Reef haben einen sehr leichten, glatten Hosenschlitz aus Elasthan mit einem gebürsteten, inneren Hüftband, was beim Paddeln, aber auch außerhalb des Wasser großen Komfort verspricht.

Oxbow bietet zur Saison FS2015 satte, auffallende Muster und Grafiken in Kombination mit Quickdry-Technik bei den Boardshorts. Die französische Marke lässt sich von den Surfhochburgen auf Hawaii und in Südeuropa inspirieren und bringt als Muster unter anderem Blumen, Schachbrett und Schnörkel im Barockstil im Rahmen der „Exubérance“-Kollektion.

Billabong setzt bei Jean-Shorts sogar auf Acid Wash (die Achtziger lassen grüssen!). Und Nicolas Perceval meldet: „Polo-Shirts erleben ein Comeback, meistens mit Volldrucken. Das Oberteil der nächsten Saison ist ein Polo-Hemd!“ Bislang waren Polo-Hemden eher die Domäne von Golfspielern und College-Dumpfbacken, sind aber nun in fast jeder Surf-Kollektion für FS15 zu finden. So kann’s gehen...

ACCESSOIRES FÜR SURFENDE GENTLEMENDer Trend bei der Kopfbedeckung geht kommende Saison in Richtung

„Der größte Unterschied zwischen Surfbekleidung und Streetwear ist der Kunde. Wir bei O’Neill beobachten gerne Streetwear-

Trends und binden auch einiges in unsere Designs ein, fragen aber immer: Würde ein

Surfer so etwas anziehen? Einige Streetwear-Trends sind für uns als Marke zu weit weg!“

Jan Lindeboom at O’Neill.

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Hunter S. Thompson und Jason Dill: Bucket Hats – oder „Fischerhüte“ – sind voll im Kommen! „Der Trend geht zu Five-Panel-Mützen und Bucket Hats sind ebenfalls wieder sehr stark vertreten“, sagt Jackson Chandler, Mitbegründer von Iron & Resin. Jan von O’Neill rät Händlern ebenfalls, bei den Bestellungen an folgendes zu denken: „Five-Panel-Mützen aus Taslon-Nylon und Bucket Hats!“ James Harrison von Oakley rechnet mit einem langlebigen Trend: „Die Five-Panels sind auf jeden Fall einer heißer Trend auf dem Markt. Der wird so schnell nicht verschwinden!“

Joffrey Delfgaauw, Design Manager von Protest, bemerkt ebenfalls starken Zuwachs bei Kopfbedeckungen sowie anderen Accessoires für Herren: „Trucker-Mützen sind wieder angesagt! Weiterhin sehen wir viele Volldruck-Mützen und bieten nächste Saison tropische Palmenmuster. Und wir bringen neue Sommer-Beanies. Unsere Flip-Flop-Sandalen sind dank neuer Technik aus einem Guss gefertigt.“

Horsefeathers hat ebenfalls seine Sandalen überarbeitet und bietet weiterhin FS2015 in der EU hergestellte Gürtel aus echtem Leder sowie Telefonhüllen aus Leder. Hierzu Pepe: „Unsere neue Kollektion aus handgefertigten Gürteln ist sehr stark. Sie werden in einer kleinen Werkstatt nahe unserer Firmenzentrale hergestellt.“ Für stilbewusste Surfer bietet Iron & Resin schicke „Lederportemonnaies, die in Handarbeit in den USA hergestellt werden sowie unsere coole Kordmütze.“

Rucksäcke sind ebenfalls wieder „in“, zu finden in aktuellen Kollektionen von Vans und Oakley. Hierzu Oakley EMEA Apparel Brand Manager James Harrison: „Wir setzen verstärkt auf traditionelle Rucksackmodelle, die sehr laut und aggressiv bei den Drucken und in der Farbgebung sind, etwa unsere Voyage-Kollektion.“

Fazit: Zur Saison FS2015 erlebt die Surfbekleidung ein Comeback traditioneller Surf-Styles in Verbindung mit hochmodernen Performance-Technologien. Insgesamt erwarten uns echte Surfklamotten für echte Surfer – die Imitate gibt’s weiter bei Hollister & Co.

„Der Hauptunterschied zwischen unseren Streetwear- und Surfkollektionen liegt in der Farbwahl. Im Surfen geht es greller zu, als in der Streetwear.“ Mathieu Santoni von Volcom.

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MEN’S SS15 SURF APPAREL TRENDS AT A GLANCE

Trennung von Streetwear. Die enge Beziehung zwischen Surfbekleidung und Streetwear ist vorbei. Beide gehen eigene Wege.

Stoffe mit Vintage-Feeling. Weiche, gebleichte und kuschelige Stoffe fühlen sich vom ersten Tag an wie alte Lieblingsshirts.

Sonnengebleichte Stoffe. Mit helleren Partien und aufgehellten Mustern bringen die Marken mehr Detail in Shorts und Oberteile.

Nicht ohne meine Mütze! Zur Saison FS2015 liegen drei Arten von Kopfbedeckung hoch im Kurs: „Fischerhüte, Five-Panel-Mützen und Snapbacks mit Blumendruck. Aber der Trend bei den Kunden geht auf jeden Fall zum Fischerhut!“ sagt Nicolas von Billabong.

Polos sind voll im Kommen. Einst eher bei Spießern beliebt, sorgen Polo-Hemden nun mit Volldrucken und Surf-Mustern bei den Wellenreitern für Furore.

Mann zeigt Bein. Der Trend zu kurzen Shorts geht weiter. Rund 17–18 Zoll ist die perfekte Länge.

Ungewöhnliche Materialien. Neben Materialien mit technischen Performance-Eigenschaften kommen auch Außenseiter wie Kord und Jeans in den Surfbereich – sogar als wasserfeste Version.

Schicke Accessoires. An attraktiver Kopfbedeckung führt FS2015 kein Weg vorbei, ebenso an anspruchsvollen Accessoires wie Ledergürtel, handgemachten Portemonnaies und Telefonhüllen. Der Surfer von heute ist ein Mann von Welt!

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Vergesst die kleinen Kids. Erwachsene Männer sind im Skateboarding DER Wachstumsmarkt der Zukunft. (Und Wachstum nicht nur im Sinne von Bauchumfang). Überall in Europa steigt eine Generation wieder aufs Board, die mit Hardflips, Wu-Tang und Tom Penny aufgewachsen ist. „Ich bemerke auf jeden Fall ein Wiederaufleben von Skatern von Mitte bis Ende 30, vor allem seit ich 2014 den Shop aufgemacht habe“, sagt Tom, Inhaber von Tom’s Skate Shop in Stoke Newington, London.

Viele dieser Fahrer stehen in erster Linie wieder auf dem Brett, weil sie Vater geworden sind. „Es gibt eine gesunde Menge an Fahrern in ihren Dreißigern und Vierzigern, die wieder mehr Skaten gehen. Vor allem diejenigen mit kleinen Kindern, die mit dem Skaten anfangen – also kann Papa auch wieder mehr Rollen gehen!“ sagt Chris Allen, Director von Shiner Distribution.

Eins sei jedoch klargestellt: Die neue Welle „alter“ Skater in ihren flotten Vierzigern besteht nicht aus „Lifestylern“, die mit grau melierten Bärten und trendigen Cruisern oder aufgemotzten Longboards unter den Füßen die Straße herunter gurken. „Die meisten Leute, die Cruiser Boards kaufen, sind zwar auch so Mitte 30, sind aber vorher noch nie im Leben

geskatet,“ sagt Philipp Reimann, Mitinhaber von PINKHAUS Skateshop in Neukölln, Berlin.

Anstatt auf Cruisern zu stylen, wollen reifere Fahrer „richtige“ Boards mit regulären Street-Shapes, um ein paar richtige Tricks auf der Straße oder im Skatepark zu poppen. Und da diese Fahrer inzwischen auch richtige Jobs mit verfügbarem Einkommen haben, bilden sie ein lukratives Marktsegment. Chris Allen vom Skateboardvertrieb Shiner rät den Händlern: „Kauft mehr Produkte ein, die den älteren Jungs gefallen, das ist inzwischen ein guter Markt. Momentan machen in Großbritannien diejenigen Shops die besten Geschäfte, die übers Internet verkaufen, da zu wenige stationäre Händlern die Nachfrage gezielt bedienen!“

Aber was genau wollen Skater im reiferen Alter – außer ihren 19-jährigen Körper zurück – und wie können Shops sie unterstützen?

BOARDS FÜR JUNGGEBLIEBENEAngetrieben wird der Trend zum Shredden im mittleren Alter von einer wachsenden gesellschaftlichen Akzeptanz für Skateboarding, mittlerweile Dank X-Games und Street League zunehmend als „richtige“ Sportart

MIDLIFE CRISIS

Tipps für den Skateboardverkauf an „Rad Dads“ und Skater Mitte bis Ende 30. Von Dirk Vogel

SKATEBOARDING FÜR JUNG GEBLIEBENE PAPAS Pho

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anerkannt. Hinzu kommt ein steigendes Altersniveau unter den Pro-Fahrern. Wegbereiter modernen Skateboardings aus den Neunzigerjahren wie Eric Koston, Bob Burnquist und Daewon Song sind inzwischen fast 40 – und immer noch Pro.

Die Vorbildfunktion der Pros macht es auch für „Normalskater“ legitim, länger bei der Sache zu bleiben. „Als ich vor 10 Jahren mit 27 aus Bremen weggezogen bin, war ich schon der ‚Rentner’ in meiner Skate-Crew,“ sagt Philipp von PINKHAUS. „In Berlin ist es unglaublich – es gibt 50 bis 60 Skater über 35, die regelmäßig fahren. Die haben einfach nie aufgehört und müssen auch nicht neu anfangen. Berlin ist eine Ausnahmesituation – ein El Dorado für Junggebliebene.“

Hier liegt ein großes Potenzial von Skateboarding als Sportart über alle Altersgrenzen hinaus – für junge Leute ebenso wie Junggebliebene. „Man darf nie vergessen, dass Skateboarding Kinder ab sechs Jahren anspricht – bis hin zu Leuten wie mich in den späten Vierzigern. Lance Mountain ist 50 und rippt noch total!“ sagt Chris Allen von Shiner.

BLICK FÜRS ECHTE FLAVORVom Service her sind gereifte Skateboarder pflegeleicht und wissen, was sie wollen: „Fahrer, die Mitte der Neunziger aufgehört haben fragen nach Marken, die wegweisend waren wie Zero oder Toy Machine. Und die Dabeigebliebenen kaufen bei uns viel Anti Hero“, sagt Philipp von PINKHAUS. „Das neue Zeug wie Polar, Palace, Welcome ist vom Ansatz her auch wie in den Nineties. Der unbeschreiblicher Flavor. Palace Boards oder Hoodies kannst Du jedem Neunziger-Skater zeigen und der weiß, dass das geiler Scheiß ist. Intuitiv!“

Während ihre Körperform seit den Neunzigerjahren einige Döner wegstecken musste, bleiben viele Fahrer bei der Form der Decks ihrer Vorliebe treu: Popsicle-Shapes stehen hoch im Kurs, vielleicht etwas breiter als vorher (der Döner wegen). „Viele fahren Neuauflagen von Brettern von damals oder Decks mit richtigem Shape und Concave zwischen 8,5 und 9,5 Zoll“, sagt Chris Allen von Shiner. Auf populäre Marken für skatende Papas angesprochen meinte Chris: „Anti Hero, Welcome, Santa Cruz, Tired, Krooked, Powell Peralta, und Black Label.“

Bei Tom’s Skate Shop in England mögen es ältere Kunden anscheinend klassisch: „Die tendieren eher in Richtung etwas breitere Old School Decks anstatt dünnere, Trick-orientierte Decks. Deren Einstellung zu Skaten geht auch weniger in Richtung Wettbewerb, Leistung oder Tricks, sondern zum Spaß am Umherfahren.“

NOSTALGIA ULTRALustige Old School Shapes bringt momentan Anti Hero mit den Jeff Grosso „Midlife Crisis“-Decks, während Welcome Skateboards ausschließlich ausgefallene Shapes bietet. Hierzu Tom: „Die letzten Jahre über sind eine Reihe neuer, kleiner und unabhängiger Marken mit unkonventionellen Decks auf den Markt gekommen, etwa Tired Skateboards. Die haben eine coole Philosophie und super Deck-Shapes, so eine Art Mischung aus Old School Board mit einem modernen, abgerundeten Tail wie bei herkömmlichen Trick-Boards.“

Andere Brands, die das Herz jedes Neunziger-Skaters höher schlagen lassen, sind Jeremy Klein’s durch Manga-Comics inspirierte Marke Hook-Ups sowie die Retro-Marke Dear Skateboarding – jetzt auch bei Slam City – die seltene T-Shirt-Legenden wie das „Israel“-Shirt von Mark Gonzales aus dem Blind-Video oder Sheffeys „Einstein“-Shirt neu aufgelegt hat.

VORBILD FÜR JÜNGEREAus Sicht der Skateboardszene ist wichtig, dass „ältere“ Skater nicht unter sich bleiben, sondern fester Teil der Skategemeinde sind. Hierzu Tom: „Viele kommen mit ihren Kids zu unseren Nachwuchskursen. Jung und Alt fahren gemeinsam eine Session, das ist ein tolles Vorbild für die

SKATESHOP-STRATEGIEN FÜR SKATENDE VÄTERMit diesen fünf Strategien kommen skatende Väter gern in den Shop – und bringen den Nachwuchs mit.

1. Skate & Relate. Shopbesitzer, die selbst mit Begeisterung fahren, sind unter den reiferen Semestern bereits bekannt. „Da muss ich gar nichts machen, ich bin als Shopbesitzer an den Spots sichtbar. Die Leute kommen eh hierher“, sagt Philipp von PINKHAUS.

2. Vorbeugen ist besser als Nachsicht. Ältere Skater gehen bewusster auf Risiken ein, als jüngere Fahrer. Die Shops sollten Helme und Schoner mit „erwachsenen“ Designs führen (und SpongeBob für die Kids). „Die ältere Generation scheut sich nicht vor Pads und Schutzausrüstung wie die Teenager und jungen Fahrer“, sagt Tom in Stoke Newington.

3. Boards für jeden Geldbeutel. Nicht jeder Skater hat sich in den späten Dreißigern zum Porsche und Eigenheim hochgearbeitet. Lebenswichtige Produkte zu erschwinglichen Preisen binden leidenschaftliche Skater mit wenig Kohle dauerhaft an den Shop. „Du brauchst hier nicht den neusten Stuff in Berlin, vor allem in Neukölln, Kreuzberg. Die Leute wollen gutes Holz, gute Boards und nicht viel Geld ausgeben“, sagt Philipp.

4. Authentische Markenauswahl. Selbst wenn sie die Markenlandschaft nicht durchgehend verfolgt haben kennen reifere Skater den Unterschied zwischen authentischen Marken – und „Fake Shit“. Dennoch lassen sie sich auch beraten, meint Tom: „Ich lege ihnen gern mal Sachen ans Herz, die ihrer Richtung entsprechen, etwa Marken wie Tired.“

5. Das gewisse Extra. Erwachsene erwarten mehr von ihrem Einkaufserlebnis als zwei Stunden „Pretty Sweet“ im Shop-Fernseher zu sehen. „Wir haben eine gute italienische Kaffeemaschine, der Lamborghini unter den Kaffeemaschinen. Das hilft!“, sagt Philipp. Für gepeinigte alte Muskeln bietet Tom’s Skate Shop jeweils donnerstags in der Galerie unter dem Shop spezielle Yoga-Kurse für Skater an.

jüngere Generation.“ In Berlin fahren Skateboard-Väter während der Woche gemeinsam, so lange die Kleinen im Kindergarten sind: „Wir machen oft Väterskaten vormittags in der Hasenheide, da treffen sich einige von uns morgens zur ‚Rad Dad’-Session, was ziemlich cool ist!“ sagt Philipp.

Skatende Väter sind auch Vorbilder in Sachen Schutzausrüstung, sagt Chris von Shiner: „Denen ist es egal, ob man Helme peinlich findet und sie machen es den Kids vor. Ich trage immer einen Helm, selbst wenn ich nur mit meiner Tochter die Straße runter fahre und mir ist es egal, wenn die Leute mich schief anschauen.“

Innerhalb der Skateboardgemeinde können erfahrene Skater auch wichtige Wertvorstellungen vermitteln, sagt Philipp von PINKHAUS: „Wenn jede Generation für sich ist, gibt es keine Erziehung mehr. Deshalb gibt es auch so viele dumme Kids, die Blank-Boards kaufen. Dass ich so bin, wie ich bin, hab ich älteren Skatern zu verdanken die mir gesagt haben, wo der Hase lang läuft. Heute müssen sich immer mehr Kids selbst orientieren. Und wenn Du Dich im Internetzeitalter selbst orientieren musst, hast Du ja schon fast verloren!“

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THEMEN & TRENDSGenau wie die Bademode ist auch Surfbekleidung nicht mehr ans Wasser oder den Strand gebunden, sondern zieht in die Straßen und sogar auf die Laufstege. Kein Wunder, dass heute jeder aussieht, als würde er Surfen gehen (siehe Brandwave Artikel in dieser Ausgabe) – es ist ja auch für jeden Geschmack etwas dabei! Von klassischen Surf-Themen wie „Tropical Tribes“ (Protest), „Paradise Jungle“ (Urban Beach), „Sunbleached Surf“ (Animal), „Paradise Found“ (Roxy) oder „Island Native“ (Maui), zu surf-verwandten Bereichen wie Reisen und Hippie-Lifestyle (bei Animal, Roxy, Volcom, Finisterre, Billabong, Protest und Lost), Vintage-Einflüssen (50er-Jahre Retro von Rhythm, 70er Nostalgie bei Insight und „Miami Vice“ bei Urban Beach), bis hin zu ausgefallenen Geschichten wie „Groomed Grunge“, Rustys Version von „Surf meets Street“, oder den „femininen Interpretationen von funktionalen Styles und Designs“ von Chiemsee.

Diese Auswahl spiegelt die generelle Entwicklung im Surfen wider und zeigt, dass die Marken endlich die ganze Bandbreite der surfenden Frauen erkennen, anstatt sie auf reine Athleten oder süße Bikinigirls zu reduzieren. 2015 haben Marken für jede Surferin etwas auf Lager, von

der anspruchsvollen Modeliebhaberin, zum stylischen Hippie-Girl bis hin zur pragmatischen Sportlerin. „In einer Welt voller Ideale für Surfer Girls kann unser Mädel nicht in eine Schublade gesteckt werden. Sie hat ihren eigenen Stil und lässt sich nicht nur von Sportkleidung inspirieren. Sie liebt Bewegung genauso wie Mode und nutzt beides, um sich selbst ausdrücken und zu zeigen, wer sie ist,“ fasst Lost den übergreifenden Trend für FS15 zusammen.

FARBEN & MUSTERWas die Farbpalette angeht, sind keine großen Überraschungen oder Abenteuer zu erwarten. Im Frühling beginnen die meisten Marken mit blassen Farben und Pastelltönen (Animal, Billabong, Roxy, O’Neill, Finisterre und Breakburn), die zum Sommer hin kräftiger werden. Dabei sind neben den Nuancen des Sonnenuntergangs auch alle Schattierungen des Meeres dominant. Volcom geben ihren Sachen mit „Wasch-Techniken einen gebrauchten Look“, was Insight durch „pigmentierte Waschungen“ erreicht und Lost mit „handgemalten Wasserfarben-Blumen“.

Dazu kommen im Sommer weitere Knallfarben wie exotische „Edelsteintöne“ (Volcom), „grelles Korall“ (Breakburn), „Neon“ (Finisterre

Surfen kann vieles sein: Ein Sport, den man bewundert; ein beliebter Zeitvertreib; tiefe Leidenschaft und in manchen Fällen sogar die Lebensgrundlage. Genauso vielseitig ist mittlerweile auch der dazugehörige Kleidungsstil, der sich heute in keine Schublade mehr stecken lässt. Von Anna Langer

FS2015 TREND REPORT SURFBEKLEIDUNG FÜR DAMEN

„In einer Welt voller Ideale für Surfer Girls kann unser Mädel nicht in eine Schublade gesteckt werden. Sie hat ihren eigenen Stil und lässt sich nicht nur von Sportkleidung inspirieren. Sie liebt Bewegung

genauso wie Mode und nutzt beides, um sich selbst ausdrücken und zu zeigen, wer sie ist,“ Lost

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und Maui and Sons) und jede Menge vom Meer inspirierte Farben (Protest, Roxy, Animal). Die Reise-Themen werden durch warme, pikante Töne wie „Sunkist“ (Maui and Sons), „saftiges Pflaume und blühendes Fuchsia (Roxy)“, „Mohnrot, Kakhifarben und Orange“ (Roxy) sowie jeder Menge Rot und Indigo (Billabong, Roxy, Protest und Lost) unterstützt.

Dieser Regenbogen wird mit monochromen Geschichten (Protest), „Schattierungen von Grau, Blau und Schwarz“ (Lost) sowie „Haut- und Erdfarben“ (Nikita & Protest), „erdende“ (Rusty) und „neutrale Töne“ (Volcom), „Safari“ (Urban Beach) und Sandfarben (Roxy) kontrastiert. Insight und Breakburn feiern 2015 außerdem auch das Comeback DER Sommerfarbe schlechthin: frisches Weiß!

Bei den Muster geht es dafür so umso wilder zu, was sich sowohl auf Röcken und Tops als auch Hosen (Billabong und Rusty) und Shorts (Volcom) abspielt. Billabong hat sogar „eigene Muster für die unterschiedlichen Themen“, die sich auch in der Bademode wiederfinden. Dazu gehören verschiedenste Variationen klassischer Blumenmuster, von exotischen Orchideen (Animal und Billabong), zu romantischen Blümchen (Billabong, O’Neill, Roxy, Insight, Protest und Lost), Allover-Prints (Insight) und moderne Interpretationen wie die „zweifarbigen Batik-Blumen“ von Roxy und die „kunstvollen, abstrakten Blüten“ von Volcom. Der große Trend geht 2015 jedoch zu exotischeren Motiven wie Palmenmustern (Billabong, Animal und Maui) und Blätterdrucken (Roxy) sowie bunte Ananas (Billabong, Animal & O’Neill). Traditionsreiche Klassiker wie Animal Prints sind ebenfalls vertreten (O’Neill) und werden mit „ethnischen Elementen“ (Volcom) aufgepeppt, die weiterhin angesagt bleiben. Von Ikat-Mustern (Billabong und Roxy) und „Navajo-inspirierten Prints“ (Maui and Sons) zu folkloristischen „Stempel-Drucken“ (Animal). Und auch Streifen bleiben uns noch erhalten, ganz klassisch bei Billabong, und etwas breiter bei Finisterre, als „Zick-Zack-Muster mit geometrischen Formen“ (O’Neill, Nikita und Insight) oder „Chevron“ bei Roxy.

Batik ist schon seit einiger Zeit wieder fester Bestandteil der Modewelt und ist sich auch im nächsten Sommer wieder sehr beliebt (bei Billabong, Roxy, Protest und Maui and Sons). O’Neill erweitert das Spektrum mit „Melange“-Variationen, während Rhythm ganz auf Retro setzt, mit „schrulligen Icon Prints“ und Polka-Dot-Mustern. Finisterre bleibt ebenfalls „Old School“ und setzt auf „buntes Color Blocking“.

Bei den meisten Marken wiederholen sich die Muster auch im Rest der Kollektion – so entsteht das „ideale Sommer-Uniform“ (O’Neill).

MATERIALIEN & SCHNITTEDie Silhouetten und Schnitte sind 2015 dagegen alles andere als uniform. „Wir arbeiten in jeder Kategorie mit einer Vielfalt von Schnitten, um alle Frauentypen und Körperformen zu bedienen“, erklärt Rhythm. Und die Auswahl ist wirklich groß: Von Hosenröcken (Roxy), Schlaghosen und schulterfreien Blusen (Lost), bis zu figurbetonten Body Con Silhouetten (Volcom), bauchfreien Tops (Billabong und Maui), Bandeaus (Roxy) und Stricksachen (Volcom), bis zu abgeschnittenen Jeans (Billabong).

Maxi-Röcke und -Kleider sind nächstes Jahr ebenfalls wichtige Themen, die von Billabong, Roxy, Protest und Urban Beach unterschiedlich interpretiert werden. „Am auffälligsten ist 2015 die bodenlange Silhouette, die man bei unseren Kleidern und Overalls sieht. Elegant und bequem in einem,“ sagt Protest. Play- und Jumpsuit-Einteiler sind in verschiedenen Variationen auch bei Billabong, Protest, O’Neill und Rhythm zu finden, Roxy lässt die Träger weg und Insight kombiniert

Vintage-Denim. Shorts werden dagegen entweder sehr kurz (O’Neill) oder gehen bis zur Taille, wie man an den High-Waist Denim Modellen von Billabong, Rhythm und Insight sieht. Lost kombiniert dagegen beide Trends und mit taillenhohen Tellerröcken.

Als Ergänzung der Reise-Thematik verschönern Billabong, Roxy und Rhythm viele Teile mit Stickereien, während Protest mit Nieten experimentiert. Lost bestickt dagegen die Ösen und Volcom das Futter.

Neben diesen eher schicken Looks haben alle Marken auch eine große Auswahl an lässigen Schnitten in petto. Rusty geht sogar so weit, diesem Stil eine eigene Division zu widmen: der ANTIFIT. „Die ANTIFIT Division ist bei Rusty in der nächsten Frühjahr/Sommer-Kollektion das größte Thema. Es ist ein verspielter Ansatz, bei dem Proportionen neu gemischt werden um einen lockeren, entspannten Look zu kreieren“, etwa mit „breiten, bequemen Shorts und Hosen.“ Breakburn hat außerdem lässige Chino-Shorts im Programm, Animal bleibt bei seinen klassischen Beach Looks, Billabong und Roxy bringen weite Beach Pants ins Spiel und Nikita startet mit bequemen Kimonos wahrscheinlich den nächsten Trend. Finisterre bleibt „klassischen Sport-Themen treu“ und schafft einen „entspannten Unisex-Look“, den es auch bei Billabong und Breakburn mit „lässigen Boyfriend T-Shirt Cuts“ gibt.

Die meisten funktionalen und sportlichen Modelle verwenden dabei weiterhin technische Materialien wie recyceltes Polyester (Roxy Surf Capsule und Finisterre) oder Hyperdry (O’Neill). Mit feinem Gaze (Roxy) und Organza (Rhythm) sieht man in der Surf Wear aber auch ein paar Neuerungen. Davon abgesehen sind im Sommer generell leichte, dünne Stoffe dominant. Billabong arbeitet mit Tencel, Viskose und leichtem Jersey, Volcom mit „leichten Materialien mit aufwendigen Details“, Nikita verwendet „seidige Stoffe und Bambus“, Finisterre Feinstrick, Maui and Sons weiche Jerseystoffe mit Viskose oder Modal und Urban Beach sogar ein paar „super weiche Wildleder-Waschungen“.

FAZITIn einer Zeit, in der Trends sich genauso schnell verbreiten, wie sie wieder out sind, verzettelt man sich leicht, wenn man versucht alle zu bedienen. Wenn sich Surf-Marken jedoch auf ihre Wurzeln besinnen und ihrem eigenen Lifestyle treu bleiben, schaffen sie diese Gratwanderung bestens. So können die Brands nicht nur einzigartige Themen bieten, die aus dem Rest der Kollektion herausstechen, sondern auch eine umfangreiche Auswahl für alle surfenden Frauen und Mädchen. „Vom Rest der Kollektion unterscheiden sich die Sachen vor allem durch die Stoffe und Schnitte. Sie sollen unsere Kundinnen bei ihrem Sport unterstützen und sie auch nach dem Surfen entspannt kleiden“, bringt es Nikita auf den Punkt.

„Vom Rest der Kollektion unterscheiden sich die Sachen vor allem durch die Stoffe und Schnitte. Sie sollen unsere Kundinnen bei ihrem Sport unterstützen und sie auch nach dem Surfen

entspannt kleiden“ Nikita

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TRENDS AUF EINEN BLICK

GYPSY LIFE – Stickereien, Nieten und Erdfarben.

TROPISCHES PARADIES – Ananas-Drucke, Meeresfarben und Blumenmuster.

LADYLIKE – feine Organza-Blusen.

MAXIMAL – bodenlange Kleider, Röcke und Overalls.

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CHINA. RIESIG, MÄCHTIG – UMWELTBEWUSST?Der wachsende Trend zu umweltverträglichen Produkten und Dienstleistungen setzt Firmen in aller Welt unter Druck, auf nachhaltiges Wachstum umzustellen. Aus Angst, seine Rolle als weltweit führendes Herstellungsland zu verlieren, achtet auch China verstärkt auf Umweltaspekte und Energieverbrauch. Im April verabschiedete die Regierung des größten Umweltverschmutzers der Erde die umfassendsten Änderungen seiner Umweltbestimmungen seit 25 Jahren. Die Reformen beinhalten auch empfindliche Strafen für Umweltverschmutzer, um den verheerenden Auswirkungen des industriellen Wachstums der letzten Jahre Einhalt zu gebieten. Dem neuen Fünfjahresplan der Regierung zufolge will China rund $450 Milliarden in Umweltschutz und erneuerbare Energien investieren und seinen Ausstoß von Treibhausgasen bis 2016 freiwillig reduzieren.

ERFINDUNGEN FÜR DIE UMWELTIn allen Provinzen Chinas häufen sich Erfindungen zur Verbesserung der Umweltbilanz. In Peking ist momentan eine Ausstellung umweltfreundlicher Möbel und Beleuchtung von Haworth als weltweit erstes Projekt mit LEED V4 Beta-Umweltzertifikat zu bewundern. An U-Bahn-Stationen in der ganzen Stadt können Fahrgäste an 40 Leergutsammelautomaten ihre Pfandflaschen gegen ermäßigte Tickets eintauschen. Und in Shanghai hat Nike einen neuen Concept Store eröffnet, dessen Inneneinrichtung vollständig aus wiederverwerteten Abfällen besteht: 5.500 Getränkedosen, 2.000 PET-Wasserflaschen sowie über 50.000 alte CDs und DVDs.

CHINA & BOARDSPORTWährend direkte Auswirkungen der umweltfreundlichen Innovationen auf den Boardsport in China noch auf sich warten lassen, wird auch diese Wachstumsbranche sicher bald nachhaltiger werden.

„Snowboarding hat in der letzten Saison einen großen Schub durch die neu gegründete China SNOWboard Association (CSbA) erhalten“, sagt Miriam Hanna Deller, Leiterin der auf Boardsport und Jugendmarketing

spezialisierten PR- und Marketingagentur Core Power Asia mit Sitz in Peking. „Endlich hat China einen richtigen Markt vorzuweisen und ist gleichzeitig in der Branche schwer aktiv. Der Sport bekommt mehr Aufmerksamkeit dank guter Plattformen wie ISPO Peking.“

Deller meint weiter: „Die CSbA ist für ihren Umweltfokus bekannt. Ihr Präsident Wang Lei ist führender Sprecher der Organisation Protect Our Winter in China und beratend für Skigebiete in Sachen nachhaltige Entwicklung tätig. Im Westen Chinas entsteht dank seiner Anstrengungen vielleicht bald das erste Öko-Hotel für Snowboarder in ganz Asien. Die CSbA fördert auch die Benutzung nachhaltiger Wasserflaschen und wir hoffen, dass die Leute in unserer Szene einen weiten Kreis von Menschen anregen, auf Wegwerfflaschen zu verzichten. Gleiches gilt für achtlos weggeworfenen Müll oder Zigarettenstummel in den Skigebieten.“

In Sachen Herstellung verzeichnet China weiter Wachstum. Die Produktion von Skate- und Snowboards ist mit wenigen Ausnahmen im High-End-Bereich inzwischen fast komplett hier angesiedelt. Der erste Flagship Store der Einzelhandelskette Cold Mountain (mit Marken wie Nitro, Bataleon, Landyachts, Sector 9 etc.) eröffnet bald in Pekings angesagtestem Shopping-Viertel Sanlitun. Aufgrund großer internationaler Nachfrage findet im nächsten Jahr eine zweite Sommer-ISPO in China statt und für 2016 sind die World Snowboard Championships in Yabuli angekündigt. Und in Shanghai entsteht gerade der weltweit größte Indoor-Snowpark, der 2018 in Betrieb gehen soll.

KEINE „BILLIG-PRODUKTE“ AUS CHINA MEHR?China ist inzwischen der weltweit größte Investor in Sachen nachhaltige Energien und will sein Image als Umweltsünder und Massenproduzent gegen ein umweltfreundlicheres Bild eintauschen. In vielen Bereichen besteht noch Aufholbedarf, aber eins steht bereits fest: Mit mehr Umweltbewusstsein ist China auch insgesamt konkurrenzfähiger auf dem Weltmarkt. Und es besteht Hoffnung, dass die Welle nachhaltiger Innovationen auch auf den Boardsport überschwappt.

Das Land mit dem größten CO2-Ausstoß der Welt will umweltfreundliche Innovationen fördern, um Belastungen durch Schadstoffe zu senken und als Herstellungsland attraktiver zu werden. Ein durchaus positiver Schritt für China mit seinem Ruf für schnelle, billige und alles andere als umweltgerechte Herstellungsmethoden. Inzwischen hat China einige beeindruckende „grüne“ Innovationen vorzuweisen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Boardsportbranche. Ein Überblick von Jade Persaud-Walters.

CHINA WILL UMWELTFREUNDLICHER PRODUZIEREN

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Es war in den frühen 2000er Jahren, als der traditionelle Surfboard-Markt durch Salomon und dann Surftech verändert wurde. Boards aus Polyurethanschaum galten zu lange als Nonplusultra, und der Markt war bereit für Innovation und bahnbrechende Technologien. Innerhalb weniger Jahre tauchten zahllose Brands mit wegweisenden Innovationen auf. Es wurden Debatten über Pros und Contras geführt, über Werte und Performance, aber die Umsätze waren der Beweis dafür, dass sich ein gewaltiger Umbruch vollzog. Mitten in diesem heillosen Durcheinander, das bald von der Wirtschaftskrise zusätzlich kompliziert wurde, kamen Nev Hymen und Bert Berger zusammen, um ihre eigene innovative Technologie auf den Markt zu bringen: Firewire Surfboards. Im März 2006 trat Mark Price als CEO in die Firma ein. Seine unternehmerischen Instinkte waren geweckt, nachdem er ein Firewire Board getestet und als „bahnbrechende Technologie“ eingestuft hatte.

2007 kamen die Boards in den Einzelhandel. Eine Kombination aus cleverem Marketing, unbestreitbarer Performance und großartigem Produkt-Merchandising machten Firewire schnell zur „Must Have“-Brand. Aber die Wirtschaftskrise trug ebenfalls zum Erfolg bei, wie Mark uns erzählte. „Während der Krise benötigten viele Händler Lieferanten, die Unterstützung bei der Inventarisierung anbieten konnten. Damit wurde ein Trend beschleunigt, der bereits vor der Krise begonnen hatte. Glücklicherweise war Firewire in der Lage, dies in den USA und Australien umzusetzen, und wir konnten dadurch unsere Präsenz im Einzelhandel stärken. Dieser Eindruck spiegelte sich auch in den Umsätzen wider, so dass wir in der Lage waren, weiterzumachen und teilweise sogar zu expandieren. Hilfreich war natürlich auch, dass Taj während der ersten fünf Jahre des Bestehens von Firewire seine besten Contest-Ergebnisse einholen konnte. Ein unwiderlegbarer Beweis dafür, dass Firewire nicht

Unter dem Deckmantel kleiner Firmen verbergen sich manchmal einige der außergewöhnlichsten Persönlichkeiten unserer Branche. Eine dieser Persönlichkeiten ist Branchenveteran und Mitglied der Surfsport-Avantgarde Mark Price, der CEO von

Firewire Surfboards. Das Big Wig Interview dieser Ausgabe ehrt einen Mann, der durch Zurückhaltung zum Erfolg gekommen ist, und seine Arbeit für sich sprechen lässt. Interview von Iker Aguirre.

BIG WIG INTERVIEW: FIREWIRE CEO, MARK PRICE

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nur Langlebigkeit, sondern auch weltklasse Performance gebracht hat!“

Auf die langjährige Erfolgsgeschichte der Marke angesprochen erklärt Mark: „Der Markt ist gespalten in niedrigpreisige Nachahmer-Produkte und hochpreisige, differenzierte Produkte. Die mittlere Ebene ist größtenteils verschwunden. Um erfolgreich zu sein, muss man dem Endverbraucher ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten und ich denke, das ist Firewire gelungen, indem wir ähnliche Preise wie andere Premium-Surfboards bieten, jedoch mit technologischem Vorsprung.“

Durch Qualität und Performance hat Firewire neben anderen Marken dazu beigetragen, das Preisniveau auf dem Markt stetig zu erhöhen. Den Leuten, die niedrige Preise als Hauptverkaufsargument nennen, sagt Mark: “Es gibt Bedarf für diese Produkte bei den Anfängern oder bei den Surfern, die sich kein teureres Produkt leisten können. Ich sehe das nicht als Entweder-Oder, aber wenn man diesen Weg wählt, muss man die Nachteile kennen. Es findet sich immer jemand, der ein ähnliches Produkt noch günstiger produzieren kann oder jemand, der bereit ist, geringere Gewinnspannen in Kauf zu nehmen. Und so verliert man sein Alleinstellungsmerkmal.“

Das Rezept für einen erfolgreichen Produktmix im Einzelhandels hat sich seit 2008 verändert. Während Surfwear stets der Goldesel war und Hartware das schwarze Schaf, sorgen technisch hochwertige Produkte nun für Durchverkauf und profitable Statistiken im Handel. Wer erfolgreich sein will, muss auch auf die Bedürfnisse der Endverbraucher eingehen. „Das klingt vielleicht eigennützig, ist aber trotzdem wahr. Ich denke, Einzelhändler sollten sich im Großen und Ganzen auf fünf oder sechs Top-Brands in einer Kategorie beschränken. Das ermöglicht eine ordentliche Präsentation jeder Marke und erhöht die Chance, dass für einen bestimmten Kunden die passende Größe vorhanden ist. Dadurch werden unvollständige Produktangebote eliminiert.“ Seine Gedanken hinsichtlich des Produktmixes schließt Mark folgendermaßen ab: „Surf-Händler erkennen, dass Hartware die einzige Produktkategorie ist, die es ihnen ermöglicht, ihre Ladenfläche und das Einkaufserlebnis von allen anderen Kanälen abzugrenzen. Vor allem der Online-Verkauf bei Surfboards macht nur einen sehr geringen Prozentsatz aller Verkäufe von Premium-Surfboard aus. Das gibt zusätzliche Sicherheit gegen den großen Trend zum Online-Handel.“

Firewire ist eine Erfolgsgeschichte aus Innovation und avantgardistischem Denken. Nach der Entwicklung der Branche gefragt, meint Mark: „Wir kratzen momentan erst an der Oberfläche dessen, was möglich ist. Angenommen, es kommt nicht zu dem erwarteten Quantensprung hinsichtlich des Thrusters im Gegensatz zum Single Fin, so gibt es noch weitere Möglichkeiten, vor allem an der ökologischen Front.“ Und was hat Firewire in diesem Bereich zu bieten? „Noch leichtere und härtere Materialien, differenzierte Flexibilität und deutlich ‚grünere’ Stoffe und Produktionsprozesse.“

An diesem Punkt hatten wir die Wahl. Wir konnten entweder die technischen Feinheiten der Produktpalette noch näher beleuchten oder das Branchenverständnis und die Kompetenz von Firewire. Da der Platz in unserer Print-Ausgabe leider beschränkt ist, muss uns das Internet hier weiterhelfen. Sobald dieser Artikel erscheint, wird eine ausführliche Version auf BoardSportSOURCE.com ins Netz gehen. Das ungekürzte Interview bietet Fotos, Lookbook und Videos zu Firewires technologischem Know-How. Dabei beleuchten wir ausführlich Themen wie beispielsweise die Entwicklung handgefertiger Boards im Vergleich zur Surfboard-

Herstellung in Asien. „Es steht außer Frage, dass diese Produkte den Markt der maßgefertigten, handgefertigten Boards beeinflusst haben, etwas anderes zu behaupten wäre gelogen. Jeder Markt macht jedoch immer eine Entwicklung durch und es gibt immer noch einige Hersteller, die nur maßangefertigte Boards herstellen und damit gut leben. Um noch mal auf meinen ursprünglichen Punkt zurückzukommen – wenn man sich mit reinem Nachahmen begnügt, wird es ein steiniger Weg.“ Mark kennt die wichtige Rolle der Shaper, weiß aber auch, wann die Zeit für Veränderungen gekommen ist. „Es mag Surfer geben, die immer den persönlichen Kontakt zu ihrem Shaper suchen. Aber im Allgemeinen muss man innovativ sein. Daran führt kein Weg vorbei.“

Bei einer technologisch so fortschrittlichen Firma kommen wir um die Frage nicht herum, wo Mark die Branche in fünf Jahren sieht. „Ich hoffe, dass die Lektionen aus dem übergroßen Produktionswachstum und vernachlässigtem Blick auf den Vertrieb verinnerlicht wurden. Sie werden zu einem kleineren, nachhaltigeren Surfmarkt führen. Und ich rate den Brands, den gelegentlich wiederkehrenden Trend ‚Surfen ist cool’ als Zufallsgewinn zu betrachten und bestehende Ressourcen wirksam einzusetzen, um erhöhte Fixkosten zu vermeiden.“ Amen.

Wenn die gesamte Branche als Einzelperson vor ihm stünde, würde Mark ihr sagen: „Verliere niemals die Liebe zum Surfen aus den Augen. Die Begegnung mit dem Ozean wird dir helfen, auf dem Boden zu bleiben.“

Mark hat einige wichtige Punkte, mit denen die Branche seiner Meinung nach schlechte Angewohnheiten überwinden und neue Wege beschreiten kann. „Ich glaube, dass die globale Wirtschaft, die beständiges Wachstum fordert (sprich zügelloses Konsumverhalten) so nicht weitermachen und dabei funktionieren kann. Die Veränderungen sind flächendeckend. Hier einige davon:− Reduzierung des allgemeinen Konsumniveaus durch ein Umdenken mit mehr Betonung auf „Bedürfnisse“ und weniger auf „Wünsche“.− Neuausrichtung der Energiequellen, was Jahrzehnte dauern wird.− Stärkung des sozialen Sicherheitsnetzes in bestimmten Ländern, welche die entsprechenden Ressourcen haben sowie Reduzierung des Ungleichgewichts beim Einkommen. − Eine erneute Verpflichtung die Umwelt zu schützen, selbst wenn man nicht an Klimawandel glaubt. - Es mag so klingen als hätte ich die globale Wirtschaft durchschaut (stimmt nicht!): Weniger Geld drucken, dafür eine größere Bereitschaft, heute Schmerzen in Kauf zu nehmen, anstatt morgen Todesqualen zu leiden.

Wenn man die Pioniere in den großen Konzernen der Welt betrachtet, erkennt man, dass Erfolg niemals Zufall ist. Die Menschen arbeiten hart dafür, ihre Leidenschaft gibt den Ausschlag, aber wie wird man zum Pionier? „Durch die Bereitschaft, Entscheidungen zu treffen und Handeln zu wollen, ohne alle Informationen und Antworten zu kennen, und Beharrlichkeit.“ Und weil Leidenschaft ohne Werte nichts ist, fügt er hinzu: „Arbeit ist immer ehrenhaft, das Richtige zu tun lohnt sich auch wenn man zurückbleibt. Vom Firmenstandpunkt aus betrachtet, denk immer daran, dass du mal Angestellter warst.“

Mark Price ist von Natur aus neugierig, hat aber in seinem Leben nur Platz für eine große Frage, und zwar: „Warum nicht?“

„Ich denke, Einzelhändler sollten sich im Großen und Ganzen auf fünf oder sechs Top-Brands in einer Kategorie beschränken. Das ermöglicht eine ordentliche Präsentation jeder Marke und erhöht die Chance,

dass für einen bestimmten Kunden die passende Größe vorhanden ist.”

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„Die Zeiten, in denen man irgendwelche Grafiken auf ein Board mit Pintail und No-Name-Hartware drucken konnte, sind vorbei. Unser Ansatz zum Design von Cruisern sieht das Marken-Produkt als Ganzes, nicht als Mischung beliebiger Komponenten. Wir setzen auf spezielle Concaves mit funktionellen Achsen und Rollen zusammen mit progressiven Rollendesigns und Urethanmischungen sowie vielen kleinen, oft übersehenen Details“, sagt Bob Denike, CEO and President von NHS.

Dieses Auge für Qualität ist heutzutage unersetzlich. Hierzu Matt Wong, President der GLOBE Product Division: „Aus Sicht von Globe ist der Cruiser-Markt in Europa momentan noch sehr gesund. Aber der Punkt ist längst überschritten, dass einige Marken sich mit wahllosen Graphics auf Boards zu billigen Preisen durchmogeln konnten. Der Kunde erwartet deutlich mehr und der Markt ist gereift, also achten die Leute auf gutes Verhältnis zwischen Preis und Qualität.“

IST DER HYPE VORBEI?Die Marktentwicklung und hohe Anzahl neuer Cruiser-Marken auf Messen wie Agenda oder Bright wirft auch die Frage auf: Ist der Cruiser-Hype nicht bald wieder vorbei? Nein, findet Liz Reynolds, European Trade Marketing

Manager von Penny und Z-Flex: „Penny erzielt weiter ständiges Wachstum und der Hype geht definitiv weiter! Das gilt auch für Z-Flex, die den Trend zu handgefertigten Brettern mit der Premium Core Cruiser Serie bedienen.“

Andere Marken haben bereits vor Jahren einen Umschwung erlebt. Bob Denike von NHS sagt: „Es ist auf jeden Fall abgeflacht und sogar im oberen Bereich etwas zurückgegangen. Ich weiß noch wie ich im Januar 2012 mit Steve Lake von Sector 9 gesprochen habe, nachdem wir gerade zwei Jahre wahnsinniges Wachstum erlebt hatten. Ich meinte zu ihm: ‚Ich gebe der Sache noch 18 Monate, dann klatscht es mit voller Wucht gegen die Wand.’ Und genau so war es dann im Sommer/Herbst 2013. Die Kategorie kam ins Stocken und viele Marken wurden hart getroffen. NHS hat sich bereits früh darauf eingestellt, also konnten wir dennoch wachsen. Aber es war hart für einige Firmen.“

STYLING: BUNT UND BLUMIGMomentan bringen zwei erfreuliche Trends neuen Schwung in den Markt: Viele Kunden kaufen mehr als einen Cruiser, während sehr viele Frauen auf den kleinen Brettern unterwegs sind. „Cruiser-Boards sind eher wie Surfbretter, es gibt verschiedene Arten für unterschiedliches Gelände und Fahrstile. Das wissen die Kids und stellen sich ihr eigenes Sortiment

Skateboarding hat heutzutage etwas für jeden Geschmack zu bieten. Am deutlichsten bemerkbar ist diese Vielfalt in der momentan heißesten Produktkategorie: Cruiser-Skateboards. „Das Beste am Cruiser-Bereich ist, dass damit ein breites Publikum angesprochen wird – Core-Skater, Pendler, Jugendliche, Erwachsene, Männer, Frauen – so ziemlich jeder, der Spaß am Gefühl von Skateboarding haben will“, sagt Bernd Pösl, European Brand Manager von Arbor.Was die Produkte angeht, ist das Angebot so bunt gemischt wie die Speisekarte in einem Multi-Kulti-Restaurant. Die Cruiser-Marken kochen leckere Produkte aus diversen Einflüssen zusammen und verbinden dabei Old-School-Shapes mit aktuellen Grafiken, neuartigen Technologien und edlen Materialien. Hier ein kulinarischer Vorgeschmack auf die Leckerbissen der Saison Frühjahr/Sommer 2015. Trend Report von Dirk Vogel

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zusammen. Und es zieht sich quer durch die Altersklassen. Junge wie ältere Fahrer stehen auf Cruiser und die große Menge an Fahrerinnen trägt sehr viel dazu bei“, sagt Scott Howes, Marketing Manager von Dwindle (Almost, enjoi, Blind, Tensor, etc.).

Der weibliche Einfluss manifestiert sich auch in den vielen Blumenmustern auf Decks, Achsen und Griptape von Marken wie Arbor, Penny, Globe und Dusters California. Gunnar Lubahn von HOFF Distribution (Prohibition, Flying Wheels) bestätigt: „Die Nachfrage nach Drucken ist sehr stark bei unseren Plastik-Cruisern und wir bedienen sie gerne mit schönen Mustern. Vor allem bei der Marke Flying Wheels sind Drucke oft ein Verkaufsargument, speziell bei weniger technischen Cruisern.“

Der aktuellste Farbtrend der Saison? Pastellfarben! Die sind bereits im Möbel- und Brillendesign der letzte Schrei. Penny Cruiser liegen voll im Trend mit „neu aufgelegten Farbtönen wie Zucker- und Süßigkeitenfarben, etwa Minzgrün und Fliederfarben, und 2014 kam auch Pfirsich als Farbton hinzu.“ Den zweiten großen Styling-Trend hat Scott von Dwindle/Dusters erkannt: „Wir setzen weiter auf unsere klassischen Holzmodelle im Vintage-Look und haben viele besondere Designs mit einzigartigen Holzvarianten in Vorbereitung.“

PREMIUM IST TRUMPFFür anspruchsvolle Kunden bietet GoldCoast Skateboards ausgewählte Holzarten: „Wir setzen weiter auf exotische Arten von Holz. Durch Einsatz von Walnuss, Bambus und Zebraholz sowie Ahorn konnten wir eine sehr hochwertige Kollektion schaffen und unsere Boards entsprechend als Premium-Designs positionieren“, sagt Chris Brunstetter.

Zur Feier des 20. Firmenjubiläums bringt Globe zahlreiche spezielle Cruiser auf den Markt: „Die Cabin Series ist eine Reihe von Premium-Boards, die durch das Gitarrenhandwerk inspiriert wurde und Walnussholz mit Einlagen aus Perlmutt verbindet“, sagt Matt Wong. „Die Spliced Serie bietet mit Kombinationen verschiedener exotischer Holzarten eine hochwertige Kollektion sehr ausgefeilter Boards.“

Und als Sahnehäubchen hat Arbor ein neues, echt „süßes“ Rollenmaterial entwickelt: „Die Sucrose Initiative basiert auf Zucker im Urethan. Hierdurch sind die Rollen nicht nur nachhaltiger in der Herstellung, sondern das Urethan fährt sich auch besser auf allen möglichen Geländearten.“

SKATE EVERYTHING!Eine wachsende Anzahl von Skatern orientiert sich anscheinend in der Fahrtechnik bei Vorbildern aus dem Jahr 1987, als das „Animal Chin“ Video von Powell auf den Markt kam. Diese Fahrer skaten am liebsten Ditches, Banks und alle Arten von Transitions – und haben einen Heidenspaß dabei!

Bernd von Arbor sagt: „Die Einstellung ‚Skate Everything’ wird zunehmend normal. Die Modelle in unseren künftigen Kollektionen konzentrieren sich auf Shapes für Skater, die schnell von der Rampe in den Park oder den Pool oder auf einen Downhill umsteigen wollen. Innerhalb dieser Modelle treiben wir die Technik und Entwicklung voran, die Arbor als Marke ausmachen.“ Auch Marken wie Globe, Z-Flex und GoldCoast haben Boards im Angebot, mit denen man ruhig mal „richtige“ Tricks poppen kann.

Santa Cruz hat ebenfalls versucht, das optimale All-Round-Board zu entwickeln: „Im Frühjahr/Sommer 2015 bringen wir einen neuen Double-Kick-Cruiser mit speziellem Shape und aktuellen Updates bewährter Santa Cruz-Technologien. Wir haben dieses Projekt von Anfang an als den ultimativen Cruiser für jedes Gelände gesehen. Es ist zwar unmöglich, einen Cruiser für alle Ansprüche zu entwerfen, aber uns ist ein Board gelungen auf dem einfach jeder Spaß haben kann – egal ob er gerne Skatepark, Ditch, Radwege oder Downhills skatet.“

TAG UND NACHTCruiser-Boards werden langsam wie Smartphones – ständige Begleiter

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NICHT NUR ZUM SPIELEN. Statt lustiges Umherfahren unterstützen aktuelle Cruiser auch „ernstes“ Skaten: „Die Grenze zwischen Street/Park und Longboard/Downhill verschwimmt zunehmend und immer Kids fahren alle Stilrichtungen“, sagt Bob Denike von NHS.

PREMIUM-PRODUKTE. Einlagen aus Perlmutt, edle Hölzer und leistungsstarke Technologien – Cruiser werden immer edler. Ganz vorn dabei ist Globe mit der „Spliced“ Serie: „Jedes Board ist weltweit auf 300 Stück limitiert wegen der erforderlichen Handwerkskunst.“

CRUISER FÜR ALLE LEBENSLAGEN. Kunden kaufen mehrere Cruiser für unterschiedliche Zwecke. „Man muss den Kunden die Vielfalt in diesem Segment zeigen und wie viel Spaß man mit mehreren verschiedenen Cruisern haben kann“, sagt Chris von GoldCoast Skateboards.

MOBILITÄT ENTSCHEIDET. Kurze Boards um die 26 Zoll passen überall hin – vom Bus in die Bar bis auf den Bürgersteig. „Kürzere Bretter mit Kicktail und breiten, weichen Rollen sind das Erfolgsrezept dieser Saison“, sagt Nate Schumacher von Landyachtz.

GUT AUFGESTELLT! Attraktive POS-Materialien wie Pennys Cruiser-Regal aus Holz oder der Santa Cruz/Star Wars Aufsteller helfen beim Verkaufen. „Auswahl und Präsentation sind entscheidend, damit sorgt man beim Kunden für Aufmerksamkeit!“ sagt Gunnar von Hoff.

EIN LICHT GEHT AUF. Rollen und Baseplates mit LED-Leuchten sorgen im Dunkeln für mehr Spaß und Sicherheit. „Unser Hauptprodukt sind die LED-Rollen. Unser patentgeschütztes Design räumt derzeit den Markt auf!“ sagt Ken Perkins, President/CEO Sunset Skateboard Co.

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rund um die Uhr. Das erklärt auch den Trend zu kürzeren, mobileren Brettern: „Ich sehe einen Trend zu breiten Cruiser-Boards im Achtziger- und Neunzigerjahre-Style. Die sind super kompakt und lassen sich leicht im Bus mitnehmen, sehen noch dazu cool und retro-mäßig aus. Und sie sind superleicht zu Skaten, egal ob zum Umhercruisen oder den ein oder anderen Ollie an Curbs oder Obstacles“, sagt Gunnar Lubahn, HOFF Distribution (Prohibition, Flying Wheels).

Auch im Dunkeln lässt sich super Cruisen, dank der mit LED-Rollen beleuchteten Boards von Sunset Skateboard Co. Deren President/CEO Ken Perkins sagt: „Unseren Markteinstieg machten wir mit durchsichtigen Plastikdecks, die sehr schön die leuchtenden LED-Rollen beim Cruisen bei Nacht zur Geltung bringen. Die ziehen echt das Licht auf sich und glühen beim Fahren. Bald werden wir auch neue Decks aus Holz vorstellen, ebenfalls ein garantierter Blickfang!“

Cruisen bei Nacht scheint ein echter Trend zu sein: In Zusammenarbeit mit Künstler Jeremy Fish hat Santa Cruz den „Night Owl Loser Cruzer“ entwickelt, der neben leuchtenden Rollen auch per Fußpedal zu bedienendes Vorder- und Rücklicht in den Baseplates der Achsen bietet. Ebenfalls von Fish stammt der „Weird Beard Loser Cruzer“, dessen Unterseite mit künstlichen Barthaaren bedeckt ist. Haarscharf!

Mit Blick in die Zukunft bleibt zu sagen: Cruiser gehen weiterhin steil und wer als Händler strategisch handelt, kann gute Gewinne machen. Hierzu Scott von Dwindle: „Vertraut weiter auf diese Kategorie, die größer ist als irgendwelche Trends. Unterstützt seriöse Firmen, informiert euch über die verschiedenen Produkte und vermittelt Kids und Erwachsenen die positive Wirkung von Skateboarding auf das tägliche Wohlbefinden.“

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Ein Besuch beim Schweizer Unternehmen Development Never Stops bietet interessante Einblicke in ein Handwerk, das in Europa vom Aussterben bedroht ist: Der „High-Tech“ Schneider. Dieses Know-How ist zum größten Teil nach Asien abgewandert. Dank Firmengründer Marcel Geser wurde diese markante Lücke in der Produktionskette jedoch wieder geschlossen.

Marcel, warum ist Deine Idee zur Firma so revolutionär?Als ich für eine Marke gearbeitet habe, hat mich die große Abhängigkeit von den Lieferanten frustriert. So kam ich auf die Idee. Marken sind heute eher Marketingfirmen mit Vertriebskanal und darüber wissen sie viel. Doch bei den Produkten verlässt man sich komplett auf andere Leute! Und Asien ist weit weg. Man hat zwar eine theoretische Grundlage, aber wie ein Teil effektiv entwickelt und genau hergestellt wird, wissen die wenigsten. Das hat mich schockiert. Ich fand den Ansatz der Textilbranche inkompetent.

Es gibt überall gute Mitarbeiter, die wirklich innovatives Design machen oder einen neuen Markt erforschen wollen. Doch der Spirit ist weg. Da wollte ich ansetzen. Wir sind ausgebildete Handwerker und möchten das Know-How wieder in die Firmen zurückbringen.

Welche Dienstleistungen bietet Ihr an?Wir machen die Entwicklung und die Prototypen bis zur Serienreife, von denen dann die Samples und Verkaufsmuster gemacht werden können. Wir beschäftigen uns hauptsächlich mit unkonventionellen Lösungen und Produkten, die unter Geheimhaltung entwickelt werden müssen, wie wissenschaftliche oder sehr innovative Projekte. Damit will niemand gerne hausieren gehen. Steht Innovation nicht auch im Widerspruch zu dem herkömmlichen Businessmodel eines Lieferanten?Absolut. Die Marke möchte ein gutes Produkt mit Alleinstellungsmerkmal oder eine neue Technologie auf den Markt bringen. Produzenten scheuen sich aber oft vor der Investition in die Entwicklung und wollen mit einem kleinen Entwicklungsbudget eine möglichst große Produktion schaffen. Dieser Kostenpunkt muss so niedrig wie möglich gehalten werden, um eine gute Auslastung zu kreieren. Wenn aber mehrere Prototypen gemacht werden müssen, mündet das oft in ein Top-End-Produkt mit kleineren Stückzahlen, was nicht im Sinne des Produzenten ist. Da sagen die meisten Produzenten ab. Somit schafft es eine gute Idee oft nicht auf den Markt.

Euer Geschäftmodell klingt nach Marktlücke.Noch 2009 konnte sich keiner vorstellen, wie interessant das sein kann. Und dass wir alles selber machen. Die meisten vermuteten eine Fabrik im Hintergrund. Unsere neue Website hat uns sehr geholfen, denn da wird alles genau erklärt. Die Leute sehen jetzt, was wir alles im eigenen Haus herstellen können.

Wie war es am Anfang?Der Anfang war ein Sprung ins kalte Wasser. Wir haben mit dem falschen Geschäftspartner zusammengearbeitet und viel Zeit verloren. Doch ohne ihn hätten wir den Startschuss nicht gemacht und da ein gewisser Bedarf da war, hatten wir den nötigen Mut weiterzumachen.

Gerade in dieser Phase erfuhren wir viel Unterstützung von Lieferanten und Kunden, was uns emotional sehr berührt hat. Jeder tat sein Bestes, um uns auszuhelfen. Und so konnten wir innerhalb von einem Jahr die ganze Fabrik wieder aufbauen. Auch wenn man mal übers Ohr gehauen wird, lohnt es sich auf jeden Fall, ehrlich zu bleiben und seine Partner fair zu behandeln. Wer sind Eure Klienten?Die Hälfte der Aufträge kommt aus dem Sport, rund 40% vom Militär und ein kleiner Anteil aus der Mode – was wir gerne ausbauen würden. Es würde uns Spaß machen, neuartige Verarbeitungen in die Fashion zu bringen.

Könnt Ihr Technologie weitergeben, die Ihr für einen Kunden entwickelt habt?Bis die Technologie auf dem Markt etabliert ist, ist sie natürlich exklusiv. Nach ca. 2 Jahren ist sie im Shop und damit zugänglich. Es sei denn, es handelt sich um Patente.

Wie stehst Du zu Nachhaltigkeit? Verantwortliche Materialien und Produktionsprozesse zählen zu unseren wichtigsten Themen. Wir versuchen den Kunden auch darüber aufzuklären, was er da überhaupt macht und stellen in Frage, ob er das notwendig oder gerechtfertigt findet. Viele wissen oft nicht, welche Auswirkungen sie haben und machen sich auch keine Gedanken darüber. Wenn wir wirklich etwas beeinflussen können, vor allem im Hinblick auf die Materialauswahl und Zirkulärwirtschaft, dann engagieren wir uns sehr. Wenn der Kunde bereit dazu ist, kaufen wir GOTS-Stoffe ein.

Auch bluesign ist ein guter Ansatz und bringt uns in der Geschichte des chemischen Managements wirklich weiter. Es ist jedoch schade, dass damit ein großer und guter Markt wie Japan ausgeklammert wird – denn auch dort wird dieser Standart gehalten aber nicht zertifiziert. In gewissen Bereichen gibt es einfach zu wenig Informationen. Und es regt auch nicht jeden gleichermaßen dazu an, sich damit zu beschäftigen.

DEVELOPMENT NEVER STOPS

„Die Hälfte der Aufträge kommt aus dem Sport, rund 40% vom Militär und ein kleiner Anteil aus der Mode – was wir gerne ausbauen würden. Es würde uns Spaß machen, neuartige Verarbeitungen in

die Fashion zu bringen.” Marcel Geser, Development Never Stops

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DÜNN & STARKIm Sommer versprechen dünne Anzüge (2mm oder weniger) die nötige Bewegungsfreiheit und Flexibilität, dürfen gleichzeitig aber keine Abstriche in Sachen Haltbarkeit oder Langlebigkeit machen. Denn in diesen Monaten kommen sie besonders oft zum Einsatz und müssen ständig täglichen Belastungen standhalten (An- und Ausziehen, Auswaschen, Trocknen). Doch während das Material dünner und dünner wird, steigt die Gefahr der Brüchigkeit, die man vor allem bei Einsteiger-Modellen oft sieht, deren Nähte nicht gängigen Qualitätsstandards entsprechen.

Dabei hat jeder Hersteller seine eigene Methode, Brüchigkeit und Defekte zu vermeiden. Rip Curl hat als einzige Marke eine eigene Produktionsstätte und kann so garantieren, dass jedes Produkt geprüft wird, bevor es die Fabrik verlässt. Das ist auch der Grund für ihre beispiellos lange Garantie: drei Jahre auf alle Nähte und ein Jahr auf den Rest des Materials.

Qualitätskontrolle ist auch für Patagonia eine Priorität. Alle Produkte werden eingehend getestet, „von Einhaltung unseres Mitarbeiterkodex zu Beginn der Produktionskette bis zum Aufdruck der Logos”, erklärt John ‚Hub’ Hubbard, Development Manager der Marke in Ventura, Kalifornien. Um Abfall zu vermeiden, arbeitet man bei Madness mit „3D Software Design, um die Passform zu verbessern und Bruchstellen zu verringern”,

erklärt Gunnar Lubhan. Um die Langlebigkeit ihrer Produkte zu sichern, inspiziert C-Skins „die Fertigungstechniken in den Fabriken ganz genau, um sicherzustellen, dass das Neopren beim Vernähen nicht so weit perforiert wird, dass eine Schwachstelle oder gar ein Leck entsteht”, sagt Mark Brown.

Bei O’Neill ist TechnoButter Neopren sehr beliebt, Sommer wie Winter, wie Produktchef Joe Turnbull bestätigt: „Die Kunden schätzen das geringe Gewicht dieses Materials und dass es kaum Wasser speichert .“ Ähnliche Qualitäten, neben anderen Vorteilen, weißt auch die „Snake Skin“ Membran von Gul auf, wie Mike Pickering erklärt: Sie sorgt dafür, dass kein Wasser nach Innen dringt, wodurch der Anzug schön leicht bleibt und der Kern des Neopren-Schaums geschützt wird.

Patagonia hat zusammen mit Yulex ein eigenes Material entwickelt, ähnlich Naturkautschuk, das im Mittelpunkt der aktuellen Anzeigenkampagne steht. Anstatt nicht erneuerbare Rohstoffe zu verarbeiten, liefert eine schnell nachwachsende Wüstenpflanze das Grundmaterial. Und auch Tiki Wetsuits arbeitet ab 2015 mit einem hydrocarbonfreien Kautschuk, sagt Phil.

VERBESSERTE FÜTTERUNGDas Innenfutter spielt bei jedem Anzug eine entscheidende Rolle und

Die Wassertemperatur in Europa sorgt dafür, dass Surfer sich in Neopren hüllen müssen – sogar im Sommer. Natürlich hält man im Wetsuit länger im Wasser aus, primär dient es aber vor allem dem Schutz vor Sonne, Allergien, aufgescheuerter Haut, scharfen Riffen und Quallen. Somit rettet das Suit den Surfern im wahrsten Sinne des Wortes die Haut! Kein Wunder, dass Händler dieses hochwertige Produkt sehr zu schätzen wissen, das sich in den Herbst- und Wintermonaten genauso gut verkauft wie im Sommer. Von Denis Houillé.

FS2015 TREND REPORT WETSUITS

trend report

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verstärkt all seine Charakteristiken, wie Temperaturregulation oder Elastizität. Dabei haben alle Bereiche eigene Anforderungen: Rumpf und Rücken wollen gewärmt werden, während an den Gelenken vor allem Beweglichkeit zählt und der Anzug insgesamt schnell trocknen und wenig Wasser einlassen sollte.

Die Dehnbarkeit des Futtermaterials sollte dabei mindestens genauso gut, wenn nicht besser, wie die des Neoprens sein. „Das innere Gewebe erhöht die Dehnbarkeit des Neoprens und seiner Nähte bei Wishbones sogar und verlängert die Lebensdauer der Anzüge dadurch ungemein“, erklärt Gründer Donovan Marais.

Kokosfasern sind als Futter aufgrund ihrer Langlebigkeit und geruchsneutralisierender Eigenschaften sehr beliebt. Matuse vergleicht ihr Futter sogar mit Seide – allerdings nur vom Tragegefühl her. Denn ansonsten ist es „das wahrscheinlich robusteste und gleichzeitig elastischste Material auf dem Markt“, sagt Geschäftsführer John V. Campbell.

Die meisten High-Tech Futter sind mittlerweile anti-mikrobiell behandelt, was 99% der Bakterien beseitigt, wodurch der Wetsuit länger sauber und hygienisch bleibt.

PREISEDa die Kosten für Neopren an den Ölpreis gebundenen sind, müssen die Produzenten oft große Schwankungen ausgleichen, wenn sie ihre Verkaufspreise nicht erhöhen wollen. So wird bei der Herstellung ganz genau kalkuliert, wie Carlo Rauen, Produktchef von ION Wetsuits, erklärt: „Je nachdem um welche Stelle am Anzug es geht, suchen wir das entsprechende Material aus, um sowohl Performance als auch Kosten zu optimieren.“

Allgemein sind die Frühjahr/Sommer-Produkte etwas günstiger, als die Winter-Modelle. Dafür brauchen Shops im Sommer aufgrund der unterschiedlichen Ausführungen und Längen von Ärmeln und Beinen größere Lagerbestände und mehr Accessoires (Tops, Jacken, Shorts).

FARBENNeben den technischen Funktionen spielt natürlich auch der Look eines Wetsuits eine Rolle. Während die meisten Hersteller in den letzten Jahren vor allem auf Schwarz geschworen haben – nicht nur eine praktische, weil wärmende Option, sondern auch absolut zeitlos – bekennen ein paar eigensinnige Marken wie Matuse oder Patagonia wieder Mut zu Farben, „vor allem bei den Frauenmodellen“. Es besteht auch steigender Bedarf nach bunten Farben im Wasser, und obwohl es die Designer noch für etwas früh halten, zeichnen sich schon ein paar Trends ab: „Die meisten Hersteller entscheiden sich für organische Töne (Bronze, Olive, Senf), was sich in den kommenden Saisons bestimmt noch fortsetzt”, glaubt Donovan von Wishbones.

Aber auch leuchtende Farben (Gelb, Blau, Grün) lockern die nach wie vor dominanten Grau- und Schwarztöne auf. Insgesamt sind die meisten Anzüge unifarben gehalten und nur selten gemustert.

Für die Frauen setzt Rip Curl ganz auf sexy Retro-Look, in Kombination mit den hochwertigen Bomb Shell und E-Stitching Technologien. Neonfarben stehen bei den Kinder hoch im Kurs, für die es nicht grell genug sein kann, wie Alistair Zorica von Quiksilver bestätigt: “Bei den Kids gilt je bunter, desto besser!”

FUNKTIONALE DETAILS Neben den grundlegenden Kriterien wie Sitz und Qualität gibt es noch viele

„Die Kunden schätzen das geringe Gewicht dieses Materials und dass es kaum Wasser speichert.“ Joe Turnbull, O’Neill Wetsuits

SS15 WETSUIT TRENDS AT A GLANCE

- Schutzeigenschaften von Neopren (gegen Kälte, Sonne, Allergien & Scheuern).

- Verbessertes Innenfutter für noch bessere Performance.

- Langlebige Produkte für häufige Nutzung im Sommer.

- Gedeckte Farben, grau/schwarz, ohne Muster.

- Bequeme Materialien: innen weich, außen (Wasser)fest.

trend report

weitere Faktoren, die für oder gegen ein bestimmtes Modell sprechen. Die sollten Kunden in Betracht ziehen und dabei nicht vergessen, dass die Designer Stunden damit verbringen, selbst die kleinsten Details zu verfeinern, um dem Träger zu erlauben, so lange wie möglich im Wasser zu bleiben. Laschen an den Hand- und Fußgelenken verhindern den Eintritt von Wasser, was bei vielen Einsteigermodellen leider der Fall ist. Im Nacken sollte das Material doppelt verstärkt sein und sich nicht bewegen oder scheuern. Am Reißverschluss (hinten oder vorn) dringt auch oft Wasser ein, daher versiegeln Experten wie O’Neill oder Quiksilver diese Nähte.

Um die Umtausch- und Reklamationsraten möglichst niedrig zu halten, sollten Kunden bei jedem Kauf auch eingehend zur Pflege ihres Anzugs beraten werden. „Was man nach dem Surfen mit dem Wetsuit macht bestimmt maßgeblich, wie lange er hält“, betont Paulo Green von Onda Wetsuits. „Kein Material ist unzerstörbar, das weiß die Industrie so gut wie die Surfer!“ Auswaschen in frischem Wasser nach jedem Gebrauch ist also Pflicht – und zwar ohne Shampoo, Spülmittel oder sonstiges. Denn genauso schädlich wie die Salz-Sonnen-Mischung für unsere Haut ist, greift sie auch Neopren und im Besonderen die Nähte an. Entsprechend sollte man beim Umziehen auch Kontakt mit Asphalt und Kies vermeiden, und möglichst eine Plastiktüte oder etwas Ähnliches unterlegen. Und immer die Klettverschlüsse schließen, damit sie sich auf links gedreht nicht im Jersey des Futters verfangen und es im schlimmsten Fall abziehen. Von der traditionellen Methode, den Anzug auf einem Bügel in der prallen Sonne trocknen zu lassen, sollte man auch unbedingt absehen! Denn dabei verbrennen die UV-Strahlen den Schaum des Neoprens regelrecht, während der Bügel die Schulterpartie unnötig beansprucht, die das ganze Gewicht des nassen Anzugs tragen muss. Stattdessen lieber an der Taille falten und liegend trocknen.

WETSUITS LOGO EXPOSURE RANKINGJAN – JUN 2014, GLOBAL SURF & CROSSOVER PRINT PRESS

“Brand exposure” gathers the value all the brand’s assets exposure (riders, products, events…), in both editorial and advertising, on a specific product category. The value is based on the advertising equivalency method and is related to the size and the location of each clipping in the mag. “Logo Factor” represents the % of the brand’s exposure value where its logo is visible.“Logo Factor” represents the % of the brand’s exposure value where its logo is visible.

Rank Brand Exposure Clipping Pages Logo Factor

1 Hurley 839 165¤ 357 44%

2 Rip Curl 702 260¤ 382 43%

3 Billabong 686 931¤ 397 53%

4 Quiksilver 559 351¤ 355 40%

5 O’Neill 310 856¤ 190 41%

Source: Rideometer.

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SURF / WATERSHED / NEWQUAY / UK / WWW.WATERSHEDSHOP.CO.UK

BEST SELLERS

SKATE / ÉTE CLOTHING / BERLIN / DEUTSCHLAND / WWW. ETE-CLOTHING.DE

Warum ist ein Shop an der Straße besser als ein Onlineshop? Wir haben keinen Onlineshop. In Zeiten von Zalando, Amazon oder SurfStitch, die alle Millionen an Produkten bieten, ist uns der Kundenservice besonders wichtig – ein angenehmes Gespräch und eine gezielte Auswahl an Produkten unserer Brands. Und das alles in guter Atmosphäre in einem der schönsten Stadteile von Berlin, diese Mischung gibt es nicht oft.

Was hat sich in den letzten 12 Monaten am besten verkauft?

Im Winter: Jacken von RVLT+ Fjällräven. Im Moment: gestreifte Tops von Forvert und Hoodies wie Fu and Hilgi.

Wie zuversichtlich blickt ihr auf den Sommer und habt ihr irgendwelche Events geplant, um den Leuten einen Anreiz zu geben, in euren Shop zu kommen?Der Sommer in Berlin ist großartig. Open-Air-Partys, nächtliches Skaten, Wake-Surfen und Chillen im Park. Natürlich haben wir Events geplant. Beim Karneval der Kulturen im Juni veranstalten wir vor unserem Laden eine Hip Hop Party. Im Juli unterstützen wir

das NNO Nord Nordost Surf Film Festival. Wir veranstalten ein Screening im Shop und ein Barbecue. Besucht uns auf Facebook unter: facebook.com/ete.clothing. Wir schlafen nie.

Wie ist der Markt derzeit in Berlin?Da können wir nur von uns selbst berichten, da läuft es gut. Wir glauben, dass unsere Mischung ganz gut zu Berlin passt.

Was sind die Vorteile eines stationären Shops im Vergleich zum Onlineshop?Der stationäre Verkauf hat den Vorteil, dass das Produkt ausgestellt und beworben werden kann und eine Story zur Marke aufgebaut werden kann. Außerdem bietet er Räumlichkeiten für Veranstaltungen und der Händler kann um sich herum eine Atmosphäre schaffen. Das ist mit einer reinen Onlinepräsenz nicht möglich.

Was unterscheidet euren Shop von der Konkurrenz?Unser Shop unterscheidet sich in mehreren Punkten von anderen Shops:1. Unsere Verkaufsräume befinden sich in einem zweistöckigen viktorianischen Gebäude mit dazugehöriger Werkstatt.

2. Wir haben den Shop selbstgestaltet mit Materialien, die wir gefunden oder selbst hergestellt haben.3. Wir sind sozial sehr aktiv, wir veranstalten Partys und Events.4.Wir haben unseren eigenen Brand gegründet und stellen viele Produkte selbst her.5. Wir haben viele Produkte von Nischenbrands vorrätig.

Welche Trends siehst du kommen?Es zeichnet sich bereits ab, dass Surf- und Skate-Industrie sich annähern. Das ist ziemlich spannend, denn es zeigt, dass die modernen Skateboarder und Surfer zu ihren Wurzeln zurückkehren, als die beiden Sportarten noch eine enge Cross-Sektion hatten.

Womit zieht ihr Leute in euren Laden?Durch soziale Netzwerke, Events und durch unsere Produktpalette. Zusätzlich haben wir regelmäßig Kunden, die aus dem ganzen Land zu uns nach Newquay reisen.

Wie zuversichtlich seid ihr, was den kommenden Sommer betrifft?Wir stellen uns auf einen super Sommer ein. Wir haben die beste Auswahl an Brands, seit wir eröffnet haben und sind in der Branche inzwischen etabliert. Wir kennen uns im Business jetzt besser aus und haben überlegt eingekauft. Der Saisonstart hat uns umgehauen und Ostern ist immer ein guter Indikator für den Rest des Jahres.

Wieviel Prozent eurer Einnahmen stammen aus Onlineverkäufen im Vergleich zum stationären Verkauf?Da wir gerade erst unseren Onlineverkauf gestartet haben, stammen 99% aus dem stationären Handel.

Welche Trends seht ihr kommen?Große Onlineshops lassen sich stationär nieder und machen den kleinen Shops das Leben schwer. Sie haben fast das gleiche Sortiment an Brands

wie die Kerngeschäfte. Die einzige Möglichkeit sich abzugrenzen ist Segmentierung von der Branche.

Hat euer Shop irgendwelche Events geplant?Vor unserem Laden findet im Juni ein Aufwärm-Konzert für ein Musik Festival statt. Einige Bands werden dort spielen. Im Juli wird die LRG Tour bei uns Station machen und unser Skate Team startet im Mai eine Tour durch die Toskana.

Womit zieht ihr Leute in euren Laden?Wir unterstützen die Szene vor Ort (Fahrer, Skateparks, Snowparks). Direct Mailings, Events, ein professionelles Angestelltenteam, das mit Begeisterung für den Boardsport dabei ist, Marketing in sozialen Netzwerken, Anzeigen, Flyer, ein Blog....

Welches sind die Top 3 der bestverkauften Brands?Volcom und Vans sind an der Spitze, der Rest verteilt sich auf viele kleinere Brands.

SKATE / XDOUBLE / INNSBRUCK / ÖSTERREICH / WWW.XDOUBLE.COM

Retailers... Would you like to be featured in Best Sellers?

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Email [email protected]

BEST SELLERS

SNOWBOARD / KAHUNA / ROM / ITALIEN / WWW.SHOP.KAHUNAMOVEMENT.COM

Wie ist der lokale Markt zurzeit in Rom?Italien befindet sich gerade in einer wirtschaftlichen Krise, deshalb denken die Leute nicht ans Geldausgeben. Aber das Skateboarden nimmt zu. Rom ist in einer glücklichen Position, zu den Bergen sind es nur anderthalb Stunden und bis ans Meer nur 20 Minuten. Das Problem ist, dass wir nur zwei Skateparks haben, die jungen Leute wollen skaten, wissen aber nicht wo.

Was unterscheidet euch von der Konkurrenz und macht euren Shop besonders?Wir nehmen die Bedürfnisse unserer Kunden ernst und bieten einen guten Service an. Zudem halten wir nach neuen Trends und Brands Ausschau. Wir sind gerade dabei, einen großen Shop zu eröffnen, aber unser eigentliches Geheimnis ist unsere Leidenschaft für Action Sport.

Welche aufstrebenden Brands wollt ihr in Zukunft verkaufen?Arbor, POC, Signature und ein paar Brands, die es zurzeit nicht in Italien gibt.

Welche drei Kategorien haben sich in den letzten 12 Monaten am besten verkauft?Penny Skateboards, Longboards und Elmet Snowboards.

SNOWBOARD / FREESTYLE STREETWEAR / GROSSETO / ITALIEN / WWW.FREESTYLESTREETWEAR.COM

Was sind die Vorteile eines stationären Shops im Vergleich zum Onlineshop?Die Kunden wollen die Produkte sehen und anfassen. Einige interessieren sich auch für die technischen Details und die aktuellen Entwicklungsstandards, man muss deshalb gut informiert sein. Das Wort eines Händlers ist die beste Qualitätsgarantie, die ein Kunde bekommen kann und ein Onlineshop kann das nicht leisten.

Was unterscheidet euch von eurer Konkurrenz und macht euren Shop besonders?Wir folgen niemals der aktuellen Mode. 2002 haben wir uns entschlossen, einen exklusiven Shop nur

für Skater und Snowboarder zu etablieren. Kunden, die Freestyle Streetwear kaufen wollen, können sich auf kostenlose technische Beratung durch ein erfahrenes Skater- und Snowrider-Team verlassen.

Welche aufstrebenden Brands wollt ihr in Zukunft gern verkaufen?Wir sind neuen Brands gegenüber generell aufgeschlossen. Im Moment haben kleine Brands keine lange Lebensdauer. Für uns ist die Partnerschaft mit Fresco Distribution (DVS, Lakai, Matix) und Friend Distribution (32, Slash, Electric) besonders wichtig.

Womit zieht ihr Kundschaft in euren Laden?

Wir promoten Events und Contests, testen Materialien und sponsern lokale Skate- und Snowparks. Bisher haben wir immer gutes Feedback erhalten. Wir glauben, dass dies die beste Möglichkeit für Shops ist, um wahrgenommen zu werden und bekannt zu bleiben.

Wie ist der Markt zurzeit in Italien?Die letzten zwei bis drei Jahre war der Markt für uns unbeweglich. Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich die Wirtschaft in Italien erholt. Das bedeutet, dass wir mehr Produkte innerhalb der Saison bestellen und nicht im Voraus, da es schwierig ist, Voraussagen für Markttrends zu machen.

Was sind die Vorteile eines stationären Shops im Vergleich zum Onlineshop?Unser Team besteht aus Skatern, die den Sport und den Lifestyle leidenschaftlich leben. Unsere Erfahrung und unseren Rat an die Kunden weiterzugeben, ist für uns essenziell. Das Motto unseres Shops ist vergleichbar mit einem Gespräch mit guten Freunden. Das kann ein Computerbildschirm nicht bieten! Heutzutage repräsentiert das Internet jedoch einen Großteil des Marktes, deshalb wollen wir auch online vertreten sein.

Was ist das Geheimnis, um High-End-Produkte zu verkaufen?Der Räumungsverkauf macht es einfacher, High-End-Produkte zu verkaufen. Manchmal richten

wir ein extra Regal für reduzierte Artikel ein, um unsere Bestände zu erneuern.

Sind neue Kollektionen wichtig für euch? Warum? Das ist kein Geheimnis. Leidenschaft, Qualität und Besonderheiten machen ein Produkt aus. Die Leute, die begeisterungsfähig sind, haben das verstanden. Ansonsten können wir Anfänger zu den Vorteilen spezieller Produkte beraten.

Wie informiert ihr euch über die Wünsche und Belange eurer Kunden?Wir möchten durch das Gespräch mit jedem Kunden eine besondere Beziehung aufbauen, einen speziellen Moment teilen. Wir wollen uns von standardisierten Shops wie H&M oder

Mango abheben. Bei allem, was wir tun, geht es immer um Leidenschaft, das gibt unserem Shop die Identität. Um es mal zusammenzufassen, wir sind coole Store-Inhaber Skater!

Was unterscheidet euch von eurer Konkurrenz und macht euren Shop besonders?Wir skaten jeden Tag und wir geben unser Herzblut. Wir sind ein junges Team mit viel Erfahrung. Wir skaten seit fünfzehn Jahren und sind seit zehn Jahren im Geschäft. Unsere Authentizität. Alles in unserem Laden hat eine Geschichte. Mit unserem Shopnamen haben wir eine richtige Identität, denn er lautet eigentlich „Frenchy“ (wie ein kulinarischer oder freundschaftlicher Verweis an ein Board).

SKATE / LA BONNE PLANCHETTE / FRANKREICH / WWW. ALABONNEPLANCHETTE.FR

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Wie lange seid Ihr schon als Einkäufer für ABS tätig und wie kam es dazu?David: Ich gründete den Shop 1992 mit zwei Freunden. Unsere Wege haben sich aber getrennt und jetzt schmeiße ich den Laden und beteilige mich am Einkauf. Sebastiano: Ich bin schon seit 12 Jahren Einkäufer für ABS. Heutzutage überlasse ich gern den Mitarbeitern im Shop die Entscheidung, was wir einkaufen sollen. Die sind näher an den Kundenbedürfnissen dran.

Wenn Ihr auf vergangene Saisons zurückblickt, was war Eure größte Lektion bei der Bestellung und beim Verkauf?Vertraue keinen Vertretern und keinen Kunden – der Computer bzw. die Belege sprechen für sich. Kombiniert mit dem eigenen Instinkt, kann man die Fehler nur bei sich selbst suchen. Bei Rabatten müssen wir vorsichtig sein, für kleine Läden werden sie schnell problematisch.

Welche Brands machen im Moment alles richtig?Das sind HUF bei Textilien und Globe bei der Hartware. Auch Nike SB, Adidas, Converse, DC Shoes, Lakai, Emerica, Etnies, Fallen und Supra geben sich viel Mühe.

Wenn Ihr Brands um Unterstützung bitten könntet, was würdet Ihr ihnen sagen?Größere Margen. Einzelhändler sind gefangen zwischen dem Einzelhandelspreis, der nicht steigen kann, aufgrund der Online-Konkurrenz und dem Großhandelspreis, der nicht sinken kann, da China immer teurer wird. Der neue Mehrwertsteuersatz in Frankreich macht es Läden schwer, profitabel zu sein. Auch hinsichtlich des Marketings wünschen wir uns mehr Unterstützung – Sponsoring und ein besseres Image für die Core-Shops.

Habt Ihr in den vergangenen Jahren Eure Markenauswahl und Hauptmarken geändert? Ein bisschen schon. Der Shop war früher hauptsächlich Skateboard-orientiert, mit reinen technischen Brands. Heutzutage haben sich die Skater verändert und verlangen eher gängige Brands wie Nike SB oder Adidas.

Bei der Footwear hatten wir zu viele Brands, jetzt führen wir nur noch fünf oder sechs anstatt 15! T-Shirts amerikanischer Brands verkaufen sich nicht mehr gut, wohingegen es einige kleine europäische Kollektionen gibt, die sehr gut sind. Bei den Hosen konzentrieren wir uns auf drei oder vier Brands (Levis, KR3W, DC), und nicht mehr. Die Nachfrage nach Accessoires ist explodiert, Socken und 5-Panel Caps eingeschlossen.

Habt Ihr für Euren Online-Shop eine andere Einkaufsstrategie im Vergleich zum stationären Einzelhandel? Nein, was wir im Shop haben, setzen wir auch online.

Wie wählt Ihr neue Marken für Euren Laden aus?David: Wir betrachten uns die Skateboard-Szene, schauen Websites an, besuchen Messen und reden mit Vertretern.Sebastino: Ich mir meine 30 Lieblings-Skateboard-Sites und 15 Fashion-Websites an. Dann durchforste ich Instagram und halte beim Skaten und im Shop meine Augen und Ohren auf.

Habt Ihr einen Rat für neue Brands, wie sie für Einkäufer aus dem Einzelhandel interessant werden? Die Marke sollte eine Seele oder starke Führungspersönlichkeit haben, sie müssen hinter dem stehen, was sie tun und ihr eigenes Ding machen. Und – größere Margen! Die durchschnittliche Qualität, die Brands anbieten, ist den Preis nicht wert. Großhandelspreise könnten 25% günstiger sein und die Läden 10% höhere Margen bekommen, so steigt ihre Überlebenschance.

Welche Messen besucht Ihr und wie wichtig sind sie bei der Entscheidungsfindung?Bright und Bread & Butter. Wir sind so im Skateboarding verankert, dass wir nicht auf Messen gehen müssen. Meistens reicht jedoch ein Katalog.

Welche Kriterien habt Ihr bei der Zusammenstellung Eurer Bestellungen?Wir sehen uns die Datenlage an, Verkäufe pro Kategorie und pro Brand, ziehen die aktuelle Verkaufsperiode ab und duplizieren.

ABS ist eine Snow- und Skateboard-Kette aus Frankreich, die 1992 gegründet wurde. Wir haben mit den Chefeinkäufern David Gratalout und Sebastiano Bratolini über ihr Einkaufskonzept gesprochen. Die beiden verraten, wie sie ihre Bestellungen schreiben und welche Brands die Händler momentan im Auge behalten sollten.

EINKAUFSWISSENSCHAFT

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Wie hat alles angefangen?Die Firma wurde 1984 in Neuseeland und Australien gegründet. Es gab eine hohe Nachfrage nach guten Produkte zu bezahlbaren Preisen, aber keine anständige, angesehene Marke, sie zu bedienen.

Wer sitzt im Management? Martin Jones ist der General Manager und Corrie Williams ist Sales & Operations Manager. Beide haben über 20 Jahre Erfahrung mit Sportbekleidung und Sonnenbrillen bei Marken wie Umbro, Reebok, Oakley und Luxottica gesammelt. Wir sind beide fest in der Sportbekleidungsindustrie verankert und haben in dieser Branche schon sehr viel über den Einzelhandel gelernt. In letzter Zeit hatte der Markt für Sportbekleidung zwar etwas zu kämpfen, aber wir haben gelernt, was funktioniert und was nicht, und konnten das mit Oakley und Luxottica bestens umsetzen. So haben wir unseren Marktanteil auch inmitten der letzten Rezession sogar noch ausgebaut, während andere Firmen eingebrochen sind.

Was unterscheidet Euch von der Konkurrenz? Unsere Fähigkeit, uns sehr schnell an den sich ständig verändernden Markt und seine Vorraussetzungen anzupassen. Wir sind groß genug, um wirklich agieren zu können aber trotzdem noch klein genug, auch schnell zu reagieren. Außerdem haben wir unser Lager in Großbritannien, was uns erlaubt, ortsansässige Händler innerhalb eines Tag zu beliefern.

Was gibt es 2014/15 Neues bei Sonnenbrillen und Goggles?

Wir haben 2014/15 eine neue Photochrome Kollektion bei Sonnenbrillen sowie Goggles und führen ein wechselbares Glas ein. Außerdem haben wir dieses Jahr auch mit Erfolg unsere erste Frauenkollektion herausgebracht, die uns eine ganz neue Zielgruppe erschließt, die uns zuvor leider noch gefehlt hat.

Gibt es auch schon Pläne für neue Marktsegmente?Im Mai haben wir unsere neue Kollektion an Fahrradhelmen vorgestellt, die perfekte Ergänzung zu unseren erfolgreichen Sportbrillen. Nach der erfolgreichen Einführung unserer Snowboardhelme war das für uns ein ganz natürlicher Schritt, da viele wichtige Händler Interesse bekundet hatten. Durch diese organische und vertikale Diversifikation konnten wir unsere Beziehungen zu den Händlern weiter ausbauen und stärken, in dem wir mehr und mehr Teil der Grundstruktur werden, die sie ausmacht und dadurch ein wichtiger Lieferant für sie werden. Das ist vor allem für unsere zukünftige Entwicklung wichtig und sorgt für Langlebigkeit.

Was ist am europäischen Markt Eurer Meinung nach besonders wichtig?Die Vielfalt unserer Produkte und der Marke selbst lässt sich wunderbar auf andere Ländern und Kulturen übertragen. Es ist wichtig, sich nicht nur auf eine Sache festzulegen und flexibel zu bleiben.

Wie unterstützt Ihr Eure Athleten und den Boardsport?Wir unterstützen unsere jungen Athleten durch qualitativ hochwertige Produkte und

entsprechendes Sponsoring. Heutzutage stürzen sich viele große Marken direkt auf die Stars von heute, während wir uns lieber darauf konzentrieren, die von morgen zu finden und sie zu unterstützen, wenn sie es brauchen.

Was betreibt Ihr sonst noch für Marketing? Wir haben in Advertorials in den großen Sport- und Reisemagazinen investiert sowie Produktplatzierungen in ein paar TV-Serien. Das verschafft uns eine tolle Position, in die entsprechenden Märkte vorzudringen. Das ist für unser Überleben essentiell, um im Überangebot nicht unterzugehen.

Warum sollten Händler Euch ins Sortiment nehmen?Wir sind eine Core-Marke mit fairen Preisen, die viel Wert auf Vertrieb und Durchdringung des Marktes legt. Da wir verschiedene Sportarten abdecken, können wir für einige Händler sogar ihre eine Marke für alle Fälle sein. Dafür haben wir ein neues IT-System, in das die Vertreter ihre Ordern direkt vor Ort eingeben können. So kann die Ware am nächsten Tag gleich ausgeliefert werden, was unglaublich gut funktioniert. Es erlaubt den Händlern, sich optimal auf die Hochsaison im Verkauf vorzubereiten und so effizient wie möglich zu haushalten.

Wie seht Ihr die Zukunft unserer Branche? Der Konkurrenzdruck bleibt. Dem werden in den nächsten Jahren auch noch einige Händler sowie Vertriebe zum Opfer fallen. Wer bleibt, wird dafür belastbarer und schlauer sein, was den Überlebenskampf angeht. Das wird die Branche insgesamt stärken.

BRAND NAME: DIRTY DOG EYEWEAR TEL: +44 (0) 1656 654989 EMAIL: [email protected] WEB: WWW.DIRTYDOG.COM

Dirty Dog produziert seit 30 Jahren in Neuseeland und Australien Sonnenbrillen sowie Goggles. Mit neuem Firmensitz in Wales und gemeinsam über 40 Jahren Erfahrung von General Manager Martin Jones und Sales Manager Corrie Williams nehmen sie jetzt den europäischen Markt in Angriff.

BRAND PROFILE: DIRTY DOG EYEWEAR

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Wie hat alles angefangen? Eines schönen Tages im Frühling 2013 haben Matt, Michel und ich uns zusammengesetzt und festgestellt, dass wir nicht nur seit Jahren gute Freunde und oft gemeinsam Snowboarden waren, sondern auch seit unserer Jugend den gleichen Traum hatten: eine eigene Snowboardmarke! Wir sind seit über 20 Jahren leidenschaftlich dabei und hatten das Gefühl, die Snowboardlandschaft könnte nach 25 Jahren mal wieder etwas frischen Wind vertragen. Wieder zurück zum Ursprung und dem, was wirklich wichtig ist, was wir im Snowboarden wirklich brauchen. Also haben wir unsere Werte, Wissen, Technologien und Styles für dieses Abenteuer vereint, um etwas richtig Echtes anbieten zu können. Die „Crème de la Crème“.

Wer sitzt im Management von West Snowboards? Michel Kropf ist ein Winzer und Handwerker, der lange in der Ski- und Snowboardindustrie gearbeitet hat. Er ist für die Shapes und einige der Designs verantwortlich.

Matt Rouiller ist der neue Besitzer des Levitation Shops in Martigny und Gründer der besten Snow- und Skateboard-Contestserien in der Schweiz. Sein Input erlaubt es uns, immer auf dem neuesten Stand oder dem Markt sogar ein bisschen voraus zu sein. Er kümmert sich um Produktion und Qualitätskontrolle.

David Lambert (ich), gehört die DAV-Agentur,

die im Snow/Skate/Fashion Bereich aktiv ist. Von 1999–2007 bin ich professionell Snowboard gefahren und bei WEST für Sales, Marketing sowie die generelle Koordination zuständig. Dabei trete ich den Leuten auch mal in den Hintern, wenn es sein muss!

Was lautet das Motto der Firma?WEST steht für Qualität (immerhin sind wir eine Schweizer Firma) und legt neben Spaß und Leidenschaft auch großen Wert auf Details. Eine vielseitige, authentische und effiziente Marke für jeden Snowboarder.

Welche Vorteile hat eine 2014 gegründete Marke gegenüber anderen Herstellern?Die Marksituation ist gerade echt schwierig und eine neue Marke aufzubauen alles andere als leicht. Aber wir haben so gut wie nichts zu verlieren, nur eventuell eine Menge zu gewinnen. Dafür würde ich gerne OBEY als Beispiel nehmen: diese Marke gibt es in der Schweiz schon lange und trotzdem ist sie erst in den letzten Jahren richtig groß geworden. Warum? Weil die Leute diesen Guerilla- und Propaganda-Spirit erst in dieser allgemeinen Krisensituation verstehen. Ähnlich wird hoffentlich auch WEST Snowboards mit ehrlichem Business Erfolg haben, wenn die Leute von dem ganzen Scheiß der letzten Jahre genug haben. Wir haben etwas NEUES, ECHTES zu bieten, das Snowboardern die Möglichkeit gibt sich wieder mit dem zu verbinden, das ihre Liebe an diesem Sport entfacht hat.

Wie unterstützt Ihr Eure Athleten und den Boardsport? Wir arbeiten daran, denn wie ihr vielleicht wisst haben selbst die größten Firmen keine riesigen Marketing-Budgets mehr. Man muss also kein Genie sein um sich auszurechnen, wie das bei uns ausschauen muss! Trotzdem unterstützen wir einige ‚Lokalmatadore’ und die Shops, die von Anfang an uns geglaubt haben, was auch in Zukunft so bleiben wird. Unser Ziel war und ist es, eine Verbindung zwischen diesen ‚Local Heroes’, den Händlern und den Endkonsumenten herzustellen.

Außerdem werden wir auch ein paar alte europäische Legenden wiederbeleben, die gut mit uns befreundet sind und absoluten Respekt für das verdient haben, was sie in den letzten 15 Jahren für die Snowboardszene getan haben. Und ein paar Events sind auch geplant.

Warum sollten Händler Euch ins Sortiment aufnehmen? Weil Jim Morrison schon vor langer Zeit wusste: „WEST is the best.“

Wo kann man Eure Sachen anschauen? Auf unserer Facebook-Seite www.facebook.com/westsnowboard, unserem Instagram- Account (#westsnowboarding) und in ein paar YouTube Clips, die Fans gemacht haben. Alles andere bleibt unter Verschluss, bis die Ware offiziell in den Läden angekommen ist!

BRAND NAME: WEST SNOWBOARDS TEL: +41 792 811 062 EMAIL: [email protected] WEB: WWW.WESTSNOWBOARDING.COM

WEST Snowboards ist eine neue, von drei Schweizern gegründete Snowboardmarke. Mit mehr als 20 Jahren persönlicher Erfahrungen auf dem Schnee, sowie einem ehemaligen Pro in ihrer Mitte, setzt sie ganz eigene Trends und bleibt dabei trotzdem erfrischend bodenständig.

BRAND PROFILE: WEST SNOWBOARDS

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Wann und wie habt Ihr angefangen?OWN entstand aus der Kombination aus handwerklichem Fachwissen und Engagement in der Skateboardkultur, die bis heute grundlegend für OWN Skateboards ist. Uns geht es darum, machen zu können, was wir wollen und dieses Gefühl auszuleben.

Wer sitzt bei Euch im Management und welche Erfahrungen bringen diejenigen mit?Jeder hier bei OWN Skateboards ist Teil des Managements. Es gibt keine Hierarchien, also kann jeder Ideen einbringen, die unsere Marke unterstützen und vorteilhaft repräsentieren. Wir machen alles zusammen als Team. Letztendlich ist Philipp als einer der beiden Gründer von OWN Skateboards und Verantwortlicher für die Boardherstellung der Ankerpunkt der Firma.

Was steckt hinter der Abkürzung „OWN“?OWN ist eine Abkürzung mit vielen Bedeutungen. Eine davon lautet „Offenders Without Names“. Aber wir machen uns hier nicht so viel aus Namen. Unsere Marke ist unser Name.

Wie hebt Ihr Euch von der Konkurrenz ab?Wir machen alles selbst und haben daher alle Prozesse direkt unter Kontrolle. Wir stellen die Boards selbst in einer Werkstatt in Nürtingen bei Stuttgart her, dem OWN Woodshop. Dort pressen wir die Boards in

unserer eigenen Presse und kaufen Holz, Klebstoff und Werkzeuge von deutschen Händlern. Die Designs machen wir auch selbst und tragen sie dann in unserer kleinen Siebdruckwerkstatt auf. Wir machen unsere eigenen Fotos und Videos. Wir haben unsere eigenen Boardshapes und können sie individuell anpassen, so oft wir wollen. Was uns also von der Konkurrenz abhebt, ist: „Doing our OWN thing and skating our OWN products.“ Wir sind in keiner Form von irgendjemandem abhängig. Wir können machen, was wir wollen, ohne uns darum zu kümmern, ob es jemandem gefällt oder nicht.

Was ist das Wichtigste am europäischen Markt?Wir denken nicht groß darüber nach. Wir machen unser eigenes Ding.

Wie unterstützt Ihr Eure Fahrer und den Boardsport an sich?Vor allem mit dem OWN Skateboard-Team. Wir skaten gemeinsam und feiern die Skateboardkultur, was unserer Meinung nach eine nette Unterstützung für den Boardsport darstellt.

Warum sollten Händler Eure Marke ins Programm nehmen?Als sehr kleine Marke verkaufen wir unsere Boards nur in der eigenen Garage und über den OWN-Online-Shop. Manchmal überlegen

wir, unsere Produkte in Skateshops zu verkaufen, aber das Problem liegt vor allem beim Preis. Da wir nicht besonders groß sind, können wir kaum mehr als 20–40 Boards im Monat produzieren. Daher läuft alles in sehr limitierten Auflagen. Wenn sich jedoch ein Shop für den Verkauf von besonderen, limitierten und handgemachten Boards aus Deutschland interessiert, sollte das OWN sein.

Welche Entwicklung erwartet Ihr für die Zukunft Eurer Firma?Wir machen genau so weiter wie in den letzten zehn Jahren. So lange wir kreativ sein und unsere eigenen Vorstellungen verwirklichen können, ist das für uns Entwicklung genug. Weiterentwicklung ist für uns täglich die Zukunft.

Was erwartet Ihr für die Zukunft der Branche?Der Ausverkauf unserer jungen und tief verwurzelten Kultur wird verstärkt weitergehen. Den Leuten wird immer der gleiche Kram vorgesetzt und am Ende werden nicht mehr besonders viele Firmen übrig sein.

Wo kann man Eure Produkte, Videos etc. in den Sozialen Medien bewundern?Auf http://own-block.blogspot.de/ oder unserer Facebook-Seite, OWN Skateboards.

OWN Skateboards ist ein kleiner Skateboardhersteller aus dem beschaulichen Nürtingen in Süddeutschland. Die Abkürzung „OWN“ hat viele Bedeutungen, eine davon lautet: „Offenders Without Names“ – also „Täter ohne Namen“. Hinter den Kulissen arbeiten alle Beteiligten auf Augenhöhe am Aufbau der Marke mit, was OWN zu einer echten Skateboardfirma mit starken Wurzeln in der Szene macht. Wir sprachen mit dem OWNer der Marke, Philipp Günther.

BRAND PROFILE: OWN SKATEBOARDS

BRAND NAME: OWN SKATEBOARDS TEL: +49 (0) 7022-38290 EMAIL: [email protected] WEB: WWW.OWN-BLOCK.BLOGSPOT.DE

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Der Trend bietet das perfekte Sprungbrett für Core-Surfshops, sich als führende Fachhändler zu positionieren. Authentizität ist gefragt wie nie und keiner kennt den Look besser als die Shops, die seit Jahrzehnten genau darauf spezialisiert sind. Doch wie können Händler aus dieser neuen Modewelle echtes Kapital schlagen? Hier sind drei kosteneffiziente Vorschläge, Kundschaft in den Laden zu bringen und zum Kauf zu animieren.

DAS SCHAUFENSTEREine ausgefallene Deko hilft nicht nur, Laufkundschaft in den Laden zu locken. Sie kann auch das alte Vorurteil überwinden helfen, dass Surfshops nur Boards und Logo-Shirts verkaufen. Dafür kann man sich von der breiten Masse der Modeindustrie inspirieren lassen und deren Ideen ins eigene Konzept einfließen lassen. Plakate und Banner sind guter Blickfang, sollten den Produkten allerdings nicht die Show stehlen. Denn die Marken unserer Branche haben mit Pocket Tees, Crew Necks oder Walk Shorts dieses Jahr wirklich für jeden Geschmack etwas auf Lager. Somit sind die Produkte selbst die perfekten Mittel, die Kundschaft in den Laden zu ziehen. Und was der Mainstream hier gerade lernt, können Surfshops im Schlaf auswendig.

EINRICHTUNGMit nicht annähernd vergleichbarer Verkaufsfläche, wie sie große Ketten zur Verfügung haben, ist es für Surfshops umso wichtiger, jeglichen verfügbaren Raum so effektiv wie möglich zu nutzen. Allerdings darf es auch nicht zu voll werden, denn wenn jedes Regal bis unter die Decke vollgestopft wird, ist nur schwer zu erkennen, was der Shop alles zu bieten hat. Stattdessen sollten die aktuellen Trends, die auch auf Lager sind, so attraktiv und animierend wie möglich präsentiert werden, um die Kunden zum Kauf zu überzeugen. Eigentlich eine fundamentale Verkaufsregel, die aber leider oft ignoriert wird, wenn neue Ware kommt.

Ein weiteres Stilmittel für ein einladendes Innenleben sind saisonale sowie längerfristige POS-Materialien der angebotenen Marken. Am besten gleich bei der Bestellung danach fragen, denn ein gut positionierter Aufsteller kann auf eine Kaufentscheidung manchmal

Kein Sport hat die Mode 2014 so stark beeinflusst, wie das Surfen und den entsprechenden Look so begehrt gemacht, wie noch nie. Sogar die Haute Couture lässt sich von den lässigen Freigeistern am Strand inspirieren, was die Mainstream-Modeketten eifrig kopieren, um die massive Nachfrage nach dem angesagten Surfer-Look zu befriedigen. Von Oliver Robinson, Account Manager bei Brandwave Marketing.

ALLE SURFEN! ODER SEHEN ZUMINDEST SO AUS...

wahre Wunder wirken. Produktinformationen helfen vor allem bei funktionaler Streetwear, deren besondere Produktmerkmale wie schnelles Trocknen, Multi-Stretch oder Bequemlichkeit der breiten Masse alleine durch die Etiketten oft nicht ersichtlich sind.

DIE MISCHUNG MACHT’STrotz alledem sollten aber auch die Core-Surfer nicht vergessen werden, die ihren überaus wichtigen Platz im Kundenstamm natürlich auch weiterhin behalten, sind sie doch die Lebensgrundlage eines jeden Surfshops. Sie hält man zum Beispiel mit frischer Ware von kleineren Nischenmarken und Künstlern bei Laune. Davon haben sich in den letzten Jahren immer mehr etabliert und sich eine „Nische in der Nische“ geschaffen, die vor allem durch ihre Exklusivität anziehend wirkt. Mit beliebten, limitierten Kollektionen unterscheiden sie sich auch ganz deutlich vom Rest des Marktes und lassen sich entsprechend gut anpreisen sowie verkaufen. Solche ausgefallenen und besonderen Marken im Sortiment zu sehen ist nämlich auch für den Mainstream-Kunden hochinteressant, der die große Auswahl unterschiedlicher Produkte sehr zu schätzen weiß, sobald er im Laden steht.

Bei der großen Auswahl an Marken, die heutzutage im Regal liegen, bieten exklusive Deals mit kleineren Marken und Zwischenkollektionen ein gutes Mittel, sich von anderen Händlern in der Industrie sowie den großen Ketten abzuheben und die Kunden für sich zu begeistern.

Für manchen alten Hasen in diesem Geschäft mögen diese Tipps vielleicht etwas rudimentär anmuten, aber manchmal sind es eben die grundlegenden Kleinigkeiten, die den größten Unterschied machen.

WWW.BRANDWAVEMARKETING.COM

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MARKET INTELLIGENCE DEUTSCHLANDVon Anna Langer

Die Fußballweltmeisterschaft und vor allem der lang ersehnte Erfolg der deutschen Mannschaft haben dem deutschen Einzelhandel, besonders im Sport- und Textilbereich diesen Früh-Sommer einen angenehmen Schub verpasst. Der Sprecher des Branchenverbandes HDE spricht sogar vom „i-Tüpfelchen auf [der] ohnehin schon guten Konsumstimmung”, die sich seit der Krise 2009 „konstant positiv entwickelt hat“, wie das Statistik-Portal statista.com bestätigt. Ob das „nachhaltigen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft haben wird“, ist laut der Deutschen Welle zwar noch zweifelhaft, aber die gestiegene „Kauflaune“ und die allgemein positive Stimmung der Gesellschaft können zumindest nicht schaden.

Vor allem in Verbindung mit dem anständigen Sonnenschein und den ersten paar richtig warmen Tagen, mit denen wir dieses Jahr bereits vor den Sommerferien gesegnet waren, sieht die Lage schon viel rosiger aus, als im verregnet kalten letzten Jahr. GTA Distribution kann sogar schon von satten 25% Wachstum berichten, die Geschäftsführer Gerd vor allem durch den „Mix aus tollem Frühjahr und die stetig steigenden Nachfrage nach Hardgoods“ erklärt. Dabei gehen vor allem „Complete Longboards und Cruiser durch die Decke“, weswegen GTA sein Portfolio mit „Earthship, OBFIVE und MILLER Longboards“ noch weiter ausgebaut hat. Das bestätigt auch der Hamburger Onlineshops WeAre: „Im Moment sind wir hier zwar nur mit Marken wie Arbor, Globe, Stereo oder Sector 9 dabei, aber vor allem der Einstiegsbereich ist sehr interessant und wir erhoffen uns, dass in Zukunft auch die hochwertigeren Marken wie Sector 9 sowie die klassischen Skateboards davon profitieren und folgen werden,“ erläutert Alexander vom Einkauf.

Neben Skate-Hardware sind auch Surf-Hardgoods bei GTA gerade sehr gefragt und „haben sich prima entwickelt. Sexwax, Creatures, Ocean&Earth, Light, Rusty und NSP sind wichtige Bestandteile unseres Sortimentes und die beste Nachricht – das ist alles preisstabil!“ freut sich Gerd. Und auch die „Kategorie SUP, speziell Inflatable SUP, kommt ins Rollen. Das ist zwar weniger der klassische Action-Boardsport, bringt dafür aber viel Fitness- und Badespaß. GoPro Accessories von SP-Gadgets sind ebenfalls ein toller Umsatzträger.“

Was den Textilbereich angeht, spürt man bei GTA auch ein „echtes Comeback von Rusty Clothing, insbesondere wegen Retro-Style Shorts und Volleys, die alle sehr schnell ausverkauft waren.“ Bei WeAre waren „Sneaker, Tanktops und Caps“ diesen Sommer ebenfalls immer noch wichtige Themen, ähnlich wie im Vorjahr. Und auch aus München wird Positives berichtet, wo Nico mit dem Woodybunch Gypsy Store gerade nicht nur ihr eigenes, frisch gelaunchtes Label verkauft, sondern auch einen kleinen Core-Shop im Studentenviertel aufgemacht hat. „Das Feedback ist toll, vor allem von den Mädels!“ Und mit den ausgefallenen Kreationen des australischen Hippie-Labels Spell & the Gypsy Collective, den vielseitigen Ponchos von Hammamista sowie ihrem eigenen Label Woodybunch gelingt ihr das auch. Das zieht neben einem breiten weiblichen Publikum zwischen 14 und 40 Jahren auch viele „Gypsy Skater“ an, die auf den besonderen und doch schlichten Style ihrer Kollektion stehen. „Je reduzierter, desto besser. Keine großen Prints, wenn dann ganz weiche oder nur kleine Details wie Patches.“ Und alles in Schwarz – „selbst im Sommer!“

Die weibliche Kundschaft steht dagegen gerade auf das Abgefahrene, Außergewöhnliche. „Bloß keine Standard-T-Shirts! Entweder Oversized, aus dünneren Stoffen oder mit ausgefallenen Schnitten.“ Und auch

bei WeAre sieht man, „dass der Boardsport-Bereich nicht mehr die Streetwear-Szene inspiriert und prägt, sondern anders herum.“ Das macht die Konkurrenz mit vertikalen Anbietern und großen Ketten noch härter. „Einige Marken müssen einfach wieder mehr an ihrer Markenstärke arbeiten, um ihren Vorteil gegenüber den Vertikalen auszuspielen,“ erklärt Alexander und lobt Volcom.

Gleichzeitig wächst weiterhin die Konkurrenz der Boardsport-Händler untereinander sowie mit dem Online-Geschäft. „Insgesamt wirkt die Boardsport-Branche noch relativ angespannt“, wie Alex es ausdrückt. Und auch Nico spürt den Druck der „Großen“ sehr deutlich – mit ihrem Shop und ihrem Label. „Für die großen Händler ist es gut machbar, versandkostenfrei Bestellungen anzubieten, was bei den Kunden zum Teil eine echte Manie ausgelöst hat, alles in verschiedenen Größen und Farben zu bestellen. Für mich würden pro Kunde über 15 Euro Versandkosten draufgehen.“ Daher versucht sie es nun mit einem alternativen Ansatz: die Versandkosten zwischen Käufer und Shop zu teilen. „Mal sehen, wie das funktioniert. Dafür bekommt man Woodybunch aber eben auch nur in meinem Onlineshop.“ Für große Onlinehändler ist ihr Label nicht nur zu klein, sondern in seiner Philosophie anscheinend auch (noch) zu speziell. „Neben den ganzen Vororder-, Nachorder- und Skonto-Nachlässen, die so große Händler erwarten und mich als kleines Label absolut in die Knie zwingen würden, sind auch meine Verpackungen problematisch. Ich verschicke mittlerweile nämlich nichts mehr in Plastik, sondern nur noch in Papiertüten, weil ich es einfach nicht einsehe, so viel Müll zu produzieren. Aber für die großen Lager, in denen jeder Artikel innen, außen, oben und unten mit Barcodes etc. versehen werden muss, ist das leider ein absolutes No-Go. Da würde ich mir echt mal ein Umdenken wünschen!“ Im Vertrieb wird ebenfalls ein Trend zur Verlagerung der „Planungsrisiken auf den Hersteller“ deutlich, wie Gerd bei GTA bemerkt. Gefragte Kategorien wie „Struktur-Oberflächen, Melange und ein Mix aus Street und High Tech“, der in den Vororderbestellungen gefragt war, werden bei GTA „ordentlich auf Lager bestellt, damit wir unsere Händler passend unterstützen können.“

So bleibt der Ausblick auf den Herbst auf jeden Fall positiv. „Irgendwie schreien die Leute doch immer,“ wischt Nico mit einem Achselzucken das in der Branche fast ständig präsente Gejammer beiseite. „Alles was ich mache, kommt aus meinem tiefstem Herzen. Und wenn ich irgendwann nicht mehr mit dem Herz dabei bin, würde ich auch nicht mehr weitermachen!“ hat sie für sich bereits deutlich entschieden. Bei WeAre freut man sich ebenfalls auf den Beginn der kühleren Jahreszeit und wird mit gutem Gefühl „in die Jahreszeit starten, mit spannenden Themen wie Jacken, Sneaker und Sweat-Ware. Das stimmt uns, neben dem Snow-Sortiment, wo wir diese Saison ein paar neue Marken wie zum Beispiel Capita geplant haben, auf die wir uns sehr freuen, sehr optimistisch.“ Und auch Gerd macht sich keine Sorgen, ganz im Gegenteil: „Ich habe das Gefühl, dass der ‚Boden’ für gute, stationäre, unabhängige Shops jetzt gefunden ist und die Umsätze nicht mehr weiter einbrechen, sondern wieder anziehen. Das Sortiment hat sich verschoben und Fashion/Textil-Anteile abgegeben, was den Konsumenten auch wieder mehr Grund gibt, ihre Shops zu besuchen. Denn Surf-, Skate- und Snowboards sowie die dazu passenden Accessories sind im Boardsporthandel eben exklusiv. Und ich bin überzeugt, dass nach der Theorie des ‚Last Man Standings’ die besten Core-Shops ihr Einzugsgebiet sowie ihren Kundenstamm wieder ausbauen konnten.“ Das werden wir in unserer nächsten Market Intelligence direkt überprüfen!

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MARKET INTELLIGENCE FRANKREICHVon Benoît Brecq

Im Jahr 2009 erreichte die internationale Wirtschaftskrise leider auch Frankreich. Aber seitdem hält sich das Land besser als andere Länder der Eurozone, dank seiner vielschichtigen Wirtschaftsstruktur, robusten Banken und durchdachten staatlichen Rettungsmaßnahmen. In den Touristikhochburgen in den Küstenregionen blieben noch dazu im Juli aufgrund schlechten Wetters und der ablenkenden Wirkung der Fußballweltmeisterschaft vielerorts die Besucher aus, was den Board-Shops einen schlechten Start in die Sommersaison bescherte.

Auch in den Städten bleiben die Umsätze der Shops trotz des vielversprechenden Sommerauftakts, als die Kunden sich bei prächtigem Wetter in der Stadt mit neuen Sommersachen eindeckten, eher verhalten. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsätze satte 10–15% rückläufig. Woran das liegt? Inzwischen sind die Endkunden gewohnt, das ganze Jahr über reduzierte Preise bei den großen Ketten sowie im Internet und Outlet-Shop zu bekommen – das schadet den unabhängigen Händlern.

Hartware für den Wassersport hält sich relativ gut. Im Einsteiger- und Mittelbereich sind die Umsätze mit Surfboards prächtig, während der Premium-Bereich noch zu wünschen übrig lässt. Relativ schlechte Wellenbedingungen zum Sommeranfang verpassten den Umsätzen einen weiteren Dämpfer. Hierzu meint Michel Edery von HotSpot und Street Univers in Merignac: „Wir merken einen Rückgang bei hochwertigen Boards aufgrund einer Zerstreuung in den Vertriebskanälen. Die meisten US-Marken hatten vor einigen Jahren noch sehr fein ausgewählte Vertriebsstrukturen. Das ist nicht mehr der Fall.“ Etabliert haben sich im Premium-Segment die Boards aus „alternativen“ Epoxid-Materialien, die haltbarer und umweltverträglicher sind und von den Kunden komplett akzeptiert wurden. Diesen Sommer führt kein Weg vorbei an Modellen wie dem „HyptoKrypto“ von Hyden Shapes oder dem „New Flyer Al Merrick“ mit TL-ProCarbon-Construction von Surftech. Im Einsteigersegment und mittleren Preisbereich geben Marken wie NSP, Bic, Torq und Surf Factory den Ton an. Diese Brands haben sich darauf eingestellt, dass Anfänger eher auf Grafiken und Designs achten – und bedienen diese Nachfrage mit großem Erfolg.

Der SUP-Bereich boomt in Frankreich. Dank vieler Verleihanbieter an der Küste und zahlreichen Events in den Städten wie dem OPEN SUP in Lyon kommen immer mehr Kunden auf den Geschmack des Paddelns im Stehen. „Aufblasbare SUP-Bretter legen weiterhin stark zu und machen bereits 50% unserer Ladenumsätze aus“, sagt Mathieu von Swell Addiction in Brest. Die Boards sind weniger globig und schwer, leichter zu verstauen und transportieren und bieten durchaus zuverlässiges und robustes Fahrverhalten. Und sie locken viele neue Kunden in den Shop, darunter auch „viele Frauen, die fast die Hälfte unserer Umsätze ausmachen. So einen Frauenanteil hatten wir noch nie zuvor im Boardsport“, sagt Mathieu.

Die Kunden achten zwar nach wie vor auf den Preis, aber die große Öffentlichkeitswirkung des SUP-Sports sowie zahlreiche Events, Tests, Demos, Contests und Websites haben vor allem in der Sommersaison viele Kunden zu „Double Skin“-Boards getrieben, die sehr robust sind und guten Fahrkomfort bieten. Marken wie Fanatic und Hobie liegen dank ihrer breiten Produktpalette ganz weit vorn in diesem Segment. Aber auch Marken wie ARI’NUI und Bic bedienen die starke Nachfrage mit interessanten Alternativen. Fest steht: Aufblasbare SUP-Bretter ziehen viele begeisterte neue Kunden an und könnten den Markt als Ganzes auf Dauer beleben und deutlich erweitern.

Weniger erfreulich ist die Entwicklung in den Bereichen Schuhe und Bekleidung. „Der Trend des Sommers geht zur Glaubwürdigkeit“, sagt Michel Edery. Kunden und Händler aus der Szene suchen nach authentischen, vielleicht sogar auch neuen Marken. Eric Gros vom Hawaii Surf bestätigt den Trend im Handel: Die Kunden wollen verstärkt Marken mit selektiver Vertriebsstrategie und Produkte mit eigener Geschichte, die an schöne Zeiten erinnern.

„Der Kunde ist auch bereit, für diese Art von Produkten den entsprechenden Preis zu bezahlen – entweder im Internet oder auch trotz Anfahrt direkt im Shop. Viele Marken und Shops haben diesen Trend erkannt und bedienen ihn mit Erfolg“, sagt Eric. Im Surfbereich kehren klassische Marken wie Lightning Bolt wieder in die Regale zurück, während im Street-Bereich Element, Santa Cruz und Obey gute Umsätze erzielen.

Im Surfbereich ist die Entwicklung bei den Boardshorts momentan hervorragend, was die Styles und technischen Materialien angeht. Hurley ist in dieser Kategorie klarer Vorreiter, vor allem, wie Michel Edery betont, aufgrund der überzeugenden Technik und umfangreichen Kollektion, was Passformen, Materialien und Farbvarianten angeht.

Baseballmützen sind weiterhin starke Umsatzträger, ganz vorn dabei Five-Panel-Mützen und Snapbacks, die nach Siegeszug in den Städten auch in den Küstenregionen angekommen sind. Marken wie Quiet Life und Mitchell&Ness sind bei den Five-Panel-Mützen dominant, während NEFF und Cayler&Sons in Sachen Snapbacks in Führung liegen.

Bei den Schuhen sind Laufsport und Outdoor die großen Trends. Vans und Nike sind weiterhin relativ stark, während Marken wie New Balance und Timberland wieder starke Resonanz im Boardsport erzielen. Momentan lautet das Erfolgsrezept: Authentische Marken und Kollektionen in limitierter Auflage.

Im Skateboard-Hartwarebereich setzt sich der große Trend des Frühjahrs zu technisch versierten Cruisern und Longboards weiter fort. Trotz Überschuss an Plastik-Cruisern für den Anfängerbereich können Marken wie Penny und Globe mit guter Technik und schönen Designs punkten. Momentan verlieren die Plastikboards im Handel große Marktanteile an Holzbretter im Retro-Look, etwa von Marken wie Prohibition aus Frankreich. Die bieten trendige Grafiken, echt gut skatebare Bretter und schön verarbeitetes Holz, was Anfänger wie Fortgeschrittene begeistert. Und da sich der Longboardmarkt inzwischen etwas gesetzt hat, ist auch mehr Platz für technisch ausgereiftere Boards. „Inzwischen sprechen wir eine Zielgruppe an, die sich ein zweites, technisch versierteres Board zulegen will“, sagt Etienne, dessen Bestseller momentan Marken wie Flying Wheels und Madrid sind.

Im Street-Skaten verzeichnen die Shops wieder höhere Umsätze, da überall im Land neue Skateparks eröffnet haben. Etienne zufolge liegen weiterhin authentische Marken aus den USA klar in Führung, etwa Baker, Almost, Powell –Peralta Skateboards und Girl.

Da ist es wieder, das Stichwort „Authentizität“. Insgesamt gilt in der französischen Boardsportszene diesen Sommer: Glaubwürdigkeit ist Trumpf, egal ob im Bereich Hartware, Bekleidung oder Schuhe. Also müssen die Marken und Händler sich nur auf ihre fachlichen Stärken und Wurzeln in der Szene berufen, um weiterhin erfolgreich sein zu können. Ob das diese Sommersaison zum Erfolg führt, erfahren wir in der nächsten Ausgabe der Market Intelligence.

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MARKET INTELLIGENCE GROSSBRITANNIENVon Gordon Way

Der Sommer auf der Insel ist heiß und das Business boomt gewaltig: Das Bruttoinlandprodukt wächst wieder um 0,8% und somit hat das Wachstum wieder Vorkrisenniveau erreicht. Für leichte Aufregung sorgte die Meldung, das Vertrauen der Verbraucher sei im Juni um 0,7% geringer gewesen, als im Vorjahr. Gleichzeitig sind auch die Immobilienpreise in Großbritannien rückläufig, was ebenfalls die Stimmung drückt. Insgesamt überwiegen aber die positiven Meldungen zum Stand der Nation.

Die Kette Ultra Sport meldet erfreuliche Ergebnisse angesichts des guten Wetters: Wakeboarding und Wasserski „gehen voll ab“, Kajaks und SUP-Bretter legen ebenfalls zu, einzig Wind- und Kite-Surfen erweisen sich diese Saison als Sorgenkinder, vor allem angesichts fehlender Windböen. Skateboarding läuft gut, der Fahrradbereich boomt. Leider geht das Geschäftssterben im Einzelhandel auch diesen Sommer weiter und diverse Händler mussten schließen. Hoffentlich ergibt sich daraus eine bereinigte Geschäftssituation für die Überlebenden.

Nachfragen bei Händlern im ganzen Land stoßen auf eine überraschend positive Resonanz. So war Angelo Couchman von Surface 2 Air Sports in Poole sehr überschwänglich – und er nimmt sonst auch kein Blatt vor den Mund, wenn es einmal nicht gut läuft. Auf seine aktuellen Geschäfte angesprochen meinte Angelo: „Super gut! Es war seit 2006 nicht mehr so toll. Wir scheinen irgendetwas auf jeden Fall richtig zu machen und die Kunden laufen uns die Tür ein. Bei uns helfen sogar am Abend die Kids beim Einpacken der Versandware, damit wir hinterherkommen.“ Wirkt sich das Wetter positiv aus? „Es spielt eine große Rolle beim überragenden Erfolg von Wake-Boarding. Aber gleichzeitig nimmt das tolle Wetter dem Kite-Surfing im wahrsten Sinne des Wortes den Wind aus den Segeln, denn ohne Wind gibt’s kein Kite-Surfen – und auch keine Umsätze!“

Mit Blick auf die Wintersaison ist er ziemlich optimistisch, wenn auch etwas vorsichtig. „Die Regale sind momentan leer und wir haben noch etwas Restware und bereits mit Erwartung guten Wachstums unsere Vor-Ordern abgeschlossen. Zwar freue ich mich sehr auf den Winter – habe aber auch leicht Angst. Aber das ist jedes Jahr um diese Zeit so. Es wird schon werden.“ Nach seinen allgemeinen Zukunftserwartungen gefragt meint Angelo: „Ich bin total zuversichtlich – ich habe mich noch nie besser gefühlt!“

Rund 800 Kilometer weiter nördlich in Edinburgh sprachen wir mit Brian Stark von Boardwise über die Lage in Schottland. Mit typisch schottischer Sicht der Dinge meinte Brian: „Es könnte besser sein. Aber es könnte auch schlimmer sein.“ Weiter nachgehakt gab er zu: „Wir wünschen uns zwar alle immerzu gutes Wetter, aber wenn es dann da ist merken wir, dass es auch seine Nachteile haben kann. Unser Geschäft mit Wetsuits zum Beispiel ist sehr wichtig für uns und normalerweise verkaufen wir Wetsuits das ganze Jahr über im Winter wie im Sommer. Vor ein paar Wochen fragten die Leute auf einmal nach kurzärmligen Wetsuits und inzwischen ist es so warm, dass kein Schwein überhaupt mehr ein Wetsuit haben will. Was sollen wir da bloß machen?“ Nicht nur die Umsätze mit Wetsuits stecken im Keller, auch der Surfbereich erlebt angesichts fehlender Windböen und Wellen eine Flaute. „Die wenigen

Surfkunden hier oben wissen genau, was sie wollen und bestellen übers Internet bei Händlern im Süden. Da bleibt für uns im Surfbereich nur wenig Geschäft übrig.“

Und wie sieht es mit Skateboarding aus? „Im Skatebereich läuft das Geschäft gut, begünstigt durchs Wetter und die sehr umtriebige Szene bei uns in der Gegend. Vor allem im Longboard-Bereich verzeichnen wir gute Ergebnisse.“ Der Textilbereich bereitet Brian zwar Sorgen, aber das Wintergeschäft stimmt ihn optimistisch. „Es ist schon unglaublich aber mitten im Hochsommer kommen die Leute in den Laden und wollen wissen, ob wir schon die neue Snowboardlieferung bekommen haben. Jedenfalls ist die Vorfreude auf den Winter, vor allem nach der tollen letzten Saison, bei uns in der Gegend enorm. Unsere erste Produktdemo machen wir wahrscheinlich diesmal schon im September.“ Auch das Ladeninventar ist bestens vorbereitet auf die kalte Jahreszeit: „Die Regale sind ziemlich leer und was wir noch auf Lager haben, ist ausschließlich hochwertige Ware. Beim Bestellen haben wir auf Wachstumskategorien geachtet und die Resonanz ist bislang durchweg positiv.“

Zum Abschluss fragte ich Brian nach dem bevorstehenden Volksentscheid in Schottland zum Thema: Soll Schottland weiter Teil Großbritanniens bleiben oder nicht? „Theoretisch gesehen würde es sich keinesfalls auf unser Geschäft auswirken. Außer vielleicht, dass Kunden aus England dann zögern würden, per Versand bei uns zu bestellen, was Grund zur Sorge wäre. Ich glaube nicht, dass es passieren wird und hoffe sogar, dass es nicht so weit kommt. Wir fragten Brian auch nach der Entwicklung im Skigebiet Cairngorm: „Da hört man viel Positives und die Leute sind gespannt. Neue Betreiber und beträchtliche Investitionen in die Gegend sollten sich durchaus positiv auf den Sport und die Geschäfte auswirken.“

Wie es das Schicksal will, bin ich nächsten Monat als Trauzeuge auf der Hochzeit von Adam Gough zu Gast. Und der ist seines Zeichens der European Head of Technical Services der Firma Natural Retreats, die kürzlich das Skigebiet am Cairngorm Mountain übernommen hat. Als ich ihn auf die Pläne ansprach, meinte er: „Alle Wintersportfreunde sollten vor allem das offizielle Statement unseres Firmenchefs lesen, um zu sehen, wie ernst wir es damit meinen dort ein Skigebiet auf Weltklasseniveau zu bauen. Wir wollen die X-Games nach Schottland holen! Könnt ihr euch das vorstellen? Die X-Games bei uns in Schottland! Die meisten Leute glauben nicht daran, dass so etwas jemals passieren könnte, aber genau das ist unser Ziel und wir verfolgen es mit einer beträchtlichen Investition in den Cairngorm Mountain, sowohl im Sommer- als auch im Wintersportbereich.“ Aber jetzt mal im Ernst, glaubt Adam tatsächlich an solch ehrgeizige Ziele? „Egal ob die X-Games nach Schottland kommen oder nicht – wir können das ohnehin nicht beeinflussen. Aber wir wollen ein erstklassiges Skigebiet auf die Beine stellen und den Skifahrern und Snowboardern die bestmöglichen Bedingungen in diesen Breitengraden ermöglichen.“ Ein Blick auf die anderen Anlagen von Natural Retreats auf deren Website (www.naturalretreats.com/uk) ist jedenfalls beeindruckend. Wir drücken die Daumen für das neue Projekt und wünschen allen Händlern im ganzen Land tolles Wetter und einen super Start in den Herbst.

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Von Asier Zabarte

Der Internationale Währungsfond rechnet für 2014 mit rund 1,2% Wachstum des spanischen Bruttoinlandprodukts, wobei die Arbeitslosenquote unverändert bei 24,9% bleiben wird. Der Anteil der arbeitenden Frauen zwischen 25 und 54 Jahren liegt in Spanien bei nur 60%, in den nordeuropäischen Ländern hingegen bei 80%. Experten zufolge braucht das spanische Sozialsystem höhere Einzahlungen, um die Renten auf Dauer zu sichern, da die Geburtsraten stagnieren und auch die Mindestlöhne bei nur €654 pro Monat angekommen sind. Der durchschnittliche Jahreslohn liegt in Spanien zurzeit bei €25.682 bei den Männern und €19.537 bei den Frauen – das ist nicht viel.

Kommen wir zum Boardsport. Nacho Muñoz–Cuellar, der Marketing Director beim Caribbean Sport Shop in Madrid kennt seine Kunden: Ihm zufolge wissen vor allem die Mädchen bereits genau, was sie wollen, bevor sie in den Laden kommen – und zwar gute Produkte mit hoher Qualität und leistungsstarkes Zubehör. Die Eigenmarke des Shops hat 15% Anteil am Gesamtumsatz. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gesamtumsätze um 20% rückläufig, vor allem bei der Bekleidung. Bei den Surfboards sind Pukas und Manual die besten Marken. Zum Skatebereich meint Nacho: „Wir sind super froh über die Resonanz bei den Longboards, wo Loaded, Bustin und Original die beliebtesten Marken sind. Im Sommer setzen wir stark auf Bekleidung mit Druckmustern und Old-School-Socken. Diese Art von Bekleidung läuft super. Sundek hebt sich mit langer und kurzer Badebekleidung vom Rest der Marken ab.

Beim Surf- und Skateshop Santi in Madrid meint Lacanau: „Heutzutage muss man auf die Bedürfnisse aller Arten von Kunden eingehen können – egal ob Jungspund oder Familienvater. Surfboards lassen sich schwer verkaufen und laufen am besten im Weihnachtsgeschäft. Im Skatebereich waren Longboards in den Vorjahren unsere Verkaufsschlager, aber mittlerweile laufen Schuhe am besten und bringen 10–12% Wachstum im Jahr. Die besten Marken sind DC, Vans und adidas, während wir bei den Brillen Frogskins von Oakley empfehlen.“

Francisco José Burgos betreibt seit über 30 Jahren den Stance Shop. „Die Leute wollen immer billigeren Stuff und deshalb sind die Gewinne 2014 um 10–12% zurückgegangen. Bei der Bekleidung waren es sogar 15%. Unsere Bestseller sind Theeve Trucks mit dem V3 Titanium-Modell und bei den Schuhen läuft Filament sehr gut. Weiterhin entwickelt sich der spanische Boardsportmarkt eher in Richtung Mainstream und ist längst kein Alternativsport mehr.“

Luis Moruza vom Moorea Shop in Somo ist enttäuscht von der aktuellen Situation. „Der Markt für Surfbekleidung ist geschrumpft. Heute kann man bedruckte T-Shirts bei Primark für €2,50 kaufen. Auch Hosen und Flip-Flops sind superbillig, damit kann man unmöglich konkurrieren. Die Jungs kaufen keine Klamotten im Core-Handel mehr, was die Mädels schon lange nicht mehr tun. Irgendwie auch verständlich, denn heutzutage sind die Surfmarken insgesamt wertlos, da ihre Produkte eh in China produziert werden und Zara oder Pool&Bear vielleicht bald eine Surfkollektion auf den Markt bringen, die nichts mehr mit Ripcurl oder Quiksilver gemeinsam hat. Der Verkauf von Accessoires ist vergleichbar mit 2013 und bei den Sonnenbrillen läuft die hiesige Marke Blacguard64 bestens.“

Als neuer Shop hat MundakaBC im Baskenland eröffnet. Mitinhaber Arkaitz Iturraspe erklärt die Philosophie: „Wir wollen anders sein und mit den hiesigen Künstlern und Marken zusammenarbeiten. Etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen bringt die Leute enger zusammen. Wir bieten ausschließlich zehn hiesige Marken und suchen immer nach Möglichkeiten für Gemeinschaftsprojekte und haben daher über 50 verschiedene Modelle von T-Shirts im Angebot. Unsere Eigenmarke stellt 80% unserer Einnahmen dar und wir freuen uns darauf, die Kollektion um weitere Bekleidung und Accessoires in der kommenden Saison auszubauen.“

SPANIENVon Franz Josef Holler

Die Wirtschaft stagniert weiterhin und das lang erhoffte Wachstum bleibt weiterhin aus. Das größte Problem sind die hohen Steuern und die Angst der Leute, ihr hart verdientes Geld auszugeben. Momentan legen sie lieber etwas Geld auf die Seite, um für alles gewappnet zu sein.

Aber gerade die Boardsportbranche braucht Leute mit guter Kauflaune und frei verfügbarem Einkommen, um die Shops wieder finanziell auf die gerade Bahn zu bringen. Momentan ist zusätzlich alles sehr stark vom Wetter abhängig. Zwar brachte der Juni einige angenehm warme Tage, doch insgesamt brachten Juni und Juli viel zu viel Regen. Die Umsätze mit Hartware sind insgesamt flach und auch der Longboard-Trend hat etwas an Fahrt verloren. Lediglich diejenigen Händler, die sich auf Longboards spezialisiert haben, machen noch anständige Gewinne mit dieser Kategorie. Überhaupt liegt der Schlüssel zum Überleben im italienischen Einzelhandel momentan darin, sich auf authentische Produkte mit fachlicher Beratung zu spezialisieren. Nur so kann man gegen die Übermacht der großen Ketten bestehen.

Während die Umsätze mit Hartware stabil bleiben, sind die Geschäfte mit Schuhen für viele Shops die Überlebensgarantie und wichtigste Einnahmequelle des Jahres 2014, gefolgt von T-Shirts, Tank Tops und Mützen (vor allem Snapbacks). Vans ist immer noch die dominante Marke im Boardsport- und Streetwear-Bereich, gefolgt von starkem Wachstum bei Nike SB. Ebenfalls gutes Wachstum erzielt zurzeit DVS, die sehr beliebte Schuhe im klassischen Skateboard-Look bieten. Nach einigen schwierigen Jahren hat auch Globe den Weg zurück in viele Regale gefunden.

Bekleidung läuft weiterhin eher zäh, vor allem aufwändigere Konfektionsware. Die meisten Shops erzielen gute Ergebnisse mit einfacher Kleidung, tun sich aber mit hochwertigen Stücken schwer. Die Händler im ganzen Land sind überzeugt, dass Boardsportbekleidung wieder etwas Besonderes bieten muss, denn momentan ist das Angebot der Marken zu nah an großen Ketten wie H&M und Zara. Und wie wir alle wissen: So lockt man niemanden in den Fachhandel...

Die Shops müssen heutzutage wieder mehr auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen, da die Kids durch das Internet immer besser informiert sind. Im Surfbereich scheinen sich die großen Surfmarken immer noch bei den Kleidungsumsätzen schwer zu tun. Das liegt daran, dass die junge Kundengruppe zunehmend zu neuen, authentischen Marken abwandert und der typische Kunde nun zwischen 25–30 Jahren alt ist. Dabei geht die Strategie der großen Marken, an nationale Sportketten zu verkaufen, etwas nach hinten los und trübt das Image unter der jungen Zielgruppe. Insgesamt liegt Surfen jedoch weiter im Trend und SUP wird von Saison zu Saison stärker in Italien. Weiterhin erzielen Wakeboarding und Wakeskating ebenfalls starkes Wachstum, zumal diese Sportarten im Prinzip auf jedem See ausgeübt werden können und eine entsprechend breite Gruppe von begeisterten Fans ansprechen.

Beim Gespräch mit Vertrieben im Boardsportbereich wird deutlich: Wer erfolgreich Hartware verkaufen will, muss aktiv Promotion machen und die Produkte anständig den Händlern schmackhaft machen, am besten über regelmäßige E-Mails und B2B-Informationen. Es gibt inzwischen so viele Marken auf dem Markt, dass die Vertriebe sehr engagiert um Marktanteile kämpfen müssen. Dabei zählen nicht nur die Produkte selbst sondern auch das Talent der Verkäufer und Handelsvertreter sowie deren Produktkenntnisse und Kundenservice.

Das war’s für diese Ausgabe – wir sehen uns auf dem Board!

ITALIEN

market intelligence

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market intelligence

Von Fabien Grisel

Bereits jetzt ist 2014 ein Jahr der Superlativen: Auf den wärmsten Winter seit 25 Jahren folgte der „schrecklichste Sommer“ seit 1965, wie es eine Schweizer Tageszeitung gegen Ende Juli auf den Punkt brachte. Das Wetter ist in der Tat deprimierend. Es regnet regelmäßig – um nicht zu sagen, „dauernd“ – und die Temperaturen sind alles andere als sommerlich. Für den Boardsporthandel ist das natürlich fatal, immerhin hängt hier fast alles vom Wetter ab. Dennoch gibt es einige positive Meldungen aus der Branche: Weiterhin gutes Wachstum erzielen Wassersportarten wie Wakeboarding, Wakesurfing, Kitesurfing und ganz besonders SUP, das für viele Shops zum wichtigen Umsatzträger geworden ist. Bei Yan Bosson von SB Sport in Gland läuft SUP super, da es ein sehr breites Publikum anspricht. Sie setzen jeden Sommer mehrere Dutzend Boards um, und das ist erst der Anfang. Die wichtigsten Marken in den Schweizer SUP-Shops sind Nidecker, Red, Mistral und Laird Hamilton. Viele Shops organisieren Testfahrten auf den Seen unseres Landes und es gibt vielerorts Events für „Paddle“, wie die Sportart bei uns so schön heißt.

Auch der Skateboardbereich läuft weiterhin bestens. Das sieht man an Läden wie dem Boarderking in Vevey, der seinen gesamten ersten Stock dem Skateboarding gewidmet und alle Arten von Boards zu bieten hat: Neben den traditionellen Decks für Street und Skateparks gibt es eine gute Auswahl der beliebten Cruiser sowie ein sehr vielseitiges Angebot an Longboards in diversen Shapes und Größen. Ein schöner Anblick, da geht einem Skateboarder wie mir das Herz auf.

Leider steckt der Bereich Surfbekleidung weiter in Schwierigkeiten. Die Umsätze mit Boardshorts waren nie schlechter und große Marken wie Billabong und Quiksilver scheinen nicht mehr beim Kunden gefragt zu sein. Einzige Ausnahme ist momentan Rip Curl, deren Produkte weiterhin gut laufen, vielleicht angesichts des eigenen Flagship-Stores und ihrer Führungsrolle auf dem Schweizer Markt für Wetsuits (zugegeben eher überschaubar, als Land ohne Küste).

Der Schuhbereich läuft weitgehend stabil und die führenden Marken sind Vans, Nike SB und adidas Skateboarding. Dennoch hält sich der Ansturm der Kunden in den Shops in Grenzen, da im Sommer eher wenige Touristen in die Schweizer Städte kommen.

Monir Salihi von Mavericks in Zürich zufolge sind die Umsätze OK, aber auch nicht blendend, wobei die Einnahmen aus dem Online-Handel mit Sk8shop.ch gut sind. Monir zufolge sind über Facebook verbreitete Promotions in Form von gesponserten Links ein erfolgreiches Marketing-Tool für den Shop.

Auf Branchenebene ist zu melden, dass die Jelmoli Gruppe die Läden von Beach Mountain wieder von Dosenbach-Ochsner zurückgekauft hat, nachdem sie die Kette im Jahr 2011 abgetreten hatte. Genaue Gründe für die Kehrtwende sind bislang nicht bekannt. Beunruhigendes gibt es aus der französischen Schweiz zu melden: Der traditionsreiche Lévitation Shop in Martigny hat plötzlich geschlossen. Dieser Core-Shop war über 15 Jahre lang ein Fixpunkt in der Szene, und die Aktiven in der Region – und darüber hinaus – sind schockiert. Bleibt zu hoffen, dass ein neuer Shop mit echtem Boardsport-Spirit bald seinen Platz einnimmt! Wir halten euch auf dem Laufenden, das war’s für diese Ausgabe aus der Schweiz.

SCHWEIZVon Michael Reinwald

Es tut sich wieder einiges in Österreich. Überall im Land wurden einige neue Skateparks eröffnet, oder stehen kurz vor der Fertigstellung. Und auch die Anzahl der Kids, die neu einsteigen und sich Komplettboards kaufen, nimmt überall zu. Für die Zukunft der Branche ist das natürlich ein gutes Zeichen.

Lediglich das Wetter spielt wieder ein wenig verrückt in letzter Zeit, sodass es schwer war typische Sommerartikel wie Bademode und Flipflops an Mann und Frau zu bringen. Wobei die Bekleidung generell Anfang des Sommers ganz gut lief, wie La Resistance in Zell am See und Surf Hammerschmid aus Gmunden berichten. Einziger Wermutstropfen ist, dass kundenseitig verstärkt auf „Sale“-Artikel zurückgegriffen wird. Oder der Kunde wartet solange, bis der Sonderverkauf startet. Adi vom X-Double aus Innsbruck hat da ein gutes Beispiel parat: Mädels wandern verstärkt zu Primark ab, da sie dort zehn Teile zum Preis von einem im Modeladen bekommen. Außerdem gibt es heute nicht mehr das typische „Boardsportmädel“ wie früher, das den ganzen Tag ihren Lifestyle gelebt hat. Heutige junge Frauen sind dann abends nicht von 40-Jährigen zu unterscheiden, jedenfalls modisch gesehen. Verkaufshits sind hingegen jegliche Art von Caps, berichtet X-Double, und es wird dafür auch gern richtig viel Geld ausgegeben. Bei Surfshops wie der Surfinsel in Wien verkauften sich auch SUPs und Wakeboards richtig gut.

Skateboarder setzen auf Qualität und schlichtes Design. Dementsprechend sind Brands wie Brixton, Altamont, Krew und Fourstar vorne dabei, berichtet Radix in Linz. Bei der Hardware erleben Hip-Hop und „Gangsta“-Graphics ein Comeback bei Marken wie DGK und Skatemafia. Bei den Skateschuhen laufen etliche alteingesessene „real“ Skateshoebrands nicht mehr so toll, dafür nimmt der Nike-Hype im ganzen Lande zu, und Stefan Janoski wird wohl schon den Kauf einer neuen Villa oder eines Motorbootes ins Auge fassen bei dem Volumen seines verkauften Pro-Schuhs.

Ungebrochen stark haben sich dieses Jahr die Umsätze mit Longboards und Cruisern gezeigt. Waren es bisher bei vielen Händlern die unteren Preiskategorien, gehen heute in den meisten Shops auch Hochpreis-Marken so richtig ab, allen voran Loaded und Sector 9.

Denn der heimische Sporthandel ist derzeit im Wandel. Daran ist der britische Discounter Sports Direct stark beteiligt. Das mittlere Preissegment bricht weg, was aber kleinen Fachhändlern die Chance eröffnet, neue Kunden an sich zu binden, meint Gernot Kellermayr, Präsident des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ). War die Branchenstruktur früher vergleichbar mit einer Pyramide – oben der Fachhandel, in der Mitte das mittlere Preissegment, unten der Discount – so hat sich das Angebot zwischen „teuer“ und „billig“ polarisiert. Kellermayr sieht somit die Stunde der kleinen Anbieter gekommen: „Das ist eine Chance für den beratungsorientierten Fachhandel.“ Jene Kunden, die durch das wegfallende Angebot des mittleren Segments „frei“ werden – so wurde aus dem beratungsorientierten Sport Eybl der Discounter Sports Direct – könnten nun für höherpreisige Produkte begeistert werden. Der Schlüssel zum Erfolg im Sporthandel sei es, Emotionen zu verkaufen. Bei sozialen Medien sei der Fachhandel noch im Rückstand.

Einen möglichen neuen „Zukunftstrend“ in unseren Breitengraden sieht Andi von Radix in den Boards der Marke CARVER, die echtes Surf-Feeling durch eine spezielle Achse zu 100% auf die Strasse übertragen. Das könnte nicht nur Skate- und Longboarder ansprechen, sondern auch Leute, die mit beiden Sportarten bisher weniger anzufangen wussten. Wir werden sehen!

ÖSTERREICH

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SCANDINAVIAN FREESTYLE SNOWBOARDING

A FRESH APPROACH LAUNCHING ISPO 2015

AGENTS WANTED

[email protected]

@vimanasnow

Markku Koski Fredrik Austboe Thomas Iversen Saku Tiilikainen

www.monsterenergy.com

MONSTER AMBASSADOR TEAM LEADER (MAT TL)

Location: Haarlem, Netherlands Closing date 31st September 2014

The role of MAT TL requires a highly motivated individual who loves a challenge and has exceptional people management skills. This is a fulltime position requiring some weekend and late night hours.

Reporting to the Field Marketing Co-ordinator and managing a team of MAT employees, this role is responsible for managing their geographic region, organising and activating all consumer marketing and managing the peer-to-peer sample program.

KEY RESPONSIBILITIES

Create fans of the brand through the creation and activation of a local marketing program in your region to include: Media and Website leverage • Grassroots & National Events On and Off Trade inclusion • Monster Ambassadors Motorsport, Action Sport & Monster Army Program • Music, Tours and Band Programme Monster Girls

• Recruit, train and run a diverse, edgy and on brand team of individual ambassadors • Manage freelance Web and Media coordinator • Deliver a high-energy quality brand experience through activation of your marketing plan across 12 months • Actively generate trial of Monster Energy through guerrilla sampling • Responsible for the research, contact, negotiation and activation of grassroots events and marketing projects • Responsible for identifying and managing partnerships with 3rd party brands • Responsible for local level communication between with the trade team including delivering the Monster brand

message in store • Managing the care and control of the physical collateral (warehouse, trucks and merchandise) • Efficient administration of budgets and compliance with Company policy • Communication with regional marketing managers and head office

Good time management, enthusiasm, attention to detail and great communication skills are key to the role. An excellent understanding of written and spoken English is required and a genuine affection for Actionsports, Motorsports or Music is a must! A Full driving license held for over 3 years (for insurance purposes). Marketing experience within the action sports industry and with core media is highly desirable. Travel: - High Levels of Travel (some international) Package: - Competitive salary/ monthly car allowance/company benefits/ Laptop & mobile phone

To apply: Send a CV & cover letter to [email protected] quoting ref: MTL Netherlands

FOR 40 YEARS FOX HEAD HAS BEEN THE INNOVATION LEADER IN THE MOTO INDUSTRY BY DESIGNING AND PRODUCING PERFORMANCE MOTOCROSS PROTECTION AND APPAREL FOR THE WORLD’S BEST RIDERS. BUILDING OFF THIS ATHLETE-DRIVEN DESIGN PHILOSOPHY THE COMPANY HAS EXPANDED ITS ACTIVITY AND PRODUCTS INTO MTB, BMX, SURF AND WAKEBOARDING.

FUNCTIONS OF THIS ROLE:

EXPERIENCE AND SKILLS REQUIRED:

• OPTIMIZE SALES AND SERVICE TO FOX ACCOUNTS THROUGH RELENTLESS OUTBOUND SELLING.• MAXIMIZE SALES OF FOX PRODUCTS WITH A PERSISTENT PURSUIT TO ACHIEVING SALES GOALS WITH ASSIGNED GEOGRAPHIES.• BE ACCOUNTABLE FOR SELLING TO THE ACCOUNT BASE THROUGH “PRE BOOK” AND “AT-ONCE” BUSINESS VIA CUSTOMER VISITS, EMAIL AND TELEPHONE. • CONTACT ACCOUNTS TO DRIVE REVENUE AND ADOPTION OF CURRENT SELLING CAMPAIGNS.•• ESTABLISH AND MAINTAIN TIMELY, CONSISTENT, RESPONSIVE EXTERNAL AND INTERNAL RELATIONSHIPS.• DEVELOP SELLING SKILLS VIA COMMUNICATION WITH ACCOUNTS, PRODUCT TEAMS AND SALES MANAGEMENT.• LEARN AND STAY CURRENT ON PRODUCT AND PRODUCT TREND CHANGES WITHIN ALL DIVISIONS AND IDENTIFY PRODUCT OPPORTUNITIES FOR ACCOUNTS BASED ON INVENTORY AND REGIONAL NEEDS.• INCREASE SELL-IN AND SELL-THROUGH BY WORKING TO PREPARE, PLAN AND DELIVER A CLEAR COMPREHENSIVE MERCHANDISING PRESENTATION ON A SEASONAL BASIS.• EXECUTE SEASONAL MAILERS WITH INITIATIVES, CATALOGUES, ORDER TIMELINES AND IN-SEASON OPPORTUNITIES.• ACTIVELY PARTICIPATE IN SALES MEETINGS AND GIVE FEEDBACK TO COUNTRY MANAGER.

• TWO YEARS RELATED EXPERIENCE AND/OR TRAINING; OR EQUIVALENT COMBINATION OF EDUCATION AND EXPERIENCE IN RETAIL, INSIDE SALES/CUSTOMER SERVICE OR FIELD SALES A PLUS.• ACTION SPORTS INDUSTRY EXPERIENCE AND FAMILIARITY WITH PRODUCT LINES, THE INDUSTRY AND TRENDS IN THE MARKET IS PREFERRED.• ABILITY TO CREATE, PLAN AND DELIVER RANGE PRESENTATION TO CUSTOMERS.• EXPERIENCE DELIVERING A HIGH LEVEL OF CUSTOMER SERVICE.•• ABILITY TO HANDLE MULTIPLE PROJECTS AND WORK IN AN AUTONOMOUS ENVIRONMENT WITH LITTLE DIRECTION OR SUPERVISION.• DEMONSTRATED ABILITY TO NEGOTIATE AND INFLUENCE OUTCOMES.• PROVEN BACKGROUND THAT REFLECTS BEING RESULTS ORIENTED.• STRONG COMMUNICATION SKILLS AND ABILITY TO INTERFACE AT ALL LEVELS OF A BUSINESS VIA PHONE, WRITTEN COMMUNICATION AND IN PERSON.• FAMILIARITY OF SALES PROCESSES, PROCEDURES AND POLICIES IS A PLUS.•• ABILITY TO UNDERSTAND BUSINESS ISSUES AND FIND CREATIVE WAYS TO SOLVE PROBLEMS.• TECHNICAL PROFICIENCY WITH MS APPLICATIONS (EXCEL & WORD)• ABILITY TO TRAVEL UP TO 80% OF THE TIME.• FULL DRIVING LICENCE

• PROFESSIONAL ENGLISH LEVEL

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AUGUST2 WILD IN THE PARKS POOLE UK SKATE WWW.VOLCOM.EU6-10 BOARDMASTERS CORNWALL USA SURF/SKATE WWW.BOARDMASTERS.COM10-12 MODA BIRMINGHAM UK TRADE WWW.MODA-UK.CO.UK13-14 BOUTIQUE FRÄSH SHOW STOCKHOLM SWEDEN TRADE WWW.BOUTIQUEFRASH.COM15-17 MALMO ULTRA BOWL MALMO SWEDEN SKATE WWW.SKATEMALMO.SE15-26 BILLABONG PRO TEAHUPOO TAHITI FRENCH POLYNESIA SURF WWW.ASPWORLDTOUR.COM16-17 DEW TOUR PORTLAND, OR USA SKATE WWW.DEWTOUR.COM18-20 AGENDA LAS VEGAS USA TRADE WWW.AGENDASHOW.COM20-24 SWATCH GIRLS PRO HOSSEGOR FRANCE SURF WWW.SWATCHGIRLSPRO.COM

SEPTEMBER4-6 SURF EXPO ORLANDO, FL USA TRADE WWW.SURFEXPO.COM 6 WILD IN THE PARKS ZURICH SWITZERLAND SKATE WWW.VOLCOM.EU9-20 HURLEY PRO SAN CLEMENTE, CA USA SURF WWW.ASPWORLDTOUR.COM13 WILD IN THE PARKS BARCELONA SPAIN SKATE WWW.VOLCOM.EU20-24 SWATCH GIRLS PRO HOSSEGOR FRANCE SURF WWW.SWATCHGIRLSPRO.COM20 WILD IN THE PARKS CHELLES FRANCE SKATE WWW.VOLCOM.EU25-6 QUIKSILVER PRO FRANCE LANDES FRANCE SURF WWW.ASPWORLDTOUR.COM26-28 CAPSULE WOMEN’S PARIS FRANCE TRADE WWW.CAPSULESHOW.COM26-29 SILMO PARIS FRANCE TRADE WWW.SILMOPARIS.COM 29-2 WOMEN IN BOARDSPORTS CONFERENCE BIARRITZ FRANCE TRADE WWW.WOMENINBOARDSPORTS.COM

OCTOBER1-7 CASCAIS WOMEN’S PRO CASCAIS PORTUGAL SURF WWW.ASPWORLDTOUR.COM2-3 EUROSIMA SURF SUMMIT HOSSEGOR FRANCE SURF WWW.EUROSIMA.COM3-5 THE REELS ANNECY FRANCE SNOW WWW.THE-REELS.COM10-12 KAUNERTAL OPENING KAUNERTAL AUSTRIA SNOW WWW.KAUNERTALER-GLETSCHER.AT11 GLOBAL WITP CMAPIONSHIPS COSTA MESA USA SKATE WWW.VOLCOM.EU11-12 VANS SHOP RIOT FINAL FLESH AND BONES SKATEPARK BELGIUM SKATE /TRADE WWW.VANSSHOPRIOT.COM16-18 SNOWBOARD GARDEN FESTIVAL GRENOBLE FRANCE SNOW WWW.GARDENFESTIVAL.FR18-20 MOREBOARDS STUBAI PREMIERE STUBAI AUSTRIA SNOW WWW.STUBAI-PREMIERE.COM12-23 MOCHE RIPCURL PRO PORTUGAL PENICHE PORTUGAL SURF WWW.ASPWORLDTOUR.COM25-27 SKI AND SNOWBOARD SHOW BIRMINGHAM UK SNOW WWW.SKIANDSNOWBOARDSHOW.CO.UK30-2 SKIPASS MODENA ITALY SNOW WWW.SKIPASS.IT30-3 SKI AND SNOWBOARD SHOW LONDON UK SNOW WWW.SKIANDSNOWBOARDSHOW.CO.UK31–2 SKIEXPO HELSINKI FINLAND SNOW WWW.SKIEXPO.FI

NOVEMBER14-16 O’NEILL PLEASURE JAM SCHLADMING DACHSTEIN AUSTRIA SNOW WWW.PLEASUREJAM.COM22-6 MAUI WOMEN’S PRO HAWAII USA SURF WWW.ASPWORLDTOUR.COM

DECEMBER8-20 BILLABONG PIPE MASTERS OAHU HAWAII SURF WWW.ASPWORLDTOUR.COM21 WORLD SNOWBOARD DAY WWW.WORLD-SNOWBOARD-DAY.COM

E V E N T S # 7 2SURF / SKATE / SNOW / TRADE

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HOUSE OF VANS LONDON

JACKET REQUIRED LONDON

Hectic’s Myles & Laura

Element’s Tony Wood, Robin Wilkins Nigel Gibb.

Public Enemy - photo courtesy of Vans

Hectic’s Myles & Laura with Stance’s Heath Walker

Dinosaur Junior - photo courtesy of Vans

Radek Hruska Czech skate magazine board-mag.cz. Celebrating 20th anniversary this year - congrats Radek!

Makia’s Hessu with UK Makia Agent Stu Titmus

Volcom’s Paul Buckland and Kris Wootton.

Canoe’s Jim Carolan & Original Distribution’s Matt Bryer

AXL Distribution’s Joe & Samantha: Classic Dob Vest/Shaka Hand T/Tattooed Hand Baseball Top

Life’s A Beach’s Greg Finch and friend

Globe - Original Distribution’s Matt showing Globe’s Avante Lyte with the Bantam ST Cruiser

TSA’s Chris Orchard and Chris Shannon

Route One’s Andy Mills

Robin Woodhouse - Dickies UK Agent

Lightning Bolt Interna-tional: Sergio Santos & Jonathan Paskowitz.

Mini ramps - photo courtesy of Vans

Phil Young: Urb-Orbis and Prime & Fire fame

Captain Fin Co. Rep by Daniel Surf Ltd’s Jamie

Cool By The Pool’s James Bickerdike

One of five tunnels.

Deus Ex Machina’s Rob Fairweather with the Dudley Shirt

The Concrete Bowl. Paying tribute to the empty swimming pools skated back in the 70s

Jacket Required’s Main Space - AKA the Greenhouse

Good to see Victoria Barrio back at Vans. Along-side Mr. Oli Culcheth

Electric Europe Team - Caroline Piechaud, Mat Horwood, Olivier Richard

Steve Van Doren & Route One’s Andy Mills

Street section - photo courtesy of Vans

Garry Woodward from SPIV Agency

GLD Group’s Jarrod Clarke

The Poolhouse’s Maria Falbo & Natalie Davies

UN.FA.MIL.IAR’s Chris & Colin representing The Critical Slide Society in the UK, with their Neoprene wetty tops

ONE EYED MONSTER

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BRIGHT XIX BERLIN

MUNICH MASH

Ground floor from the 1st floor

Dragon’s NFX * Schoph collab

Jason & Brian at Brixton over from the USA

Finisterre CWS Line.

O’Neill’s Christian

Afends co-founder Jonno and European market-ing manager Alexei

Factory Media graphic designer Danielle & intern Emily on a very short lunch break

C1RCA’s first Bright for a while

Peter heading up C1RCA revival in Europe

Arc’teryx’s Parsec jacket being modelled by ACM’s Chris Moran

Globe’s Mike Xavier makes a final Bright ap-pearence - it’s been a pleasure Mike!

München e.v.’s Munich Be(a)st Tour 2014

Mpora.de’s Felix

NEFF’s Etienne and Tom

Picture Friends range jacket and ACM’s Jojo

Vans increased the size of their stand for this show

All smiles on the Macbeth stand

GoPro’s Isa & Katja got photobombed by an unknown gentleman in head to toe Go Pro

James over at Melon Optics

Etnies’ Samir and new hire Sam

Nike Vision’s Command Goggle. Sage Kotsen-burg’s model with transition lenses

At the NEFF stall with Mike and Mario from Stairss and Gunnar from Hoff

Sweet Skateboards’ Bjorn

McNair Snow Shirts looking neat on ACM’s Matt Barr

#72

Wurmy from NGO High Five e.V.

Red Bull’s Bella at X Fighters live

Arbor’s new European man Bernd

Colour Wear’s John

ALL CONDITIONS MEDIA PRESS DAY

Finisterre’s CWS hats and socks

Heimplanet - Week-ender bag. meets cabin luggage spec

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